Autoren-Verzeichnis

Baumann, Lea

Bechle, Sylvia

Belschner, Sarah

Berger, Lennart 

Böhmler, Christiane 

Brietzke, Evi 

Bronsema, Dorothea

Buck, Martin

Büchert, Björn 

Burger, Martin


Eberwein, Claus-Peter

Einsiedler, Ed 

Eißler, Hans-Joachim

Ergenzinger, Martin „Ergi”


Frank, Heidi

Frommer, David 

Fuchs, Jana


Göttler, Klaus 

Götz, Andreas 

Golder, Lukas 

Gruhler, Benjamin

Günther, Kai 


Hägerbäumer, Daniel

Harter, Daniel

Hauser, Nicole 

Heimann, Katja

Heinzmann, Gottfried

Heubach, Katharina

Hiller, Matthias


Kaiser, Viktoria 

Karmrodt, Eva 

Kerschbaum, Matthias 

Klumpp, Stephanie

Koengeter, Heiko 

Konstantinidis, Vassili

Krieg, Mathias 

Krimmer, Michl 


Linz, Nathalie „Tilli”


Maier, Florian

Müller, Danny


Ott, Jonas


Pechstein, Jonny 

Pfister, Valentin 


Schaaf, Jan Philip

Schädel, Silke

Schittenhelm, Manuel 

Schur, Clemens

Schwaiger, Jochen 

Spies, Marc

Stubenvoll, Martin 


Tesch, Sabrina


Vangelis, Aleko 


Walz, Nadine

Weller, Hannah

Wendel, Jan „Colt”

Werner, Rahel

Werth, Denis 

Wolfsberger, Hanns 

Buch-Cover

Identität

Udo Lindenberg feat. Jan Delay

Ganz anders

Tim kann es nicht mehr hören. Ständig liegen ihm seine Eltern in den Ohren. „Du solltest endlich mal wissen, wie es nach der Schule weitergeht. Warum hängst du so oft in dieser Clique rum?” Die Schule ödet ihn an. Warum hat er wieder diesen blöden Lehrer in Mathe. Letzte Woche mussten seine Eltern zum Lehrergespräch. In der Clique läuft auch nicht alles so toll. Klar, da ist Philipp, sein bester Freunde seit Grundschulzeiten. Aber mit den anderen versteht er sich nicht so gut. Irgendwann wird das ständige rumhängen langweilig. Und dann dieses blöde Alk-Zeugs. Eigentlich will er sich ja zurückhalten. Aber die anderen bringen immer was mit, da will er auch nicht das Weichei sein. 

Ab und zu lässt er sich mal beim Ex-Ko blicken, einem Nachkonfirmandentreff, den die Kirchengemeinde anbietet. Naja, eigentlich geht er da nur hin, wenn er weiß, dass Anna auch da ist. Wenn er sie sieht, fangen die Schmetterlinge in seinem Bauch an zu toben. In ihrem Bauch scheint sich aber nichts zu regen. Das wär schon was. Er und Anna. Was soll’s. 

Am liebsten zieht er sich in sein Zimmer zurück, steckt seine Ohrstöpsel rein und hört Musik von seinem I-Pod. Im Radio hat er vor kurzem ein Lied von Jan Delay und Udo Lindenberg gehört. Das hat er sich gleich heruntergeladen. Lindenberg ist wohl eher die Opa-Generation. Aber trotzdem. Das Lied fand er cool. Vor allem, weil er den Text verstanden hat. Und der hat ihn gepackt. „Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm‘ nur viel zu selten dazu.” 

Wenn das die anderen doch auch sehen würden. Er weiß ja selber nicht immer, wer er eigentlich ist und was er will. Ganz schön schwierig manchmal. „Ich bin gar nicht der Typ, den jeder in mir sieht und das werd‘ ich euch bei Zeiten auch alles noch beweisen.” Das wär schon was. Dass die anderen sehen, wie er wirklich ist. Nach was er sich sehnt. Was er wirklich denkt und fühlt. 

