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Elke Ottensmann – Aus Omas Nähkästchen und Opas Geigenkasten | Heitere und weitere Geschichten – SCM Hänssler

SCM | Stiftung Christlicher Medien

Der SCM Verlag ist eine Gesellschaft der Stiftung Christliche Medien, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

ISBN 978-3-7751-7280-6 (E-Book)
ISBN 978-3-7751-5413-0 (Lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book:
Beate Simson, Pfaffenhofen a. d. Roth

4. Auflage 2016

© der deutschen Ausgabe 2012
SCM-Verlag GmbH & Co. KG
71088 Holzgerlingen
Internet: www.scmedien.de;
E-Mail: info@scm-verlag.de

Die Bibelverse sind, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen:
Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Umschlaggestaltung: Jens Vogelsang, Aachen
Titelbild: fotolia.com
Satz: typoscript GmbH, Walddorfhäslach

Inhalt

Statt eines Vorworts

Unverhofft kommt oft – der Auftakt

Ihre Augen haben es nicht gesehen

Zum Verwechseln ähnlich

Ein Licht strahlt auf

Der Grundstein wird gelegt

Trautes Heim

Raus aus dem Alltag – Urlaubsgeschichten

Ein Konzert mit Folgen

Oma fliegt nach Amerika

Schlesische Klöße und schwäbischer Kartoffelsalat

Aus demselben Holz geschnitzt

Der lächelnde Dalmatiner

Wo sind die Gentlemen geblieben?

Wenn ein alter Baum verpflanzt wird

Fleißige Hände

Wenn Engel reisen

Aller guten Dinge sind drei

Ein Licht verlöscht

Der Ton macht die Musik

Immer einen Schritt voraus

Soloauftritt

Blickwechsel

Alles zu seiner Zeit

Von ganzem Herzen

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Geige

Statt eines Vorworts

»Um Himmels willen, wenn das der Schriftsteller ist, dann macht er aus uns am Ende noch einen Roman!«

»Und gar einen ungezogenen Film!«

»Meine Herren, das ist bereits geschehen, aber sie brauchen keine Besorgnisse zu haben, ich habe alles so stark übertrieben, dass kein Mensch sich wiedererkennt. Ich will auch gerne öffentlich bekennen, dass ich die ganze Geschichte von A bis Z erlogen habe. Die Schule, den Direktor, die Lehrer und die kleine Eva, ja sogar mich selbst habe ich erfunden.«

Mit diesen Worten des verschmitzt lächelnden Herrn Pfeiffers, preisgekrönter Schriftsteller in dem Klassiker aus den 1930er-Jahren »Die Feuerzangenbowle« endet die uns allen bekannte Komödie.

Das Besondere an dem hier vorliegenden Buch ist, dass die Geschehnisse und beschriebenen Personen eben nicht erfunden sind. Die geschilderten Erlebnisse haben sich tatsächlich so ereignet, wie in den Geschichten berichtet wird. Die Charaktere werden dabei nicht übertrieben geschildert, eventuelle Ähnlichkeiten mit tatsächlich lebenden Menschen sind kein Zufall, und die genannten Personen werden sich darin wiedererkennen. Ich habe nichts erlogen oder erfunden.

Es sind Alltagsgeschichten, wie nur das Leben sie schreiben kann, geführt von der Hand des Meisters alles Lebens, unserem Gott.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Geige

Unverhofft kommt oft – der Auftakt

Die Geburt ihres dritten Kindes stand kurz bevor; das spürte Johanna Seidel. Einen genau errechneten Geburtstermin hatte sie zwar nicht, auch Begriffe wie Ultraschalluntersuchung, CTG und Dopplersonografie wären ihr unbekannt gewesen. Einen blauen Mutterpass, den sie während ihrer Schwangerschaft zu den Kontrolluntersuchungen mitbringen würde, besaß sie nicht. »Was für Kontrolluntersuchungen?«, würde sie vermutlich fragen. Sie hatte sich ganz einfach ihrer Dorf-Hebamme anvertraut, so wie es die anderen werdenden Mütter auch taten. Damals, im Jahr 1936, kannte man es nicht anders. Wegen einer Schwangerschaft zum Arzt zu gehen, war nicht üblich und wäre zu teuer gewesen.

Die herbeigerufene Hebamme hatte Johanna schon bei ihren ersten beiden Schwangerschaften betreut und dafür gesorgt, dass ihre zwei Jungen wohlbehalten das Licht der Welt erblickten. Johanna und ihre Hebamme waren Freundinnen geworden. Als die Hebamme noch einmal mit ihrem Hörrohr an Johannas dickem Bauch lauschte, nickte sie zufrieden. »Die Herztöne des Babys sind laut und deutlich zu hören. In ein paar Stunden wirst du dein Baby in den Armen halten«, so ihr aufmunternder Befund.

