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Copyright © Verlag »Die Silberschnur« GmbH

ISBN: 978-3-89845-967-9

1. Auflage 2018

2. Auflage 2000

3. Auflage 2011 (überarbeitete Auflage)

Gestaltung & Satz: XPresentation, Güllesheim

Verlag »Die Silberschnur« GmbH

Steinstraße 1 · D-56593 Güllesheim

www.silberschnur.de · E-Mail: info@silberschnur.de

Dieses Buch ist all jenen gewidmet, die glauben, dass sie die Welt verändern können, indem sie sich selbst verändern.

Danksagung

Ich möchte sehr herzlich all jenen danken, durch die dieses Buch überhaupt erst möglich geworden ist: meiner Familie, meinen Freunden und meinen Klienten, durch die ich schon so wunderbar lernen durfte und immer noch lerne und die ich sehr liebe.

Und ich danke dem Silberschnur Verlag, der sich für so viel Schönes und Wichtiges einsetzt.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Kapitel: Lob

1. Übung: Pro und Kontra

2. Übung: Sich eine Minute von Herzen loben

3. Übung: Sich zehn Minuten am Tag etwas Gutes tun

2. Kapitel: Verzeihen

1. Übung: Verzeihensliste

2. Übung: Verzeihen im Herzensstrahl

3. Übung: Kosmische Acht mit Farbe

4. Übung: Verzeihensporträt

3. Kapitel: Vertrauen

1. Übung: Listen

2. Übung: Sich harmonisch von einer negativen Vergangenheit lösen

3. Übung: Reinigung des Körpers mithilfe von Farben

4. Übung: Affirmation

4. Kapitel: Worte

1. Übung: Eine halbe Stunde am Tag positiv denken

2. Übung: Lichtschutzmantel

3. Übung: Ich will ... (primär) / Ich muss ... (sekundär)

4. Übung: Das Wortspiel

5. Übung: Affirmation

6. Übung: Aufbauende Worte

5. Kapitel: Manifestieren

1. Übung: Die unbegrenzte Wunschliste

2. Übung: Manifestationsliste

6. Kapitel: Lebensfreude

1. Übung: Welche Kleidung wähle ich?

2. Übung: Ich will ... haben

3. Übung: Eine Stunde am Tag effektiv aufräumen

4. Übung: Schönheitstraining

Über die Autorin

Literaturempfehlungen

Einleitung

Zu Beginn meiner geistigen Suche hätte ich mir sehr gewünscht, solch ein Buch in die Hände zu bekommen: leicht verständlich, nachvollziehbar, ohne “spirituelle” Gebote oder Verbote, ein Buch, das mir das Gefühl vermittelt, dass ich als “Normalsterblicher” alles schaffen kann, was ich mir vornehme. Immer schon suchte ich nach einer Möglichkeit, um Schwierigkeiten mit Humor auflösen zu können. Viele Bücher, die ich damals las, bescherten mir jedoch eher ein schlechtes Gewissen oder führten dazu, dass ich mich noch unfähiger fühlte als zuvor. Doch dann konnte ich während meiner Arbeit als Dozent – in Verbindung mit meinem Höheren Selbst und geistigen Freunden – in meinen Kursen lehren und lernen, Probleme meiner Klienten mit Leichtigkeit, Humor und doch verantwortungsvoll zu lösen. Ich konnte sehen, dass es wirklich funktionierte!

Mir wurde klar, dass das, woran ich innerlich immer schon geglaubt hatte, tatsächlich Realität war. Probleme können auch ohne Schmerzen und Strenge aufgelöst werden. Um innerlich zu wachsen, braucht man nicht gleich auf Zucker, Wein, Fernsehen, die Farbe Schwarz, auf Geld und gute Laune oder Ähnliches zu verzichten. In der Wohnung müssen nicht haufenweise Kristalle, Weihrauch und Meditationsmusik vorhanden sein, um als “spiritueller” Mensch anerkannt zu werden. Diese Erkenntnisse waren eine echte Erleichterung für mich.

Seit dieser Zeit haben mich viele glückliche, unterstützende und dankbare Briefe von Klienten erreicht. In diesen Briefen und in den Kursen wurde ich immer öfter darum gebeten, die wunderschönen Übungen zusammenzufassen und einer breiteren Öffentlichkeit in einem Buch zur Verfügung zu stellen – auch damit die Übungen zur Vertiefung des Gelernten von meinen Kursteilnehmern nachgelesen werden können.

