Cover

Hinweise zur E-Book-Ausgabe

Die E-Books des Reclam Verlags verwenden entsprechend der jeweiligen Buchausgabe Sperrungen zur Hervorhebung von Textpassagen. Diese Textauszeichnung wird nicht von allen Readern unterstützt.

Enthält das E-Book in eckigen Klammern beigefügte Seitenzählungen, so verweisen diese auf die Printausgabe des Werkes.

Fußnoten

1

Eine positive Einstellung gegenüber den Tieren findet sich auch in der Naturalis historia (Naturgeschichte bzw. Naturkunde) Plinius des Älteren (2379 n. Chr.) und in Aelians (Claudius Aelianus, 2. Hälfte des 2. Jh.s n. Chr.) Tiergeschichten (Über die Eigenheiten der Tiere). Beide Autoren kritisieren menschliches Verhalten und stellen Beispiele aus der Tierwelt gegenüber.

2

König von Sparta, hielt im Perserkrieg 480 den Pass an den Thermopylen (»Wanderer, kommst du nach Sparta …«). [Alle Jahreszahlen v. Chr.]

3

Lyriker aus Sparta, Mitte des 7. Jh.s, rief zum Kampf für die bedrohte Vaterstadt auf.

4

Politische Gruppierung, die in Athen 404/3 ein Gewaltregiment führte.

5

Straton von Lampsakos, um 287 bis 269 Leiter der philosophischen Schule der Peripatetiker, der Nachfolger des Aristoteles.

6

Kleomenes III., 235219 König von Sparta, wollte Sparta eine führende Stellung auf der Peloponnes verschaffen.

7

Die Stoiker, die den Tieren nur natürliche Instinkte zur Selbsterhaltung zusprechen, wogegen Plutarch polemisiert.

8

Häufig erwähnt, auch bei Aristoteles, Tierkunde 8,12,84, noch in Brehms Tierleben. Im Satyrspiel gab es einen »Eulentanz«.

9

Gemeint sind die Stoiker mit ihrem ausgeprägten Anthropozentrismus.

10

Eines der stoischen Paradoxa: Alle, welche die Tugend, das höchste Ziel, noch nicht völlig erreicht haben, sind gleich schlecht (vgl. Cicero, Vom höchsten Gut und vom größten Übel 4,21).

11

Der Weise ist nach der strengen stoischen Lehre ein Ideal.

12

Stoischer Philosoph aus Tarsos, 2. Jh., Lehrer des Philosophen und Gelehrten Panaitios.

13

Frühgriechischer Dichter, um 700 v. Chr.

14

Er referiert die Lehre früherer Zeiten, als man keine Tiere aß noch opferte (Gesetze 782c).

15

Die Philosophen Empedokles (um 500430) und Heraklit (um 540480) sowie Pythagoras (6. Jh.) vertraten die Lehre von der Seelenwanderung und forderten die Schonung der Tiere als Mitgeschöpfe.

16

Bion von Borysthenes, um 325246, Philosoph und Redner, mit populärer Ausdrucksweise.

17

Solon aus Athen, um 640560, Staatsmann und Dichter, erließ Gesetze zur Neuordnung des Staates.

18

Aristoteles, 384322, bedeutender Philosoph und größter Gelehrter seiner Zeit, schuf in zehn Büchern eine Naturgeschichte aller bekannten Tiere (Tierkunde) mit eigenen Forschungsergebnissen, Hauptquelle für spätere Werke bis in die Neuzeit.

19

Wo keine genaue Stellenangabe angegeben ist, ist ein Zitat nur als Fragment überliefert.

20

Größere Lücke im Text, gegen den Vorzug der Wassertiere.

21

Vgl. eine Richtigstellung in Kap. 27.

22

Vgl. dagegen Kap. 24 ff.

23

Die Schule Platons, die Akademiker, gestand den Tieren ein vernunftanaloges Verhalten zu.

