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THINK LIKE A CHAMPION

Lektionen für
Geschäft und Leben

DONALD J. TRUMP

mit MEREDITH MCIVER

Die Originalausgabe erschien unter dem Titel

© Copyright der Originalausgabe 2009:

© Copyright der deutschen Ausgabe 2017:

Übersetzung: Philipp Seedorf

ISBN 978-3-86470-477-2

Alle Rechte der Verbreitung, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Verwertung durch Datenbanken oder ähnliche Einrichtungen vorbehalten.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abruf bar.

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Postfach 1449 • 95305 Kulmbach

Gewidmet meinen Eltern, Mary und Fred Trump.

INHALT

Vorwort von Robert Kiyosaki

Danksagungen

Einleitung

Die Wahl von Barack Obama, Beginn einer neuen Zeitrechnung

Essays, Kurzgeschichten und Stephen King

Innovation

Wie wichtig es ist, ein Teamplayer zu sein

Frühes Thanksgiving

Lernen ist ein neuer Anfang

Flexibel bleiben

Nach Ganzheitlichkeit streben

Dem höheren Selbst eine Chance geben

Weisheit

Je mehr man weiß, desto mehr weiß man, dass man nichts weiß

Think like a Champion

Arbeit als Kunst

Seine Gedanken ordnen

Sich seinen Ängsten stellen

Fantasie: Der Schlüssel zum finanziellen Erfolg

Ist Geschäftssinn ein Naturtalent?

Kurz, knapp und direkt

Die richtige Einstellung für den Job

In Schwung bleibt man nicht von selbst

Aus Rückschlägen und Fehlern lernen

Erzählen Sie anderen von Ihrem Erfolg

Vorahnung

Aktien-Schock

Finanzielle Bildung

Schicksal

Jeder Erfolg baut auf früheren Erfolgen auf

Manchmal sollte man etwas anderes probieren

Sich auf das große Ganze konzentrieren

Die Besten für sich arbeiten lassen

Gewinner sehen Probleme nur als Chance, sich zu beweisen

Schottland: Ihr kriegt den Job!

Arbeiten Sie mit Tempo

Die eigenen Leistungen kann man immer übertreffen

Und alle dachten, ich sei reich

Das ist nichts Persönliches – es geht ums Geschäft

Von Genies lernen

Gegen den Strom schwimmen

Positiv denken

Unterschiedliche Wege zum Erfolg

Seinen Lebenszweck entdecken und verfolgen

Neue Standards setzen

Aus dem Bauch heraus entscheiden

Sein Publikum kennen

Die Guten, die Bösen und die Riesenwelle

Sich einen Namen machen

„Je härter ich arbeite, desto mehr Glück habe ich“

Wie man reich wird

Mit Menschen arbeiten, die man mag

Über das Geschäftliche hinaus: Was man wissen muss, wenn man Erfolg hat

Donald J. Trumps Buchempfehlungen

VORWORT

von Robert Kiyosaki

Einer der Vorteile, wenn man mit Donald Trump arbeitet, ist, dass man ihn im echten Leben in Aktion sieht. Mit den Jahren habe ich den echten Donald und auch „die Berühmtheit Donald Trump“ kennengelernt. Ich habe festgestellt, dass es dieselbe Person ist – tatsächlich erscheint er im echten Leben sogar noch größer, als sein Status als Berühmtheit erahnen lässt.

Als ich mit ihm arbeitete, habe ich ihn bei seinen Überlegungen beobachtet, zugehört, wie aus seinen Gedanken Worte wurden, und miterlebt, wie diesen Worten Taten folgten. Meistens besteht kein Unterschied zwischen seinen Gedanken, Worten und Taten. Vielleicht ist er deswegen so direkt und unverblümt. Er wirkt so, weil seine Gedanken, Worte und Taten übereinstimmen, kongruent sind, als Einheit funktionieren.

