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Deutsche Erstausgabe (ePub) Oktober 2017

 

Für die Originalausgabe:

© 2017 by Dirk Greyson

Titel der amerikanischen Originalausgabe:

»Darknes Rising«

 

Originalverlag:

Published by Arrangement with Dreamspinner Press LLC, 5032 Capital Circle SW, Ste 2, PMB# 279, Tallahassee, FL 32305-7886 USA

 

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© 2017 by Cursed Verlag

Inh. Julia Schwenk

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,

des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung

durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit

Genehmigung des Verlages.

 

 

Bildrechte Umschlagillustration

vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock

Satz & Layout: Cursed Verlag

Covergestaltung: Hannelore Nistor

 

ISBN-13: 978-3-95823-663-9

 

Besuchen Sie uns im Internet:

www.cursed-verlag.de


 

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Aus dem Englischen von Nina Hunter


 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

vielen Dank, dass Sie dieses eBook gekauft haben! Damit unterstützen Sie vor allem den Autor des Buches und zeigen Ihre Wertschätzung gegenüber seiner Arbeit. Außerdem schaffen Sie dadurch die Grundlage für viele weitere Romane des Autors und aus unserem Verlag, mit denen wir Sie auch in Zukunft erfreuen möchten.

 

Vielen Dank!

Ihr Cursed-Team

 

 

 

Klappentext:

 

Nie hätte Alpha Tobias erwartet, einen schlafenden Menschen in seinem Schuppen vorzufinden. Schon gar keinen, der sich als sein vom Schicksal vorbestimmter Gefährte entpuppt. Aber so sehr Tobias‘ Instinkte ihn auch dazu treiben, sich mit Pete zu verbinden, das Risiko der Entdeckung der Gestaltwandler ist einfach zu groß. Tobias findet sich schweren Herzens damit ab, Pete zurück zu seiner Reisegruppe zu schicken – bis sein verstoßener Halbbruder Zev auf die Idee kommt, Pete für sich zu beanspruchen und Tobias seine Position als Alpha streitig zu machen. Um Pete zu schützen, muss Tobias ihn in seiner Nähe behalten – und das bringt sie beide gefährlich in Versuchung, ihren Bund zu vollziehen…


 

 

 

 

 

 

 

Für Kate Douglas,

die mich zu dieser Serie inspiriert hat.

 

 


 

Kapitel 1

 

 

Die Nacht brach schnell herein. Pete drehte sich um, als er ein Rascheln hinter sich hörte, und rannte dann davon. Er verfiel gerade in Panik und er wusste es.

Am liebsten hätte er seinem besten Freund Roger den Hals umgedreht. »Fahr in den Westen, damit du mal etwas anderes siehst – das wird dich inspirieren.« In Petes Kopf klang Rogers Stimme eine ganze Oktave höher als sonst und Pete hätte sie am liebsten zum Schweigen gebracht.

Er wollte nur noch den Wanderweg wiederfinden oder irgendein Zeichen von Zivilisation. Aber das würde nicht passieren. Er hatte den Pfad nur verlassen, weil er ein paar unglaublich schöne Wildblumen entdeckt hatte. Wie gefährlich konnte das schon sein? Aber er musste auf dieser verdammten Wiese irgendwo falsch abgebogen sein und hatte sie auf einem anderen Weg wieder verlassen, als er sie betreten hatte. Jetzt wanderte er einsam, mitten in der Nacht, durch die Wildnis. Wie dumm konnte man sein?

»Ich will darauf keine Antwort«, sagte er zu der Eule, die im Baum über ihm ihren Ruf ausstieß.

Pete blieb unter einem großen Baum stehen. Seine Lungen brannten und er lehnte sich gegen den Baum, während er versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Er musste nachdenken. Aber alles, woran er denken konnte, war, dass er sterben und niemand jemals seine Leiche finden würde. Die einzigen Menschen, denen sein Verschwinden auffallen würde, wären sein Lektor und sein Verleger, die sich fragen würden, wo sein nächstes Buch blieb. Das wäre es aber auch schon. Na ja, vielleicht machte sich Roger noch Sorgen, aber wenn Pete sterben würde, hatte er sich fest vorgenommen, den Bastard für den Rest seines Lebens heimzusuchen. Er könnte ja immer wieder die Bierdosen in Rogers Kühlschrank öffnen, damit das Bier darin schal würde. Oder er könnte ihn mit einem Stock anstupsen, wenn Roger gerade versuchte einzuschlafen. Ja, die Idee gefiel ihm.

