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Anton Tschechow

Ein Zweikampf

Novelle

Anton Tschechow

Ein Zweikampf

Novelle

Veröffentlicht im Null Papier Verlag, 2019
Übersetzung: Korfiz Holm
1. Auflage, ISBN 978-3-954189-68-7

null-papier.de/448

null-papier.de/katalog

Inhaltsverzeichnis

I

II

III

IV

V

VI

VII

VIII

IX

X

XI

XII

XIII

XIV

XV

XVI

XVII

XVIII

XIX

XX

XXI

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I

Acht Uhr mor­gens war es, die Zeit, wo die Of­fi­zie­re, Be­am­ten und Som­mer­gäs­te nach der schwü­len, hei­ßen Nacht im Meer zu ba­den pfleg­ten. Nach dem Bade ging man in den Pa­vil­lon und trank Kaf­fee oder Tee. Iwan An­dre­jitsch La­jew­skij, ein blon­der, ha­ge­rer Mann von acht­und­zwan­zig Jah­ren, traf, als er, die Uni­form­müt­ze des Finanzres­sorts auf dem Kopf und Pan­tof­feln an den Fü­ßen, zum Ba­den kam, am Stran­de vie­le Be­kann­te und dar­un­ter sei­nen Freund, den Mi­li­tär­arzt Sa­moi­len­ko.

Dok­tor Sa­moi­len­ko war ein Mann von di­cker, auf­ge­dun­se­ner Ge­stalt, auf der ohne Hals ein großer, kurz ge­scho­re­ner Kopf saß. Er hat­te ein ro­tes Ge­sicht, eine ge­wal­ti­ge Nase, strup­pi­ge schwar­ze Brau­en und einen grau­en Ba­cken­bart. Sei­ne Stim­me war ein hei­se­rer Mi­li­tär­bass. So mach­te er bei der ers­ten Be­geg­nung einen un­an­ge­nehm rau­bei­ni­gen Ein­druck auf je­der­mann. Aber schon nach we­ni­gen Ta­gen fand man sein Ge­sicht un­ge­wöhn­lich gut­mü­tig, lie­bens­wür­dig und so­gar hübsch. Trotz sei­ner Plump­heit und sei­ner rau­en Art war er ein fried­lie­ben­der, un­end­lich gut­mü­ti­ger, wohl­wol­len­der und ver­bind­li­cher Mensch. Mit der gan­zen Stadt stand er auf du, al­len pump­te er Geld, ku­rier­te alle, stif­te­te Ver­lo­bun­gen und Ver­söh­nun­gen und ar­ran­gier­te Pick­nicks, bei de­nen er dann Ham­mel­fleisch am Spieß briet und aus Thun­fi­schen eine sehr wohl­schme­cken­de Sup­pe koch­te. Es war nur eine Stim­me, er war ein aus­ge­zeich­ne­ter Mensch. Nur zwei Schwä­chen hat­te er: ers­tens schäm­te er sich sei­ner Gut­mü­tig­keit und such­te sie durch grim­mi­ges Dr­ein­schau­en und künst­li­che Grob­heit zu mas­kie­ren und zwei­tens lieb­te er es, wenn die La­za­rett­ge­hil­fen und Sol­da­ten zu ihm Ex­zel­lenz sag­ten, ob­wohl er erst Staats­rat war.

»Eine Fra­ge, Alex­an­der Da­wi­do­witsch«, be­gann La­jew­skij, als sie bei­de bis an die Schul­tern im Was­ser wa­ren, »ge­setzt den Fall, du hät­test ein Weib ge­liebt und mit ihr zu­sam­men­ge­lebt mehr als zwei Jah­re, und dann, wie es geht, hört die Lie­be auf, und du fühlst, dass sie für dich eine Frem­de ge­wor­den ist. Was wür­dest du in die­sem Fall tun?«

»Sehr ein­fach: geh, mein En­gel, wo­hin dich der Wind trägt. Und Schluss.«

»Das ist leicht ge­sagt. Aber wenn sie nir­gends hin kann? Sie steht al­lein in der Welt, hat kei­nen Ver­wand­ten, kei­nen Pfen­nig, sie ver­steht auch nicht zu ar­bei­ten.«

»Ach was? Schmeiß ihr eine ein­ma­li­ge Zah­lung von fünf­hun­dert Ru­beln in den Ra­chen, oder fünf­und­zwan­zig im Mo­nat. Was wei­ter? Furcht­bar ein­fach.«

»Ge­setzt den Fall, du hät­test fünf­hun­dert oder fünf­und­zwan­zig im Mo­nat, aber das Weib, von dem ich rede, ist in­tel­li­gent und stolz. Könn­test du dich ent­schlie­ßen, ihr Geld an­zu­bie­ten? Und in wel­cher Form?«

Sa­moi­len­ko woll­te ant­wor­ten, aber in die­sem Au­gen­blick schlug eine große Wel­le ih­nen über die Köp­fe, brach sich am Ufer und floß plät­schernd zwi­schen den Stein­chen zu­rück. Die Freun­de ver­lie­ßen das Was­ser und be­gan­nen sich an­zu­zie­hen.

