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Inhaltsverzeichnis

Cover
Titel
Impressum
Danksagung der amerikanischen Originalausgabe
Vorwort
Schamanismus, Yoga und Alchemie
Die Beziehung zur modernen Psychotherapie
Was ist Divination?
Divination und die wissenschaftliche Methode
Intuition, Intelligenz und Vorbestimmung
Divination, erweiterte Bewusstseinszustände und Psychedelika
Die duale Bewegung der Divinationen in die Vergangenheit und die Zukunft
Mythische Gottheiten und Geister der Divination
Die sieben Phasen der Divinations-Rituale
1. Vorbereitung des Ortes und Ausrichtung auf die Geister des Ortes
2. Formulierung und Klärung der Intention oder Frage
3. Reinigung der Wahrnehmung durch das Licht-Feuer-Yoga und Verbindung mit der spirituellen Intelligenz
4. Anrufung der spirituellen Verbündeten aus den Reichen der Tiere, Pflanzen, Pilze und Mineralien
5. Anrufung der Geister der Ahnen, der Alten und menschlichen Verwandten sowie der Geistführer und Gottheiten
6. Der vierfache Divinations-Zyklus
7. Die Integrationsphase
Alchemistisches Licht-Feuer Yoga
Ausgleich der dynamischen und der rezeptiven Pole der Energiefelder
Ausgleich der drei Kammern mit ihren Energiezentren
Umwandlung der Elemente in der Herzhöhle
Die Einstellung des mitfühlenden Zeugen
Lebenswelt und Selbstsystem
Integration in die Gegenwart
Die vielfachen Fäden des Bewusstseins
Darstellung unserer Lebenswelt aus Beziehungen
Die Stadien im Zyklus des Lebens
Die Entwicklungsphase
Die mittlere Phase
Die Altersphase
Der Brunnen der Erinnerung und der Baum der Visionen
Divination der Erinnerung mit Mimirs Brunnen
Divination in die Zukunft mit dem Baum der Visionen
An den Leser/die Leserin
Anhang - Die drei Kammern oder Essenz-Felder und die Energiezentren
Anmerkungen und bibliografische Verweise
Bereits auf Deutsch erschienene Bücher von Ralph Metzner
Der Autor
Aus der Buchreihe: Ökologie des Bewusstseins
Green Earth Foundation - Harmonisierung der Menschheit mit Erde und Geist
Alchemistische Divination

Danksagung der amerikanischen Originalausgabe

Mein herzlicher Dank gilt Amanda Foulger für ihr fachkundiges Lektorat und die Bereinigung des Textes; Cynthia Smith für ihre akribischen Arbeiten am Grafikdesign und Layout des Buches; der Direktion und den Finanzengeln der Green Earth Foundation für ihre materielle Unterstützung für das Verfassen und die Herausgabe dieses Projektes; und den Teilnehmern meiner Workshops in Alchemistischer Divination für ihre Rückmeldungen, die für die Entwicklung und Anwendung dieser Praktiken von unschätzbarem Wert sind.

 

Sonoma, Kalifornien
Oktober 2008

Anhang

Die drei Kammern oder Essenz-Felder und die Energiezentren

Das Sanskrit-Wort chakra bedeutet „Rad“ und bezieht sich auf die kreisrunde Form der Zentren, die auch als ellipsenförmige Scheiben wahrgenommen werden können, wie Galaxien. Sie werden auch padmas genannt, was „Lotusblume“ bedeutet – eine Blume mit mehreren Blättern oder Teilen. Von diesen Blütenblättern sagt man also, dass sie sich langsam öffnen und entfalten, wenn die reinigende Wirkung des Feuers die Blockaden verbrennt, welche die durch die Zentren kommende Lebensenergie erdrosseln.

