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ALLE WANDERUNGEN AUF EINEN BLICK

imageTOUR 1: HÖRE AUF DEIN HERZ

Der Herzweg des Friedens im Einrich

8,8 km | 161 Hm | 3 Std. | Rundweg

imageTOUR 2: RÖMISCHER RUNDWEG

Beim Limeskastell

11,6 km | 124 Hm | 3 Std. | Rundweg

imageTOUR 3: GRÜNE OASE DER STILLE

Im Palmbachtal

7,4 km | 156 Hm | 2 Std. | Rundweg

imageTOUR 4: SONNE SATT, NATUR PUR

Auf dem Wispertalsteig

15 km | 465 Hm | 5 Std. | Rundweg

imageTOUR 5: WEIN UND WANDERN

Der Historienweg bei Rüdesheim

15,3 km | 475 Hm | 5 Std. | Rundweg

imageTOUR 6: ROMANTISCHE RUINEN

Im Usinger Land

15 km | 494 Hm | 4,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 7: DER STADTBERG

Goldsteintal und Neroberg

13,2 km | 185 Hm | 4 Std. | Rundweg

imageTOUR 8: DREI-BURGEN-WEG

Burgen bei Königstein und Kronberg

12,2 km | 329 Hm | 3,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 9: DER TAUNUSGIPFEL

Auf dem Großen Feldberg

12,7 km | 282 Hm | 3,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 10: EIN TURM FÜRS HERZ

Rund um die Saalburg

8,9 km | 279 Hm | 2,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 11: WILDKRÄUTERWEG

Wilde Kräuter bei Assmannshausen

9,2 km | 389 Hm | 3 Std. | Rundweg

imageTOUR 12: VERLOCKENDE FRÜCHTE

Die Rauenthaler Spange

8,5 km | 119 Hm | 2,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 13: GUT KIRSCHEN ESSEN

Frauensteiner Kirschenfreuden

13,8 km | 264 Hm | 4 Std. | Rundweg

imageTOUR 14: FACHWERKIDYLL

Rund um Idstein

14,3 km | 211 Hm | 4 Std. | Rundweg

imageTOUR 15: KLÖSTERLICHES LEBEN

Auf dem Hildegard-Weg

6,9 km | 165 Hm | 2 Std. | Rundweg

imageTOUR 16: ES KLAPPERT DIE MÜHLE

Besinnung im Elsterbachtal

11 km | 124 Hm | 3 Std. | Rundweg

imageTOUR 17: AUF ZEITREISE

Kloster Eberbach und Kiedrich

13,2 km | 313 Hm | 4 Std. | Rundweg

imageTOUR 18: TRAUMHAFTE TÄLER

Vier-Täler-Tour bei Nassau

26 km | 551 Hm | 7,5 Std. | Rundweg

imageTOUR 19: IM SCHWEIZERTAL

Täler und Felsen bei Frücht

12,7 km | 279 Hm | 4 Std. | Rundweg

imageTOUR 20: AM WISPERSEE

Im Tal der kleinen Wisper

9,9 km | 106 Hm | 3 Std. | Rundweg

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Orientierungshilfe auf dem Wildkräuterweg

Liebe Wanderfreunde und Auszeitsucher,

es gibt ein Leben jenseits der Hektik im Alltag. Dieses wollen Wanderer gerne auf eigenen Füßen „erlaufen“. Wir haben dafür 20 entspannende Touren im Rheingau und im Taunus zusammengestellt, bei denen die Seele mit auf Wanderschaft gehen kann.

„Die Höhe“, wie der Taunus jahrhundertelang genannt wurde, begeistert mit sanft geschwungenen Bergen im Norden und ist nur durch die Lahn begrenzt. Der Blick geht tief hinab ins Lahntal, durch eingekerbte Bachtäler nähern wir uns dem Fluss. Tiefer im Taunus begegnen uns die Römer, die vor 2000 Jahren rund um den Limeswall ihre Spuren hinterlassen haben. Ihnen folgen wir durch stille Wälder und auf den Großen Feldberg. Malerische Städte und Dörfer bereichern die Landschaft. Burgen künden von Rittern und Adligen, die im Mittelalter Fuß im Taunus und im Rheingau fassten. Und von Bergfrieden und Aussichtstürmen genießen wir famose Fernsichten. Im Wispertal locken stille Plätze und verschwiegene Gewässer.