Viele von uns kennen Menschen, die in Wahrheit drei Persönlichkeiten haben. Sie denken das eine, sagen etwas anderes – und tun dann weder das eine noch das andere. Ich habe solche Menschen – die eigentlich aus drei Personen bestehen – beobachtet. Sie erreichen wenig und ihr Leben ist gezeichnet von Konflikten.

Anfang 1980 ging mein erstes Unternehmen pleite. Alles zu verlieren war so schlimm, wie man sich das vorstellt. Es brachte den Verlierer in mir zum Vorschein. Und am schlimmsten war, dass ich mein Selbstvertrauen verloren hatte. Ich wusste, was ich tun musste, aber ich tat es aus irgendeinem Grund nicht. Mein persönlicher Kampf zwischen 1980 und 1990 bestand darin, Macht über meine eigenen Gedanken zu gewinnen. Um sie wiederzuerlangen, begann ich damit, zu lesen und zu hören, was große Geister gedacht hatten … und mir dieses Denken dann anzueignen. Langsam, aber sicher begann sich das Blatt in meinem Leben als Geschäftsmann zu wenden und ich hatte wieder Erfolg.

1987, kurz nach dem Börsencrash, fiel mir Donalds „Trump. Die Kunst des Erfolges“ in die Hände. Meine Frau und ich ließen alles stehen und liegen und lasen dieses Buch. Während die Finanzwelt in Trümmern lag, hatten wir die Möglichkeit – durch Donalds Gedanken, Worte und Taten –, einen Blick in die Welt des Big Business zu werfen. Bis 1994 waren Kim und ich finanziell unabhängig geworden. In ruhigen Momenten sprachen wir oft darüber, dass Donalds Buch uns inspiriert hat, weiterzumachen, als die Welt um uns herum zusammenbrach.

Als wir 1997 sein Buch „The Art of the Comeback“ lasen, bestätigte das für uns, dass wir den Gedanken eines großen Mannes folgten. Nur wenige Menschen sprechen öffentlich über ihre Fehler. Schon gar nicht würden sie darüber schreiben, was sie daraus gelernt haben und wie sie ihr Comeback schafften.

2004 trafen Kim und ich Donald das erste Mal. Natürlich wusste er nicht, wer wir waren, aber er war sehr freundlich und wir bedankten uns dafür, dass er seine Ansichten durch seine Bücher mit uns teilte.

Ende 2006 veröffentlichten Donald und ich unser Buch „Why We Want You To Be Rich: Two Men, One Message“. Angetrieben von unserem Wunsch, anderen zu helfen und sie an unserem Wissen teilhaben zu lassen, arbeiteten Donald und ich bei diesem Buch zusammen und sagten teilweise das finanzielle Chaos voraus, welches uns 2008 erwartete.

Es ist mir eine Ehre, dieses Vorwort für sein Buch „Think Like a Champion“ zu schreiben, denn wie ein Champion zu denken, war das Geschenk, das Donald meiner Frau und mir gemacht hat … ein Geschenk, das er der ganzen Welt machen will … ein Geschenk, das unbezahlbar ist.

DANKSAGUNGEN

Ich möchte meiner Chef-Assistentin, Rhona Graff, danken, die mit Hingabe und Konzentration half, dieses Buch zusammenzustellen, und meiner Co-Autorin Meredith McIver für ihre umsichtige Arbeitsweise.

Mit dem Team von Vanguard Press zusammenzuarbeiten, war eine tolle Erfahrung. Ich möchte besonders Roger Cooper, dessen Vice President und Verleger, danken, Georgina Levitt, der Mitherausgeberin, und Amanda Ferber als Publishing Manager für ihre Begeisterung und professionelle Arbeit. Ein besonderer Dank geht außerdem an Janet Saines von The Perseus Books Group.