 

Ich selbst bevorzuge die Metapher von Linsen für die Zentren – rundstrahlende Wahrnehmungslinsen. Jedes der Zentren funktioniert wie eine Art Auge – das Auge des Herzens, das voll Mitgefühl schaut, das Solarplexus-Auge, das Auge der Erweiterung des Mittelhirn-Zentrums, das auch „Drittes Auge“ genannt wird. Diese Linsen können in alle Richtungen von Zeit und Raum „sehen“ und auch in die inneren, Hochfrequenzdimensionen. Hellsichtigkeit ergibt sich, wenn die Wahrnehmungslinsen von Linsentrübungen durch das klärende Feuer gereinigt werden. Sie sind die „Pforten der Wahrnehmung“, über die William Blake schrieb: „ ... wenn sie gereinigt sind, erscheint alles so, wie es ist – unendlich.“ Diese Chakra-Linsen sind wie die Brenngläser aus unserer Kindheit, die wir benutzt haben, um das Sonnenlicht zu konzentrieren und einen Feuerfunken im trockenen Holz oder Papier zu entfachen. Wenn wir die Licht-Feuer-Energie durch die Linse der Aufmerksamkeit auf einen blockierten Teil unseres Körpers konzentrieren, verstärken wir den reinigenden Feueraspekt der Energie.

 

Es gibt einen Zweig der New-Age-Literatur, der sich in einheitlicher Weise auf „die sieben Chakras“ bezieht, doch man sollte beachten, dass es verschiedene und unterschiedliche Formulierungen über Anzahl, Lage und Funktion der Energiezentren gibt, sowohl in den östlichen Yoga-Traditionen als auch in der westlichen Literatur der Esoteriker und Energieheiler. Anscheinend wurde vieles in der indischen, chinesischen und tibetischen Literatur über Yoga zuerst von Sprachgelehrten übersetzt, die oftmals keine direkte Erfahrung mit diesen Übungen hatten. Es liegt auch nahe, dass die verschiedenen Yoga-Traditionen in den verschiedenen Perioden ihrer Geschichte dem einen oder anderen dieser Wege, mit spirituellen Energien zu arbeiten, mehr Beachtung geschenkt haben. Es besteht allgemeine Einigkeit darüber, dass die Energiezentren als Umwandler von höher-frequenten Energien aus der inneren geistigen/kosmischen Quelle wirken, die diese Energien in alle Richtungen durch den Körper und das Energiefeld verteilen. Die hochfrequenten Energien, die natürlicherweise mit jedem Zentrum verbunden sind, unterscheiden sich in ihrer Farbe und dadurch auch in ihrer Funktion voneinander – doch jede der Farbfrequenzen kann aus ihren Zentren übertragen werden, überall hin in den Körper und in die Umgebung, je nach Bedarf.

 

Im Folgenden werde ich hier die Natur und die Funktion der Zentren so beschreiben, wie ich sie in der Actualism School gelernt und durch meine eigenen Forschungen und Übungen soweit bestätigt gefunden habe, wobei ich betonen möchte, dass sich auf diesem Gebiet Forschung und Verständnis stetig weiterentwickeln. (Einige Texte zählen die Zentren von oben nach unten auf, andere von unten nach oben – daher werde ich sie stattdessen durch ihre Lage beschreiben.) Außerdem hat jedes Zentrum, das auf der zentral-vertikalen Achse liegt, gewöhnlich vier Unterzentren, vorne und hinten und links und rechts.

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Energiezentren der Oberen Kammer oder Herz-Essenz-Feld

Das Stern-Zentrum befindet sich eine Handlänge oder fünfzehn Zentimeter über dem Kopf. Da es außerhalb des physischen Körpers liegt, ist es freier von Blockaden als diejenigen innerhalb des Körpers. Es funktioniert wie eine Art Zwischenstation, um das Persönliche mit den höher-frequenten spirituellen Dimensionen zu verbinden.

 

Das Kronen-Zentrum, das sich oben auf dem Kopfbefindet, wird in den Traditionen des indischen Yoga als „Tausendblättriger Lotus“ (sahasrara) bezeichnet. Es heißt, dass unter gewöhnlichen Umständen nur drei oder vier dieser tausend Blütenblätter geöffnet und aktiv sind – wodurch sich das unermessliche Potential der Bewusstseinserweiterung zeigt. Die Energie dieses Zentrums wirkt erhebend und unterstützt die Wandlung des Körpers und der Persönlichkeit in höhere Frequenzen.

 

Das Mittelhirn-Zentrum, das in der Mitte zwischen links und rechts, vorne und hinten liegt, ist das Zentrum für die Weisheits-Energie, die vom höheren, intuitiven Geist kommt. Das vordere Nebenzentrum, das zwischen den Augenbrauen sitzt, wird das „Dritte Auge“ der hellsichtigen inneren Vision und der Einsicht genannt.

