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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

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8.

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 1606

 

Der Spieler und die Kartanin

 

Abenteuer in Hangay – zwei Unsterbliche im Brennpunkt des Geschehens

 

von Robert Feldhoff

 

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Die Krise um die Superintelligenz ES, die nicht nur das Solsystem, sondern die ganze dazugehörige Mächtigkeitsballung ins Verderben zu ziehen drohte, liegt rund 26 Jahre zurück, und die Situation hat sich längst wieder stabilisiert.

Kein Wunder daher, dass die Terraner Silvester 1199, die Jahreswende zum 13. Jahrhundert NGZ, feierlich begehen. Schließlich erwartet man, dass auch das neue Jahrhundert ebenso friedlich verlaufen wird wie die letzten 25 Jahre.

Dies ist ein tragischer Irrtum, wie es sich am 10. Januar um 5 Uhr 33 Galaktischer Standardzeit herausstellt. Denn zu diesem Zeitpunkt bricht über die Welten des Solsystems und das benachbarte Raumgebiet eine Katastrophe herein, die die gesamte auf 5-D-Basis arbeitende Technik lahmlegt und somit eine »Tote Zone« erzeugt.

Im März 1200 NGZ haben die wichtigsten Galaktiker außerhalb der Toten Zone natürlich längst gehandelt. So hat Atlan von Olymp aus eine großangelegte Operation gestartet, mit der die Ausmaße des Gebiets der Hyperraum-Parese bestimmt werden können.

Andere Aktivatorträger erfahren erst relativ spät von der Katastrophe, da ihre selbstgewählten Aufgaben zum Wohle der Sternenvölker sie in entfernte Bereiche geführt haben. Beispiele dafür sind DER SPIELER UND DIE KARTANIN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Dao-Lin-H'ay und Ronald Tekener – Die Vertreter zweier Rassen entwickeln eine besondere Beziehung zueinander.

Maia-Sro-Than und Tes-Tui-H'ar – Dao-Lins Helfer und Vertraute.

Zhu-Go-L'ung – Hohe Frau einer Kartanin-Familie.

Cailman Tzyk – Multiwissenschaftler der Blues.

1.

Vergangenheit: 1179 NGZ

21 Jahre vor den ersten Meldungen über die Tote Zone im Sektor Terra

 

Dao-Lin-H'ay war wütend.

Um genau zu sein: Sie war sogar äußerst wütend, und das hatte seinen Grund.

Gut, dass Peterus Noog in diesem Augenblick nicht vor ihr stand. Sie hätte an sich halten müssen, um ihm nicht einen sehr schmerzhaften Denkzettel zu verpassen. Der aufgeblasene Bürokrat ... Wenn es etwas gab, was sie hasste, so waren es Bürokraten. Leute, die ihre Entscheidungen nicht nach Zweckmäßigkeit trafen, sondern aufgrund von Vorschriften.

All das war nichts für sie. Sie brauchte Spielraum, keine Paragraphen. Sie war eine Kartanin, sie liebte die Freiheit. Und wenn sie schon nicht die Freiheit haben konnte, die andere Wesen ohne so große Verantwortung besaßen, so wollte sie zumindest die Freiheit des Handelns.

Eine Freiheit ohne Peterus Noog und seinesgleichen.

Sie wusste, dass sie ihren Zorn an diesem Bürokraten höchstens mildern konnte. Doch daran störte sich die Kartanin nicht. Wenn sie nicht erdrückt werden wollte, brauchte sie ein Ventil; und Noog geschah es absolut recht, einmal »den Kopf gewaschen« zu bekommen, wie die Terraner sagten. Allein beim Gedanken daran schüttelte sich Dao-Lin. Kartanin verabscheuten das Wasser und alles, was die Terraner »Wäsche« nannten. Zwar hatte Ronald Tekener ihr erklärt, dass es sich nur um eine Redewendung handelte – was sie jedoch plante, war für einen Menschen ebenso unangenehm.