EINLEITUNG

Mit den Jahren habe ich viele Menschen nach Erfolg streben sehen. Ich bin einer von ihnen, und obwohl ich noch nicht auf dem Höhepunkt bin, habe ich doch schon einige Erfolge vorzuweisen. Daher werde ich oft nach meinem „Erfolgsgeheimnis“ gefragt. Ich denke nicht, dass es Geheimnisse sind, aber jeder braucht eine Erfolgsformel, die für ihn oder sie ganz persönlich funktioniert.

Die hier vorliegenden Texte versuchen, den Gedankenprozess nachzubilden, der meiner Meinung nach Menschen zum Erfolg führen kann. Für mich hat es funktioniert. Das ist ein anderer Aspekt meiner Persönlichkeit – die eher nachdenkliche Seite, welche meine Inspirationsquellen beim Namen nennt und zeigt, wie ich sie auf das große Ganze anwende, das man Leben nennt. Die Person, die Sie so oft in der Medienwelt sehen, ist extrovertiert, selbstbewusst, manchmal barsch – aber ehrlich. Einer der Gründe, wieso die Menschen mich mögen, ist, dass ich unverblümt bin. Einer der Gründe, wieso mich die Menschen nicht leiden können, ist, dass ich unverblümt bin. Aber den Dingen schnell auf den Grund zu gehen, ist einer der Gründe für meinen Erfolg.

„Think Like a Champion“ erklärt, wie man diesen Ansatz auf das Leben und das Geschäftliche übertragen kann. Ich befasse mich mit einem Thema, zerlege es in seine Einzelteile, analysiere es, setze es dann wieder zusammen und formuliere daraus so etwas wie einen auf eine kurze Formel zugespitzten guten Ratschlag. Es hat mir immer Spaß gemacht, Zeit und Energie zu investieren, um einem Problem auf den Grund zu gehen und eine einzigartige und effektive Lösung dafür zu finden.

Als ich noch in der Schule war, schickte mir mein Vater, Fred C. Trump, jede Woche ein inspirierendes Zitat. Viele drehten sich um Führungsqualitäten und wie man es im Leben zu etwas bringt. Ich habe viel daraus gelernt und beziehe mich immer noch auf sie, also sind sie in diesem Buch enthalten.

Ich hatte das Glück, einen Mentor wie meinen Vater zu haben, und ich hoffe, dass dieses Buch für Sie eine Hilfe sein wird. Ich möchte es dem Andenken an meinen Vater widmen und allem, was er mich gelehrt hat. Diese Gedanken, die ich mit Ihnen teilen möchte, werden Ihnen hoffentlich sowohl Anleitung als auch Inspiration sein.

THINK LIKE A CHAMPION

Die Zukunft gehört denjenigen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben.

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DIE WAHL VON BARACK OBAMA, BEGINN EINER NEUEN ZEITRECHNUNG

Nach der Wahl im November 2008 interviewte mich Dominic Carter von New York 1 in seiner Show „Inside City Hall“. New York 1 ist ein Nachrichtensender, der in New York City sehr beliebt ist, und ich habe größten Respekt vor Dominic Carter. Er sollte eine eigene Show im nationalen Fernsehen haben, aber dann würde den New Yorkern seine dynamische Präsenz verloren gehen. Er beschreibt mich als „Mann, der mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg hält“, und wir behandelten einige interessante Themen.

Dominic befragte mich nach meiner Meinung zur Wahl und ich war ehrlich. McCain hatte eigentlich keine Chance mehr. Bush war so inkompetent gewesen, dass jeder Republikaner einen schweren Stand gehabt hätte, außer sie hätten Eisenhower wiederauferstehen lassen können. Bush war eine Katastrophe für das Land und die Republikanische Partei.

Dann fragte er mich nach Barack Obama. Ich sagte ihm, dass Obama alles daransetzen muss, ein großartiger Präsident zu sein, weil unser Land in ernsten Schwierigkeiten steckt. So schlimm war es schon seit 1929 nicht mehr. Also hat er gar keine Wahl – er muss einfach großartig sein und die Chancen dafür stehen nicht schlecht.

