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Randy Alcorn

Der Himmel

Was uns dort wirklich erwartet

Randy Alcorn – Der Himmel | Was uns dort wirklich erwartet – SCM Hänssler

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Dr. Randy Alcorn, Theologe und Dozent, beliebter Redner auf internationalen Konferenzen und Bestsellerautor, ist der Gründer und Leiter von Eternal Perspective Ministries (EPM), einer gemeinnützigen Einrichtung mit dem Ziel, das Wissen über die Ewigkeit bekannt zu machen und auf Menschen aufmerksam zu machen, die mehr als andere Rat und Hilfe brauchen. Randy Alcorn lebt mit seiner Frau Nanci in Gresham, Oregon. Sie haben zwei erwachsene Töchter. Informationen zu Eternal Perspective Ministries sind zu erhalten unter: Website: www.epm.org E-Mail: info@epm.org

6. Auflage 2010

Bestell-Nr. 394.407

ISBN 978-3-7751-7002-4 (E-Book)

ISBN 978-3-7751-4407-0 (lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book:

Fischer, Knoblauch & Co. Medienproduktionsgesellschaft mbH, 80801 München

© Copyright der amerikanischen Originalausgabe 2004 by Randy Alcorn.

Published with permission of Tyndale House Publishers, Inc. All rights reserved.

Originally published in English under the title: Heaven

Hänssler Verlag im SCM-Verlag GmbH & Co. KG · 71088 Holzgerlingen

Internet: www.haenssler-verlag.de

E-Mail: info@haenssler.de

Übersetzung: Herta Martinache

Umschlaggestaltung und Titelbild: oha werbeagentur gmbh, Grabs, Schweiz;

www.oha-werbeagentur.ch

Satz: Vaihinger Satz + Druck, Vaihingen/Enz

Druck und Bindung: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm

Printed in Germany

Soweit nicht anders angegeben, sind die Bibelverse folgender Ausgabe entnommen:Neues Leben. Die Bibel, © Copyright der deutschen Ausgabe 2002 und 2006 by Hänssler Verlag, D-71087 Holzgerlingen.

Weiter wurde verwendet: Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Vorwort: Über dieses Buch

Einleitung: Das Thema »Himmel«

Teil I. Eine Theologie des Himmels

Abschnitt 1. Unser Schicksal

1.  Freuen Sie sich auf den Himmel?

2.  Übersteigt der Himmel unsere Vorstellungskraft?

3.  Ist der Himmel unser vorgegebener Bestimmungsort … oder die Hölle?

4.  Kann man wissen, dass man in den Himmel kommt?

Abschnitt 2. Der Zwischenhimmel

5.  Was ist der Zwischenhimmel?

6.  Ist der Zwischenhimmel ein gegenständlicher Ort?

7.  Wie ist das Leben im Zwischenhimmel?

Abschnitt 3. Die Reichweite der Erlösung

8.  Diese Welt ist nicht unser Zuhause … oder doch?

9.  Warum ist die Erlösung der Erde für Gottes Plan unbedingt erforderlich?

10.  Was bedeutet die Aufhebung des Fluches?

Abschnitt 4. Die Erwartung der Auferstehung

11.  Warum ist die Auferstehung so wichtig?

12.  Warum wartet die ganze Schöpfung auf unsere Auferstehung?

Abschnitt 5. Die Wiederherstellung der Erde

13.  Woher und wann kommt unsere Erlösung?

14.  Wird die alte Erde zerstört … oder erneuert?

15.  Wird uns die neue Erde vertraut sein … wie unser Zuhause?

Abschnitt 6. Unsere Beziehung zu Gott

16.  Was bedeutet es, Gott zu sehen?

17.  Was bedeutet es, dass Gott unter uns wohnt?

18.  Wie werden wir Gott anbeten?

Abschnitt 7. Die Herrschaft auf der neuen Erde

19.  Was gehört zu Gottes ewigem Reich?

20.  Werden wir wirklich mit Christus regieren?

21.  Wie werden wir Gottes Reich regieren?

Teil II. Fragen und Antworten zum Himmel

Abschnitt 8. Wie wird die auferstandene Erde aussehen?

22.  Wird die neue Erde ein Paradiesgarten sein?

23.  Wie wird die große Stadt aussehen?

24.  Wird es Raum und Zeit geben?

Abschnitt 9. Wie werden wir dort leben?

25.  Werden wir »wir selbst« sein?

26.  Welchen Körper werden wir haben?

27.  Werden wir auf der neuen Erde essen und trinken?

28.  Werden wir sündigen können?

29.  Was werden wir wissen und lernen?

30.  Wie wird unser tägliches Leben aussehen?

Abschnitt 10. Welche Beziehungen werden wir haben?

31.  Werden wir Beziehungen zu einem anderen als Gott haben wollen?

32.  Wird es Ehe, Familie und Freundschaft geben?

33.  Wen werden wir treffen und was werden wir zusammen erleben?

34.  Wie werden wir persönliche Beziehungen pflegen können?

35.  Wie wird die Gesellschaft auf der neuen Erde aussehen?

Abschnitt 11. Wie steht es um die Tiere?

36.  Werden auf der neuen Erde Tiere leben?

37.  Werden Tiere, einschließlich unserer Haustiere, wieder leben?

Abschnitt 12. Was werden wir im Himmel tun?

38.  Wird es im Himmel langweilig sein?

39.  Wird es im Himmel Kunst, Unterhaltung und Sport geben?

40.  Werden unsere Träume erfüllt und versäumte Gelegenheiten nachgeholt?

41.  Werden wir handwerkliche Fertigkeiten, technische Neuerungen und neue Arten zu reisen entwickeln?

Teil III. Im Licht des Himmels leben

42.  Machen wir uns bewusst, dass der Himmel unser Zuhause ist

43.  Vorfreude auf das große Abenteuer

Anmerkungen

Für Kevin Butler, Jessi Hickman, Gary Stump,

Cami Norquist, Jerry Hardin, Greg Coffey,

Lucille Alcorn, Leona Bryant, David Reeves,

Daniel Traugott, Lynley Herbert, Stephenie Saint,

Rachel Terveen, Eli Hubbard, Jonathan Coburn,

Emily Kimball, Al Baylis jr., John Swartzendruber,

Bob Whitson, Owen Raynor, Joyce Kelley,

Zach Evans, Ryan Dekker, Cody Ogle,

Philip Higgins, Dawn Lechler, Sally Turpin,

Laura Libby, Mike Cimmarrusti, Kyle Speer

und unzählige andere,

die uns »vorzeitig« (und doch zu Gottes rechter Zeit) verließen

und in eine Welt gingen, die viel größer ist als diese

und doch viel kleiner als die künftige,

eine Welt, die alle, die Jesus als König kennen,

am ersten Morgen der neuen Erde sprachlos bestaunen werden.

VORWORT

Über dieses Buch

Berichte über Nah-Tod- und Nach-Tod-Erfahrungen, samt Engeln, die Führungen durch den Himmel anbieten, überschwemmen die Buchhandlungen. Einige dieser Bücher enthalten möglicherweise einzelne richtige Schilderungen, doch viele sind unbiblisch und irreführend.