»Nimm das, du Bastard.«

Er hatte vor einiger Zeit auf sein Handy gesehen, und festgestellt, dass er keinen Empfang hatte. Er zog es wieder aus der Tasche und diesmal war ein einzelner Balken zu sehen. Er betete stumm zu Gott und wählte 911, aber der Balken verschwand und der Anruf wurde gar nicht erst durchgestellt. Er sah sich in dem schwächer werdenden Licht um, entdeckte eine Art Lichtung zwischen ein paar Bäumen einen Hügel und beschloss, dort hinzugehen. Vielleicht hatte er dort oben Empfang und dann könnte er jemanden anrufen. Sie könnten einen Helikopter schicken und ihn damit vom Rand des Abgrunds aufsammeln, damit er nicht doch noch von einem Bären gefressen würde, der ihn mit seinem Abendessen verwechselte – okay, das hier war keines seiner Bücher. Er musste sich konzentrieren. In ein paar Minuten würde es vollkommen dunkel sein, also nahm er seinen Rucksack ab und wühlte darin herum. Vor Einbruch der Dunkelheit würde er es nicht schaffen, den Hügel zu erreichen. Wie es aussah, saß er die Nacht über hier fest.

»Streichhölzer, Streichhölzer …« Seine Finger fanden eine Plastikbox. »Gott sei Dank.« Pete sah sich um, fand ein paar Stöcke und schichtete sie in der Mitte einer Lichtung auf. Das sollte reichen, um ein Feuer anzuzünden. Zumindest hätte er dann etwas Licht und würde nicht frieren müssen. Er sammelte noch ein wenig Zunder und einige kleinere Hölzer zusammen, öffnete die Box mit den Streichhölzern, entzündete eines und steckte den kleinen Zunderhaufen damit an. Die trockenen Blätter fingen Feuer und Pete legte kleine Zweige oben drauf. Er legte so lange nach, bis das Feuer ordentlich brannte.

»Danke«, sagte er und schickte ein stummes Gebet gen Himmel.

Natürlich entschied sich das Universum, ihm zu antworten, und das auf wenig schöne Weise. Ein Blitz zerriss den Himmel und Donner rollte über das Land hinweg. Genau das, was er gerade gebrauchen konnte.

Pete steckte die Streichhölzer wieder ein und legte weiteres Holz aufs Feuer, in der Hoffnung, der Sturm würde an ihm vorüberziehen. Nachdem er noch ein paar Stöcke auf das Feuer geworfen hatte, waren die Flammen hoch genug, dass er den Waldboden um sich herum erkennen konnte. Wieder war ein Blitz zu sehen; der Donner grollte noch lauter als zuvor und die Erde bebte unter dem lauten Geräusch, das mit einem Knurren verklang.

Es dauerte eine Sekunde, ehe Pete wieder einfiel, dass Donner nicht knurrte. Er sah von den Flammen auf, musterte die Lichtung vor sich und blickte direkt in ein Paar gelbe Augen. Mehr konnte er nicht sehen, bis die Raubkatze sich duckte und näher schlich. Das Licht spiegelte sich auf ihrem dichten, lohfarbenen Fell. Ein Puma. Na toll, genau das, was er jetzt verdammt nochmal brauchte. Er legte mehr Holz aufs Feuer, griff sich dann einen brennenden Ast und warf ihn nach der Katze, die ziemlich mutig wirkte und wahrscheinlich auch sehr hungrig war.

Petes erster Impuls war es, wegzulaufen, aber die Raubkatze wäre schneller als er und würde ihn von hinten anspringen. Er hatte bereits genug Filme gesehen, in denen irgendwelche dummen Kinder genau das getan hatten und am Ende doch eines von ihnen zu Katzenfutter wurde.