»Na­tür­lich ist es kein Ver­gnü­gen, mit ei­ner Frau zu le­ben, die man nicht liebt«, sag­te Sa­moi­len­ko und schüt­tel­te den Sand aus sei­nen Stie­feln; »aber, Wan­ja, man muss doch mensch­lich den­ken. Sieh mich an, ich wür­de es ihr über­haupt nicht zei­gen, dass ich sie nicht mehr lie­be, und mit ihr zu­sam­men­le­ben bis an mein se­li­ges Ende.«

Aber plötz­lich wur­de er ver­le­gen, ar­re­tier­te sei­ne Phan­ta­sie und sag­te:

»Mei­net­we­gen braucht’s über­haupt kei­ne Wei­ber zu ge­ben. Hol sie der Teu­fel!«

Sie wa­ren fer­tig und gin­gen in den Pa­vil­lon. Dort fühl­te sich Sa­moi­len­ko ganz wie zu Hau­se und hat­te so­gar sein ei­ge­nes Stamm­ge­schirr. Je­den Mor­gen brach­te man ihm auf ei­nem Ta­blett sei­ne Tas­se Kaf­fee, ein ho­hes, ge­schlif­fe­nes Glas mit Eis­was­ser und ein Gläs­chen Ko­gnak. Zu­erst trank er den Ko­gnak, dann den hei­ßen Kaf­fee und zum Schluss das Eis­was­ser. Und das schmeck­te ihm au­gen­schein­lich sehr gut. Als er ge­trun­ken hat­te, wur­den sei­ne Au­gen noch freund­li­cher, er strich sich mit bei­den Hän­den den Ba­cken­bart, blick­te aufs Meer hin­aus und sag­te:

»Die wun­der­vol­le Aus­sicht!«

La­jew­skij fühl­te sich matt und zer­schla­gen nach ei­ner lan­gen Nacht voll un­fro­her, nutz­lo­ser Ge­dan­ken, die ihm den Schlaf ge­raubt und die Schwü­le und Dun­kel­heit noch schwe­rer ge­macht hat­ten. Vom Bad und dem Kaf­fee wur­de ihm nicht bes­ser.

»Also wei­ter, Alex­an­der Da­wi­do­witsch«, sag­te er, »ich will es nicht ver­heim­li­chen und dir, mei­nem Freun­de, of­fen ge­ste­hen, die Ge­schich­te mit Na­de­sch­da Fjo­do­row­na ist faul, äu­ßerst faul! Ver­zeih’, dass ich dich in mei­ne Ge­heim­nis­se zie­he, aber ich muss mich aus­spre­chen.«

Sa­moi­len­ko wuss­te im vor­aus, wo­von die Rede sein wür­de, er senk­te den Blick und trom­mel­te mit den Fin­gern auf der Tisch­plat­te.

»Zwei Jah­re hab’ ich mit ihr ge­lebt. Ich lie­b’ sie nicht mehr«, fuhr La­jew­skij fort, »das heißt, rich­ti­ger, ich weiß jetzt, dass wir uns nie ge­liebt ha­ben. Die­se zwei Jah­re wa­ren – ein Be­trug.«

La­jew­skij hat­te die Ge­wohn­heit, beim Spre­chen auf­merk­sam sei­ne ro­si­gen Hand­flä­chen zu be­trach­ten, an sei­nen Nä­geln zu kau­en oder an sei­nen Man­schet­ten zu nes­teln. Auch jetzt tat er das.

»Ich weiß ja ge­nau, dass du mir nicht hel­fen kannst«, sag­te er, »aber ich er­zäh­le es dir, weil für uns Un­glücks­vö­gel und über­flüs­si­ge Men­schen das Heil im Aus­spre­chen liegt. Ich muss al­les mit­tei­len, was ich tue, ich muss eine Er­klä­rung und Recht­fer­ti­gung mei­nes ab­ge­schmack­ten Le­bens fin­den in ir­gend­wel­chen Theo­ri­en oder in Ty­pen aus der Li­te­ra­tur. Vo­ri­ge Nacht habe ich mich so mit dem ewi­gen Ge­dan­ken ge­trös­tet: Wie recht hat doch Tol­stoi, wie er­bar­mungs­los recht! Und da­von wur­de mir leich­ter. Wahr­haf­tig, er ist ein großer Dich­ter.«

Sa­moi­len­ko hat­te Tol­stoi nie ge­le­sen und woll­te je­den Tag da­mit an­fan­gen. Er wur­de ver­wirrt und sag­te:

