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Nr. 1594

 

Flugziel Dorifer

 

Perry Rhodan und sein Schatten – unterwegs zum Kosmonukleotid

 

Robert Feldhoff

 

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Das Jahr 1173 NGZ war besonders von einer galaktopolitischen Krise gekennzeichnet: der Linguiden-Krise, die in dem Amoklauf der kimageschädigten Friedensstifter gipfelte.

Dieses Problem ist inzwischen aus der Welt geschafft. Die Kranken sind entweder tot oder in medizinischer Behandlung, ihre Zellaktivatoren sind ausnahmslos in Rhodans Besitz.

Die Bewältigung eines weiteren Problems, des Problems der Nakken, die auf ihrer immer – währenden Suche nach dem »Innersten« fast zu Tode kamen, steht noch aus – ebenso wie der Kontakt mit der gestörten Superintelligenz ES, den sowohl Nakken als auch alle ehemaligen Aktivatorträger seit Jahren vergeblich anstreben.

Einen Lichtblick in dieser trüben Situation bildet die Rückkehr der ROBIN aus Estartu und der BASIS aus Truillau.

Die Rückkehrer bringen ein Geschenk mit. Perry Rhodan empfängt Voltago, Taurecs ehemaligen Diener, als letzten Gruß des Kosmokraten. Voltago ist allerdings ein äußerst problematisches Präsent: ein Geschöpf mit unheimlich anmutenden Fähigkeiten.

Gleichzeitig kommt der Terraner aber auch in den Besitz von Informationen, die seiner Aktivität ein neues Ziel weisen – das FLUGZIEL DORIFER ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan – Der Terraner macht sich auf den Weg nach DORIFER.

Voltago – Ein Schatten, der sich nicht abschütteln lässt.

Paunaro und Icho Tolot – Rhodans Weggefährten.

Eladeru – Ein gesprächiger Nakk.

1.

 

Rhodan spürte den Verfolger mehr, als dass er ihn sah.

Aus den Augenwinkeln schaute er rasch nach links und rechts, dann drehte er sich einmal um seine Achse, als sei er über sein Ziel unschlüssig. Nichts. Er hatte nicht einmal die Andeutung eines Verfolgers gesehen. Und doch wusste er, dass es diesen Verfolger gab. Sein Instinkt hatte viele hundert Jahre Zeit gehabt, sich zu entwickeln. Ein Irrtum war fast ausgeschlossen.

Ruhig jetzt!

Er widerstand dem Drang, seine Gangart zu beschleunigen. Die nächsten Schritte führten ihn auf einen langen Korridor hinaus. Hinter ihm lag der Stalhof, das Herz der Kosmischen Hanse. Im Planungshauptquartier hatte eine Sitzung aller Hansesprecher stattgefunden. Gegenstand war die Linguidenkrise gewesen – und er, Rhodan, hatte lediglich als Berater teilgenommen.

Und nun war der Verfolger hinter ihm.

Dabei galt die Mondsyntronik NATHAN als der sicherste Ort im gesamten Solsystem. Im Stalhof hatte niemand Zutritt – es sei denn, NATHAN ließ ihn ein. Rhodan machte sich widerwillig mit dem Gedanken vertraut.

Nun beschleunigte er seine Schritte doch. Er ließ den Korridor hinter sich und betrat einen Raum, der mit dem Kürzel TM HQH gekennzeichnet war. In einer Reihe fand er zehn Transmitter vor, alle bereit und auf Empfangsstation im HQ-Hanse eingerichtet. Mit einem kurzen Zuruf aktivierte er das nächste Gerät. Vor ihm flackerte ein grüner Bogen aus reiner Energie auf.

Rhodan drehte sich erneut um; und wieder ohne Ergebnis. Hinter ihm war niemand.

Seine Fingerspitzen berührten das Sensorfeld, der Transmitter strahlte ihn nach Terrania ab. Im HQ-Hanse trat er aus dem Empfängerbogen. So rasch wie möglich verließ er den leeren Raum. Binnen Sekunden fiel ihm auf dem Gang draußen einer der roten Kästen auf, die er gesucht hatte. Er riss die Klappe hoch, suchte sich einen SERUN heraus und schlüpfte hinein. Niemand war in der Nähe.