Die Gedanken und Ideen in diesem Buch sind nicht neu, da sie sich auf die universellen Gesetze stützen, und diese sind bekanntlich sehr, sehr alt. Die Übungen sind leicht und einfach durchzuführen – und das ist allerdings neu.

Ich möchte Spaß am Leben vermitteln und hoffe, ein paar alte Weisheiten genügend entstaubt zu haben, so dass sie in unserer heutigen Zeit neu angewandt werden können. Ich denke, wir sollten verurteilende und dadurch trennende Gedanken und Verhaltensweisen endlich loslassen und zu Lachen, Humor und zu einem Miteinander übergehen. Und jeder darf und soll dabei seine Eigenarten behalten, solange sie dem Gemeinwohl nicht schaden.

Nur zusammen schaffen wir es, die Erde in das Paradies zu verwandeln, das sie eigentlich ist. Packen wir es also an!

Ich werde gleich noch ein paar praktische Tipps und Ratschläge geben, wie dieses Buch benutzt werden sollte. Doch zuvor will ich jetzt erst einmal zur Du-Form überwechseln, da ich glaube, dass die Tipps, die jetzt kommen, “dich” und nicht “Sie” ansprechen sollten. An Stellen, die mir besonders am Herzen liegen, werde ich dann auch nicht zu euch als Leserschaft sprechen, sondern zu dir und deinem Herzen. Dein Herz ist der beste Freund, den du in deinem Leben haben kannst. Habt also viel Spaß zusammen!

Praktische Tipps zu den Übungen:

1. Ich empfehle, das Buch erst einmal vollständig durchzulesen, um sich einen guten Überblick zu verschaffen. Beginne erst danach mit den Übungen, und zwar genau mit den Übungen, die deiner Meinung nach jetzt für dein Leben wichtig sind. Du brauchst die Reihenfolge des Buches also nicht einzuhalten.

2. Bitte führe lieber eine angefangene Übung zu Ende, als fünf bis sechs gleichzeitig anzufangen und dann abzubrechen, weil die Lust “flöten” geht. Wenn du eine Übung wirklich einmal abbrechen möchtest, dann tu dies bewusst und ohne schlechtes Gewissen. Du könntest eine symbolische Handlung wählen, indem du zum Beispiel den Titel der Übung auf die linke Seite eines Blattes schreibst, deinen Namen auf die rechte Seite und dann das Papier in der Mitte durchreißt mit dem Gedanken, dass du dich jetzt harmonisch von dieser Übung trennst. Warum dieser Aufwand? Da eine Übung durchzuführen ein Versprechen dir selbst gegenüber ist, solltest du dich dann auch wieder bewusst davon lösen.

Es sollte mindestens eine Übung pro Tag gemacht werden – und höchstens fünf Übungen pro Tag. Sonntags beziehungsweise ein beliebiger anderer Tag in der Woche ist frei – denn auch bei geistiger Arbeit braucht der Körper Pausen. Halte diesen freien Tag wirklich ein.

Am Ende des Buches gebe ich ein praktisches Beispiel, wie man Übungen zusammenstellen kann (“Das Schönheitstraining” im Kapitel “Lebensfreude”).

3. Beim Durchlesen des Buches wäre es gut, die für dich wichtigen Dinge oder Themen zu unterstreichen beziehungsweise zu markieren. So kannst du sie noch einmal gezielt nachlesen.

4. Lies das Buch immer wieder ganz oder teilweise durch, da man beim ersten Mal oft einige Dinge überliest, entweder weil sie zu der Zeit a) für dich nicht wichtig waren, b) der Körper bei einem Thema noch Widerstände hatte oder c) das Thema noch “zu hoch” war.

5. Wende das Gelernte wirklich an. Nur so können die Veränderungen, Beweise oder Wunder in dein Leben treten. Also: Nicht so viel theoretisch reden, sondern lieber einmal etwas praktisch durchführen!

6. Habe Geduld! Wir haben oft sehr viel Zeit darauf verwandt, unser Leben durch negatives Denken ungünstig zu beeinflussen, so braucht es nun logischerweise auch ein bisschen Zeit, Ausdauer und Geduld, unser Leben dauerhaft positiv zu verändern.