Was er erreicht hat, ist erstaunlich. Was er in einem Jahr und trotz enormer Widerstände geschafft hat, ist wirklich phänomenal. Wenn mich jemand gefragt hätte, ob ein schwarzer Mann oder eine schwarze Frau Präsident werden könnte, dann hätte ich gesagt, ja, aber jetzt noch nicht. Barack Obama hat bewiesen, dass Entschlossenheit, kombiniert mit der Möglichkeit und dem Intellekt, etwas zu bewirken, Ergebnisse zeitigt – und zwar herausragende.

Er begibt sich in eine schwierige Situation, um die man ihn nicht beneidet. Im Oktober 2008 hat die US-Regierung ein Defizit von 237 Milliarden Dollar. Die gute Nachricht ist, dass Obama die Lage voll und ganz bewusst zu sein scheint. Seine Kommentare haben mich überzeugt, dass er ein umfassendes Verständnis darüber hat, wie die Wirtschaft funktioniert. Und er hat sich mit kompetenten Leuten umgeben – ein Merkmal eines starken Führers. Ich vertraue darauf, dass er sein Bestes gibt und wir jemanden haben, der sich ernsthaft vorgenommen hat, die Probleme zu lösen, mit denen wir uns in Zukunft auseinandersetzen müssen. Das sind für mich sehr gute Nachrichten.

Nach 9/11 hat dieses Land eine Menge Mitgefühl von Ländern und Menschen auf der ganzen Welt erhalten. Innerhalb kürzester Zeit schlug es in Hass um. Wie ist das passiert? Es fand kein Dialog mehr mit anderen Ländern statt, weil sie uns einfach hassten. Der Unterschied zu heute ist, dass wir eine neue Chance haben, einen neuen Anfang wagen können. Die Welt ist begeistert von Barack Obama und den neuen Vereinigten Staaten. Sorgen wir dafür, dass es so bleibt.

Welche Spiele man auch mit uns treiben mag, mit uns selbst dürfen wir kein Spiel treiben.

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ESSAYS, KURZGESCHICHTEN UND STEPHEN KING

In der New York Times Book Review vom 30. September 2007 gibt es einen Essay von Stephen King über Kurzgeschichten. Wie Sie sicher wissen, ist Stephen King ein profilierter und sehr erfolgreicher Autor von 60 Büchern und fast 400 Kurzgeschichten. Eine seiner Kurzgeschichten gewann 1996 den O. Henry Prize. Das Fazit seines Essays, in dem er sich darüber Gedanken macht, wie Kurzgeschichten heute aussehen, lautet, dass sie „angeberisch wirken und mehr für Verleger und Lehrer geschrieben scheinen als für Leser“. Das ist ein erhellender Kommentar. Er hat mich dazu gebracht, darüber nachzudenken, wieso wir schreiben und wen wir uns als Publikum vorstellen.

Ich mag Essays und daher kann ich auch Kurzgeschichten etwas abgewinnen, obwohl es sich um fiktive Kurzprosa handelt. Kurzgeschichten sind kein einfaches Genre, denn wie jeder Autor Ihnen bestätigen wird, muss man dabei präzise sein und sich kurzfassen. Wenn man den Essay von Stephen King liest, wird man feststellen, dass ihm dieses Kunststück wunderbar gelingt, nämlich auf einer Seite genau das zu sagen, was er sagen will.

Ich bin zwar kein Stephen King, aber ich schätze, was er tut. Sie mögen vielleicht noch kein Wirtschaftsmogul sein, aber ich denke, Sie können die Schwierigkeiten, denen ich mich täglich stelle, genauso würdigen. Stephen King weist darauf hin, dass der Markt für Kurzgeschichten heutzutage relativ klein ist, also scheinen die Autoren von Kurzgeschichten erst recht darauf bedacht zu sein, Eindruck zu machen – bei den Verlegern, die ihre Geschichte möglicherweise drucken, aber nicht bei den Lesern, die unterhalten werden wollen. Eine durchaus vernünftige Überlegung, würde ich sagen. Wir haben alle einen bestimmten Zielmarkt und Demografie ist wichtig, egal in welchem Industriezweig Sie tätig sind.