Er steckte einen Ast ins Feuer, dann einen zweiten und einen dritten, und dann zog er die brennenden Holzstäbe wieder aus dem Feuer und nahm sie in beide Hände. Er wusste, das war wahrscheinlich dämlich, aber es war die einzige Verteidigung, die er hatte.

Die Katze schlich am Rand der Lichtung entlang und kam mit geöffnetem Maul näher, bleckte die riesigen Zähne. Pete machte einen Satz zurück und holte aus, als die Raubkatze auf ihn zusprang. Er verfehlte sie, aber sie zog sich zurück und begann wieder damit, ihn zu umkreisen und zu beobachten. Pete hoffte, dass es nicht noch weitere Pumas gab, die nur darauf warteten, ihn rücklings anzufallen. Er hatte immer gedacht, Großkatzen wie diese jagten allein. Zumindest hoffte er jetzt verzweifelt, dass es so war.

»Verschwinde. Husch.« Er begann zu schreien und Krach zu machen. Das war alles, was ihm einfiel: Mit den Ästen in seiner Hand zu wedeln und dabei so groß wie möglich auszusehen. Die Raubkatze duckte sich und Pete wusste, sie bereitete sich auf den Angriff vor. Die Katze stieß sich vom Boden ab und er schlug mit beiden Händen zu, gerade als das Tier auf ihn zugeschossen kam. Die brennenden Enden der Äste trafen auf den Kopf des Raubtieres und er hörte ein Zischen und roch brennendes Fell. Die Katze jaulte auf und fiel zu Boden, dann lief sie rasch in den Wald zurück, genau in dem Moment, als der Himmel seine Schleusen öffnete und es zu regnen begann. Ein paar Minuten lang schützten die Blätter des Baumes über ihm ihn vor dem Wasser, aber schließlich gaben auch sie nach und der Regen durchdrang das dichte Blätterdach.

Das Feuer zischte und setzte sich tapfer gegen das Wasser zur Wehr, aber es war nicht heiß genug und ging bald aus. Pete schmiegte sich eng an den Baumstamm, in der Hoffnung, dort ein wenig Schutz zu finden, aber es war vergeblich. Binnen weniger Minuten war er nass bis auf die Knochen, ihm war kalt, er zitterte und zuckte bei jedem Blitz und Donner zusammen.

Er wusste nicht mehr, was er noch tun konnte. Es gab keinen Unterschlupf und der große Baum, unter dem er stand, war der perfekte Blitzableiter. Er konnte nichts mehr tun und wie es aussah, hatte ihn sein Glück verlassen, also nahm er seinen triefenden Rucksack und trottete in die entgegengesetzte Richtung zu der, in die die Raubkatze verschwunden war, auf den Hügel zu, den er vorhin noch gesehen hatte. Er benutzte sein Handy als Taschenlampe und dankte stumm dem Verkäufer im Laden, weil er ihm ein wasserdichtes Modell aufgeschwatzt hatte.

Nach etwa zehn Minuten wurde aus dem Platzregen ein Nieseln, aber immerhin hämmerten ihm die Tropfen nicht mehr auf den Kopf und ins Gesicht. Pete war aber noch immer nass und kühlte mit jeder Sekunde weiter aus. Er hatte in seinem Rucksack einen Satz trockener Kleidung in einer Plastiktüte, aber das nützte ihm nichts, wenn er nicht endlich aus diesem verdammten Regen herauskam.

Er lief etwa eine halbe Stunde lang auf den Hügel zu und sah dabei immer wieder auf sein Handy, um zu prüfen, ob er schon wieder Empfang hatte. Manchmal erschien ein Balken auf dem Display, aber er verschwand ebenso schnell wieder und er hoffte, auf dem Gipfel des Hügels mehr Glück zu haben. Natürlich hielt das nur so lange an, bis sein Handy zu piepsen begann, weil der Akku fast leer war. Wenn er eine Chance bekommen wollte, jemanden anzurufen, musste er sich den restlichen Akku aufsparen, also schaltete er das Handy aus, steckte es wieder in seine Hosentasche und sah sich mit der vollkommenen, nassen, elendiglichen Dunkelheit konfrontiert, während Wasser seinen Rücken hinablief.

