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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Lebensbereiche der Stauden

Geselligkeitsstufen für Stauden (nach Hansen und Müssel)

Kennzeichnung des Gartenwertes

Angewandtes Farbsystem

Farne

Gräser

Sumpf- und Wasserpflanzen

Zwiebel- und Knollenpflanzen

Kräuter- und Heilpflanzen

Alphabetisches Verzeichnis der Stauden nach Lebensbereichen

Vorwort

Seit 1982 haben sich die bisherigen Handbücher Stauden mit jeder Auflage weiterentwickelt. Sie haben sich als wertvolle Arbeitshilfe in Ausbildung und Studium, in Planung und Ausführung bewährt.

Die Inhalte der nun vorliegenden, neu gestalteten beiden Bände, der Handbücher Stauden III a und III b, herausgegeben vom Bund deutscher Staudengärtner, wurden vollständig überarbeitet, erweitert und in vielfältiger Weise aktualisiert.

Die Nomenklatur richtet sich weitgehend nach der neuesten Ausgabe von „Der große Zander, Handwörterbuch der Pflanzennamen“. Sie entspricht aber nicht immer den wechselnden wissenschaftlichen Empfehlungen. Die 2011 erschienene „Handelsnomenklatur Stauden“, die auf Wunsch der gärtnerischen Praxis entwickelt wurde, ist hier eingeflossen.

Die neue Schreibweise der deutschen Pflanzennamen und die teils geänderte Zuordnung zu den Familien wurde ebenfalls aktualisiert. Nach Möglichkeit sind die Sorten einer nahestehenden Art zugeordnet. Wo dies nicht möglich war, bedeutet „x cultorum“, dass die Sorte aus züchterischer Arbeit oder durch Auslesen entstanden ist. (Die nur noch bedingt zulässige Bezeichnung hybridum und x hybridum wurde entsprechend verwendet.)

Der vorliegende Band III b beinhaltet die Aufstellung einer begrenzten, zeitnahen Arten- und Sortenübersicht des Pflanzenbereichs Ziergräser, Freilandfarne, Zwiebel- und Knollenpflanzen, Sumpf- und Wasserpflanzen, Würz-, Duft-, Heil- und Küchenkräuter, jeweils in einer gängigen Übersicht vorgestellt. Das Handbuch III a gibt eine Arten- und Sortenübersicht über eine Vielzahl von Stauden.

Dem Arbeitskreis Staudensichtung, unter der Federführung von Herrn Prof. Dr. Bernd Hertle, sei Dank für die Überlassung der erarbeiteten und hier eingeflossenen Sichtungsergebnisse.

Viel Spaß mit den Büchern und ein erfolgreiches Arbeiten mit Stauden. Möge sich die überwältigende Vielfalt und Farbenpracht der Stauden in den Gärten wiederfinden!

Hans Götz, Martin Häussermann
Im Sommer 2012

Lebensbereiche der Stauden

Die Lebensbereiche der Stauden wurden nach dem Modell von Prof. Dr. Josef Sieber von Hans Götz in Zusammenarbeit mit dem Bund deutscher Staudengärtner (BdS) überarbeitet.

Durch die vollständige Zuordnung aller, auch nicht bewerteter Stauden in Lebensbereiche ergeben sich Hinweise über die Herkunft und demnach auch zur Verwendung. Alle Zuordnungen beruhen auf Erkenntnissen, Beobachtungen und Erfahrungen, in bester Absicht, ohne absoluten Anspruch auf Vollständigkeit. Viele Stauden eignen sich zur Verwendung in mehreren Lebensbereichen. Eine Trennung des vorwiegenden Lebensbereichs von den zusätzlichen Lebensbereichen ist durch einen Schrägstrich erkenntlich, z. B. G2/GR2, FR2.

Lebensbereich Gehölz (G)

Im lichten Schatten oder Halbschatten, vornehmlich unter locker aufgepflanzten Bäumen, gedeihen viele „Waldstauden“ sehr gut. Sie stehen in enger Beziehung zu den Bäumen und beleben diese Bereiche von Gärten und Anlagen durch ihre Wuchsformen und Blüten. Die verrottenden Blätter der Bäume sorgen für den erforderlichen humosen, frischen Boden und dürfen nicht weggeräumt werden.

