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Die Heimat der Weißkopfseeadler sind die Flüsse, Seen und Küsten Nordamerikas.

HIGHLIGHTS | GEHEIMTIPPS | WOHLFÜHLADRESSEN

“There it lay, for the time being all ours, those
miles of peaks rising above us, one after the
other, each more beautiful than the last.”

Mary T. S. Schäffer Warren, Entdeckerin und frühe Reisende
zum Athabasca Valley, 1908

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Ein Anziehungspunkt für Urlauber: die grandiosen Weiten des kanadischen Nordens.

INHALT

Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen

Willkommen in Westkanada

VANCOUVER UND UMGEBUNG

  1Downtown Vancouver

  2Stanley Park

  3Granville Island

  4Westspitze der Burrard Peninsula

  5North Vancouver

  6Squamish

  7Whistler

  8Hope

VANCOUVER ISLAND

  9Victoria

10Pacific Marine Circle Route

11Südliche Gulf Islands

12Nanaimo

13Courtenay und Comox Valley

14Port Alberni

15Tofino und Ucluelet

16Pacific-Rim-Nationalpark

17Port Hardy

SÜDLICHES BRITISH COLUMBIA

18E. C. Manning Provincial Park

19Osoyoos

20Penticton

21Kelowna

22Vernon

23Shuswap Lakes

24Kamloops

25Castlegar

26Nelson

27Cranbrook und Fort Steele

28Golden

29Revelstoke-Nationalpark

30Arrow Lakes und Slocan Lake

NÖRDLICHES BRITISH COLUMBIA

31Wells Gray Provincial Park

32Williams Lake und Bella Coola

33Barkerville und Bowron Lake Provincial Park

34Prince George

35Die Hazeltons

36Prince Rupert

37Dawson Creek

ROCKY MOUNTAINS, BC, ALBERTA

38Mount Robson Provincial Park

39Yoho-Nationalpark

40Kootenay-Nationalpark

41Banff-Nationalpark

42Icefields Parkway

43Jasper-Nationalpark

ALBERTA

44Calgary

45Canmore

46Drumheller

47Fort Macleod

48Lethbridge

49Edmonton

50Waterton-Lakes-Nationalpark

REISEINFOS

Westkanada von A–Z

Kalender

Kleiner Sprachführer

Register

Impressum

MEHR WISSEN

Vancouvers Lebenslust

Kunst und Kultur der First Nations

Weinanbau

Umgang mit Bären

MEHR ERLEBEN

Tour von Vancouver nach Banff

Günstig durch Westkanada

Für Kinder und Familien

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Stattlicher Sitz der Provinzregierung British Columbias

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Reflexionen der Berge im Little Waterfowl Lake des Banff-Nationalparks

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Kreativität und Lebensfreude beim Craft Market auf Nelsons Baker Street

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Stau- und abgasfrei zur Arbeit: Cowboys der Halfway Ranch im Chilcotin Country

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Ausstieg auf Zeit: Mit dem Canadier unterwegs auf dem einsamen Clearwater Lake

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Populäres kanadisches Symbol: Seit 1965 ziert das rote Ahornblatt Kanadas Flagge.

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Vom Stanley Park schweift der Blick über den Coal Harbour zu Vancouvers Skyline.

TOUR VON VANCOUVER NACH BANFF

1. TAG:

VANCOUVER – KAMLOOPS, 428 KM

Trans Canada Highway längs von Fraser und Thompson River

Morgens. Bei der Fahrt durch das Fraser Valley genießt man unterwegs auf einem Spaziergang den hübschen Anblick der schleierartigen Bridal Veil Falls.

Mittags. Kurzer Rundgang durch den Ortskern von Hope mit seinen Wandgemälden und kunstvollen Kettensägenskulpturen. Anschließend Lunch im trendigen »Blue Moose Café«.

Nachmittags. Mit der Hell‘s Gate Air Tram hinunter zum »Höllentor«, der engsten Stelle des Fraser River Canyon, wo sich Beobachtungsplattformen, Ausstellungen, eine Lachstreppe, eine Hängebrücke, Souvenirläden und ein Restaurant befinden.