Im Konfiunterricht haben sie sich mal mit Dietrich Bonhoeffer beschäftigt, einem Theologen, der in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs von den Nazis umgebracht worden ist. Im Gefängnis hat er viele Texte geschrieben. Bei einem ging es Tim so wie bei dem Lied von Udo Lindenberg. Die Pfarrerin hat jedem ein Kärtchen gegeben. Das liegt jetzt neben seinem Bett. Die Worte fallen ihm ein, wenn er das Lied hört: „Wer bin ich? Der oder jener? Bin ich denn heute dieser und morgen ein andrer? Bin ich beides zugleich? Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott. Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott!” Der Bonhoeffer war ja ein berühmter Mann. Und trotzdem trieben ihn diese Fragen um. 

Die Pfarrerin hat dann noch gesagt, dass wir vor Gott so sein dürfen, wie wir sind, dass wir ihm nichts vormachen brauchen. Das hat Tim beeindruckt. Klar, von Gott hat Tim schon viel gehört. Manchmal wünscht er sich dieses Vertrauen, das er bei Bonhoeffer spürt. Wenn Tim daran denkt, dann wird es ruhiger in ihm. Eigentlich ist er ganz anders, aber egal, wie und wer er ist, er ist in Gottes Hand. 

Martin Burger

Martin Burger
Landesjugendreferent
im Evangelischen Jugendwerk in Württemberg

Freiheit 

Zuhause 

Curse

Freiheit

Alex lebt zuhause bei Papa. Zusammen unter einem Dach. Sieben Tage die Woche. Anstrengend. Papa schreibt vor, gibt Aufgaben, engt ein. Alex hat die Nase voll. Der Beschluss ist klar: Weg von hier. Raus. 

Alex geht zu seinem Vater: Ich gehe. Ich will weg von hier. Ich muss die große Welt sehen. Ich will meine Freiheit! Der Vater schluckt. Und Alex legt nach: Damit ich mein Leben in der Freiheit leben kann, brauch ich Geld. Gib mir mein Erbe. Gib mir, was mir zusteht wenn du stirbst. Und der Vater? Er ist skeptisch. Er warnt ihn. Aber dann: „Ja, du darfst gehen.” Alex zieht los. Das Haus am Horizont. Die Stimme des Vaters verstummt. Frei. 

Was für ein Gefühl. Alex ist sein eigener Herr. Mit Geld in der Hand lebt es sich unbeschwert. Das Programm der nächsten Wochen: Fröhlich Freiheit feiern. Freiheit ist etwas Großes. Freiheit ist absolute Weltklasse. 

Doch dann: Geld alle. In aller Freiheit ausgegeben. Und es kommt noch dicker: Wirtschaftskrise. Einfaches Essen? Unbezahlbar. Die Freiheit? Unbezahlbar. Die Feier-Freunde sind weg. Alex wollte frei sein. Alex ist allein. Er wollte keine Antworten mehr geben. Jetzt muss er Verantwortung übernehmen. Er braucht Geld. Er braucht einen Job. Und es gibt nichts. Er hat Hunger. Dann: ein Job. Aufgabe: Schweine hüten. 

Alex ist ganz unten angekommen. Schweine sind nicht nett und rosa und sauber. Schweine sind dreckig. Sie stinken. Schweine stehen in ihrer Scheiße. Und Alex mittendrin. Er ist ganz unten angelangt. Er ist dreckig. Er stinkt. Alex steckt in der Scheiße.

Er merkt: Freiheit ist nicht nur Weltklasse. Er muss sich Gedanken machen wie er mit seiner Freiheit umgeht. „Freiheit heißt für mich Fehler machen wie’n Kind. Und wenn’s sein muss, fall´ ich halt hin.” Freiheit heißt auch hinfallen. Freiheit heißt Fehler machen und die Verantwortung dafür übernehmen. Freiheit bedeutet Verantwortung.

Alex sitzt bei den Schweinen in der Scheiße. Jetzt im sauberen Zuhause sein ... Aber er hat bereits das Erbe kassiert, seinen Vater für tot erklärt. Er sieht den Dreck. Er spürt den Hunger. Er riecht die Scheiße. Egal was war. Der Beschluss ist klar: Weg von hier. Freiheit heißt, hin und wieder sich die Freiheit zu nehmen die Meinung zu wechseln. Er muss heim. 

Er will um Verzeihung bitten. Er geht los. Dann sieht er das Haus. Davor: sein Vater. Er hofft und wartet auf den Tag, an dem Alex wiederkommt. Weil er ihn liebt. Er sieht seinen Sohn. Und er rennt los. Er sieht ihn nicht nur. Er riecht ihn

Der schicke Vater nimmt den stinkenden Sohn in den Arm. Er nimmt ihn wieder auf. Unverdient. Aus Liebe. Alex wird klar: Freiheit geht nicht ohne Zufluchtsort. Wenn du frei sein willst, brauchst du einen Ort, an den du flüchten kannst. 

