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ALLE WANDERUNGEN AUF EINEN BLICK

imageTOUR 1: HEIDE UND MOOR

Unterwegs im Elmpter Schwalmbruch

11,2 km | 3 Std. | Rundweg

imageTOUR 2: ALLERLEI NATUR

Rund um Kloster Kamp

11 km | 2,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 3: WUNDERSAM SCHÖN

Der Rhein bei Götterswickershamm

11,5 km | 3 Std. | Rundweg

imageTOUR 4: WEIDEN UND WOLKEN

Am Grietherorter Altrhein

10 km | 2,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 5: DER TAUBENBERG

Unterwegs in Hinsbeck

9,2 km | 2,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 6: SANFTE HÜGEL

Sonsbecker Schweiz und Tüschenwald

9,1 km | 2,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 7: IN PASTORS GARTEN

Den Rhein entlang bei Bislich

8,9 km | 2 Std. | Rundweg

imageTOUR 8: WANDERN MIT GEIST

Unterwegs in der Dornickschen Ward

6,4 km | 2 Std. | Rundweg

imageTOUR 9: EIN DORFIDYLL

Am Rhein bei Friemersheim

9,3 km | 2,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 10: STUMME ZEUGEN

Die Leucht bei Issum

11,8 km | 2,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 11: VERGÄNGLICHKEIT

Uedemer Hochwald und Mörmter

14,4 km | 3,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 12: GRENZENLOS

Rund um das Wyler Meer

10,2 km | 2,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 13: KUHLEN UND HÖHEN

Unterwegs in Rheurdt

12 km | 3 Std. | Rundweg

imageTOUR 14: MOMENTE DER STILLE

In den Fleuthkuhlen bei Aengenesch

6,9 km | 2 Std. | Rundweg

imageTOUR 15: SEGENSREICH

An der Niers in Kevelaer

8,6 km | 2 Std. | Rundweg

imageTOUR 16: ZEITLOSE KLEINODE

Unterwegs von Kalkar nach Hanselaer

6,7 km | 1,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 17: ZU DEN FISCHTREPPEN

Unterwegs in Lüttelforst

13,5 km | 3,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 18: WASSERREICH

Schwalm, Borner See und Hariksee

10,6 km | 2,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 19: SIEBEN QUELLEN

Vom Damerbruch zur Paesmühle

12,3 km | 3 Std. | Rundweg

imageTOUR 20: HERZERFRISCHEND

Der Nierswanderweg bei Asperden

10,3 km | 2,5 Std. | Rundweg

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Nistplatz im Elmpter Schwalmbruch

Liebe Genusswanderer,

ein Tagesausflügler sagte zu mir, der Niederrhein sei im Sommer ja sehr schön. „Aber was machen Sie hier im Winter?“

Genießen natürlich! Wer sich auf den manchmal spröden, aber immer reizvollen Charme der niederrheinischen Landschaft einlässt, findet zu jeder Jahreszeit Streicheleinheiten für die Seele.

Am Unteren Niederrhein liegen die Kreise Wesel und Kleve, am Mittleren Niederrhein die Kreise Viersen, Heinsberg und Neuss sowie die Städte Mönchengladbach und Krefeld. Und am Oberen Niederrhein? Den gibt’s nicht.

Eine rege Kulturszene verbindet in quirligen Städten und beschaulichen Dörfern Zeitgeist und Tradition. Auf die bewegte Geschichte weisen Relikte aus der Römerzeit und mittelalterliche Kleinode hin. Wallfahrtsorte und der Jakobsweg zeugen von einer jahrhundertealten Sehnsucht nach innerer Einkehr. In die Flussebene mit ihrem Mosaik aus Äckern, Wiesen, Wäldern, Auen und eingesprenkelten Heide- und Moorflächen bringt der Niederrheinische Höhenzug Schwung. Schnee ist eine Rarität, das milde Klima ideal für die im Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein überwinternden arktischen Gänse.

Was aber wäre eine Wanderung ohne kulinarische Genüsse? Wer sein Picknick frisch und regional mag, wird auf Wochenmärkten und in Hofläden fündig. Aus Produkten der Region zaubern Restaurants und Cafés leckere bodenständige Gerichte.

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Die Fließrichtung zum Meer bestimmt auch bei Europas verkehrsreichstem Fluss, welches Ufer rechts und welches links liegt. Im täglichen Miteinander wird rechts- und linksrheinisch aber auch gerne mal zur Lebensphilosophie. Brücken und Fähren verbinden zum Glück, was der Strom trennt. So bleibt das andere Ufer nicht unerreichbar und jeder kann selbst entscheiden, welches die persönliche Wohlfühlseite ist.

