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Fußnoten

1

Beda Allemann, Heinrich von Kleist. Ein dramaturgisches Modell, hrsg. von Eckart Oehlenschläger, Bielefeld 2005, S. 239.

2

Wilhelm Genazino, »Die Flucht in die Ohnmacht«, in: Akzente 55 (2008) H. 4, S. 366373.

3

Peter von Matt, Verkommene Söhne, mißratene Töchter. Familiendesaster in der Literatur, München/Wien 1995, S. 89.

4

Heinrich von Kleist, Sämtliche Werke und Briefe, Bd. 6, Briefe 17931804, hrsg. von Helmut Sembdner, München 1964, S. 163.

5

Klaus Müller-Salget, Heinrich von Kleist, Stuttgart 2011 [u. ö.], S. 113 f.

6

Peter Goldammer (Hrsg.), Schriftsteller über Kleist. Eine Dokumentation, Berlin/Weimar 1976, S. 503.

7

Theodor Fontane, Aufzeichnungen zu Heinrich von Kleists Dramen und Novellen, zitiert nach: Kleist (s. Anm. 1), S. 125.

8

Fontane, (s. Anm. 7), S. 126.

9

Theodor Fontane, Rezension einer Aufführung am Königlichen Schauspielhaus, in: Vossische Zeitung, 12. Oktober 1876, zitiert nach: Kleist (s. Anm. 1), S. 127.

10

Bernd Hamacher, Erläuterungen und Dokumente. Heinrich von Kleist, »Prinz Friedrich von Homburg«, Stuttgart 1999 [u. ö.], S. 129.

11

Rudolf Ibel, Der Staat und das Mysterium des Todes. Zu Kleists »Prinz Friedrich von Homburg«, zitiert nach: Kleist (s. Anm. 1), S. 128 f.

12

Bertold Brecht, Über Kleists Stück »Der Prinz von Homburg«, zitiert nach: Kleist (s. Anm. 1), S. 134.

13

Bertold Brecht, Über Kleists Stück »Der Prinz von Homburg«, zitiert nach: Kleist (s. Anm. 1), S. 134.

14

Botho Strauß, Kleists Traum vom Prinzen von Homburg. Programmheft zu Heinrich von Kleists »Prinz Friedrich von Homburg«, Schaubühne am Halleschen Ufer, Berlin 1972.  Zitiert nach: Kleist (s. Anm. 1), S. 130.

15

Heinrich von Kleist, Berliner Abendblätter. 12tes Blatt. Den 13ten October 1810, in: Sämtliche Werke, Bd. 2,7, hrsg. von Roland Reuß und Peter Staengle, Basel 1997, S. 61.

1. Schnelleinstieg

Vor der Schlacht von Fehrbellin finden der Kurfürst und der Hofstaat den jungen preußischen Reitergeneral Prinz Friedrich von Homburg schlafwandelnd, träumend, einen Kranz flechtend auf einer Bank. Kurz danach überhört der Prinz bei der Befehlsausgabe übermüdet und abgelenkt durch seine Gedanken an die heimlich geliebte Prinzessin Natalie den Angriffsplan des Kurfürsten von Brandenburg Friedrich Wilhelm I., des »Großen Kurfürsten« (16201688). Mehrfach wird der Befehl wiederholt, nicht ohne ausdrückliche Order, nicht eigenmächtig in den Kampf einzugreifen. Dennoch wirft sich der Prinz mit seiner Reiterei ohne ausdrücklichen Befehl vorzeitig in die Schlacht. Er verzeichnet zwar einen Teilsieg, dennoch verurteilt ihn der Kurfürst wegen Gehorsamsverweigerung zum Tode. Verzweifelt bittet der Prinz um Begnadigung; angesichts seines schon vorbereiteten Grabes verzagt er vollends. Der Prinzessin Natalie gelingt es, dem Kurfürsten die Begnadigung abzuringen, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass der Prinz das Urteil als ungerecht bezeichnet. Doch das kann der Prinz nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, er entschließt sich zum Tod. Der Prinz wird zur Exekution geführt und vor den Offizieren und dem Hofstaat durch den Kurfürsten begnadigt. Sein Eingeständnis des Fehlverhaltens hat dem Kurfürsten die Möglichkeit zur Begnadigung eröffnet. Mit dem kollektiven Schlachtruf »In den Staub mit allen Feinden Brandenburgs« wird der Kampf gegen die Schweden wieder aufgenommen.

