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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1.

Ich bin …

2.

Ich bin …

3.

Ich bin …

4.

Ich bin …

5.

Ich bin …

6.

Wir sind / ich bin …

7.

Ich bin …

8.

Ich bin …

9.

Ich bin / Wir sind …

10.

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 2596

 

Requiem für das Solsystem

 

Der verzweifelte Kampf der Globisten – nur ihr Einsatz kann die Erde noch retten

 

Christian Montillon

 

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In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit einiger Zeit tobt der Kampf um die Polyport-Höfe, der mehrere Galaxien umspannt.

Die sogenannten Polyport-Höfe sind Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, mit denen sich gigantische Entfernungen überbrücken lassen. Als die Frequenz-Monarchie aus einem jahrtausendelangen Ruheschlaf erwacht, beanspruchen ihre Herren, die Vatrox, sofort die Herrschaft über das Transportsystem und mehrere Galaxien.

Die Terraner und ihre Verbündeten wehren sich erbittert – und schlagen die Frequenz-Monarchie zuerst in Andromeda und später auch in Anthuresta: Beide Herrscher der Vatrox, die Geisteswesen VATROX-CUUR und VATROX-DAAG, werden vernichtet, die Machtzentren der Vatrox ausgeschaltet. Doch den eigentlichen Sieg trägt eine dritte Geistesmacht davon, die ebenfalls von den Vatrox abstammt und diese nun erbittert bekämpft: VATROX-VAMU.

Letztlich dreht sich aber alles um ES, die Superintelligenz von Wanderer und Mentor der Menschheit. ES scheint vom Tode bedroht, wenn ihm nicht die Psi-Energie des PARALOX-ARSENALS zugeführt wird, aber genau dahinter ist auch VATROX-VAMU her. Und so kommt es zum REQUIEM FÜR DAS SOLSYSTEM …

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Gucky – Der Mausbiber versucht zu retten, was nicht mehr zu retten ist.

Reginald Bull – Der Verteidigungsminister schmiedet Pläne gegen das Feuerauge.

Kitai Ishibashi – Der wiederverkörperte Altmutant bietet ein Bild des Jammers.

Professor Utaran Kook – Der siganesische Chefwissenschaftler hofft auf einen Durchbruch.

1.

Gucky

 

In der weiten regenbogenfarbenen Ebene trieben Gedanken und Gesichter wie in einem Fluss.

Gucky atmete tief ein und sprang hinein. Er ließ sich selbst los, seinen Körper, seinen Verstand – und tauchte unter. Die Fluten überspülten seinen Geist.

Er spürte Licht und schmeckte Gedanken.

Gedanken der Altmutanten, die Wegbegleiter gewesen waren in alten Zeiten.

Gedanken allerdings auch der Funkenleute.

Sie bildeten gemeinsam den Parablock auf Talanis und sie alle vereinte ein Ziel: Sie unterstützten die Superintelligenz ES; sie versuchten, deren Tod zu verhindern, indem sie parapsychische Kraftströme kanalisierten und zu ihr schickten.

Der Mausbiber wurde eins mit ihnen allen. Er schob von sich, was hinter ihm lag, vergaß Trauer, Elend und Tod. Er verschwamm mit den vielen in der Psi-Ebene.

Langsam trieb er in einem See aus Leben. Er integrierte sich in die miteinander verschmolzenen Bewusstseine.

Ein Tropfen stieg vor ihm auf, trudelte kraftlos in der Luft und stürzte zurück. Die Regenbogenfläche vibrierte wie unter den Schallwellen einer Melodie, die ihre Harmonie suchte und nur mühsam fand. Oder dem Schlagen eines gewaltigen Herzens.

Gucky vereinte sich auch damit. Sein Atem glich sich an, sein Puls schwang im Gleichklang, und alles wurde ruhig.

Er empfing Gedanken, doch nicht die eines einzelnen Teilnehmers des Parablocks – diese gab es nicht mehr. Es existierte nur noch der Block, ein erhabenes, höherdimensionales Wunder.

Auch ihn, Gucky, gab es nicht mehr. Der letzte Ilt, der endgültig ohne seine Frau und seinen Sohn weiterleben musste, gehörte in diesen Augenblicken einer fernen Vergangenheit an.

Ein angenehmes Gefühl.

Er existierte im Verbund mit vielen Bewusstseinen und kannte bloß ein einziges Ziel: ES zu stabilisieren. Durchzuhalten, bis das Ende kam, auf die eine oder andere Weise.

Denn das Ende war unvermeidlich. Es konnte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Der Zustand, so, wie Gucky ihn nun wahrnahm, war unhaltbar.

Das Leben der Superintelligenz bildete nicht mehr als einen hauchdünnen Faden im mehrdimensionalen Bereich. Er drohte zu zerreißen. ES war ein Nebelschwaden, der beim geringsten Luftzug für immer verwehte. Feuchtigkeit, die am Morgen aufstieg, um in der Sonne zu verdampfen.

Und so trieb der Parablock in der weiten Ebene. Mehr noch, er war die Ebene, und diese stieß erneut einen Tropfen aus sich heraus, schickte ihn zu dem sterbenden Wesen, das einst so stark gewesen war.

Doch Stärke hatte sich längst in Schwäche verwandelt.

Macht in Versagen.

Herrschaft in Misserfolg.

Der Tropfen schwebte empor und glänzte bunt wie ein herrlicher Kristall: pure Energie, Psi-Kraft aus dem kollektiven Bewusstsein des Parablocks. Wo er die Ebene verließ, bildete sich ein Strudel.

Was einst Gucky, der Mausbiber, gewesen war, schwamm dort hinein, griff mit seiner telekinetischen Gabe zu, und ein Wasserfaden schoss in die Höhe, verband sich mit dem Tropfen. Buntes Feuer floss darin, drehte und wirbelte in sich.

Ein stabiler Schlund entstand, für Sekunden und Ewigkeiten jenseits der Zeit. Energie quoll zu dem sterbenden, frierenden Wesen, das die Gabe träge aufnahm, kaum dazu in der Lage, sie auch nur wahrzunehmen.

Eiseskälte jagte durch die Verbindung zurück. Sie streifte Gucky, der Atem stockte ihm, doch der Moment ging vorbei.

Das Eis entlud sich, der Feuerschlund gefror. Es knirschte, und er zerbrach in tausend Fetzen, die wie Hagelkörner niederprasselten. Die Ebene überzog sich mit einem grauen Schleier, der alle Farben fraß, und Frost drang in das gemeinsame Bewusstsein des Parablocks.

Als das Eis brach, krochen Splitter der Kälte in jeden Einzelnen. Seelen gefroren.

Irgendwo erklang ein Ächzen.

Ein Loch entstand, ein zuckendes, blutendes Nichts. Der Mausbiber schaute durch das Loch in die Wirklichkeit, blickte nach Talanis, wo die Teilnehmer des Parablocks unter einem Schutzschirm versammelt standen.

Einer davon wankte: eine junge Frau. Ihre Haare, eben noch rot, wurden grau. Gucky trieb nahe genug, um in ihre Augen zu sehen. Es dampfte aus den Pupillen, doch nicht vor Hitze. Die Iriden gefroren. Ein Äderchen platzte, und winzige Mengen Blut kristallisierten. Es war, als quoll eine einzelne blutige Träne über die Wangen.

Gucky empfing den Namen dieser Frau nicht, denn sie dachte nicht mehr. Noch ehe ihre körperliche Hülle auf dem Boden aufschlug, war ihr Bewusstsein längst erloschen. Es verpuffte und verwehte, still, heimlich und unspektakulär.

Die Lücke im Parablock schloss sich. Er musste aktiv bleiben.

Denn es galt, eine Superintelligenz zu retten, die schon so gut wie tot war. Ein Riss lief durch die mentale Substanz, den niemand mehr kitten konnte.

ES lag im Sterben.

Wie Iltu und Jumpy gestorben waren.

Gucky schottete sich ab und tauchte unter, verband sich mit den anderen. Eins mit dem Parablock. Retten, was nicht mehr zu retten war. Alles war besser als nachzudenken.

Wie schön die Ebene war, im Gleichklang der Bewusstseine. Wie heilend für zerbrochene Seelen, die nicht mehr hatten existieren wollen und die nun erkannten, wie wertvoll das Leben an sich war.

 

*

 

Irgendwann löste sich Gucky aus dem Parablock. Atlan hatte ihm eine Funknachricht zukommen lassen, was der Mausbiber durch die Vibration des Empfängers an seinem Handgelenk sogar dort drüben gespürt hatte.

Er machte sich auf den Weg zur ATLANTIS. Doch er teleportierte nicht, sondern ging zu Fuß.

Langsam drehte er sich um. Von seinem Platz aus sah er eine schier unüberschaubare Menge von Menschen: den Parablock. Sie standen, meist mit geschlossenen Augen, einfach da. Manche starrten ins Leere, nicht in die Wirklichkeit, sondern in die Regenbogenebene der Psi-Realität, durch die Gucky eben noch geschwommen war.

So, wie er nun eine Strukturlücke im Schutzschirm schaltete und durch die Schnee- und Eislandschaft von Talanis wanderte.

Wind peitschte ihm entgegen, kleine Hagelkörner prasselten auf den Körper. Sie blieben in seinem Fell hängen. Die Kälte spürte er kaum. Vielleicht war er zu abgestumpft, womöglich auch in Gedanken zu sehr beschäftigt.

Sein Ziel bildete die ATLANTIS, das Schiff des Arkoniden Atlan, das unter einer dicken Eisschicht lag. Schneeverwehungen türmten sich an ihren Seiten meterhoch. An manchen Stellen schien das Weiß matt zu leuchten; der letzte Rest des Lichtes aus dem Inneren des Raumers.

Gucky stapfte weiter. Einen Augenblick lang überlegte er, doch noch zu teleportieren, aber er wollte es aus eigener Kraft schaffen. Vielleicht war es dumm oder kindisch, doch für ihn war es wichtig.

Die Anstrengung zeigte ihm, dass er tatsächlich noch lebte.

Im Schneesturm konnte er die Schleuse nur erahnen. Wie stets stand sie offen, nur durch ein kleines Kraftfeld geschützt, das die Schneemassen draußen hielt. Auch dort schaltete Gucky eine Strukturlücke.

Innerhalb des Schirmfelds herrschte angenehme Wärme. Der Schnee auf seinem Gesicht schmolz und tropfte zu Boden.

Ehe er Kontakt mit Atlan aufnehmen konnte, meldete sich dieser per Funk. »Es ist gut, dass du hier bist, Gucky!«

»So?«

»Komm zu mir in den Besprechungsraum neben der Zentrale. Ich habe interessante Neuigkeiten!«

 

*

 

»Fühlst du dich besser?«, fragte Atlan. Der Arkonide war allein im Raum, stand vor einem Hologramm, das er fast vollständig mit seinem Körper verdeckte.

»Ich kompensiere. Das klingt vielleicht nicht besonders enthusiastisch, aber …«

»Aber es ist viel angenehmer als …«

»Wenn du mich nicht ausreden lässt«, unterbrach Gucky, »falle ich dir eben auch ins Wort. Erinnere mich ja nicht daran, wie es mir ging, als wir uns das letzte Mal gesehen haben.«

Atlan lächelte. »Es ist nicht gerade lange her.«

Noch vor Kurzem hatte der Mausbiber nicht etwa befürchtet zu sterben … sondern sich davor gefürchtet, weiterleben zu müssen. Der Verlust von Iltu und Jumpy hatte ihm jegliche Energie und jeden Lebenswillen geraubt. Er hatte seine Geliebte und seinen Sohn wiedergefunden, nach einer schieren Ewigkeit – nur, um mitzuerleben, wie die beiden starben.

Ein grausames Schicksal. Grausam. Das passte zu dieser Zeit, zu den Veränderungen in vielen Galaxien, seit der Krieg mit der Frequenz-Monarchie begonnen hatte und die Superintelligenz ES offenbar im Sterben lag.

»Jeder bewältigt Trauer auf andere Weise.« Atlan beugte sich zu seinem Gast. Die langen weißen Haare rutschten über die Schulter und hingen vor der Brust; die Spitzen strichen über Guckys pelziges Gesicht. »Die Seele ist erfinderisch in dieser Hinsicht.«

Der Mausbiber schwieg. Eine Menge Erwiderungen lagen ihm förmlich auf der Zunge, doch er schluckte sie alle hinunter. Was nützte es, einen bitteren Kommentar abzugeben oder einen lockeren Spruch, der über sein wahres Empfinden hinwegtäuschen sollte? Einen so alten Freund wie Atlan konnte er ohnehin nicht zum Narren halten. Sie kannten einander zu lange, um voreinander Masken zu tragen.

Der Arkonide sah ihm aus zehn Zentimetern Entfernung genau in die Augen. »Ich kenne das. Es gibt schlechtere Methoden, als mit … Arbeit zu kompensieren.«

»Ich nenne es Mithilfe«, sagte Gucky. »Dem Parablock habe ich mich angeschlossen, um zu helfen. Um meinen Teil dazu beizutragen, dass ES am Leben bleibt. Muss ich das nicht tun, wennschon …« Er brach ab.

Wennschon so viele der wiederverkörperten Altmutanten sterben. Wenn immer neue Teilnehmer des Parablocks kollabieren. Wenn die Lage von Stunde zu Stunde hoffnungsloser wird.

Der Arkonide setzte sich auf einen Stuhl, der aussah, als sei er aus echtem Holz gefertigt. Zweifellos eine Imitation. Er stand mit der Lehne zu einem kleinen runden Tisch, auf dem kreuz und quer einige beschriebene Folien lagen.

»Ich weiß, was du meinst. Sag mir, Gucky: Wie ist die Lage dort draußen?«

Der Mausbiber zögerte und musterte das Hologramm, dem Atlan vor seinem Besuch alle Aufmerksamkeit gewidmet hatte. Es zeigte einen Blick auf die Schneelandschaft rundum und die energetische Schutzkuppel, unter der sich der Parablock verausgabte.

Verausgabte. Das traf den Nagel auf den Kopf.

»Ehe ich ging«, sagte Gucky schließlich, »ist gerade wieder jemand vor Erschöpfung zusammengebrochen. Tot, auch wenn sich sofort Medoroboter um die Frau gekümmert haben. Dort draußen …« Der Multimutant deutete auf das Holo. »Dort tobt ein verzweifelter Kampf, obwohl man es von außen nicht sieht.«

»Und dennoch bist du meiner Bitte gefolgt und zu meinem Schiff gekommen.«

»Glaub mir, ich habe mich schon gefragt, ob ich den Funkempfänger ablegen sollte.«

»Du würdest es bereuen.«

»So?«

Atlan sah ihn mit zusammengezogenen Brauen an. Das Rot seiner Augen wirkte seltsam schwammig und trüb. »Der Zusammenbruch dieser Frau war mehr als die …« Er zögerte. »Als die übliche Erschöpfung. Bitte entschuldige das Wort. Es klingt zynisch, aber ich …«

»Schon gut«, unterbrach Gucky. »Wenn es also nicht nur völlige Verausgabung war, was dann?«

»Etwas schlägt von der Milchstraße her durch.«

»Wie meinst du das?«

»Ich hatte gehofft, von dir mehr zu erfahren. Oder von sonst irgendjemand aus dem Parablock. Seit du dich gelöst hast, kam es zu weiteren, noch viel stärkeren Effekten.« Der Arkonide drehte seinem Besucher den Rücken zu und wandte sich zu dem Hologramm. »Außerdem wurde nicht nur der Parablock davon in Mitleidenschaft gezogen.«

»Ist es hier auf Talanis schlimmer geworden?« Gucky senkte den Blick. Es gab ohnehin kein Goldfunkengestöber mehr, keine gaukelnden Schmetterlinge … der Palast der sechs Himmel bestand nur noch aus einem deformierten, unansehnlichen Klumpen … die ganze Welt schien nicht mehr als ein einziger elender Schneesturm! »Was denn noch?«

Atlan zeigte ein humorloses Lächeln. »Wir haben Besuch erhalten. Er müsste gleich hier sein. Vorab hat man uns schon mal diese Holo-Aufzeichnung geschickt.«

Gucky war nicht nach Andeutungen und Rätseln zumute. »Und weiter?«

»Sieh dir diese Aufnahme an.« Atlan veränderte leicht seine Stimmlage. »Spiel die Aufzeichnung von Admiral Lexa ab!«

Die Schiffspositronik reagierte sofort. Das Holo flackerte kurz. Die eisige Winterlandschaft, in der ein Schneesturm tobte, wich dem idyllischen Anblick eines Meeres. Und eines Schlachtkreuzers der ARES-Klasse, der darüber hinwegraste.

 

*

 

»Es ist eine Außenaufnahme aus der KATARAKT, unter dem Befehl von Vize-Admiral Stuart Lexa«, erklärte Atlan. »Hier sehen wir die …«

»Die ACHILLES«, unterbrach Gucky. Das Hologramm blendete seitlich die interne Kennung des Schiffs ein.

Der Arkonide nickte. »In beide Raumer wurden Zusatzaggregate eingebaut, die es ihnen ermöglichen, durch die Nebelkuppeln nach Talanis zu fliegen.«

»Offenbar mit Erfolg.«

»Es gab Schwierigkeiten bei der Integration in die Bordsysteme, das hat mir Lexa über Funk mitgeteilt, aber ja: Es hat geklappt. Sonst wären sie nicht hier. Nur die Aggregate haben die Passage ermöglicht.«

Der Mausbiber beobachtete den ruhigen Flug der beiden Schiffe. »Wo sind sie jetzt?«

»Sie sind ganz in der Nähe der ATLANTIS gelandet.«

»Ich habe sie nicht gesehen.« Guckys Schwanz rutschte über den Boden. »Und einen Schlachtkreuzer wie die ACHILLES kann man wohl kaum übersehen! Ganz zu schweigen von der KATARAKT!« Dabei handelte es sich um einen Omniträger der POSEIDON-Klasse mit 1000 Metern Durchmesser. »Andererseits habe ich im Schneesturm kaum die eigene Hand vor Augen gesehen. Ein Wunder, dass ich überhaupt dein Schiff gefunden habe!«

»Na, siehst du!«

»Eben nicht.«

Atlan grinste und deutete auf das Hologramm, das bislang reichlich unspektakuläre Aufzeichnungen präsentierte. »Zu dieser Zeit flogen die beiden Schiffe über Aveda, zum Meer südlich von Nadok.«

»Zur Nebelkuppel«, bewies der Ilt, dass er im Bilde war. Er hatte seine Hausaufgaben gemacht.

Kaum ausgesprochen, tauchte die Kuppel im Holo auf. Datenkolonnen analysierten automatisch den Umfang des Phänomens, in dem mehr als nur eine intergalaktische Großstadt verschwinden konnte: 2650 Kilometer Durchmesser bei einer Zenithöhe von 100 Kilometern.

»Vor uns liegt die Nebelkuppel«, ertönte unvermittelt die Stimme Vize-Admiral Lexas. Er sprach mit beinahe stoischer Ruhe. »Ich dokumentiere hiermit den ersten Einflug der KATARAKT und der ACHILLES nach Einbau der Zusatzaggregate. Ich kann nur hoffen, dass es gelingt und dass wir Talanis erreichen. Es ist der 9. Mai 1463 NGZ, exakt zwei Uhr Ortszeit Stardust City. In diesen Minuten befiehlt Perry Rhodan dem Plan gemäß den Angriff der Silberkugeln auf das Forschungszentrum TZA'HANATH. Angesichts eines Unternehmens dieser Tragweite verblasst mein eigenes Tun nahezu zur Bedeutungslosigkeit. Dennoch leiste ich meinen Beitrag. Mehr kann ich momentan nicht tun, und wer weiß, von welcher Bedeutung sich dieser Flug im Nachhinein erweisen wird.«

Die ACHILLES erreichte die ersten Ausläufer der Nebelkuppel. Beide Schiffe nahmen Beschleunigung weg, um einen möglichst langsamen, kontrollierten Einflug zu ermöglichen und auf etwaige Gefahren sofort reagieren zu können.

»Wegen des Psi-Sturms, der im Solsystem tobt«, fuhr Lexa in gelangweiltem Tonfall fort, »sind die Nebelkuppeln auf Zyx, Aveda, Trondgarden und Katarakt abgeriegelt. Nur so vermögen wir zu verhindern, dass die höherdimensionalen Wirkungen bis ins Stardust-System durchschlagen. Ohne die Zusatzaggregate von ES wäre eine Passage nach Talanis unmöglich.«

Bürokratie,gab,