Abends. In Kamloops bietet sich nach einem Spaziergang im Heritage Park am Ufer des South Thompson River eine kurze Erkundung des Stadtzentrums an. Im »The Art That We Are Café« werden Vollwertgerichte serviert und Kunstwerke verkauft.

2. TAG:

KAMLOOPS – REVELSTOKE, 213 KM

Vormittags. In die Kultur der Ureinwohner eintauchen kann man im Secwepemc Museum anhand von rekonstruierten Grubenhäusern, essbaren Pflanzen und der Tradition des storytelling.

Mittags. Lunch im »Simply De Vine Coffee Shop & Bistro« in der gemütlichen Kleinstadt Chase. Anschließend Stopp am historischen Squilax General Store and Hostel. Die ausrangierten Eisenbahnwaggons hinter dem Laden dienen der Jugendherberge als Übernachtungsquartiere.

Nachmittags. Ein kanadisches Naturschauspiel sondergleichen bietet der Besuch des für seine Lachszüge bekannten Roderick Haig-Brown Provincial Park. Die den Adams River hochziehenden roten Lachse kann man im Oktober bewundern. Alle vier Jahre ist es eine besonders stattliche Anzahl.

Spätnachmittags. Auf der Weiterfahrt nach Revelstoke zwei Fotostopps, der erste an der Last Spike Historic Site bei Craigellachie, wo anno 1885 der letzte Nagel des transkontinentalen Schienenstrangs eingeschlagen wurde, und der zweite bei »Three Valley Gap«, der malerisch am See gelegenen Hotelanlage mit dem roten Dach.

Abends. Ankunft in Revelstoke

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3. TAG:

REVELSTOKE – GOLDEN, 148 KM

Morgens. Auf dem kurvenreichen Meadows in the Sky Parkway geht es hoch zum Gipfelplateau des Mount Revelstoke, wo sich wunderbare Wildblumenwiesen und viele Wanderwege samt tollen Aussichten erstrecken. Sie sind Teil des Revelstoke-Nationalparks.

Mittags. Entspannen kann man sich gut in British Columbias heißen Quellen. Das Thermalbad Canyon Hot Springs liegt im idyllischen Albert Canyon zwischen den beiden großen Nationalparks Revelstoke und Glacier.

Nachmittags. Einblicke in eine echte Hochgebirgswildnis liefert die Fahrt durch den Glacier-Nationalpark. Touristischer Anlaufpunkt ist das Rogers Pass Discovery Centre am gleichnamigen Bergpass, dessen interessant aufbereitete Ausstellungen die Geschichte des Highway- und Eisenbahnbaus im Park präsentieren.

Abends. Ankunft in Golden.

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4. TAG:

GOLDEN – LAKE LOUISE, 85 KM

Vormittags. Besuch der Rocky Mountain Buffalo Ranch im Blaeberry Valley, wo man gemeinsam mit dem Ranchbesitzer auf Bisonbulle Chester Jr. und seine Kühe und Kälber trifft. Tolle Fotogelegenheiten, und zum Schluss wird gezeigt, wie man nach Art der Ureinwohner Feuer macht. Nach Wunsch auch längere Aufenthalte möglich.

Mittags. Fahrt durch den großartigen Yoho-Nationalpark mit seinen Aussichtspunkten und Wanderwegen. Stopp in Field und Lunch im »Siding General Store Café«.

Nachmittags. Nicht auslassen sollte man im Yoho-Nationalpark den Abstecher zum smaragdgrünen Emerald Lake einschließlich eines Stopps an der Natural Bridge. Beim nächsten Abstecher geht es via Yoho Valley Road zu den Takkakaw Falls, unterwegs lohnt ein Stopp am Upper Spiral Tunnel Viewpoint. Weiter geht die Fahrt auf dem Trans Canada Highway, hinter Field ist der Aussichtspunkt auf den Lower Spiral Tunnel der nächste Stopp. An der Kicking Horse Pass National Historic Site findet sich die Gedenkstätte zum Eisenbahnbau über die gleichnamige Passhöhe.

Abends. Ankunft in Lake Louise

5. TAG:

LAKE LOUISE – BANFF, 58 KM

Morgens. Eine Wanderung entlang des Lake Louise zum »Lake Agnes Teahouse« bietet schöne Seeansichten vom Ufer und diversen Aussichtspunkten in der Höhe. Im rustikalen Teehaus am Lake Agnes gibt es Lunch, bevor man wieder absteigt.