Jesus sagt: Gott ist wie der Vater. Zu ihm kannst du flüchten. Auch wenn du ihn schon für tot erklärt hast. Er wartet auf dich. Wenn dich keiner mehr will, weil du stinkst. Gott läuft dir entgegen. Gott wartet auf dich. Freiheit heißt auch Entscheidungen treffen. Triff eine Entscheidung. Deine Freiheit braucht diesen Zufluchtsort. 

Kai Günther

Kai Günther
CVJM-Sekretär im CVJM Baden

Mut 

Entscheidungen

Beziehung zu Jesus

Train

Marry me

So, das war’s. Endlich ein würdiger Nachfolger für die ganzen Schnulzen à la „Can you feel the love tonight” und „Love is all around” (gäähhn), die im Hochzeitsgottesdienst die Brautmütter zu Tränen rühren. Train haben’s geschafft! Ihr Hit „Marry me” wird nun unzählige Heiratsanträge und Hochzeitsvideos musikalisch untermalen. Was am Anfang ein wenig wie eine schlechte Kopie von „Dust in the wind” klingt, läuft im Radio rauf und runter. „Marry me, today and everyday – Heirate mich, heute und an jedem Tag, der noch kommen wird” – wie hoffnungslos romantisch. 

Dabei geht es überhaupt nicht um die typische Szene in der Kirche vorm Altar zwischen Ringwechsel und Hochzeitskuss, sondern der Kerl im Lied hat es noch nicht einmal geschafft, die bildhübsche Heiratskandidatin überhaupt anzusprechen. Er sitzt in irgendeinem Café und traut sich nicht. So ein Träumer! 

„Ja, ich will!”, davon ist er noch meilenweit entfernt. Ohne dass er sich einen Ruck gibt und die paar Schritte zu ihr rüber macht und statt „Willst du mich heiraten?” einfach erst mal sagt „Hi wie geht’s, ich bin der Patrick von Train”, wird das nix mit dem Heiraten. Aber der Arme hat einfach Angst, dass sie vielleicht gar keinen Bock hat, mit ihm zu quatschen. Und deshalb malt er sich lieber in Gedanken die Hochzeit mit ihr in den schillerndsten Farben aus, aber dabei bleibt es dann auch. 

Viele trauen sich einfach nicht, die Sache mit Gott anzufangen, weil sie denken, dass man da von jetzt auf nachher alles anders machen muss. Vielleicht hast du ja bei deinen Freunden gesehen, dass das echt ´ne klasse Sache sein muss – so eine Beziehung zu Jesus. Aber du traust dich nicht wirklich, einen ersten Schritt auf Gott zu zu machen. Dabei kann man es auch mit Gott erst einmal langsam angehen. 

Gott ist ein Gentleman: Er überfordert dich nicht, wenn du zu ihm kommst. Zwar kennt er dich schon durch und durch, aber er lässt dir Zeit, ihn erst einmal näher kennen zu lernen. 

Träum nicht länger von einem erfüllten und spannenden Leben, trau dich! Sag zu Gott: „Ja, ich will!” 

Michl Krimmer

Michl Krimmer
Pfarrer z. A.
im Evangelischen Jugendwerk in Württemberg und am Pfarrseminar der Württembergischen Landeskirche

Liebe Gottes 

Selbstwert 

Jessie J

Price tag

Mittagessen 4 €; Bahnfahrkarte 3,40 €; einmal Haare schneiden 30 €; unverhofft doch mal eine Toilette benötigen kostet 50 ct. „Jedes Ding hat seinen Preis”, sagen Leute, die gerne kluge Sprüche reißen. Andere meinen „nichts ist umsonst, nur der Tod und der kostet das Leben”. So ziemlich alles wird in Geld umgerechnet. Wer gut aussieht, kann daraus Kapital schlagen und wer die abartigsten Grimassen zustande bekommt ebenfalls. Auf so gut wie alles lässt sich heute ein Preisschild kleben. Wer mit dem neuen Porsche vorfährt, trägt das dicke Preisschild stolz vor sich her und wer Klamotten aus dem Supermarkt hat, versucht das Preisschild zu verstecken. Manchmal hängt der Wert von uns selbst an diesen Preisschildern. Doch sind Preisschilder überhaupt so wichtig? „Forget about the price tag”, singt Jessie J in ihrem Song, außerdem sagt sie, gehe es gar nicht ums Geld.