Wir Christen, die an Gottes Wort glauben, tragen zum Teil die Schuld daran. Warum? Wir haben es versäumt, das, was die Bibel über den Himmel lehrt, intensiv zu betrachten und zu erklären. Kein Wunder, dass eine wahre Flut unbiblischer Vorstellungen sich förmlich in das Vakuum gestürzt und es ausgefüllt hat. Da das menschliche Herz mit Nachdruck Antworten über das Leben nach dem Tod fordert, ist unser Schweigen über den Himmel folgenschwer.

Dieser ewige Himmel ist das Hauptthema dieses Buches, ein Thema, das ich faszinierend, spannend und Leben verändernd finde.

Prüfen Sie dieses Buch anhand der Bibel

Es kommt entscheidend darauf an, dass dieses Buch genau mit der Bibel übereinstimmt. Ich bin davon überzeugt, dass die meisten meiner Schlussfolgerungen, auch diejenigen, die erheblich vom vorherrschenden evangelikalen Denken abweichen, einer genauen biblischen Überprüfung standhalten. Es ist jedoch unvermeidlich, dass einige möglicherweise eine solche Prüfung nicht bestehen. Im Zusammenhang mit prophetischen Reden sagt der Apostel Paulus: »Prüft alles, was gesagt wird, und behaltet das Gute« (1. Thessalonicher 5,21). Es ist Ihre Sache, das, was ich sage, anhand von Gottes Wort zu prüfen, das Gute zu behalten und das Schlechte zu verwerfen.

Vieles in diesem Buch wird auch solchen Lesern neu sein, die mit der Bibel schon seit langem vertraut sind. Neue Ideen sind zu Recht mit Vorsicht aufzunehmen, weil sie oft ketzerisch sind. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass der Bibel etwas hinzugefügt oder dass sie falsch interpretiert wurde, während in Wirklichkeit nur das beschrieben wird, was schon immer in der Bibel stand. Auf diesen Seiten werde ich einige biblische Wahrheiten vorstellen, die meiner Meinung nach lange vernachlässigt oder nur im übertragenen Sinne verstanden wurden.

Aufbau und Inhalt

Im ersten Teil dieses Buches mit dem Titel »Eine Theologie des Himmels« erkläre ich den Unterschied zwischen dem jetzigen Himmel bzw. dem Zwischenhimmel (in den Christen kommen, wenn sie sterben) und dem endgültigen, ewigen Himmel (in dem Gott mit seinem Volk auf der neuen Erde wohnen wird). Lassen Sie sich von dem Wort Theologie nicht beeindrucken – es bedeutet einfach eine Untersuchung von Gottes Beziehung zur Welt – und unterschätzen Sie nicht Ihre Fähigkeit, das zu verstehen, was Gott Ihnen in seinem Wort offenbart hat.

Das Kernstück von Teil I befasst sich mit dem zentralen Thema des Buches, der neuen Erde. Ich werde grundlegende biblische Wahrheiten über Gottes großen Erlösungsplan vorstellen, insbesondere in Bezug auf die Lehre von der Auferstehung der Toten und was sie für die neue Erde bedeutet.

Womöglich bekommen Sie den Eindruck, dass die Darstellungen im ersten Teil des Buches alles umwerfen, was Sie bisher gedacht haben. Gerade deshalb sollten Sie vorne anfangen. Wenn Sie nämlich die grundlegenden Prinzipien nicht verstehen, beginnen Sie den zweiten Teil mit anderen Grundvoraussetzungen, und dann gewinnen Sie womöglich den Eindruck, dass das, was ich sage, weder Hand noch Fuß hat. Die Stichhaltigkeit meiner Schlussfolgerungen im Frage- und Antwortteil ist durch die biblische Grundlage bedingt, die ich in Teil I darlege.

Teil II mit dem Titel »Fragen und Antworten zum Himmel« befasst sich mit konkreten Fragen über das Leben auf der neuen Erde, die sich aus den grundlegenden Einsichten von Teil I ergeben.

In Teil III mit dem Titel »Im Licht des Himmels leben« werde ich das Thema nachbereiten und versuchen, Ihr Herz und Ihren Sinn auf den Himmel auszurichten.

Vieles in diesem Buch wird seine Leser zum Widerspruch reizen. Aber ich hoffe, Sie finden, dass das meiste darin der Bibel entspricht und spannende Perspektiven eröffnet, Perspektiven, die Ihnen erlauben, etwas von dem vorauszuahnen und sich auszumalen, was in der künftigen großartigen Welt auf Gottes Kinder wartet.

EINLEITUNG

Das Thema »Himmel«

Habt keine Angst. Ihr vertraut auf Gott, nun vertraut auch auf mich! Es gibt viele Wohnungen im Haus meines Vaters, und ich gehe voraus, um euch einen Platz vorzubereiten. Wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch dann so gesagt? Wenn dann alles bereit ist, werde ich kommen und euch holen, damit ihr immer bei mir seid, dort, wo ich bin.

Johannes 14,1-3

Jede Zivilisation der Menschheitsgeschichte wurde von dem Gefühl geprägt, dass wir irgendwo für immer leben. Die australischen Ureinwohner stellten sich den Himmel als eine ferne Insel jenseits des Horizonts im Westen vor. Die Mexikaner, Peruaner und Polynesier glaubten, dass sie nach ihrem Tod zur Sonne oder zum Mond gehen.1 In den ägyptischen Pyramiden fand man neben den einbalsamierten Leichen Landkarten als Führer in der künftigen Welt.2 Die Römer glaubten, dass die Gerechten in den Gefilden der Seligen picknicken werden, während ihre Pferde in der Nähe grasen. Obwohl sich diese Vorstellungen vom Leben nach dem Tod erheblich voneinander unterscheiden, weist doch die Tradition aller Kulturen darauf hin, dass das menschliche Herz an ein Leben nach dem Tod glaubt. Die Anthropologie bestätigt, dass jede Kultur einen von Gott geschenkten, angeborenen Sinn für das Ewige hat.3

Die Einstellung der ersten Christen zum Himmel

In den römischen Katakomben, in denen viele Christen, die als Märtyrer ums Leben kamen, begraben sind, finden wir Grabstätten mit folgenden Inschriften:

•  In Christus ist Alexander nicht tot, sondern lebt.

•  Einer, der bei Gott lebt.