Zwar bedient sich Kleist in seinem Drama zum Teil historischer Personen und Geschehnisse, geht dabei aber sehr frei mit den historischen Grundlagen um, um den Konflikt zwischen den Anforderungen des Staates, den Normen der Gesellschaft und der Freiheit des Individuums als Utopie einer neuen Gesellschaft darzustellen.

2. Inhaltsangabe

Erster Akt

Der ersten vier Szenen spielen im nächtlichen Garten eines Schlosses in Fehrbellin.

Erster Auftritt: Zu Der schlafwandelnde PrinzBeginn des Dramas sitzt der General der Reiterei, Prinz von Homburg, ganz unsoldatisch halb schlafend, halb wachend, ohne Kopfbedeckung, mit offener Uniform unter einer Eiche und windet einen Kranz. Aus dem Schloss treten der Kurfürst, seine Frau, seine Nichte Prinzessin Natalie, der Graf Hohenzollern und andere Figuren, die heimlich auf der Rampe, die in den Garten führt, verharren und den Prinzen beobachten.

Der Graf Hohenzollern Vorgeschichte vermittelt dem Kurfürsten und zugleich dem Zuschauer die Ausgangssituation: Der Prinz von Homburg habe drei Tage lang die flüchtigen Schweden mit seiner Reiterei verfolgt, nur kurz solle er nun in Fehrbellin ausruhen, um sich dann in der Nacht zur Schlacht gegen das schwedische Heer unter dem Oberbefehl des Generals von Wrangel bereitzumachen.

Der verschlafene BefehlDoch als die gesamte Reiterei kampfbereit ausrücken will, fehlt der Prinz von Homburg. Nachdem man ihn überall gesucht hat, findet man ihn schließlich vor dem Schloss auf einer Bank, halb schlafend wie einen Nachtwandler.

Die Hofgesellschaft nähert sich nun dem Prinzen und erkennt, dass er einen Lorbeerkranz flicht. Der Kurfürst nutzt die träumerische Umnachtung des Prinzen aus, umwindet den Kranz mit seiner Halskette und reicht ihn der Prinzessin Natalie, die den Kranz hochhält und vor dem Prinzen, der sich erhoben hat, zurückweicht.

Der Die unterbewussten Wünsche des PrinzenPrinz verrät nun schlafwandelnd seine geheimsten Wünsche, wenn er die Prinzessin als seine Braut bezeichnet, den Kurfürsten Vater und die Kurfürstin Mutter nennt.

Der verhängnisvolle HandschuhAls er nach dem Kranz greift, erhascht er zufällig einen Handschuh der Prinzessin. Der Kurfürst versucht, bevor er mit der Hofgesellschaft im Schloss verschwindet, den Prinzen auf den Boden der Wirklichkeit zurückzurufen und ruft dem Träumenden zu, dass man »solche Dinge« nicht im Traum erringe.

Zweiter Auftritt: Der zweite Auftritt besteht nur aus einer Regieanweisung, die die Verwirrung des noch immer schlafenden Prinzen über den fremden Handschuh in seiner Hand durch dessen Mimik und Gestik darstellt.

Dritter Auftritt: Im Das verordnete Verschweigenkurzen dritten Auftritt überbringt ein Page dem Graf Hohenzollern die Bitte des Kurfürsten, gegenüber dem Prinzen kein Wort über das zuvor Geschehene, seinen »Scherz« (V. 83) mit dem Prinzen, zu verlieren.