Der Rheingau zeigt sich lebhafter. Doch auch hier, mitten im Reich des Rieslings, entdecken wir ruhige Wege und einsame Winkel. In drei Klöstern warten besinnliche Augenblicke. Ein Ozean an Weinbergen strömt sanft zum Rhein hin, und die Weinreben leuchten in tausend Grüntönen und duften, wenn die Trauben reif sind.

Das leibliche Wohl lassen wir nicht außer Acht. Die Einkehrtipps haben wir alle persönlich getestet. Besonders im Rheingau empfehlen wir, an sonnigen Tagen Plätze zu reservieren. Jeder Ort zeigt seinen ganz eigenen Charme. Doch allen ist gemeinsam: Sie fordern uns auf, unsere Seele baumeln zu lassen.

Viel Freude beim Wandern für die Seele wünscht

Ihr Karl-Georg Müller

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NATUR-INFO

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KULTUR-INFO

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TOUREN-/EVENT-INFO

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GENUSS-INFO

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imageAuszeittour 1

Höre auf dein Herz

Der Herzweg des Friedens im Einrich

image 8,8 Kilometer

image 161 Höhenmeter

image 3 Stunden

image Rundweg

Unsere außergewöhnliche Wanderung starten wir bei der zweibogigen Brücke aus Bruch- und Backstein aus dem 19. Jahrhundert über den Dörsbach. Wir durchschreiten das mit Sägespänen ausgelegte Herztor, image die erste Station auf dem Herzweg des Friedens. Wir folgen dem Herz als Markierungszeichen, das auf Holz oder Metall aufgetragen und weiß unterlegt ist, und entdecken dabei am Wegesrand 13 Stationen mit sogenannten Herz-Impulstafeln.

Rechts am Herztor baumelt ein Band, an dessen Ende symbolisch der eigene „Herzschlüssel“ schwingt. Auf der linken Seite sehen wir das Herz mit dem passenden Schloss zum Herzschlüssel. Sinnbildlich gehen wir also durch das Herztor ins Herzinnere und sehen dabei am Holzgeländer unzählige Schlösser angebracht, mit denen wir den Zugang zu unserem Herzen aufschließen können.

Auf einem grasbewachsenen, weichen Weg geht es vorbei an grünen Feuchtwiesen mit leuchtend gelben Sumpfdotterblumen. Der Dörsbach tränkt die Talaue satt mit Feuchtigkeit.

Dann steigt der Weg sanft an, doch rechter Hand nimmt uns sofort Station 2 mit dem Thema „Glaube“ gefangen. Der Herzweg wird jeweils stimmig zur Jahreszeit dekoriert.

Hinauf zu einem Schotterweg trägt es uns, dort halten wir uns rechts. Wir wandern entlang von Hecken und Getreidefeldern und nähern uns bald Dörsdorf. Station 3 erwartet uns, „Grenzweg“ nennt sie sich, weil sie sich auf die Grenzen bezieht, auf die wir in unserem Leben treffen und an denen wir uns entscheiden müssen.

Die nächste Station ist wie alle Plätze fantasievoll gestaltet und fordert uns durch rustikale Bänke zum längeren Verweilen auf. Dem Markierungszeichen Herz folgen wir vor den ersten Häusern Dörsdorfs auf einem Feldweg bergauf, flanieren bald auf weichem Wiesenweg an der K 57 entlang und überqueren sie an einer übersichtlichen Stelle.

„Gipfel“ nennt sich die nun folgende Station – wie passend, haben wir an diesem Platz doch wirklich die Anhöhe unterhalb des Galgenkopfs erklommen. Gut 600 Meter stromern wir nun eben weiter, links von uns ein umzäuntes Waldareal, rechter Hand dagegen der freie Blick über die Taunushöhen. Die Felder werden von den Rapsblüten goldgelb gesprenkelt.