Unter den Stauden dieses Lebensbereiches sind einerseits Arten heimischer Waldstauden zu finden, die vorzugsweise im Bereich gut eingewachsener Bäume mit „reifem“ (humosem, frischem) Boden zu pflanzen sind. Diesen stehen Stauden mit beetstaudenähnlichem Wuchscharakter gegenüber, die meist durch stattlichere Erscheinung, üppigen Wuchs und oft durch auffällige Blüten sehr wirkungsvoll, aber auch anspruchsvoller an Boden und Pflege sind.

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Lebensbereich Gehölzrand (GR)

Am Rande von Baum- und Strauchgruppen, vielfach in gutem, humosem Boden finden zahlreiche Stauden optimale Standortverhältnisse.

Zu beachten ist, dass einige Arten mehr den offenen, sonnigen, warmen Gehölzrand bevorzugen, andere gedeihen besser im kühleren, halbschattigen oder wechselschattigen, bodenfrischen Gehölzrand.

Auch hier, im Lebensbereich Gehölzrand, finden Stauden mit beetstaudenähnlichem (b) Wuchscharakter, bei höherem Anspruch an Boden und Pflege, wirkungsvolle Verwendung.

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Lebensbereich Freiflächen (Fr)

mit wiesen- oder beetstaudenähnlichem Charakter. Außerhalb der Standorte von Bäumen und Sträuchern (auf offenen, sonnigen „freien Flächen“) gibt es vielfältige Gartensituationen, in denen viele Stauden die für sie günstigen Lebensbedingungen finden. Auf Freiflächen finden folgende Pflanzungen Verwendung:

1. Freiflächenpflanzungen (Fr1-3-w) mit wiesenähnlichem Charakter, wirken durch die weitgehende Verwendung von Arten sehr naturnah. Solche Pflanzungen können sehr wirkungsvoll sein. Die Ansprüche an Boden und Pflege sind verhältnismäßig gering (ordnend eingreifen). Je nach ihren Ansprüchen an Feuchtigkeitsgehalt/Wasserhaltekraft des Bodens lassen sich die Arten (früher Wildstauden genannt) folgendermaßen unterscheiden: Stauden für warmen, vollsonnigen Standort mit durchlässigem, trockenem Boden (Fr1), Stauden für mäßig trockenen bis frischen Boden (Fr2) und schließlich Stauden, die einen ausreichend feuchten Boden bevorzugen (Fr3).

2. Freiflächenpflanzungen (Fr1–3-b) mit beetähnlichem Charakter sind im Unterschied zum Lebensbereich Beet, durch die Verwendung von besonderen Arten und wenig veränderten Sorten, durch stattlichen Aufbau und oft auffälligeren Blüten, sehr wirkungsvoll, aber auch etwas anspruchsvoller in Bezug auf Boden und Pflege.

3. Für sehr warme, sonnenseitig geneigte Flächen (auch auf Böschungen vor Terrassen) mit trockenem, kalkhaltigem Boden eignen sich sogenannte „Steppen-Heide-Pflanzen“ (SH).

4. Für die nährstoffärmeren, etwas bodensauren Bereiche eignen sich die „Heidepflanzen“ (H).

5. Freiflächen mit angesäter Ackerflora werden meist fälschlich Blumenwiese genannt. Hier handelt es sich überwiegend um einjährige, heimische oder auch eingebürgerte Ackerkräuter, z. B. Adonis aestivalis (Sommer-Adonisröschen), Agrostemma githago (Kornrade), Centaurea cyanus (Kornblume), Iberis amara (Bittere Schleifenblume), Linum grandiflorum (rot blühender Lein), Melampyrum arvense (Acker-Wachtelweizen), Papaver rhoeas (Klatsch-Mohn) und weitere. Alle benötigen offenen Boden. Gemäht wird erst nach der Samenreife. Im Frühjahr wird die Fläche flach gelockert, damit der Samen keimt und sich wieder eine Ackerflora entwickeln kann. Die Alternative ist eine Neueinsaat. Im Samenhandel werden verschiedene Mischungen angeboten.

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Lebensbereich Steinanlagen (St)

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Viele Stauden fühlen sich im Bereich der Steine, oder an den Stein gebunden, wohl. Manche sind nässeempfindlich und wachsen daher am besten in einem von Kies, Steinen bzw. Felsbrocken durchsetzten, wasserdurchlässigen Boden, den „Felssteppen“ (FS), andere gedeihen selbst in den flachen Bodenschichten über Felsen oder größeren Steinen, den „Matten“ (M) (Felsmatten). Wieder andere eignen sich bestens zum Pflanzen hinter die „Mauerkrone“ von Trockenmauern oder in deren „Steinfugen“ (SF). Meist sind sie auch zur Trogbepflanzung und Dachbegrünung geeignet.