Vierter Auftritt: Homburgs OhnmachtsanfallAls der Graf Hohenzollern den Prinzen bei seinem Namen anspricht, um ihn zu wecken, fällt dieser in Ohnmacht, aus der er aber rasch wieder erwacht. Der Prinz glaubt zunächst, sich in seinem Zimmer zu befinden, und will nach Helm und Rüstung greifen. Als er erkennen muss, dass er wieder einmal »unbewusst […] umgewandelt« (V. 115 f.) ist, versucht er, diese Tatsache zu überspielen. Er behauptet, wegen der Hitze im Zimmer in den Garten gegangen zu sein. Auch die Tatsache, dass sein Regiment schon aufgebrochen ist, scheint ihn nicht wirklich in Verlegenheit zu bringen, obwohl er doch zur Befehlsausgabe um zwei Uhr morgens hätte wieder im Hauptquartier sein müssen. Allerdings ist er besorgt, dass der Kurfürst Kenntnis von seinem nächtlichen Schlafwandeln erhalten könnte. Traum als göttliches GeschehenIn diesem Moment sieht er den Handschuh und glaubt sich an einen Traum zu erinnern, den er dem Grafen Hohenzollern erzählt. Tatsächlich aber schildert er das »Spiel« der Hofgesellschaft, überhöht allerdings dabei die Wirklichkeit zu einem göttlichen Geschehen, in dem ein »Genius des Ruhms« (V. 172) ihn wie einen Helden mit einem Lorbeerkranz gekrönt hat.

Dabei Fehlende Erinnerung erinnert er sich, dass er im Traum einer weiblichen Gestalt, deren Namen ihm entfallen ist, einen Handschuh abgestreift hat, den er nun zu seiner Überraschung in der Hand hält.

Fünfter Auftritt: Die fünfte Szene spielt in einem Saal des Schlosses. Hier versammeln sich der Kurfürst, Generäle, Offiziere, der Feldmarschall Dörfling sowie der Prinz von Homburg, der nun den Handschuh in seine Reitjacke gesteckt hat. Die Kurfürstin und Natalie, beide in Reisekleidern, nehmen an der Seite des Saales Platz, wo ihnen ein Frühstück serviert wird, bevor sie in Sicherheit gebracht werden.

Diese Befehlsausgabe an den abgelenkten PrinzenSzene hat zentrale Bedeutung für das Drama, denn auf der einen Seite wird den Truppenführern der Plan für die Schlacht mitgeteilt, auf der anderen Seite jedoch ist der Prinz von Homburg durch seine Verwirrung über den Handschuh so abgelenkt, dass er wichtige Details des Kriegsplans überhört. Während also der Feldmarschall auf Geheiß des Kurfürsten die Einsatzbefehle zur bevorstehenden Schlacht für jeden Truppenteil diktiert, starrt der Prinz wie gebannt zu den beiden Frauen hinüber. Zwar wird er vom Feldmarschall ausdrücklich aufgerufen, die Befehle zu notieren, aber der Anblick der beiden Frauen lenkt ihn immer stärker ab, zumal die Prinzessin ihren Handschuh sucht. Den Befehl, der ihm und seiner Reiterei gilt, nimmt er nur mit geteilter Aufmerksamkeit zur Kenntnis, denn die Prinzessin hat in eben diesem Moment ihren Handschuh zu Füßen des Prinzen gesehen, den dieser hat fallen lassen.

Der Der wiedergefundene HandschuhPrinz überreicht ihn ihr und verfällt in einen träumerischen Zustand. Als der Feldmarschall den Prinzen auffordert, den Tagesbefehl für seine Reiterei noch einmal in Teilen zu wiederholen, wird deutlich, dass der Prinz vor allem den wichtigsten Teil, erst auf Befehl des Kurfürsten die Fanfare zum Angriff blasen zu lassen, offenbar überhört hat.

Zum Schluss Warnung des Kurfürstenerinnert der Kurfürst den Prinzen daran, dass dieser durch unbedachtes Handeln schon zwei Siege »verscherzt« (V. 350) habe, und warnt ihn vor Unbesonnenheit, gehe es doch dieses Mal um »Thron und Reich« (V. 352).