Rhodan entsicherte die Thermowaffe.

Mit einem feinen Strahl bestrich er die Kanten der Tür. Wo der Strahl auftraf, verschmolzen Tür und Rahmen zu einer festen Masse, so dass der Transmitterraum hermetisch abgeriegelt war. Auf diesem Weg folgte ihm so schnell keiner mehr.

»Pikosyn!«, befahl er leise. »Bringe mich zum nächsten Ausgang. Ich will ins Freie. Katastrophenwerte!«

Aus dem Stand heraus legte der kleine Anzugsyntron den SERUN flach. Anschließend beschleunigte er mit hohen Werten. Rhodan hatte das Gefühl, dass er wie eine Rakete durch die leeren Gänge raste. Er selbst hätte so rasch niemals reagieren können; nur eine Maschine konnte das. Wo immer Menschen oder Außerirdische im HQ-Hanse auftauchten, ging der SERUN auf geringes Tempo herunter, beschleunigte dann aber wieder mit Höchstwerten.

Der Anzug erreichte den Ausgang binnen zwei Minuten.

»Gebe ich Funksignale von mir?«, fragte Rhodan. »Oder irgendeine Art von Peilung?«

»Nein. Das hätte ich schon im Gebäude bemerkt.«

Zumindest etwas, dachte er. Hätte ihm nämlich irgendjemand eine Wanze angeheftet oder durch die Nahrung in den Körper geschmuggelt, er hätte sich die ganze Flucht sparen können.

Von hier an schaltete Rhodan auf Handsteuerung um. Er hielt einfach geradeaus. Zehn Meter unter ihm blieben zugeparkte Straßen, Parks und Hunderte von Terranern zurück. Sie alle gafften, verblüfft oder erbost über den Verrückten, der sich da einen SERUN angeeignet hatte.

Rhodan begriff, dass er so eine Spur hinterließ.

»Deflektor!«, befahl er.

Der Anzug machte ihn unsichtbar. Von nun an mochten die Leute zwar etwas Zugluft spüren, wenn er vorbeikam, aber sehen konnten sie ihn nicht. Andererseits hinterließ er nun eine Ortungsspur. Inmitten des energetischen Dschungels allerdings, als der eine Stadt wie Terrania auf jedem Orterschirm erschien, machte das kaum einen Unterschied. Da hinten erkannte Rhodan eine Station der unterirdischen Rohrbahn. Dieses Verkehrsmittel wurde nur noch selten genutzt. Er landete im Schutz einer Buschinsel, keine hundert Meter entfernt.

»Piko! Du wirst von hier aus ohne mich ganz Terrania umfliegen und anschließend an deinen Platz im HQ-Hanse zurückkehren. Aktiviere den Deflektor! Simuliere meine Anwesenheit im Anzug. Wenn du angekommen bist, meldest du den Hausservos den Schaden an der Tür zum Transmitterraum.«

»Verstanden!«

Rhodan stieg aus dem SERUN. Nachdenklich sah er zu, wie sich zwischen zwei Büschen die leere Hülle zur Form eines Menschen aufblähte. Die Helmscheibe reflektierte nur das Licht des diesigen Januarmorgens. Nichts deutete mehr darauf hin, dass der Anzug leer war. Dann plötzlich wurde der SERUN unsichtbar, und ein schwacher Luftzug zeigte an, dass er seinen Flug angetreten hatte.

Vorsichtig schaute sich Rhodan um.

Nichts zu sehen.

Nur ein paar Kinder spielten in einiger Entfernung. Keines von ihnen schenkte ihm auch nur die mindeste Beachtung, als er aus der Buschinsel hervortrat. Sie trieben eine moderne Variante des uralten Handballspiels; mit drei Schwebebällen zugleich, die auf Zuruf ihre Richtung verändern konnten.