Zu beachten ist mitunter der Anspruch an Kalkoder Silikatböden, soweit nicht indifferent bzw. tolerant.

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Lebensbereich Alpinum (A)

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Einige reizvolle, aber auch anspruchsvolle, oft nicht sehr konkurrenzkräftige Stauden finden die beste Verwendungsmöglichkeiten im Alpinum, wo auf kleinem Raum die unterschiedlichsten Standorte geschaffen werden können.

Lebensbereich Beet (B)

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Für die in Gärten am häufigsten anzutreffende Standortsituation – das Beet/die Rabatte – gibt es eine große Zahl herrlicher Stauden mit stattlichem Habitus und prachtvollen Blüten. Sie benötigen einen humosen, nährstoffreichen, frischen Boden sowie einen möglichst konkurrenzfreien Standort.

Unter den Stauden des Lebensbereichs „Beet“ (B) gibt es Arten und Sorten, denen als „Leitstauden“ bei einer Beetstaudenpflanzung dominierende „Gerüstbildnerfunktionen“ zukommen, andere dienen zumeist als „Begleitstauden“ (siehe Geselligkeitsstufen).

Lebensbereich Wasserrand (WR)

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Für die durch große Bodenfeuchtigkeit gekennzeichneten Situationen am Rande von Teichen oder Bächen eignen sich manche Stauden hervorragend.

Unter dem Begriff „Wasserrand“ (WR) kann nicht die Grenzlinie zwischen „Wasser“ und „Festland“ verstanden werden. Er umfasst vielmehr eine Zone des feuchten bis sumpfigen auch wechselfeuchten Bodens ebenso wie die Zone des flachen Wassers. Nach den Standortverhältnissen ihres Vorkommens in der Natur, aber auch nach ihrer vorwiegenden Verwendung lassen sich die Stauden des Lebensbereichs „Wasserrand“ in die folgenden Gruppen einteilen:

„Sumpfstauden“ (WR4) für feuchten bis nassen, zeitweise überfluteten bzw. abtrocknenden Boden. Stauden der „Röhrichtzone“ (WR5) für feuchten oder dauernassen Boden bis hin zu flachem Wasser (0–20 cm Wassertiefe).

Außerhalb betonierter Wasserbecken können in einem wasserhaltigen Boden auch viele der Stauden des Lebensbereichs Freiflächen mit feuchtem Boden (Fr3, Fr3-b), einige auch dauernass (Fr4) gepflanzt werden.

Lebensbereich Wasser (W)

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Für alle in Gartenteichen üblichen Wassertiefen gibt es geeignete Stauden. Die Vielfalt der Wuchsformen dieser Stauden ist sehr groß. Nach den Wuchsformen lassen sich die „Wasserpflanzen“ in folgende Gruppen einteilen:

1. Wasserpflanzen, die im Boden wurzeln, ihre Trieb- und Blattmasse überwiegend über die Wasseroberfläche herausheben (W5), im Übergang auch (WR5).

2. Wasserpflanzen, die im Boden wurzeln, deren Blätter aber überwiegend auf dem Wasser aufliegen: „Schwimmblattpflanzen“ (W6).

3. In einer dritten Gruppe (W7) sind untergetauchte, „submerse“ Pflanzen, deren Triebe und Blätter sich meist unterhalb der Wasseroberfläche befinden, zusammengefasst.

4. Die wenigen frei schwimmenden Pflanzen sind dem Lebensbereich W8 zugeordnet.

Auch wenn viele Wasserpflanzen ihr Optimum bei einer gewissen Wassertiefe finden, haben doch manche von ihnen diesbezüglich eine sehr weite Standortamplitude. Bei einigen sollte der Wunsch nach eher saurem Moorboden berücksichtigt werden, z. T. mit nährstoffarmem Wasser.