Sie sollte recht behalten. Kurze Zeit später platzte Johannas Fruchtblase, woraufhin heftige Wehen einsetzten. Drei Stunden später war das Köpfchen zu sehen, und mit geschicktem Griff zog die erfahrene Hebamme mit der letzten Presswehe einen kleinen Jungen heraus. Er war gesund, aber sehr klein und zierlich. Mit einem Gewicht von 2 300 Gramm war er wesentlich leichter, als es seine beiden großen Brüder Günther und Walter bei deren Geburt gewesen waren. Einen Namen hatten sich seine glücklichen Eltern bereits überlegt, für den Fall, dass es ein Junge werden sollte: Werner sollte der Kleine heißen. Die Hebamme hatte Klein-Werner bereits gewaschen und in ein warmes Tuch gewickelt, um ihn dann seinem Vater vorzustellen, der im Wohnzimmer ausharrte. »Herzlichen Glückwunsch, Arthur! Ihr habt wieder einen kleinen Jungen, getreu dem Motto: Aller guten Dinge sind drei!«

Behutsam legte sie ihm das Baby in die Arme, als plötzliches ein lautes Stöhnen von Johanna zu ihnen drang. Rasch eilte die Hebamme zu ihrer Patientin zurück. »Johanna, was hast du denn?«, fragte sie erschrocken. »Ich habe solch schreckliche Schmerzen, wie vorher bei den Wehen«, presste Johanna hervor. »Was kann denn das nur sein?«

Einem Impuls folgend legte die Hebamme nochmals ihr Hörrohr an Johannas Bauch und lauschte. »Da sind immer noch Herztöne zu hören, und deine eigenen sind es ganz gewiss nicht! Hannchen, du musst jetzt stark sein: es kommt noch ein Baby!«

So erblickte 15 Minuten später ein zweites Baby das Licht der Welt. Noch ein kleiner Junge, der eineiige Zwillingsbruder von Werner. Er war noch etwas zarter und leichter mit einem Gewicht von 2 100 Gramm. Damit hatte keiner gerechnet. Zu keiner Zeit der Schwangerschaft waren der Hebamme doppelte Herztöne aufgefallen; andere Untersuchungen hatte Johanna schließlich keine gehabt.

Endlich konnte der inzwischen recht besorgte frischgebackene Vater über sein doppeltes Glück informiert werden. Nachdem der anfängliche Schock über das unverhoffte Baby überwunden war, machte sich große Freude bei den Eltern und großen Brüdern breit.

Zunächst blieb der Kleine namenlos – Johanna und Arthur hatten nämlich nur einen männlichen Vornamen ausgesucht. Doch schon bald hatten sie auch für ihn einen Namen gefunden: Reinhard.

Da die beiden Jungen sich sehr ähnlich sahen, und um Verwechslungen zu vermeiden, bekam Werner ein blaues Bändchen um sein rechtes Handgelenk gebunden.

Kurze Zeit später konnte Arthur sich einen Spaß aus der Zwillingsgeburt machen, als seine Schwester Frieda ihn fragte: »Ist das Baby schon da?«, antwortete Arthur verschmitzt lächelnd: »Ja.« Ungeduldig wollte Frieda wissen: »Was ist es denn nun, ein Mädchen?« Arthur grinste: »Nein.« »Ein Junge?« – »Nein.« »Ja, was ist es denn dann?« – »Zwei Jungen!«

So wurde mein Vater geboren, der kleine Junge mit großem Überraschungseffekt. Es war der Beginn eines bewegten Lebens für die Zwillingsbrüder und ihre Familie.

Damals ahnte noch niemand, dass zwei Jahre später meine Mutter nicht sehr weit entfernt vom Heimatort meines Vaters in Schlesien zur Welt kommen würde.

Doch meine Eltern sollten sich erst 25 Jahre später ganz woanders begegnen.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Geige

Ihre Augen haben es nicht gesehen

Werner und Reinhard wurden in eine liebevolle, von tiefem Glauben geprägte Familie hineingeboren. Während sich die dunkle Wolke des Zweiten Weltkriegs zusammenbraute, hielt die Familie in ihrem Heimatort Waldenburg in Schlesien fest zusammen. Sie schöpften Kraft in der Musik und ihrer evangelischen Kirchengemeinde. Gemeinsames Musizieren mit Klavier und Geigen war für sie Bestandteil des normalen Alltags. Wenn der Vater abends von seiner Tätigkeit bei der Bergbauverwaltung heimkam, setzte sich die Familie oft zusammen, um Kirchenlieder zu singen. Diesen Musikschatz konnte ihnen auch niemand nehmen, als ihnen durch den Krieg beinahe alles genommen wurde.