24

Wie bei Seneca und Plinius dem Älteren, heute Vorbild bei der medizinischen Gewebezüchtung.

25

Vgl. Aelian 2,48: Auf den Flachdächern der Häuser stehen Vorratskrüge mit Wasser, aus denen die Raben trinken und dann bei sinkendem Wasserspiegel ihren Trick ausführen. Vgl. auch Plinius, Naturgeschichte 10,125 und die Einleitung.

26

Wollte man wach bleiben, kannte man in der Antike die Methode, eine Kugel in der Hand zu halten, die dann, wenn man einschlief, aus der erschlafften Hand in eine eherne Schüssel fiel; durch den Klang war man sogleich wieder wach.

27

Kleanthes, um 331232, Leiter der Schule der Stoa in Athen.

28

Vgl. Plinius, Naturgeschichte 11,110: »Sie sind die einzigen Lebewesen, die ihre Toten bestatten, außer dem Menschen.«

29

Das Lehrgedicht über Sternbilder und Wetterkunde des Arat (315240), Phainomena, blieb auch nach der Antike einflussreich.

30

Akademiker, um 120, Schüler des Platonikers Karneades.

31

Deukalion, Überlebender der großen Flut (Ovid, Metamorphosen 1,15). Die Taube auch bei Noah nach der Sintflut.

32

Solche dialektischen Schlussfolgerungen werden dem Stoiker Chrysipp (geb. um 280) zugeschrieben, wie dieser »Hundesyllogismus«: Der Hund wähle diesen dritten Weg, ohne zuvor die Fährte erschnüffelt zu haben. Vgl. W. Weinkauf, Die Philosophie der Stoa. Ausgewählte Texte, Stuttgart 2009 [Reclams Universal-Bibliothek. 18123], S. 95; Ingensiep/Baranske, S. 67 f.

33

König von Epirus (Nordgriechenland), 319272, suchte sein Reich nach dem Vorbild Alexanders des Großen zu erweitern, errang verlustreiche Siege (»Pyrrhussiege«).

34

Vgl. Anm. 13 und Kap. 36.

35

Auf dem Weg nach Korinth, wo der Dieb wohl die Kunstgegenstände verkaufen wollte.

36

Wo der Weg zur Akropolis hinaufführte.

37

Vgl. Plutarch, Cato maior 5,3, in: M. Giebel, Tiere in der Antike, S. 203 f.

38

Feldherr Alexanders des Großen, um 355281, in den Diadochenkämpfen nach dessen Tod umgekommen. Hyrkanos: aus Hyrkanien stammend, am Kaspischen Meer, Zuchtstätte besonders tüchtiger Kriegs- und Jagdhunde.

39

326 v. Chr., vgl. Plutarch, Alexander 60; zu Bukephalos ebd. 6 und 61.

40

Über Rabenvögel vgl. Anm. 25 und Kap. 19.

41

Vorsokratiker, Begründer der Naturphilosophie, aus Milet, um 625547, zu seinen geometrischen Lehrsätzen gehört der »Satz des Thales«.

42

Archilochos von Paros, um 650, Dichter und Kämpfer, der sich als Individuum bekennt.

43

Ion von Chios, als Dichter und Philosoph im 5. Jh. in Athen.

44

Überliefert in den Schriften König Iubas II., König von Mauretanien, 25 v. Chr. – 23 n. Chr., und neuerdings bestätigt (F. Kurt, Von Elefanten und Menschen, Bern 2014), s. auch Kap. 25.

45

Seleukidenherrscher, wurde im 4. Syrischen Krieg 217 von Ptolemaios IV. geschlagen.

46

Es hieß, die Schwäne, als die Tiere des Seher- und Musengottes Apollon, stimmten zu Ende ihres Lebens einen »Schwanengesang« an. Damit vergleicht sich Sokrates an seinem letzten Lebenstag (Platon, Phaidon 85a /b).