Er konnte nichts tun, außer nach einem Unterschlupf zu suchen und darauf zu warten, dass der Regen aufhörte. Pete fand sich damit ab, dass er die Nacht im Freien verbringen würde. Er öffnete abermals seinen Rucksack und versuchte sich zu erinnern, ob er eine Taschenlampe eingepackt hatte. Er hätte schon früher danach suchen sollen, aber wie es aussah, hatte er in den letzten Stunden, was logisches Denken anging, nicht so gut abgeschnitten. Er war ja auch nicht davon ausgegangen, dass er so spät noch hier draußen sein oder sich sogar verlaufen würde, also hatte er keine Taschenlampe eingepackt… wie es aussah, hatte er also kein…

Pete schloss die Augen und durchsuchte die Außentasche seines Rucksacks. Dort fand er eine flache, kleine, batteriebetriebene Taschenlampe, die er mal irgendwo auf einer Messe geschenkt bekommen hatte. Er drückte auf den Knopf und das winzige Lämpchen leuchtete auf. Viel Licht war es nicht und der Regen und die Dunkelheit schluckten das meiste davon, aber es reichte, um ein paar Schritte weit zu sehen, und mehr brauchte er nicht. Pete beschloss, noch ein bisschen weiterzugehen, in der Hoffnung einen Unterschlupf zu finden, denn das war alles, was ihm jetzt noch blieb – Hoffnung. Er streifte sich den Rucksack wieder über und suchte sich einen Weg zwischen Bäumen und Büschen hindurch.

Er achtete dabei die ganze Zeit auf den Boden und wäre beinahe Kopf voraus in die Ecke einer Hütte hineingelaufen. Sie war aus grob behauenem Holz und wahrscheinlich schon ziemlich alt, aber Pete war das egal. Solange es keine Pumahöhle war, würde es schon gehen. Langsam ging Pete um die Hütte herum. Das Licht der Taschenlampe flackerte. Er fand die Tür und stieß sie auf. Im letzten Licht der Lampe sah er sich um.

Es war eine Art altes Lagerhaus. Viel gab es darin nicht, aber das Gebäude wirkte solide und einigermaßen trocken. Auf der Rückseite stapelten sich Säcke bis zur Decke und nahmen fast die Hälfte des Raumes ein. Der Rest der Hütte war leer, abgesehen von Heu, das durch Planen geschützt wurde.

Pete wusste, Heu bedeutete, dass irgendjemand diese Hütte als Scheune benutzte. Doch er hoffte, derjenige hatte nichts dagegen, dass er hier Schutz vor dem Sturm suchte. Er schob das lose Heu mit dem Fuß zusammen und breitete eine der Planen darüber aus, um sich ein Lager auf dem harten Boden zu bauen. Dann kramte Pete in seinem nassen Rucksack herum und zog seine trockene Kleidung heraus. Die Plastiktüte, in der sie verpackt war, hatte dichtgehalten. Er schälte sich aus seinen nassen Sachen und zog sich hastig um. Er wrang die nassen Kleidungsstücke in der offenen Tür aus, schloss die Tür und legte die Kleider zum Trocknen auf ein Brett, da er wusste, der Besitzer der Hütte würde es ihm übelnehmen, wenn das Heu nass würde.

Pete zog seine letzte Flasche Wasser und einen Müsliriegel aus dem Rucksack, aß den Riegel, trank die Flasche halb aus und stellte den Rest dann wieder weg. Wie zur Hölle war er in diese Situation gekommen? Er legte sich auf die Plane und zog eine zweite als Decke über sich. Ihm war noch immer kalt, aber es half ein bisschen. Zumindest war er jetzt endlich aus dem Sturm raus und konnte dem Regen dabei zuhören, wie er auf das Dach trommelte, anstatt ihm ständig ins Gesicht zu schlagen. Er hatte etwas gegessen und getrunken. Im Augenblick war er trocken und fühlte sich einigermaßen sicher, und das war alles, worauf er im Moment hoffen konnte. Bei Tagesanbruch würde er seine Zuflucht verlassen und sich auf den Weg den Hügel hinauf machen, damit er Empfang bekam und hoffentlich jemanden anrufen konnte, damit sein jämmerlicher Hintern gerettet würde.