Mit ausgestreckten Krallen folgte sie dem lautlos schwebenden Diskus durch einen Gang, der im Nirgendwo zu enden schien. Sie hatte das Gefühl, immer längere Schritte zu tun und trotzdem nicht ans Ziel zu kommen. So war es oft im Humanidrom. Angeblich war die riesenhafte Station noch von Monos erbaut worden. Später hatten sie die Nakken genutzt, dann, seit deren Aufgehen in ES, war der gesamte Komplex zum Sitz des Galaktikums geworden.

Aber niemand konnte von sich behaupten, das Humanidrom wirklich ganz zu kennen. Noch immer war es möglich, dass sich Unvorsichtige irgendwo in den Gängen und Ebenen verirrten und nie wieder zum Vorschein kamen. Dabei existierten keinerlei fünfdimensionale Fallen oder Dimensionsfalten – im Gegenteil, das Geheimnis des Humanidroms beruhte auf dessen genialer Bauweise. Manchmal hatte man das Gefühl, mitten im Gang durch einen Spiegel zu treten und an einem weit entfernten Ort herauszukommen. Oder man trat minutenlang auf der Stelle, so, wie sie jetzt.

»Vertigo! Was soll das?«

»Geduld, Rätin«, bat die Maschine. »Wir sind gleich am Ziel!«

Der Diskusrobot war Teil eines Systems, das im Humanidrom die Sicherheit der Räte gewährleistete. Kaum jemand wagte sich ohne Führer aus der Kabine. Deshalb gab es viele tausend Vertigos, und keiner war vom anderen zu unterscheiden. Sie alle unterhielten ständig Funkverbindung zur Zentrale.

»Etwas schneller! Ich habe nicht ewig Zeit!«

Sie fauchte ungehalten.

Daraufhin beschleunigte der Vertigo sein Tempo merklich.

Vor ein paar Minuten hatte sie die Meldung erreicht, für sie sei ein Bote von ihrer Heimatwelt eingetroffen. Der allerdings wartete bereits mehr als eine Stunde – ohne dass man sie benachrichtigt hätte. So konnte man mit Primitivwesen umspringen, aber nicht mit ihr.

Sie, Dao-Lin-H'ay, fungierte als Galaktische Rätin für die Völker Hangays. Damit gehörte sie zu den wichtigsten Persönlichkeiten des ganzen Betriebes. Es musste einfach selbstverständlich sein, dass sie eine Nachricht dieser Tragweite sofort erhielt.

Eine Sekunde lang wurde ihr Gesichtssinn auf den Kopf gestellt.

Dao-Lin-H'ay schwankte nicht einmal. Ihre Körperbeherrschung war der eines Terraners weit überlegen. Sie sah zwar, dass der Gang vor ihren Augen scheinbar kippte, doch sie spürte weiterhin festen Boden. Daran orientierte sie sich. Und in der Sekunde darauf hatten sich auch die Augen umgestellt. Oben war wieder oben, nur der Gang hatte sich plötzlich verändert. Endlich eine bekannte Umgebung, dachte sie. Vor ihr lag einer der Bürotrakte.

Als sich die Kartanin umdrehte und nach hinten sah, erkannte sie eine unendliche, scheinbar gewundene Strecke.

»Rätin?«, fragte der Vertigo-Roboter. »Ist meine Aufgabe damit beendet?«

»Nein!«, antwortete Dao-Lin-H'ay barsch. »Ich werde dich gleich wieder brauchen. Dieser Besuch wird ausgesprochen kurz sein.«

Sie schlug die Richtung nach links ein, suchte nach der richtigen Zimmertür und hämmerte auf den Melder. Dem Vertigo bedeutete sie zurückzubleiben.

Ungeduldig erwartete sie das Freizeichen, dann trat sie ein.

»Guten Tag, Peterus Noog«, begann sie mit falscher Freundlichkeit. Ein guter Beobachter hätte bemerkt, wie sich ihr allein beim Klang des Namens das Fell sträubte.