47

Titus Flavius Vespasianus, röm. Kaiser 6979, Vater von Titus und Domitian.

48

Philosoph und Wissenschaftler, um 460371, Begründer der Atomlehre.

49

Die Häutung der Schlangen beginnt beim Auge und trübt die Hornhaut, daher erscheinen sie kurze Zeit wie blind. Vgl. Aristoteles, Tierkunde 8,17,114.

50

Diktamen, Diptam / Dictam / Oviganum Dictamus L., Kraut vom Berg Dikte auf Kreta, eine Pflanze, die auch später noch als Wundheilmittel gebraucht wurde. Vgl. Vergil, Aeneis 12, 441 ff.: Venus heilt Aeneas mit diesem Heilkraut.

51

Leibarzt am persischen Königshof 405398, verfasste Schriften über Persien und Indien.

52

Ornithomantie, röm. augurium/auspicium, Auspizien.

53

Vgl. Anm. 46.

54

Pindar aus Theben in Böotien, 518446, Chorlyriker, berühmt durch seine Preislieder auf die Sieger von Wettkämpfen in Olympia u. a.

55

Vgl. heutzutage in Parks an Teichen das »Fischglöckchen«: Die Fische kommen herbei und holen sich Futter. In Rom war die Fischliebhaberei weit verbreitet.

56

M. Licinius Crassus Dives, der Reiche, schloss ein Dreierbündnis mit Caesar und Pompeius (60 v. Chr.). L. Domitius Ahenobarbus war sein politischer Gegner.

57

Aristarch von Samothrake, Grammatiker in Alexandria, Homererklärer, um 217145.

58

Plutarch verwechselt den Fuchshai hier mit dem Glieder- oder Ringelwurm, Skolopendra, Hundertfüßler, richtig bei Aristoteles, Tierkunde 9,37,137; vgl. Plinius, Naturgeschichte 9,145.

59

Wie Herodot berichtet (6,31), bildeten die Perser auf einer eroberten Insel eine Menschenkette und trieben so die Bevölkerung zusammen.

60

Aus Megara, um 560, seine Gedichtsammlung enthält Lebensweisheit im Sinne der Adelsethik.

61

Um 372287, Schüler und Nachfolger des Aristoteles als Leiter der Schule der Peripatetiker, bedeutender Universalgelehrter, grundlegend zur Tier- und Pflanzenkunde.

62

Neueren Forschungen zufolge schlafen Delphine nur mit einer Gehirnhälfte und zwar abwechselnd. Die jeweils andere bleibt wach und steuert Atem und Bewegung.

63

Hier abgeleitet von a-mia, nicht gern allein, einzeln. Pelamyden: pelamys, der junge Thunfisch, hier nach pelein, sein, und hama, zugleich mit, sonst abgeleitet von pelos, Schlamm, in dem sie sich gerne aufhalten.

64

Chrysipp (vgl. Anm. 32) betont hier das enge Verhältnis, wie es bei den Tieren sonst nur bei der Brutpflege vorkommt.

65

Er liest auch Kerbtiere und Blutegel aus dem Rachen und vom Rücken des Krokodils ab.

66

Der Pilotfisch folgt dem Hai, nicht dem Wal.

67

Aristoteles beschreibt Zweckgemeinschaften verschiedener Tiere, die sich aus der Ernährung und der Lebensweise ergeben (Tierkunde 9,1 f.).

68

Der Anthias ist nicht sicher bestimmbar.

69

Os sacrum, das Kreuzbein.

70

Eratosthenes von Kyrene, um 285205, bedeutender Gelehrter, Leiter der Bibliothek von Alexandria, berechnete den Erdumfang.