Trotzdem, etwas störte ihn an der Szene. Rhodan nahm sich ein paar Sekunden Zeit. Er blieb stehen und beobachtete die Kinder. Das Einzige, was ihm auffiel, war die Aggressivität im Spiel. Sonst aber ... Er sah sich unruhig um, entdeckte jedoch nichts als eine Gruppe Passanten zwischen den beiden nächsten Glastürmen.

Der Zugang zur Rohrbahn leuchtete plötzlich in rotem Licht.

Rhodan beeilte sich, über die Antigravtreppe in den Aufenthaltsraum unter der Erde zu kommen. Er war der einzige Passagier. Seit die Kurzstreckentransmitter selbst benachbarte Stadtteile untereinander verbanden, waren die Rohrbahnen aus der Mode. Ganz abgesehen davon, dass die meisten Terraner ohnehin ihren Gleiter benutzten.

Da kam die Bahn.

Durch den Tunnel schoss ein lang gestreckter, konischer Körper herein. Mit ihm erfüllte ein Schwall warmer Luft den Raum. Rhodan wartete das Öffnen der Türen ab, dann betrat er einen fast leeren Wagen.

In einem Sessel am Fenster nahm er Platz. Die Rohrbahn beschleunigte mit sanftem Zug. Von draußen sah er nicht mehr als die grauen Tunnelwände, kurz darauf eine weitere Station.

Niemand stieg zu. Und gerade das war es, was seine Unruhe erneut entstehen ließ, obwohl er in diesem Fall genau wusste, dass es mit seinen realen Befürchtungen nicht das Geringste zu tun hatte. Als der Zug die Station verlassen hatte, wurden auch die Fenster undurchsichtig. Er spürte keinen Ruck; demnach waren die Andruckneutralisatoren angesprungen. Der Zug hatte auf hohe Beschleunigung umgeschaltet.

»Wohin fahren wir?«, fragte er.

Die Frau, die ein paar Sessel weiter saß, schaute ihn an wie einen Geistesgestörten.

»Du sitzt in dieser Rohrbahn und weißt nicht, wohin wir fahren?«

Rhodan lächelte sie freundlich an. »Ja, genau. Ich hatte keine Zeit, nachzuschauen.«

»Dann sieh im Terminal nach.«

Er konnte der Frau ansehen, wie unangenehm ihr das Gespräch war. Kurz flackerte in ihren Augen Erkennen auf, doch eine Sekunde später hatte sie sich abgewandt. Wahrscheinlich dachte sie, er sei nicht wirklich Rhodan. Der echte Rhodan hätte nie in einem Rohrzug gesessen und gefragt, wohin es gehe.

Seufzend knipste er seinen Sesselmonitor an.

Da stand das Fahrtziel. Zuerst hatte der Zug ein paar Stationen in Terrania angesteuert; und auf einer davon ihn mitgenommen. Und jetzt ging es ohne Zwischenhalt unter dem asiatischen Kontinent nach Europa weiter.

Siebzig Minuten Wartezeit, dachte er. Er machte es sich bequem im Sessel und nickte ein. Irgendetwas weckte ihn. Zuerst wusste er nicht, was es war. Im Bruchteil einer Sekunde erwachte sein Geist zu voller Leistungskraft. Dann jedoch bemerkte er, dass nur der Mann in der hintersten Reihe angefangen hatte zu schnarchen.

Aber sie waren nicht mehr weit vom Ziel. Eine halbe Stunde später erreichten sie Groß-London. Rhodan nickte der Frau zu und trat aus dem Wagen in die Station. Schon Sekunden später fuhr der Rohrzug ab in Richtung europäische Westküste.

Die Station war leer.

Er stellte sich die Frage, ob er Gespenster sah. Nüchtern betrachtet schien es so. Und dennoch spürte er dieses verräterische Ziehen im Nacken – den ständigen Drang, sich umzusehen, ob jemand hinter ihm stand.

Eilig ließ er sich vom Antigrav hochziehen.