Ein Blitz zerriss den Himmel und erhellte den Raum durch das einzige kleine Fenster neben der Tür. Donner grollte und der Wind pfiff um seinen Unterschlupf. Es klang, als würde Mutter Natur in dieser Nacht ihre ganze Wut herauslassen. Pete rollte sich noch ein wenig fester unter seiner Plane zusammen und hoffe inständig, die Hütte würde diese Nacht unbeschadet überstehen.

Pete war völlig erschöpft, aber der Sturm hielt ihn wach. Als er nachließ, konnte Pete die Geräusche von draußen hören – allen voran das Heulen der Wölfe und die Antworten darauf – und es machte ihm eine Heidenangst. Die Geräusche erklangen nicht in der Nähe der Scheune, aber das musste nichts heißen. Nach der Begegnung mit der Raubkatze und jetzt den Wölfen um ihn herum wollte Pete einfach nur noch weg und so schnell wie möglich zurück nach New York, wo er am liebsten einfach nur die Wände angestarrt hätte. Er würde nie wieder die Sicherheit der Stadt verlassen, Schreibblockade hin oder her. Nichts schreiben zu können war immer noch besser, als das Leben zu verlieren und von dem, was da draußen noch so herumschleichen mochte, in Stücke gerissen zu werden.

Noch mehr Blitze zuckten und der Donner ließ die Hütte um ihn herum erzittern. Kleine Grashalme schwebten von den Dachsparren herunter. Pete wollte sich die Plane über den Kopf ziehen, aber sie roch nicht besonders appetitlich. Er zitterte ein wenig und betete, dass der Sturm endlich ganz nachlassen oder weiterziehen möge.

Unglücklicherweise schien der Sturm es sich an diesem Ort gemütlich gemacht zu haben und jeder neue Donnerschlag schien zu versuchen, die Hütte einstürzen zu lassen, was noch mehr Unrat von der Decke rieseln ließ. Pete rollte sich wie ein Embryo zusammen und versuchte, sich selbst Trost zu spenden. Er war so dumm, weil er geglaubt hatte zu wissen, was er tat. Aber immerhin ging es ihm hier drin besser, als draußen, was ihm der Wind, der an der Tür rüttelte und ums Haus pfiff, eindrucksvoll bewies.

»Roger, falls ich das hier überlebe, werde ich dich, so wahr mir Gott helfe, sobald ich dich das nächste Mal sehe windelweich prügeln. Fahr in den Westen. Erlebe ein Abenteuer. Sieh mal etwas Neues. Das wird dich bestimmt für dein nächstes Buch inspirieren. Bastard!« Ein weiterer Donnerschlag ließ die Hütte erzittern und Pete umklammerte die Plane. Sie hatten diese Reise eigentlich gemeinsam machen wollen. Aber nein. Roger hatte es irgendwie geschafft, sich das Pfeiffersche Drüsenfieber einzufangen, wahrscheinlich, weil er mittlerweile jeden Mann in New York geküsst hatte. Aber dieses Arschloch hatte ihn mit seiner schwachen, von der Krankheit gezeichneten Stimme gedrängt, alleine zu fahren. Der Sinn dieser Reise war doch, dass du neue Ideen bekommst und aufhörst zu jammern. Es ist eine Tour durch den Yellowstone Park. Du wirst neue Leute kennenlernen und Spaß haben.

Diese Worte klangen jetzt hohl. Er hatte andere Leute getroffen, aber dann seine Gruppe verloren. Diese ganze Sache war dabei, sich in einen Alptraum zu verwandeln und Roger hätte jetzt wenigstens bei ihm sein und das alles mit ihm durchstehen können.

Nach gefühlten Stunden zog der Sturm endlich weiter und draußen wurde es ruhiger. Pete legte seinen Kopf auf die Plane und schloss die Augen. Wenn er noch ein bisschen schlafen könnte, würde ihm das am nächsten Morgen zugutekommen.

Pete entspannte sich ein wenig, weil er nicht mehr dem Sturm ausgesetzt war, und trotz des harten Bodens unter sich schloss er die Augen, stellte sich vor, wie er zu Hause in seinem warmen, weichen, großen Bett lag, und schlief schließlich ein.