71

Aristoteles schildert die Brutpflege beim Wels, glanis, die ausschließlich durch das Männchen erfolgt, das sich 4050 Tage mit großem Einsatz um die Eier und die junge Brut kümmert, bis sie selbständig ist (Tierkunde 9,37). Diese Beschreibung, lange angezweifelt, wurde 1906 offiziell bestätigt. Die betreffende Welsart wurde Parasilurus Aristotelis genannt.

72

Wie die Spartaner, vgl. Plutarch, Lykurg 16.

73

Die halkyonischen Tage, 14 Tage im Dezember mit Windstille und milder Witterung. Der Mythos der Alkyone oder Halkyone bei Ovid, Metamorphosen 11,410750: Sie trauert so sehr um ihren bei einem Seesturm umgekommenen Gatten Keyx, dass die Götter sie beide aus Mitleid in Vögel verwandeln. Die Beschreibung des Vogels, seiner Größe und Farbe und seines Nestes bei Aristoteles, Tierkunde 9,14, und Plinius, Naturgeschichte 10,8991, könnte auf den Eisvogel (Alcedo ispida L.) passen. Sein zweisilbiger Ruf ließ sich als Ke-yx deuten.

74

Eine Lücke im Text. Die Meersirene, seirén: evtl. der Zeisig (frz. le serin).

75

Ort in Ägypten mit Kult des Osiris, der zerstückelt und in den Nil geworfen worden war.

76

Der Seehase, lepus marinus, eine Meeresnacktschnecke, so genannt wegen löffelartiger Fühler am Körper, scheidet bei Bedrohung einen giftigen Saft aus.

77

Im sog. homerischen Apollonhymnus.

78

D. h. seine Statue, um seinen Kult in Alexandria einzuführen. Er wurde mit einem Getreidescheffel auf dem Haupt dargestellt, als Pluton, Verkörperung des Reichtums.

79

Die Tochter der Demeter, Gattin des Hades/Pluton.

80

Es wird aber berichtet von gemeinsamem Fischfang: Delphine treiben die Meeräschen in die Netze und erhalten dafür ihren Anteil (vgl. Plinius, Naturgeschichte 9,2933).

81

Dichter und Sänger des 7. Jh.s, aus Lesbos, wurde von Seeleuten, die ihn berauben wollten, ins Meer geworfen und auf Geheiß Apollons von Delphinen gerettet.

82

Lokalhistoriker von Lesbos, Mitte des 3. Jh.s, mit Interesse für Wundergeschichten.

83

Hafenstadt in Karien (Kleinasien). Delphingeschichten auch bei Aristoteles sowie Plinius dem Älteren und dem Jüngeren (berühmt dessen Erzählung in Briefe 33,2 ff.).

84

Lyriker, um 640555; seine Lieder behandelten mythische Stoffe.

85

Unbek. Autor.

86

Neben der Weltalterlehre, die mit dem Goldenen Zeitalter beginnt, wie bei Hesiod, gab es auch das Bild einer Erde, die in periodischer Folge von Untergang und Verwüstung heimgesucht wird und wo das Leben dann gleichsam vom Nullpunkt wieder beginnen muss, wie bei Deukalion nach der großen Flut.

87

Demeter, die Göttin der Feldfrucht, hat die Menschen den Getreideanbau gelehrt und sie damit auf eine höhere Kulturstufe erhoben. Dionysos heißt Hemerídes, der Milde, Maßvolle, weil er gelehrt hat, die Reben zu beschneiden und Wildwuchs und Unmaß zu beseitigen.

88

Ópson, Zukost, vgl. Anm. 104.

89

Es wird nur zur Dekoration aufgetragen, wie der Eber beim Gastmahl des Trimalchio von Petron (Kap. 41).

90

Das beliebte garum, das Seneca »eine hochgeschätzte Jauche aus verdorbenen Fischen« nennt, die höchst ungesund sei (Briefe an Lucilius 89,22).

91

Er befreite 379 seine Vaterstadt Theben in einem kühnen Unternehmen von der spartanischen Herrschaft.