Bei einer Rastbank wenden wir uns rechts den Berg hinunter. Zielstrebig wandern wir auf Dörsdorf zu, doch kurz bevor wir die ersten Häuser erreichen, gehen wir an einem Tiergehege image mit vorwitzigen Ziegen vorbei und entdecken mit „Die Versuchung“ eine weitere Station. Gleich dahinter halten wir uns rechts und schauen uns im Kirchweg den Sauberborn image an. Die mit Steinen eingefasste Quelle besteht vermutlich seit dem 13. Jahrhundert.

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Für die Seele

Jede einzelne der 13 Stationen des Herzwegs streichelt die Seele.

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Über die Schulstraße und, nachdem wir die Hauptstraße überquert haben, über Am Ackerbach verlassen wir Dörsbach, wenden uns im Tal an einer Rastbank nach rechts und steigen auf einem Wiesenweg zügig den Hang hinauf. Oben erwartet uns die Station „Der Zweifel“ an einem hübsch gelegenen Platz, der gut geeignet ist, sich dem Thema Angst oder Alleinsein gedanklich zu nähern.

Nur wenige Schritte weiter gelangen wir an einer kleinen Obstplantage vorbei zur K 55, gehen über den frisch gemähten Randweg keine 200 Meter an der Straße nach links und überqueren sie dann am höchsten Punkt unserer Rundwanderung bedachtsam.

Nun geht es wieder bergab. Wir erreichen die zusammengefassten Stationen 8 und 9. Kirschbäume spenden uns Schatten, die Äste bekrönen den Rastplatz mit schönen Aussichten nach Berghausen und über den Einrich. Weil wir bis jetzt nicht gerastet haben, nutzen wir die kernigen Bänke und lassen uns von der Stille umarmen. Vielleicht schreiben wir auf ein Stück Papier eine Herzbotschaft und legen diese in den Himmelsbriefkasten. image

Nun zieht der Weg erst am Waldrand entlang, später zwischen den Feldern. Einen Abzweig nach links verpassen wir fast, steuern dann aber auf dem richtigen Weg auf einen einsam stehenden Apfelbaum zu. Von dort sind es nur noch wenige Schritte bis zur offen in der Landschaft platzierten nächsten Station mit einem aus Stroh geformten, großen Herz und bunten Bändern und der in eine Baumscheibe eingefügten „Herzinschrift“.

In einer Schleife wandern wir nahe beim Dörsbach zurück zu unserem Ausgangspunkt, queren dabei mit Umsicht die Landstraße und die Bruchsteinbrücke und finden uns beim Herztor wieder.

Doch noch ist unsere Herzenswanderung nicht zu Ende. Wir wenden uns zur Bergstraße, die bergan nach Berghausen führt, und gehen auf der anderen Seite auf einem Feldweg an Bäumen und Äckern entlang aufwärts.

Kurz vor Berghausen führt unser Weg an einer Gabelung nach links, zieht uns weiter durch die Felder. In einer Linkskurve entdecken wir, malerisch in einer baumbewachsenen Talsenke, die nächste Herzensstation. „Gottvertrauen“ lautet ihr Name.

Noch ein kurzes Stück nimmt uns der weiche Wiesenweg den Hügel aufwärts mit, unterbrochen nur von der vorletzten Station zum Motiv „Bewusstsein“. Wir wenden uns auf der Anhöhe in die Hauptstraße und spazieren in den Ort hinein.

Bei Hausnummer 9 a schließlich erwartet uns die 13. und letzte Station – die „Mitte“ –, die sich am Haus der Initiatorin findet. Angekommen in der Herzmitte, steht uns nach Voranmeldung der Lichtraum image mit großer Lichtkerze und vielen kleinen Kerzen offen.