7. Schreibe Schönes, persönliche Erfolge und Wunder am besten sofort auf, um dem Verstand immer wieder zu beweisen, wie viel sich schon positiv verändert hat. Es ist manchmal unglaublich, wie schnell die größten Wunder wieder vergessen oder verdrängt werden.

8. Habe bitte Spaß an dem Buch und an den Übungen. Lege lieber einmal zusätzlich einen Tag Pause ein, bevor die Widerstände den Übungen gegenüber so groß werden, dass du zum Schluss gar keine mehr machst.

9. Lege jeden Morgen einen Lichtschutzmantel (siehe Kapitel “Worte”) um dich und deine Lieben, so dass wirklich nur positive, unterstützende und reine Energien aus dem Christusbewusstsein und höheren Ebenen (oder wie immer du es nennen willst) hindurchkommen, alles Negative und Hemmende abgehalten und neutralisiert wird und positive, gesunde und heilsame Energien in dich hineinfließen.

Wenn jemand einen sehr hohen Bewusstseinszustand erreicht hat, wie zum Beispiel das Christusbewusstsein, braucht er das natürlich nicht mehr, aber wer kann das heute schon mit Sicherheit von sich behaupten?

10. Bei einigen Übungen geht es darum, Listen zu schreiben. Das bedeutet, du nimmst ein Blatt Papier und schreibst intuitiv alles zu einer betreffenden Frage auf, was dir in den Sinn kommt. Dies tust du für die vorgegebene Zeit von zwei Minuten. Die Listen werden am Ende verbrannt; wenn es geht, benutze für das Listenschreiben Luftpost-beziehungsweise Durchschlagpapier, da es sich leichter verbrennen lässt. Wenn jemand die Listen nicht verbrennen kann oder mag, empfehle ich, zum Beispiel ein “gelöst” über alles Geschriebene zu schreiben und es sich dann, während man das Papier durchreißt, als erlöst, gelöst oder aufgelöst vorzustellen und zu empfinden. Hier ist das Symbol des Zerreißens sehr hilfreich – man trennt sich, im wahrsten Sinne des Wortes, von der Vergangenheit.

11. Es gibt Listen, in die du alles Negative schreibst, das dir in den Sinn kommt. “Negative” Listen sollten sofort verbrannt oder gereinigt werden, außer man will noch aus irgendeinem Grund mit ihnen weiterarbeiten.

12. Nach dem Verbrennen oder Zerreißen der Listen ist es gut, den Körper zu fragen, welche Farbe er braucht, um diese Frequenzveränderung harmonisch und gesund integrieren zu können. Näheres hierzu in Kapitel 2 “Verzeihen”.

13. Nach Wünschen, Affirmationen oder Ähnlichem empfehle ich, den Zusatz “dem Sinn und Zweck meiner Seele entsprechend” anzuhängen, damit der göttliche Wille geschehen kann. Fortgeschrittene nehmen dann sogar noch den Zusatz “dem Sinn und Zweck meiner Seele und meiner Umgebung entsprechend” hinzu.

14. Ich empfehle, alle Übungen erst einmal so anzuwenden, wie sie beschrieben sind, wobei einem keine Ungenauigkeiten oder Fehler unterlaufen sollten, und sie erst später, in der “zweiten Runde”, zu intensivieren beziehungsweise effektiver zu gestalten.

Was meine ich damit? Zum Beispiel: Am Anfang ist pro Thema eine Liste zu schreiben. Als Steigerung können später mehrere Themen auf eine Liste geschrieben werden. Oder man konzentriert sich auf ein Thema und schreibt dieses nur noch energetisch auf, zum Beispiel mit geschlossenen Augen, wobei es passieren könnte, dass alles über- und durcheinander geschrieben wird. Du kannst auch darum bitten, dass durch die Hand alle negativen Energien auf das Blatt fließen, während du nur noch Gekrakel zu Papier bringst.

Sehr weit Fortgeschrittene können dann ein Blatt Papier in die Hand nehmen, es gedanklich mit allen negativen Frequenzen eines Themas energetisch anfüllen und es danach verbrennen und auflösen. Äußerlich verbrennt man also nur ein weißes Blatt Papier.