•  Er wurde in seine ewige Heimat aufgenommen.4

Ein Historiker schreibt: »Viele Bilder an den Wänden der Katakomben stellen den Himmel mit herrlichen Landschaften, spielenden Kindern und fröhlich feiernden Menschen an festlich gedeckten Tischen dar.«5

Im Jahr 125 n. Chr. schrieb ein Grieche namens Aristides einem Freund über das Christentum und erklärte, warum diese »neue Religion« so erfolgreich sei: »Wenn einer von diesen Christen, ein rechtschaffener Mann, die Welt verlässt, freuen sie sich und danken Gott. Dann begleiten sie seinen Körper mit Liedern und Dankgebeten, als ob er sich auf die Reise zu einem anderen Ort ganz in der Nähe aufmachen würde.«6

Diese Sichtweisen der Urchristen klingen für uns heute fremd, doch ihre Überzeugungen wurzelten in der Heiligen Schrift. Der Apostel Paulus schreibt zum Beispiel: »Denn Christus ist mein Leben, aber noch besser wäre es, zu sterben und bei ihm zu sein … Ich sehne mich danach, zu sterben und bei Christus zu sein, denn das wäre bei weitem das Beste« (Philipper 1,21.23). Als Jesus seinen Jüngern sagte: »Es gibt viele Wohnungen im Haus meines Vaters, und ich gehe voraus, um euch einen Platz vorzubereiten« (Johannes 14,2), benutzte er absichtlich allgemein gebräuchliche, gegenständliche Begriffe (Haus, Wohnungen, Platz), um zu beschreiben, wohin er ging und was er dort für uns vorbereitet. Dieser Platz ist kein immaterieller Bereich körperloser Geister, weil ein solcher Bereich für Menschen nicht geeignet ist. Was für uns geeignet ist – und wozu wir geschaffen wurden –, ist der Platz, den Gott für uns gemacht hat: die Erde.

In diesem Buch entdecken wir anhand der Bibel eine aufregende Wahrheit: Gott hat seinen ursprünglichen Plan, dass die Menschen auf der Erde wohnen sollen, nie aufgegeben. Der Höhepunkt der Geschichte wird in der Tat die Schaffung eines neuen Himmels und einer neuen Erde sein, ein auferstandenes Universum, das von auferstandenen Menschen bewohnt wird, die mit dem auferstandenen Jesus leben (Offenbarung 21,1-4).

Unsere tödliche Krankheit

Als Menschen leiden wir an einer tödlichen Krankheit, die Sterblichkeit heißt. Die derzeitige Sterblichkeitsrate liegt bei hundert Prozent. Weltweit sterben in jeder Sekunde drei Menschen, 180 in jeder Minute, stündlich fast 11.000. Wenn es stimmt, was die Bibel über das sagt, was mit uns nach dem Tod geschieht, dann kommen jeden Tag über 250.000 Menschen entweder in den Himmel oder in die Hölle.

David sagte: »Herr, erinnere mich daran, wie kurz mein Leben ist. Und dass meine Tage gezählt sind, damit ich erkenne, wie vergänglich mein Leben ist. Mein Leben währt nicht länger als die Breite meiner Hand und ist vor dir nur wie ein Augenblick. Nur wie ein Hauch ist jeder Mensch« (Psalm 39,5-6).

Gott benutzt Leid und den nahe bevorstehenden Tod, um uns von dieser Erde loszulösen und auf das auszurichten, was danach kommt. Ich habe oft mit Menschen gesprochen, bei denen eine tödliche Krankheit festgestellt worden war. Diese Menschen und ihre Angehörigen bekamen plötzlich ein unersättliches Interesse am Leben nach dem Tod. Die meisten Menschen bereiten sich nicht auf den Tod vor. Wer jedoch weise ist, wendet sich an eine zuverlässige Quelle, um ausfindig zu machen, was ihn nach dem Sterben erwartet. Jesus ist gekommen, um uns von der Angst vor dem Tod zu erlösen (Hebräer 2,14-15). Im Licht der künftigen Auferstehung der Toten fragt der Apostel Paulus: »Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?« (1. Korinther 15,55).

Was befreit uns von der Angst vor dem Tod? Nur eine Beziehung zu dem, der an unserer Stelle gestorben ist, der vorausgegangen ist, um einen Platz für uns vorzubereiten, an dem wir mit ihm leben können.

Das Ufer sehen

Vielleicht haben Sie dieses Buch belastet, entmutigt, bedrückt oder gar zutiefst erschüttert und verletzt in die Hand genommen. Vielleicht sind Sie zynisch geworden oder haben alle Hoffnung verloren. Ein biblisches Verständnis von dem, was der Himmel ist, kann das alles ändern.

1952 stieg die junge Florence Chadwick auf der Insel Santa Catalina, Kalifornien, in den Pazifischen Ozean, fest entschlossen, bis zum Festland zu schwimmen. Sie hatte bereits als erste Frau den Ärmelkanal in beide Richtungen durchschwommen. Das Wetter war neblig und kalt, sie konnte kaum die Schiffe sehen, die sie begleiteten. Trotzdem schwamm sie fünfzehn Stunden lang. Als sie bettelte, aus dem Wasser geholt zu werden, wurde sie von ihrer Mutter, die auf einem Schiff in ihrer Nähe war, angespornt: sie sei nahe am Ziel. Schließlich war sie körperlich und seelisch so erschöpft, dass sie aus dem Wasser gezogen wurde. Erst auf dem Schiff erkannte sie, dass das Ufer weniger als achthundert Meter entfernt war. Während einer Nachrichtenkonferenz am folgenden Tag bekannte sie: »Alles, was ich sehen konnte, war der Nebel … Ich glaube, wenn ich das Ufer gesehen hätte, hätte ich es geschafft.«7

Denken Sie über ihre Worte nach: »Ich glaube, wenn ich das Ufer gesehen hätte, hätte ich es geschafft.« Für Gläubige ist dieses Ufer Jesus und der Platz, den er für uns vorbereiten will. Das Ufer, nach dem wir Ausschau halten müssen, ist die neue Erde. Wenn wir durch den Nebel schauen und uns vor unserem inneren Auge unser ewiges Zuhause ausmalen, werden wir mit Trost und neuer Tatkraft erfüllt.

Wenn Sie erschöpft sind und nicht wissen, wie es weitergehen kann, dürfen Sie wissen, dass ich dafür bete, dass Sie durch dieses Buch eine Zielvorstellung, Ermutigung und Hoffnung bekommen. Ich bitte Gott, dass dieses Buch Ihnen hilft, das Ufer zu sehen.

TEIL I

Eine Theologie
des Himmels

ABSCHNITT 1

Unser Schicksal

KAPITEL 1

Freuen Sie sich auf den Himmel?

Ein Mann, der nach Australien oder Neuseeland auswandern will, ist natürlich bestrebt, etwas über seine künftige Heimat, deren Klima, Arbeitsmöglichkeiten, Einwohner, Sitten und Bräuche zu erfahren. All das sind Themen, die ihn brennend interessieren. Sie werden bald das Land Ihrer Geburt verlassen und den Rest Ihres Lebens in einer völlig neuen Umgebung verbringen. (…) Wenn wir hoffen, für immer in diesem »besseren, ja himmlischen Land« zu bleiben, täten wir gut daran, uns alles Wissen, das wir darüber bekommen können, zu verschaffen.

