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Das erste Mal:

für Geld!

Das Titelbild steht in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches.

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ISBN 9783798604506
019XXXX 0000

Inhalt

Die Wette

Ungeöffnet zurück

Bezahlter Dienst

Andere Länder, andere Sitten

Gigolo-Sex

Eine käufliche Nacht

Extrem sexy

Der Callboy

Gloria

Verdiente Lust

Der Lust-Gewinn

Spielentscheidender Irrtum

Lukrativer Nebenjob

Das Callgirl

Mach mich heiß!

Das Geschäft

Die Hure an der Straße

Bezahlte Lust

Sexsüchtig

Lenas erstes Mal

Harte Arbeit

Ein unwiderstehliches Angebot

Schlag mich!

Die Sex-Lieferung

Ellens neuer Job

Die Wette

Jenny Prinz

Henning sah sich unsicher um. Er fühlte sich nicht so richtig wohl in seiner Haut. Innerlich fluchte er, sich auf diesen Schwachsinn eingelassen zu haben – sein Ehrgefühl war jedoch zu stark ausgeprägt, als dass er gekniffen hätte. Immerhin hatte er selbst Schuld. Er hätte nicht so viel trinken und schon gar nicht den Mund so voll nehmen müssen. Es war absehbar gewesen, in welche Richtung das Gespräch ging. Aber nein … jetzt hatte er den Salat. Und wohl oder übel musste er da durch.

Es war der Geburtstag von Hennings bestem Kumpel gewesen. Raik hatte nur im kleinen Kreis gefeiert, mit ein paar Jungs waren sie in einer Bar gewesen. Sie hatten getrunken, rumgealbert und mit Frauen geflirtet. Eine hübsche Blondine hatte sich sehr offensiv an Raik herangeschmissen, dem das auch sichtlich gefiel – so lange, bis sie ihm ihren Preis nannte. Er war aus allen Wolken gefallen, konnte gar nicht glauben, dass er aus Versehen auf eine Professionelle reagiert hatte. Von dem Moment an drehte sich das Gespräch um Frauen, die für Geld ziemlich viel taten … und Henning hatte in seiner Bierlaune lauthals getönt, dass Raik wohl nur zu feige gewesen wäre und er Angst hätte, sich neben so einer Frau zu blamieren. Immerhin hätte die ja schon ein paar Männer mehr gehabt als Raiks Freundin Nina. Da war er der erste …

Henning hatte dann auf Nachfragen einräumen müssen, auch noch nie mit einer Prostituierten geschlafen zu haben (hatte er ja auch nicht nötig, bei ihm standen angeblich die Frauen Schlange – das behauptete er zumindest an jenem Abend), fand jedoch überhaupt nichts dabei. Schließlich wäre es doch ganz angenehm, nicht immer das Gezicke der Frauen ertragen zu müssen, Rücksicht nehmen zu müssen. Da ging es um ein Geschäft und er könnte endlich mal was verlangen; schließlich bezahlte er ja dafür.

Seine Kumpel stichelten so lange, bis er mit ihnen wettete. Er äußerte vollmundig, dass er spätestens am folgenden Wochenende mal einen kleinen Rundgang durch ein Bordell machen würde und seinen Freunden dann später berichten könne, wie es so gelaufen sei. Dann könnten die ja immer noch entscheiden, ob sie das auch mal ausprobieren wollten. Auf jeden Fall sei gar nichts dabei; Sex sei eben Sex und nichts anderes. Ja, und nun stand er hier und fragte sich, wie man nur so blöd sein konnte. Doch dann gab er sich einen Ruck und klingelte an der Tür des einschlägigen Etablissements.

Die Frau, die ihm öffnete, sah nicht schlecht aus, war Henning aber eindeutig zu alt. Außerdem gefiel ihm die offenherzige Kleidung nicht … die ja aber wohl als Berufskleidung zu betrachten war, wie er sich selbst schnell zur Ordnung rief. Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie unsicher er war, und trat ein.

Das Haus war eigentlich gar nicht so eingerichtet, wie er es vermutet hatte. Die untere Etage bestand hauptsächlich aus einer kleinen Bar, an der man etwas trinken konnte. Henning sah, dass nur zwei Barhocker besetzt waren, und beide Männer waren ziemlich beschäftigt damit, sich von jungen Frauen anflirten zu lassen. Ihre Hände lagen besitzergreifend auf Rücken oder Po der Mädchen, die den Eindruck vermittelten, dass dieser Umstand ihnen sehr angenehm war. Hinter dem Tresen stand eine Asiatin im knappen Lederkorsett, die ihn auffordernd ansah. Er fragte sich, was ihn die ganze Sache wohl kosten würde – er hoffte, mit dem Gewinn der Wette wenigstens das eingesetzte Geld wieder heraus zu haben. Wenn er auch sonst nur über wenige Kenntnisse in Hinsicht auf solche Lokalitäten verfügte, so ahnte er doch, dass schon die Getränkepreise horrend sein würden. Nicht umsonst hieß es doch immer, dass die Frauen die Freier zum Trinken animieren sollten. Noch bevor er jedoch dazu kam, weiter über solche Probleme nachzudenken, sprach ihn bereits eine süße Blondine an, die zwar ebenso leicht bekleidet war wie alle anderen Anwesenden des weiblichen Geschlechts, dafür aber wenigstens seinem Alter entsprach und ein ausnehmend hübsches Gesicht hatte. Große grüne Augen sahen Henning an, lange Strähnen umrahmten das herzförmige Gesicht mit der Stupsnase und dem Schmollmund.

„Na, Lust mit mir etwas zu trinken?“ Na also. Henning atmete einmal tief ein. Nun war er hier, also würde er die Sache auch durchziehen. Allerdings würde er es gern so schnell wie möglich hinter sich bringen.

„Nun ja, eigentlich hätte ich da ganz andere Pläne“, antwortete er dreist. Er gab sich wesentlich sicherer, als er sich fühlte. Die Blonde lächelte. Ob aus Professionalität oder weil sie sein Unbehagen spürte, wusste er nicht.

