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Fremdsprachendidaktische Professionsforschung: Brennpunkt Lehrerbildung

Michael K. Legutke / Michael Schart

A. Francke Verlag Tübingen

Inhalt

Fußnoten

Was sollte eine gute Englischlehrkraft wissen? Über die Auswahl von Items im FALKO-E Test zum fachspezifischen Professionswissen

Eine ähnliche Vorstudie zur Kompetenzmessung von Lehrkräften im Fach Latein (FALKO-L) publizierten Lindl und Kloiber (2015).

1.1 Gesamtkonstrukt

Appel unterscheidet drei Ebenen des Erfahrungswissens: „Erfahrung zu haben bedeutet, etwas tun zu können, zum Beispiel mit der Unterrichtssituation zurecht zu kommen. Erfahrung wird zweitens im Laufe einer Biografie als Lebenserfahrung erworben […] Erfahrung ist drittens sozial. Sie wird in vergleichbaren Situationen von mehreren Personen gemacht. Diese haben hierdurch Wissen, Ansichten und Wertvorstellungen miteinander gemeinsam.“ (Appel, 2001, S. 187). Auf die erste Ebene nimmt FALKO-E Bezug.

Die fremdsprachliche Kompetenz der individuellen Lehrkraft im Englischen konnte in FALKO-E aus Gründen der Testpraktikabilität und der beschränkten Ressourcen nicht abgeprüft werden.

1.3 Fachwissen (FW)

Gerade das Beispiel der Interferenzfehler zeigt sehr deutlich, wie sehr sich das Fachwissen und das fachdidaktische Wissen vor allem im Bereich des Spracherwerbs und dem damit verbundenen Konzept der Interlanguage überschneiden. In FALKO-E wurde das Item zur kontrastiven Linguistik dem Fachwissen zugeordnet.

2.2 Entwicklung des Kodiermanuals

Zu einer genauen Vorstellung eines komplexen Kodiermanuals sowie zur Frage der Normativität vgl. Kirchhoff (2016).

Cronbachs Alpha (α) ist ein Maß für die interne Konsistenz (Genauigkeit bzw. Reliabilität) des Tests (= der Skala), das Werte zwischen 0 und 1 annehmen kann. Nach Field sind Werte für Cronbachs Alpha ab α ≥ .70 gut (Field, 2013, S. 712f.).

Im Vergleich dazu erreichte TEDS-LT .50 im fachdidaktischen und .64 im literaturwissenschaftlichen und .77 im linguistischen Teil der Studie (2013, S. 709f.).

Die Trennschärfe (rit)  eines Items ist dessen Korrelation mit dem Summenwert der übrigen Items der Skala. Die in Tabelle 6 angeführte durchschnittliche Trennschärfe (M von rit) berechnet sich als arithmetisches Mittel der Trennschärfen der zur jeweiligen Skala gehörigen Einzelitems, wobei das jeweilige Item aus dem Summenwert ausgenommen wurde, um Autokorrelationen zu vermeiden. Die Trennschärfe eines Items (die ebenfalls zwischen 0 und 1 liegen kann) gibt an, wie repräsentativ dieses Item für die Gesamtskala ist. Trennschärfen von rit ≥ .20 sind in der Regel als akzeptabel anzusehen (Roters et al., 2011, S. 94).

Mit Cohen d lassen sich die Mittelwertunterschiede zweier verschieden großer Gruppen bestimmen. Die Effektstärke berechnet sich aus der Mittelwertdifferenz beider Gruppen dividiert durch die gepoolte Standardabweichung. Nach Cohen entspricht ein d = .20 einem kleinen, d = .50 einem mittleren und d = .80 einem großen Effekt (1992).

Spearmans Rho ist für .50 < ρ ≤ .70 als mittel, für .70 < ρ ≤ .90 als hoch und für .90 < ρ ≤ 1.0 als sehr hoch zu beurteilen (Wirtz & Caspar, 2002).

4 Auswahl der Items für die Hauptstudie

Catell, Eber und Tatsuoka sprechen daher auch von „faith validity“ (Catell, Eber & Tatsuoka, 1970). Ebenso kritisch äußert sich Popham in Bezug auf die Validierung von Testverfahren für Lehrkräfte (Popham, 1990, S. 8).

1 Einleitung und Kontext des Ausbildungsprojektes

An dem Projekt nahmen neben den benannten Tutoren weiterhin als Forschende teil: Cédric Brudermann, Grégory Miras, Ramona Schneider, Sofia Stratilaki, Donatienne Woerly, Lin Xue. Projekthomepage: http://www.univ-paris3.fr/projet-jeunes-chercheurs-2014-2015-cognitions-emotions-et-mediationsen-formation-des-enseignants-de-langues-conforme-255059.kjsp.