20 Wanderungen für die Seele laden ein zum Sichaufmachen, Ankommen und Entschleunigen. Mein Tipp: Packen Sie ausreichend Zeit in Ihren Rucksack. Es lohnt sich.

Viele schöne Eindrücke auf den niederrheinischen Wohlfühlwegen wünscht

Ihre Sabine Hauke

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NATUR-INFO

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KULTUR-INFO

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TOUREN-/EVENT-INFO

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GENUSS-INFO

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Engel von Kloster Kamp

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Kalkarer Mühle

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Die Schwalm

imageAuszeittour 1

Heide und Moor

Unterwegs im Elmpter Schwalmbruch

image 11,2 Kilometer

image 3 Stunden

image Rundweg

Vor dem Wanderparkplatz, an dem eine Übersichtskarte uns einen ersten Überblick über das Naturschutzgebiet Elmpter Schwalmbruch image gibt, gelangen wir links über den Weidenweg zur Dorfstraße. Sie bringt uns wiederum links und leicht bergab durch eine Siedlung und eine rot-weiße Wegschranke in den Wald. Wir halten uns rechts und ignorieren auf dem leicht abschüssigen Weg die nächsten beiden Abzweige. An der darauffolgenden Gabelung gehen wir links, passieren einen Rastplatz mit Tisch und Bänken und gelangen in einen jungen Mischwald. Dort kommen wir an den Venekotenbach, dem wir rechtsabbiegend folgen.

image Den Namen verdankt das Naturschutzgebiet Elmpter Schwalmbruch der bei Tüschenbroich entspringenden, rund 45 Kilometer langen Schwalm. Während sie in den Niederlanden bis zur Mündung in die Maas frei mäandern darf, wurde der Flusslauf auf deutscher Seite stark begradigt. Zum Teil hat man die Mäanderschleifen aber inzwischen naturnah wiederhergestellt.

Ein von Röhricht gerahmter See zwingt uns förmlich zum Innehalten. Seerosenblätter bieten Libellen einen Rastplatz, auf der Wasseroberfläche spiegeln sich das Blau des Himmels und das dunkle Grün der Bäume. Uns leitet der Bach durch ein Birkenbruch, in dem leuchtend grüne Seggen einen schönen Kontrast zu den weißen Birkenstämmen bilden. Am Ufer eines Gewässers stehen seltsame Gespinste – es sind die reifen Samen aufgeplatzter Rohrkolben, die an Garnspindeln erinnern.

Gleich hinter der von Gräsern und Birken umgebenen Wasserfläche biegen wir links auf einen unbefestigten Weg ein, bleiben dem See aber noch ein Weilchen treu. An einem Waldstück zweigt rechts unsere Route ab, die schwungvoll durch Wald und Wiesen verläuft und uns im Rechtsbogen einen Rundblick über die offene Landschaft und eine von Gagel umstandene Wasserfläche verschafft (mehr Gagel bietet Panoramatour 5). Eine Bank lädt davor zum Tagträumen ein.

Von Heide umgeben ragt vor uns ein hölzerner Aussichtsturm image auf. Über etliche Stufen erreichen wir die Aussichtsplattform, die uns einen fantastischen Panoramablick über die Wacholderheide schenkt. Während einige der Wacholdersträucher zypressenartig schlank in die Höhe wachsen, gehen andere buschig in die Breite. Obwohl das Heidekraut nicht mehr blüht, ist das Gebiet eine Augenweide.

image Heideflächen sind ab dem Mittelalter durch Überweidung der Wälder entstanden. Das Vieh verschmähte jedoch den Wacholder, wohl wegen der ätherischen Öle. Ebendie sind zum Würzen von Speisen aus der Küche kaum wegzudenken und geben hochprozentigen Getränken wie Gin und dem niederländischen Genever ihren unvergleichlichen Geschmack. Die Wacholderheide im Elmpter Schwalmbruch steht seit 1941 unter Naturschutz.

Wieder unten angelangt, setzen wir unsere Wanderung rechts fort. Das Landschaftsbild ändert sich erneut, Kiefern und Birken nehmen uns auf. Linker Hand dehnt sich ein sumpfiges Gebiet aus, das von Gagel, Heide und Schilf fast verdeckt wird. Während wir still nebeneinander herlaufen, ist das Schilfrascheln das einzige Geräusch.