Wir bezahlen jeden Tag mit Geld, Zeit und Aufwand und meist bekommen wir dafür etwas zurück. Beim Bezahlen gehört es für uns dazu auch etwas zu bekommen. Wer wirft schon Geld in den Fahrkartenautomaten, ohne eine Karte zu ziehen? Wer kauft sich eine Kinokarte, um den Film nicht anzuschauen? Wer tauscht sein Geld in Monopoly-Scheine? Wer kauft sich eine 30 €-Prepaidkarte, um in der Disko der hübschen Lady die Nummer zuzustecken?

Es gibt tatsächlich einen, der bezahlt hat, ohne dass er selbst etwas bekommen hat. Und dabei geht es nicht um Eis-Kugeln, Fahrkarten oder Handyguthaben – es geht um ein Leben. Das Leben von Gottes Sohn, der auf die Erde gekommen ist: Jesus. Er selbst hat für den Mist, den wir jeden Tag hier auf dieser Erde bauen, mit seinem Leben bezahlt. Er ließ sich behandeln wie einen Verbrecher, er ließ sich schlagen und litt bis zum Tod am Kreuz, wie der letzte Abschaum. Nicht für sich, sondern für uns. Er gibt und wir dürfen nehmen.

Als er damals am Kreuz von Golgatha hing, hätte er mit den Worten Jessie Js im Chorus sprechen können:
„Schaut alle nach rechts, schaut alle nach links
könnt ihr es spüren?
Wir (Ich) werden sie heute mit Liebe bezahlen
es geht nicht ums Geld, wir brauchen dein Geld nicht
wir wollen nur die Welt tanzen lassen 
vergiss das Preisschild.”

Was würdest du darauf entgegnen? Ich meine, sich zum Essen oder auf ein Getränk einladen zu lassen ist das eine. Das Geschenk anzunehmen, dass jemand an meiner Stelle den Tod in Kauf nimmt, nur weil ich als Mensch nicht ohne Fehler sein kann, ist eine ganz andere Nummer! 

Aber wenn wir verstehen, dass dieser scheinbar sinnlose Tod von Gottes Sohn für uns passierte, dann merken wir, was in unserem Herz passiert. Ganz automatisch fangen wir an, auch bei anderen Menschen nicht mehr auf den „Price tag” zu schauen, sondern beginnen die anderen „mit Liebe zu bezahlen”. Das Schöne an Liebe ist nämlich, dass sie mehr wird, wenn man sie austeilt. Und dann können wir gemeinsam das Ende des Songs singen: „Yeah yeah Oo-oooh; Forget about the price tag.”

Mathias Krieg

Mathias Krieg
Entwicklungsingenieur und
Jugendmitarbeiter, Stuttgart

Sicherheit 

Vertrauen 

Zukunft 

Laith Al-Deen

Sicher sein

„11 Kisten, 12 Kisten, 13 Kisten. Eine geht noch. Oh Mann, wackelt das! Mist, sie klemmt. Ich muss den Fuß weiter rechts setzen. Nun komm schon liebe 14. Kiste. Ja. Gleich. Oh nein. Ich falle gleich. Ich hab keinen Halt mehr.” Krach. Alles fällt in sich zusammen. „Hilfe, ich knall gleich gegen den Baum. Warum musste ich mir nur unbedingt diesen herausfordernden Kick geben?”

Da hängt er nun und fragt sich, warum er sich das trotz Höhenangst angetan hat. Um sich selbst oder anderen etwas zu beweisen? Oder, um einfach den Kick zu spüren? Angst hatte er auf jeden Fall. Er wusste, dass es hoch werden würde. Er hatte Angst davor, nicht sicher gehalten zu werden, ungehalten in die Tiefe zu stürzen. Jeden Gurt hat er deshalb selbst noch einmal überprüft und gefragt, ob wirklich alles sicher ist. 

Und nun? Nun hängt er am Seil, pendelt in der Luft. Hin und her. Hin und her. Was für ein Gefühl. Innerhalb von einer Sekunde fällt der Turm und er hat keinen Halt mehr. Doch innerhalb einer weiteren Sekunde fühlt er sich wieder sicher. Sicher gehalten an einem festen Seil in Händen anderer Menschen, die ihn sichern.