J. C. Ryle

Jonathan Edwards, der große puritanische Prediger, sprach oft über den Himmel. Er sagte: »Es ist empfehlenswert, dieses Leben nur als Reise zum Himmel zu betrachten (…), der wir alle anderen Angelegenheiten des Lebens unterordnen müssen. Warum sollten wir uns um etwas abmühen oder unser Herz an etwas hängen, das nicht unserem eigentlichen Ziel entspricht und uns nicht wirklich glücklich macht?«1

Als Edwards Anfang zwanzig war, fasste er eine Reihe von Vorsätzen für sein Leben. Einer davon lautete: »Fest entschlossen, alles zu tun, um in der anderen Welt für mich so viel Glück wie möglich zu erlangen.«2

Man mag es komisch oder ungehörig finden, dass Edwards so viel daran lag, nach seinem eigenen Glück im Himmel zu streben. Doch Blaise Pascal hatte Recht mit seiner Äußerung: »Alle Menschen suchen nach dem Glück. Das gilt ohne Ausnahme, wie unterschiedlich auch die Mittel sein mögen, die sie dafür benutzen.«3 Wenn wir alle nach dem Glück suchen, warum sollten wir uns dann nicht Edwards zum Vorbild nehmen?

Es ist jedoch erschreckend, dass die meisten Menschen überhaupt keine Freude empfinden, wenn sie an den Himmel denken.

Ein Pfarrer gestand mir einmal: »Immer wenn ich an den Himmel denke, werde ich trübsinnig. Wenn ich sterbe, wäre es mir am liebsten, ich würde einfach aufhören zu existieren.«

»Warum?«, fragte ich.

»Ich kann den Gedanken an diese endlose Eintönigkeit nicht ertragen. In den Wolken herumzuschweben, ohne etwas zu tun zu haben, außer auf einer Harfe herumzuklimpern … ›Himmel‹ klingt für mich nicht viel besser als ›Hölle‹.«

Woher hat dieser bibeltreue Pfarrer, der doch Theologie studiert hat, eine solche Meinung vom Himmel? Sicher nicht aus der Bibel, in der Paulus schreibt, dass es bei weitem besser ist, zu sterben und bei Christus zu sein, als auf einer unter dem Fluch der Sünde stehenden Erde zu leben (Philipper 1,23). Immerhin stand dieser Mann ehrlicher zu seiner Meinung als die meisten Menschen, denn ich habe herausgefunden, dass viele Christen ähnlich falsche Auffassungen haben.

Eine Frau, die meinen Roman Deadline gelesen hatte, in dem der Himmel als gegenständlicher und wunderschöner Ort geschildert wird, schrieb mir: »Als ich sieben Jahre alt war, erklärte mir ein Lehrer in meiner christlichen Schule, dass ich im Himmel niemanden und nichts von der Erde wiedererkennen würde. Ich hatte Angst vor dem Sterben. Wegen dieser Angst vor dem Himmel und dem ewigen Leben fiel es mir wirklich schwer, in meinem Leben als Christ Fortschritte zu machen.«

Überdenken Sie die Tragweite dieser Worte: »diese Angst vor dem Himmel und dem ewigen Leben«. In Zusammenhang mit ihrer vor kurzem geänderten Sichtweise bemerkte sie: »Sie können sich gar nicht vorstellen, welche Last mir von der Seele gefallen ist … Jetzt kann ich es kaum erwarten, in den Himmel zu kommen.«

Unsere unbiblische Ansicht vom Himmel

In den letzten fünfzehn Jahren erhielt ich Tausende von Briefen und hatte Hunderte von Gesprächen über den Himmel. Ich sprach in Kirchen und bei Konferenzen über den Himmel. Ich habe über den Himmel geschrieben und hielt ein Seminar mit dem Titel »Die Theologie des Himmels«. Ich weiß was die Leute über den Himmel denken. Und ehrlich gesagt, bin ich darüber bestürzt.

Ich stimme dem Schriftsteller John Eldredge zu, wenn er meint: »Fast jeder Christ, mit dem ich sprach, hat die Vorstellung, dass die Ewigkeit ein endloser Gottesdienst ist. (…) Wir haben uns auf ein Bild andauernden Singens über dem Sternenhimmel festgelegt, einen herrlichen Choral nach dem anderen, für immer und ewig. Amen. Das Herz wird uns schwer. Und dann seufzen wir und bekommen Schuldgefühle, weil wir nicht ›geistlicher‹ sind. Wir verlieren den Mut, und dann wenden wir uns wieder der Gegenwart zu, um das Leben zu genießen, solange wir es noch können.«4

Gary Larson hielt eine weit verbreitete falsche Vorstellung vom Himmel in einer seiner Karikaturen fest. Ein Mann mit Engelsflügeln und einem Heiligenschein sitzt auf einer Wolke und tut nichts; weit und breit ist außer ihm niemand zu sehen. Die Bildunterschrift zeigt seine stillen Gedanken: »Hätte ich nur eine Zeitschrift mitgenommen.«

Der Versuch, jemandem eine körperlose Existenz in einem immateriellen Himmel schmackhaft zu machen, ist wie der Versuch, jemandem Appetit auf Kies zu machen. Es wird nicht klappen, egal wie aufrichtig wir es meinen und welch große Mühe wir uns geben. Und das ist gut so.

Der Wunsch, den Gott in uns hineingelegt hat, und deshalb auch das, was wir uns wünschen, wenn wir ehrlich sind, ist genau das, was er denen verspricht, die Jesus Christus nachfolgen: ein auferstandenes Leben in einem auferstandenen Körper mit dem auferstandenen Christus auf einer auferstandenen Erde. Unsere Wünsche entsprechen genau Gottes Plänen. Der Grund, weshalb wir es wollen, liegt darin, dass Gott es geplant hat. Wir werden noch sehen, dass es nicht unsere, sondern Gottes Idee ist, dass auferstandene Menschen in einem auferstandenen Universum leben.

Das Schweigen der Theologen über den Himmel

Johannes Calvin hat nie einen Kommentar über die Offenbarung geschrieben und sich nie eingehend mit dem ewigen Reich auseinander gesetzt. Obwohl er in seinem Werk Institutio Christianae Religionis dazu auffordert, über den Himmel nachzusinnen, scheint seine Theologie des Himmels auffallend schwach im Vergleich mit seiner Theologie von Gott, Christus, der Erlösung, der Heiligen Schrift und der Gemeinschaft der Christen. Im Licht der dringenden theologischen Fragen seiner Zeit ist das verständlich, doch in den Jahrhunderten nach Calvin haben erstaunlich wenige Theologen versucht, die Lücken zu füllen.

Louis Berkhofs Klassiker Systematic Theology widmet der Schöpfung achtunddreißig Seiten, der Taufe und dem Abendmahl vierzig Seiten und dem Zwischenzustand fünfzehn Seiten. Das Buch enthält jedoch nur zwei Seiten über die Hölle und nur eine einzige Seite über das ewige Reich. Wenn alles, was über den ewigen Himmel gesagt wird, sich auf Seite 737 eines 737 Seiten umfassenden Werkes über systematische Theologie beschränkt, erhebt sich die Frage: Hat die Bibel dazu wirklich so wenig zu sagen? Hat dieses Thema so wenig theologische Bedeutung? Meiner Meinung nach ist die biblische Antwort ein entschiedenes Nein!

