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IMPRESSUM

Copyright © 2018 Picus Verlag Ges.m.b.H., Wien

Alle Rechte vorbehalten

Im Auftrag von:

Museum Arbeitswelt

4400 Steyr, Wehrgrabengasse 7

www.museum-steyr.at

Grafische Gestaltung und Umschlag:

Atteneder Grafik Design, Steyr

Druck und Verarbeitung:

EuroPB, s.r.o., Tschechische Republik

ISBN 978-3-7117-2068-9
eISBN 978-3-7117-5379-3

Coversujet auf Basis von: Gerd Arntz, various Isotypes, 1928–1965 © Gerd Arntz Estate | Bildrecht, Wien 2018

Robert Misik ist Journalist und politischer Autor und betreibt unter anderem die Videokolumne »FS-Misik« auf der Website des »Standard«. Er ist Autor vieler Bücher, darunter etwa »Ein seltsamer Held. Der grandiose, unbekannte Victor Adler« (Picus 2016). Mit Harald Welzer hat er die Dauerausstellung »Arbeit ist unsichtbar« des Museums Arbeitswelt in Steyr kuratiert.

Christine Schörkhuber ist als Medienkünstlerin, Musikerin, Radiojournalistin und Filmemacherin tätig, Kuratorin des Festivals »Klangmanifeste«.

Harald Welzer ist Soziologe und Sozialpsychologe, Mitbegründer und Direktor von »Futur Zwei. Stiftung Zukunftsfähigkeit«, Professor an der Universität Flensburg, ständiger Gastprofessor an der Universität Sankt Gallen. Autor zahlreicher Bücher, zuletzt »Die smarte Diktatur. Der Angriff auf unsere Freiheit« (S. Fischer 2016).

ROBERT MISIK
CHRISTINE SCHÖRKHUBER
HARALD WELZER (HG.)

ARBEIT IST UNSICHTBAR

DIE BISHER NICHT ERZÄHLTE GESCHICHTE, GEGENWART UND ZUKUNFT DER ARBEIT

PICUS VERLAG WIEN

INHALT

Intro

Kein Fisch weiß, dass es am Meeresgrund nass ist

Ausstellung Museum Arbeitswelt Steyr

Abschnitt 1Arbeit Macht Mensch

Arbeit ist Kooperation

Pause Takt und Arbeitszeit

Wenn Arbeiter Windeln tragen

Der kleine große Unterschied

Männer, die weinen, sind produktivere Arbeiter

Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen

Abschnitt 2Arbeit ist nur ein Gefühl

Die Müden, die Erschöpften und die Abwesenden

Die Freude an der Arbeit

Startupstory #that’sthespirit?

Ausgebrannt

Eichhörnchenstrategie

Krisenexperimente zwischen Rassismus und Leistungsverherrlichung

Was würden Sie machen, wenn Sie 1.100 Euro monatlich bedingungslos bekommen würden?

Ausstellung Museum Arbeitswelt Steyr
Geschichten aus der Industrieregion Steyr: Das Wesentliche an der Arbeit ist unsichtbar

Abschnitt 3Arbeit Macht Raum

Ökonomische Säuberung

Kleine Lehre des Atlantik

Gastarbajteri und Geschichte

Wie Ihr T-Shirt um die Welt reist

Erntehelfer, die sich versklavt fühlen

Stadt, Arbeit und Krieg

Arbeit ist Arbeit!

Arbeit Macht Raum

Wie viele Sklaven halten Sie?

Abschnitt 4Arbeit ist Bewegung

Der Traum der Familie Rauscher

Eine Welt zu gewinnen…

Maschinenstürmer, Blaumacher, Zeitrebellen

„Wir waren sehr streiklustig“

Wenn das Wir-Gefühl wächst

Jurist, Jude, Sozialist

Ausstellung Museum Arbeitswelt Steyr
Eine kleine Geschichte der Arbeitszeit: Wem gehört die Zeit?

Abschnitt 5Arbeit ist unsichtbar

(Das Wesentliche an der) Arbeit ist unsichtbar

Lob des Pfusches

Bezahlte und unbezahlte Arbeit

Heimwerker sind Götter!

Abschnitt 6
Die Geschichte der Zukünfte

Roboter sind auch nur Menschen

Mikroarbeit

Das falsche Versprechen

Maker und Hacker

„Bitte die rote Pille, R2!“

Biografien

Bildnachweis

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KEIN FISCH WEISS, DASS ES AM MEERESGRUND NASS IST

DIE ARBEIT AN DER SICHTBARMACHUNG DES UNSICHTBAREN. EIN WERKSTATTBERICHT.

Robert Misik und Harald Welzer

Arbeit ausstellen, die Geschichte der industriellen Arbeit erzählen, ein Bild von ihr machen: Wie macht man das im Jahr 2018? Wo so viele Geschichten schon erzählt sind: Die Technikgeschichte. Die Fortschrittsgeschichte. Die Arbeitergeschichte von unten. Die Geschichte der Arbeiterbewegung. Diese Frage stand am Ausgangspunkt der Arbeiten zu diesem Buch und der mit diesem verbundenen Ausstellung im Museum Arbeitswelt Steyr. Aber damit taten sich gleich die nächsten Fragen auf. Wenn man eine neue Geschichte erzählen will, die unsichtbare Geschichte, all das, was auch mit Arbeit verbunden ist: Motivation, Angst, Statusgewinn, Eigensinn, der Stolz auf Fertigkeiten oder auch das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Kollegenschaft, der Stress und die Überforderung, dann steht man vor der nächsten Herausforderung: Denn was jemand fühlt, wenn er etwas macht, kann man ja nicht sehen oder anfassen, also kann man es auch nicht zeigen.

„Arbeit ist unsichtbar“ kam als eine Art Zwischenruf ins Leben, während wir uns den Kopf darüber zerbrachen, was wir eigentlich sagen und zeigen wollen: „Das Wesentliche an der Arbeit ist unsichtbar.“ Sichtbar ist der Mann an der Maschine oder die Frau an der Fertigungsstraße und das Produkt, das aus deren Arbeit entsteht. Aber wie sie sich dabei fühlen, in welche informellen Netzwerke sie eingebunden sind, was sie mit den Kolleginnen und Kollegen am Klo besprechen, all das ist unsichtbar. All das ist aber das Wesentliche an der Arbeit. Sie stattet uns mit Selbstbewusstsein aus oder untergräbt unser Selbstwertgefühl (wenn wir uns nicht geschätzt fühlen), sie strukturiert unseren Tag, gibt im besten Fall dem Leben Sinn, webt uns ein in ein Geflecht sozialer Beziehungen.

SICHTBAR/UNSICHTBAR

Diese Oberkategorie ist das Leitthema unserer Konzeption. Die Hypothese lautet: Die Welt funktioniert nicht nach den Maximen der sichtbaren Oberflächengeschichte der formalen Ökonomie, sondern nach Prinzipien der moralischen Ökonomie, wie das der Historiker Edward P. Thompson nannte – nach Überzeugungen, was gut oder schlecht für das eigene Beziehungsgefüge ist. Das gilt insbesondere für die Geschichte der industriellen Arbeit, die immer auch durch individuelle und kollektive Aneignungen und Modulationen mitgestaltet wird. Industriearbeiter erfüllen nicht einfach abstrakte Anforderungen, sondern eignen sich diese an und antworten mit eigensinnigen Ausgestaltungen darauf – so, dass sie formell die Anforderungen zu erfüllen in der Lage sind, aber etwas für sich selbst in den dadurch gegebenen Handlungsspielräumen realisieren können. Die Struktur der Fabrik, des Büros ist nicht einfach nur vorgegeben, sie wird von denen, die an diesen Orten arbeiten, immer auch verändert und mitgeprägt. Eigensinn, das ist ein Begriff, der in unseren Arbeiten eine immer stärkere Rolle einnahm.

Und der andere: Handlungsspielräume. Denn die gibt es immer, auch da, wo sie gar nicht sofort auffallen, nicht sichtbar sind. Da ist es schon wieder, das Wort: unsichtbar.

Handlungsspielräume zu identifizieren, das ist dann doch wieder eine „Geschichte von unten“ und sie zeigt, dass jeder und jede an jedem Ort und zu jeder Zeit auch „Macht“ hat. Also: Wir dachten nicht von den Artefakten her, sondern von dem, was man nicht sieht, was aber trotzdem als historische Produktivkräfte wirksam wird: Solidarität, Fantasie, Eigensinn, Kompetenz, Eskapismus, Widerstand – und eben: das Erzählen von Geschichten, in dem sich all das transportiert und vermittelt. Eine Ausstellung, die mehr erzählt, als dass sie zeigt, in der die Erzählung mindestens das erste ist und die Artefakte sich dem unterordnen – kann das funktionieren? Wie umgeht man dann die Gefahr, pädagogisch in einem schlechten Sinn zu werden, den Besuchern eine Interpretation zu liefern, die noch vor dem liegt, was sie sehen?

Wir stellen also eine „Gegenerzählung“ aus, die anhand von griffigen Fallgeschichten exemplarisch belegt, dass es eigentlich dem Unterlaufen und Abwandeln von Vorgaben sowie dem Improvisieren zu verdanken ist, dass das meiste in der Welt einigermaßen funktioniert. Denn erst durch permanente Improvisation und durch kombinierten Eigensinn entstehen jene Entwicklungslinien, die auf der formal-ökonomischen Behauptungsoberfläche als intentional geplant dargestellt werden.

ANEIGNUNG/EIGENSINN

Dies ist die zentrale Produktivkraft der unsichtbaren Geschichte, aufgehoben vor allem in Erzählungen. Eigensinnige Aneignungsprozesse sind in dem Sinn emanzipativ, dass sie die Arbeit mit „eigenem Sinn“ ausstatten und politische Assoziation durch Nutzung der gegebenen Infrastrukturen (Raum und Zeit und gleichzeitige Anwesenheit) ermöglichen. Sie erlauben ein „Unterleben“ der gegebenen Strukturen zu eigenen Zwecken, von der Schwarzarbeit bis zum Streik. Aber: Eigensinnige Aneignungsprozesse mildern Härten und besänftigen Konfliktpotenziale, sie machen geschmeidig, sind auch Anpassung. Bis hin zur Teilnahme an Ausgrenzungen, Mobbing, auch an Tötungsarbeit. Beide Aspekte – Emanzipation und Anpassung – mussten innerhalb dieser Kategorie thematisiert sein. Auch der Rebellierende verändert das, wogegen er rebelliert, entwickelt eine Identifikation, auch einen Stolz auf das Erreichte. Im Konflikt entwickeln Konfliktparteien, auch wenn sie es nicht immer selbst wissen, ein Gemeinsames.

GEFÜHL

Irgendwann einmal rief einer in die Runde: „Arbeit ist nur ein Gefühl.“ Eine politische Ökonomie der Gefühle existiert ebensowenig wie eine politische Ökologie der Gefühle. Beides wäre sinnvoll, um die unsichtbare Geschichte der Arbeit zu erfassen. Gefühle gehen in das Bedürfnis, „gut zu arbeiten“ ebenso ein wie in die Notwendigkeit, zu arbeiten, um die Familie zu versorgen; sie bestimmen die Normen der Kollegialität ebenso wie die der Solidarität. Aber: Umgekehrt auch in die Brüche von Kollegialität und Solidarität, den Verrat, den Streikbruch. Dazu Versagens- und Existenzängste und umgekehrt Arbeitsstolz, Bewältigungserfahrung und Selbstbewusstsein. Dabei ist grundsätzlich in Rechnung zu stellen, dass – neurobiologisch betrachtet – „Gefühl“ nichts anderes ist als der Vorgang, mit dem eine Erfahrung positiv oder negativ codiert wird. Als „somatic marker“ ist das Gefühl (genauer: die Emotion) diejenige Instanz, mit der Entscheidungen (also auch das Nutzen von Handlungsspielräumen) überhaupt erst möglich werden. Daher liegt hier auch eine Grenze des Taylorismus, also der wissenschaftlichen Planung des kleinsten Arbeitsschrittes: ein total rationalisierter Arbeitsprozess funktioniert nicht, weil die individuelle Aneignung und Hinzufügung von etwas „Eigenem“ aus eigenem Entschluss verhindert wird. Eine Anekdote aus einem anderen Bereich dazu: Die Einführung von Fertiggerichten in den USA in den 1950er Jahren war eine sehr zähe Angelegenheit. Erst als auf die Packungen Zubereitungshinweise gedruckt wurden und man noch irgendetwas hinzufügen musste, wurden sie zum durchschlagenden Erfolg.

Welche eigensinnigen „Gefühle“ sind im Arbeitsprozess stets präsent? Man will anerkannt werden, geschätzt und respektiert, nicht von oben herab behandelt werden. Gefühle wie „sich respektiert zu fühlen“, dessen Gegengefühl wäre beispielsweise die „Kränkung“, spielen seit jeher eine wichtige Rolle in der Arbeitsorganisation. Identifikation und Identität, stets mit Arbeit verbunden, sind auch gefühlsgetrieben. „Die Werndler“, beispielsweise, also die Stammbelegschaft von Werndls Waffenfabrik, das ist eine Identität, die einschließt und ausschließt. Sie stiftet Identität durch Arbeit, Identifizierung mit dem Betrieb, zugleich aber etablieren sich im schlimmsten Fall Belegschaften erster und zweiter Klasse. Arbeit selbst mobilisiert Gefühle und wird von Gefühlen mobilisiert – man denke nur an den „Work-Flow“, den beinahe tranceartigen Zustand, wenn man mit Hilfe eines hohen Maßes an „Fertigkeiten“ eine Arbeit erledigt. Diese Gefühlsgeschichte geht in unseren Wortschatz ein. Wir sprechen vom Arbeitsstolz, von guter Arbeit oder vom Betriebsklima.

Industrielle Arbeit und materielle Arbeit im weitesten Sinn ist aber seit jeher auch männlich codiert – und damit mit jenen Attributen versehen, die üblicherweise mit Männlichkeit verbunden sind: Kraft, Unverletzlichkeit, nicht über Gefühle reden, stark sein, ein bisschen grob sein, zupacken, nicht jammern. Männer wollen keine Schwäche zeigen – und das verursacht Arbeitsunfälle.

Die emotionale Seite der Arbeit wird heute längst in den Managementdiskursen anerkannt: „Emotionale Kompetenz“ wird geschätzt, gefördert, sogar trainiert.

Industrielle Arbeit ist ein Modus von Vergemeinschaftung. Sie liefert Organisation, zeitliche Synchronisierung, gemeinsame Räume, gemeinsame Gegner, Gelegenheiten zur wechselseitigen Hilfe und Unterstützung. Insofern ist sie eine infrastrukturelle Bedingung kapitalistischer Wirtschaft, die ihre Gegenmacht gleich mit organisiert. Auch deshalb ist die Frühphase der Industrialisierung der Arbeit eine Phase von Zwang, Strafe und Diszplinierung; ihre Geschichte eine Geschichte der Verinnerlichung von Zwängen. Aber genau dazwischen beginnt sich die politische Geschichte der Arbeiterbewegung zu konturieren – vom blauen Montag über wilde Streiks und Exzesse bis hin zur disziplinierten gewerkschaftlichen Organisation und Interessenvertretung und schließlich zur betrieblichen Mitbestimmung.

Die Produktionsstätte – die Fabrik, der Betrieb, das Büro – ist aber Ort der Vergemeinschaftung und politischer Organisation, weil sie Ort der Kooperation ist, des Zusammen-Arbeitens. Die große Dichotomie des Kapitalismus ist hier in ihrer einfachsten Form zu bestaunen: Das gleichzeitige Gegeneinander und Miteinander. Die Marktwirtschaft, das lernen wir von klein auf, wird von Konkurrenz geprägt. Von Wettbewerb zwischen den Unternehmen, aber auch im Betrieb, vom Ausspielen der Beschäftigten gegeneinander. Auch von Vereinzelung. Aber zugleich gibt es auch das andere, ohne das kein Unternehmen einen Tag existieren könnte: die Kooperation, die Zusammenarbeit. Industrielle Arbeit ist geprägt von Arbeitern, die einfach gemeinsam agieren. Gemeinsam auch etwas weiterentwickeln. Selbst die Aufteilung aller Arbeitsschritte und die Neuzusammensetzung „von oben“, etwa in der wissenschaftlich durchgeplanten Fabrik, am Fließband, ist eine Form der Kooperation. Wir müssen die Fabrikarbeit und die Arbeitsabläufe in den Büros als Theaterstück mit genauer Choreographie verstehen. Es gibt die vielen feinen und leisen Hierarchisierungen im Betrieb. Die Partieführer, die Fach- und die Vorarbeiter. Die Chefs. Die Kollegen mit dem hohen Prestige, die in der Gruppe geachtet sind, und die, die irgendwie am Rand stehen. Zugleich gibt es den Geist des Gemeinschaftlichen, einen Geist, der paradigmatisch in den Begriff des „Kollegen“ eingeht. Und umgekehrt gibt es den Begriff des „Kollegenschweins“, womit der beschrieben wird, der die Grenze zwischen dem akzeptierten Selbstsinn und dem unakzeptierten Eigennutz, der Egozentrik, der Selbstsucht überschreitet. Der also Normen bricht, die nirgendwo aufgeschrieben sind, die aber dennoch jeder kennt.

ZEIT

Industrialisierung ist eine Synchronisierungsmaschine, da sie die zerlegten Teilarbeiten in einer eigenen Zeitstruktur organisiert und die Arbeiter in einen spezifischen Takt zwingt. Dieses Zeitregime verändert gegenüber dem vorindustriellen so ziemlich alles: von den Schlafzyklen bis zu den Familienformen und ihrer Organisation. Hinzu kommen: Kampf um Arbeitszeit, Differenzierung von Arbeits- und Freizeit, Urlaub, Pause, Lebenszeit und – Lebenserwartung, Rente etc.

GEWALT

Gewalt ist für uns interessant als Geschichte der Disziplinierung (inklusive manifester körperlicher Gewalt in der Frühphase der Industrialisierung), als strukturelle Gewalt, und natürlich auch als Gewalt in modernen Wertschöpfungsketten (etwa: Minenarbeit im Kongo, Gewaltakteure im Auftrag von Minengesellschaften etc.). Wir wollten hier aber gerade keine Schreckensgeschichte erzählen, sondern Industrialisierung auch als Geschichte der Transformation von Fremd- in Selbstzwänge beschreiben. Manifeste Gewalt tritt immer weiter zurück, auch durch zunehmende Verrechtlichung, verinnerlichte Gewalt wird immer bedeutsamer.

Kommando in der Fabrik war aber immer schon verbunden mit der „akzeptierten Disziplinlosigkeit“, mit einer Art unausgesprochenem wechselseitigen Einverständnis. Das akzeptierte Klauen, das akzeptierte Ausschlafen im Betrieb, die Akzeptanz, dass die Arbeiter es unter sich ausmachen, wer gerade ein wenig kürzer treten darf, weil jeder wusste, wenn man den Arbeitern hier Autonomie zugesteht, wird sich das in Bindung an den Betrieb, in gutes Betriebsklima, in Loyalität untereinander und damit in mehr „Effizienz“ übersetzen. Jedes Unternehmen ist, mag es eine noch so fein ziselierte Arbeitsorganisation haben, ein Feld des Informellen, des Vernebelten: Was ist akzeptiert, was ist nicht akzeptiert? Unsichtbares Wissen über ungeschriebene Regeln.

Gerade dann aber, wenn man diese Sphären des Informellen, vordergründig Ungeregelten als Felder der Freiheit ansieht, steht die Frage nach den Pseudofreiheiten im Raum. Pseudofreiheiten, die sowohl echte als auch falsche Freiheiten zugleich sein können. Freiheit kann in Unfreiheit umschlagen. Im scheinbar unhierarchischen Unternehmen, in dem sich alle per Du ansprechen und jeder kommt und geht, wann er mag, wandert das Kommando in die Beschäftigten selbst ein. Sie regulieren sich selbst, aber nur scheinbar, denn sie wollen Ansprüchen genügen, die nicht sie definieren, ja, von denen nicht einmal klar ist, wer sie je definiert hat. Den Vorarbeiter kann man austricksen, die eigene Selbstdisziplin nicht. Auch das Kommando wird dann „unsichtbar“.

Wir erzählen daher implizit auch eine Aufstiegsgeschichte zum „zwanglosen Zwang“ – von der Kommandoarbeit (im schlimmsten Fall: Zwangsarbeit und Vernichtung durch Arbeit) über den Arbeitsvertrag bis hin zu den Scheinfreiheiten und den damit verbundenen inneren Disziplinierungen.

ORT

Industrialisierte Produktion ist zunächst zentralisierte Produktion, insofern ist der Fabrikort wie im Fall Steyr von immenser Bedeutung. Aber neben seiner räumlichen Funktion für den eigentlichen Zweck ist der Ort der Produktion immer auch der Ort des Unterlebens, der Aneignung für individuelle wie für politische Zwecke. Auch hier wäre in Bezug auf die Gegenwart zu fragen: Welche politischen Folgen hat die Dezentralisierung und Entortung der globalisierten Produktion? Wie organisiert sich der Heimarbeiter? Und organisiert er sich überhaupt?

Könnten Fische sprechen und würde man die Fische fragen, wie es am Meeresgrund ist, würden sie alles mögliche antworten, nur nicht, dass es dort nass ist. Das ist so selbstverständlich, dass es nicht auffällt. Wir beleben und bewohnen eine durch industrielle Arbeit strukturierte Welt, tun dies aber instinktiv und damit unbedacht: Sie ist unsere gewohnte Welt und gerade deswegen sind wir blind für sie. Doch industrielle Arbeit wird immer durch Ortseffekte strukturiert und sie schafft zugleich Ortseffekte. Das heißt: Geografie ist heute immer Wirtschaftsgeografie.

Elemente einer Wirtschaftsgeografie, nur skzizzenhaft erzählt am Beispiel von Steyr: Die Produktion ist von Beginn an eingebettet in einen „Weltmarkt“. Es beginnt damit, dass der „alte“ Werndl Gewehrläufe herstellt, die als „Vorprodukt“ nach Wien gehen. Sein Sohn, der „junge“ Werndl, geht dann auf „Industriespionage“ in den USA. Weitere Elemente der Wirtschaftsgeografie: Die Bedeutung der Flüsse – erst Antrieb, dann Kühlwasser, dann für Schmutzwasser, dann für Transport. Warum entsteht Industrie wo? Das hat erst mit Naturbedingungen zu tun, dann mit internationalen Netzwerken, die sich etabliert haben. Aber auch im Kleinen ist Geografie Wirtschaftsgeografie. Nehmen wir nur die Geografie des Ortes: Das bürgerliche, das kleinbürgerliche Steyr. Das proletarische Steyr. Die Sichtbarkeit der Werndl-Villa. Orte haben ein Image. Wenn ich von einem Stadtteil in den anderen übersiedle, kann das eine Aufstiegsgeschichte erzählen. Prestigegewinn kann durch Ortswechsel erzielt werden. Und letztlich ist auch das Unternehmen selbst ein Ort mit sich wandelnder Geografie. Heute haben wir im Büro die Recreation Zones, es gibt Großraumbüros, die großen Unternehmen bauen sich mit ihren Zentralen oft eine Signal-Architektur in die Städte.

WOHLSTAND

Industrielle Arbeit bedeutet im Unterschied zur vorindustriellen Zeit nicht nur einen Freiheitszuwachs für die Arbeiter, sondern einen sukzessiven Zuwachs an Wohlstand, zunächst langsam, dann, besonders ab der Nachkriegszeit, sehr schnell. Wohlstandszuwächse können freilich nicht ohne Produktivitätsentwicklung gedacht werden und diese wiederum nicht ohne Technologieentwicklung. Die Geschichte der industriellen Produktion ist aber immer auch eine Geschichte der Faszination für die Wunder des Fortschritts („Technikutopie“).

STOFFWECHSEL

Arbeit ist Stoffumwandlung. Eine Eigenschaft der Entwicklung der industriellen Arbeit ist die zunehmende Unsichtbarmachung dieses grundlegenden Sachverhalts. Einem iPhone sehe ich nicht an, dass es aus stoffumwandelnder Arbeit – also aus Energie, Material und menschlicher Arbeitskraft – besteht. Insofern legt die Geschichte der Arbeit, auch und besonders in Steyr, einen langen Weg von der Sichtbarkeit (vom Ausgangsmaterial bis zum fertigen Produkt) zur Unsichtbarkeit zurück und ist damit symptomatisch für Distanzierungs- und Vermittlungsketten in modernen Gesellschaften überhaupt. Oft sind diese Wertschöpfungsketten überhaupt nicht mehr recherchierbar. Selbst die Logistiker im Betrieb, die die Rohstoffe heranschaffen, würden, wenn sie deren Herkommen recherchieren wollten, sehr oft nicht mehr den Ursprung der Wertschöpfungskette herausfinden können.

Ein Arbeitsort, aber auch ein Nicht-Arbeitsort, ein Netzwerk und Geflecht sozialer Beziehungen, sie sind immer Laboratorien des Gelingens (oder des Scheiterns). Werkstätten sind das auch. Ausstellungsteams genauso. Ein Werkstattbericht über die Sichtbarmachung des Unsichtbaren ist daher auch ein performativer Akt: Die Ausstellung, die sichtbar ist, ist die Oberfläche. Der Prozess ihres Zustandekommens ist üblicherweise das Unsichtbare.

Wir legen die Karten offen.

ARBEIT IST UNSICHTBAR

AUSSTELLUNG MUSEUM ARBEITSWELT STEYR 2018–2020

Projektleitung

Katrin Auer

Kuration Inhalt

Harald Welzer

wissenschaftliche Leitung

Robert Misik

redaktionelle Leitung

Kuration Gestaltung

Gerhard Abel | Planet Architects,

gestalterische Leitung

Christoph Mayer CHM

künstlerische Leitung

Audio-Gestaltung

Team Inhalt

Martin Hagmayr, Robert Hummer,

Stephan Rosinger

Konzeption, Recherche, Text, Vermittlung

Carola Schröckenfuchs, Philip Templ

kindgerechte Ausstellungselemente,

Vermittlung

Nicholas Czichi-Welzer, Neela Janssen

Konzeption, Recherche

Michael Garstenauer, Christian Kreil

Recherche, Text

Kerstin Matausch-Mahr, Ulrike Ringer | capito Linz

Leichter-Lesen-Texte, Barrierefreiheit

Bettina Ebner, Werner Hermann,

Maria Müllner, Ernst Schönberger, Peter

und Susanne Schönberger, Reinhard und

Elfriede Ahorner, Stammtisch Museum

Arbeitswelt

Mitarbeit Recherche

Christine Schörkhuber

Redaktion Publikation

Helmut Maresch

Korrektorat

Team Administration

Andrea Fallent, Claudia Wimmer

Team Gestaltung

Waltraud Ertl | Planet Architects

Architektur

Janne von Busse, Thomas Wendrich

Audio-Gestaltung

Katharina Höfler, Michael Atteneder

Grafik Design

Helmut »Dino« Breneis Illustrationen

Sonja Postl | Fratz Graz

Konzept/Inhalt/Illustration Rätselrallye

Angelika Höckner, Gerald Moser |

Atelier Wunderkammer Diorama

Mohammad Abdulmajid, Omar Al Haji,

Markus Brillinger, Ernst Forster, Mike Glück,

Julia Greger, Stefan Gruber, Anton Hoffmann,

Doris Hoffmann, Tobias Höfler, Andreas Liebl,

Christian Loikits, Konstantin Makedonski,

Clemens Neumüller, Peter Schönberger,

Musa Silla, Günter Spernbauer, Gerhard

Unterberger, Eric Weise, Gerald Wörister,

Rainer Zechmeister, Günther Zeisler, Gerald

Zörrer, Verein Steyr Werke

Ausstellungsbau

Thomas Hauschka | Gerriets Austria

Christopher Winter | winter artservice

Bauten

Fidel Bafilemba, Claude Bahane Bisimwa,

Eva-Maria Bertschy, Bastian Kirfel

Prince Kihangi Kyamwami

Organisation und Recherche DR Kongo

Lisa Olah Audio-Casting

Philipp Hochmair, Laurence Rupp

Stimmen Audio

voestalpine-Chor Gesang

Michael Strohmann Audio-Technik

Roland Babl Medien-Technik

Christof Zachl Fotografie

Fördergeber

Bundeskanzleramt – Kunst und Kultur

Bundesministerium für Arbeit,

Soziales und Konsumentenschutz

Bundesministerium für Verkehr,

Innovation und Technologie

Interreg CENTRAL EUROPE – COME IN!

Kammer für Arbeiter und Angestellte

für Oberösterreich

Österreichischer Gewerkschaftsbund

Stadt Steyr – Kultur

ABSCHNITT 1

ARBEIT MACHT MENSCH

Industrielle Arbeit ist von Beginn an davon geprägt, dass in der Fabrik Arbeiter an Maschinen ihre Arbeit verrichten. Der Traum jedes Managements ist die totale Kontrolle über die Arbeit. Zugleich ist die Arbeit in der Fabrik und in den Büros von der Kooperation der Arbeiter bestimmt. Mit Kontrolle alleine, einem System von Befehl und Gehorsam, lässt sich eine Fabrik nicht führen. Die Beschäftigten müssen kooperieren. Daraus entsteht ein Gefühl der Kollegialität, es entwickeln sich aber auch Handlungsspielräume. Die vorgegebenen Abläufe werden durch die Beschäftigten immer wieder unterlaufen und verändert, in Fabrik und Büro öffnen sich immer Räume, Spalten und Nischen für den Eigensinn der Arbeiter und Angestellten. Es ist stets eine doppelte Bewegung: Die Beschäftigten passen sich an die Vorgaben an, sie sind der Macht der Unternehmensleitung unterworfen, aber zugleich können sie diese Vorgaben auch abwandeln und eine Unternehmensleitung ist gut beraten, den Eigensinn der Mitarbeiter zu achten.

ARBEIT IST KOOPERATION

ES GIBT EINEN MENSCHLICHEN IMPULS ZUSAMMENZUWIRKEN, DER DEM KAPITALISMUS VORAUSGEHT UND DEN INDUSTRIELLEN KAPITALISMUS AUCH ÜBERLEBEN WIRD.

Paul Mason

Das allererste, was ich im Alter von achtzehn Jahren im Labor einer Kohlefabrik gelernt habe, war, wie man granulierten Kohlenstoff mit Hilfe eines Stapels an Messingsieben sortiert und hinterher abwiegt. Die zweite Fähigkeit, die ich lernte, war, wie man die Ergebnisse manipulieren kann, weil die Maschinen zu alt waren, um akkurat zu messen. Die dritte Fähigkeit, die ich lernte, war, all das möglichst langsam zu tun. Und die vierte – und ich gebe zu, mit der hatte ich meine Mühe – war zu erlernen, wie ich all das auch nach zwei großen Bieren perfekt hinkriegen konnte.

Das war der industrielle Stil Großbritanniens vor der Ära des Neoliberalismus und bevor Rückkoppelungs- und Kontrollsysteme der Maschinerie ausreichend perfektioniert waren, um die menschliche Hand und das menschliche Auge zu ersetzen. In den siebziger Jahren war eine der machtvollsten subversiven Tätigkeiten, die man als Arbeiter entfalten konnte, das buchstäbliche „arbeiten nach den Regeln“, also Dienst nach Vorschrift. Wer tatsächlich nur den Regeln folgte und nicht seine Talente, seine Handfertigkeit und seine Schlauheit einsetzte, der brachte damit die Fabrik buchstäblich zum Erliegen.

Die Leute, die mir all das beibrachten, waren keine Gauner oder Schummler. Beide waren im Zweiten Weltkrieg Soldaten, die ihren Dienst an der Gemeinschaft verrichteten. Beide waren belesene und kluge Männer. Sie haben ganz simpel den Deal befolgt, der sich seit Mitte des 19.Jahrhunderts in vielen Industrien der entwickelten Länder herausgebildet hatte: die Kooperation der Arbeiter und die Kooperation zwischen den Arbeitern, den Vorarbeitern und dem Management, und dessen oft unausgesprochener Konsens war, ausreichend Jobs zu schaffen, aber auch das Arbeitsklima und die Arbeit selbst menschlich zu gestalten.

Diese Welt ist untergegangen, gewiss. Sie hat zwar den Taylorismus überstanden, also die Ära der wissenschaftlichen Durchorganisation der Fabrik – in gewissem Sinne waren Verhaltensweisen wie die Beschriebenen sogar die Antwort der Arbeiter auf den Taylorismus. Sie haben ihre Handlungsspielräume, ihre Kontrolle über das Geschehen verteidigt und dadurch konnte der Taylorismus sich nie völlig durchsetzen. Aber diese Welt hat die Globalisierung nicht überlebt, die Zerstörung, die Verlagerung und die Deregulierung ganzer Industrien. Als ich in der Kohlefabrik arbeitete, das war ganz in der Nähe von Manchester, da hatte das Unternehmen Sportvereine und -teams, eine Bar, natürlich auch eine Kantine und eine Blowlingbahn. Die Hauptarbeitgeber in meiner Heimatstadt sind heute Supermärkte und Call-Center, in denen die Arbeitszeit von ungelernten Beschäftigten in kleinen Teilen verwertet wird, als handle es sich bei ihr um Goldstaub.

Noch zweihundert Jahre nach der Geburt des Fabriksystems ist die Antwort auf die Frage „Was macht Arbeit eigentlich effizient?“ unklar und entzieht sich den Ökonomen und Managementtheoretikern, und zwar deshalb, weil sie sich weigern, die Dynamiken von Kooperation zu verstehen.

In den ersten fünfzig Jahren des Industriekapitalismus folgte der Managementstil einfach der militärischen Logik von Befehl und Gehorsam. Die ersten Versuche setzten als Antwort auf eine Streikbewegung der Baumwollarbeiter ein. Die Maschine, „automatisches Maultier“ genannt (self-acting mule), eine Spinnmaschine, die keine menschliche Muskelkraft mehr benötigte, war eigentlich dafür gedacht, gut ausgebildete Männer aus der Baumwollproduktion zu verbannen und sie durch Frauen und Kinder zu ersetzen, die als fügsamer galten. Aber diese Strategie schlug fehl, da die Männer einfach ihre handwerklichen Fertigkeiten, die weiter nötig waren, nicht weitergaben und streikten, bis sie durchsetzten, dass Frauen in diesem Beruf nicht arbeiten dürfen.

Nach 1848 gab es dann eine Art Kompromiss, einen Waffenstillstand zwischen Kapitalisten und Arbeitern, den auch die Lange Depression zwischen 1873 und der zweiten industriellen Revolution nicht völlig zerstören konnte. Gregory Kealey zeigt das schön in seiner Studie über die Facharbeiter von Toronto in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts, denen es gelang, stets die Kontrolle über die qualifizierte Arbeit zu behalten, sogar nach Einführung revolutionär neuer Technologien, wie etwa der Setzmaschine. In einer hübschen Formulierung von Kealey heißt es, „sie begegneten der Maschine und unterwarfen sie“.

Die tayloristische Revolution des wissenschaftlichen Managements war als Reaktion auf dieses Arrangement konzipiert: Es sollten nicht nur der Produktionsprozess und die Abläufe effizienter gemacht, sondern die faktische Kontrolle der Arbeiter sollte gebrochen werden. Es ist eine der Grotesken der Managementtheorie, dass die Arbeit von Taylor vor allem an Hand seiner eigenen Schriften studiert wird, als wären seine Behauptungen ernstzunehmen. Würde man aus der Perspektive der Sozialgeschichte urteilen, so würde man eine Abfolge von Misserfolgen, ein unentwegtes Scheitern sehen und auch viele brutale industrielle Auseinandersetzungen. Und mit der Ausbreitung des Taylorismus, mit immer mehr schlecht qualifizierten, angelernten Arbeitern und der Proletarisierung von Facharbeitern und einfachen Angestellten, entstanden auch wieder neue Formen des Widerstandes.

Schon 1919 beschrieb der amerikanische Soziologe Carter Goodrich die Praxis der Betriebsräte in britischen Fabriken, die erst als Vertretung der qualifizierten Arbeiter agierten und deren Stellung verteidigten, aber dann nach und nach dazu übergingen, auch die angelernten Arbeiter beider Geschlechter zu vertreten. Danach entstand eine neue Art ungeschriebener Pakt, der faktisch noch in Kraft war, als ich meine ersten Körner Granulat abwog.

Aber die Wurzel all dieser Konflikte besteht in etwas, das schon Karl Marx beschrieben hat und das über den reinen Klassenkampf hinausgeht. Marx vergleicht im berühmten Kooperationskapitel des 1.Bandes des „Kapital“ die kollektiven Aktivitäten einer Belegschaft mit der immateriellen Kraft eines Kavallerieregimentes:

„Die Wirkung der kombinierten Arbeit könnte hier von der vereinzelten gar nicht oder nur in viel längeren Zeiträumen oder nur auf einem Zwergmaßstab hervorgebracht werden. Es handelt sich hier nicht nur um Erhöhung der individuellen Produktivkraft durch die Kooperation, sondern um die Schöpfung einer Produktivkraft, die an und für sich Massenkraft sein muss.“

Arbeiter kooperieren in der Fabrik, aber das ist mehr als die simple Addition ihrer Kraft, dadurch entsteht eine neue Kraft, die Kraft der Kooperation – Massenkraft, wie Marx das nennt.