92

Die Freunde Harmodios und Aristogeiton töteten 514 in Athen Hipparch, den Sohn des Alleinherrschers Peisistratos, und wurden als Tyrannenmörder berühmt.

93

Diogenes aus Sinope, um 400325, Begründer der Philosophie der Kyniker, vertrat Bedürfnislosigkeit und Selbstgenügsamkeit und lehnte alle Konventionen ab. Er wollte mit seiner Aktion beweisen, dass der Fleischgenuss für den Menschen nicht naturgemäß sei, da er nicht, wie die wilden Tiere, das Fleisch im Rohzustand verschlingen und verdauen könne.

94

Komödiendichter, um 342292.

95

Vgl. das Ende der Einleitung.

96

Schüler Platons, 339314, Leiter der platonischen Akademie, verfasste Schriften zur Ethik.

97

Lücke im Text, die evtl. die folgenden Verse des Empedokles (vgl. Anm. 15) zur Seelenwanderung enthielt (128D, 136D, 115D).

98

Dionysos Zagreus, der als Kind von den Titanen getötet und dann von den Göttern wieder zum Leben erweckt wurde.

99

Titanen: von tínein, büßen. Am Ende des Textes eine Lücke.

100

Vgl. Seneca, Briefe an Lucilius 7,3 ff.; 95,33: »Genuss sucht man in allem. Kein Laster bleibt in seinen Grenzen […] Der Mensch, dem Menschen heilig, wird nun zu Spiel und Spaß umgebracht.«

101

Gesetzgeber Spartas in früher Zeit, galt als Verfasser der spartanischen Verfassung, wurde als Heros verehrt.

102

Vers des Dichters Semonides, um 600.

103

Herodot 4,104110: Nomadenvölker mit wilden Sitten.

104

Alles Gekochte und Gebratene wie Fleisch und Fisch war Zukost, ópson, vgl. Anm. 88.

105

Vgl. Anm. 29. Der Pflugstier garantierte die nächste Ernte; es galt als ein Tabu, ihn zu schlachten. Vgl. Ovid, Fasti 4,413 ff.

106

Vgl. I, Kap. 2.

107

Empedokles nahm auch eine Wiedergeburt in Pflanzen an.

108

Vgl. Herodot 3,78: ein nächtlicher Kampf des Dareios gegen einen Feind, bei dem Dareios nicht weiß, ob er zustoßen soll.

109

Aus der verlorenen Tragödie Kresphontes des Euripides.

110

Vgl. Seneca, Briefe an Lucilius 95,24: »Gute Götter, wie viele Menschen bringt ein einziger Bauch in Bewegung!«

111

Wie z. B. die Gesundheit der Krankheit.

112

Der Schluss fehlt. Vielleicht wurde nochmals auf Pythagoras hingewiesen, der seine Schüler anwies, den Tieren nichts zuleide zu tun, vielmehr auch ihnen gegenüber die Gebote der Gerechtigkeit mit aller Sorgfalt einzuhalten, denn sie sind mit uns verwandte Lebewesen. Vgl. Iamblichos, Leben des Pythagoras XXIV 106108; XXX 168 f. Und es ist zu denken an eine Wiederholung des »goldenen Mittelwegs« im Umgang mit den Tieren:

»Unrecht begeht nicht, wer von den Tieren Gebrauch macht, sondern wer es zu deren Schaden, rücksichtslos und mit Grausamkeit tut.« (I, Kap. 7)

113

In der Odyssee ist es Kalypso. Odysseus lehnt das Leben mit ihr ab und will nach Ithaka zu Penelope zurückkehren (Odyssee 5,203 ff.).

114

Göttin der Zauberkünste.

115

Vgl. seine Selbstvorstellung bei den Phäaken: »Ich bin Odysseus, Laertes’ Sohn, durch all seine Listen / Bei den Menschen geschätzt; mein Ruhm reicht bis in den Himmel.« (Odyssee 9,19 f. Übers. R. Hampe).