Mittags. Mit den roten Kanus vor der bergigen Kulisse des Lake Louise zu paddeln, ist ein Traum. Anschließend bietet sich ein afternoon tea im Chateau Lake Louise an.

Nachmittags. Vom Ort Lake Louise geht es zum Moraine Lake in einem wunderschönen Seitental. An dem von zehn zackigen Gipfeln umrahmten See befinden sich eine Lodge und ein Kanuverleih. Von einem steinernen Hügel am See gewinnt man einen wunderbaren Überblick. In die nähere und weitere Umgebung ziehen sich Wanderwege.

Abends. Ankunft in Banff

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6. TAG:

BANFF

Morgens. Gemütlicher Rundgang durch Banff Townsite samt Frühstück und Einkaufsbummel auf der Banff Avenue und ihren Nebenstraßen.

Vormittags. Besuch der Banff Park Museum National Historic Site, wo man Exponate der heimischen Fauna und eine bemerkenswerte Nationalparkarchitektur des 19. Jahrhunderts sehen kann.

Mittags. Lunch in der »Eddie Burger & Bar« in Banff Townsite, einem populären Lokal, das hauptsächlich Gourmet-Burger, Hot Dogs, Salate und viele verschiedene Biersorten auf der Speisekarte stehen hat.

Nachmittags. Das Baden in den Upper Banff Hot Springs wird durch das Panorama der umliegenden Berge einfach großartig. Nach dem Besuch des Thermalbads geht es mit der Banff Gondola auf den Sulphur Mountain. Vom Gipfelplateau eröffnet sich eine grandiose Aussicht auf Banff und Umgebung.

Abends. Dinner im »Sleeping Buffalo Dining Room« in der Buffalo Mountain Lodge.

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DAS SOLLTEN SIE SICH NICHT ENTGEHEN LASSEN

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Walbeobachtungstouren gehören zum touristischen Pflichtprogramm an der Westküste.

image Vancouver Lookout am Harbour Centre Tower (S. 31)

Bei gutem Wetter ist der Vancouver Lookout Tower – sei es die Aussichtsetage oder das Drehrestaurant – ein exzellenter Startpunkt für die Stadtbesichtigung. Vom Aussichtsturm am Hafen eröffnet sich das 360°-Panorama der wunderschön zwischen Bergen und Meer gelegenen Stadt. Mit einem Ticket sind zwei Auffahrten gestattet, sodass man den Blick einmal am hellen Tag und einmal bei abendlicher Dunkelheit genießen kann.

image Cathedral Lakes Lodge (S. 119)

Hoch in den Bergen inmitten der Wildnis British Columbias gelegen, versinnbildlicht die Cathedral Lakes Lodge die Tradition der rustikal-eleganten Lodges in Westkanada. Gepaart mit wunderbaren kulinarischen Eindrücken, erleben die Gäste hier ein Potpourri aus Naturerfahrungen, Tierbeobachtungen, Bergwanderungen und anderen sportlichen Aktivitäten sowie geselliger Entspannung.

image Eagle Wing Whale Watching (S. 283)

Die nach ökologischen Standards ausgeführten Walbeobachtungstouren schenken den Gästen eindrucksvolle Naturerlebnisse an der Westküste. In der geschützten Juan-de-Fuca-Straße vor Victoria sind Sichtungen von Buckel- und Grauwalen, Orcas, Delfinen, Seelöwen und Seehunden sowie Weißkopfseeadlern fast immer garantiert.

image Küstenwanderung im Pacific-Rim-Nationalpark (S. 107)

Strandwanderungen gehören zu den beliebtesten Aktivitäten im Bereich des Pacific Rim auf Vancouver Island. Von Muscheln übersäte Sandbereiche erstrecken sich entlang des Wellengürtels, wo unablässig das Meer temperamentvoll an den Rand des Kontinents schlägt. Kurze Wanderungen führen von den mit Treibholz übersäten Stränden in den angrenzenden dichten Regenwald.

image Radtour um den Stanley Park (S. 40)

Mit einem Leihfahrrad auf dem Seawall um den Stanley Park zu fahren, ist bei gutem Wetter eines der schönsten Erlebnisse in Vancouver. Gegen den Uhrzeigersinn geht es rund um die 400 Hektar große »grüne Lunge« der Stadt, mit fantastischen Blicken auf Burrard Inlet, North Shore und Lions Gate Bridge. Unterwegs trifft man außerdem auf die bekannten Totempfähle, den markanten Uferfelsen »Siwash Rock« und fabelhafte Sandstrände.