„Ach tatsächlich …“ Sie zog die Worte in die Länge, sah ihm dabei von unten in die Augen. Sie war wesentlich kleiner als er und entsprechend wirkte es sehr anziehend, wenn sie ihre langen Wimpern aufschlug und zu ihm hinaufsah.

„Woran hattest du gedacht?“ Mist, blöde Frage, dachte Henning. „Ich will mit dir schlafen“ konnte er schließlich kaum sagen. Oder doch? War es nicht genau das, was er bei seinen Kumpels propagiert hatte? Hier ging es nicht um Verführung, sondern um ein Geschäft. Er würde dafür bezahlen, Sex mit ihr zu haben … also konnte er das doch wohl auch aussprechen ohne auf ihre Gefühle Rücksicht zu nehmen?!

„Können wir hier nicht irgendwo ungestört sein?“ Na ja, so richtig hatte er sich nicht getraut, aber immerhin würde er wohl um den teuren Sekt herumkommen. Suchend sah er sich um und unterstrich damit seine Frage. Die Blonde lachte und nickte. Ohne ein weiteres Wort ging sie vor ihm eine Treppe hinauf. Henning ging langsam hinter ihr her und starrte auf ihre wiegenden Hüften in dem knappen, glänzenden Rock. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass neben ihrem süßen Gesicht auch die Figur absolut perfekt war. So eine Traumfrau hatte er noch nie gehabt.

Sie öffnete die Tür zu einem Schlafzimmer, betrat vor ihm den Raum. Während Henning sich noch neugierig umsah – breites Bett, warmes Dämmerlicht, viele Spiegel –, stellte sie die entscheidende Frage:

„Irgendwelche Sonderwünsche? Oral und anal kostet extra, ansonsten …“ Sie nannte ihm einen Preis, der erfreulicherweise unter dem lag, was Henning vermutet hatte. Dies realisierte er so schnell jedoch nicht. Er war noch bei der Frage nach den Extrawünschen. Ihr klares Angebot verwirrte ihn; außerdem wusste er zuerst nicht recht, was er antworten sollte. Blasen wäre sicher nett, doch er ahnte, dass er dann überhaupt nichts von seinem Geld haben würde. Wenn dieser sexy Profi ihn mit dem Mund verwöhnen würde, dann wäre sein Höhepunkt nur eine Frage von Sekunden. Er war wegen einer Wette hierhergekommen, rief er sich ins Gedächtnis … einmal Standard und dann nichts wie weg. Dennoch hörte er sich selbst sagen:

„Analsex!“ Das war sein heimlicher Traum, das Geilste, was er sich in der Fantasie vorstellen konnte. Bisher gab es allerdings keine Frau, der er das gebeichtet, geschweige denn, dass er es je probiert hätte. Für diese hier schien es allerdings normal zu sein. Und er brauchte sich nicht zu schämen. Plötzlich stand Hennings Penis hart in seiner Hose und er konnte es kaum noch erwarten …

„Wie heißt du eigentlich?“

„Nadine. Und du?“

„Henning.“ Aus ihrer Sicht waren damit alle notwendigen Details geklärt. Sie trat dicht vor Henning und begann ihn mit geübten Fingern auszuziehen.

Lust brodelte in ihm. Überall, wo sie ihn berührte, jagte sie kleine Stromstöße durch seinen Körper. Er versuchte alles um sie herum auszublenden. Er wollte nicht daran denken, wie er in diese Lage gekommen war und dass diese junge, attraktive Frau all das auch für jeden anderen tun würde, der sie bezahlte. Jetzt war er an der Reihe. Sie war sexy, er war geil … und sein größter Sex-Wunsch würde nun in Erfüllung gehen!

Er keuchte ungehalten auf. Inzwischen nackt, hatte er sich auf das Doppelbett gelegt, genoss jetzt die Massage ihrer Hand. Nadines Finger schlossen sich unnachgiebig um seine Erektion, ließen sie noch härter werden, als sie ohnehin schon war. Er fühlte, wie die ersten Lusttropfen aus seiner Eichel austraten. Sein Atem ging schnell, sein Blick klebte an ihr. Bevor sie zu ihm aufs Bett gekommen war, hatte die Blondine mit einigen schnellen Bewegungen ihren kurzen Rock, den Slip und das Bustier ausgezogen. Nur noch mit halterlosen Strümpfen bekleidet, kniete sie sich über ihn. Henning betrachtete ihren kleinen Busen mit den großen, dunklen Brustwarzen, sah ihr makellos rasiertes Lustzentrum. Lächelnd hielt sie inne, gewährte ihm sie in ihrer Pracht zu bewundern. Lasziv strich Nadine sich eine Strähne des hellblonden Haares aus dem Gesicht, bevor sie sich über ihn beugte und in eine bereitstehende Schale griff. Er lag nur dort und sah zu, wie sie die Folie öffnete und mit geübtem Griff das Kondom über seine Männlichkeit streifte. Seltsamerweise törnte ihn die Routine, mit der sie es tat, zusätzlich an. Es war ein Kick für Henning, so eine erfahrene Frau vor sich zu haben. Sein Penis zuckte ungeduldig, er wollte nicht mehr warten. Nadine bemerkte es. Fasziniert starrte er sie an, während sie sich auf ihn hob, ihr Becken senkte und sehr, sehr langsam auf seinen stahlharten Penis glitt.

Seine Emotionen fuhren Achterbahn. Es war ein unglaubliches Gefühl, als sie ihn in ihre feuchte, heiße Mitte aufnahm. Ihr Fleisch umschloss ihn so herrlich fest, er fühlte, wie sie ihre Muskeln anspannte. Zügellos stöhnte er seine Erregung hinaus. Dieser kleine Trick war ihm bei seinen eher unerfahrenen Freundinnen noch nie untergekommen.