116

Kephallenia, die Nachbarinsel von Ithaka, gehörte zu Odysseus’ Herrschaftsbereich. Hier evtl. ein Wortspiel mit kephalé, Kopf: du Oberschlaukopf.

117

Odysseus erzählt sein Kyklopenabenteuer bei den Phäaken (Odyssee 9,106 ff.). Ithaka als nicht so ertragreiche Insel, aber eben die Heimat: vgl. Odyssee 4,605 ff.

118

Die Trojaner mit der List vom hölzernen Pferd.

119

Wie bei Schlangen. Vgl. Vergil, Aeneis 5,273 ff.

120

Douleía – Knechtschaft, deilía – Feigheit.

121

Vgl. Seneca, Briefe an Lucilius 41,6: der Zirkuslöwe, mit Goldflitter behängt, matt und mürbe gemacht, seiner ursprünglichen Natur beraubt.

122

Mythischer Held, vollbrachte ruhmvolle Taten, wie die Tötung des Minotauros. Das Wildschwein tötete Theseus im Gebiet des Städtchens Krommyon bei Korinth auf seinem Weg nach Athen.

123

Ödipus löste das Rätsel der Sphinx, die sich daraufhin in einen Abgrund stürzte.

124

Der Fuchs aus Teumessos in Böotien war ein reißendes Raubtier; es wurde auf einer Jagd von einem pfeilschnellen Hund verfolgt, der es nicht erreichen konnte, aber nicht abließ. Zeus verwandelte beide in Steine.

125

Apollon tötete die Pythonschlange und übernahm den Beinamen Pythios, auch für seine Orakelpriesterin (Pythia).

126

Das Pferd zeichnete sich aus beim Wagenrennen bei den Leichenspielen für Patroklos (Ilias 23,293 ff., 524 f.).

127

Die einzelnen Philosophenschulen beurteilten die Affekte unterschiedlich. Soll man sie gänzlich zu beseitigen suchen wie Krankheiten, oder sind sie zur Unterstützung auch positiver Handlungen begrenzt nützlich? Plutarch plädiert für die gehörige Mischung und das Maß. So könne ein gemäßigter Zorn im Sinne eines Handlungsimpulses die Tapferkeit unterstützen. Die Peripatetiker bezeichneten den Zorn als Wetzstein der Tapferkeit.

128

Sophrosýne, die nächste Haupttugend, umfasst Besonnenheit, Mäßigung der Begierden und Leidenschaften, Selbstbeherrschung, Enthaltsamkeit, Keuschheit.

129

Beide Partner, so heißt es, bleiben verwitwet. Die Langlebigkeit der Krähen findet sich schon bei Hesiod. »Penelope« brachte man in Verbindung mit penélops, einer Entenart, die in Einehe lebt.

130

Dolon: ein trojanischer Späher, von Odysseus und Diomedes getötet (Ilias B. 10). Priamos: der einst so mächtige, dann unglückliche König von Troja.

131

Vgl. Odyssee 19,215 ff.: Odysseus, als Bettler verkleidet, erzählt Penelope, dass er Odysseus auf dem Weg nach Troja auf Kreta gesehen habe, und er beschreibt ihr seine Kleidung und die Spange am Mantel.

132

Nach der üblichen Version konnte die Griechenflotte in Aulis wegen einer Windstille längere Zeit nicht nach Troja auslaufen.

133

Der Knabe soll im Kopaissee ertrunken sein.

134

Hylas, der Gefährte des Herakles, wurde beim Wasserholen von den Nymphen in ihren Brunnen gezogen. Herakles, der große Held, hätte als Teilnehmer des Argonautenzugs bis nach Kolchis den Ruhm Iasons verdunkelt.

135

Ein großes Orakelheiligtum, ebenfalls in Böotien, nahe dem Kopaissee.