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Der Long Beach im Pacific-Rim-Nationalpark macht seinem Namen alle Ehre.

image Abend am Inner Harbour von Victoria (S. 75)

Am späten Nachmittag versammeln sich Victorias Besucher am Rand des Inner Harbour, um den Blick auf die illuminierten Parlamentsgebäude, die Schiffe im Hafen und die untergehende Sonne zu genießen. Für ein paar Stunden unterhalten street buskers, Victorias vielseitige, internationale Straßenkünstler, das internationale Publikum mit Comedy, Musik, Gesang und Artistik.

image Bella Coola Grizzly Tours (S. 173)

Die intakte Natur des gemäßigten Regenwalds an der Küste British Columbias ist die Heimat der Grizzlybären. Eine große Population ist in den wilden, einsamen Bergen des Great Bear Rainforest um das Bella Coola Valley zu Hause. Mit dem Boot geht es die dicht bewaldeten Küsten entlang zu den besten Fressstellen der Grizzlybären, die man von Bord aus beobachten kann. Mit etwas Glück zeigen sich unterwegs außerdem Orcas, Buckelwale, Schwarzbären und andere Wildnisbewohner.

image Fährfahrt durch die Inside Passage (S. 188)

Von den weißen Schiffen der BC Ferries oder einem der riesigen Kreuzfahrtschiffe offenbart sich die stille, oft regenoder nebelverhangene Schönheit der Inside Passage am besten. Die Traumroute nach Prince Rupert verläuft durch die ruhigen Gewässer zwischen dem straßenlosen Festland und den vielen unbewohnten Inseln, vorbei an dunkelgrünen Bergwäldern, gelegentlich hervorblitzenden Gipfeln und verfallenden Überresten historischer Fischfabriken.

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Kirmesvergnügen beim Besuch der Calgary Stampede

image Spaziergang auf dem Athabasca Glacier im Jasper-Nationalpark (S. 221)

Vom Columbia Icefields Centre geht es mit einem der mit Panoramafenstern und großen Rädern ausgestatteten Spezialbusse hinauf auf den Athabasca Glacier. Ein Stopp in hochalpiner Umgebung ermöglicht einen kurzen Spaziergang auf dem zerklüfteten Eis des Gletschers, der aus einem der größten nicht polaren Eisfelder der Welt stammt.

image Besuch der Calgary Stampede (S. 234)

Ob bareback bronc riding, barrel racing, bull riding, Kutschenrennen, Country-Musik-Konzerte, Kirmes oder Viehschauen – bei der zehntägigen, größten Rodeoveranstaltung West-Kanadas erlebt man alle Facetten der traditionsreichen Cowboykultur Albertas.

image Spaziergang zu den Hoodoos im Dinosaur Provincial Park (S. 247) Eindringliche Formen und satte, erdige Farben kennzeichnen die bizarren Sandsteintürmchen und kargen Schluchten des einsamen Naturparks im Süden Albertas, der zu den Weltnaturerbestätten der UNESCO gehört. Dinosaurierknochenfunde gaben dem Park seinen Namen.

image Bootstour im Waterton-Nationalpark (S. 267)

Auf den klaren, kalten Wassern des langgestreckten Waterton Lake schippert die »MV International« unermüdlich durch die spektakuläre, schroffe Bergwelt der Rocky Mountains bis hinein in die USA oder setzt Wanderer am Startpunkt des hochalpinen Crypt Lake Trail ab.