»Ja, an­de­re Dich­ter dich­ten aus ih­rer Phan­ta­sie, er aber di­rekt nach der Na­tur –«

»Ach Gott«, seufz­te La­jew­skij, »wie hat die Zi­vi­li­sa­ti­on uns aus­ge­mer­gelt! Ich hat­te mich ver­liebt in eine ver­hei­ra­te­te Frau, und sie sich in mich. An­fangs gab’s bei uns Küs­se und stil­le Aben­de und Schwü­re und Phi­lo­so­phie und Idea­le und ge­mein­sa­me In­ter­es­sen… Was für eine Lüge! Wir flo­hen in Wahr­heit vor ih­rem Mann, lo­gen uns aber vor, vor der Öde un­se­rer ge­bil­de­ten Welt zu flie­hen. Un­se­re Zu­kunft mal­ten wir uns so aus: Ich wür­de an­fangs im Kau­ka­sus, bis wir uns mit Land und Leu­ten be­kannt ge­macht hät­ten, die Be­am­ten­uni­form an­zie­hen und eine Zeit lang im Staats­dienst blei­ben, dann aber wür­den wir uns ein Stück Land neh­men und im Schwei­ße des An­ge­sichts schaf­fen, einen Wein­berg, ein Feld be­bau­en usw. Wä­rest du an mei­ner Stel­le, oder dein Zoo­lo­ge, die­ser Herrn von Ko­ren, ihr wür­det viel­leicht drei­ßig Jah­re mit Na­de­sch­da Fjo­do­row­na zu­sam­men­le­ben und eu­ren Er­ben einen rei­chen Wein­berg und tau­send Djess­ja­ti­nen1 Mais­land hin­ter­las­sen. Ich habe mich vom ers­ten Tage an ban­ke­rott ge­fühlt. In der Stadt un­er­träg­li­che Hit­ze und Lan­ge­wei­le, kein Mensch, und kommt man hin­aus, da lau­ern un­ter dem Strauch Skor­pio­ne oder Schlan­gen. Und wei­ter­hin Ber­ge und Ein­öde. Frem­de Men­schen, eine frem­de Na­tur, eine trau­ri­ge Kul­tur. Lie­ber Freund, es ist viel leich­ter mit Na­de­sch­da Fjo­do­row­na am Arm im Pelz den New­skij Pro­spekt ent­lang­zu­bum­meln und von war­men Län­dern zu plau­dern. Hier gilt es nicht den Kampf ums Le­ben, son­dern den Kampf um den Tod, und was bin ich denn für ein Kämp­fer? Ich trau­ri­ger Neu­r­asthe­ni­ker mit mei­nen ge­pfleg­ten Hän­den. Am ers­ten Tage hab’ ich’s ein­ge­se­hen, dass mei­ne schö­nen Ge­dan­ken von ei­nem ar­beit­sa­men Le­ben, von ei­nem Wein­berg den Teu­fel nichts taug­ten. Und was die Lie­be an­geht, so kann ich dir sa­gen, dass es eben­so un­in­ter­essant ist, mit ei­nem Frau­en­zim­mer zu le­ben, das Spencer ge­le­sen hat und dir zu­lie­be bis ans Ende der Welt mit­ge­lau­fen ist, als mit ir­gend­ei­ner x-be­lie­bi­gen Aku­li­na. Sie riecht ge­nau so nach dem Bü­ge­lei­sen, nach Pu­der und Me­di­ka­men­ten, sie trägt ge­nau so je­den Mor­gen ihre Pa­pil­lo­ten, und es ist ge­nau der­sel­be Selbst­be­trug …«

»Ohne Bü­ge­lei­sen kommt man in kei­ner Wirt­schaft aus«, sag­te Sa­moi­len­ko und wur­de rot, weil La­jew­skij so in­ti­me De­tails von ei­ner be­kann­ten Dame er­zähl­te, »du bist, merk’ ich, heu­te nicht bei Lau­ne, Wan­ja. Na­de­sch­da Fjo­do­row­na ist eine rei­zen­de und ge­bil­de­te Frau, du bist ein sehr be­gab­ter Mensch. Wa­rum soll­tet ihr nicht zu­sam­men­paf­fen? Es ist ja wahr, ihr seid nicht ver­hei­ra­tet«, sag­te Sa­moi­len­ko und sah sich nach den Nach­bar­ti­schen um, »aber das ist doch nicht eure Schuld, und au­ßer­dem – der Mensch soll kei­ne Vor­ur­tei­le ha­ben und sich auf das Ni­veau zeit­ge­mä­ßer Ide­en er­he­ben. Ich bin selbst für die Ehe ohne For­men, ja –. Aber, ich mei­ne, wenn man ein­mal zu­sam­men­lebt, so soll man auch bis ans Le­bens­en­de zu­sam­men­blei­ben.«