Diese Technik birgt allerdings die Gefahr in sich, dass manche diese Vorgehensweise nur aus Bequemlichkeit wählen, weil sie sich eventuell davor drücken wollen, ein Thema noch einmal “Schwarz auf Weiß” anzuschauen. Daher empfehle ich auf jeden Fall, mit der zuerst genannten Methode anzufangen, also tatsächlich alles in zwei Minuten aufzuschreiben.

15. Trinke viel Wasser, da es dem Körper hilft, Altes loszulassen, Schlacken auszuscheiden und Frequenzerhöhungen zu erleichtern. Ich empfehle hierzu Mineralwasser ohne Kohlensäure.

16. Bedenke, dass du für den Erfolg und die Auswirkung der Übungen selbst verantwortlich bist. Kein Buch, Kurs oder Therapeut kann Veränderungen für dich ohne Eigeninitiative “herbeizaubern”. Du selbst hast die Macht, dein Leben so zu gestalten, wie du willst. Der beste Zeitpunkt – wenn man sowieso etwas in seinem Leben verändern möchte – ist immer noch, jetzt damit anzufangen. Und es kann Spaß bringen, Unmögliches möglich zu machen.

1. Kapitel

Lob

Es ist sehr wichtig, dass wir wieder lernen, uns zu loben. Es könnte theoretisch folgendes Experiment gemacht werden: Eine Person kommt gut gelaunt zur Arbeit, und fünf Kollegen sprechen sie nacheinander darauf an, wie schlecht sie doch aussieht. Innerhalb einer Stunde wird die Person wirklich verunsichert sein, auch wenn sie gerade vorher noch völlig glücklich zur Arbeit gekommen ist.

Beim ersten Kollegen wird sie noch meinen: “Ja? Das verstehe ich gar nicht. Ich habe mich doch eigentlich ganz gut gefühlt.” Beim Zweiten: “Komisch, das ist mir eben schon mal gesagt worden. Wie sehe ich denn bloß aus?” Beim Dritten: “Das ist ja merkwürdig. Anscheinend bildete ich mir nur ein, dass es mir gutgeht.” Beim Fünften geht sie dann nach Hause und lässt sich krankschreiben. Das klingt an sich komisch, funktioniert im täglichen Leben aber leider oft so.

Es werden also Situationen häufig nicht richtig beurteilt, was zu Verunsicherung führt. Diese Verwirrung, was die Beurteilung der eigenen Gefühle und die anderer angeht, lässt euch oft das Spielchen spielen: “Weil ich nicht sicher bin, was richtig ist, mache ich es lieber so, wie es alle anderen machen oder sagen!” In diesem Fall bedeutet das: Weil ich mir letztendlich doch nicht so sicher bin, dass es mir wirklich so gutgeht, wie ich denke, glaube ich lieber den anderen, obwohl ich deren Beweggründe für das Gesagte eventuell gar nicht kenne.

Nun ist es sehr wichtig, sich seiner eigenen Gefühle und Gedanken bewusst zu werden und zu lernen, zu ihnen zu stehen. Es gibt keine bessere Unterstützung als die des Herzens. Das Herz ist der Sitz der Intuition und des Höheren Selbsts und viel klüger, schützender und unterstützender als mancher vielleicht glaubt. Wer hat nicht schon erlebt, dass etwas prompt nicht harmonisch funktioniert hat, wenn er in einer Sache nicht dem ersten Impuls des Herzens gefolgt ist? Erst im Nachhinein ist dann oft klar, dass man sich viele Schwierigkeiten, sprich Umwege, hätte ersparen können, wenn man seiner Intuition, seiner ersten Eingebung gefolgt wäre.

Wenn wir Menschen wirklich verstehen, dass ein gesundes Eigenlob mit der Herzensfrequenz übereinstimmt und Selbstlob diese sogar stärkt, bräuchten wir keine Angst mehr zu haben, es mit dem arroganten Selbstlob des Verstandes zu verwechseln. Dieses beschränkte, kopflastige Eigenlob kann sehr verletzend, beurteilend und zerstörerisch sein. Doch hier geht es um Herzenslob! Und Herzenslob ist niemals manipulierend anderen Menschen gegenüber, es ist niemals verletzend, sondern immer lebensunterstützend!