Sechster Auftritt: In einem kurzen Zeichen Fortunas – der GlücksmonologMonolog lässt der Prinz erkennen, dass er sich vom Glück begünstigt fühlt. Er glaubt, in dem Handschuh ein Zeichen Fortunas zu erkennen, und will in der Schlacht sein Glück vervollständigen.

Zweiter Akt

Erster Auftritt: Homburgs UnfallDer Schauplatz ist der linke Flügel der Armee auf dem Schlachtfeld von Fehrbellin. Die Reiterei hat ihre Ausgangsstellung unter dem Befehl des Obristen Kottwitz, eines altgedienten Militärs, eingenommen, man wartet auf den eigentlichen Befehlshaber der Reiterei, den Prinzen. Dieser hat in der Nacht zuvor einen leichten Reitunfall erlitten.

Abb. 1: Schlachtskizze nach Kleists Dramaturgie

Zweiter Auftritt: Mit verbundener Hand erscheint der Prinz, der zuvor in einem Dorfkirchlein gebetet hat. Etwas verlegen fragt er Hohenzollern, welchen Befehl der Feldmarschall am Tag zuvor für ihn ausgegeben hat, und entschuldigt sich für seine Unkenntnis mit der Begründung, dass ihm das Diktieren »in die Feder […] irr« (V. 421) mache. Aber auch die Wiederholung des Befehls geht in der Träumerei des Prinzen unter.

In diesem Augenblick fällt ein Der Schlachtbeginn Kanonenschuss, und die Offiziere besteigen einen Hügel, um Überblick über die Schlacht zu bekommen. Die überraschten Fragen des Prinzen zur beobachteten Aufstellung der kämpfenden Truppen zeigen, dass er die gesamte Befehlsausgabe verträumt hat.

Als der Der befehlswidrige Angriff Prinz erkennt, dass die Schlacht offenkundig ohne ihn gewonnen wird, gibt er Befehl, die Fanfare zum Angriff blasen zu lassen, obgleich ihn Kottwitz zurückhalten will. Einen Offizier, der ihn entwaffnen will, lässt er umgehend wegen Ungehorsams degradieren und gefangen nehmen. Daraufhin wiederholt er den Angriffsbefehl und sichert allen zu, dass er diesen auf seine »Kappe« nehme.

Dritter Auftritt: In einer Bauernstube suchen Hofkavaliere eine Unterkunft für die Kurfürstin, die Prinzessin Natalie und Hofdamen, da ihr Wagen vor dem Dorf einen Achsbruch erlitten hat. Eine Weiterreise ist wegen des Siegs über die Schweden nicht mehr notwendig.

Vierter Auftritt: Die Der vermeintliche Tod des KurfürstenKurfürstin erfährt vom vermeintlichen Tod ihres Mannes auf dem Schlachtfeld und bricht zusammen.

Fünfter Auftritt: Ein Bericht vom heldenhaften Tod des KurfürstenRittmeister bestätigt diese Nachricht, ergänzt sie aber durch die verklärende Schilderung des Todes des Kurfürsten: »im Sonnenstrahl, die Bahn des Sieges erleuchtend« (V. 541) sei er auf seinem Schimmel tödlich getroffen worden. Sein Tod habe darauf den Prinzen zu einem wütenden Angriff auf die Schweden angespornt, nur der Brückenkopf am Rhyn habe die Schweden vor völliger Vernichtung bewahrt.

Sechster Auftritt: Als der Prinz eintritt, findet er die Kurfürstin ohnmächtig vor, liebevoll kümmert er sich nun um die Prinzessin, die ihn fragt, wer denn in Zukunft die Schweden »niederhalten« (V. 578) könne. Sofort erklärt der Prinz sich bereit, diese Rolle zu übernehmen.

Zudem Das Liebesgeständnis des Prinzen verspricht er der früh verwaisten besitzlosen Prinzessin indirekt die Heirat. Im Überschwang der Gefühle sinkt Natalie an seine Brust, reißt sich aber los, als er sie küsst. In diesem Augenblick vermisst der Prinz den Kurfürsten, der ihre Verbindung hätte segnen können.