»Ohne Lie­be?«

»Das er­klä­re ich dir gleich«, sag­te Sa­moi­len­ko. »Vor acht Jah­ren hat­ten wir hier einen al­ten Agen­ten. Er war ein sehr klu­ger Mensch. Siehst du, der sag­te im­mer: im Fa­mi­li­en­le­ben ist die Haupt­sa­che – Ge­duld … Ver­stehst du, Wan­ja? Nicht die Lie­be, son­dern die Ge­duld. Die Lie­be kann nicht lan­ge dau­ern. Zwei Jah­re hast du in Lie­be ge­lebt, jetzt ist dein Fa­mi­li­en­le­ben au­gen­schein­lich in die Pha­se ge­tre­ten, wo du all dei­ne Ge­duld in An­wen­dung brin­gen musst, um das Gleich­ge­wicht zu er­hal­ten.«

»Du glaubst dei­nem al­ten Agen­ten, für mich aber ist sein Rat ein Blöd­sinn. Der Alte konn­te heu­cheln. Er ver­moch­te es, einen un­ge­lieb­ten Men­schen für ein In­stru­ment an­zu­se­hen, das ihm zur Übung sei­ner Ge­duld sehr gute Diens­te leis­ten konn­te. So tief bin ich noch nicht ge­sun­ken. Wenn ich mei­ne Ge­duld üben will, kau­fe ich mir einen Tur­n­ap­pa­rat oder ein stör­ri­sches Pferd, die Men­schen lass’ ich in Ruhe.«

Sa­moi­len­ko be­stell­te eine Fla­sche Weiß­wein mit Eis.

Nach dem ers­ten Glas frag­te La­jew­skij plötz­lich:

»Sag’ doch mal, was ist das, Ge­hirn­er­wei­chung?«

»Das, ja, wie soll ich dir’s gleich er­klä­ren – das ist so eine Krank­heit, wenn die Ge­hirn­mas­se sich er­weicht, gleich­sam flüs­sig wird.«

»Ist sie heil­bar?«

»Ja, wenn die Krank­heit noch nicht ein­ge­ris­sen ist. – Kal­te Du­schen, spa­ni­sche Flie­gen. Auch in­ner­li­che Mit­tel gib­t’s.«

»So, so … Also siehst du, so liegt die Sa­che. Ich kann nicht mit ihr le­ben. Es über­steigt mei­ne Kräf­te. Wenn ich mit dir zu­sam­men bin, siehst du, dann phi­lo­so­phie­re ich und bin hei­ter, zu Hau­se aber ver­lie­re ich ganz mei­nen Mut. Ich füh­le mich so hoch­gra­dig be­engt; wenn man mir z. B. sag­te, ich müss­te auch nur noch einen Mo­nat mit ihr zu­sam­men­le­ben, ich glau­be, ich wür­de mir eine Ku­gel vor den Kopf schie­ßen. Und aus­ein­an­der kön­nen wir auch wie­der nicht … Sie steht al­lein in der Welt, ver­steht nicht zu ar­bei­ten, Geld ha­ben wir bei­de keins. Wo­hin soll sie ge­hen? Zu wem? Kein Aus­weg … Nun sag’ mir mal, was ist da zu ma­chen?«

»M– ja«, brumm­te Sa­moi­len­ko, er wuss­te kei­ne Ant­wort, »liebt sie dich denn?«

»Ja, sie liebt mich ge­ra­de so weit, als sie in ih­ren Jah­ren und bei ih­rem Tem­pe­ra­ment einen Mann nö­tig hat. Von mir wür­de sie sich eben­so schwer tren­nen wie von ih­rem Pu­der und ih­ren Pa­pil­lo­ten. Ich bin ihr ein not­wen­di­ges Bou­doir­re­qui­sit.«

Sa­moi­len­ko wur­de ver­le­gen.

»Du bist heu­te schlecht auf­ge­legt, Wan­ja«, sag­te er, »du hast of­fen­bar nicht gut ge­schla­fen.«

»Ja, ich habe schlecht ge­schla­fen. Ich füh­le mich über­haupt nicht wohl. Ich habe so eine Lee­re im Kopf, der Herz­schlag stockt, und da­bei füh­le ich mich so schwach. Ich muss ent­flie­hen.«

»Wo­hin denn?«

»Da­hin, nach dem Nor­den. Zu den Tan­nen, zu den Pil­zen, zu den Men­schen, zu den Ide­en. Mein hal­b­es Le­ben gäbe ich dar­um, könn­te ich jetzt ir­gend­wo im Gou­ver­ne­ment Mos­kau oder Tula sein und in ei­nem Bach ba­den, weißt du, dass man ganz durch­käl­tet wird, und dann spa­zie­ren bum­meln ein paar Stun­den, wenn auch mit dem mi­ni­mals­ten Stu­dent­lein, und schwat­zen, schwat­zen. – Und wie es da nach Heu duf­tet! Weißt du noch? Und abends, wenn man im Gar­ten auf und ab­ge­ht und aus dem Hau­se das Kla­vier er­tönt und in der Fer­ne die Ei­sen­bahn vor­bei­ras­selt –«

La­jew­skij lach­te vor Ver­gnü­gen, und die Trä­nen tra­ten ihm in die Au­gen. Um sie zu ver­ber­gen, reck­te er sich, ohne auf­zu­ste­hen, nach Zünd­höl­zern zum Ne­ben­tisch hin­über.