Von dieser letzten Station aus wandern wir die Hauptstraße weiter bis zum nächsten Abzweig: Ein schmaler Weg, der zwischen den Wohnhäusern aus Berghausen wegführt und uns nach einer kleinen Schleife zur Bergstraße leitet. Diese überqueren wir und legen auf der anderen Seite am Randstreifen die letzten Meter bis zum Parkplatz zurück. Unser Herz ist übervoll nach dieser Wanderung, sodass wir nun an unser leibliches Wohl denken können, denn Essen und Trinken hält bekanntlich Leib und Seele zusammen. Das Hotel Berghof image in Berghausen ist dafür bestens geeignet. Wir erreichen es entweder mit dem Auto, indem wir die Bergstraße bis hinter den Ortseingang hinauffahren. Oder wir sind, bevor wir in Berghausen den Abzweig von der Hauptstraße gewählt haben, dort einfach rund 100 Meter geradeaus weitergegangen.

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Bunte Bänder bei den Ziegen

image Im Berghof wird besonderer Wert auf Regionalität oder ausgesuchte Produkte gelegt – die Metzgerei für die Fleischprodukte liefert mit Herkunftsgarantie und steht für artgerechte Tierhaltung, und regional ansässige Kleingärtner und Bauern sorgen für frisches Gemüse. Der Kuchen schmeckt auf jeden Fall köstlich.

Wir wählen einen Platz auf der Terrasse und entscheiden uns für einen leckeren Kuchen, der von der Bäckerei Zorn im benachbarten Katzenelnbogen stammt. image

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ALLES AUF EINEN BLICK

Entspannungsfaktor image

Genussfaktor image

Romantikfaktor image

WIE & WANN:

Weiche Wiesenwege und landwirtschaftliche Wege, Straßen in den Ortschaften; beste Wanderzeit von April bis Oktober

HIN & WEG:

Auto: Parkplatz am Abzweig L 322 nach Berghausen, Bergstraße, 56368 Berghausen (GPS: 50.255623, 8.999255)

ÖPNV: Bus 203 von Katzenelnbogen Rheinstraße nach Berghausen Hauptstraße, Bus 580 von St. Goarshausen Bf. nach Katzenelnbogen Marktstraße

ESSEN & ENTSPANNEN:

Hotel Berghof image Bergstraße 3, 56368 Berghausen, Tel. (0 64 86) 9 12 10, www.hotelberghof.de (11.30–14 u. 17.30–22 Uhr, Di. geschl.)

ENTDECKEN & ERLEBEN:

Herztor image

Tiergehege image

Sauerborn image

Himmelsbriefkasten image

Lichtraum image Herzweg des Friedens, Birgit Meyer, Hauptstraße 9 a, 56368 Berghausen, Tel. (0 64 86) 91 93 05, www.birgit-meyer.com

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Das Römerkastell Pohl

imageAuszeittour 2

Römischer Rundweg

Beim Limeskastell

image 11,6 Kilometer

image 124 Höhenmeter

image 3 Stunden

image Rundweg

Weil wir im Anschluss an unsere Wanderung das Römerkastell besuchen, parken wir vor dem Eingangstor und wandern dann den Weg zurück bis zum eigentlichen Startpunkt an der Ecke Kirchstraße. Wir folgen auf unserer Wanderung dem Drei-Kastelle-Rundweg und seinem viereckigen Markierungszeichen mit dem rot eingetragenen Namen und dem stilisierten Wanderweg. Der Drei-Kastelle-Rundweg ist bausteinförmig aufgebaut, sodass wir die Strecke je nach unseren Wünschen gestalten können. Wir haben einen Rundweg mit kurzen Abstechern zusammengestellt; das Markierungszeichen wird uns dabei begleiten.

Von der Kirchstraße gehen wir durch den kleinen, gut 300 Einwohner zählenden Ort bis zur Bäderstraße, die auch Deutsche Limesstraße genannt wird. Wir queren die Bäderstraße, setzen unseren Weg auf der anderen Seite geradeaus fort und erreichen über die Römerstraße den Ortsrand.