Im Wald, der uns nun aufnimmt, treffen wir wieder auf den Venekotenbach. Zwar fließt er kurz darauf in die Schwalm, mündet dort aber nicht. Die beiden Fließgewässer sind durch Verbindungsrinnen verbunden, damit ihre wechselnden Wasserstände in den Sumpfgebieten und Grünlandflächen für Dynamik sorgen und ein Austrocknen des Moors verhindern.

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Blick auf die Wacholderheide

Für die Seele

Farbenprächtige Libellen über schwarzen Moorseen, Bruchwald mit Vogelgezwitscher und Froschkonzert – für diese Wanderung sollte man sich viel Zeit nehmen.

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Von Bach und Fluss begleitet biegen wir links ab. Das Gelände wird wasserreich, in einem Bruchwald schillern Sonnenpunkte auf dunklen Miniaturseen. Die Schwalm plätschert über niedrige Wehre, die sich zufällig aus Ästen und Blättern im Flussbett gebildet haben. Umgestürzte Bäume wirken wie fragile Brücken, die ans andere Ufer locken möchten. Dort verraten angespitzte Baumstümpfe nachtaktive Biber.

An einem See entfernen wir uns im Linksbogen von Schwalm und Venekotenbach und wandern geradeaus, bis wir zwei hintereinanderliegende Holzgeländer erreichen. Sie gehören zu einem Holzbohlenweg image, der ins Moor führt. Wir entscheiden uns für den hinteren Zugang, an dem uns eine Schautafel erklärt, dass wir mit Glück und Geduld Erdkröten, Teichfrösche, Berg- und Teichmolche entdecken können. Im Wasser gibt es Armleuchteralgen, Laichkraut, Wassernabel und am Ufer Sonnentau. Sie alle bleiben unserem ungeschulten Auge verborgen.

Eine runde Bodenplatte bietet Auskunft über das Gebiet per Audioabruf an, verspricht zugleich Wasserblicke – und hält Wort. Der geschwungene Moorerlebnisweg bringt uns in eine andere Welt. Durch hohes Schilf und junge Birken vom Hauptweg abgeschottet richten wir unsere Aufmerksamkeit ganz auf das, was sich vor unseren Augen ausbreitet. Sonnige Lichtreflexe tänzeln auf einem pechschwarzen Moorsee, Überbleibsel einer einst ausgedehnten Niedermoorfläche. Auf uns wirkt das unergründlich dunkle, an den Rändern glasklare Wasser fast magisch. Unglaubliches Glück, dass wir diesen Moment genießen dürfen, ohne durch andere Besucher gestört zu werden. Das Alleinsein öffnet unsere Sinne für die Leichtigkeit des Augenblicks, der mit leisem Vogelgezwitscher und dem Umherflirren farbenprächtiger Libellen angefüllt ist.

Zurück auf dem Hauptweg, laufen wir links zum Abzweig zurück und halten uns links. Aus einem See, der hinter Bäumen liegt, ertönt ein zwar unmelodisches, aber herzerwärmendes Froschkonzert. Der Bruchwald wird von Buchen abgelöst, vor uns fließen nun wieder die Schwalm und parallel dahinter der Venekotenbach. Ein Rastplatz am Ufer image kommt wie gerufen für ein Picknick. Die Geräuschkulisse ist wunderbar beruhigend, ein Zusammenspiel aus Flussplätschern, Blätterrauschen, Schilfrascheln und Vogelgesang, unterbrochen von leisen Stimmen anderer Wanderer oder Radfahrer.

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Moorweg

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Im Elmpter Schwalmbruch

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Rastplatz mit Ausblick

Unser Weg entfernt sich von den fließenden Gewässern und schwingt sich, mal in Rechts-, mal in Linksbögen, durch Sumpfgebiet, Bruchwald und offene Landschaft mit wassergefüllten Senken. Auf einem Gewässer schwimmen zwischen Seerosen makellose Spiegelbilder der Eichen am Ufer.

Seit wir am T-Abzweig links abgebogen sind, fließt der Tackenbendener Bach neben uns her. In einer Wiese verteilen sich auffällig ebenmäßig gewachsene Nadelbäume, während zu unserer Rechten ein Lärchenwald aufragt.

Doch ein Stückchen weiter geradeaus ändert sich das Bild wiederum. Kopfweiden säumen die Feuchtwiesen In den Tackenbenden. Pferde traben los, um uns am Zaun ihrer Koppel zu begrüßen, und stupsen uns mit ihren Nüstern an. Diese ländliche Idylle ist ein Genuss für die Seele.