Kurz gesagt, Stephen King analysiert scharfsinnig, dass die Schreiber von Kurzgeschichten heutzutage ihren Marktwert sichern, indem sie mit ihren Geschichten darauf abzielen, diejenigen zu unterhalten, die dafür sorgen können, dass sie gedruckt werden. Der Leser kommt erst an zweiter Stelle, denn wenn sie nicht zuerst an den Verleger denken, wird der Leser die Geschichte niemals zu Gesicht kriegen, egal wie wunderbar oder mittelmäßig sie ist. Ein kluger Ansatz, aber ich kann verstehen, dass Stephen King sich beklagt, die Geschichten wirkten künstlich und seien darauf angelegt, einem bestimmten Publikum zu gefallen – in diesem Fall Verlegern und Lehrern.

Wenn ich zum Beispiel ein Wohngebäude baue, dann sehe ich mir zuerst an, wer dort wohnen wird. Ich studiere die Demografie, so wie es jeder in der Geschäftswelt tun würde, ob man nun in der Werbung oder in der Immobilienbranche tätig ist. Um meine Botschaft rüberzubringen, muss ich natürlich auch die Menschen ansprechen, die überlegen, den Bau finanziell zu unterstützen – oder auch nicht. Mittlerweile ist mein Name bekannt genug und zu einer Art Goldstandard geworden, sodass ich nicht mehr viel sagen muss. Der Name Trump ist Garantie für einen gewissen Qualitätsstandard. Stephen King weist darauf hin, dass die Kurzgeschichten in den Buchläden auf den untersten Regalbrettern landen. Er sagt, die amerikanische Kurzgeschichte lebt zwar noch, aber sie ist nicht bei guter Gesundheit. Der Hauptgrund scheint zu sein, dass der Zielmarkt einfach kleiner wird.

Ich finde, er liefert eine sehr genaue Analyse der Situation, wenn er anmerkt, dass die Geschichten nur zum Zwecke der Veröffentlichung geschrieben sind und nicht zur Erbauung des Lesers. Wenn ich etwas tun würde, das nur dazu dient, die sogenannten Kritiker zu beeindrucken, würde ich nicht nur den Respekt vor mir selbst, sondern auch den anderer Menschen verlieren. Deswegen werde ich gemocht, aber auch gehasst. Ein Kritiker der New York Times, Herbert Muschamp, erwähnte, dass ich mich besser schlage, wenn ich meine Kritiker ignoriere, als wenn ich ihnen Aufmerksamkeit schenke. Da gebe ich ihm recht und Stephen King würde das wohl auch, soweit es das Schicksal der Kurzgeschichte betrifft.

Sich selbst und seiner Arbeit treu zu bleiben ist ein Wert an sich. Denken Sie daran, dass Werte es verdient haben, erhalten zu werden. Niemand wird behaupten, es sei einfach, zu seinen Überzeugungen zu stehen, aber ich glaube, es ist notwendig. Ansonsten müssen Sie sich fragen, was Sie da tun und für wen. Einfach und geradlinig – so lautet die Devise, die Sie auf lange Sicht – in mehrfacher Hinsicht – reicher machen wird.

Es gibt etwas, das stärker ist als alle Armeen der Welt – und das ist eine Idee, deren Zeit gekommen ist.