In dem Buch The Eclipse of Heaven schreibt der Theologieprofessor A. J. Conyers: »Auch für einen nicht kirchlichen Menschen ohne theologische Überzeugungen müsste der Gedanke beunruhigend sein, dass diese Welt versucht, sich durch die wohl gefährlichsten Wasser der Geschichte hindurchzumanövrieren, und dabei beschlossen hat, das außer Acht zu lassen, was fast zwei Jahrtausende lang ihr fester Bezugspunkt – ihr Nordstern – war: die Gewissheit des Gerichts, die Sehnsucht nach dem Himmel, die Furcht vor der Hölle. Wenn heute Dinge von entscheidender Bedeutung erörtert werden, haben diese Themen keinen hohen Stellenwert. Früher war das einmal anders.«5

Conyers behauptet, dass bis vor kurzem die Lehre vom Himmel für die christliche Gemeinde von großer Bedeutung war.6 Der Glaube an den Himmel war nicht nur ein nettes, belangloses Gefühl, sondern eine grundlegende Überzeugung, aus der man Kraft zum Leben schöpfte.

Leider trifft das auch für zahllose Christen nicht mehr zu.

Von unseren Radarschirmen verschwunden

Stellen Sie sich vor, Sie sind Mitglied eines Teams der NASA, das sich auf eine fünf Jahre dauernde Reise zum Mars vorbereitet. Als die Rakete abhebt, stellt einer der mitreisenden Astronauten die Frage: »Was weißt du über den Mars?«

Stellen Sie sich vor, Sie zucken mit den Schultern und antworten: »Nichts. Ich denke, das werden wir schon herausfinden, wenn wir dort sind.« Das ist undenkbar, oder? Es ist unvorstellbar, dass zu Ihrer Ausbildung nicht auch eine gründliche Beschäftigung mit Ihrem Bestimmungsort und eine intensive Vorbereitung auf ihn gehört. Doch in den theologischen Fakultäten, Bibelschulen und Kirchen der Welt wird wenig über unseren letzten Bestimmungsort gelehrt.

Viele Christen, die regelmäßig zur Kirche gehen, können sich nicht erinnern, eine einzige Predigt über den Himmel gehört zu haben. Manche Pfarrer denken vielleicht, dass es nicht wichtig ist, den Himmel zur Sprache zu bringen, weil sie während ihres Studiums keine Pflichtveranstaltung zu diesem Thema hatten. In gleicher Weise nimmt die Gemeinde an, dass in der Bibel nicht viel über den Himmel steht, wenn ihr Pfarrer nie darüber predigt.

Der Himmel ist sozusagen von unseren Radarschirmen verschwunden. Wie können wir unser Herz auf den Himmel ausrichten, wenn wir nur eine ärmliche Theologie des Himmels haben? Warum sprechen wir so wenig über den Himmel? Und warum ist das Wenige, das wir zu sagen haben, so verschwommen, kraft- und saftlos?

Woher kommen unsere falschen Vorstellungen?

Ich glaube, es gibt eine Erklärung dafür, dass so viele Kinder Gottes eine solch verschwommene, negative und farblose Auffassung vom Himmel haben: Es ist das Werk Satans.

Jesus sagt vom Teufel: »Wenn er lügt, entspricht das seinem Wesen, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge« (Johannes 8,44). In Offenbarung 13,6 lesen wir, das satanische Tier stieß »Lästerungen gegen Gott aus und verhöhnte seinen Namen und sein Zelt und alle, die im Himmel wohnen«. Unser Feind verhöhnt drei Dinge: Gott selbst, Gottes Volk und Gottes Wohnort – den Himmel.

Nach seiner Vertreibung aus dem Himmel (Jesaja 14,12-15) packte den Teufel ein Zorn, nicht nur auf Gott, sondern auch auf die Menschen und den Himmel selbst, den Ort, zu dem er nicht mehr gehörte. Der Satan muss uns nur davon überzeugen, dass der Himmel ein langweiliger, raum- und zeitloser Ort ist. Warum sollten wir anderen die »gute Botschaft« mitteilen, dass man die Ewigkeit an einem langweiligen, geisterhaften Ort verbringen kann, auf den nicht einmal wir uns freuen?

Der Satan hasst den neuen Himmel und die neue Erde. Er kann nicht verhindern, dass Christus ihn besiegt, aber er kann uns überreden, dass der Sieg von Christus nur ein Teilsieg war und dass Gott seinen ursprünglichen Plan für die Menschen und die Erde aufgegeben hat.

Da wir hier in einer dunklen Welt leben, müssen wir uns daran erinnern, was die Bibel über den Himmel sagt. Eines Tages wird die Blindheit, die uns von der wirklichen Welt trennt, von uns genommen werden. Dann werden wir die abstumpfende Verblendung erkennen, unter der wir gelebt haben und die dazu führte, dass uns der Himmel so fern und unwirklich schien. Mögen wir durch Gottes Gnade klarer denn je die befreiende Wahrheit über Christus, den König, und den Himmel, sein Reich, erkennen.

KAPITEL 2

Übersteigt der Himmel unsere Vorstellungskraft?

Wenn man sagt, dass man sich den Himmel »vorstellt«, so bedeutet das nicht, dass der Himmel etwas frei Erfundenes ist, etwas, das absichtlich unter Nichtbeachtung der harten Fakten des Alltagslebens ersonnen wurde. Sondern es handelt sich dabei um die Bestätigung der bedeutenden Rolle der gottgeschenkten Fähigkeit des Menschen, in seinem Inneren geistige Bilder von der göttlichen Realität zu erzeugen und sich in sie hineinzudenken – Bilder, die durch die Bibel und die spätere Tradition des Nachdenkens und Weiterentwickelns durch die Zeiten weitergegeben wurden. Wir sind fähig, uns in die geistigen Bilder, die wir schaffen, hineinzuversetzen und deshalb im Voraus die Freude darüber zu empfinden, dass wir einmal in die größere Wirklichkeit, der sie entsprechen, eintreten werden.

Alister McGrath

Als Marco Polo vom Hof des Kublai Khan nach Italien zurückkehrte, beschrieb er eine Welt, die seine Zuhörer nie gesehen hatten – eine Welt, die man ohne Vorstellungskraft nicht verstehen konnte. China war keineswegs ein Land, das nur in der Einbildung existierte, aber es unterschied sich erheblich von Italien. Die Bezugspunkte Italiens boten eine Grundlage für das Verständnis von China, und von diesem Ausgangspunkt aus konnte man sich die Unterschiede zusammenreimen.1

Die Verfasser der Bibel schildern den Himmel auf verschiedene Weise, unter anderem als Garten, als Stadt und als Königreich. Weil uns Gärten, Städte und Königreiche vertraut sind, dienen sie uns als Brücke für das Verständnis des Himmels. Viele Menschen machen jedoch den Fehler anzunehmen, dass es sich hierbei nur um Vergleiche ohne tatsächlichen Bezug zur Wirklichkeit des Himmels handelt (in diesem Fall wären sie schlechte Vergleiche). Einige von ihnen können viel eher einfach die Beschreibung von Tatsachen sein. Allzu oft wurde uns gesagt, dass der Himmel ein raum- und zeitloser Bereich ist. Deshalb nehmen wir es nicht ernst, wenn die Bibel uns den Himmel als vertrauten, gegenständlichen und greifbaren Ort beschreibt.