Konzentriert lag er unter ihr. Er, der sich sonst immer viel Mühe gab, es auch für die Frau lustvoll zu gestalten, war vollkommen passiv und damit beschäftigt, sich nicht bereits jetzt in ihr zu ergießen. Ihre aufreizenden Bewegungen, das Kreisen ihrer Hüften … Nadine brachte ihn innerhalb von Sekunden an den Rand seiner Selbstbeherrschung. Es war schärfer als alles, was er bis dahin erlebt hatte. Offenbar spürte sie, wie verzweifelt er sich kontrollieren musste, denn sie behielt das langsame Tempo bei. Fast in Zeitlupe hob sie ihr Becken, ließ ihn fast gänzlich aus sich hinausgleiten, bevor sie ihn erneut tief aufnahm. Henning stöhnte. Noch immer kreiste das eine Wort in seinem Kopf: Analsex. Er war zu schüchtern, um sie daran zu erinnern, doch er brannte darauf, nun endlich auch das auszuprobieren. Nach einer Weile hörte sie allerdings ganz von selbst auf. Henning sah aufgeregt zu, wie sie von ihm hinunterstieg, sich dann neben ihm auf die Matratze kniete. Lockend bewegte sie ihren Po vor seinen Augen, als sie sagte: „Na, dann komm.“

Nervös richtete er sich auf. Sein Phallus wippte ungeduldig vor seinem Unterleib, als er sich hinter sie begab. Prüfend strich er mit der Hand über das Kondom, vergewisserte sich, dass es noch an seinem Platz war. Ihre Feuchtigkeit benetzte seine Finger. Zögernd legte er seine Hände auf ihre prallen Hinterbacken, zog diese leicht auseinander. Er spürte Nadines Blick auf sich ruhen; sie hatte den Kopf gedreht und beobachtete ihn. Sein Verlangen stieg noch einmal sprunghaft an, als er das erste Mal seine Spitze gegen ihren Anus presste, den Widerstand fühlte, auf den er traf. Sie entspannte sich merklich. Langsam schob er sich vorwärts. Es war viel enger, als in ihre Vagina einzudringen, so eng, dass er den Atem anhielt, während er sich tiefer schob. Glühende Funken tanzten vor seinen Augen, Geilheit loderte in seinen Lenden. Er hielt erst inne, als er ganz in ihr war. Henning begann die Kontrolle zu verlieren.

„Gott, ist das geil, das ist so gut …“ Leise wiederholte er die Worte, während er sich zurückzog. Beim zweiten Mal tauchte er schneller in sie, verlor seine Scheu. Er fühlte ihren schlanken Körper ganz bewusst, spürte ihre feuchte Haut an seinen Hoden, als er sich gegen sie bewegte. Er stieß heftiger zu. Henning fand seinen Rhythmus. Plötzlich hörte er auch das helle Aufstöhnen Nadines. Auch sie keuchte jetzt im Takt seiner Bewegungen. Henning sah über sie hinweg in den Spiegel, der an der Wand vor dem Bett angebracht war, und traf dort auf ihren Blick. Es war ein überwältigend heißes Bild, sich selbst dabei zu beobachten, wie er diese hübsche Frau in Besitz nahm, die dort vor ihm kniete und ebenfalls im Spiegel ihrem Sexakt zusah. Er wurde schneller. Ihr Po knallte gegen sein Becken. Seine Hände hielten ihre Hüften fest. Henning fühlte, wie er anfing zu schwitzen. Sein Schnaufen wurde lauter, während seine Lust ihn mit sich riss. Dies war besser als jede Fantasie, wenn er es sich selbst machte. So eng und unbeschreiblich geil …

Sein Orgasmus kam schnell näher. Henning konnte nicht mehr steuern, was er tat – innerhalb von Sekunden überschritt er den Punkt, an dem er nicht mehr zurück konnte. Feuer schoss durch seine Adern, ließ seine Nerven vibrieren. Mit einem letzten, erlösenden Laut kam er. Sein Sperma wurde aus ihm hinausgeschleudert, ergoss sich schubweise, während er von seinem Höhepunkt geschüttelt wurde …

Als er auf die Straße trat, atmete er tief durch. Das war es also gewesen; er hatte seine Wette gewonnen. Er konnte seinen Kumpels also berichten. Davon abgesehen war es allerdings auch ein ziemlich geiles Erlebnis gewesen. Henning sah die Sache nun tatsächlich mit anderen Augen. Er wusste nicht, ob er noch einmal wiederkommen würde, denn die Angelegenheit hatte ihn wirklich einiges gekostet, doch er spürte, dass Nadine es ihm angetan hatte. Und es war sehr angenehm, auf diese Art Sex zu haben. Wie er schon anfangs gesagt hatte – keine Rücksichtnahme, nicht zu viel Gefühl … es war ein Geschäft. In diesem Fall ein gutes Geschäft.

Ungeöffnet zurück

Mia Heaven

Ich stehe vor dem Kleiderschrank und bin zu feige meinen Bademantel zu öffnen. Ich weiß nicht warum, aber ich bin nicht nur schrecklich langweilig, nein, ich bin auch schrecklich verklemmt. Morgen ist mein 22. Geburtstag und wenn das so weitergeht, wird eines Tages auf meinem Grabstein folgende Inschrift stehen: „Lisa Sommer, geb. 4. Mai 1988, ungeöffnet zurück“

Mein Gott, lass meinen Plan aufgehen, damit ich nicht wirklich als alte Jungfer ende!

Ich sehe in den großen Spiegel meines Kleiderschranks und betrachte mein Spiegelbild. Lange Haare, wie Sauerkraut, und eine Haarfarbe, die meine Mutter als Straßenköterblond bezeichnet, hängen rechts und links über meine Schultern. Ich schaue mir mein Gesicht an, volle Lippen, eine Stupsnase, braune Augen, über denen buschige Augenbraunen wie zwei Straßenbegrenzungen wachsen, sind die genetischen Fingerabdrücke, die mein Vater mir verpasst hat. Von meiner Mutter habe ich nicht viel abbekommen – kein Wunder, dass mich niemand wahrnimmt. Trotz meiner schlanken Figur bin ich alles in allem unscheinbar. Zu allem Übel kleide ich mich auch noch in viel zu große Pullover und Hosen, sodass ich das Einzige, was an mir attraktiv ist, auch noch verhülle. Ich muss etwas unternehmen und deshalb stehe ich hier, einen Tag vor meinem 22. Geburtstag, frisch geduscht in meinem alten rosa Bademantel und mache den ersten Schritt in mein neues Dasein.