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INNOVATION

Menschen nennen etwas Neues oft „innovativ“. Meistens kombiniert man aber nur existierende Elemente, um etwas zu schaffen, das neu zu sein scheint. Mir wurde nachgesagt, ich sei innovativ, als ich Hochhäuser baute, in denen sowohl Eigentumswohnungen als auch Hotelzimmer untergebracht waren. Das verwirklichte ich mit dem Trump International Hotel & Tower in New York City. Das Konzept wurde kopiert (von mir selbst und anderen) und hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen, sowohl national als auch international.

Für mich schien die Idee auf der Hand zu liegen – ich dachte nicht, dass ich damit besonders kreativ war. Wenn ich zurückblicke, war ich es vielleicht doch. Aber als ich in der Folge die Artikel über Innovation und Menschen, die sie hervorbringen, las, fragte ich mich, wie man solche Innovationen kreiert, etwas, worüber auch Studenten und Schüler nachdenken sollten.

Ich erinnere mich, einmal etwas über einen Komponisten namens Steve Reich gelesen zu haben, der sich durch eine neue Idee hervortat, die Phasing genannt wird. Das ist so ähnlich, als würden Scheibenwischer mal synchron und dann asynchron arbeiten. Offenbar war er eines regnerischen Tages im Stau gestanden und der Rhythmus der Scheibenwischer erregte seine Aufmerksamkeit. Was er hörte, wendete er auf seine musikalischen Kompositionen an. Er hatte einen wesentlichen Einfluss auf die zeitgenössische Musik. Ich finde, er gibt ein großartiges Beispiel als Innovator ab. Manchmal kommen neue Ideen von etwas so Alltäglichem wie Ihren Scheibenwischern. Der Schlüssel ist es, aufmerksam zu sein und seine Sinne neuen Reizen zu öffnen.

Es hilft außerdem, an zwei Dinge gleichzeitig zu denken – ich nenne es „Multilevel Fokus“. Verschiedene Dinge, die zusammengebracht werden, sind oft der Keim der Innovation – in musikalischen Kategorien zu denken, während Sie Ihren Scheibenwischern zuhören, oder an einen Hotelturm und Eigentumswohnungen gleichzeitig zu denken oder einen rollenden Stein zu sehen und sich ein Rad vorzustellen. Wer weiß, was dabei herauskommt? Manchmal ist es fantastisch und manchmal nicht, jedenfalls arbeitet der Geist in neuen Dimensionen, was sich häufig als fruchtbar erweist.

Das kann auch passieren, wenn man es gar nicht aktiv darauf angelegt hat, innovativ zu sein, also sollten Sie noch eine weitere Technik anwenden – bewusst und unbewusst –, nämlich sich einen offenen Geist zu bewahren. Das ist sowohl im Geschäftlichen als auch in den bildenden Künsten wichtig. Beschränken Sie sich nicht auf ausgetretene Pfade, um geschäftlichen Erfolg zu haben. Mein erstes Buch hieß deshalb „The Art of the Deal“ (auf Deutsch „Trump. Die Kunst des Erfolges“), weil ich Geschäftsabschlüsse als Kunstform betrachte. Vielleicht war ich deshalb erfolgreich bei meinen Deals. Ich versuche, beide Hirnhälften einzusetzen, wenn ich denke und arbeite.

Sie kennen sicher die Zahl Phi, die eine erstaunliche Geschichte vorzuweisen hat. Sie wurde von Pythagoras bis hin zu da Vinci und vermutlich auch von den Erbauern der Pyramiden eingesetzt. Sie existiert schon lange – die Zahl lautet 1,61803339887. Das ist der Goldene Schnitt, auch die Goldene Zahl genannt. Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, lesen Sie „The Golden Ratio“ von Mario Livio, der sehr ins Detail geht. Der Punkt ist: Es scheint, als würden einige die Zahl absichtlich verwenden, andere wiederum kennen sie unterbewusst und sie erscheint in ihren Werken mit oder ohne Absicht. Man kann sie bewusst einsetzen und oft wird das auch getan. Das Ganze ist sehr mysteriös, da dieses Verhältnis in Kunstwerken oder bei natürlichen Phänomenen vorkommt, die nichts miteinander zu tun haben, vom Schneckenhaus des Nautilus bis zu Galaxien, Kunstwerken und Architektur. Es kann Ihre Versuche, innovativ zu sein, ein wenig einfacher machen, wenn Sie sich klarmachen, dass es geheimnisvolle Dinge im Leben gibt und man diesen gegenüber aufgeschlossen sein sollte.

