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Inhaltsverzeichnis

Heiße Geschichten zur kalten Jahreszeit

Zärtliche Weihnachtszeit

Weihnachtsspaziergang

Besinnliche Nacht

In den Winterstraßen einer Stadt

Süßer die Glocken nie klingen

Das Erbstück

Impressum

Heiße Geschichten zur kalten Jahreszeit

 

von

 

Max Spanking

Carolyn Heat

Karin Baumann

Achim F. Sorge

Leo Bell

Leonie Winter

 

Zärtliche Weihnachtszeit

Heimkehr

von Max Spanking

Die Räder knirschten im Schnee. Ich steuerte den silbernen Škoda um die letzte Kehre und bremste. Etwas unterhalb leuchteten golden die Fenster unseres Ferienhauses. Der Wald ringsum war pechschwarz. Im Tal lag das Städtchen, ausgebreitet wie ein Stück klaren Sternenhimmels. Eben noch war ich dort unten durchgefahren. Überall Weihnachtsbäume und die Gemeinde hatte Lichterketten über den Straßen aufgehängt. Den Weihnachtsmarkt hatten wir bereits gestern unsicher gemacht, ein Gläschen Glühwein eingeschlossen. Tamara war bereits vorausgefahren, während ich den Rest der Einkäufe erledigte. Nun wartete sie dort drinnen mit dem Abendessen auf mich. Rührung überkam mich. Da vorne war mein Zuhause, wo meine wunderschöne Frau auf mich wartete. Ein warmer Herd in einem trauten Heim. Für einige Augenblicke genoss ich den Anblick der schneebedeckten Winterlandschaft. Kitschig. Beinahe erwartete ich, Sankt Nikolaus oder den Weihnachtsmann auf einem von Rentieren gezogenen Schlitten durch den Wald auf mich zufahren zu sehen. Nichts rührte sich. Da war nur der Wald, wenn man von Tamara und mir absah. Im Leerlauf ließ ich den Wagen hinunterrollen und parkte ihn neben Tamaras Citroën Cactus.

Als ich ausstieg, fröstelte ich. Ich schlug den Kragen hoch und holte meine Tasche aus dem Kofferraum. Rasch ging ich auf das rustikale Chalet zu. Kaum hatte ich die Tür geöffnet, stieg mir der Duft eines köstlichen Ragouts in die Nase und ich seufzte glücklich auf. Ein klassisches, gehaltvolles Wintergericht. Noch war nicht Weihnachten, aber das Fest der Liebe und Besinnlichkeit stand vor der Tür. Ich stampfte mir den Schnee von den Schuhen.

„Ich bin zurück, mein Schatz!“

„Fein! Das Essen ist gleich soweit, Roland, Schatz!“, klang es fröhlich aus der Küche zurück. Ich hängte den Mantel auf und ging in die Küche. Tamara stand am Herd und rührte im Ragout. Im Topf daneben köchelte Kartoffelpüree. Leise trat ich von hinten an Tamara heran und küsste sie in den Nacken.

„Hallo, Schatz“, murmelte ich und schob ihr goldblondes Haar zur Seite. Sanft küsste ich sie erneut.

„Das riecht köstlich!“

„Danke!“

Nun wandte sich meine Frau um. Ihre leuchtend blauen Augen strahlten mich an. Unsere Lippen trafen sich zu einem weiteren Kuss. Tamaras schlanker Body drückte sich an mich.

„Willst du noch rasch duschen gehen, bevor wir essen?“

„Gute Idee! Ich brauche nicht lang.“

Ich lächelte und verließ die Küche. Im Schlafzimmer suchte ich mir rasch leichtere Klamotten heraus und verschwand im Badezimmer. Das heiße Wasser auf der kalten Haut war wunderbar und langsam drang die Wärme zurück in meine Knochen. Trotzdem beeilte ich mich und als ich mich in der Küche an den Tisch setzte, war das Essen gerade fertig geworden. Tamara trug es auf. Lächelnd beobachtete ich sie dabei. Mir fiel auf, wie elegant sie sich bewegte.

Sie hat die Grazie einer Tänzerin, dachte ich hingerissen.

„Du bist wunderschön“, hauchte ich. Tamara begegnete meinem Blick und errötete.

„Danke, mein kleiner Schmeichler.“

„Das habe ich ernst gemeint“, bekräftigte ich meine Worte.

„Danke.“

Sie legte kurz ihre Hand auf meine.

„Es schmeckt herrlich“, lobte ich ihre Kochkünste nach dem ersten Bissen. Und es stimmte: Was Tamara mit Gewürznelken und Wacholderbeeren in Ragouts zauberte, war schlicht märchenhaft! In vertrautem Schweigen genossen wir dieses köstliche Mahl.

Kalte Nächte − Heißes Verlangen

Nach dem Essen zog sich Tamara zum Duschen zurück. Im Wohnzimmer machte ich Feuer im Kamin und legte das Bärenfell aus. Kitschig – und doch so romantisch! Ringsherum stellte ich einige LED-Kerzen auf. Man konnte nie wissen. Lächelnd setzte ich mich auf die Couch und wartete. Vor den bodentiefen Fenstern war es pechschwarz. Die Kerzen spiegelten sich darin. Neben der Couch fand ein Sekteimer nebst Flasche und Gläsern Platz. Lautlos ging die Tür auf und da stand Tamara: Sie trug nur noch rote, spitzenverzierte Dessous. Dieses Modell hatte ich noch nie an ihr gesehen und ich war mir sicher, dass sie es sich für genau eine solche Gelegenheit aufgespart hatte. Die teuren Stücke brachten ihre leicht gebräunte Haut wundervoll zur Geltung. Mir blieb schlicht der Atem weg und ich bewunderte ihre schier göttliche Erscheinung.

„Wow, Süße!“, brachte ich heiser hervor.

„Du bist wunderschön … und heiß!“

Tamara lächelte. Es war ein rätselhaftes Lächeln, das einer Sphinx zur Ehre gereicht hätte. Langsam kam sie auf mich zu und ich sah nur noch dieses Lächeln, ihre geheimnisvoll leuchtenden Augen und diese endlos langen Beine. Perfekt! Als habe Michelangelo sie geschaffen.