Feuchtezahlen für die Lebensbereiche

Feuchtezahlen für die Lebensbereiche Gehölz (G), Gehölzrand (GR), Freiflächen (Fr), Steinanlagen (St), Alpinum (A), Beet/Rabatte (B) und Zuordnungen in den Lebensbereichen WR, W:

trockener Boden

frischer bis mäßig trockener Boden

feuchter Boden

feuchter bis dauernasser Boden

In den Lebensbereichen Wasserrand (WR) und Wasser (W):

flaches Wasser

Schwimmblattpflanzen

untergetauchte, submerse Pflanzen

frei schwimmende Pflanzen

Geselligkeitsstufen für Stauden

(nach Hansen und Müssel)

Ihren Anforderungen entsprechend, werden Staudenpflanzen einzeln, in kleineren oder größeren Trupps, Gruppen oder flächig gepflanzt. Aus ihrem Wuchsverhalten und der unterschiedlichen Verteilung am natürlichen Standort lässt sich der Anspruch einer Art an die Geselligkeit ableiten und in Verbindung mit den spezifischen Eigenschaften ein Hinweis dafür formulieren, wie viele Pflanzen für eine vorgegebene Fläche empfohlen werden. Die Geselligkeit wird in der folgenden fünfteiligen Skala dargestellt:

I. 

Möglichst einzeln oder in kleinen Trupps 1–3 pflanzen.

II. 

In kleinen Trupps mit 3–5 Pflanzen verwenden.

III. 

In größeren Gruppen von 10–20 Pflanzen verwenden.

IV. 

In großen Stückzahlen und meist flächig pflanzen.

V. 

Vorwiegend großflächig pflanzen. Je nach Größe der zu bepflanzenden Fläche ist es vorteilhaft, die Stufen I–III entsprechend zu wiederholen.

Kennzeichnung des Gartenwertes

Die Arbeitsgemeinschaft Staudensichtung des Bundes deutscher Staudengärtner sichtet und prüft seit 1952 die Eigenschaften von Arten und Sorten. Das Ergebnis mehrjähriger Tests in Sichtungsgärten in Verbindung mit den Erfahrungen aus der Praxis führt zu den hier genannten Bewertungen. Geprüft und bewertet werden unter anderem Sortenechtheit, Wuchskraft und Standfestigkeit, alle Aspekte der Blüte von der Farbe über Blütenzahl und Haltbarkeit bis zur Wetterbeständigkeit, die Widerstandsfähigkeit der Art oder Sorte gegen Krankheiten und die Verwendbarkeit in Pflanzengemeinschaften.

Für alle Gattungen, Arten (früher Wildstauden genannt) und die züchterisch mehr oder weniger stark weiterentwickelten Sorten werden folgende Bewertungszeichen verwendet:

*** 

ausgezeichnete Art oder Sorte

** 

sehr gute Art oder Sorte

gute Art oder Sorte

Li 

Staude für den Pflanzenliebhaber (nicht identisch mit dem Liebhabersortiment)

Lo 

Staude mit nur lokaler Bedeutung

Arten und Sorten von durchaus hohem Gartenwert, die bisher aber noch nicht durch die Sichtungskommission bewertet wurden.

Auch das Sortiment der Stauden ist einem dauernden Wandel unterworfen. Die in den Ergebnissen der Staudensichtung zum Ausdruck kommende Bewertung kann daher jeweils nur einen, auch zeitlich begrenzten, Ausschnitt beleuchten. Verstehen Sie die Angaben zum Gartenwert daher als das engagierte Bemühen der deutschen Staudengärtner, Ihnen als Verwender eine Arbeitshilfe an die Hand zu geben, sozusagen einen Kompass durch die fast unübersehbare Fülle des Sortiments der Stauden.

Angewandtes Farbsystem

Entgegen den oft üblichen prosaischen Farbangaben wie azurblau, kirschrot, lavendelblau, mauvepink, karminpink, rostrot, zinnoberrot u. v. a. wird hier versucht, mit den klassifizierten Hauptfarben Blau, Gelb, Rot, Rosa, Purpur, Violett, Weiß und den Ergänzungsfarben Braun, Schwarz, Orange, Grau ein reales Farbsystem zu verwenden. Übergänge, z.B. violettblau (Hauptfarbe Blau, untergeordnete Farbe Violett), erweitern die nötigen Möglichkeiten. Eine weitere Differenzierung ergibt sich durch die Erweiterung mit Tönungen wie dunkel, tief, leuchtend, hell, zart und blass, matt. Mit diesen Kombinationen ergibt sich eine einigermaßen nachvollziehbare Aussage zu Blattund Blütenfarben, z.B. dunkelbraunrot oder hellviolettrosa.

Farne

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© Floramedia

 

Farne sind eine vielgestaltige Gruppe von Stauden mit sehr unterschiedlichen Strukturen und Wuchshöhen. Die Wedel sind einfach- bis mehrfach gefiedert, selten auch einfach, ungefiedert (z. B. Hirschzungen). Farne finden in den Lebensbereichen Gehölz und Gehölzrand mit frischem bis feuchtem Boden Verwendung, manche vorwiegend in Steinanlagen mit Steinfugen, meist absonnig; nur wenige sind sonnenverträglich (Ceterach).