Auf dem Bett liegen unzählige Modezeitschriften, daneben eine Tüte mit diversen neuen Kleidungsstücken, die mir aufdringliche Verkäuferinnen aufgeschwatzt haben und bei denen ich mir noch überhaupt nicht sicher bin, ob ich sie wirklich tragen werde.

Langsam öffne ich den Bademantelgürtel, „Auf zur Fleischbeschau“. In einer der Zeitschriften habe ich folgenden Satz gelesen:

„Wenn Sie sich nicht selber lieben, dürfen Sie es auch nicht von anderen erwarten!“

Also weiter, erforsche dich selber, Lisa, vielleicht wirst du ja doch das eine oder andere an dir entdecken, was dir gefällt.

Langsam rutscht der Bademantel von meinen Schultern und ich sehe in den Spiegel, um mich zu erforschen. Ich beginne ganz unten bei meinen Füßen. Okay, meine Füße sind gar nicht so schlecht, eher zierlich bei einer Körpergröße von 1,78 m. Es folgen schlanke Fesseln und wohlgeformte Waden. „Gut, Lisa, weiter, ist doch gar nicht so schlimm.“ Meine Blicke wandern langsam zu meinen Oberschenkeln hoch, ich drehe mich um und schaue mir meinen Po an, keine Zellulitis zu entdecken, wieder ein Pluspunkt. Doch als meine Blicke auf mein schwarzes Dreieck in der Mitte meiner Schenkel zusteuern, werde ich mit der unberührten Region meines Körpers konfrontiert. Es ist das Erste, was ich auf meine Liste „Heute noch zu erledigen“ setzte. Der Urwald, niemals gerodet, lässt keinen Blick auf die darunter befindliche Körpermitte zu. Nicht aufhalten, der Weg ist noch lang. Meine Blicke gleiten über meinen flachen, festen Bauch, in dem ein niedlicher kleiner Bauchnabel ruht. Ein Stück weiter oben werde ich mit den üppigen Früchten meiner Weiblichkeit konfrontiert. Meine Wangen glühen vor Scham, als ich sie näher betrachte. Zarte rosa Nippel ruhen auf apfelgroßen Brüsten, sie recken sich nach oben, als würden sie darauf warten, endlich gepflückt zu werden. Und ich füge im Stillen hinzu „Schon viel zu lange“. Alles in allem habe ich bis jetzt nichts entdeckt, was auf einen Mann ekelig oder abstoßend wirken könnte. Bestandsaufnahme abgeschlossen und als nicht hoffnungslos eingestuft. Ich begebe mich erneut ins Bad, hole diverse Mittel zur Enthaarung hervor, die ich heute in der Drogerie erstanden habe. Nach kurzen Überlegen entscheide ich mich für eine milde Enthaarungscreme. Nachdem ich so meine Achseln, Beine und Schambehaarung entfernt habe, trete ich erneut vor den Spiegel, um mir das Ergebnis anzuschauen. Okay, kopfabwärts entspreche ich jetzt den heutigen Ansprüchen, die in den diversen Zeitungen beschrieben werden. Ich seufze, mit dem Rest werden sich morgen diverse Frauen abmühen müssen, denn Morgen habe ich das volle Schönheitsprogram gebucht. Einen ganzen Tag werden sich Friseurinnen, Kosmetikerinnen um mich kümmern und am Ende des Tages werde ich der neuen Lisa gegenüberstehen und einen aufregenden Abend erleben. So weit jedenfalls meine Planung.

Geburtstag, 22. Ich betrete den Schönheitssalon, den ich für die weiteren Schritte zu meinem neuen Ich ausgewählt habe. Auf mich kommt eine hübsche Blondine zu und nachdem ich ihr meinen Namen genannt habe, begleitet sie mich zum dem Umkleideraum. Ein kuscheliger Bademantel und zwei Frotteepantoffeln warten schon auf mich. Als Erstes steht Fußpflege und Maniküre auf dem Programm. Als die zwei Damen nach einer guten dreiviertel Stunde mit mir fertig sind, glänzen sowohl meine Fuß- wie auch meine Fingernägel in einem leuchtenden Rotton, der für mich noch sehr gewöhnungsbedürftig ist. Keine Zeit, um darüber nachzusinnen, denn im nächsten Moment steht schon die Friseurin hinter mir und zupft an meinen Haaren herum.

„Nun, was wollen wir den heute machen?“

„Überraschen Sie mich. Einzige Bedingung: es muss vorzeigbar und definitiv ganz anders als jetzt aussehen.“

Sie schaut mich mit großen Augen an:

„Okay, also das Überraschungspaket.“

Sie beginnt damit, den Spiegel zu verhängen und mir wird jetzt doch etwas mulmig.

Die ganze Prozedur dauert schon fast drei Stunden. Nachdem die Kosmetikerin meine buschigen Augenbraunen gerodet hat, werde ich das erste Mal in meinem Leben geschminkt. Jetzt ist es so weit, das Laken wird entfernt. Ich halte gespannt die Luft an. Als ich mein Spiegelbild erblicke, suche ich immer noch nach der langweiligen, unscheinbaren Lisa, doch ich kann sie einfach nicht entdecken. Sie ist fort! Was mir aus dem Spiegel entgegenblickt, ist eine aufregende Blondine mit wundervollen großen braunen Augen und roten Lippen. Ich traue mich kaum meine Wimpern zu bewegen – aus Angst es könnte ein Trugbild sein.

„Frau Sommer, ist alles okay?“, fragt mich die Friseurin ängstlich.

„Mehr als okay. Bin ich das wirklich?“

Die Kosmetikerin lächelt jetzt und entblößt dabei ihre strahlend weißen Zähne.