In Groß-London regnete es. Die Straßen waren nur schwach erleuchtet. Nach links und rechts führten jeweils zwei leere, sehr breite Ausfallschneisen gerade durch die Stadt. Rhodan schätzte, dass es etwa fünf Uhr Ortszeit in der Nacht war. Von einem öffentlichen Terminal aus rief er ein Schwebetaxi herbei. Dabei wusste er sehr wohl, dass er durch diesen Anruf wieder eine potentielle Spur hinterließ: Doch diesmal war es Absicht. Aus dem dunkelgrauen Himmel über ihm fiel das tropfenförmige Fahrzeug, das mit geheiztem Inneren und bequemen Sesseln lockte.

»Bitte steige ein«, sagte die Automatenstimme.

»Ich will nicht einsteigen«, antwortete er. »Du sollst für mich einen Botendienst erledigen.« Kurz entschlossen zog er sein Multifunktionsarmband vom Handgelenk und legte es auf den Sitz. »Mit diesem Gegenstand folgst du der linken Schneise genau dreißigeinhalb Kilometer weit. Dann wende dich exakt nach Osten, sechs Kilometer. Dort wartest du, bis jemand kommt, um den Gegenstand abzuholen.«

»Der bezeichnete Ort liegt auf dem Dach eines Hauses«, gab der Autopilot zu bedenken.

»Folge nur meinem Auftrag.«

Ohne weitere Diskussion schloss das Schott des Gleiters, und ein paar Augenblicke später war das Fahrzeug entlang der beschriebenen Strecke unterwegs.

Rhodan dagegen wählte die entgegengesetzte Richtung. Er verfiel in lockeren Laufschritt. Nun, da er seine einzige Energiequelle los war, fühlte er sich sicherer. Eine halbe Stunde lang lief er so, dann stieg er auf ein öffentliches Laufband um, das von der Schneise weg in dichter bebautes Gebiet führte. Er fror trotz der Bewegung und war bis auf die Haut durchnässt.

Weiter!, dachte er. Es ist nicht zu Ende!

Ringsum standen geräumige Wohnhäuser. In keinem davon brannte Licht. Ihre niedrigen Zäune und die Rasenflächen erinnerten ihn an frühere Epochen, ohne Raumschiffe und ohne Schwebegleiter. Als einer der letzten Zeitgenossen hatte Perry Rhodan damals noch selbst erlebt, was das bedeutete. Aber seine Kenntnisse von damals halfen ihm heute wenig. Mit Nostalgie konnte er wenig anfangen und im Groß-London der Gegenwart war er nie gewesen.

Da stand wieder ein Terminal.

Rhodan rief ein zweites Mal ein Taxi.

Tropfnass stieg er ein.

»Was kann ich für dich tun?«

»Schalte dich ab!«, befahl der Mann. »Keine Meldung an deine Zentrale. Auch kein routinemäßiger Kontrollruf.«

»Wie du möchtest.«

Durch ein akustisches Signal zeigte der Pilot, dass er sich desaktiviert hatte. Von diesem Moment an übernahm Rhodan den Gleiter in Handsteuerung. Er brachte sein neues Fahrzeug auf Kurs Richtung Norden, mit höchster Geschwindigkeit, in etwa zweihundert Metern Höhe über der Stadt. Von einem warmen Luftstrom ließ er seine Kleider trocknen. Außerdem riss er die Wartungsklappe des Autopiloten auf; mit einem einzigen Griff trennte er das Gerät von seiner Energieversorgung. Mehr konnte er im Moment nicht unternehmen. Für die Leitzentrale war das Taxi nun verschwunden.

Und der Verfolger?

Als Rhodan sich umdrehte, meinte er, in großem Abstand Positionsleuchten zu erkennen – aber er konnte sich auch täuschen. Außerdem war dies noch immer Groß-London, nicht freies Land. In einer Stadt war Gleiterverkehr normal, alles andere nur verdächtig.

Dreihundert Kilometer legte er in Richtung Norden zurück.

Von den Britischen Inseln seiner Jugendzeit war wenig übrig. Schon der Angriff der Dolans im Jahr 2437 hatte diesen Teil der Erde zerstört, und was er heute überflog, war das Ergebnis mühsamer Restauration. Aber davon sah er nichts. Lediglich der Reliefzeichner des Gleiters gab ihm eine Vorstellung, wie es unten aussah.