Adiantum pedatum

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© Floramedia

Pfauenradfarn

Adiantaceae – Frauenhaarfarngewächse

Herkunft: Nordamerika, Ostasien

Wuchs: Horstartig, mit kurzen, verzweigten Rhizomen, lockerbuschig

Blatt: Stiele schwarz, gabelig geteilt, Wedel einfach gefiedert, Fieder flach, pfauenradähnlich ausgebreitet, hellgrün, sommergrün, herbstfärbend

Mittlere Höhe: 50 cm

Frucht: Wenige, kleine Sporangienhäufchen (Sori) unterseits an den Fiederchen

Standort: Absonnig, schattig bis halbschattig, Boden durchlässig, humos, sauer bis schwach alkalisch, frisch bis feucht, luftfeucht

Lebensbereiche: G2–3 / GR2–3 = Gehölz/Gehölzrand

Geselligkeitsstufe: I–II = einzeln von 1–3 oder in kleinen Trupps von 3–5 Pflanzen

Weitere Arten und Sorten: ‘Imbricatum’, Kleiner Pfauenradfarn, 20 cm, *

Adiantum venustum

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© H. Götz

Himalaja-Venushaarfarn

Adiantaceae – Frauenhaarfarngewächse

Herkunft: Himalaja

Wuchs: Flächig, kriechend, mit verzweigten, unterirdischen Rhizomen

Blatt: Wedel waagerecht stehend, fiederartig, grün, wintergrün

Mittlere Höhe: 15 cm

Frucht: Kleine Sporangienhäufchen (Sori) unterseits an der Spitze der Fiederchen

Standort: Absonnig, schattig bis halbschattig, Boden durchlässig, humos, sauer bis schwach alkalisch, frisch bis feucht, luftfeucht

Lebensbereiche: G2–3 / GR2–3 = Gehölz/Gehölzrand

Geselligkeitsstufe: II–III = in kleinen Trupps von 3–5 bis zu größeren Gruppen von 10–20 Pflanzen

Besondere Hinweise: Sehr wüchsige, grazile Art

Asplenium trichomanes

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© H. Götz

Streifenfarn, Steinfeder

Aspleniaceae – Streifenfarngewächse

Herkunft: Europa (Kosmopolit)

Wuchs: Horstartig, gestielt, fast rosettig angeordnet, polsterartig

Blatt: Wedel einfach gefiedert, Fiederchen rundlich, wintergrün

Mittlere Höhe: 10 cm

Frucht: Sporangienhäufchen (Sori) auf der Unterseite der Wedel

Standort: Schattig, absonnig, feuchte Felsen, Stein- und Mauerfugen

Lebensbereiche: St3 / SF3 = Steinanlagen/Steinfugen

Geselligkeitsstufe: II = in kleinen Trupps von 3–5 Pflanzen

Besondere Hinweise: Geringer Humusbedarf, vorwiegend in Silikatgestein auftretend

Weitere Arten und Sorten: A. adiantum-nigrum, Schwarzstieliger Streifenfarn, meist in Mauern, Wedel grün, waagerecht; A. ruta-muraria, Mauer-Streifenfarn, Wedel feinzerteilt, gefiedert; A. septentrionale, Nördlicher Streifenfarn, Fieder lineal; A. viride, Grünstieliger Streifenfarn, kalkliebend

Athyrium filix-femina

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© H. Götz

Wald-Frauenfarn

Woodsiaceae (Athyriacea) – Wimpernfarngewächse (Frauenfarngewächse)

Herkunft: Europa, nördliche Halbkugel

Wuchs: Horstartig, Wedel schräg aufwärts bis ausladend

Blatt: Wedel doppelt gefiedert, schmal, Mittelrippe grün, Spreiten grün, sommergrün

Mittlere Höhe: 70 cm

Frucht: Sporangienhäufchen (Sori) auf der Unterseite der Wedel

Standort: Absonnig, schattig bis halbschattig, Boden durchlässig, humos, sauer bis alkalisch, frisch

Lebensbereiche: G2 / GR2 = Gehölz/Gehölzrand

Geselligkeitsstufe: I = einzeln oder in kleinen Trupps von 1–3 Pflanzen

Besondere Hinweise: Anpassungsfähig, vermehrt sich an zusagenden Stellen reichlich durch Sporen