»Was kann ich für dich tun?«, entgegnete der gedrungene Ferrone mürrisch. Er hockte in seinem Sessel, mit fliehender Stirn, eng beieinander stehenden Augen und einem verfetteten Nacken. »Aber beeile dich, ich habe gleich Mittagspause ...«

In diesem Augenblick platzte Dao-Lin der Kragen. Sie stieß ein ungläubiges Fauchen aus, war mit einem Satz über den Schreibtisch gesprungen und kam neben ihm auf die Beine. Schon der Gesichtsausdruck entschädigte sie für einiges.

Die Kartanin rückte mit ihrem Katzengesicht so nahe an seines heran, dass er ihren scharfen Atem schmecken musste. Die Augen waren drohende Schlitze, die Krallen zum Stoß bereit.

Sie hätte ihn töten können, durchfuhr es sie. Es hätte sie nicht einmal Kraft gekostet, mit einem einzigen Schlag dieses Leben zu beenden.

Dao-Lin-H'ay erschrak über die Heftigkeit der eigenen Gedanken. Was ging in ihrem Unterbewusstsein vor?

Sicher, Peterus Noog war widerlich und unerträglich. Außerdem stand er stellvertretend für all die Umstände, die ihr das Leben im Humanidrom zur Last machten; doch er war nicht mehr als ein Rädchen, und gegen die Maschinerie selbst konnte sie wenig unternehmen. Das war Sache der Galaktiker, nicht einer Kartanin, die hier fremde Interessen vertrat.

Dao-Lin hielt kurz den Atem an, musterte Noog mit einem stechenden Blick und rückte dann ab.

»Du hast einen Fehler zu viel gemacht, Peterus«, sagte sie leise. »Du hast einen Gesandten meines Volkes lange warten lassen. Er wollte mich sprechen, nicht dich.«

Noog starrte sie noch immer mit fassungsloser Miene an. »Und deshalb greifst du ... Ich meine ...« Er konnte nur den Kopf schütteln und die Kartanin betrachten, als habe sie den Verstand verloren.

»Ja, deshalb bin ich hier. Du hast kein Recht, eigenmächtig meine Arbeit zu behindern, hast du das ein für alle Mal verstanden?«

Im selben Augenblick begriff sie, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Sie hatte das falsche Wort benutzt.

Noog schüttelte den Kopf. »O nein, Rätin. Eigenmächtig war ich keineswegs, ganz im Gegenteil. Ich handle niemals eigenmächtig. Deshalb konnte ich dir erst eben Bescheid geben, als du die Konferenz verlassen hast. Nachrichten mit Dringlichkeit C werden laut Dringlichkeitsordnung Paragraph 22234.HUM nicht vor die Räte gebracht, solange eine Konferenz mit Dringlichkeitsstufe B aufwärts läuft.«

»Halt!«

Sie überlegte ernsthaft, nochmals nahe an ihn heranzurücken; doch dann begriff sie, dass es keinen Weg gab, einen Mann wie Peterus Noog zu belehren.

»Ich erkläre hiermit die Dringlichkeitsrangordnung Paragraph 22234.HUM für außer Kraft gesetzt, was mich betrifft. Hast du das verstanden?«

Noog wand sich in seinem Sessel. »Leider unmöglich, Rätin. Dazu bedarf es einer Anweisung meiner Dienststelle. Aber wenn du die liefern würdest ...«

»Nein«, erwiderte sie lahm. »Ich habe nicht die Absicht, so etwas zu liefern. Und wenn du in Zukunft in Ruhe leben willst, Peterus Noog, bestehst du besser nicht darauf. Richte dich nach meiner Weisung: Sämtliche Neuigkeiten und Nachrichten für mich sind unverzüglich weiterzuleiten!«

Peterus Noog wollte noch etwas sagen, doch sie trat rasch auf den Korridor hinaus und ließ die Tür hinter sich zufahren. Die muffige Luft des Verwalterzimmers blieb zurück.