Als Menschen, die von Gott sowohl als körperliche als auch geistige Wesen geschaffen wurden, sind wir nicht dazu bestimmt, in einem immateriellen Bereich zu leben. Wir sind nicht, wie Plato annahm, nur geistige Wesen, die vorübergehend in einem Körper eingeschlossen sind. Adam wurde erst ein »lebendiges Wesen« – das hebräische Wort dafür heißt näfäsch –, als er Körper und Geist war (1. Mose 2,7). Wir sind in gleicher Weise körperliche und geistige Wesen. Deshalb ist unsere körperliche Auferstehung unbedingt erforderlich, damit wir eine ewige, gerechtfertigte menschliche Natur erhalten und für immer von Sünde, Fluch und Tod befreit sind.

Die Bedeutung unserer Fantasie

Wir können uns nichts wünschen oder erhoffen, das wir uns nicht vorstellen können. Deshalb, glaube ich, hat uns Gott in der Bibel kurze Einblicke in den Himmel geschenkt – um unsere Vorstellungskraft, unsere Fantasie, zu beflügeln und in unserem Herzen eine Sehnsucht nach dem Himmel zu wecken. Und deshalb wird Satan immer unserer Fantasie entgegenarbeiten – oder sie in die falsche Richtung, nämlich zu körperlosen Begriffen, hinlenken, die der Bibel widersprechen.

Menschen, die meine Romane in denen der Himmel beschrieben wird gelesen haben, sagen mir oft: »Diese Bilder vom Himmel sind beeindruckend. Aber sind sie auch biblisch?« Ich antworte mit bestem Wissen und Gewissen: »Ja.« Die Bibel gibt uns eine beträchtliche Menge Informationen über die künftige Welt, sodass wir sie uns ausmalen können, aber nicht so viele, dass wir auf den Gedanken kommen, wir wüssten schon alles. Wenn Gott nicht gewollt hätte, dass wir uns vorstellen, wie der Himmel sein wird, hätte er uns nicht so viel über den Himmel gesagt.

Meiner Meinung nach sollten wir unsere Fantasie nicht verachten, sondern sie von der Bibel anregen lassen. Als junger Christ, ja sogar als junger Pfarrer, hatte ich genau die Klischeevorstellungen vom Himmel, die ich heute ablehne. Erst nach Jahren ernsthaften Bibelstudiums, Nachdenkens und genauer Forschungsarbeit über das Thema bin ich zu meiner heutigen Auffassung vom Himmel gelangt.

Fast jede Vorstellung vom Himmel, die ich in diesem Buch erläutere, wurde durch biblische Texte angeregt und untermauert. Obwohl einige meiner Deutungen und Spekulationen zweifellos falsch sind, sind sie nicht unbegründet. Mit Recht oder Unrecht habe ich die meisten von ihnen aus meinem Verständnis der direkt oder indirekt ausgesprochenen Lehren der Bibel gewonnen. Gespräche über den Himmel sind meistens entweder übermäßig fantasiereich oder völlig fantasielos. Bibeltreue Christen tendieren mehr zum Letzteren, doch beide Einstellungen werden der Sache nicht gerecht und sind gefährlich. Was wir brauchen, ist eine von der Bibel beflügelte Fantasie.

Wir sollten Gott bitten, uns zu helfen, die Scheuklappen unserer vorgefassten Meinungen über den Himmel abzulegen, damit wir die Bibel verstehen können. Ich habe über 150 Bücher über den Himmel gesammelt – viele davon sind schon sehr alt und inzwischen vergriffen – und ich habe sie fast alle gelesen. Dabei habe ich entdeckt, dass Bücher über den Himmel normalerweise betonen, dass wir nicht wissen können, wie der Himmel sein wird, dass es dort aber herrlicher ist, als wir uns vorstellen können. Sobald wir jedoch sagen, dass wir uns den Himmel nicht vorstellen können, dämpfen wir die Begeisterung für alles, was Gott uns über unsere ewige Heimat offenbart hat. Wenn wir uns kein Bild vom Himmel machen können, dann können wir uns auch nicht auf ihn freuen. Alles Angenehme, das wir vom Leben auf der Erde kennen, haben wir durch unsere Sinne erfahren. Wenn folglich der Himmel als etwas beschrieben wird, das für unsere Sinne unerreichbar ist, dann wirkt er auf uns nicht einladend – im Gegenteil, er wirkt befremdlich und jagt uns sogar Schrecken ein.

Sich den Himmel ausmalen

Wenn ich mir vorstelle, was ich wohl bei meinem ersten Anblick des Himmels empfinden werde, denke ich daran, wie es war, als ich zum ersten Mal schnorchelte. Ich sah unzählige Fische jeder Form, Größe und Farbe. Ich erinnere mich, wie es mir immer wieder den Atem verschlug, als meine Augen diese wundervolle Unterwasserwelt betrachteten.

Ich stelle mir vor, dass es uns bei unserem ersten Anblick des Himmels in ähnlicher Weise vor Staunen und Freude den Atem verschlägt. Doch das ist nur der Anfang, denn unsere wirkliche ewige Heimat – die neue Erde – sehen wir erst nach der Auferstehung der Toten. Und sie wird viel besser sein als alles, was wir bisher erlebt haben.

Schauen Sie doch einfach aus dem Fenster. Oder schließen Sie die Augen und stellen sich den schönsten Ort vor, an dem Sie je waren – mit Palmen, tosenden Flüssen, zerklüfteten Bergen, Wasserfällen oder Schneeverwehungen. Sie gehen spazieren. Sie sprechen mit einem Freund. Doch stellen Sie sich alles in seinem ursprünglichen Zustand vor: den glücklichen Hund mit dem wedelnden Schwanz, Blumen, die nie verblühen, Gras, das nie welk wird, einen blauen Himmel ohne Verschmutzung, lächelnde, fröhliche Menschen, die weder wütend noch bedrückt sind. Denken Sie an Freunde oder Familienmitglieder, die Jesus lieb hatten und jetzt bei ihm sind. Malen Sie sich aus, wie Sie mit ihnen zusammen dort spazieren gehen. Sie lachen, spielen, sprechen und schwelgen in Erinnerungen. Sie strecken Ihre Hand nach einem Baum aus und pflücken einen Apfel oder eine Orange. So etwas Gutes haben Sie noch nie gegessen. Jetzt sehen Sie, wie jemand auf Sie zukommt. Es ist Jesus, mit einem herzlichen Lächeln auf dem Gesicht. Sie fallen auf die Knie, um ihn anzubeten. Er zieht Sie hoch und umarmt Sie.

Endlich sind Sie mit der Person zusammen, für die Sie geschaffen wurden, an dem Ort, für den Sie geschaffen wurden. Wo immer Sie auch hingehen, überall werden neue Menschen sein und neue Orte, an denen Sie sich erfreuen können, neue Dinge, die Sie entdecken. Für all diese Aussagen und noch viel mehr habe ich eine biblische Grundlage. Wenn Sie mit mir zusammen die Bibel zu diesem Thema befragt haben und Sie dann wieder einmal hören, wie jemand sagt: »Wir können uns nicht vorstellen, wie es im Himmel sein wird«, dann hoffe ich, dass Sie antworten können: »Ich kann es mir vorstellen.«

Doch bevor wir weitergehen, müssen wir auf einige häufig vorgebrachte Einwände eingehen.