Das heißt natürlich nicht, dass ich Ihnen rate, sich übermäßig mit dem Mysteriösen zu beschäftigen – ein erfolgreiches Leben erfordert gesunden Menschenverstand und harte Arbeit –, sondern, dass Sie Dingen, die manchmal unerklärlich sind, offen gegenüberstehen sollten, weil Sie das auf dem Weg zur Innovation oft einen großen Schritt voranbringen kann. Wir schaffen nicht wirklich etwas, wir fügen zusammen, was für uns geschaffen wurde. Wenn Sie gut darin sind, etwas zusammenzufügen – egal wo Ihre Interessen liegen – sind Sie auf dem besten Wege, innovativ zu werden. Ein großer Geist verlangt nach den unterschiedlichsten Gedanken und Impulsen, um ausgelastet zu sein. Sorgen Sie also dafür, dass Ihr Geist sich auf die bestmögliche Weise mit etwas intensiv beschäftigt. Dies könnte möglicherweise Ihre Fahrkarte zum Erfolg sein.

Zusammenzukommen ist ein Anfang, zusammenzubleiben ist Fortschritt, zusammenzuarbeiten ist Erfolg.

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WIE WICHTIG ES IST, EIN TEAMPLAYER ZU SEIN

Auch als Entrepreneur wusste ich immer, wie wichtig es ist, ein Teamplayer zu sein. Im großen Maßstab betrachtet, stecken wir da alle gemeinsam drin; etwas anderes zu glauben wird möglicherweise nicht zu den Ergebnissen führen, die wir anstreben. Mehr als je zuvor müssen wir zusammenarbeiten, um zu überleben, aber auch, um erfolgreich zu sein.

Als ich darüber nachdachte, fielen mir ein paar Beispiele für gute Teamplayer ein. Die meisten kennen sicher Tom Brokaw, den Fernsehjournalisten und Schriftsteller. Er hat schon mehrere Auszeichnungen erhalten und ist in seinem Fachbereich und auch in der Öffentlichkeit hoch angesehen. Ich erinnere mich, als das erste Mal „The Apprentice“ ausgestrahlt wurde und sehr gut ankam – die Show bekam die höchsten Quoten in dieser Woche und ich wurde von George Steinbrenner eingeladen, bei einem Spiel der Yankees in seiner Loge zu sitzen. Tom und seine wunderbare Frau waren auch da und er tippte mir auf die Schulter und sagte: „Danke, Donald, für das, was du für NBC getan hast. Wir schätzen das wirklich sehr.“

Was er sagte, war ein perfektes Beispiel für Teamgeist. Wir arbeiten beim selben Sender und es bedeutete ihm etwas, was ich für sie getan hatte. „Sie“ wurde zu „uns“ und ich verstand sofort die Einstellung, die dahinterstand. Er ist vielleicht berühmt, aber er weiß auch, dass es in seinen Sendungen nicht bloß um ihn geht. Meine Sendung dreht sich auch nicht nur um mich. Und je mehr man im Leben lernt, desto häufiger wird man feststellen, dass es sich bei den meisten Dingen, die man tut, nicht nur um einen selbst dreht. Tom war der Sender wichtig und der Erfolg von „The Apprentice“ half auch seinem Team. Sein Kommentar ließ tief blicken, vor allem, was seine persönliche Integrität angeht – und das ist vielleicht der Grund, wieso ihn jeder bei NBC und auch die Öffentlichkeit liebt und respektiert.