Weitere Arten und Sorten: ‘Bornholmiense’, 25 cm, kurze, gedrungene Wedel, trichterförmig angeordnet; ‘Frizelliae’, 40 cm, kurze, abgerundete Fieder; ‘Victoriae’, 40 cm, Fieder kreuzweise angeordnet; ‘Rotstiel’, 70 cm, mit rotbrauner Mittelrippe

Athyrium filix-femina ‘Minutissimum’

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© Floramedia

Zwerg-Frauenfarn

Woodsiaceae (Athyriacea) – Wimpernfarngewächse (Frauenfarngewächse)

Herkunft: Züchtung/Auslese; Art aus der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel

Wuchs: Horstartig, Wedel schräg aufwärts bis ausladend

Blatt: Wedel doppelt gefiedert, schmal, Mittelrippe und Spreite grün

Mittlere Höhe: 40 cm

Frucht: Sporangienhäufchen (Sori) auf der Unterseite der Wedel

Standort: Absonnig, schattig bis halbschattig, Boden durchlässig, humos, sauer bis alkalisch, frisch

Lebensbereiche: G2 / GR2 = Gehölz/Gehölzrand

Geselligkeitsstufe: I = einzeln oder in kleinen Trupps von 1–3 Pflanzen

Besondere Hinweise: Nordseitig an Gebäuden, anpassungsfähig an Boden und Standort

Weitere Arten und Sorten: A. distentifolium, Gebirgs-Frauenfarn, mit der Sorte ‘Rotstiel’

Athyrium niponicum ‘Metallicum’

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© Floramedia

Garten-Regenbogen-Frauenfarn

Woodsiaceae (Athyriacea) – Wimpernfarngewächse (Frauenfarngewächse)

Herkunft: Züchtung/Auslese; Art aus Japan, Korea, China, Mandschurei, Taiwan

Wuchs: Horstartig, Wedel schräg aufwärts bis ausgebreitet

Blatt: Wedel doppelt gefiedert, mehrfarbig, sommergrün

Mittlere Höhe: 40 cm

Standort: Absonnig, schattig bis halbschattig, Boden durchlässig, humos, schwach sauer, frisch

Lebensbereiche: G2 / GR2 = Gehölz/Gehölzrand

Geselligkeitsstufe: I–II = einzeln von 1–3 oder in kleinen Trupps von 3–5 Pflanzen

Besondere Hinweise: Nordseitig an Gebäuden, anpassungsfähig an Boden und Standort

Weitere Arten und Sorten: A. niponicum, Wedel grün, weiß silbrig gefleckt

Blechnum spicant

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© Floramedia

Rippenfarn

Blechnaceae – Rippenfarngewächse

Herkunft: Europa, Kaukasus, Japan, USA, Alaska

Wuchs: Flach ausgebreitet, fast rosettig, Spreite länglich, lanzettlich

Blatt: Wedel fiederschnittig bis einfach gefiedert, dunkelgrün, wintergrün

Mittlere Höhe: 20 cm

Frucht: Separate, straffaufrechte, fertile Wedel (Sporenwedel) mit schmalen Fiederblättchen

Standort: Schattig, Rohboden sauer, modrig, torfig, durchlässig, humos, frisch bis feucht

Lebensbereiche: G2–3 / GR2–3 = Gehölz/Gehölzrand

Geselligkeitsstufe: II = in kleinen Trupps von 3–5 Pflanzen

Besondere Hinweise: Möglichst in Rohböden, separate Sporenwedel

Weitere Arten und Sorten: B. penna-marina, Seefeder-Rippenfarn, 15 cm, Wedel einfach gefiedert, flächiger Wuchs durch Ausläufer

Dryopteris affinis

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© H. Götz

Goldschuppenfarn

Dryopteriaceae – Wurmfarngewächse

Herkunft: Europa, Nordwestafrika, Vorderasien

Wuchs: Horstartig, ziemlich straffaufrecht

Blatt: Wedel doppelt gefiedert, untere Hälfte der Mittelspreiten dicht mit gelbbraunen Spreuschuppen besetzt, grün, in geschützten Lagen wintergrün

Mittlere Höhe: 70 cm

Frucht: Sporangienhäufchen (Sori) auf der Unterseite der Wedel

Standort: Absonnig, halbschattig bis schattig, Boden durchlässig, humos, nährstoffreich, kalkarm, frisch bis feucht

Lebensbereiche: G2–3 / GR2–3 = Gehölz/Gehölzrand

Geselligkeitsstufe: I = einzeln oder in kleinen Trupps von 1–3 Pflanzen

Besondere Hinweise: Nordseitig an Gebäuden, anpassungsfähig an Boden und Standort

