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Fragwürdige Ehrungen!?


Fragwürdige Ehrungen!?

Straßennamen als Instrument von Geschichtspolitik und Erinnerungskultur

von: Matthias Frese

12,99 €

Verlag: Ardey-Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 10.08.2018
ISBN/EAN: 9783870234379
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 268

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Straennamen dienen Bewohnerinnen und Bewohnern, Besucherinnen und Besuchern eines Ortes vorrangig zur raumlichen Orientierung. Daruber hinaus sollen sie die Erinnerung wach halten, das Gedenken fordern sowie der Ehrenbezeugung dienen. Straennamen verweisen auf die Zeit ihrer Verleihung: auf die jeweiligen Herrschaftsverhaltnisse, die Kultur und den Raum. Sie sind damit sichtbarer Teil der Vergangenheitspolitik einer Stadt und ihrer Reprasentanten. Straenumbenennungen hingegen greifen in die Erinnerungskultur ein, indem sie einzelne Personen, Ereignisse oder Orte aus dem offiziellen Gedachtnis einer Stadt streichen. Zumeist sind solche Umbenennungen in Deutschland Folgen und Zeichen politischer Zasuren gewesen, so wahrend der Umbruche 1918/19, 1933, 1945 und 1989/90. In jungerer Zeit sind sie vor allem Ausdruck eines sich wandelnden Verstandnisses und gesellschaftspolitischen Umgangs mit der Zeit der NS-Diktatur, insbesondere mit Tatern und Opfern. Der Sammelband ist aus einer in der Offentlichkeit wie auch in Politik und Verwaltung vielbeachteten Tagung hervorgegangen, die im Juli 2011 vom LWL-Institut fur westfalische Regionalgeschichte gemeinsam mit der LWL-Literaturkommission und dem Westfalischen Heimatbund veranstaltet wurde. Die Beitrage des Sammelbandes behandeln im ersten Teil zunachst die Benennungspraxis von Straen in Westfalen und Lippe seit dem 19. Jahrhundert. Anschlieend beleuchten sie auf breiter Quellengrundlage zum einen die Verfahren und unterschiedlichen Vorgehensweisen in den einzelnen westfalischen Stadten und Gemeinden wahrend der NS-Zeit und nach 1945 und stellen die breite Verteilung belasteter westfalischer Dichterinnen und Dichter auf Straennamen vor. Im zweiten Teil werden ausgewahlte Namensgeber thematisiert, deren Leben und Wirken heute kontrovers beurteilt wird. Im Mittelpunkt stehen der Heimatdichter und Funktionar des Westfalischen Heimatbundes Karl Wagenfeld, die Dichterin Agnes Miegel, der NS-Funktionar und Dichter Friedrich Castelle sowie der Reichsprasident Paul von Hindenburg. Die Beitrage liefern umfassende Informationen zu Werk und Biographie, stellen bisherige Debatten zu Straenumbenennungen vor und sollen damit die lokalen Argumentations- und Umgangsweisen im Hinblick auf Straenumbenennungen unterstutzen.

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