 

Das Kehle-Zentrum, verbunden mit den Schilddrüsen und den Stimmbändern, unterstützt jeden kreativen Ausdruck, inklusive des Sprechens, Singens, Schreibens, der visuellen und dramaturgischen Künste, der Musik etc., und bewahrt dabei immer das Gleichgewicht zwischen den rezeptiven und den dynamischen Polen.

Die Energiezentren der Herzhöhle oder das Essenzfeld des Herzens

Das Thymus-Zentrum, das bei der Thymusdrüse zwischen den Schultern sitzt, unterstützt den Ausdruck des guten Willens des höheren, unsterblichen spirituellen Selbst. Diese Funktion stimmt mit der Rolle der Thymusdrüse bei der Unterstützung eines intakten Immunsystems überein; und auch mit der Auffassung der alten Griechen, dass thumos der Mut des Herzens sei. Schofield erklärte, dass das Freiwerden dieser Energie ein ausgeprägtes Merkmal des gegenwärtigen neuen Zeitalters in der planetarischen Evolution sei.

Das Herz-Zentrum, in der Mitte zwischen den Brüsten, ist der Mittelpunkt der emotionalen Beziehungen sowie der Erhaltung von Strukturen und Beziehungslinien auf allen Ebenen – der heilenden Gefühlsenergie des Inneren Heilers. Die linke Seite des Brustkorbs und das physische Herz verkörpern den rezeptiven Pol der emotionalen Beziehungen, wo wir uns etwas „zu Herzen nehmen“; während die rechte Seite des Brustkorbs mit der Leber der physische Ausgangspunkt der dynamischen Projektion und des Ausstrahlens von emotionaler Energie ist.

 

Das Solarplexus-Zentrum, das eine Handbreit unter dem Herz-Zentrum an der Spitze des Brustbeins liegt, wird auch mit dem Inneren Heiler in Verbindung gebracht, vor allem mit der Stimulierung und Belebung des Nervensystems und aller Formen der Sinneswahrnehmung, innerlich wie äußerlich. Dieses Zentrum ist traditionell bekannt als eine Art Antenne zur Wahrnehmung feinstofflicher Energien.

Die Energiezentren der Unteren Kammer oder das Bauch-Becken-Essenzfeld

Das Organisations-Zentrum, gleich über dem Bauchnabel, wird als geheimes oder spirituelles Herz-Zentrum bezeichnet und ist das Zentrum der umfangenden, ordnenden, harmonisierenden Liebesenergie (im Gegensatz zu der eher persönlichen, gefühlsmäßigen Liebesenergie des Herz-Zentrums). Im indischen Yoga-Chakra-System wird dieses Zentrum Manipura („Stadt der Juwelen“) genannt.

 

Das Nabel-Zentrum, volkstümlich der Fokus der in sich selbst versunkenen Kontemplation, wurde gemäß Schofield als der Ort des mythischen „gordischen Knotens“ betrachtet – ein auf wunderbare Weise verschlungenes komplexes Geflecht, dessen Lösung die Freiheit von allen Verstrickungen aus der Vergangenheit versprach. Wenn man bedenkt, dass der Nabel der Ort ist, an dem während der pränatalen Phase nährstoffreiches, mit genetischem Material angefülltes Blut von der Plazenta in den Fötus fließt, dann hat dieses mythische Symbol eine unbestreitbare Glaubwürdigkeit.

Das Unterleibs-Zentrum, das sich eine Handbreit unter dem Bauchnabel befindet, ist ein Zentrum für Bewegung, instinktive metabolische Prozesse und Regeneration. Auf Japanisch wird es Hara-Zentrum genannt und ist der Haupt fokus der Haltungsübungen bei den Kampfkünsten, wie zum Beispiel Aikido. (Ich glaube, dass die Zuordnung der Sexualität zu diesem Zentrum, wie sie in einigen Schriften zu finden ist, ein Missverständnis ist, das von Übersetzungen indischer Texte durch Gelehrte aus der viktorianischen Ära übernommen wurde. Weder in den Schriften von Sri Aurobindo noch in den buddhistischen Tantra-Texten noch in taoistischen Schriften ist dies so zu finden.)

 

Das Sakral- oder Wurzel-Zentrum, das beim Perineum liegt und im indischen System muladhara („erd-verwachsen“) genannt wird, ist das Zentrum, in dem sich die Zeugungsenergie konzentriert, das ganze Spektrum der Lebenskraft, die in jeder Sekunde unseres Lebens Millionen neuer Zellen erzeugt und zu der die reproduktive Sexualität als ein Aspekt dieses Spektrums gehört. Sowohl in der indischen Tantra- als auch der chinesischen Tao-Yoga-Tradition wird diese schlangenartige Zeugungsenergie, Kundalini genannt, nach oben gezogen, um die Strukturen und Funktionen der Essenzfelder des Herzens und des Kopfes weiter oben zu nähren und zu beleben.

Die Energiezentren der Beine und Füße

Da der menschliche Körper ein dreiteiliger alchemistischer Brennofen auf Beinen ist, gibt es weitere Energiezentren, die zwischen den Oberschenkeln, zwischen den Knien, zwischen den Waden, zwischen den Füßen und fünfzehn Zentimeter unter den Füßen liegen. Diese Energiezentren der Beine, denen jeweils ebenfalls vier Unterzentren zugeordnet sind, sind alle auf unterschiedliche Weise mit Bewegungsintelligenz – der Kraft der Bewegung, dem Willen zur Bewegung, dem Wunsch nach Bewegung – verbunden, äußerlich wie innerlich. Wenn hochfrequente Lichtenergie zunehmend in und durch diese Zentren geschleust wird, stimmen die Entscheidungen, die wir treffen, wenn wir uns durch die Welt bewegen, in zunehmendem Maße mit unserem höheren spirituellen Ziel überein. Das Energiezentrum zwischen den Füßen hat besonders mit Erdung und Verankerung von Verständnis zu tun – mit dem Verständnis dafür, wo wir stehen und mit dem Stehen auf unserem Wissen. Das Energiezentrum eine Handlänge unter den Füßen steht wie das Stern-Zentrum über dem Kopf in Zusammenhang mit der Koordination des räumlichen Körperbewusstseins und mit dem nicht-lokalen, außerkörperlichen Bewusstsein. Es gibt auch Energiezentren 45 Meter über dem Kopf und 45 Meter unter den Füßen – diese Zentren werden bei der planetarischen Energiearbeit benutzt.

Die drei Essenzfelder im chinesischen Taoismus

In der Alchemie und Yoga des chinesischen Taoismus werden die drei Kammern tan t’ien („Elixierfelder“ oder „Essenzfelder“) genannt, und die damit in Verbindung stehenden Essenzen die „Drei Schätze“. Ching ist die Energieessenz der Unteren Kammer des Beckens und wird als flüssig und heiß empfunden; Chi ist die Energieessenz des Herz-tan t’iens und wird als elektrisch und kribbelnd empfunden; und Shen, die Energie des Kopf-tan t’ien, wird als weißlicher, nach oben steigender Dunst wahrgenommen. Den taoistischen Lehren zufolge fließt die Ching-Energie zum Todeszeitpunkt des physischen Körpers nach unten und hinaus, die Chi-Energie zerstreut sich, und die Shen-Energie steigt nach oben aus dem Körper hinaus. Eine Kernübung des taoistisch-alchemistischen Yoga heißt „Kreislauf des Lichts“ (oder „mikrokosmischer Umlauf “ nach Mantak Chia) und besteht aus der Lenkung der Energieessenz auf der Vorderseite des Körpers nach unten, durch das Perineum und an der Rückseite des Körpers nach oben und über die Spitze des Kopfes, einen vollständigen Kreis beschreibend, der die drei Essenzfelder einschließt. Diese Art der Übung, bei der die drei Essenzfelder miteinander vermischt und vereinigt werden, wirkt den zerstreuenden und aufteilenden Tendenzen des Alterns und Sterbens entgegen und fördert dadurch die Unsterblichkeits oder Langlebigkeits-Projekte der taoistischen Alchemisten.