Nach einiger Zeit erreichte er Berggelände.

Rhodan landete den Gleiter in einem Tal, willkürlich abseits aller Siedlungen. Das Wetter draußen hatte sich etwas gebessert, der Regen hatte nachgelassen und war in feinen, nieselartigen Niederschlag übergegangen.

Was nun? Er konnte den Gleiter nicht stehen lassen, wenn er seine Spur verwischen wollte. Also klemmte er die Energieversorgung des Autopiloten wieder an. »Du fliegst eine Stunde lang nach Westen!«, befahl er. »Anschließend kehrst du über das Meer nach Groß-London zurück.«

»Ich habe verstanden.«

Er selbst stieg aus und ließ den Gleiter zurück. Nun war er allein, ohne Orientierung und ohne Vorstellung, wo die nächste Siedlung lag. Der Untergrund war eine nasse Wiese. Er wartete ab, bis sich seine Augen an das geringe Restlicht gewöhnt hatten, dann stapfte er in eine beliebige Richtung los. Die Positionslichter des Gleiters verschwanden rasch im Nieselregen.

Nach zwei Stunden Fußmarsch durch die Täler erreichte er schroffe Felsen. Hier suchte Rhodan einen Unterschlupf. Er zog seine Kleider aus, legte sie zum Trocknen auf die Felsen der Höhle und kauerte sich zitternd zusammen.

 

*

 

Die Sonne schickte schwache Strahlen über den Horizont. Dennoch bedeuteten sie für den frierenden Mann eine Wohltat. Er reckte sich und schüttelte die Steifheit aus den Gliedern. Der Regen hatte aufgehört. Empfindlich kalt war es auch jetzt noch; doch zumindest mit seiner Stimmung ging es aufwärts.

Auf seiner eigenen Welt war er zum Gejagten geworden, oder zumindest fühlte er sich so. Dabei wusste er nicht einmal, ob es diesen Verfolger wirklich gab. Wissen jedoch musste er es unter allen Umständen. Kein Hanseagent konnte ihm helfen, seine Freunde nicht, nicht einmal der scheinbar allmächtige NATHAN.

Aber Rhodan verließ sich ohnehin am liebsten auf sich selbst. War es Dummheit, diesen Aufwand zu treiben? Vielleicht, dachte er. Auf der anderen Seite musste er wissen, woran er war. Bei dem, was er plante, konnte er keinen Verfolger dulden.

Er zog seine klammen Sachen an und trat ins Freie.

Ringsum ragten Berge bis zu zweihundert Meter Höhe auf. Darunter waren schroffe Brüche, so wie dieser, doch den größten Teil der Landschaft bildeten tiefgrüne Wiesen und kleine Wälder.

Wahllos machte sich Rhodan auf den Weg. Er hielt grob nördliche Richtung. Zunächst einmal musste er Nahrung finden, dann konnte man weitersehen. Seinen Durst stillte er aus dem nächstbesten Bach. Das Wasser schmeckte süßlich und war ebenso klar wie das, was in Terrania aus dem Spender floss. Gegen Mittag entdeckte er an einem Abhang eine Schafherde. Lediglich die Größe stimmte mit dem Bild, das er hatte, nicht überein. Diese Schafe waren zwei Meter groß, trugen dichte Wolle und schenkten dem Besucher nicht die geringste Beachtung.

Auf der höchsten Stelle der Umgebung saß eine Gestalt.

Rhodan machte sich auf den Weg.

Als er oben ankam, keuchte er.

»Guten Tag. Mein Name ist Perry. Kann ich von dir etwas zu essen bekommen?«

»Sicher.« Der Mann reichte ihm die Hand und betrachtete ihn ungeniert. Seine Kleidung war einfach, an einer Stelle sogar ausgebessert. Die Haut ließ auf einen alten Mann schließen, wirkte aber trotz der tiefen Falten braun und gesund. »Komm.«