Weitere Arten und Sorten: ‘Cristata’, 90 cm, Fiederblätter am Ende mehrfach gegabelt, Li; ‘Pinderi’, 70 cm, Wedel schmal, dunkelgrün, *

Dryopteris dilatata

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© Floramedia

Breitwedel-Dornfarn

Dryopteriaceae – Wurmfarngewächse

Herkunft: Gemäßigte Zone der nördlichen Halbkugel

Wuchs: Horstartig, breitausladend

Blatt: Wedel sehr breit, drei- bis vierfach gefiedert, deutlich gebogen, dichtstehend, dunkelgrün, lange grün bleibend

Mittlere Höhe: 60 cm

Frucht: Sporangienhäufchen (Sori) auf der Unterseite der Wedel

Standort: Absonnig, halbschattig bis schattig, Boden durchlässig, humos, nährstoffreich, kalkarm, frisch bis feucht

Lebensbereiche: G2–3 / GR2–3 = Gehölz/Gehölzrand

Geselligkeitsstufe: I = einzeln oder in kleinen Trupps von 1–3 Pflanzen

Besondere Hinweise: Nordseitig an Gebäuden, anpassungsfähig an Boden und Standort

Weitere Arten und Sorten: D. carthusiana, Kartäuser Dornfarn, 50 cm untere Fieder verlängert, Enden gabelig, *

Dryopteris erythrosora

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© Floramedia

Rotschleier-Wurmfarn

Dryopteriaceae – Wurmfarngewächse

Herkunft: China, Korea, Japan, Taiwan

Wuchs: Horstartig, schräg aufwärts bis ausladend

Blatt: Wedel doppelt gefiedert, etwas glänzend, im Austrieb rötlich, wintergrün

Mittlere Höhe: 50 cm

Frucht: Sporangienhäufchen (Sori) auf der Unterseite der Wedel, vor der Reife mit rötlich durchscheinendem Schleier

Standort: Absonnig, schattig bis halbschattig, bei genügend Feuchtigkeit auch sonnig, Boden durchlässig, humos, frisch

Lebensbereiche: G2–3 / GR2–3 = Gehölz/Gehölzrand

Geselligkeitsstufe: I = einzeln oder in kleinen Trupps von 1–3 Pflanzen

Besondere Hinweise: Nordseitig an Gebäuden, anpassungsfähig an Boden und Standort

Dryopteris filix-mas

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© Floramedia

Gewöhnlicher Wurmfarn

Dryopteriaceae – Wurmfarngewächse

Herkunft: Gemäßigte Zone der Nordhalbkugel, Anden

Wuchs: Horstartig, im Austrieb aufrecht, später breitausladend

Blatt: Wedel einfach gefiedert, Stiele mit Schuppen besetzt, dunkelgrün

Mittlere Höhe: 90 cm

Frucht: Sporangienhäufchen (Sori) auf der Unterseite der Wedel

Standort: Absonnig, schattig bis halbschattig, bei genügend Feuchtigkeit auch sonnig, Boden durchlässig, humos, frisch bis feucht

Lebensbereiche: G2–3 / GR2–3 = Gehölz/Gehölzrand

Geselligkeitsstufe: I = einzeln oder in kleinen Trupps von 1–3 Pflanzen

Besondere Hinweise: Nordseitig an Gebäuden, anpassungsfähig an Boden und Standort

Weitere Arten und Sorten: D. wallichiana, Schwarzschuppenfarn, 60 cm, Wedelstiele und Mittelrippe schwarz geschuppt, Li, weitere, interessante Arten werden von Farngärtnereien angeboten

Dryopteris filix-mas ‘Barnesii’

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© Floramedia

Garten-Wurmfarn

Dryopteriaceae – Wurmfarngewächse

Herkunft: Züchtung/Auslese; Art aus der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel, Anden

Wuchs: Horstartig, schräg aufwärts bis ausladend

Blatt: Wedel doppelt gefiedert, schmal, dunkelgrün, sommergrün

Mittlere Höhe: 80 cm

Standort: Absonnig, schattig bis halbschattig, bei genügend Feuchtigkeit auch sonnig, Boden durchlässig, humos, frisch bis feucht

Lebensbereiche: G2–3 / GR2–3 = Gehölz/Gehölzrand

Geselligkeitsstufe: I = einzeln oder in kleinen Trupps von 1–3 Pflanzen

Besondere Hinweise: Nordseitig an Gebäuden, anpassungsfähig an Boden und Standort