Zusammenhang mit den drei Körpertypen

Der amerikanische Arzt und Medizinforscher William Sheldon hat eine Konstitutionstypologie entwickelt, die sowohl den Körpertyp als auch die charakteristischen Persönlichkeitsmerkmale umfasst, wofür er eine beeindruckende Sammlung von Nachweisen und Messungen zusammengeführt hat. Die biologische Basis seiner Theorie waren die drei Zellschichten des menschlichen Embryos und die Organe, die sich daraus bilden: die erste, innerste Schicht ist die endoderme, die sich zum Darm- und Verdauungssystem entwickelt; die zweite, mittlere Schicht, die mesoderme, wird zum Muskel- und Kreislaufsystem; und aus der dritten, der äußersten oder ektodermen Schicht, bilden sich Haut und Nervensystem. In Sheldons Modell wird dem endomorphen Körpertyp, rundlich und darmdominant, ein phlegmatisches Temperament zugeordnet – gemächlich, geerdet, relativ passiv und tolerant. Der mesomorphe Körpertyp, bei Männern muskulös, bei Frauen üppig, ist herzdominant und hat ein sanguinisches Temperament – dynamisch, athletisch, optimistisch und heiter. Dem ektomorphen Körpertyp, dünn und kantig, wird ein zerebrales Temperament zugeordnet  – introvertiert, sensitiv, nervös und zurückgezogen. Wir können sehen, wie diese Konstitutions-Typologie mit den drei Essenzfeldern in Zusammenhang steht: Beim endomorphen Typ konzentriert sich die persönliche Bewusstheit auf darm-ähnliche Aufnahmefähigkeit; beim mesomorphen sanguinischen Typ konzentriert sich persönliche Bewusstheit auf die emotionalen Empfindungen im Herzfeld; und beim ektomorphen zerebralen Typ konzentriert sie sich auf die Sinneserfahrung und die Denkfunktionen des kranialen Essenzfelds.

Zusammenhang mit den verschiedenen Tiergeistverbündeten – Säugetiere, Vögel und Reptilien

Für Praktizierende des Schamanismus können die drei Essenzfelder auch zusammengebracht werden mit verschiedenen Arten von Tiergeistern, denen sie sich verbunden fühlen. Durch das Herzfeld mit dem dazugehörigen limbischen, emotionalen Hirnsystem haben wir eine besondere Verbundenheit zu unseren Säugetierverwandten, sowohl zu den vierbeinigen Arten, die sich auf der Erde bewegen, als auch zu diejenigen, die im Wasser leben, wie Walen, Delphinen, Ottern, Seehunden und ähnlichen. Säugetierverbündete können besonders hilfreich dabei sein, uns menschlichen Säugern beim Umgang mit einem Geburtstrauma und bei Bewegungsschwierigkeiten zu helfen, sowie auch mit der Dynamik aus Beute-Raubtier, und Opfer-Täter-Beziehungen. Durch die Kopf-Hirn-Kammer sind wir vor allem mit fliegenden Tieren verbunden: mit jagenden Vögeln, wie Falken und Adlern mit ihrer Weitsicht; mit Singvögeln, von denen, wie man glaubt, die Menschen ursprünglich das Sprechen erlernt haben; und mit fliegenden Insekten mit ihrem feinen und hypersensitiven Antennensystemen. Durch die Bauch-Becken-Kammer und das damit verbundene ältere Darmhirn-System sowie durch die Kundalini, die Zeugungs-Energie, haben wir eine besondere Affinität zu Schlangen und anderen Reptilien mit ihrer alten Erdweisheit und vitalen Zeugungskraft.