»So. Jetzt geht's mir besser, Vertigo. Machen wir uns auf den Weg. Hangar 98/Nord, obere Hälfte. Zum Landeplatz der DENGAI.«

 

*

 

Sie hatte den Besuch aus der Heimat lange warten lassen. Die Tatsache an sich war nicht schlimm, denn allein der Flug hierher hatte die Mannschaft Monate gekostet. Nur die Art und Weise störte sie. Dao-Lin hatte nicht übel Lust, alles hinzuwerfen. Was konnte sie hier schon ausrichten? War es wirklich vonnöten, dass eine Kartanin ihres Ranges die Interessen der Hangay-Völker vertrat? Oder konnte diese Arbeit nicht auch jemand anders tun, jemand mit mehr Geduld für unnötige Zeitverschwendung?

Zehn Minuten kostete sie der Weg.

Und am Ziel tat sich vor ihr eine künstliche Hangarblase auf, eine Art luftgefüllter Vorhang aus Plastikmaterial, der sich wie eine Schutzhülle um das Schiff gelegt hatte. Eine Außenschleuse des Humanidroms bildete gleichzeitig den Zugang zur Hangarblase.

Dao-Lin-H'ay spürte die angenehm kalte Luft, den typischen feinen Ozongeruch eines Schiffes, das aus dem Vakuum in Atmosphäre eintauchte.

Die DENGAI durchmaß 310 Meter und war eine Diskuskonstruktion. Mikrometeoriten hatten Millionen kleinster Schründe in die Außenhaut geschlagen. Antennenförmige Auswüchse zeigten die Position von Bewaffnung und Ortungsgerät an, und ein ausgefahrener Schacht diente als Verbindung zwischen Schiff und Hangar.

Dieser Schacht öffnete sich nun.

Ein männlicher Kartanin schwebte von dort aus die paar Meter zu Boden.

Seine Kleidung war die traditionelle, hochgeschlossene Kombination mit einem grauen Rangabzeichen an der Schulter. Demnach war er nicht der Kommandant, sondern ein rangniederer Parlamentär.

»Mein Name ist Tes-Tui-H'ar«, erklärte er. »Ich bringe für dich eine Botschaft von Kartan.«

»Komm mit!«, befahl Dao-Lin. »Wir reden in meiner Kabine.«

Sie wollte sich schon umdrehen und gehen; doch der Kartanin mit den Parlamentärsabzeichen bewegte sich nicht. Erstaunt sah ihn Dao-Lin an. Widerstand war sie von einem ihres eigenen Volkes nicht gewohnt. Zumindest nicht, wenn er wie Tes-Tui-H'ar einer niederen Schicht angehörte.

Ihr Fell sträubte sich ansatzweise.

Der andere sah es – und beeilte sich hinzuzufügen: »Ich würde es vorziehen, an Bord der DENGAI zu sprechen.«

»Aus welchem Grund?«

»Es handelt sich um eine Botschaft von Mei-Mei-H'ar.«

Er tat so, als sei damit alles gesagt.

Und das war es auch. Mei-Mei-H'ar war die Höchste Frau von Kartan, eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Galaxis Pinwheel. Dao-Lin und Mei-Mei waren nicht gerade Freundinnen, ihre Beziehung hatte lange am Rande offener Feindschaft vor sich hin geschwelt. Wenn dieselbe Mei-Mei-H'ar nun ein Schiff auf die weite Reise zum Humanidrom schickte, war etwas vorgefallen. Etwas, dem sie sich selbst nicht gewachsen fühlte. Und etwas, von dem kein Galaktiker auch nur ein Sterbenswörtchen erfahren durfte. Kartanin mochten sich untereinander spinnefeind sein, doch Außenstehenden gegenüber hielten sie zusammen.

Wortlos folgte sie Tes-Tui-H'ar ins Schiff. Natürlich gab es in ihrer Kabine keine Abhörgeräte. Aber konnte sie dessen wirklich sicher sein? Hier, im Humanidrom von Lokvorth, wo man nicht einmal den Weg zur nächsten Kantine ohne Führer ging?

Nein, dachte sie, der Parlamentär hatte völlig recht.