An der Wegekreuzung halten wir uns später links, legen aber zuerst den rund 250 Meter weiten ersten Abstecher rechts bis zum Waldrand am Landgraben zur Rekonstruktion einer Limespalisade image ein. Dort, bei einem gemütlichen Rastplatz mit schöner Fernsicht über die Felder des Einrich, wie die Region im nordwestlichen Taunus genannt wird, informieren wir uns an einer Schautafel bei der nachgebildeten Holzpalisade.

Zurück an der Kreuzung gehen wir nun geradeaus, berühren wieder die Ortschaft, wechseln von der Waldstraße bei der alten Hohl, die zu den ältesten Spuren menschlicher Besiedlung im Ort gehört, in die Taunusstraße. Wir halten uns an einer Straßeneinmündung beim alten Rathaus dann rechts.

Wenige Meter weiter lassen wir Pohl hinter uns und streben auf dem sanft ansteigenden Feldweg dem Pohlerwäldchen zu. Selbst auf den Taunushöhen brennt die Sommersonne schonungslos, weshalb wir uns über die kurze Baumepisode freuen. Gleich darauf begegnen wir an einem Wiesenplatz mit Schutzhütte Et Heideröslein image erneut der reichen Geschichte dieser Region. Einst verlief hier die im 11. Jahrhundert entstandene Klosterstraße von Arnstein zu den Klöstern im Rheingau.

In einigen Schleifen führt uns die Straße hinunter nach Bettendorf. Dort erwarten uns an einigen Häusern Infotafeln speziell zur keltischen Kultur. Wir halten uns an der Nastätter Straße links, schauen uns das kleine geologische Freilandmuseum image an und orientieren uns auf gleicher Höhe links kurz in die Straße Brandholz, die wir aber nach 100 Metern rechts verlassen. Zügig streben wir aus dem Ort und schauen einigen jungen Burschen zu, wie sie einen neuen Weidezaun aufziehen. Fast übersehen wir die erste Station des neuen Planetenlehrpfads image mit der Sonne, der uns bis nach Holzhausen mit aufschlussreichen Informationstafeln und Planetenstelen flankiert.

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Für die Seele

Vom Römerturm lassen wir unsere Augen über die Taunushöhen schweifen.

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Bald danach heißt uns wieder schattiger Wald willkommen. An einer Kreuzung gehen wir schnurstracks geradeaus und sichten, als sich der Wald lichtet, zu unserer Linken die Schautafel zum Kleinkastell Pfarrhofen. image Dieses liegt ziemlich versteckt im Wald, doch ein schmaler, ausgetretener Pfad führt uns zu den wenigen, mit Pfostenmarkierungen eingerahmten Mauerresten des Kastells. Es weist nicht die sonst üblichen runden Ecken auf, was auf eine spätere Erbauung des in Stein gehaltenen Kastells hinweisen kann. Von hier kehren wir auf demselben Weg wieder zurück.

Leicht schwingt der herrlich grasbewachsene Weg dann zwischen den mit Weizen goldgelb leuchtenden Feldern auf Holzhausen zu. Wir gehen am Sportplatz vorbei. Hier endet der Planetenlehrpfad.

An der Bäderstraße halten wir uns links, überqueren diese an geeigneter Stelle und schwenken vor dem Friedhof rechts auf einen Feldweg, auf dem wir die Begräbnisstätte umwandern.

Der Einrich bietet sich als sanft geschwungenes Gefilde dar. Wir gewinnen viele Aussichten über die Taunushöhen wie jetzt auf dem Wegstück bis an den Ortsrand von Obertiefenbach.

Offenbar gut aufgehoben fühlen sich die schottischen Hochlandrinder auf den saftig grünen Wiesen im Taunus, selbst keckes Streicheln dulden sie gleichmütig.