Zusammenhang mit astrologischen Indikatoren – Sonne, Aszendent, Mond

Studenten und Praktiker der Astrologie werden auch den Zusammenhang zwischen den drei Essenzfeldern und den drei wichtigsten Persönlichkeitsindikatoren im Geburtshoroskop wiedererkennen – dem Sonnenzeichen, dem Mondzeichen und dem Zeichen des Aszendenten. Man sagt, dass sowohl das Tierkreiszeichen, wo die Sonne steht, als auch die Planeten, die einen engen Aspekt zu ihr bilden, symbolisch die grundlegende emotionale Lebenseinstellung anzeigen – und deshalb in Verbindung mit dem Herzfeld stehen. Das Aszendent Tierkreiszeichen und die in Konjunktion zum Aszendenten stehenden Planeten werden als symbolische Indikatoren der Qualitäten, welche die Person im Leben zu entwickeln versucht, der öffentlichen Persona, die sie der Welt zeigt, und ihrer „nach außen getragenen“, bewussten Ziele und Werte angesehen; deshalb können wir das Tierkreiszeichen des Aszendenten mit dem Kopffeld in Verbindung bringen. Die Tierkreiszeichen des Mondes sowie der in engem Aspekt zu ihm stehenden Planeten sollen das mütterliche und das Körperbewusstsein, die Urgefühle und das instinktive Bewusstsein anzeigen, weshalb sie mit der Unteren Kammer verbunden sind. Für die Anhänger der astrologischen Symbolsprache können diese Korrelationen und die „Elemente“, in denen diese drei Indikatoren im Tierkreiszeichen stehen, weiterführende Einsichten in die Qualität der Farbe und des Tons der drei Kammern des Körpers und des Energiesystems der Persönlichkeit liefern.

Zusammenhang mit den verschiedenen psychedelischen/entheogenen Substanzen

Obwohl set (Absicht) und setting (Umfeld) die primären, entscheidenden Faktoren einer psychedelischen Erfahrung sind, kann man einige geringfügige Unterschiede zwischen den Hauptkategorien der Substanzen beobachten und mit den drei Essenzfeldern in Zusammenhang bringen. Die Phenethylamine, zu denen Peyote und der Cuchuma-Kaktus gehören, sowie die als „Empathogene“ bezeichneten Drogen, wie MDMA oder Ecstasy, bewirken hauptsächlich eine Öffnung und empathische Vertiefung der Emotionen und damit des Herzfelds.

 

Die Tryptamine, zu denen die Psilocybin-Pilze, LSD, Ibogain wie auch DMT und dessen zahlreiche Derivate zählen, scheinen überwiegend in den visuellen und kognitiven Zentren und im Sprachzentrum des Gehirns aktiv zu sein, bei relativ geringen somatischen Auswirkungen, und stehen deshalb mit dem Kopf-Gehirn-Essenz-Feld in Zusammenhang.

 

Der Ayahuasca-Tee aus dem Amazonas, der eine tryptaminhaltige Pflanze mit der Liane Banisteriopsis kombiniert, wirkt auf die höheren Hirnzentren und auf das enterische Nervensystem im Bauch und rührt alte Verbindungen in instinktiven, sexuellen und metabolischen Zentren auf, wodurch der charakteristische Effekt aus gleichzeitiger Entleerung und heilenden Einsichten entsteht.

 

Cannabis wirkt je nach Art der Einnahme unterschiedlich: Wenn es geraucht wird, gelangt es über die Lungen in die Blutlaufbahn und ins Gehirn. Daher wird die Wirkung vor allem im Herz- und im Kopf-Feld wahrgenommen, gemäß dem Tantra Yoga als „aufsteigend“. Beim Essen gelangt die Cannabis-Essenz über das Verdauungssystem in den Körper, fließt durch das Herzfeld und die Untere Kammer im Bauch, oder den Lektionen des Tantra Yoga zufolge ist die Wirkung „abwärtsgerichtet“.

Der Autor

Ralph Metzner promovierte in den sechziger Jahren in Oxford und Harvard zum Doktor der Philosophie und der klinischen Psychologie. Metzner ist ein Urgestein der psychedelischen Forschung: Zusammen mit Timothy Leary und Richard Alpert war er 1962 an einer Studie im Rahmen eines Psilocybin-Forschungsprojekts an der Harvard Universität beteiligt. Während den siebziger Jahren widmete er sich zehn Jahre lang intensiv dem Agni Yoga, einem Meditations-System, bei dem das Prinzip von Feuer und Licht in geistige Energie verwandelt wird. Er schrieb in den letzten dreissig Jahren zahlreiche Bücher und Publikationen zur psychedelischen Bewusstseins-forschung. Heute leitet er als Professor am Institute of Integral Studies in Kalifornien Lernkurse für veränderte Bewusstseinszustände ; daneben führt er eine psychotherapeutische Praxis. Ralph Metzner gilt heute international als einer der besten Kenner der ganzheitlichen Psychologie.

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Ralph Metzner