Zwischen Hecken, Kopfweiden und einem Wäldchen gelangen wir zu einer Kreuzung, an der wir links abbiegen. Gleich hinter einem Bauernhof halten wir uns nochmals links. Nachdem wir Ställe und Obstwiesen hinter uns gelassen haben, nimmt uns ein Wald auf.

Unsere Wanderstrecke verläuft jetzt eine ganze Weile geradeaus. Rechter Hand von Wald begleitet, breitet sich bald zu unserer Linken Heide aus. Die lichtdurchflutete Kargheit der Landschaft ist von sehr eigenwilliger Schönheit. Danach umfängt uns das Licht schluckende Grün eines Nadelwaldes, in dem sich ein weicher Teppich aus Moosen und Gräsern ausbreitet. In schwungvollen Bögen führt unsere Strecke unter hoch aufragenden Nadelbäumen hindurch; das Gelände steigt nun insgesamt etwas an.

Eichen begleiten uns zum Waldrand. Vor uns erstreckt sich eine Anbaufläche mit dunkelgrünem Porree, ein echter Augenschmaus. Geradeaus bringt uns die ansteigende Straße In Gen Rae durch eine sanft hügelige Landschaft und im Rechtsbogen über das Areal eines großen Bauernhofs. An der Kreuzung geht es links über den Weidenweg durch die Felder zurück zum Parkplatz.

Wir lassen diesen mit sonnengetupften, federleichten Augenblicken gespickten Wandertag im gut drei Kilometer entfernten Et Stübchen image ausklingen, wo neben hausgebackenen Torten auch deftige Kleinigkeiten auf Genießer warten. image

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ALLES AUF EINEN BLICK

Entspannungsfaktor image

Genussfaktor image

Romantikfaktor image

WIE & WANN:

Überwiegend befestigte Schotter- und unbefestigte Waldwege, einige asphaltierte Straßen; im Frühjahr blüht der Gagel, ab August die Heide, das Schwalmbruch ist aber zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert, nur bei Hochwassersituationen können einige Wege überflutet sein

HIN & WEG:

Auto: Parkplatz Weidenweg, 41372 Niederkrüchten-Overhetfeld

(GPS: 51.226248, 6.135341)

ÖPNV: Keine direkte Anbindung an die Strecke

ESSEN & ENTSPANNEN:

Rucksackverpflegung nicht vergessen!

Et Stübchen image An der Heiden 7, 41372 Niederkrüchten-Overhetfeld

Tel. (0 21 63) 9 87 88 97, www.etstuebchen.de

(Mai–Sept. Mo.–Mi. u. Fr. 10–17, Sa./So. 9.30–17 Uhr; Okt.–Apr. Mo.–Do. bitte vorher anrufen, Fr. 12–17, Sa./So. 9.30–17 Uhr)

ENTDECKEN & ERLEBEN:

Naturschutzgebiet Elmpter Schwalmbruch image

Aussichtsturm image

Holzbohlenweg/Moorerlebnis image

Rastplatz am Schwalmufer image

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Krokusse im Stephanswäldchen

imageAuszeittour 2

Allerlei Natur

Rund um Kloster Kamp

image 11 Kilometer

image 2,5 Stunden inklusive Wandelweg

image Rundweg Abstecher über den Wandelweg

Übersehen kann man den Wanderparkplatz nicht. Ein auffälliges Immunitätskreuz, das zu Zeiten der Zisterzienser den Rechtsbezirk des Klosters Kamp begrenzte, steht in der Zufahrt. Uns dient es heute zur Orientierung, denn ihm gegenüber führt am Parkplatzende ein mit rot-weißen Pfosten markierter Forstweg geradeaus in den Wald. Bald sehen wir rechts durch schlanke Buchen hindurch die Golfanlage Am Kloster Kamp image, zu der wir abwärts, unten an der Kreuzung rechts und über die Saalhoffer Ley hinweg gelangen.

Nun durchschreiten wir die gezähmte Natur eines 18-Loch-Golfplatzes. Der perfekt gepflegte Rasen wird durch ordentlich aneinandergereihte Bäume und sorgfältig gestutzte Sträucher unterteilt. Auf einem Teich landen inmitten des Golfgrüns elegant zwei Schwäne. Als i-Tüpfelchen thront über dieser Kulisse das Kloster auf dem Kamper Berg.