Arrogantes Eigenlob liegt dann vor, wenn Menschen sagen: “Ich bin das Ein und Alles im Universum! Was die anderen tun, interessiert mich nicht mehr!” Das ist eine negative Form des Lobes, die anfänglich manchmal entsteht, wenn wir wieder lernen, uns überhaupt wertzuschätzen. Oftmals ist dieses auch die übertriebene Reaktion von Menschen, die lange Zeit kein Lob erhalten oder gegeben haben. Sie entdecken sich nun selbst als Quelle des Lobes und versuchen, alle verpassten Gelegenheiten für Selbst- und Fremdlob auf einmal nachzuholen. Dies kann sich dahingehend bemerkbar machen, dass sie sich von der Umgebung, von der sie sich so lange abhängig gefühlt haben, abnabeln.

In extremen Fällen brechen sie Freundschaften und Beziehungen sogar ab, in denen sich ihr Ego vernachlässigt gefühlt hat. Ihr Ego bläht sich auf und will demonstrieren, dass es endlich eine wichtige und unabhängige Persönlichkeit ist, und zwar so wichtig, dass es nun auch nicht mehr von der Zuwendung und dem Austausch mit anderen Menschen “abhängig” ist. Und um nie wieder in diese früher empfundene Abhängigkeit, also auch in die Angst vor Zurückweisung, zurückzufallen, reagiert der Mensch schroff und arrogant: “Von dir hänge ich kein bisschen ab! Jetzt bin ich wer, mit euch habe ich gar nichts mehr zu schaffen!” Diese Menschen tun dies fast nie aus Böswilligkeit und meist sogar unbewusst. An dieser Reaktion kann man allerdings erkennen, dass sich in ihrem Inneren etwas nicht im Gleichgewicht befindet, was sich jedoch wieder ändern kann.

Das völlige Gegenteil, die Selbstaufopferung um jeden Preis, ist allerdings ebenso wenig zu empfehlen. Das zeigt sich zum Beispiel oft in der Weihnachtszeit bei der Entscheidung: Wie feiere ich mein Weihnachtsfest? Viele Menschen helfen ihrer Familie nicht dadurch, dass sie sagen: “Meiner kranken Mutter muss ich doch helfen. Ich muss sie doch zu Weihnachten einladen!” Sie schwächen ihre eigene Energie, da sie eigentlich keine Lust zu dieser Einladung haben. Das bringt niemandem etwas. Wenn sie allerdings zum Beispiel sagen würden: “Ich fühle mich frei, es in diesem Jahr nicht zu tun, denn ich möchte lieber in den Winterurlaub fahren!”, könnte es sein, dass diese kleine Entscheidung so viel Stress aus ihren Körpern abfließen lässt – weil sie sich einfach mal erlauben, das zu tun, wozu sie wirklich Lust haben –, dass sie prompt danach sagen könnten: “Eigentlich können wir jetzt das Weihnachtsfest doch gemeinsam feiern!”

Die Festtage würden vielleicht äußerlich nicht anders aussehen als sonst; jedoch energetisch wären sie verändert. Manche von euch werden, um sich von dem Gefühl des “Weihnachtszwanges” nachhaltig trennen zu können, mindestens einmal ein Weihnachtsfest wirklich so feiern müssen, wie sie es sich von Herzen wünschen. Viele Menschen würden dann plötzlich sogenannte ungeliebte Dinge gerne machen, wenn sie wieder das Gefühl hätten, es aus freien Stücken zu tun. Und darum geht es!

Ein anderes Beispiel für Lobmissbrauch wäre, wenn eine Gruppe von Menschen zu Kaffee und Kuchen zusammenkommt – und keiner hat in Wirklichkeit Lust, mit den anderen zusammen zu sein. Jeder denkt, er wäre verpflichtet, bei diesem Treffen zu erscheinen. Niemand traut sich, ehrlich zu seinen Gefühlen zu stehen. Hier steht oft der Gedanke dahinter: “Ich lade dich ein, weil es sich so gehört.” Der eingeladene Mensch sollte sich eigentlich gewürdigt fühlen, wird es jedoch nicht, da die Einladung nicht von Herzen kommt.

Könnt ihr euch vorstellen, wie schlecht sich diese Menschen innerlich fühlen, wenn sie wissen, dass nicht sie mit der Einladung gemeint sind? Davon einmal abgesehen, würde vielen ein Stein vom Herzen fallen, wenn sie erst gar nicht zu solch einem ungeliebten “Muss-Essen” geladen würden.

