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Titelseite

Inhalt

Widmung

Wie alles anfing

 

Der Ball mit dem Namen

Der erste Spieltag

Nimm mich mit zum großen Spiel

Gute Arbeit, Jungs!

Werft ihn raus!

Verschwindet!

Abkürzung zu einem guten Ort

„Safe!“ – Base erreicht!

Der allerälteste Fan

Home Run

Baseball auf einen Blick

 

Alle „Baumhaus-Bände“ auf einen Blick

Über die Autorin und die Illustratorin

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Für Jenna Lettice und ihre Familie

WIE ALLES ANFING

Eines sonnigen Tages tauchte ein geheimnisvolles Baumhaus im Wald von Pepper Hill in Pennsylvania auf.

Es war voller Bücher. Ein Junge namens Philipp und seine Schwester Anne entdeckten dieses Baumhaus. Sie fanden schnell heraus, dass Zauberkräfte darin schlummerten und dass sie damit nicht nur an jeden Ort in der Welt, sondern auch kreuz und quer durch die Zeit reisen konnten. Sie mussten nur auf eines der Bilder in einem der Bücher deuten.

Während sie mit dem Baumhaus unterwegs waren, blieb die Zeit in Pepper Hill für sie stehen.

Philipp und Anne erfuhren, dass das Baumhaus der Zauberin Morgan gehörte. Sie war Bibliothekarin am Hof von Camelot, im sagenhaften Königreich des berühmten König Artus.

Mittlerweile haben Anne und Philipp schon viele abenteuerliche Reisen mit dem Baumhaus unternommen. Sie haben im Auftrag von Morgan und ihrem Freund, dem Zauberer Merlin, viele aufregende Abenteuer bestanden. Philipp und Anne werden bald herausfinden, wohin das nächste Abenteuer mit dem magischen Baumhaus sie führen wird …

Vignette

Der Ball mit dem Namen

Es war früher Samstagmorgen. Die Luft war noch feucht und frostig. Philipp saß auf den Stufen, die zur vorderen Veranda hinaufführten, und hatte das Kinn in die Hände gestützt.

Anne kam zur Haustür heraus und fragte: „Was meinst du, soll Mama uns jetzt zum Sportzentrum fahren?“

Im Sportzentrum fand heute das Baseball-Probetraining statt.

„Ich habe mich entschieden, nicht hinzugehen“, verkündete Philipp.

Anne setzte sich neben ihn.

„Was ist denn los?“, fragte sie ihren Bruder behutsam.

„Ich muss immer an die Probespiele im letzten Jahr denken“, antwortete Philipp. „Erinnerst du dich? Ich bin hingefallen, als ich mit dem Schläger ausgeholt habe. Und alle haben gelacht.“

„Na ja, über mich haben sie auch alle gelacht“, erinnerte sich Anne. „Weißt du noch? Ich habe den Ball zur falschen Mannschaft geschlagen.“

„Dann sollte vielleicht keiner von uns beiden hingehen“, meinte Philipp.

„Aber unsere ganze Familie ist doch total verrückt nach Baseball“, wandte Anne ein. „Wir lesen darüber, wir schauen es uns an, wir kennen die Baseball-Statistiken und wissen, welche Mannschaft wie viele Punkte hat, wir …“

Ehe Anne ihren Satz beendet hatte, fiel auf einmal etwas vom Himmel und rollte über ihren Hof.

„Was war das?“, fragte Philipp.

Er und Anne standen auf und rannten die Stufen hinab.

Ein kleiner weißer Ball lag im Gras. Anne hob ihn auf.

„Das ist ein Baseball!“, rief sie.

„Wo kommt der denn her?“, wunderte sich Philipp.

Die Geschwister liefen auf den Bürgersteig und schauten die Straße rauf und runter. Es war niemand zu sehen.

„Vielleicht kommt der ja aus einer anderen Welt?“, flüsterte Anne und gab Philipp den Ball.

„Das ist doch verrückt! Was denn für eine andere Welt?“, fragte Philipp.

„Denk doch mal nach“, sagte Anne. „Wir reden über Baseball und darüber, dass wir am liebsten gar nicht zum Probetraining gehen möchten … und im nächsten Augenblick fällt plötzlich dieser Baseball vom Himmel.“

„Oh, du meinst …?“, begann Philipp.

„Morgan!“, riefen die Geschwister wie aus einem Mund.

Anne rannte den Bürgersteig entlang.

„Los, komm!“, rief sie ihrem Bruder zu.

„Warte einen Moment!“, bat Philipp.

Er steckte den geheimnisvollen Baseball in seinen Rucksack und lief seiner Schwester hinterher.

Anne und Philipp überquerten die Straße und rannten in den Wald von Pepper Hill. Sie eilten zwischen den Bäumen entlang, bis sie zur höchsten Eiche im Wald gelangten.

Das magische Baumhaus war tatsächlich wieder da.

„Treffer!“, rief Anne.

Sie schnappte sich die Strickleiter und kletterte nach oben. Philipp folgte ihr und sie krabbelten nacheinander ins Baumhaus.

Die Schatten der Blätter tanzten über den Holzfußboden. Dort, im Halbschatten, lagen auch zwei Baseballkappen.

Neben den Kappen befand sich ein Buch mit dem Titel Die Geschichte des Baseballs. Ein rotes Lesezeichen aus Leder ragte aus dem Buch hervor.

Philipp hob das Buch auf und öffnete es an der Stelle mit dem Lesezeichen.

Auf der Seite war das Foto eines großen Baseballstadions zu sehen. Die Bildunterschrift lautete: Ebbets Field, Brooklyn, New York, 15. April 1947.

„Ebbets Field?“, murmelte Philipp. „Diesen Namen habe ich doch schon mal gehört. Das war ein ganz berühmtes Baseballstadion.“

„Sieh mal“, sagte Anne, „auf dem Lesezeichen steht etwas drauf.“

Philipp hielt das Lesezeichen hoch ins Licht.

„Das ist Morgans Handschrift“, stellte er fest und las laut vor:

„Lernen, wie man spielt?“, wiederholte Philipp. „Um bessere Baseballspieler zu werden?“

„So hört sich das an“, meinte Anne. „Offenbar hat Morgan von unserem Probetraining erfahren.“

Sie las den nächsten Vers vor:

„Oh Mann, das klingt ja, als ob diese Kappen uns zu großartigen Spielern machen würden!“, stellte Philipp fest.

„Genau!“, stimmte Anne ihm zu und las weiter:

„Jetzt verstehe ich das! Alle anderen werden in uns großartige Spieler sehen!“, sagte Anne.

„In einem Baseballspiel in der Kinderliga?“, bezweifelte Philipp.

„Wieso denn nicht? Ich wette, auch in Ebbets Field haben manchmal Kindermannschaften gespielt“, meinte Anne.

„Stimmt, wahrscheinlich haben alle möglichen Mannschaften dort gespielt“, räumte Philipp ein.

Anne las den letzten Vers:

„Unser Baseball hat einen Namen?“, fragte Philipp überrascht. Er holte den Ball aus seinem Rucksack und drehte ihn in seinen Händen. „Hier steht kein Name.“

„Na ja, vielleicht sollen wir ihm ja einen Namen geben?“, vermutete Anne. „Wie findest du Bällchen?“

„Bällchen?“, wiederholte Philipp. „Auf gar keinen Fall!“

„Na gut, okay … was hältst du von Fly Ball? Der Ball ist doch vom Himmel zu uns heruntergefallen.“

„Du meinst wie dieser Baseball-Begriff für einen Ball, der hoch in die Luft geschlagen wird?“, fragte Philipp.

Anne nickte.