SO ISSES

HEITERE VERSE

von

VOLKER HENNING

Karikaturen

von

Ralf Böhme

“RABE”

ROMUH-Verlag

© ROMUH - Verlag ( 2017 )

Volker Henning, Rückertstraße 2, 36448 Bad Liebenstein

Telefon 036961 / 72924

Fax 036961 / 31286

e-mail: volkerhenning@t-online.de

www.volker-henning.de

Cover und Cartoons “RABE”,

Ralf Böhme, Bad Liebenstein

Foto: Karin Hartmann, Bad Liebenstein

Alle Rechte der Verbreitung, der Fotokopie und des Nachdrucks vorbehalten

Gesamtherstellung: SperberDruck und Werbung Bad Salzungen

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2017

ISBN 978-3-943494-22-8 (  Epub  )

INHALT

Cover

Titel

Impressum

U(h)rige Liebe

Kurzsichtige im Nebel

Frühling

Sommerwetter

Rätselhafte Seelen

C'est la vie

Kirschkuchen

Der Zuverlässige

Das Smartphone

Das Geburtstagslied

Einladungskarten

Erntedank

Unkraut vergeht nicht

Klare Ansage

Schiffbruch

Hörschaden

Dr. Heilbutt

Der Webel

Die Schnecke

Die kalte Sophie

Hinter Gittern

Der Pillendreher

Die Fliege

Reisetabletten

Spielplatz-Idylle

Blender

Mannsbilder

Der Gescheite

Besuch beim Tierarzt

Verkehrskontrolle

Das Familienauto

Übelkeit

Rentner haben niemals Zeit

Der Blinddarm

Laubenpieper

Verdachtsgründe

Verdacht

Schuhe

Schuhdrücken

Der Schuhputzer

Falsche Führer

Der Fettnapf

Zehn Minuten

"HEINZ & SOHN"

Schritte

Spatzen und Nachtigallen

Das Ziel

Ausgleich

Parlamentarier

Eheversprechen

Hafenrundfahrt

Hab mich gern

Feiertagsruhe

Handtuch-Kriege

Fehler

Räckelwitz

Zum Heulen

Das Gartenhaus

Stricke

Sonntagsspaziergang

Danke Doktor!

Es reicht!

So Isses

Weißt du noch?

Herbert

Almabtrieb

Sturer Bock

Festplatzstimmung

Der Rechenkünstler

Das Bauchgefühl

Karossen

Der Fisch

Das Bild

Achterbahn

Knitter

Farbspiele

Der Magnet

Notruf

Der Redner

Alle Neune!

Fehlentscheidung

Reißverschlüsse

Der Marxist

Verstand

Pechvögel

Kirmeszeit

Dumme Sprüche

Wenn heute nochmal gestern wär`

Juckreiz

Zwanzig Sänger

Lob vom Chef

Teuflische Künste

Sängerhaufen

Brief an die Schwiegermutter

Gute Frage

Glut der Liebe

Das neue Leben

Der perfekte Zeitpunkt

Das Malheur

Jochen

Disziplin

Hohlköpfe

Müdigkeit

Schornsteinfeger

Ali, der Frauenheld

Grabbepflanzung

Modeschreie

Der Küchentisch

Ein liebes Wort

Alte Wege

Alte Zeiten

Hochzeitstage

Egal wie

Die heiße Nadel

Das alte Brot

"Sprachreisen"

Wasserhähne

Ironie des Schicksals

Mein Wilhelmstein

Er ist halt so!

Umsonst gekauft

Wasserschaden

Fensterputzen

Gewichtige Gaben

Die erste Geige

Hoch zu Ross

Stürmische Zeiten

Das Heft

Hofgärtner

Der Löffelschnitzer

Der Wankelmütige

Hunde

Gaudeamus igitur

Weitere Bücher von Volker Henning

U(h)rige Liebe

Der große Zeiger meiner Uhr

hat niemals Zeit zum Weilen.

Das liegt in seiner Frohnatur,

man sieht ihn alsfort eilen.

Er saust rund um das Zifferblatt,

nur um auf leisen Sohlen

den kleinen, der`s nicht eilig hat,

von hinten einzuholen.

Und hat er ihn gestellt im Kreis

nach einer vollen Stunde,

dann küssen sie sich innig, heiß.

Auf geht`s zur nächsten Runde!

So geht das Rennen Jahr um Jahr,

sie bleiben niemals stehen.

Die beiden sind ein Liebespaar,

die sich im Kreise drehen.

Wenn ihr die beiden küssen seht,

dann ist das keine Sünde.

Und dass die Zeit so schnell vergeht,

es sind wohl diese Gründe…

Kurzsichtige im Nebel

Der Herbst kommt oft den Menschen recht,

die von Natur kurzsichtig,

denn wer derart ist sehgeschwächt,

der freut sich dann meist richtig.

Der hat dann nämlich das Gefühl

Weitsichtigkeit zu haben.

Er stürzt sich froh in das Gewühl,

um sich am Dunst zu laben.

Dabei sieht er doch angesichts

des Trugs, dass er was sähe,

auch weiterhin nur einfach "Nichts".

Besonders in der Nähe…

Frühling

Der Frühling ist jahraus, jahrein,

für mich die reinste Wonne.

Die Mädels zeigen wieder Bein

und flirten in der Sonne.