„Ja, Frau Sommer, und Sie sind, wenn ich das so sagen darf, wunderschön.“

Sagte sie gerade wunderschön? Ja, genau das trifft den Nagel auf den Kopf. In der Umkleidekabine ziehe ich aus der Tasche die unverschämt erotische Unterwäsche, die ich gestern noch als untragbar abgetan habe, und ziehe sie an. Sie umschmeichelt meine Brüste wie eine zweite Haut. Ich ziehe die schwarzen Stümpfe an und befestige sie an meinen Hüfthalter. Ein Kribbeln durchzuckt mich. Ich ziehe das schwarze Etuikleid über und schließe den roten Gürtel. Fertig, Zeit sich noch einmal zu betrachten. „Lisa Sommer, du siehst wirklich heiß aus“, sage ich zufrieden zu meinem Spiegelbild.

Als ich am Abend darauf warte, dass es an meiner Haustür klingelt, bin ich kurz davor, alle Lichter zu löschen und so zu tun, als wäre ich gar nicht zu Hause. Was habe ich mir nur dabei gedacht, einen Begleitservice für den heutigen Abend zu buchen? Aber ich weiß genau, was ich mir dabei gedacht habe, es soll ein Professioneller sein, der mich in die Kunst der Liebe, oder wie immer man es nennen will, einweiht. Es wäre mir viel zu peinlich, wenn mein zukünftiger Freund feststellen würde, dass ich immer noch Jungfrau bin. Außerdem brauche ich bei einem bezahlten Mann keine Angst haben, dass ich ihn enttäusche.

Es klingelt, mit wackeligen Beinen gehe ich an die Tür. Ich schaue durch den Spion, so kann ich mich immer noch davor drücken, die Tür zu öffnen, wenn mir nicht gefällt, was sich davor befindet. Doch es gibt keine Ausrede, der Mann scheint meinem Geschmack zu entsprechen. Ich öffne die Tür. Er reicht mir einen Strauß Rosen und stellt sich vor.

„Hallo, Lisa, mein Name ist Rain. Ich bin ihre Begleitung für heute Abend.“ Er zwinkert mir zu.

„Danke“, mehr bekomme ich nicht raus. Er scheint meine Nervosität zu spüren und so macht er einen weiteren Schritt auf mich zu.

„Wollen wir los?“

Los? Ach ja, wir wollen den Abend mit einem guten Essen in einem teuren Restaurant eröffnen.

„Ja, einen kleinen Moment noch, ich will nur rasch die Blumen ins Wasser stellen.“ Ich laufe in die Küche, fülle die Vase mit Wasser und stelle die Rosen hinein. Ich werfe mir meinen Mantel über und entschwinde mit Rain in die Dunkelheit. Auf der Straße wartet ein schwarzer Sportwagen auf uns, in den er mir ganz gentlemanlike hineinhilft. Wir fahren nicht weit in ein tolles Restaurant. Meine Aufregung lässt erst etwas nach, nachdem ich das erste Glas eines schweren, fruchtigen Rotweins hinter mir habe. Rain schenkt noch einmal nach, scheinbar hat ihn die Agentur genau darüber informiert, was mich betrifft. Er bemüht sich redlich unser Gespräch aufregend und interessant zu gestalten und so gelingt es ihm wirklich, dass ich mich nach gar nicht allzu langer Zeit wohlfühle und ich mich entspanne. Mittlerweile gelingt es mir sogar, ihm in die Augen zu schauen, sie sind wie Vollmilchschokolade, in denen kleine goldene Sprenkel aufblitzen. Umrahmt werden sie von dichten schwarzen Wimpern. Seine Haare sind dunkelbraun und etwas gewellt. Er ist mehr der südländische Typ und sehr charmant. Das Essen vergeht wie im Flug und nachdem wir das Restaurant verlassen haben, fahren wir zum Hotel. Er hat es für uns gebucht. Es käme mir falsch vor, wenn ich ihn mit zu mir genommen hätte. Nach dem Check-In begeben wir uns in die Hotelsuite. Ich stehe vor Aufregung neben mir und hoffe, er ist sein Geld wert. Er zieht mich an der Hand ins Zimmer. Wir gehen bis zum Sofa. Auf dem Tisch steht ein Kühler mit einer Flasche Sekt, die er gekonnt öffnet und uns ein Glas davon eingießt. Er reicht mir das Glas, das ich zögernd entgegennehme.

„Lisa, ich werde nichts tun, was du nicht willst, vergiss nicht, du hast die Spielregeln festgelegt. Ich kann jederzeit abbrechen, wenn du es wünscht.“

Er hat recht, ich habe die Regeln festgelegt. Ich bin kein Kaninchen, das darauf wartet, auf die Schlachtbank geführt zu werden. Ich bin die Frau, die alle Fäden in der Hand hält. Ich trinke das Glas in einem Schluck aus und auch das zweite stürze ich hinunter.

„Besser?“

Er blickt mich mit seinen aufregenden Augen an und ich werde endlich etwas lockerer. Ich werde das hier durchziehen, so oder so. Er geht um das Sofa herum beginnt damit, den Reißverschluss meines Kleides etwas herunterzuziehen. Seine warmen starken Hände massieren meine verkrampften Schultern. Ich seufze.

„Gut, hmm!“

Seine Lippen küssen meinen Nacken und ein wohliger Schauer läuft mir den Rücken hinunter. Eindeutige Signale durchströmen meinen Körper. Mir wird abwechselnd heiß und kalt. Und ich habe einen Schwips.

„Wollen wir ins Schlafzimmer gehen?“

Seine raue Stimme erregt mich noch weiter. Ich stehe auf, das Etuikleid rutscht mir über die Brüste. Ich versuche sie mit meinen verschränkten Armen zu bedecken. Rain kommt näher.

„Das hast du nicht nötig, du bist wunderschön, nimm die Arme weg. Ich möchte dich anschauen.“

Ich freue mich über seine scheinbar wahren Worte, nehme langsam die Arme fort. Das Kleid rutscht gänzlich zu Boden und ich stehe ihm in Dessous gegenüber. Jetzt kribbelt es wirklich überall und meine Mitte summt in einem nie gekannten Ton.

„Lisa, du bist wirklich sexy, es gibt nichts, für das du dich schämen musst. Komm, ich will dich verwöhnen.“

Ob er schon ahnt, dass ich Jungfrau bin? Bitte lass es ihn erst merken, wenn es zu spät ist. Er führt mich zum Bett, schlägt die Decke zurück.

