Henning Rietz: Anbetung entdecken – Neu über Gott staunen lernen
Quadro Nr. 5
© 2012 (2. Auflage) Down to Earth · Laubacher Str. 16 II · 14197 Berlin
Gestaltung: www.michaelzimmermann.com
eBook Erstellung: Stefan Böhringer, eWort www.ewort.de
Fotos: photocase.com - kallejipp (1), secretgarden (6), emoji (14), ringo (22), sto.E (30)
Lektorat: Kerstin Hack, MatMil Berlin
ISBN: 978-3-935992-61-9
ISBN eBook: 978-3-86270-277-0; eBook-PDF: -279-4; Smartphone-App: -278-7
Bibeltexte sind nach der Luther-Übersetzung und »Hoffnung für alle« zitiert.
Zitate stammen aus der Zitate-Sammlung »Gut gesagt«, Down to Earth Verlag, 2008.
Impulshefte, Quadros und Bücher als Apps für Smartphones: www.textunes.de
Mehr Inspiration und weitere Quadros gibt es unter
www.down-to-earth.de und www.meinquadro.de
Tipps zur Anwendung
- Dieses Quadro ist in 28 Kapitel aufgeteilt. Du kannst vier Wochen lang täglich einen Abschnitt lesen und umsetzen. Wenn dich etwas besonders berührt, lies es mehrfach.
- Die Kapitel können fortlaufend oder auch unabhängig voneinander gelesen werden. Allerdings folgt der Aufbau insgesamt einer inneren Logik, so dass die fortlaufende Lektüre wahrscheinlich sinnvoller ist.
- Manchmal werden Bibelstellen zitiert. Lies den Text im Zusammenhang.
- Zu jedem Kapitel gibt es Fragen. Nimm dir Zeit, darüber nachzudenken. Ich empfehle dir, die Fragen schriftlich zu beantworten und dir Notizen zu machen, wie du die Handlungsimpulse umsetzen möchtest. Du kannst dafür ein einfaches Notizbuch verwenden oder Mein Quadro, das speziell für die Quadro-Serie gestaltet wurde.
- Selbst wenn dich etwas kalt lässt oder du mit einer Aussage nicht einverstanden bist – geh diesem Impuls nach und frage dich: Warum ist das so?
- Nimm dir einige Minuten Zeit, um mit Gott oder Menschen über das Gelesene zu reden – dadurch verankert es sich besser.
- Lies das Quadro gemeinsam mit deinem Partner, Freunden, einer Gruppe und sprecht darüber. Ihr werdet feststellen, dass der eine Stärken in einem Bereich hat, in dem ein anderer Probleme hat, und ihr euch gegenseitig unterstützen, Rat geben und helfen könnt.
- Probiere ruhig mal allein für dich oder mit Freunden neue Formen der Anbetung aus.
- Wer passiv konsumiert, bleibt passiv. Frage dich nach jedem Lesen: Wenn ich jemandem erzählen würde, was mir der wichtigste Impuls war – was würde ich ihm oder ihr sagen?
- Wenn du andere in Anbetung führst, kannst du einzelne Impulse zum Einstieg verwenden.
- Bleib gelassen. Änderungen geschehen nicht von heute auf morgen. Erlaube dir selbst, in deinem Tempo zu lernen und dich zu verändern.
Was mir wichtig ist…
Das möchte ich mir merken:
Das möchte ich ausprobieren:
Woche 1 — Kennen
Anbetung pur
Obwohl die Menschen Gott schon immer kannten, wollten sie ihn nicht anerkennen und ihm nicht danken. Aber dem Schöpfer allein gehören doch Lob und Ehre bis in alle Ewigkeit!
—Römer 1,21.25
Beten kann jeder.
Warum eröffne ich dieses Quadro mit einem so ernsten Zitat? Um etwas Ermutigendes deutlich zu machen: Wenn Menschen bewusst verlernen können, über Gott zu staunen, dann ist es erst recht möglich, das Staunen über Gott auch bewusst zu lernen. Dir ist wahrscheinlich bereits klar, dass Anbetung nicht dasselbe ist wie Lieder singen. Singen ist nur eine von vielen Ausdrucksformen für unsere Anbetung. In den vier Wochenthemen dieses Quadros versuchen wir, zum Kern vorzudringen. Was also ist nun »Anbetung pur«?
Nach meinem Verständnis ist Anbetung die schöpfungsgemäße Reaktion eines Menschen auf die Offenbarung Gottes. Gott zeigt sich uns. Und wir reagieren darauf. Ich liebe Bibelstellen, in denen beschrieben wird, wie das ganze Volk Israel die Herrlichkeit Gottes sieht und sich auf den Boden wirft, um Gott für seine Güte zu danken. Auch die Sünderin, die zu Jesus kommt und seine Füße mit Öl salbt, reagiert so, weil sie in ihm die Gnade Gottes erkannt hat.
Auch wenn ich in meinem Leben mehrfach durch schwierige Zeiten ging – die Leidenschaft für Anbetung habe ich nie verloren. Fast alle Ent-Täuschungen und bedrückenden Erfahrungen haben am Ende meine Bewunderung für Gott verstärkt. Ich vermute, das liegt zum einen daran, dass seine Konkurrenz in Krisen so gründlich entzaubert wurde. Zum anderen erkennt man manche von Gottes Qualitäten erst so richtig deutlich, wenn alles andere in trübem Grau versinkt.
Im Kampf gegen jahrelange innere Abhängigkeit wurde die Gnade Gottes für mich greifbar. In einer hässlichen Gemeindekrise blieb Gott der einzig Vollkommene. In anhaltenden Glaubenszweifeln war Jesus der letzte Halt und gewann in meinen Augen an Größe. Darüber bin ich unendlich froh, denn es hätte auch anders kommen können. Zynismus, innere Distanz und intellektuelle Kontrolle waren immer attraktive Abwege. Das Staunen über Gott hat mich in gewisser Hinsicht gerettet.
1.1 Was muss, muss
Wenn sie schweigen, dann werden die Steine am Wege schreien.
—Lukas 19,40
Kommst du dir als Christ manchmal etwas exotisch vor? Auf dem Weg zum Gottesdienst siehst du scheinbar nur Menschen, die von Partys zurückkehren oder irgendetwas anderes zu tun haben, als sich um das Lob Gottes Gedanken zu machen. In Politik, Wirtschaft und Kultur wird nur selten etwas Nettes über Gott gesagt – im Gegenteil. Die Medienkommentare zu Bildern von Christen, die Gott anbeten, sind meist belustigt, bissig oder bösartig.
- Denk mal
Kennst du dieses Was-mache-ich-hier-eigentlich-Gefühl? War es früher häufiger oder seltener?
- Mach mal
Denk in folgenden Situationen daran, dass Anbetung Gottes das Normale ist: nach dem Fernsehen, in Pausen, in Menschenmengen, beim Einkaufen.