Im Sommer 1946 waren Werner und Reinhard zehn Jahre alt. Die Deutschen hatten den Krieg verloren, Schlesien war in polnische Hand übergegangen. Die noch verbliebenen Deutschen wurden reihenweise von den Polen evakuiert.

An einem warmen, sonnigen Tag war die straßenweise Evakuierung auch bei ihnen angekommen. Bewaffnete Kommissionen trieben die Menschen ohne Ankündigung aus ihren Häusern und Wohnungen, um sie gen Westen abzutransportieren.

Es war helllichter Vormittag, Arthur war beim Bergbau, Johanna mit Werner und Reinhard zu Hause. Die Zwillinge konnten nicht in die Schule gehen, weil dies für Deutsche bei Strafe verboten war.

Vom Fenster im ersten Stock aus beobachteten sie miteinander, wie die bewaffneten Männer der polnischen Miliz immer näher kamen. Schließlich erreichten sie die Hofeinfahrt. Die Vertreibung schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

Johanna hatte zu beten begonnen. Ihre Jungen stimmten mit ein, das Gebet ihrer Mutter war ihnen wohlbekannt. Es war ein Lied von Johann Heermann aus dem Gesangbuch: »Treuer Wächter Israel«. Vor allem die dritte Strophe beteten sie nun immer wieder:

»Jesu, der du Jesus heißt, als ein Jesus Hilfe leist! Hilf mit deiner starken Hand, Menschenhilf hat sich gewandt. Eine Mauer um uns bau, dass dem Feinde davor grau, er mit Zittern sie anschau.«

Während sie dies beteten, geschah etwas so Unglaubliches und Beeindruckendes, dass sie es ihr Leben lang nicht mehr vergessen sollten. Die polnische Miliz stand mit ihren Gewehren in der Hofeinfahrt, wo sie etwa 25 Meter vor dem Haus angehalten hatten. Doch sie kamen nicht näher. Stattdessen schienen sie ins Leere zu starren, begannen, verwundert den Kopf zu schütteln. Schließlich zogen sie unverrichteter Dinge wieder ab. Sie hatten das Haus offensichtlich nicht gesehen!

Wunder dieser Art durfte die Familie während der folgenden Jahre noch öfter erleben, vor allem auch Versorgung in Zeiten großer Hungersnot. So saß die Familie eines Abends am leeren Esstisch und betete dafür, etwas zu essen zu bekommen. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, denn jemand klopfte in diesem Augenblick an der Tür. Als Arthur öffnete, war niemand zu sehen, doch ein Eimer Kartoffeln stand vor der Tür.

Als leitender Angestellter beim Bergbau wurde Arthur bei den Polen gebraucht. Deshalb durften sie länger als die meisten anderen Deutschen in ihrer Heimat in Schlesien bleiben; Arthur war deswegen auch nicht in den Krieg eingezogen worden. Da es zu dieser Zeit fast keine Pastoren mehr bei ihnen gab, übernahm Arthur zusätzlich zu seiner schweren Arbeit im Bergbau die Aufgaben des Lektors und Gemeindeleiters. Soweit es ihm möglich war, hielt er Bibelstunden und Gottesdienste, übernahm Sterbebegleitung und Beerdigungen und leitete den Kirchenchor. Seine Frau unterstützte ihn dabei mit all ihrer Kraft.

Allerdings mussten Zusammenkünfte wie Chorproben, Gottesdienste und Bibelstunden genehmigt werden, da Versammlungen von mehr als drei Deutschen unter der polnischen Herrschaft verboten waren. Gewöhnlich wurden die Gottesdienste zwar genehmigt, wurden aber regelmäßig bespitzelt. Fast alle evangelischen Kirchen gingen in den Besitz des polnischen Katholizismus über. Die Bilder von Philipp Melanchthon und Martin Luther wurden entfernt, stattdessen wurden Beichtstühle aufgestellt. Zusätzlich zur erforderlichen Genehmigung der polnischen Behörde mussten die evangelischen Gottesdienste auch noch von der katholischen Kirche genehmigt werden.

Das Leben ging in Waldenburg zwar erst einmal weiter, hatte sich aber für die Familie grundlegend geändert. Vertraute Nachbarn waren evakuiert worden, die leer stehenden Wohnungen und Häuser waren mit zugezogenen Polen besetzt worden, deren Sprache und Lebensgewohnheiten für sie völlig unbekannt und fremd waren. Mehrere Jahre lang hatten sie weiße Armbinden zu tragen, waren schutzlos und wussten nie so genau, ob und wann sie beobachtet wurden.

Vier Jahre später, die Zwillinge waren noch nicht ganz 14 Jahre alt, mussten sie dann mit ihren Eltern auf Nimmerwiedersehen ihre Heimat verlassen. Kurz zuvor hatten Werner und Reinhard noch ihre Konfirmation feiern können.

An einem Sonntag im April 1950 hatte sich die kleine Kirchengemeinde wieder zum Gottesdienst versammelt. Dieses Mal war es ein ganz besonderer Festtag für die Familie gewesen, denn Werner und Reinhard waren konfirmiert worden. Sogar Pfarrer Stöckel, der letzte noch verbliebene deutsche Pfarrer in Schlesien, war anwesend gewesen. Es schien, als habe man ihn bei den Evakuierungen der vergangenen Jahre übersehen und schließlich ganz vergessen. So war er für ganz Schlesien zuständig und schlug sich durch, indem er die vereinzelt übrig gebliebenen deutschen Christen besuchte und bei ihnen jeweils für ein paar Tage oder Wochen Unterschlupf fand. Nun war er nach Waldenburg angereist gekommen, um die Zwillinge sowie einige andere Kinder aus Waldenburg und Altwasser zu konfirmieren. Wie üblich waren auch bei diesem Gottesdienst zwei Beamte der polnischen Kriminalpolizei in der hintersten Reihe gesessen, um zu hören, ob etwa gegen die Polen aufgehetzt wurde.

Pfarrer Stöckel hatte für Werner und Reinhard liebevoll zwei Bibelstellen ausgesucht, die so richtig zu ihnen passten. Werner hatte als Konfirmationsspruch die Verse 2 und 3 aus Psalm 92 erhalten: »Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken und lobsingen deinem Namen, du Höchster, des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit verkündigen.«

Reinhard hatte von ihm als Konfirmationsspruch einen Vers aus dem Epheserbrief mitbekommen: »Ermuntert einander mit Psalmen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen« (Epheser 5,19). Dieser Spruch sollte ihn sein Leben lang begleiten. Schon damals hatte er darin einen Auftrag Gottes an ihn gesehen und damit einen Hilferuf und ein Versprechen verbunden: »Gott, wenn du uns aus dieser schweren Lage bei den Polen erlöst und wir wieder in Freiheit leben dürfen, will ich für den Rest meines Lebens dir zu Ehren musizieren.«

An diesem Konfirmationssonntag hatten weder Reinhard noch irgendjemand in seiner Familie geahnt, dass die erbetene Erlösung so schnell kommen würde: vier Tage später.

Am Donnerstag mussten sie sich am Bahnhof einfinden, um abtransportiert zu werden. Die Aufforderung dazu hatten sie zwanzig Stunden zuvor erhalten. Damit begann eine lange Reise für die Zwillinge und ihre Eltern. Ihr großer Bruder Günther galt zu dieser Zeit als im Krieg vermisst; Walter hatte sich bereits früher in den Westen abgesetzt, um überleben zu können. Die gnadenlose Zwangsarbeit unter Tage hätte für ihn den Tod bedeutet.

Was die Polen »Rückführung nach Deutschland« nannten, bedeutete für die Familie ein Aufbruch in ein neues Leben mit unbekanntem Ziel. Über Umwege und mit zwangsläufigen Aufenthalten in fünf Durchgangslagern (Breslau, Heiligenstadt/Thüringen, Friedland/Hessen, Biberach/Riß und Balingen) gelangten sie schließlich in ein ihnen zugewiesenes abgelegenes Dorf im Schwarzwald.

Von ihrem Hab und Gut hatten sie nur so viel mitbringen können, wie sie tragen konnten; alles andere musste zurückbleiben und war in die Hände der Polen gefallen. Wie einen Schatz hütet mein Vater heute noch das kleine schwarze Gesangbuch aus der schlesischen Heimatgemeinde, für das sich noch ein Platz in der Tasche gefunden hatte.

Neuen Anschluss und Freunde fanden sie in der neuen Heimat hauptsächlich über die Musik; sowohl Arthur als auch Werner und Reinhard spielten weiterhin Geige und Klavier und engagierten sich in Chören. Die bescheidene, liebevolle Familie fiel den Einheimischen schon bald positiv auf, und so manch anfänglicher Argwohn legte sich. Die Tatsache, dass Werner und Reinhard mit den anderen Dorfjungen Fußball spielen durften, zeigte die Akzeptanz, die ihnen im Lauf der Zeit entgegengebracht wurde. Für uns heute unvorstellbar hart arbeiteten die beiden daran, ihre versäumte Schulzeit nachzuholen. Schließlich hatten sie in Schlesien fünf Jahre lang keinen Unterricht erhalten, nachdem 1945 die Schulen in ihrer alten Heimat zu Feldlazaretten umfunktioniert worden waren.

Innerhalb von einem Jahr holten sie in der Dorfvolksschule im Schwarzwald die 4. bis 8. Klasse nach und schafften es, beinahe altersgemäß die Schule mit Auszeichnungen abzuschließen.