„Leg dich hin, ich bin gleich wieder bei dir.“

Er verschwindet ins Bad. Ich schlüpfe unter die Decke und ziehe sie mir bis zum Kinn. Jetzt wird es wirklich eng. Was er wohl alles mit mir vorhat, hoffentlich stelle ich mich nicht zu blöd an. Die Badezimmertür geht auf und vor mir steht ein splitterfasernackter Rain. Er bleibt ungefähr einen Meter vor dem Bett stehen, als wolle er, dass ich ihn erst einmal in Ruhe mustern kann. Was ich auch wirklich ausgiebig tue. Sein Körper ist eindeutig sportlich, durchtrainiert und weist kein Gramm Fett auf. Als meine Augen sein Geschlecht streifen, wird mir plötzlich ganz warm. Auch wenn ich keine Vergleiche habe, so scheint er mir doch gut bestückt zu sein. Und wieder durchzucken mich Zweifel gefolgt von Lust. Ich sage nichts, als er näher kommt und die Decke zurückschlägt.

„Lisa, hast du spezielle Wünsche oder möchtest du, dass ich dich einfach auf meine Art verwöhne?“

Wie soll ich ihm nur klarmachen, dass ich überhaupt keine Ahnung habe, wie meine Wünsche aussehen, und ich es ehrlich gesagt einfach nur schnell hinter mich bringen will? Also nicke ich nur blöde und sage: „Überrasch mich.“

Seine Hände ziehen langsam das Laken von mir und entblößen Stück für Stück meine Unterwäsche. Er öffnet zuerst die Strapse, rollt vorsichtig die Strümpfe herunter. Seine Hände streicheln dabei zart über meine Haut – wenn ich noch Beinhaare gehabt hätte, würden sie sich jetzt aufstellen. Mein Puls beschleunigt sich, ich habe Angst davor, was er als Nächstes zu tun gedenkt. Dann zieht er mir langsam das Höschen aus – seine weichen Lippen küssen entlang meiner Scham. Jetzt wird mir wirklich heiß, mein Atem geht stoßweise und meine Mitte fühlt sich feucht an. Ein leichtes inneres Pochen, das ich niemals zuvor verspürt habe, lässt mich langsam erahnen, dass das noch lange nicht alles gewesen sein kann. Er fährt mit seiner Zunge meine Innenschenkel entlang und ich beginne mich langsam zu verkrampfen, als sein Mund sich immer dichter an dem Eingang zu meiner Mitte befindet. Er scheint die Veränderung zu spüren, denn er drängt mich zu nichts. Er macht einfach auf meinem Bauch weiter, bis er sich an dem Spitzenrand meines BHs befindet. Mit nur zwei Fingern öffnet er geschickt den Verschluss am Rücken. Der BH befindet sich innerhalb kurzer Zeit bei meiner anderen Unterwäsche auf dem Boden. Seine Zunge umkreist meine Brustwarzen und ich kann nicht umhin zu stöhnen, er spürt, wie ich mich langsam fallen lasse, und nutzt den Moment aus. Seine Lippen umschließen meine festen Nippel, ich spüre ein leichtes Saugen, das mir bis in meine heiße Mitte fährt. Folter fällt mir ein, in mir ballen sich so viele Gefühle an, die ich nicht beschreiben kann, und ich weiß nicht, wie ich den Druck, der sich weiter in meinem Inneren aufbaut, loswerden kann. Mein Atem wird immer schneller, ich dränge mich seinem Mund entgegen. Dann sind da plötzlich seine Finger, die meine Lustperle umkreisen, immer stärker wird das Gefühl, mein Körper könne nicht eine Minute länger den inneren Druck aushalten. Dann ist da plötzlich ein Gefühl, als würde mich ein Drachen verschlingen und mich anschließend wieder ausspucken. Ich kann mir nicht wirklich erklären, was da soeben geschah, aber dass es sich einfach fantastisch anfühlt, das kann ich mit Bestimmtheit sagen! Vor meinen Augen tanzen kleine goldene Sterne und ich fühle mich, als wäre mein Inneres nach außen gekehrt. Seine Lippen küssen jetzt meinen Mund, seine Zunge erforscht mich und fordert mich zu mehr auf. Ich bin bereit ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Wieder arbeiten sich seine wundervollen Lippen hinab zu meiner heißen Mitte und ich beschließe ihn gewähren zu lassen. Eigentlich kann es nicht mehr viel besser werden. Doch als seine warme, feuchte Zunge mein weiches Fleisch kostet, bringt es mich fast augenblicklich zurück in den Zustand, in dem ich mich schon vor ein paar Minuten befunden habe. Es geht doch noch besser!, das ist alles, was mein berauschter Verstand noch hervorbringt. Meine Hüften machen sich plötzlich selbstständig, drängen sich seinem Mund entgegen, gierig, nimmersatt. Ich bin plötzlich hemmungslos und er scheint es auch zu spüren. Er legt sich zwischen meine Beine und als er langsam in mich eindringen will, ist da ein Widerstand, den er nicht erwartet hat. Er zieht sich aus mir zurück. Als ich seinem erstaunten Blick begegne, ist da ein Ausdruck, der mir die Röte ins Gesicht treibt.

„Das ist nicht dein Ernst?“

„Was?

Ich tue, als wüsste ich nicht, was er von mir will.

„Spiel mir hier nicht vor, du wüstest nicht, was ich meine. Du bist noch Jungfrau! Das ist nicht dein Ernst, dass ich derjenige sein soll. Das erste Mal sollte mit Liebe in Verbindung stehen.“

Er rollt sich von mir weg. Ich bin enttäuscht.

„Tue doch nicht so, als würdet ihr Männer es nicht auch so machen. Ich habe schon oft genug im Fern sehen davon gehört, dass das erste Mal bei einer Professionellen war. Also spiel hier ja nicht den Moralapostel.“

„Lisa, es ist mir egal was du im Fernsehen gehört oder gesehen hast. Ich mache es nicht, basta!“

Er schaut mich ernst an.