Hierbei handelte es sich um einen zweiseitigen argumentativen Text, in dem sich die Studierenden anhand einer Ausgangshypothese mit wissenschaftlichen Artikeln auseinandersetzten und diese Konzepte mit ihren eigenen Erfahrungen verknüpften.

Die Studierenden sollten drei fremdsprachendidaktische Konzepte aus der vorherigen Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Artikeln auswählen und diese Konzepte in Beobachtungsparameter zergliedern. In der zweiten Phase des Ausbildungsprojektes wurden die Analyseraster von den Studierenden anhand von videographierten Unterrichtsstunden selbst erprobt.

Siehe Anhang.

Siehe Anhang.

Die Reflexionsberichte hatten eine intensive Auseinandersetzung mit dem Ausbildungsprojekt zum Ziel. Hierbei sollte verhindert werden, dass mangelnde Ausdrucksfähigkeit in der Fremdsprache die Reflexionsprozesse beeinflusst.

2 Der Reflexionsbegriff als theoretische Basis

Umfassende definitorische Ausführungen zum Begriff der Emotion und zu seiner Bedeutung im Projekt siehe Schneider/Xue 2015.

Das Selbst soll hier mit van Lier (2004: 107) verstanden werden als „real entity, but one that is dialogically and socially constructed.“

„(…) emergence is a reorganization of simple elements into a more complex system“ (van Lier 2004: 81).

Identitäten sind nach van Lier verschiedene Rollen (vgl. ebd.: 122, 125) oder „a project as well as a projection of the self, in interaction with social groups, institutions, and particular political contexts. Identities are formed from within as well as from without, so that they can become a site of struggle for individuals and groups“ (ebd.: 131, Hervorhebung im Original).

Zur Bildungsgangforschung siehe Hericks/Kunze 2002.

Die einzelnen Arbeitsschritte und Inhalte können den Aufgabenstellungen im Anhang entnommen werden.

4 Exemplarische Einzelfallanalysen

Alle Namen wurden anonymisiert.

Alle Zitate wurden unverändert, d.h. ohne Korrektur übernommen.

6 Fazit: Entwurf eines theoretischen Modells individueller Reflexionsverläufe

An dieser Stelle sei noch einmal darauf verwiesen, dass hier nur eine Auswahl an Reflexionsverläufen einzelner Studierender exemplarisch skizziert werden konnte. Generalisierungen sind weder möglich, noch von den Autorinnen intendiert.

7 Erste Ergebnisse und Diskussion

Ein ausführlicher Ergebnisbericht zusammen mit einer Präsentation der Items und der Auswertungsmethode wird an anderer Stelle erfolgen, in: Astrid Diener. Förderung des Transfers von der Theorie in die Praxis. Effekte der Verzahnung von wissenschaftlichen und anwendungsbezogenen Ausbildungsinhalten auf die Kompetenzentwicklung von Lehramtsstudierenden der Fachdidaktik Englisch. Arbeitstitel der Habilitationsschrift. Universität Stuttgart (Abschluss voraussichtlich 2017).

3.1 Zum Forschungsdesign: Design-based research

So veranstaltete die Universität Bremen im Dezember 2015 einen mit BMBF-Mitteln geförderten „Workshop zum Einsatz von design-based research in der Empirischen Bildungsforschung und in den Fachdidaktiken unter besonderer Berücksichtigung der grundlegenden Planung und praktischen Durchführung“ (http://www.uni-bremen.de/cu-fabit/design-based-research.html, zuletzt geöffnet am 27.2.2016).

1 Einleitung

Eine Zusammenfassung beider Forschungsprojekte mit theoretischer Einbettung sowie methodischer Vorgehensweise findet sich in Steininger/Gerlach (im Druck).

2.1 Struktur des Vorbereitungsdienstes

Eine umfassende Übersicht der Strukturen und Bedingungen des Vorbereitungsdienstes in den unterschiedlichen Bundesländern haben Walke (2007) sowie Walm/Wittek (2014) zusammengestellt.

2.2 Forschung zum Vorbereitungsdienst

Auch der Transfer internationaler Forschung zur Lehrerbildung ist im Kontext des deutschen Vorbereitungsdienstes schwierig, da ähnliche Makrostrukturen zwar in anderen Ländern vorhanden sind, diese dann allerdings bei detaillierterer Betrachtung an Aussagekraft und Vergleichbarkeit verlieren. Wir beziehen internationale Ergebnisse zur Lehrerbildung und den daran beteiligten Prozessen und Akteuren (insbesondere in fachdidaktischer Hinsicht) daher erst in den nachfolgenden Kapiteln gezielt ein.