Durch den Antigravschacht ließen sich die beiden nacheinander ins Schiff ziehen. Drinnen warteten bereits die junge Protektorin Maia-Sro-Than und ihre Stellvertreter; doch die Begrüßungszeremonie fiel erfreulich knapp aus. Tes-Tui-H'ar gab trotz seines niederen Ranges das Tempo an. Er wirkte ungeduldig, also beschränkte sich die Protektorin auf die nötigsten Worte. Sie war wirklich sehr jung; eine Kartanin mit großem Potenzial.

Aber auch Tes-Tui-H'ar fand durchaus ihr Wohlwollen. Mei-Mei-H'ar hatte einen Boten mit starker Persönlichkeit geschickt. Dieser Tes-Tui wusste sich durchzusetzen. Und auch daraus zog die Kartanin ihre Schlüsse: Hätte Mei-Mei sie nur wegen einer Kleinigkeit oder gegen ihren Willen kontaktiert, sie hätte einen möglichst unfähigen Botschafter gewählt. Das allein schon, um Dao-Lin versteckt zu kränken.

Die Person des Tes-Tui-H'ar bedeutete das genaue Gegenteil. Mei-Mei-H'ar war in Not. Sie erwies Dao-Lin Ehrerbietung.

Der Bote führte sie in seine Kabine. Dort setzte er sich auf einen harten Stuhl und bot gleichzeitig ihr den bequemeren Sessel an.

Dao-Lin nahm Platz.

Verlegen strich Tes-Tui-H'ar über den blütenweißen Stoff seiner Kombination. Für kartanische Ohren war das sachte Kratzen der Krallenspitzen deutlich hörbar, ebenso das Scharren seiner Füße auf dem Kunststoffboden. Vielleicht wurde ihm erst jetzt bewusst, wem er eigentlich gegenübersaß, nämlich einer lebenden Legende seines Volkes. Auch wenn Dao-Lin auf dieses Attribut gern verzichtet hätte. Es hinderte sie eher, als dass sie stolz gewesen wäre.

»Nun, was hast du mir zu sagen?«

»Zunächst einmal Grüße von der Hohen Frau Mei-Mei-H'ar«, begann er. »Und dann möchte sie, dass ich dich mit einem Sachverhalt vertraut mache, der dir neu sein dürfte ...«

»Sie hat eine Bitte?«, fragte Dao-Lin dazwischen.

»Nein, so kann man das nicht sagen. Nur eine Information.«

»Informationen sind mir hier in der Milchstraße unwichtig«, log sie.

Dao-Lin fesselte mit den Augen seinen Blick.

»Also schön.« Er gab sich sichtbar einen Ruck. Vermutlich hatte er von Mei-Mei-H'ar strikte Anweisung, sie eben nicht zu bitten, sondern eine Reaktion im Sinn der Hohen Frau herauszufordern. Das war nun schief gegangen. Von diesem Tag an war Mei-Mei ihr verpflichtet – wenn Dao-Lin sich entsprechend verhielt.

»Mei-Mei hat in der Tat eine Bitte. Aber dennoch muss ich dir zuerst Informationen liefern, bevor ich den Wortlaut nennen kann. Es geht um die Galaxis Hangay und die Kartanin-Familie der L'ungs.«

»Was hat beides miteinander zu tun?«, fragte sie irritiert.

»Ich erkläre es dir. Die Familie L'ung ist heutzutage nahezu mittellos. Du weißt das selbst, weil du diesen Zustand herbeigeführt hast.«

»Ich erinnere mich gut. Die Familie führte verbotene Waffengeschäfte mit der Milchstraße durch. Sie haben versucht, an der Krise zwischen Topsidern und dem Galaktikum Reichtum zu verdienen. Es war unumgänglich, sie so weit zu vernichten.«

»Mei-Mei-H'ar weiß das. Die Hohe Frau hat auch nicht die Absicht, dir nach so langer Zeit Kritik zu übermitteln. Dafür hätte sie kein Raumschiff hierher geschickt. Sie will nur, dass ich dir von den neuesten Unternehmungen der L'ung-Familie berichte ...«

»Die in Hangay stattfinden, richtig?«

»So ist es«, bestätigte Tes-Tui-H'ar.