„Lisa, das ist es nicht wert. Es sollte ein Mann sein, den du liebst und der dich liebt. Das macht es erst zu etwas ganz Besonderem.“

Ich fühle mich, als hätte man mir einen Eimer mit kaltem Wasser übergegossen.

„Ich habe dich dafür bezahlt und ich will, dass du das hier zu Ende bringst.“

Ich bin jetzt stocksauer, denke wieder an die Grabinschrift.

„Rain, bitte, ich flehe dich an, bitte mach weiter. Ich bin 22 und ich will nicht, dass mein zukünftiger Freund mich wie eine Außerirdische ansieht. Und ich will jemanden, der sich damit auskennt. Ich will, dass du mir zeigst, wie ich einen Mann befriedigen kann, und ich will wissen, wie es ist, selber befriedigt zu werden. Kannst du mich nicht ein bisschen verstehen?“

Mir stehen die Tränen in den Augen. Ich bin bereit alles dafür zu tun. Jetzt kommt er wieder näher ans Bett heran. Setzt sich auf die Kante.

„Lisa, bist du dir sicher, dass du das willst?“

„Ich war mir noch nie so sicher. Rain, bitte, es ist mein Geburtstagsgeschenk. Hilf mir, ich bin echt verzweifelt, auch wenn du es nicht verstehen kannst.“

Seine Hand streichelt über meine Haare, er rutscht näher an mich heran.

„Okay, sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Und noch etwas, Lisa, es kann wehtun.“

„Ich weiß. Tue es einfach.“

Seine Lippen versiegeln meinen Mund und obwohl wir noch vor Sekunden so ernste Gespräche geführt haben, brennt schon wieder eine Flamme in mir, die darauf wartet, zu einem Buschfeuer zu werden. Seine Finger streicheln mich zärtlich, heizen mein Verlangen an. Dann ist er auf mir und wie schon beim ersten Mal drängt er sich zwischen meine Beine, die ich nun weit spreize, um ihm das Eindringen zu erleichtern.

„Bereit? Ich werde es schnell machen, alles andere tut nur noch mehr weh. Versuch dich locker zu machen.“

Er hat es kaum ausgesprochen, als sein Penis in meine feuchte Mitte stößt. Ich spüre erst einen leichten Druck, dann einen brennender Schmerz, der aber fast augenblicklich verschwindet. Ich habe es mir viel schlimmer vorgestellt. Als er sich jetzt immer weiter in mir bewegt, fängt das Feuer heftig an zu brennen, bis es sich zu dem Buschfeuer ausweitet, das ich schon vorhin verspürt habe. Es dauert nicht lange, bis eine riesige Welle von Emotionen über mich hereinbricht und mich das Feuer mit sich reißt, bis ich ausgebrannt unter ihm liege. Meine Schreie hallen von den Wänden des Hotelzimmers wider. Ich spüre, wie er mir auf den Gipfel der Lust folgt, denn auch er zuckt heftig und bricht dann über mir mit einen leisen Stöhnen zusammen.

Er verlässt mich erst am frühen Morgen, nach unzähligen Gesprächen und praktischen Tipps, die mich zu einer guten Liebhaberin machen sollen. Ich bin dankbar, dass er so viel Geduld mit mir hatte.

Ich habe den Eskortservice nie wieder in Anspruch nehmen müssen, denn seit diesem Tag kann ich mich vor Komplimenten und Verehrern nicht mehr retten …

Bezahlter Dienst

Lisa Cohen

Elke hatte das, was man wohl ein sorgloses Leben nennt. Einen netten, fürsorglichen Ehemann, der treu und verständnisvoll war und sie auf Händen trug. Ganz nebenbei verdiente er auch noch so viel Geld, dass Elke nicht arbeiten musste und sich all das leisten konnte, was ihr Herz begehrte. Und das war einiges …

Sie hatte wirklich Glück gehabt. Alles war perfekt. Wenn es nicht, ja, wenn es im Bett mit ihrem netten, fürsorglichen Ehemann nicht so langweilig gewesen wäre. Jochen war liebevoll und bemühte sich wirklich sehr, sie glücklich zu machen. Aber es fehlte ihm an Fantasie. Und er war viel zu rücksichtsvoll auf dem Laken. Zu sanft. Elke wünschte sich jemanden, der sie einfach mal gepackt und genommen hätte. Männlich und stark war und sie genau so in die Ekstase stieß …

Und dann eines Tages kam dieser Fensterputzer in ihr Haus. Natürlich nicht zufällig. Jochen erlaubte es nicht, dass seine Frau zu viel im Haus arbeiten musste. In dem schönen, großen Haus, in dem sie beide sich wohlfühlen sollten. Elke hatte eine Putzfrau und einen Gärtner und auch einen Fensterputzer. Der Mann, der in den letzten Jahren bei ihnen für saubere Scheiben gesorgt hatte, konnte seinen Job nicht mehr ausführen. Der neue Mann für saubere Fenster war ihr von einer Freundin empfohlen worden. Diese Freundin hatte dabei so ganz merkwürdige Andeutungen gemacht, die Elke erst gar nicht begriff. Aber die lebenslustige Freundin wusste meistens, wovon sie sprach. Und sie hatte Elke diesen Werner so ausdrücklich empfohlen, dass Elke ihn schließlich anrief und einen Termin mit ihm vereinbarte.

„Mach dich hübsch!“, hatte die Freundin gesagt und „Bezahl ihn ordentlich!“, und noch „Du wirst ihn ganz bestimmt immer wieder bestellen …“ Das Telefonat mit ihm war kurz und sachlich gewesen. Und doch. Seine Stimme hatte ihr gefallen. Hatte etwas in ihr geweckt, das sie nicht deuten konnte, das ihr aber gefiel.

Sie machte sich hübsch für ihn. Sogar sexy schwarze Unterwäsche zog sie an.

Und das Kribbeln in ihren Brüsten verstärkte sich, wenn sie überlegte, wie er wohl aussehen würde.