Matteuccia struthiopteris

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© H. Götz

Straußenfarn, Trichterfarn

Woodsiaceae – Wimpernfarngewächse (Straußenfarngewächse)

Herkunft: Europa, Sibirien, Kasachstan, China, Kanada

Wuchs: Rhizom ragt mit vielen Wedelstielbasen aus dem Boden, straffaufrecht, durch unterirdische Ausläufer bestandsbildend

Blatt: Wedel zweifach gefiedert aufrecht, trichterförmig, sommergrün

Mittlere Höhe: 80 cm

Frucht: Überwinternde, fertile Wedel, straußenfederähnliche, eingerollte Fieder

Standort: Absonnig, halbschattig bis schattig, Boden sandig-humos, schwach sauer, frisch bis feucht

Lebensbereiche: G2–3 / GR2–3 = Gehölz/Gehölzrand

Geselligkeitsstufe: II–III = in kleinen Trupps von 3–5 bis zu 10–20 Pflanzen

Besondere Hinweise: Breitet sich durch unterirdische Ausläufer aus, anpassungsfähig an Boden und Standort

Weitere Arten und Sorten: M. orientalis, Flachwachsender Trichterfarn, Wedel bis 60 cm lang, flach ausgebreitet; M. pennsylvanica, Amerikanischer Straußenfarn, 100 cm, Wedel straffaufrecht

Onoclea sensibilis

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© Floramedia

Perlfarn

Woodsiaceae (Onocleaceae) – Wimpernfarngewächse (Perlfarngewächse)

Herkunft: Nordamerika und Ostasien

Wuchs: Kriechendes, verzweigtes Rhizom, lockerrasig bis flächendeckend

Blatt: Spreitenrand gebuchtet, hellgrün, im Herbst gelbbraun, sommergrün, sterile Wedel aufrecht

Mittlere Höhe: 40 cm

Frucht: Sporenwedel steif aufrecht, Fiederchen perlschnurartig an den Rispenästen aufgereiht

Standort: Absonnig, halbschattig, schattig bis absonnig, Boden lehmig-humos, frisch bis feucht

Lebensbereiche: G2–3 / GR2–3, WR2–3 = Gehölz/Gehölzrand, Wasserrand

Geselligkeitsstufe: II–III = in kleinen Trupps von 3–5 bis zu größeren Gruppen von 10–20 Pflanzen

Besondere Hinweise: Wüchsige Art, nordseitig an Gebäuden, Wedel im Austrieb spätfrostgefährdet

Osmunda regalis

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© Floramedia

Königsfarn

Osmundaceae – Rispenfarngewächse

Herkunft: Europa, USA, Kanada

Wuchs: Horstartig, kopfartig, meist einkopfig, Wedel straffaufrecht bis ausladend

Blatt: Wedel zweifach gefiedert, grün, sommergrün

Mittlere Höhe: 100 cm

Frucht: Obere Abschnitte der inneren Wedel sind rispig, fertil mit braunen Sporangien

Standort: Absonnig, halbschattig bis schattig, Boden kalkfrei, humos, anmoorig, feucht

Lebensbereiche: G2–3 / GR2–3 = Gehölz/Gehölzrand

Geselligkeitsstufe: I = einzeln oder in kleinen Trupps von 1–3 Pflanzen

Besondere Hinweise: Nordseitig an Gebäuden, langsame Entwicklung, die stattliche Größe wird erst nach vielen Jahren erreicht

Weitere Arten und Sorten: Interessante, wenig verbreitete Arten und Sorten wie O. cinnamonea, O. claytoniana, O. regalis ‘Cristata’, ‘Gracilis’, ‘Purpurascens’ werden von Farngärtnereien angeboten

Phyllitis scolopendrium (syn. Asplenium scolopendrium)

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© M. Häussermann

Gewöhnlicher Hirschzungenfarn

Aspleniaceae – Streifenfarngewächse

Herkunft: Europa, Kaukasus, Japan, Kanada, USA

Wuchs: Horstartig, aufrecht, ausladend bis bogig geneigt, dichtstehend

Blatt: Wedel kurz gestielt, ungefiedert, einfach ungeteilt, zungenförmig, spitz, ganzrandig, gehäuft, wintergrün, ganzjährig wirkungsvoll

Mittlere Höhe: 30 cm

Frucht: Sporangienhäufchen (Sori) schräg, länglich, auf der Unterseite der Wedel

Standort: