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MARIE JOHANNE CROTEAU-MEUROIS

MIT EINEM VORWORT VON DANIEL MEUROIS

Das
Elfentor

Unsere Verbindung
zur Anderswelt

Aus dem Französischen von Anja Schmidtke

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Alle Rechte vorbehalten.

Außer zum Zwecke kurzer Zitate für Buchrezensionen darf kein Teil dieses Buches ohne schriftliche Genehmigung durch den Verlag nachproduziert, als Daten gespeichert oder in irgendeiner Form oder durch irgendein anderes Medium verwendet bzw. in einer anderen Form der Bindung oder mit einem anderen Titelblatt als dem der Erstveröffentlichung in Umlauf gebracht werden. Auch Wiederverkäufern darf es nicht zu anderen Bedingungen als diesen weitergegeben werden.

Copyright der Originalausgabe © by Éditions Le Passe-Monde, 2015

Titel der Originalausgabe: »Le Portail des Elfes · Souvenirs d’ ailleurs … «

Veröffentlicht in Partnerschaft mit Maurice Baldensperger und Francis Hoffmann GbR »Publish Vision«, info@publishvision.de · www.publishvision.de

Copyright der deutschen Ausgabe © 2017 Verlag »Die Silberschnur« GmbH

ISBN: 978-3-89845-534-3

eISBN: 978-3-89845-844-3

1. Auflage 2018

Übersetzung: Anja Schmidtke

Umschlaggestaltung: XPresentation, Güllesheim; unter Verwendung eines Motivs von © mexrix, www.shutterstock.de und eines Ölgemäldes von Sandrine Gestin, www.sandrinegestin.com

Verlag »Die Silberschnur« GmbH

Steinstraße 1 · D-56593 Güllesheim

www.silberschnur.de · E-Mail: info@silberschnur.de

Ich widme dieses Buch
allen Freunden des Elfenvolks
und der Natur unserer Welt
.

In Liebe und Dankbarkeit an Daniel,
meine Kinder Virginie und Julien,
meine geliebten Freunde
Marie Dominique, Dominique, Martine und Daniel
und natürlich in Erinnerung an meinen Vater
.

Danke an Sandrine Gestin,
eine Freundin aus der Elfenwelt

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Vorwort

1. In einer anderen Natur und Zeit

2. Am Ende der blauen Jahreszeit

3. Frau aus dem Hochwald

4. Zwischen Chaos und Licht

5. Verwandlungen

6. Vor dem Hohen Rat

7. Baldrinn

8. Nacht der Seele

9. Initiation

10. Shlomit oder das zweite Tor

Einleitung

Mehrere Monate lang hatte ich das Privileg, dieses Buch mitzugestalten. Ein Privileg, weil dieses Werk (wie jeder bald feststellen wird) nicht belanglos ist. Es ist sogar radikal anders als fast alle Bücher, die zu diesem Thema bisher geschrieben wurden.

Natürlich gibt es eine Fülle an Literatur über die Welt der Elfen und im weiteren Sinne die unsichtbaren Naturkräfte – wirklich selten aber sind Zeugenberichte … und noch dazu sehr detaillierte.

“Das Elfentor” ist weit von den Märchen und Legenden entfernt, die die Vorstellungswelt unserer Kinder und Gesellschaft bevölkern.

Die sensitiv Begabte Marie Johanne Croteau lässt hier profunde Erinnerungen wieder hochkommen, die lange in ihr verschüttet lagen. Erinnerungen, die sie nie ans Tageslicht hat kommen lassen, die in ihrer Aufrichtigkeit unser Herz berühren und die uns mit dem “Kontinent der subtilen Kräfte” dieses Planeten bekannt machen.

Es ist eine unkonventionelle Schilderung, und hingerissen von der Empfindsamkeit, die darin zum Ausdruck kommt, habe ich noch etwas ganz anderes in ihr vorgefunden als nur die Erzählung eines Elfenlebens.

Sie lädt den Leser in eine Welt ein, die erstaunlicherweise die Grundlage unserer Welt ist.

Wir erhalten unzählige Informationen und faszinierende Details, geschildert aus einer Perspektive, die sich sehr von der unseren unterscheidet.

Wir machen Bekanntschaft mit einer anderen Definition von Zeit, Licht und der Heiligkeit des Lebens, untermalt von einer Hymne an den Mut, die Freiheit und das “Bedürfnis nach Andersartigkeit”, das uns einlädt, weiter zu wachsen.

Ich bewundere die Gabe der Autorin, Empfindungen, Wahrnehmungen und vor allem “nichtmenschliche” Ideen in eine Sprache zu übersetzen, die uns allen verständlich ist.

Zu guter Letzt möchte ich anmerken, dass ich bei der Lektüre von “Das Elfentor” neben dem inhaltlichen Reichtum zutiefst von seiner Frische, Aufrichtigkeit, beseelten Empfindsamkeit und großen Innigkeit berührt war … Eigenschaften, die in der heutigen Zeit selten geworden sind.

Ich wünsche auch Ihnen eine Reise, die fasziniert, aber auch bewusst macht, wie wichtig es ist, die kostbare Schönheit unseres Planeten und seiner Bewohner zu bewahren.

Daniel Meurois

Vorwort

Es war einmal … Eigentlich hätte ich diese Erzählung wie ein Märchen beginnen lassen können, denn vom Inhalt der folgenden Seiten kann ich rein gar nichts beweisen. Doch dieses Buch ist keine Fiktion, es schildert eine wahre Begebenheit – auch wenn sie für die meisten unglaublich klingt.

Ich habe keine anderen Argumente als das Siegel der Wahrheit auf meiner Seele, das zur Lektüre meiner Erzählung einlädt.

Daher liegt es an euch, liebe Leser, mit mir ganz in eine Welt einzutauchen, die einst die meine war.

Ich habe nur einen Wunsch: Eure inneren Flügel für “etwas” zu öffnen, das in unserem tiefsten Herzen wohnt und für viele nicht mehr ist als die vage Vorahnung möglicher Wirklichkeiten.

Möge dieser Bericht euch vor allem dazu einladen, euren Horizont zu erweitern und sich auf die schwindelerregende, unendliche Reise des LEBENS einzulassen …

“Wir Elfen sind die Weber der Erde. Alles, was in eurer Pflanzenwelt lebt, haben wir in unserem Universum zunächst erdacht und in ursprünglicher Vollkommenheit erschaffen.

Wenn aber die Lebenskraft uns gestattet, unsere Schöpfungen in eure irdische Welt “hinübergleiten” zu lassen, werden sie von eurer Schwingung, Schwere und Dichte beeinflusst und verlieren ihren ursprünglichen Gnadenzustand.”

Gwenedys

1

In einer anderen Natur und Zeit

Es gibt Zeiten, denen die Zeit und ihr Rost, das Vergessen, nichts anhaben können.

Eine ist mir noch besonders gut in Erinnerung, und es ist sicher kein Zufall, dass sie sich gerade jetzt Gehör verschafft …

Es war vor elftausend Erdenjahren. Das Ende des Volkes der Atlanter war vielen noch in Erinnerung. Ein ganzer Kontinent war ausgelöscht, vom Himmel bombardiert, vom tosenden Wasser verschlungen worden.

Alles auf der Erde schien stillzustehen. Die Völker waren in alle Himmelsrichtungen zerstreut, zerschlagen, oft nur noch vom Urinstinkt des Überlebens geleitet.

Die Luft war schwer von Blut und Angst, und der Himmel trug immer noch den rötlichen Widerschein dieser Geschehnisse.

Hier und da hatten lautere Gemeinschaften überlebt und versuchten, die Flamme des Bewusstseins nicht erlöschen zu lassen, aber in den Herzen der meisten lebte nur noch der grausame Wunsch zu töten und zu stehlen.

Sie mussten der Angst trotzen, die das kollektive Gedächtnis der Menschheit beherrschte … einer tief verwurzelten Angst vor Vernichtung, die sich wie ein Riss durch die Seele zog.

So war es in der alten Zeit …

Geschwächt, hilflos und verzweifelt begannen die Männer und Frauen auf der Erde, das, was sie gerade beinahe verloren hatten, anders zu betrachten. Einige wollten sich den Naturkräften zuwenden. Darunter waren auch jene, aus denen später das irische Volk hervorging.

Ja, alles drängte sie regelrecht dazu … ihre Zweifel, ihre plötzlich offenbarten Schwächen und auch die Welten selbst, die sich nach dem Großen Beben wieder einander annähern wollten, wie um zur Einheit der Ursprünge zurückzukehren.

Jawohl, ich sagte die Welten … denn es gibt deren sehr viele, jede verborgen im Schatten der anderen, zwischen Sonne und Mond, Luft und Erde, in den Falten dessen, was man das Dichte und das Subtile nennt.

Fragend und ängstlich wie selbstbestimmte Wesen schienen auch sie beschlossen zu haben, sich unabwendbar einander anzunähern, bis die Tore in ihnen sich weit zu öffnen begannen.

Diese Tore glichen großen Lichtwirbeln, die es den “Anderswelten” erlaubten, von ihrer Existenz zu künden. Sie waren wie schwach schimmernde Nebel, die zuweilen geheimnisvolle, betörende Klänge von sich gaben. Ihren Entdeckern erschienen sie wie eine Einladung …

Meine Welt war eine davon; sie bestand aus Immaterie und Materie, Windbrausen, Wasserrauschen und Mondstrahlen. Sie war, was man heute das Königreich der Elfen nennt.

Zu sagen, dass sie parallel zum Land “Irland” der Menschenwelt existierte, wäre nicht korrekt …

Sie befand sich im Inneren dieser Welt, lebte darin, verborgen durch ihr Eigenlicht, ihre Tage und ihre Zyklen. Und so verhält es sich noch heute, auch wenn die Menschen ihr aus dem Weg gehen und sie leugnen.

Mein Traum ist es, euch nachempfinden oder sogar mitfühlen zu lassen, was einst mein Zuhause war. Aber auch, euch einzuladen, einen Schritt weiter zu Dem zu gehen, was war und was ist und mich ermutigt, mich dem Vorwurf der Spinnerei zu widersetzen, den mir einige schon beim Aufschlagen dieser Seiten machen werden.

Ich habe mir geschworen, in euch ein wenig davon zu wecken, was in uns allen schlummert, denn die Elfenwelten haben viele Spuren im kollektiven Unterbewusstsein der irdischen Völker hinterlassen, in fantastischen Erzählungen und alten Legenden wie auch in zauberhaften Märchen, die die Sehnsucht danach zum Ausdruck bringen.

Warum also nicht diesen Spuren nachgehen, sich gar auf sie einlassen, als gehörten sie zu unserer innersten Wirklichkeit, und zulassen, dass unsere inneren Mauern Risse bekommen?

Aber kommen wir noch einmal auf die Tore zwischen den Welten zurück, von denen ich eben sprach. Erinnern wir uns daran, dass aus diesen “Schleusen” und der Kommunikation, zu der sie schon immer einluden, die sogenannte “keltische” Kultur hervorgegangen ist. Sie hat sich aus ihnen gespeist.

Ich möchte euch also an die Schwelle meiner einstigen Welt einladen, denn hinter dieser Erde, die uns trägt, existiert eine andere!

Die Augen, die über die Zeiten hinweg all das beobachten, auf ewig in meinem Gedächtnis festgeschrieben sind und Anlass dieser Seiten sind, gehören einem der Wesen, die eines der sogenannten Paralleluniversen bevölkern. Es erzählt sein Schicksal und das anderer Wesen aus jenem Land des Lichts … Es schildert auch das Schicksal eines Menschen, der unter ihnen lebte. Diese Augen, die sich erinnern und Zeugnis ablegen, gehören einer Luftelfe. In der Sprache der Menschen könnte man ihren Namen mit Gwenedys wiedergeben, aber in Wirklichkeit ist er auf irdischem Boden unaussprechlich.

Den Tönen der Erde ist er völlig fremd, denn die Lebenswoge der Elfenwelt schwingt schneller als die der dichten Welt, in der die Völker der “Außenerde” leben, wie die Elfen sie seit jeher nennen. Wenn ein Mensch die Elfensprache hört, kann er sie weder verstehen noch erlernen, denn sie ist für ihn viel zu schnell, viel zu lebhaft … einfach unfassbar!

Natürlich fragt sich jeder, wie eine Elfe wohl aussieht … wirklich aussieht, denn ihr Aussehen ist weit von den irrigen Vorstellungen entfernt, die dem faszinierenden Zerrspiegel der Märchen entspringen. Werde ich in menschlichen Begriffen und Vorstellungen etwas beschreiben können, was nicht gerade ein menschliches Aussehen hat? Das ist die Herausforderung, der ich mich auf diesen Seiten stellen werde.

Also dann, liebe Freunde, schlüpft hinein in das, was einst meine Welt war … Fühlt, hört und seht …

Folgt mir durch Gwenedys’ Erinnerungen aus der Anderswelt …

Elfen

Sprechen wir zunächst einmal von der Elfenhaut. Sie gleicht nicht eurem Fleisch, also dem, was ihr auf der Erde als solches betrachtet. Wie unser gesamter Körper ist sie ein Gewebe aus leuchtender Materie, auf der keine Falte oder Alterserscheinung zu sehen ist. Sie strahlt nur eine offenkundige Jugend und Schönheit ohne bestimmtes Alter aus. Deswegen scheinen wir zeitlos zu sein, denn wir leben sehr lange und bringen dabei ständig zum Ausdruck, was man als unser ästhetisches Ideal bezeichnen könnte.

In Wahrheit ist das Elfengewebe keine Haut im eigentlichen Sinne. Es ist sehr elastisch, nachgiebig und durch unsere Gedanken endlos formbar.

Insgesamt haben wir eine menschliche Gestalt, aber aufgrund der Natur unserer inneren Anschauungen ist sie viel hochgewachsener und luftiger.

Im Gegensatz zu einigen Behauptungen haben Elfen weder einen Schwanz noch Flügel. Der Eindruck von Flügeln entsteht durch die Strahlen, die seitlich aus unserem Brustkorb treten.

Tatsächlich herrscht bei uns die Sonne des Herzens vor (die ihr Herzchakra nennt). Die Illusion des Schwanzes entsteht durch das ständige Entweichen von Licht am Ansatz unserer Wirbelsäule. Es ist besonders lebhaft, wenn wir uns in einem intensiven “Zustand der Naturarbeit” befinden.

Aber noch etwas … Wir Elfen haben keine Behaarung. Wir haben keine Haare an sich, bilden aber bläulich, rötlich und milchweiß leuchtende, lange Fäden aus, die unser Gesicht umrahmen.

Diese Fäden wirken auf das menschliche Auge wie leicht nuanciertes, blondes Haar. Es kommt auch vor, dass das menschliche Auge sie auf seine eigene Weise deutet und persönlich einfärbt. Dann projiziert es in seiner Wahrnehmung seine Fantasie und Kultur darauf und übersetzt das Unsichtbare auf seine Weise.

Unsere weibliche und männliche Seite

(aus menschlicher Sicht)

Zwischen den Elfen gibt es keine großen körperlichen Unterschiede. Uns unterscheiden nur extrem subtile Nuancen voneinander, die allein durch Sensitivität wahrnehmbar sind. Jeder von uns hat seine eigene Lichtfarbe, die sich aus blumigen Düften unterschiedlichster Art zusammensetzt. Jeder hat auch weibliche oder männliche Konturen und Formen, die sich in dem uns als Haut dienenden Lichtgewebe zeigen.

Auf diese Weise zeigen wir der Welt unsere individuellen Persönlichkeiten, Vorlieben, Gerüche und “Seinsweisen”.

Es liegt in unserer Natur, uns mit unseren Konturen voneinander abzusetzen und auf eine sehr sinnliche Art und Weise unseren Seelenduft zu verströmen; das gilt für unser persönliches und gemeinschaftliches Leben, unsere Naturarbeit und natürlich auch für unseren Liebesakt.

Genau wie Menschen haben wir das Bedürfnis, uns zu kleiden, aber unsere Kleider bestehen nicht aus Stoff, sondern sind Verlängerungen unserer “Lichtmaterie”, die unser Inneres zum Ausdruck bringt, wenn wir gesehen werden, etwas tun oder uns äußern, und auch wenn wir in einer bestimmten Schwingung kommunizieren möchten, zum Beispiel beim Liebesakt.

Elfen sind vor allem Gefühlswesen …

Was ist noch zu sagen? Unsere “Kleider” erinnern an seidenglatte Blütenblätter, die von einem feinen, bläulich schimmernden, sehr flüchtigen duftenden Puder überzogen sind. Bei Elfen mit männlicher Polarität ähneln die Kleider großen, flauschigen Blättern, die von unablässig oszillierenden Adern durchzogen sind und jedem sein besonderes Strahlen verleihen.

Ich schreibe hier von männlichen Elfen im Vergleich zu weiblichen, aber es würde zu weit führen, Elfenmänner und Elfenfrauen aus ihnen zu machen. Das menschliche Vorbild ist kein absolutes Maß.

Es ist viel subtiler …

Wir Elfen sind insgesamt sehr sinnlich. Es gibt also intime Beziehungen zwischen uns, aber sie sind energiegeladener als in der Menschenwelt, und zwar insofern, als die immateriellen Körpergewebe sich dabei in einem festgelegten Ritual komplett durchdringen. Unsere “Häute” vereinigen sich intensiv und erzeugen dabei sehr melodiöse, kristallklare Klänge. Alles in uns liebt auf eine umfassende Weise.

Der Liebesakt in unserer Welt ist ein Freudengesang, ein Duft, der edle Gedanken und himmlische Modulationen verströmt … Aber er ist immer mit sich selbst identisch und niemals einheitlich, weil er schwingender Natur ist.

Was die Fortpflanzung betrifft, so gibt es bei uns keine in dem Sinne, wie ihr sie auf der Erde kennt.

Die Lichtverschmelzung zwischen zwei Elfen bewirkt, dass zwischen ihnen eine Zelle aus “ätherischem Licht” in einer Explosion aus Farben und Düften keimt. Diese Zelle wächst rasend schnell, sodass die Elfe bereits bei ihrer Geburt vollständig erwachsen ist.

Wegen dieser Spontaneität gibt es in unserer Welt keine Eltern-Kind-Beziehungen, da bei uns keine Kindheit existiert. Der Mutter-Vater-Begriff entspricht an und für sich dem, was ihr das Göttliche Licht nennt.

Wir werden also schon erwachsen geboren, und äußerlich altern wir nicht. Keine Elfe gehört demnach einer von euch so bezeichneten “Familie” an. Der genetische Familienbegriff ist nur euch zu eigen. Wir gruppieren uns in Sippen nach dem geografischen Gebiet des Äthers, in dem wir uns aufhalten.

Wenn sich in dem geografischen Gebiet, worin wir entsprungen sind und arbeiten, aufgrund menschlicher Aktivitäten große, unharmonische Veränderungen ereignen, werden wir davon sofort getroffen und aus dem Gleichgewicht gebracht.

Dann endet die Fortpflanzung der Elfen, denn die Lichtpaarung im Äther kann nur stattfinden, wenn wir glücklich für ein harmonisches Leben auf der physikalischen Erde arbeiten können.

Wo die Menschen die Natur schädigen, um deren Hege und Pflege die Elfen sich auf ihre Weise kümmern, gibt es keinen Liebesaustausch mehr unter den Elfen. Deswegen ist die Fortpflanzung der Elfen sehr zurückgegangen. Infolgedessen verkümmert die physikalische Natur in den Gebieten, die durch Disharmonien in der Außenwelt gestört werden.

Versteht ihr, wie sehr die Elfenwelt mit der Menschenwelt verbunden ist und von ihrem Verhalten beeinflusst wird? Aus Elfensicht ist der Kontakt mit Menschen fast immer schwierig, ja sogar dramatisch.

Das Licht der Elfenwelt

Wahrscheinlich fragt ihr euch, woraus unser Universum eigentlich besteht. Manche von euch sagen, es bestünde aus Äther, ohne genau zu wissen, worum es sich dabei handelt.

Wisst ihr, der Äther ist wie Fruchtwasser, worin unbemerkt die gesamte dichte Materie badet … die Materie eurer Welt. Er ist eine Art mit Gas vermischtes Licht, eine vierfache Substanz.

Um zu verstehen, wie er in uns, aber auch in euch wirkt, ist es gut, seine Essenz, seinen Aufbau zu kennen.

Dazu müsst ihr wissen, dass es zunächst den Luftäther oder Äther des Atems gibt. Er ist der subtilste der vier Äther und das Hoheitsgebiet der Elfen schlechthin. Dabei handelt es sich um ein Element, das sehr durchlässig für menschliche und tierische Gedanken ist und in das daher kollektive Gedankenformen und Atmosphären sowie die Seinszustände der irdischen Lebewesen leicht Eingang finden. Das erklärt die Reaktivität der Elfen auf menschengemachte Egregore in ihren jeweiligen geografischen Lebensräumen.

Mein Luftäther kann am besten mit der menschlichen Gedankenwelt kommunizieren, weil er sich von ihr durchdringen lässt; die Egregore heften sich daran, sodass man darin alle möglichen Erinnerungen vorfindet …

Dank dem Lichtatem, der durch die Elfenwelt weht, kann die dichte Welt ihr Zellgedächtnis bewahren. Ohne Zellgedächtnis hat die Form eines Körpers keine Beständigkeit und Stabilität. Die Arbeit meines Volkes und der Elfen der Erde besteht unter anderem darin, den Lichtatem zu reinigen, da er ständig durch den anarchischen Aspekt menschlicher Gedanken verunreinigt wird1.

Mit der Erzeugung bestimmter Töne reinigen wir den jeweiligen Äther, in dem wir leben und der unabdingbar für den Zusammenhalt des physikalischen Lebens in der Außenwelt ist.

Diese Töne entspringen der Mitte unseres Brustkorbs, denn uns kommt die Aufgabe zu, uns auf dieser Ebene von der Energie der Lebensmanifestation durchdringen zu lassen, die uns aus der Welt der Erzengel erreicht.

Da wir so durchlässig und der Menschenwelt so nahe sind, sind wir sehr empfindsame Wesen mit allen Anfälligkeiten, die das mit sich bringt, vor allem dafür, verletzbar und unberechenbar zu werden, wenn wir den Weg der Individualisierung einschlagen … wie etwa den, über den ich hier berichten werde.

Ja, Individualisierung … In der Elfenwelt herrscht von Natur aus die Gruppenseele vor, denn jede Elfe steht trotz ihrer eigenen Besonderheiten und Merkmale unter dem maßgeblichen Einfluss der Gedanken und Verhaltensweisen ihrer Spezies.

Es fällt uns schwer, “ich” zu sagen oder zu denken. Die Kosmische Evolution hindert uns zwar nicht, denn seit Beginn der jetzigen Lebenswelle wurde durch die Erzengel der Keim der Individualisierung in uns angelegt. Aber das Problem ist, dass diese Evolution oft geleugnet wird. Sie macht uns Angst …

Seht ihr, in ihrem spontanen Ausdruck ähnelt die Elfenseele zugleich der Tierseele und der Menschenseele. Sie ist gewissermaßen eine harmonische, leichte eheliche Verbindung von beiden; dennoch ist sie grundsätzlich amoralisch, denn sie will allein den heiligen Lebensatem bewahren und verlängern.

Wir kennen keine Religion, kein Dogma … nur die immer empfundene Notwendigkeit, der Welle zu dienen, der alles entsprungen ist. Die Elfe weiß von Natur aus, dass ihre Seele dieser Welle entstammt. Darüber gibt es keinerlei Diskussion oder Zweifel.

Zwar altert die Elfe äußerlich nicht, aber ihre Seele weiß, dass das Licht, das ihr ihren Körper schenkt und darin wirkt, sich eines Tages wieder aus ihm zurückziehen muss. Der Tod einer Elfe ist daher ein schnelles Ereignis ohne Leid, das friedlich vonstattengeht. Er ist genauso spontan wie bei einer Blume, die in wenigen Stunden verwelkt und vergeht. Wenn eine Elfe stirbt, ist nichts Trauriges daran … Das Licht, das ihren Körper geformt hat, löst sich auf und zerstreut sich wie mit einer sanften Brise … Der Tod, wie die Menschenwelt ihn versteht, ist also den Elfen kein Begriff. Die Elfen “reinkarnieren” und sind sich vollständig bewusst, dass sie für einen neuen Lebenszyklus eine neue Gestalt annehmen müssen.

Auch der Gottesbegriff, wie er von den Menschen verstanden wird, ergibt für Elfen keinen Sinn. Die Elfe weiß und fühlt sich in einem heiligen Licht, das sie nährt, antreibt und sein lässt. Das genügt ihr. Man könnte sagen, dass sie unaufhörlich das Göttliche oder vielmehr das Heilige lebt, ohne das Bedürfnis zu haben, es in Begriffe zu fassen.

Das bedeutet nicht, dass sie vollkommen ist. Ihre Unberechenbarkeit und Anfälligkeit (und daher auch ihr möglicher Zorn) zeugen davon, dass sie der Welt der Dualität angehört. Aber auch wenn sie nicht vollkommen ist, erbringt sie zuverlässig ihren Dienst für den Fortbestand des Lebens. Einer Elfe ist es praktisch unmöglich, den Dienst an der Lebenswelle “zu kündigen”. Das wäre gegen ihre Natur.

Erzengel (oder Lichtvolle) und Elfenräte