»Acht­zehn Jah­re sin­d’s jetzt, dass ich nicht mehr in Russ­land war«, sag­te Sa­moi­len­ko, »ich weiß gar nicht mehr, wie es dort aus­sieht. Ich glau­be, es gibt auch kein herr­li­che­res Land als den Kau­ka­sus auf der gan­zen Welt.«

»We­rescht­scha­gin hat ein Bild ge­malt: da quä­len sich die zum Tode Ver­ur­teil­ten auf dem Grun­de ei­nes tie­fen Schach­tes. Wie solch ein Schacht kommt mir dein herr­li­cher Kau­ka­sus vor. Wenn ich die Wahl hät­te und könn­te ent­we­der Schorn­stein­fe­ger in Pe­ters­burg oder Fürst auf dem Kau­ka­sus wer­den, ich wür­de lie­ber Schorn­stein­fe­ger sein, als hier un­ter ei­ner Pla­ta­ne lie­gen und ir­gend­ei­ne idio­ti­sche, dre­cki­ge Lesghi­nie­rin anglot­zen. Und die Tscher­kes­sin­nen, was für ein Schund ist das bei Licht be­se­hen.«

»Sag’ das nicht.«

La­jew­skij ver­sank in Ge­dan­ken. Sa­moi­len­ko mus­ter­te sei­ne ge­beug­te Ge­stalt, die ins Lee­re star­ren­den Au­gen, das blas­se, schwei­ßi­ge Ge­sicht, die ein­ge­fal­le­nen Schlä­fen, die ab­ge­kau­ten Nä­gel und den Pan­tof­fel, der von der Fer­se hin­un­ter­hing und einen man­gel­haft ge­stopf­ten Strumpf se­hen ließ, und fühl­te Mit­leid mit ihm. Und wahr­schein­lich, weil er ihm wie ein hilflo­ses Kind vor­kam, frag­te er:

»Lebt dei­ne Mut­ter noch?«

»Ja, aber wir sind ganz aus­ein­an­der. Sie konn­te mir die­se Ver­bin­dung nicht ver­zei­hen.«

Sa­moi­len­ko hat­te sei­nen Freund gern. Er sah in ihm einen gu­ten Kerl, eine stu­den­ti­sche See­le, einen zwang­lo­sen Men­schen, mit dem man gut ein Glas Wein trin­ken, einen Scherz ma­chen und nach Her­zens­lust schwat­zen konn­te. Was er an ihm ver­stand, ge­fiel ihm durch­aus nicht. La­jew­skij trank viel und au­ßer der Zeit, spiel­te Kar­ten, küm­mer­te sich nicht um sei­ne Ar­beit, leb­te über sei­ne Mit­tel, ge­brauch­te häu­fig im Ge­spräch un­pas­sen­de Aus­drücke und zank­te sich in Ge­gen­wart drit­ter mit Na­de­sch­da Fjo­do­row­na – das al­les ge­fiel Sa­moi­len­ko durch­aus nicht. An­de­rer­seits hat­te La­jew­skij Phi­lo­so­phie stu­diert, war auf zwei dick­lei­bi­ge Zeit­schrif­ten abon­niert, re­de­te oft so klug, dass nur we­ni­ge es ver­stan­den, und leb­te mit ei­ner in­tel­li­gen­ten Frau zu­sam­men – das al­les ver­stand Sa­moi­len­ko nicht, und es ge­fiel ihm. Da­für stell­te er La­jew­skij über sich und emp­fand Hochach­tung vor ihm.

»Noch eine Klei­nig­keit«, sag­te La­jew­skij kopf­schüt­telnd, »es bleibt aber un­ter uns. Ich ver­heim­li­che es noch vor Na­de­sch­da Fjo­do­row­na, ver­plap­pe­re dich nicht ihr ge­gen­über. Vor­ges­tern hab’ ich einen Brief be­kom­men: ihr Mann ist an Ge­hirn­er­wei­chung ge­stor­ben.«

»Gott hab ihn se­lig!«, stieß Sa­moi­len­ko her­vor, »warum ver­heim­lichst du ihr das denn?«

»Ihr die­sen Brief zei­gen, das hie­ße ein­fach: sei so freund­lich und komm in die Kir­che zur Trau­ung. Aber zu­erst muss Klar­heit in un­se­re Be­zie­hun­gen kom­men. Wenn sie sich über­zeugt hat, dass ein wei­te­res Zu­sam­men­le­ben zwi­schen uns un­mög­lich ist, dann zeig’ ich ihr den Brief. Dann hat es kei­ne Ge­fahr mehr.«

»Ich will dir was sa­gen, Wan­ja«, sag­te Sa­moi­len­ko, und sein Ge­sicht be­kam plötz­lich einen be­trüb­ten und bit­ten­den Aus­druck, als woll­te er eine sehr große Bit­te tun und fürch­te­te ein Nein: »Hei­ra­te sie, lie­ber Freund.«

»Wa­rum?«

»Er­fül­le dei­ne Pf­licht ge­gen die­se rei­zen­de Frau. Ihr Mann ist ge­stor­ben, und auf die­se Wei­se hat dir ja die Vor­se­hung selbst ge­zeigt, was du tun sollst.«

»Merk­wür­di­ger Kauz, ka­pierst du denn nicht, dass das un­mög­lich ist? Hei­ra­ten ohne Lie­be ist eben­so schlecht und men­schenun­wür­dig wie das Abend­mahl neh­men ohne Glau­ben.«

»Aber es ist dei­ne Pf­licht.«

»Wa­rum ist es mei­ne Pf­licht?«, frag­te La­jew­skij är­ger­lich.

»Du hast sie ih­rem Mann ent­führt und die Verant­wor­tung für sie über­nom­men.«

»Ver­stehst du denn nicht? Ich spre­che doch rus­sisch: ich lie­b’ sie nicht.«

»Wenn du sie nicht liebst, so ach­te sie, ver­eh­re sie –«

»Ach­te sie, ver­eh­re sie«, äff­te La­jew­skij nach, »ist sie denn eine Hei­li­ge? Ein schlech­ter Psy­cho­lo­ge und Phy­sio­lo­ge bist du, wenn du glaubst, man könn­te mit ei­nem Frau­en­zim­mer nur auf der Ba­sis von Ach­tung und Ver­eh­rung zu­sam­men­le­ben. Den Wei­bern kommt es vor al­lem auf das Bett an.«

»Wan­ja, Wan­ja –« sag­te der Dok­tor ver­le­gen.

»Du bist ein al­tes Kind und ein Theo­re­ti­ker, ich aber bin ein jun­ger Greis und ein Prak­ti­ker. Wir wer­den uns nie ver­ste­hen. Hö­ren wir lie­ber auf. – Mu­sta­pha«, rief La­jew­skij den Kell­ner, »zah­len!«

»Nein, nein«, sag­te der Dok­tor er­schro­cken und er­griff La­jew­ski­js Hand, »ich be­zah­le das, ich hab’s be­stellt. – Schreib es auf mei­ne Rech­nung«, schrie er Mu­sta­pha zu.

Die Freun­de stan­den auf und gin­gen. Am An­fang des Bou­le­vards blie­ben sie ste­hen und drück­ten sich zum Ab­schied die Hand.

»Sehr ver­wöhnt bist du, mein Lie­ber«, seufz­te Sa­moi­len­ko, »da schickt dir der Him­mel eine jun­ge, schö­ne, ge­bil­de­te Frau, und du willst sie los sein. Und ich – wenn mir der lie­be Gott nur eine buck­li­ge alte Schach­tel be­scher­te, wie zu­frie­den wäre ich, wenn sie nur gut­mü­tig und freund­lich wäre. Ich wür­de mit ihr auf mei­nem Wein­berg le­ben und –«

Sa­moi­len­ko wur­de ver­le­gen und sag­te:

»Und da könn­te mir die alte Hexe Tee ko­chen.«

Als er sich von La­jew­skij ver­ab­schie­det hat­te, schlen­der­te er den Bou­le­vard hin­un­ter. Er ge­fiel sich au­ßer­or­dent­lich, und ihm schi­en, je­der­mann be­trach­te ihn mit Ver­gnü­gen, wenn er so da­her­kam, ge­wich­tig, ma­je­stä­tisch, mit stren­gem Ge­sichts­aus­druck, in sei­nem schnee­wei­ßen Waf­fen­rock und mit den vor­züg­lich blank­ge­wichs­ten Stie­feln, die Brust mit dem Wla­di­mi­ror­den dar­auf mäch­tig vor­ge­wölbt. Ohne den Kopf zu wen­den, blick­te er nach bei­den Sei­ten und fand, dass der Bou­le­vard vor­züg­lich an­ge­legt wäre, dass die jun­gen Zy­pres­sen, Eu­ka­lyp­tus und die häss­li­chen, küm­mer­li­chen Pal­men sehr schön wä­ren und mit der Zeit ein­mal pracht­voll Schat­ten ge­ben wür­den, und dass die Tscher­kes­sen ein ehr­li­ches und gast­freund­li­ches Volk wä­ren. Merk­wür­dig, dach­te er, dass der Kau­ka­sus La­jew­skij nicht ge­fällt, höchst merk­wür­dig. Jetzt be­geg­ne­ten ihm fünf Sol­da­ten mit Ge­weh­ren und mach­ten ihre Ehren­be­zeu­gung. Dann ging auf dem rech­ten Trot­toir die Frau ei­nes Be­am­ten vor­über mit ih­rem Sohn, der Gym­na­si­ast war.