Als er vor ihr stand, war ihr erster Eindruck, dass sie ihn sich attraktiver vorgestellt hatte. Sie war enttäuscht. Sein Gesicht war herb und er guckte fast ein wenig mürrisch. Nicht freundlich. Nicht aufgeschlossen oder gar interessiert. Er würdigte sie kaum eines Blickes und Elke kam sich lächerlich vor, dass sie sich für diesen Mann hübsch gemacht hatte. Was hatte sie sich überhaupt gedacht? Vermutlich nichts …

Auch sein Körper war nicht aufregend. Zwar kräftig und recht muskulös, aber nicht annähernd so, wie Elke sich ihn erhofft hatte.

Ohne sie groß zu beachten, füllte er seinen Eimer in der Küche mit Wasser und Putzmittel und machte sich nach einer kurzen Einweisung von ihr an die Arbeit. Unschlüssig stand sie hinter ihm und wusste nicht so recht, was sie tun sollte.

Das sollte der Mann sein, den ihre Freundin empfohlen hatte?

„Sie sind doch Werner?“ Elke musste fast schon über sich selbst lachen. Mit einem Knurren bestätigte er. Und sie beschloss, sich erst einmal einen starken Kaffee zu kochen. Das half ihr immer, wenn sie nicht so richtig weiter wusste.

Aus Höflichkeit bot sie ihm eine Tasse an. Zum ersten Mal guckte er ihr ins Gesicht. Direkt und lange. Und dieser Blick ging überraschenderweise sofort unter ihre Haut. Unmittelbar traf er sie und hinterließ einen unerwartet erregenden Eindruck. Und auf einmal fielen ihr seine männlichen Lippen auf und dass er gar nicht so schlecht aussah. Und je länger er sie ansah, umso besser gefiel er ihr. Elke wurde nervös, als er sich für einen Moment zu ihr an den Tisch setzte, um seinen Kaffee zu trinken.

Er hatte ihr am Telefon gesagt, was das Putzen der Fenster kosten würde. Sie hatte einen Umschlag vorbereitet mit dem Geld. Sie nahm den Umschlag aus ihrer Handtasche und schob ihn zu ihm herüber. Die Summe hatte sie mit rotem Stift daraufgeschrieben. Er steckte den Umschlag ein ohne das Geld zu zählen. Und dann holte Elke aus ihrer Handtasche einen zweiten Umschlag. Sie schob auch diesen zu ihm herüber. Elke hatte nichts auf diesen Umschlag geschrieben. Er lächelte sie an. Mit einem unglaublich erotischen Lächeln. Und dieses Lächeln bestätigte ihr, er würde der Richtige sein. Er würde sie packen und nehmen und …

Werner nahm auch den zweiten Umschlag an sich, ohne ihn zu öffnen. Er wusste, sie war eine dieser großzügigen Frauen, bei denen Geld keine Rolle spielte. Als er aufstand, sah sie, wie sich sein Blaumann über einem sehenswerten Hinterteil spannte. Und fühlte, wie sich das Kribbeln über ihre Brüste ausweitete und sogar ihren Schoß erreichte. Elke ließ ihn die Fenster im Untergeschoss putzen und versuchte sich die wachsende Unruhe nicht anmerken zu lassen. Ihre Fantasien gingen mit ihr durch. In Gedanken sah sie ihn schon vor sich, wie er sie packen und nehmen würde und sie dann …

Sie hörte ihn oben im Schlafzimmer die Leiter aufstellen und beschloss einfach mal zu sehen, was er da so trieb. Sie öffnete die Tür und – da stand dieser Fensterputzer nackt auf der Leiter. Sein Hinterteil war das schönste Hinterteil, das Elke je gesehen hatte. Kräftig, muskulös. Zum Anfassen. Von diesem Hinterteil ging eine animalische Anziehungskraft aus, die sie fast ein wenig schwindeln ließ.

Werner hatte gehört, dass sie hereingekommen war. Er drehte sich zu ihr um und sein entblößter Anblick nahm ihr den Atem. Sein Glied war erigiert. Warum auch immer. Dieser Mann hatte bereits einen steifen Penis. Und was für einen. So ein Prachtexemplar hatte Elke in ihrem ganzen Leben noch nie gesehen!

Werner grinste sie anzüglich an. „Sie müssen sich noch etwas gedulden, gute Frau. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen …“ Dann widmete er seine Aufmerksamkeit wieder den Fenstern. Gelassen und entspannt, als wenn es das Natürlichste auf der Welt sei, nackt und mit erigierter Potenz Fenster für eine Kundin zu putzen.

Elke war unfähig sich zu rühren. Der Mann spielte mit ihr. Er war sich seiner Sache sicher. Und das gefiel ihr. Sie sah ihm zu, bis er fertig war mit seiner Arbeit. Trotz seines eher grobschlächtigen Körpers glitt er geschmeidig die Leiter rauf und runter. Seine Bewegungen erinnerten sie an ein Raubtier, das auf Beute aus ist. Elkes Gier nach diesem Mann stieg und stieg. Sein nackter Anblick erregte sie mehr und mehr. Und sein Glied war immer noch steif, soweit sie das sehen konnte. Sie fing an zu schwitzen. Sie öffnete die obersten Knöpfe ihrer Bluse. Sie brauchte Luft. Wann würde er endlich von dieser verdammten Leiter heruntersteigen und …

Er war die Ruhe selbst. Wie konnte er so gelassen sein? Wie oft hatte er sich schon bezahlen lassen von reichen, vernachlässigten, geilen Ehefrauen?

Ihre Brustwarzen richteten sich auf. Ihr Schoß meldete sich – endlich mal wieder.

Und dann warf er plötzlich den Lappen in den Eimer. Es gab nichts mehr zu putzen. Ihre Anspannung stieg fast ins Unerträgliche, als er zum letzten Mal von der Leiter stieg. Er drehte sich zu ihr um. Wie konnte dieses Glied immer noch steif sein? Was für eine Potenz musste darin stecken? Sie seufzte leise.

Sein Körper glänzte leicht vom Schweiß der körperlichen Anstrengung. Dicht vor ihr blieb er stehen. „Könnte ich vielleicht kurz bei Ihnen duschen?“ Elke nickte rasch.