Wie können wir wissen, was »kein Auge je gesehen hat«?

Ein Pfarrer besuchte mich in meinem Büro und fragte, was ich gerade schreibe. »Ein dickes Buch über den Himmel«, antwortete ich.

»Na ja«, meinte er, »in der Bibel steht aber: ›Kein Auge hat je gesehen, kein Ohr je gehört und kein Verstand je erdacht, was Gott für diejenigen bereithält, die ihn lieben.‹ Offensichtlich können wir nicht wissen, was Gott für uns im Himmel vorbereitet hat.« (Er bezog sich auf 1. Korinther 2,9.)

Ich entgegnete: »Aber du hast den Absatz nicht zu Ende zitiert. Du musst auch Vers zehn lesen.« Die vollständige Aussage lautet so: »Kein Auge hat je gesehen, kein Ohr je gehört und kein Verstand je erdacht, was Gott für diejenigen bereithält, die ihn lieben. Wir dagegen wissen darum, weil Gott es uns durch seinen Geist offenbart hat« (Hervorhebung vom Autor). Aus dem Zusammenhang geht hervor, dass diese Offenbarung Gottes Wort ist (V. 13), das uns sagt, was Gott für uns vorbereitet hat. Nachdem ich ein paar Dutzend Bücher über den Himmel gelesen habe, zucke ich unwillkürlich zusammen, wenn ich 1. Korinther 2,9 zitiert sehe. Gott sagt, dass er uns durch seinen Geist das offenbart hat, was wir sonst über den Himmel nicht wissen könnten. In seinem Wort erzählt Gott uns vom Himmel, nicht damit wir mit den Schultern zucken und unwissend bleiben, sondern weil er will, dass wir begreifen, was auf uns wartet, und uns darauf freuen.

In ähnlicher Weise werden andere Verse herangezogen, um Gespräche über den Himmel zu unterbinden. Zum Beispiel: »Was verborgen ist, ist des Herrn, unseres Gottes« (5. Mose 29,28). Der Himmel wird für etwas »Verborgenes« gehalten. Doch der Rest des Satzes – der wiederum nur selten zitiert wird – vervollständigt den Gedanken: »Was aber offenbart ist, das gilt uns und unseren Kindern ewiglich.«

Wir müssen hinnehmen, dass tatsächlich viele Dinge über den Himmel verborgen sind und dass Gott unzählige Überraschungen für uns bereithält. Doch die Dinge, die Gott uns über den Himmel offenbart hat, gehören uns und unseren Kindern.

Unsere Herzen und Sinne auf den Himmel ausrichten

»Sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes« (Kolosser 3,1; Luther). Das ist ein klarer Befehl, unser Herz auf den Himmel auszurichten. Und um ganz sicher zu sein, dass uns nicht entgeht, wie wichtig ein auf den Himmel ausgerichtetes Leben ist, steht im folgenden Vers: »Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist« (Luther).

Sich nach Christus sehnen bedeutet sich nach dem Himmel sehnen, denn dort werden wir bei ihm sein. Gottes Kinder »sehnen sich nach einem besseren Vaterland« (Hebräer 11,16; Luther). Wir können unsere Augen nicht auf Christus richten, ohne sie auf den Himmel zu richten, und wir können unsere Augen nicht auf den Himmel richten, ohne sie auf Christus zu richten.

Das griechische Wort, das mit »Herz ausrichten« oder »trachten nach« übersetzt wurde, heißt zeteo, was »das allgemeine philosophische Suchen oder Streben des Menschen«2 bedeutet. Dasselbe Wort wird im Evangelium benutzt, um zu beschreiben, wie der »Menschensohn« gekommen ist, »um Verlorene zu suchen« (Lukas 19,10; Hervorhebung vom Autor). Es wird auch verwendet, um zu beschreiben, wie ein Hirte alles tut, sein verirrtes Schaf wieder zu finden (Matthäus 18,12), wie eine Frau nach einer verlorenen Münze sucht (Lukas 15,8) oder wie ein Händler nach einer kostbaren Perle Ausschau hält (Matthäus 13,45). Es handelt sich um eine sorgfältige, tatkräftige, zielstrebige Nachforschung. Deshalb können wir die Ermahnung von Paulus in Kolosser 3,1 so verstehen: »Verfolgt sorgfältig, tatkräftig und zielstrebig das, was droben ist« – kurz gesagt: den Himmel.

Im Präsens weist das Verb zeteo auf einen fortlaufenden Vorgang hin. »Hört nicht auf, nach dem Himmel zu trachten.« Der Befehl und seine Wiederholung geben zu verstehen, dass wir unseren Sinn keinesfalls selbstverständlich auf den Himmel ausrichten. In der Tat unterstellen die meisten Befehle Widerstand, weshalb der Befehl erforderlich wird. Es wird uns gesagt, dass wir sexuelle Unordnung vermeiden sollen, weil wir einen Hang dazu haben. Es wird uns nicht gesagt, dass wir nicht von einem Turm herunterspringen sollen, weil wir normalerweise nicht mit einer derartigen Versuchung zu kämpfen haben. Die Aufforderung, über den Himmel nachzudenken, wird jeden Tag auf hunderterlei Weise infrage gestellt. Unsere Sinne sind so sehr auf die Erde ausgerichtet, dass es uns schwer fällt, an den Himmel auch nur zu denken.

Vielleicht haben Sie Angst, dass Sie »so sehr auf den Himmel ausgerichtet werden, dass Sie für die Erde nicht mehr taugen«. Beruhigen Sie sich – darüber brauchen Sie sich keine Sorgen machen! Im Gegenteil, viele von uns sind so sehr auf die Erde ausgerichtet, dass sie weder für den Himmel noch für die Erde taugen. C. S. Lewis bemerkte: »Aus der Geschichte wissen wir, dass gerade die Christen am meisten für das Diesseits taten, die sich auch am eingehendsten mit dem Jenseits befassten. Die Apostel, die mit der Bekehrung des römischen Imperiums begannen, die vielen bedeutenden Männer des Mittelalters, die englischen Protestanten, denen es gelang, den Sklavenhandel abzuschaffen – sie alle drückten dieser Welt ihren Stempel auf, gerade weil ihr Sinnen und Trachten auf das jenseits gerichtet war. Erst seitdem die Christen weithin aufgehört haben, an das Jenseits zu denken, sind sie in dieser Welt so ohne Wirkung. Wer nach dem Himmel strebt, dem wird die Erde ›in den Schoß fallen‹; wer nach der Erde strebt, dem geht beides verloren.«3

Wir brauchen eine Generation »himmlisch gesinnter Menschen«, die die Menschen und die Erde selbst nicht einfach so sehen, wie sie sind, sondern wie Gott sie haben möchte.