Ein Schotterweg leitet uns durch das Golferparadies in den Wald, in dem uns rechts ein breiter Weg aufnimmt. Bald führt ein links abknickender, steil ansteigender Wanderweg hinauf auf den dicht bewaldeten Niersenberg. Über uns zwitschert und tschilpt eine ganze Vogelschar. Um uns herum wirken Baumwurzeln, umgestürzte Bäume und zu einem Tipi aufgetürmte Äste wie ein Naturkunstprojekt. Unter uns stehen am Fuß des Hügels verwitterte Grabkreuze, die zu einem Soldatenfriedhof gehören. Glockengeläut schallt zu uns herüber und erinnert an das nahe gelegene Kloster. All das wirkt auf uns sehr entspannend und versetzt uns in eine angenehm träge Stimmung.

Wir wandern geradeaus über die Hügelkuppe, bis am Ende zwei Gabelungen unmittelbar hintereinander uns halb rechts hinunter auf die Niersenberger Straße bringen, der wir links folgen. Unterhalb des Niersenberges geht es geradeaus an Vorgärten vorbei zu einer Pferdekoppel. Die Kirchstraße nimmt uns auf, wir folgen ihr links zum Waldrand. Dort gelangen wir links über die Kreuzstraße ins Landschaftsschutzgebiet, in dem uns gleich zu Beginn rechts ein steiler Pfad auf den Hohen Busch bringt.

Oben angekommen, geht es geradeaus gleich wieder abwärts zum Waldrand, hinter dem von Baumreihen unterteilte Felder liegen. Wir aber biegen links vor dem Reitweg in einen scharf abknickenden Waldweg ein und folgen ihm, bis er an einem Querweg endet. Links geht es weiter durch den Wald zu einer Kreuzung, von der aus wir links zum Parkplatz gelangen. Ihn und die Rheinberger Straße überqueren wir und erreichen das Ortseingangsschild Kamp.

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Der Terrassengarten

Für die Seele

Kontrastreich setzen sich Natur und Kultur in Szene: Wir treffen auf dichten Wald, perfekten Golfrasen, barocke Gartenkunst und idyllische Schrebergärten.

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Am Friedhofseingang vorbei kommen wir auf der rechten Straßenseite an ein denkmalgeschütztes, privat genutztes Haus mit einem Torbogen. Ein stark verwittertes Schild erwähnt den Abt Franziskus, der Mitte des 18. Jahrhunderts dieses Haus als Gerichtsgebäude errichten, die Gefängniszellen im Gewölbekeller aber nie zweckbestimmt nutzen ließ.

Vor dem Haus lotst uns ein Wegweiser in Richtung Terrassengärten. Abwärts geht es rechts zwischen Gärten und unter Eichen hindurch zu einer Kreuzung, an der wir links abbiegen. Neben uns erhebt sich der Kamper Berg. Rechts begleitet uns ein Waldstück, hinter dem es im Linksschwenk zum Eingangstor der Terrassengärten von Kloster Kamp image geht. Auf uns wartet ein Juwel der Gartenarchitektur. Zwischen in strengen Formen angelegten Beeten und spitzkegelig geschnittenen Gehölzen zeigt eine Springbrunnenfontäne, dass auch Wasser Kunst sein kann. Über die breiten Stufen der Terrassen steigen wir zum Kloster Kamp image hinauf. Die Aussicht über die Gärten ist ein Genuss für die Seele. Nach wenigen weiteren Treppen links hinauf wartet auf uns im Klostercafé Genuss für den Leib.

image Kloster Kamp wurde 1123 als erstes deutsches Zisterzienserkloster gegründet und entwickelte sich bis zu seiner Zerstörung in den Kriegsunruhen des 16. Jahrhunderts rasch zu einem geistigen Zentrum. Der Wiederaufbau im 17. Jahrhundert orientierte sich an dem mittelalterlichen Vorgängerbau. Heute will im Kloster ein „geistliches und kulturelles Zentrum“ Menschen für Gott begeistern. Ein Orden ist nicht mehr ansässig.

Nach dem Cafébesuch wenden wir uns nach rechts, um in die Stille der Abteikirche einzutreten. Ihre Schlichtheit wird durch das weiße Fensterglas unterstrichen, das das Tageslicht ungehindert in den Innenraum fluten lässt. Breite Pfeiler lenken den Blick auf den Chorraum, von dessen hell gestrichenen Wänden sich das dunkle Holz von Chorgestühl und Altar kontrastreich abhebt. An den hinteren Teil der Kirche schließt sich die sechseckige Marienkapelle an.