Auch zeigen sie viel Bauch und Po

und wackeln mit den Hüften.

Mein armes Herz brennt lichterloh,

betört von Frühlingsdüften.

Dann kriege ich auch wieder Lust,

wie alle alten Knaben.

Ich werfe mich in meine Brust

und fühl mich stark, erhaben.

Gefühle fahren Achterbahn

und schuld sind die Hormone,

derweil ich froh im Liebeswahn

auf "Wolke 7" wohne.

Vom Auf und Ab total erschöpft

wart` ich jetzt auf den Winter.

Da sind sie wieder zugeknöpft.

Das ist fürs Herz gesünder…

Sommerwetter

Meine Sicht aufs Sommerwetter

wird von jedem Tag an netter,

wo ich mich dann stets aufs Neue

auch mal über Regen freue.

Denn würd` ich bei Regen weinen,

tät die Sonne auch nicht scheinen,

weil es gleich ist, wie ich`s mache,

ob ich weine oder lache

und ob das Wetter gerade meins.

Die Hauptsache - wir haben eins…

Rätselhafte Seelen

Ein Mensch, der lang schon unbeweibt

und der nicht will, dass dies so bleibt,

hat alle Hoffnungen begraben:

Warum will ihn kein Weibsbild haben?

Dabei sieht er doch stattlich aus.

Er wohnt in einem schönen Haus,

besitzt im Sparstrumpf etwas Geld,

hat Bildung, gilt als "Mann von Welt",

ist lebensfroh, stets guter Laune,

bläst bibeltreu im Chor Posaune,

und wär`, gesagt mal im Vertrauen,

ein Traum für alle Single-Frauen.

Und falls mal eine zu ihm käme,

die sich nicht ziere, scheue, schäme,

die ihren Bammel tät besiegen,

er würde ihr zu Füßen liegen

und ohne es daselbst zu müssen,

dieselben auch noch innig küssen.

Ein Mitmensch, der als "Bettelmann"

den Frauen gar nichts bieten kann,

auf den, so wie die Dinge liegen,

jedoch die Damen alle fliegen,

vermag sich vor den vielen netten

und schönen Frauen nicht zu retten,

was heißen will bei den Querelen:

Zu rätselhaft sind Frauenseelen,

bei denen, hört man ringsum munkeln,

liegt leider noch ganz viel im Dunkeln…

C'est la vie

Ein Mensch, dem quasi über Nacht

das Leben arg zu schaffen macht,

spricht schwer getroffen, leichenblass:

"Nun, c'est la vie, ich schaffe das!".

Ein Mitmensch, den, ich sag es offen,

es gleichermaßen hat getroffen,

stöhnt resignierend: "C'est la vie,

das schaff ich doch im Leben nie!".

Was soll man sagen? Meisterhaft

hat es der Optimist geschafft,

derweil der Pessimist hiernach

an seinem Schicksal schlicht zerbrach.

Der Unterschied liegt ungeachtet

darin, wie man sein Los betrachtet…

Kirschkuchen

Ein Mensch, der ständig beim Verzehren

von Blaubeer- oder Heidelbeeren

bemerkte, dass die Zähne blau,

beschloss hierauf ganz oberschlau,

statt Blaubeerkuchen unterdessen

fortan jetzt Kirschkuchen zu essen.

Der Mensch, vom Backwerk hingerissen,

verschlang genüsslich jeden Bissen,

bis er verspürte voller Pein:

Auweia! Das war jetzt ein Stein!

Doch nicht genug, der Grobian

zerstörte ihm den Backenzahn,

der seinerseits bei dieser Tücke

zerbrach urplötzlich in zwei Stücke.

Der Mensch, gehalten laut zu fluchen,

isst künftig wieder Blaubeerkuchen…

Der Zuverlässige

Ein Mensch, von dem, was schon gehässig,

es hieß, er sei sehr zuverlässig,

hat leider diese zuerkannten

"Belobigungen" missverstanden.

Nur wenn es gilt, nicht Fuß zu fassen,

kann man sich fest auf ihn verlassen…

Das Smartphone

Sie sitzen zusammen seit Stunden,

versteinert, erstarrt, wie gebannt,

die Häupter geneigt stumm nach unten.

Das Smartphone ist so interessant.

Kein Wort wandert über die Lippen,

man zweifelt an Geist und Verstand.

Die Finger, sie wischen und tippen.

Das Smartphone besticht elegant.

Sie haben sich nichts mehr zu sagen,

Gefühle verlaufen im Sand.

Gespräche, die kann man vertagen.

Das Smartphone verzeiht es kulant.

Was sollte man sich auch erzählen?

Klug reden, womöglich charmant?

Warum diskutieren, sich quälen?

Das Smartphone ist so amüsant.

Sie surfen, sie simsen und chatten,

sie twittern am laufenden Band.

Sie hängen an ihm wie die Kletten.

Das Smartphone verführt sie galant.

Ein Selfie schießt man beinah stündlich,

zur Not mit dem Stab aus dem Stand.

Die voicemail zum Bild erfolgt mündlich.

Das Smartphone ist flink und rasant.

Sie jagen in Trance wonnetrunken

die Pokémon-Monster im Land,

entfesselt, verloren, versunken.

Das Smartphone ist einfach brillant.

Das Ding steuert Schlafen und Essen,

fixiert wie ein Rohdiamant.