136

Solche Inschriften, bekannt von Vasen, bezogen sich auf einen geliebten Knaben. Achill aber (falls der Iliasheld gemeint war) hatte das für die Knabenliebe übliche Alter überschritten.

137

Wie Pasiphae auf Kreta, die einen Stier liebte und ein Zwitterwesen, den Minotauros, zur Welt brachte.

138

Den Medizinern zufolge entstanden durch Schwerverdauliches Gase im Körper. Auch Seneca weist auf die Entstehung von Zivilisationskrankheiten durch falsche Ernährung hin: Krankheiten als Strafe für Genusssucht (Briefe an Lucilius 95,18).

139

Vgl. Plinius, Naturgeschichte 11,283: »Die Krankheit einer unersättlichen Fressgier ist als einzigem Lebewesen nur dem Menschen eigen.«

140

Herodot 2,84. Gemeint ist, dass es für jede Krankheit einen eigenen Arzt gibt, wie für Augen- oder Zahnleiden.

141

Beispiele für Selbstmedikation bei Tieren: vgl. I, Kap. 20.

142

Einer Überlieferung zufolge waren die Götter für Sisyphos nur eine nützliche Erfindung, um die Menschen in Furcht vor ihnen und unter Kontrolle zu halten. Im Mythos betrog er als schlauer, listiger »Trickster« sogar die Götter und wurde verurteilt, in der Unterwelt einen Stein den Berg hinaufzurollen, der dann wieder herabrollt (»Sisyphosarbeit«). Er habe auch den schlauen Autolykos betrogen und sei somit der wahre Vater der Antikleia, der Mutter des Odysseus. – Fehlt der Schluss des Dialogs? Vgl. dazu die Einleitung.

Einleitung

Odysseus vergießt Tränen beim Anblick seines alten Hundes, Zeus bemitleidet die Pferde auf dem Schlachtfeld, die unschuldig leiden müssen, ängstlich flattert die Sperlingsmutter um ihr Nest, während eine große Schlange den Baum hinaufkriecht: In Homers Epen, besonders auch in seinen Tiergleichnissen, ist das Mitgefühl mit Tieren allenthalben spürbar. Der epische Dichter Hesiod, einige Zeit nach Homer, zeigt eine düstere Welt, in der das Recht des Stärkeren herrscht: Fressen und Gefressenwerden, so sagt es der Habicht der klagenden Nachtigall, die er in den Fängen hält (Erga 202 ff.). Doch eigentlich sollte wenigstens in der Menschenwelt Recht und Gesetz gelten. Diese Ordnung hat Zeus nämlich den Menschen gegeben: Fische und wildes Getier und geflügelte Vögel sollen einander verzehren, denn es gibt kein Recht unter ihnen, aber den Menschen hat er das Recht verliehen, was sich als weitaus das Beste erweist (Erga 276 ff.).

Es gibt kein Recht unter den Tieren – folglich haben sie auch keinen Rechtsanspruch den Menschen gegenüber. Oder gibt es Tierrechte? Die Frage zieht sich durch die Geschichte bis in unsere Zeit, und der Grieche Plutarch hat sich ihr gestellt und eine Antwort darauf zu geben versucht.

Plutarch (45120 n. Chr.) wurde in Chaironeia in Böotien (Mittelgriechenland) geboren, einem geschichtsträchtigen Ort, wo die Griechen 338 v. Chr. von Philipp und Alexander von Makedonien vernichtend geschlagen worden waren: das Ende der politischen Autonomie Griechenlands. Hellas wurde nach der Alexanderzeit römische Provinz, spielte aber eine bedeutende Rolle als Vermittlerin der Paideia, griechischer Kultur. Gewissermaßen als ein »Kulturbotschafter« kommt Plutarch nach Rom. Er gewinnt Freunde, wie Sosius Senecio, einen Vertrauten Kaiser Trajans, dem er seine Parallelbiographien Moralia