Überblicke der Forschung zum Vorbereitungsdienst liefern Krüger (2014) (auch mit einem Fokus auf Ausbildungskräfte), Böhner (2009) sowie Abs und Anderson-Parks (2014).

4.1 Prozesse und Kompetenzentwicklung

Für eine ausführlichere Darstellung zu Fragestellung, Forschungsdesign sowie Datenanalyse und -interpretation siehe Steininger/Gerlach (im Druck).

Die Überzeugung der Praxisferne universitärer Lehrerbildung wird in nahezu allen einschlägigen Studien und Beiträgen zur Lehrerbildung der letzten Jahre angeführt (z.B. u.a. in Felbrich et al. 2008, Schubart et al. 2007, Abs/Anderson-Parks 2014).

3.1 Evaluation – quantitativ, qualitativ oder beides?

Die Festlegung des Untersuchungsdesigns ist abhängig von der Evaluationsfragestellung sowie methodischen und ethischen Überlegungen. In der Evaluationsforschung gelten die allgemeinen Prinzipen der Wissenschaftlichkeit sowie verbindliche Evaluationsstandards (Gesellschaft für Evaluation, 2008).

3.2 Erste Evaluation des Lehrertrainings für kooperatives Sprachlernen

Details zum Untersuchungsaufbau, den verwendeten Instrumenten und der Auswertung finden sich in Heinrich (2015).

Die Ergebnisse gelten jedoch nur für die Pilotstudie und können aufgrund methodischer Einschränkungen (z.B. Größe der Stichprobe und Gruppenzuordnung) nicht generalisiert werden.

Als Effektmaß dienten Spearman-Rangkorrelationen der Veränderung, d.h. die Differenz zwischen den Messzeitpunkten (Prä- und Posttest, Prä- und Follow-up Test, Prätest und der Mittelwert des Post- und Follow-up Tests) und der Zugehörigkeit zur Versuchsgruppe.

1. Einleitung

Die Namen der Studienteilnehmerinnen (alle weiblich) wurden geändert

In diesem Beitrag ist im Kontext von E-LINGO von (angehenden) Lehrerinnen die Rede. Während einige Studierende bereits mehrere Jahre als Englischlehrerinnen gearbeitet hatten, kamen andere aus gänzlich anderen Tätigkeitsfeldern und hatten keinerlei Berufserfahrung im Englischunterricht der Primarstufe.

2.1 E-LINGO – Didaktik des frühen Fremdsprachenlernens

Für eine detaillierte Diskussion des bildungspolitischen Hintergrundes, der der Genese von E-LINGO zugrunde liegt, und ausführliche Informationen zu den einzelnen Entwicklungsphasen des Studiengangs siehe Landesstiftung Baden-Württemberg, Legutke & Schocker-von Ditfurth (2008) und Zibelius (2015), Kapitel 4. Der Studiengang befindet sich nach zweijähriger Unterbrechung zurzeit im Prozess der Umgestaltung und Reakkreditierung und wird ab Wintersemester 2016/2017 wieder angeboten.

4 Selbstvertrauen durch Aktionsforschung?

Die Teams wurden vor Beginn des Studiums von den Tutorinnen zusammengestellt. Ziel der Teambildung war, dass die Teampartnerinnen sich möglichst in ihren Stärken (z.B. viel Berufserfahrung, hohe Sprachkompetenz, etc.) ergänzen und voneinander lernen können.

Der Zeitraum der Lehrerfahrung bezieht sich ausschließlich auf frühen Englischunterricht (Grundschule, Vorschule, Kindergarten). Einige der Studienteilnehmerinnen hatten bereits vor Studienbeginn Lehrerfahrung in anderen Disziplinen oder mit anderen Lernergruppen.

4.1 Vertrauen in sprachliche Kompetenzen

Daniela ist gebürtige US-Amerikanerin, ihre Erstsprache ist Englisch.

4.2 Vertrauen in pädagogische Kompetenzen

Die Transkription erfolgte nach den Richtlinien für eine einfache Transkription von Dresing, Pehl & Schmieder (2013).

E-LINGO kann berufsbegleitend von Lehrkräften studiert werden, die sich weiterqualifizieren möchten – in diesem Fall führen die Lehrkräfte die Aktionsforschungsprojekte in ihrem eigenen Lehr-/Lernkontext durch. Alternativ müssen diejenigen Studierenden, die keine Anstellung haben, mit einer Institution ihrer Wahl kooperieren, um die Aktionsforschungsprojekte durchführen zu können.