Die Fantasie anregen

Wir müssen beginnen, von Gottes offenbarter Wahrheit her logisch zu denken. Doch dieses logische Denken erfordert den Gebrauch einer Fantasie, die von der Bibel belebt wird. Als Sachbuchautor und Dozent an theologischen Fakultäten frage ich mich zuerst einmal, was die Bibel wirklich sagt. Ich stimme C. S. Lewis zu, der sagte: »Der Verstand ist das natürliche Organ der Wahrheit, aber die Fantasie ist das Organ der Bedeutung.«4 Oder um mit Francis Schaeffer zu sprechen: »Der Christ ist der wirklich freie Mensch – er ist frei, seine eigene Fantasie zu haben. Auch das ist unser Erbe. Der Christ ist der Mensch, dessen Fantasie noch weiter als die Sterne fliegen kann.«5

Schaeffer begann immer mit Gottes offenbarter Wahrheit. Doch er ermahnte uns, es zuzulassen, dass diese Wahrheit unsere Fantasie anregt. Die Fantasie sollte nicht von der Wahrheit weg, sondern auf die Wahrheit zu fliegen.

Wenn Sie als Christ unter großem Schmerz und Verlust leiden, fordert Jesus Sie auf: »Habt Mut« (Johannes 16,33). Das neue Haus für Sie ist fast fertig. Der dunkle Winter wird bald zum Frühling werden. Bald kommt der Tag, an dem Sie zu Hause sein werden. Bis dahin ermutige ich Sie, die Wahrheit über den Himmel in der Bibel zu suchen.

KAPITEL 3

Ist der Himmel unser vorgegebener Bestimmungsort … oder die Hölle?

Der sicherste Weg in die Hölle ist der allmähliche – das sanfte Gefälle, weich unter den Füßen, ohne plötzliche Kurven, ohne Marksteine, ohne Wegweiser.

C. S. Lewis

Laut Meinungsumfragen kommen auf jeden Amerikaner, der glaubt in die Hölle zu kommen, 120 die glauben, dass sie in den Himmel kommen.1 Dieser Optimismus steht in krassem Gegensatz zu Jesu Worten in Matthäus 7,13-14: »Ihr könnt das Reich Gottes nur durch das enge Tor betreten. Die Straße zur Hölle ist breit und ihre Tür steht für die vielen weit offen, die sich für den bequemen Weg entscheiden. Das Tor zum Leben dagegen ist eng und der Weg dorthin ist schmal, deshalb finden ihn nur wenige.«

Was uns den Zutritt zum Himmel versperrt, ist für uns alle dasselbe: »Denn alle Menschen haben gesündigt und das Leben in der Herrlichkeit Gottes verloren« (Römer 3,23). Die Sünde trennt den Menschen von Gott (Jesaja 59,2). Gott ist so heilig, dass er in seiner Gegenwart keine Sünde dulden kann: »Deine Augen sind zu rein, als dass du Böses ansehen könntest, und dem Jammer kannst du nicht zusehen« (Habakuk 1,13; Luther).

Deshalb ist der Himmel nicht unser vorgegebener Bestimmungsort. Wenn unser Problem mit der Sünde nicht gelöst ist, gehen wir zu unserem wirklichen vorgegebenen Bestimmungsort – in die Hölle.

Hier werde ich diese Frage nur kurz anreißen. Die große Gefahr liegt darin, dass Leser annehmen, dass sie auf dem Weg zum Himmel sind. Doch Jesus sagt ganz deutlich, dass die meisten Menschen nicht in den Himmel kommen: »Das Tor zum Leben dagegen ist eng und der Weg dorthin ist schmal, deshalb finden ihn nur wenige.«

Die Hölle: die schreckliche Alternative zum Himmel

Die Hölle ist der schreckliche Ort der Strafe für Satan und die gefallenen Engel (Matthäus 25,41-46). Sie wird jedoch auch von den Menschen bewohnt werden, die Gottes Geschenk der Erlösung in Christus nicht erhalten haben (Offenbarung 20,12-15). Nach Jesu Wiederkunft werden die Gläubigen zum ewigen Leben im Himmel und die Ungläubigen zum ewigen Dasein in der Hölle auferstehen (Johannes 5,28-29). Die nicht Geretteten – alle, deren Name nicht im Buch des Lebens aufgeschrieben ist – werden von Gott nach den Werken gerichtet, die in den Büchern aufgezeichnet wurden (Offenbarung 20,12-15). Da zu diesen Werken Sünde gehört, können Menschen aus eigener Kraft, ohne Christus, nicht in die Gegenwart eines heiligen und gerechten Gottes kommen (Matthäus 13,40-42).

Die Hölle wird kein riesiger Gesellschaftsraum sein, in dem Menschen bechern und sich dabei Geschichten von dem erzählen, was sie sich auf der Erde »geleistet« haben, so wie es oft in Comics dargestellt wird. Die Hölle wird vielmehr ein Ort höchsten Elends sein (Matthäus 13,42; 13,50; 22,13; 24,51; 25,30; Lukas 13,28). Deshalb hat sich Dante in der Göttlichen Komödie für das Tor zur Hölle diese Aufschrift ausgedacht: »Wer hier eintritt, muss jede Hoffnung fahren lassen.«2

Die Wirklichkeit der Hölle müsste uns das Herz brechen und uns auf die Knie und zur Tür derjenigen treiben, die ohne Jesus leben. Doch heute wird sogar von Menschen, die an die Bibel glauben, die Hölle nur selten erwähnt.

Satan hat offensichtliche Gründe, unser Leugnen der ewigen Strafe zu unterstützen: Er will, dass Ungläubige Jesus ohne Angst ablehnen, er will, dass Christen kein Bedürfnis verspüren, anderen von Jesus zu erzählen, und er will, dass weniger Menschen Gott die Ehre für das Erlösungswerk geben, das Jesus vollbracht hat.

Was hat Jesus über die Hölle gesagt?

In vielen Büchern kann man lesen, dass es keine Hölle gibt. Manche Autoren verfechten den Universalismus, d.h. den Glauben, dass letztendlich alle Menschen gerettet werden. Sie argumentieren, dass Christen den höheren Weg der Liebe Christi beschreiten sollten. Doch dieser Standpunkt übersieht eine nicht zu leugnende Tatsache: Jesus spricht mehr als jeder andere von der Hölle (Matthäus 10,28; 13,40-42; Markus 9,43-44). Er spricht von ihr als realem Ort und beschreibt sie mit anschaulichen Worten. In seinem Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus sagt Jesus, dass die Bösen in der Hölle schrecklich leiden, bei vollem Bewusstsein sind, ihre Sehnsüchte, Erinnerungen und ihren Verstand behalten, sich nach Erleichterung sehnen, ihre Qualen nicht verlassen können und jeder Hoffnung beraubt sind (Lukas 16,19-31).

Wie lange wird die Hölle dauern? »Sie werden der ewigen Verdammnis übergeben werden«, sagt Jesus von den Ungerechten, »den Gerechten aber wird das ewige Leben geschenkt« (Matthäus 25,46). Jesus benutzt in diesem Satz dasselbe Wort, »ewig« (aionos), um sowohl die Dauer des Himmels als auch die Dauer der Hölle zu beschreiben. Wenn also der Himmel für immer bewusst erlebt wird, muss auch die Hölle für immer bewusst erlebt werden.

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