Wir wandern leicht aufwärts den Kohlwald entlang bis zur Straße nach Obertiefenbach und überqueren sie nahe beim Wolfshof zu unserer Linken. Der Limes verläuft hier nur wenig entfernt von unserem Wanderweg. Nach einer Informationstafel streifen wir eine auffallende mächtige Hecke mit Pfaffenhütchen, Ebereschen und Salweiden.

image Pohl bezog seinen Ortsnamen aus dem Wort „Pfahl“, das im Mittelalter geringschätzig für den Limes verwendet wurde. Das Kleinkastell Pohl hatte die Maße von 34 x 43 Metern und war mit Spitzgräben, Erdwällen und Palisaden befestigt – genau so, wie wir das Kastell heute sehen.

Obwohl unser Wanderweg geradlinig und in sanften Auf- und Abschwüngen verläuft, verrinnt die Zeit nur so. Kurz vor Pohl lauert die nächste Rastbank auf uns. Nach einer kurzen Pause schaffen wir vom Startpunkt an der Kirchstraße flott die letzten Meter zum Limeskastell Pohl image.

Dort entrichten wir den fälligen Obolus im Culinarium, dem Speisesaal. Hier packen wir auch gleich die Gelegenheit beim Schopf und lassen uns kulinarisch verwöhnen. Obwohl die viel gerühmte lukanische Bratwurst bereits bis zum letzten Zipfel verzehrt wurde, tun wir uns an den Tageseintöpfen – wahlweise mit Fleisch oder vegetarisch – gütlich.

Wir erklimmen den Palisadenwall und streifen über die stabile Brücke zum Wachtturm außerhalb des umgrenzten Holz-Erde-Kastells. Oben vom Turm versuchen wir, uns einen Eindruck davon zu verschaffen, welche Ausblicke sich den Legionären vor rund 2000 Jahren geboten haben.

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Wachtturmblick

image Räume wie das Scriptorium beherbergen wirklichkeitsgetreu hergerichtete Utensilien. Sogar die Außenmauern hat man der römischen Zeit entsprechend gestaltet: Die Mauern wurden verputzt, dann weiß getüncht und mit aufgemalten roten Quaderfugen vervollständigt. Was auf den ersten Blick unecht wirkt, ist vorbildgetreu.

Der Limes war zwar als Abwehr möglicher Angriffe kaum geeignet, verhinderte aber das einfache Überwinden der Grenzen. Durch den Limes kontrollierten die Römer, wer die Grenze passierte und aus welchem Grund.

Heute jedenfalls schauen wir weit hinaus über den Taunus und erblicken Westerwald und Hunsrück. Als wir dann unten die Räumlichkeiten begutachten und die kargen Betten, ahnen wir, dass der Legionär nicht gerade auf Rosen gebettet war. image

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ALLES AUF EINEN BLICK

Entspannungsfaktor image

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WIE & WANN:

Überwiegend landwirtschaftliche Wege und Waldwege; beste Wanderzeit Mai bis September

HIN & WEG:

Auto: B 260 bis Pohl, Parkplatz am Limeskastell Pohl, Kirchstraße 18, 56357 Pohl

(GPS: 50.251550, 7.865944)

ÖPNV: Bus 550 von Nassau Bf. nach Pohl Limeskastell

ESSEN & ENTSPANNEN:

Im Culinarium im Limeskastell Pohl gibt es neben Getränken und leckerem Kuchen auch kleine Gerichte mit römischem Einschlag.

ENTDECKEN & ERLEBEN:

Limespalisade image

Schutzhütte Et Heideröslein image

Freilandmuseum image

Planetenlehrpfad image

Kleinkastell Pfarrhofen image

Limeskastell Pohl image Kirchstraße 18, 56357 Pohl, Tel. (0 67 72) 9 68 07 68, www.limeskastell-pohl.de (Mai–Sept. 10–18, Mo. geschl., an Feiertagen geöffnet, Okt. 10–16, Mo. geschl., an Feiertagen geöffnet, Sa. u. So. 10–16, Winterpause Mitte Dez.–Mitte Jan., Febr. u. März Sa. u. So. 10–16 Uhr)

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Pause mit Sonnen- und Regenschutz

imageAuszeittour 3