Das gleiche Gefühl hatte er vor einem Jahr, als ihm mitgeteilt wurde, dass er schwer krank ist. Schlimme Schmerzen brachten ihn fast an den Rand der Verzweiflung. Das Gefühl endlosen Fallens und der Angst machte sich breit. Aber auch damals wurde er von einem Seil gesichert. Ein Seil, das nicht an seinem Gurt verankert war, sondern in seinem Herzen. Ein Seil, das unsichtbar ist.

Der Sänger Laith Al-Deen und König David singen von diesem unsichtbaren Seil. Hier einige Verse aus ihren Liedern:

„Bei dir kann ich mir sicher sein. In deiner Hand liegt meine Zukunft. Bei Gefahr kannst du meine Festung sein. Du stehst mir zur Seite, damit ich nicht falle. Unter deinem Flügel find ich Schlaf. Dein Blick wacht über unserem Königreich. Bei dir bin ich in Sicherheit.”

Weißt du, was das Genialste an diesem Seil ist? Erstens ist es unendlich lang. Das Seil reicht, egal wo du hingehst. Ist das nicht der Wahnsinn? Sogar bis in die letzte Ecke, wohin du dich ab und zu verkriechst, wenn du traurig bist. Zweitens: Das Seil hat einen übelst großen Durchmesser und ist dementsprechend stark. Bei so einem Durchmesser reißt einfach nichts. Die Verbindung zu dem, der dich sichert, ist immer gegeben. Man braucht keine Zweifel zu haben. Das Seil reißt nie. Es ist so stark, dass dieses Seil sogar die größte Last bzw. den größten Schmerz in deinem Herzen halten kann. Und drittens: Dieses Seil ist nicht einfarbig, sondern bunt. Ein farbenfrohes Seil. Das wunderbare Farbenspiel spiegelt die Herzensweite desjenigen wieder, der dich sichert. Voller Freude und Liebe hält er dich selbstverständlich. Weil du ihm so wichtig bist, packt er sein längstes, stärkstes und schönstes Seil für dich aus. Der Hammer!

Weißt du eigentlich, wer dich sichert? Fühlst du dich gerade sicher? Wenn nein, dann stoße die letzte Cola-Kiste weg und lass dich fallen! 

Vassili Konstantinidis

Vassili Konstantinidis
Student an der CVJM-Hochschule, verantwortlich beim evangelischen Jugendwerk in Württemberg für das lifecamp und die TEN SING-Arbeit.

Vorbilder

Anerkennung

Kings of Leon

Use somebody

„Ich könnte jemanden brauchen, jemanden wie dich!” (Kings of Leon)

„Wer ist dein größtes Vorbild?”, wer kennt diese Frage nicht! Die Antwort haben wir meist recht schnell gefunden. Oft sind es Sportler, Musiker, Schauspieler, berühmte Menschen, die ihre Zeit geprägt haben oder noch prägen. Wir eifern unseren Vorbildern nach, wollen am Liebsten so sein wie sie oder sie wenigstens mal treffen und ihre Hand schütteln. 

In „Use somebody” geht es auch um einen Menschen, der jemanden sucht. Er stößt dabei auf Grenzen, sieht nur „bemalte Gesichter an einem unerreichbaren Ort”. 

Er strengt sich an, versucht „den Poeten in sich wachzurütteln”, ein Lied zu schreiben, um die gesuchte Person zu beeindrucken. Er bleibt nächtelang wach, tut alles, um irgendwie auf sich aufmerksam zu machen. Nur um am Ende wieder mit gesenktem Kopf durch die Straße zu ziehen, wie zu Beginn des Liedes.

Das kann ich ganz gut nachvollziehen. Man möchte jemanden erreichen und hängt sich richtig rein, um denjenigen oder diejenige von sich zu überzeugen. Wir setzen uns irgendwelche Masken auf, spielen Anderen etwas vor, um akzeptiert zu werden, akzeptiert von Leuten, die wir bewundern. 

Wir denken, dass alles besser und leichter wird, wenn wir uns so verhalten, wie sie es uns vorleben. Dabei vergessen wir selbst, wer wir sind. Und am Ende sind sie doch unerreichbar und wir stehen mit leeren Händen da.