»’n Mor­gen, Mar­ja Kon­stan­ti­now­na«, rief Sa­moi­len­ko ihr lie­bens­wür­dig lä­chelnd zu, »kom­men Sie vom Ba­den? Ha, ha, ha – Emp­feh­lung an Ni­ko­dim Alex­an­dro­witsch.«

Er ging wei­ter und lä­chel­te noch im­mer lie­bens­wür­dig. Da er­blick­te er aber den Ober­la­za­rett­ge­hil­fen By­lin, der ihm ent­ge­gen­kam; plötz­lich zog er die Stirn in Fal­ten, hielt ihn an und frag­te:

»Kei­ne Kran­ken im La­za­rett?«

»Nein, Ex­zel­lenz!«

»Was?«

»Nie­mand, Ex­zel­lenz.«

»Gut. Marsch.«

Ma­je­stä­tisch schau­keln­den Gan­ges schritt er auf die Sel­ters­was­ser­bu­de zu, hin­ter de­ren La­den­tisch eine di­cke alte Jü­din saß, die sich für eine Ge­or­gie­rin aus­gab, und sag­te laut, als gel­te es ein Re­gi­ment zu kom­man­die­ren:

»Bit­te schön, ein So­da­was­ser.«


  1. 1 Djess­ja­ti­ne ≈ 1,1 ha  <<<

II

Dass La­jew­skij Na­de­sch­da Fjo­do­row­na nicht lieb­te, äu­ßer­te sich vor­nehm­lich dar­in, dass er al­les, was sie sag­te und tat, für eine Lüge oder et­was Ähn­li­ches hielt. Und al­les, was er ge­gen die Wei­ber und die Lie­be las, schi­en ihm, als könn­te es nicht tref­fen­der in be­zug auf ihn, Na­de­sch­da Fjo­do­row­na und ih­ren Mann ge­sagt sein. Als er nach Hau­se kam, saß sie schon an­ge­zo­gen und fri­siert am Fens­ter und trank mit sor­gen­vol­lem Ge­sicht Kaf­fee und blät­ter­te in ei­ner dick­lei­bi­gen Zeit­schrift. Er dach­te: das Kaf­fee­trin­ken ist doch wirk­lich kein so wich­ti­ges Er­eig­nis, dass man des­halb ein sor­gen­vol­les Ge­sicht zu ma­chen braucht. Und die Zeit, die sie auf ihre mo­der­ne Fri­sur ver­wandt hat, ist auch fort­ge­wor­fen. Hier war nie­mand, dem man ge­fal­len konn­te. Auch in der Zeit­schrift er­blick­te er eine Lüge. Er dach­te: sie putzt und fri­siert sich, um hübsch, und liest, um klug zu er­schei­nen.

»Was meinst du, soll ich heu­te ba­den ge­hen?«, frag­te sie.

»Ach was? Geh’ oder geh’ nicht. Des­we­gen wird wohl kein Erd­be­ben ent­ste­hen, glaub ich.«

»Nein, ich fra­ge, weil sich der Dok­tor viel­leicht dar­über är­gern könn­te.«

»Na, dann frag’ den Dok­tor. Ich bin doch kein Dok­tor.«

Dies­mal miss­fiel La­jew­skij an Na­de­sch­da Fjo­do­row­na ganz be­son­ders ihr wei­ßer, of­fe­ner Hals; er er­in­ner­te sich, dass Anna Ka­re­ni­na, als in ihr die Lie­be zu ih­rem Mann er­losch, sich zu­erst von sei­nen Ohren an­ge­wi­dert fühl­te, und sag­te sich: »Wie rich­tig! Wie rich­tig!«