Siebenter Auftritt: Ein Die glückliche Nachricht vom Überleben des KurfürstenWachtmeister überbringt das Gerücht, der Kurfürst sei »gesund und wohl« (V. 619) gesehen worden.

Achter Auftritt: Tatsächlich wird dies Gerücht einen Augenblick später von einem Augenzeugen bestätigt, der auch die genauen Umstände schildert:

Nicht der Die Rettung des Kurfürsten und Frobes TodKurfürst habe den Schimmel geritten, sondern sein treuer Stallmeister Frobe, der ihn mit dem Tausch aus dem feindlichen Feuer habe retten wollen. So habe die tödliche Kugel ihn und nicht den Kurfürsten getroffen.

Der Kurfürst, so erfährt der Prinz, ist mit der gesamten Generalität sofort nach Berlin geeilt, nachdem er zuvor im Lager noch den Waffenstillstand ausgerufen und Friedensverhandlungen eingeleitet hat.

Auch der Prinz will sich sofort nach Berlin begeben, zuvor jedoch bittet er die Kurfürstin, seine Verbindung mit der Prinzessin zu befürworten. Diese mag ihm seinen Wunsch als Sieger der Schlacht nicht gänzlich abschlagen, verspricht ihm aber auch nichts, dennoch ist der Prinz überglücklich.

Neunter Auftritt: Noch einmal wechselt der Rückkehr nach BerlinSchauplatz. Im Lustgarten vor dem alten Schloss haben sich zur Beisetzung Frobes der Kurfürst, der Feldmarschall Dörfling, Obristen, Offiziere und eine Volksmenge versammelt, im Hintergrund ist die hell erleuchtete Schlosskirche zu sehen.

Das Todesurteil über den Führer der Reiterei Wütend erklärt der Kurfürst, dass derjenige, der die Reiterei verfrüht in die Schlacht geführt hat, vor ein Kriegsgericht gestellt und mit dem Tod bestraft werde. Dann versichert er sich nach einer kurzen Pause beim Grafen Truchß, dass der Prinz von Homburg die Reiterei nicht angeführt habe. Dieser erklärt, dass der Prinz sich vor Beginn der Schlacht beim Sturz verletzt und daher seine Truppe nicht geführt habe. Darauf wiederholt der Kurfürst sein Todesurteil und betont, dies gelte ausnahmslos für jeden.

Zehnter Auftritt: Bevor der Kurfürst die Kirche betreten kann, erscheint der Prinz von Homburg mit drei erbeuteten schwedischen Fahnen in Begleitung von Kottwitz, der zwei Fahnen mit sich führt, dem Graf Hohenzollern und anderen Offizieren.

Der Die Festnahme des Prinzen Kurfürst ist überrascht, hielt er den Prinzen doch für schwer verletzt. Als der Prinz seine Frage, ob er die Reiterei befehligt habe, bejaht, und zur Bestätigung des Sieges die Fahnen vor dem Kurfürsten niederlegt, befiehlt der Kurfürst, ihn unverzüglich zu entwaffnen und gefangen zu nehmen.

Scheinbar ungerührt wendet er sich Kottwitz und dessen erbeuteten Fahnen zu und überhört bewusst dessen Fragen.

Der Homburgs Verwirrung und Kritik am KurfürstenPrinz ist völlig verwirrt, doch der Graf Hohenzollern weist ihn auf sein befehlswidriges Verhalten hin. Er versucht, den Prinzen damit zu beruhigen, dass er möglicherweise am nächsten Tag schon wieder frei sein werde. Allerdings hat er die unmissverständliche Verurteilung durch den Kurfürst für die Befehlsverweigerung nicht mitbekommen. Während der Prinz seinen Degen abgibt, kritisiert er das Verhalten des Kurfürsten als tyrannisch und undeutsch. Der Kurfürst überhört die Provokation und gibt den Befehl, den Prinzen ins Hauptquartier nach Fehrbellin vor das Kriegsgericht zu bringen.

Dritter Akt

Erster Auftritt: Der Hohenzollerns Besuch im Kerker und Homburgs Optimismus