Viele von uns lassen sich wiederum von anderen Menschen einladen, obwohl sie spüren, dass sie als Mensch gar nicht eingeladen worden sind, sondern weil es sich so gehört, weil es zum Beispiel die momentanen Konventionen so verlangen, es gut für das berufliche Fortkommen ist oder weil man sich gerne Liebe, Freundschaft, Frieden oder gesellschaftliche Anerkennung erkaufen möchte. Es wäre manchmal interessant zu beobachten, was passiert, wenn plötzlich einer aus der Gruppe sagen würde: “Wisst ihr, eigentlich hatte ich gar keine Lust zu kommen!” – und alle anderen dann ebenfalls gestehen würden: “Ehrlich gesagt, ich auch nicht!”

Das alles würde wegfallen, wenn wir wirklich lernten zu sagen: “Nein, ich spüre, dass ich in meinem mir heiligen Zuhause nur bestimmte Menschen zu Gast haben möchte. Und ich sage die nicht, um andere zu verurteilen oder zu beurteilen, ich bin nur ehrlich. Das ist das, was mir mein Herz sagt. Ich kann mich zum Beispiel mit meinem miesepeterigen Vater gerne in einem Café treffen, jedoch nicht bei mir zu Hause!”

1. Übung Pro und Kontra

Viele von euch fragen sich: “Wie kann ich mein Herz noch mehr unterstützen und genauer unterscheiden: Was sagt mir mein Kopf – und was mein Herz? Was verwirrt mich? Wie kann ich Ordnung schaffen?” Ich rate dir: Nimm zwei Zettel, schreibe die widersprüchlichen Dinge auf, einmal Pro und einmal Kontra. Dann meditiere über dein Herz, lege einen Schutzmantel (siehe Kapitel “Worte”) um dich und atme einmal kurz eine schöne Farbe deiner Wahl durch alle Chakren hindurch. Dann stelle dir vor, wie sich dein Herz sehr sanft öffnet, wie eine wunderbare Blüte. Wenn du dann beide Blätter anschaust, wird dein Herz bei einem der Blätter aufgehen, es wird reagieren. Dann ist es deine Größe, diese Entscheidung anzunehmen und danach zu handeln. Das ist die Größe: nicht die Entscheidung, sondern das anschließende Tun!

Wenn du dies täglich mit Dingen tust, die du zu erledigen hast, werden die Entscheidungen eindeutig sein. Du wirst jedoch den Mut haben, es dann wirklich durchzusetzen und es auszuführen. Vertraue auf die Antwort deines Herzens, wenn dein Herz dir sagt, diese Entscheidung ist gut, selbst wenn dein Kopf es noch gar nicht nachvollziehen kann. Dein Herz verlangt nichts Unmögliches! Wenn es sagt: Du kannst es, dann kannst du es auch!

Dass euch die Antwort manchmal nicht passt, ist eine andere Sache. Es ist also oft nicht das Problem, keine Antwort zu bekommen, sondern dass eine gewisse Antwort erwartet wird. Und wenn dann die Antwort des Herzens kommt, sagt ihr: “Diese Antwort kann so nicht stimmen, sie passt ja überhaupt nicht in meinen Plan – und sie könnte sogar erst einmal unangenehme Folgen haben.” Aber euer Herz, das mit eurem Höheren Selbst verbunden ist, weiß immer, was für euch und eure Umgebung unterstützend und lebensbejahend ist. Euer Herz kennt euren Lebensplan, der so ausgewählt ist, dass er euch glücklich macht – wenn ihr es euch gönnt und nicht auf dem leidvollen Weg besteht, der zwar zum gleichen Ziel führen kann, dafür aber schmerzvoll ist.

Die Gefahr, sich unwissentlich egoistisch zu loben oder zu verhalten, ist nicht so groß, wie viele von euch denken. Egoistisches Lob wäre zum Beispiel, wenn sich jemand darüber freut, einen anderen angelogen zu haben, und sagt: “Mensch, den habe ich aber hinters Licht geführt, und der Trottel hat das noch nicht einmal bemerkt!”, oder: “Mir geht es so gut, mir ist es egal, wie es den anderen geht!” Ihr braucht keine Angst vor Subtilerem zu haben, denn diese Art von negativem Lob ist so offensichtlich, dass ihr sie immer erkennen könnt. Daneben ist es gar nicht so wichtig, ob andere es merken, sondern ob ihr selbst es bemerkt! Und ihr wisst immer, ob ihr gerade vor euch selbst ehrlich seid!

Ich sage nicht, dass ihr alle von heute auf morgen das Lob wirklich richtig harmonisch und gesund werdet annehmen können. Genauso können eure Wünsche am Anfang manchmal noch egoistisch oder übertrieben sein. Das ist eine normale “überschießende” Reaktion. Wenn ihr aber die beschriebenen Übungen weiter praktiziert, werden sich diese Energien normalisieren, und spätestens nach einem Vierteljahr werdet ihr feststellen, dass ihr weder egoistische Wünsche noch das arrogante Eigenlob oder das manipulierte Fremdlob braucht. Gleichzeitig kann dann auch das Lob, das ihr von Herzen an andere verteilt, harmonisch angenommen werden.

Ein Beispiel für erfahrenen Mangel ist, wenn bisher arme oder lange Zeit eingeschränkte Menschen plötzlich zu Geld kommen und erst einmal wild drauflos kaufen, völlig ungesund leben und sich keine Gedanken um Umweltschutz und Ähnliches machen. Wenn sie ihre Bedürfnisse nach Leben, Vielfalt und Übermut ausgelebt haben, werden sie automatisch wieder “mehr auf den Boden kommen”. Sie werden merken: “Gut, nun haben wir uns aus reinen Prestigegründen ein großes Auto gekauft, und eigentlich wäre es besser, ein sparsames zu kaufen, weil wir jetzt andere Dinge, wie zum Beispiel Umweltschutz, in unsere Entscheidung mit einbeziehen wollen.”

Menschen, die sich von Herzen wertvoll fühlen, werden automatisch verantwortungsvolle, lebensbejahende Entscheidungen für sich und ihre Umwelt treffen. Das geht gar nicht anders. Menschen, die wirklich in Übereinstimmung mit ihrem Herzen innerlich aufrecht durchs Leben gehen und sich loben, richten sich automatisch auch äußerlich auf. Es spiegelt sich innerlich wie äußerlich im Körper, wenn sich der Mensch wertvoll fühlt. Er wird dann manche Arbeitsstellen automatisch nicht annehmen, manche Partnerschaften und Freundschaften von vornherein gar nicht erst schließen, weil er genau weiß: Ich tue es nur, um mich schlecht zu fühlen.

Eigenlob, von Herzen gelebt, wird niemals dazu führen, dass sich andere Menschen in eurer Umgebung schlecht fühlen. Ich betone: Menschen, die sich vom Herzen her als wertvoll empfinden, werden für ihre Mitmenschen sehr angenehm sein. Sie sind wie eine Sonne oder das Licht in der Dunkelheit.

Kommen wir nun zum Loben selbst. Man sollte sich für alles Positive loben. Das Problem ist, dass sich Menschen gerade hier begrenzen und zum Beispiel sagen: “Na ja, dafür, dass das Universum erschaffen worden ist oder dass heute schönes Wetter ist, dafür kann ich ja nun wirklich nichts! Gut, dafür, dass ich heute zum Zahnarzt gegangen bin, kann ich mich allerdings schon loben.” Sie verlassen sich dabei zu sehr auf die Äußerlichkeiten ihres Körpers und definieren sich nur über die Dinge, die sie mit ihren fünf Sinnen erleben, erfahren oder tun können. Das wiederum begrenzt sie in ihrer Handlungsweise, denn sie werden ein paar Dinge nicht tun, weil sie sich nicht vorstellen können, dass sie wirklich möglich sind.

Ein Beispiel hierfür ist die Gedankenkraft. Viele Menschen wenden die Gedankenkraft nicht an, weil sie sie unterschätzen, da der Gedanke an sich noch nicht messbar ist. Dass die Gedankenkraft trotzdem wirkt und sie somit ganze Landstriche eventuell gedanklich zerstören können, ist ihnen nicht klar. Was heißt: gedanklich zerstören? Stellt euch einmal vor, wie eine Gruppe von Menschen durch eine verödete Landschaft fährt. Die Natur zeigt Zeichen der Zerstörung, sei es durch Umweltverschmutzung oder Ähnliches, und alle denken: “Oh, wie traurig, die Bäume sehen so krank aus, hier wächst wirklich kein Strauch mehr!” Doch solange diese Negativität nicht aufgelöst wird, wird dort auch nichts mehr wachsen.