Er fühl­te sich schwach und leer im Kopf und ging in sein Ka­bi­nett. Dort leg­te er sich auf den Di­wan und deck­te das Ta­schen­tuch übers Ge­sicht, um sich vor den Flie­gen zu schüt­zen. Wel­ke schlei­chen­de Ge­dan­ken, die sich im­mer um das­sel­be dreh­ten, zo­gen durch sein Ge­hirn, wie ein lan­ger Wa­gen­zug an ei­nem reg­ne­ri­schen Herb­sta­bend, und er ver­fiel in einen schläf­ri­gen, ge­drück­ten Zu­stand. Er dünk­te sich schul­dig Na­de­sch­da Fjo­do­row­na und ih­rem Mann ge­gen­über, als trü­ge er die Schuld an sei­nem Tode. Er dünk­te sich schul­dig sei­nem ei­ge­nen Le­ben ge­gen­über, das er ver­pfuscht hat­te, schul­dig ge­gen­über der er­ha­be­nen Welt von Ide­en, Wis­sen­schaf­ten und Ar­beit. Und die­se wun­der­ba­re Welt schi­en ihm mög­lich und wirk­lich be­ste­hend, nicht hier am Stran­de, wo hung­ri­ge Tür­ken und fau­le Tscher­kes­sen her­um­strolch­ten, son­dern dort, im Nor­den, wo es eine Oper gab und ein Schau­spiel und Zei­tun­gen und alle Früch­te geis­ti­ger Ar­beit. Ehr­lich, klug, edel und rein kann man nur dort, aber nicht hier sein. Er warf sich vor, dass er kei­ne Idea­le habe, kei­ne lei­ten­de Idee im Le­ben, ob­wohl er nur eine recht vage Vor­stel­lung da­von hat­te, was das be­deu­te­te. Vor zwei Jah­ren, als er sich in Na­de­sch­da Fjo­do­row­na ver­lieb­te, glaub­te er, dass es ge­nü­ge, mit ihr nach dem Kau­ka­sus zu fah­ren, um sich von der Bana­li­tät und Lee­re des Le­bens zu ret­ten; eben­so fest glaub­te er jetzt dar­an, dass es ge­nü­ge, Na­de­sch­da Fjo­do­row­na zu ver­las­sen und nach Pe­ters­burg zu ge­hen, um al­les zu er­rei­chen, was er brauch­te.

»Ent­flie­hen«, flüs­ter­te er, setz­te sich auf und kau­te an sei­nen Nä­geln, »ent­flie­hen!«

Er mal­te sich aus, wie er den Damp­fer be­stei­gen wür­de und dort früh­stücken, kal­tes Bier trin­ken und sich auf Deck mit den Da­men un­ter­hal­ten. Dann wür­de er sich in Se­was­to­pol in den Zug set­zen und los­fah­ren. Sei mir ge­grüßt, Frei­heit! Eine Sta­ti­on nach der an­de­ren taucht auf, die Luft wird im­mer käl­ter und rau­er. Bir­ken und Tan­nen. Da ist schon Kursk, Mos­kau –. In den Bahn­hofs­re­stau­rants gibt es Kohl­sup­pe, Ham­mel­fleisch mit Buch­wei­zen, Stör, Bier, kurz­um, nicht mehr dies ver­damm­te Asi­en, son­dern Russ­land, das wirk­li­che Russ­land. Die Mit­rei­sen­den spre­chen von Ge­schäf­ten, von neu­en Sän­gern, von den fran­ko­rus­si­schen Sym­pa­thi­en. Über­all spürt man ein kul­ti­vier­tes, in­tel­li­gen­tes Le­ben – Schnel­ler, schnel­ler! End­lich, der New­skij Pro­spekt, die große Mors­ka­ja­stra­ße, und da ist auch die Kow­no­gas­se, wo er einst als Stu­dent ge­wohnt hat. Der lie­be graue Him­mel, der kal­te Re­gen, die nas­sen Drosch­ken­kut­scher –

»Iwan An­dre­jitsch«, rief je­mand aus dem Ne­ben­zim­mer, »sind Sie zu Hau­se?«

»Ja­wohl«, ant­wor­te­te La­jew­sky, »was ist denn los?«

»Ich brin­ge ei­ni­ge Pa­pie­re.«

La­jew­sky er­hob sich trä­ge, ihn schwin­del­te, er gähn­te und ging mit schlür­fen­den Pan­tof­feln ins Ne­ben­zim­mer. Drau­ßen am of­fe­nen Fens­ter stand ein jun­ger Kol­le­ge von ihm und brei­te­te ei­ni­ge amt­li­che Schrift­stücke aufs Fens­ter­brett.

»So­fort, mein Lie­ber«, sag­te La­jew­skij sanft und such­te das Tin­ten­fass. Dann ging er zum Fens­ter, un­ter­schrieb die Pa­pie­re, ohne sie an­zu­se­hen, und sag­te:

»Eine scheuß­li­che Hit­ze!«

»Ja. – Kom­men Sie heu­te aufs Bu­reau?«

»Ich glau­be kaum. Ich füh­le mich nicht ganz wohl. Sa­gen Sie doch Schesch­kow­skij, dass ich am Nach­mit­tag zu ihm kom­me.«

Der jun­ge Be­am­te ging. La­jew­skij leg­­­­­­