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Mit der »MV International« den Waterton Lake erkunden

WILLKOMMEN IN Westkanada

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Ein Fischadler auf abendlicher Futtersuche bei Bella Coola an Kanadas Westküste

Eine Reise durch Westkanada kann Wal- und Bärenbeobachtungstouren, Radtouren und Wildwasser-Rafting einschließen. Darüber hinaus bietet sie abwechslungsreiche Stadtrundgänge, erholsames Baden in heißen Quellen, Besuche einzigartiger Nationalparks, UNESCO-Welterbestätten, First-Nations- und Pionier-Orte. Westkanada hält großartige Aussichtspunkte und hochrangige Museen sowie entspannende Aufenthalte in rustikal-eleganten Lodges, gemütlichen Bed & Breakfasts und historischen Hotels bereit. Das ist Westkanada – und noch vieles mehr!

Was am Urlaub in Westkanada am meisten überwältigt, ist, dass der langgehegte Traum von Freiheit und Abenteuer weitergeträumt werden kann. In den beiden westkanadischen Provinzen British Columbia und Alberta führen gut ausgebaute Highways zu grandiosen, einsamen und für unsere europäischen Vorstellungen beinahe unermesslich großen Naturlandschaften, in denen wilde Tiere frei leben und der Mensch nur zu Gast sein kann. Zuvorkommende, gastfreundliche Menschen bieten dem interessierten Reisenden kulturelle und kulinarische Besonderheiten und ermöglichen durch ihre Arbeit und ihren Einsatz außergewöhnliche Reiseerlebnisse. Das Beste an der Sache ist aber, dass man mit ihrer Hilfe den Reisetraum Kanada aktiv mitgestalten kann. Hilfreich ist die hervorragende touristische Infrastruktur.

Traumurlaub in Westkanada

Am besten mietet man ein Auto oder Wohnmobil in Vancouver oder Calgary. Je nach Bedarf nimmt man eine gute Straßenkarte mit oder mietet sich ein modernes Navigationssystem dazu, und dann geht es los! British Columbia ist 944 735 Quadratkilometer groß und Alberta 661 848 Quadratkilometer, das macht zusammen über 1,6 Millionen Quadratkilometer Land zwischen der US-Grenze im Süden und Alaska und dem Yukon im Norden, zwischen dem Pazifischen Ozean im Westen und der Provinz Saskatchewan im Osten, das es zu erforschen gilt.

Was kann man als Kanadareisender so im Allgemeinen in drei bis vier Wochen erleben? In erster Linie heißt es, weniger auf die Kilometerleistung zu achten und unterwegs, so oft es geht, aus dem Fahrzeug auszusteigen, um die Landschaft, die Städte und Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Individualreisende sind in der Lage, nach Lust und Laune und persönlicher Neigung in ihrer gegebenen Zeit ein Wunschprogramm zu absolvieren. Dabei gibt es ein Potpourri der schönsten Landschaften, größten Sehenswürdigkeiten und interessantesten Menschen Kanadas zu genießen, eine Fülle an fantastischen Festivals zu erleben, bei abwechslungsreichen Besuchen von Freilichtmuseen und Wanderungen in der Natur die Kunst, die Flora und Fauna sowie die Geschichte des Landes kennenzulernen.

Kanadier pflegen ein enges Verhältnis zur Natur, Campingaufenthalte oder Wochenendwanderungen haben einen festen Platz sowohl im Alltag als auch im Urlaub und gehören beinahe immer zum Lebensstil dazu. Naturliebhaber finden in Westkanada ein reiches Betätigungsfeld. Auf wunderbaren Rundreisen – auch mit Kindern – lassen sich grandiose Landschaften perfekt mit den vielfältigen Aktivitäten im Freien, mit Freiheit und Abenteuer kombinieren: Fotografieren, Wandern, Bergsteigen, Picknicken, Inseltouren mit dem Kajak oder Seeumrundungen per Kanu, Rad fahren in den Tälern oder mit dem Mountainbike die Pisten hinab, Rundflüge mit dem Wasserflugzeug, Ausritte, Bären-, Wal- oder andere Tierbeobachtungen, Wildwasser-Rafting auf schäumenden Flüssen durch ursprüngliche Täler, Schwimmen und Angeln in sauberen Seen, Skilaufen und Snowboarden in den schneereichen Bergen der Coast Mountains und der Rocky Mountains und … und … und … – den Möglichkeiten für einen Traumurlaub sind kaum Grenzen gesetzt!

Städtefans unter den Touristen finden vor der Kulisse urbaner Szenerien in Westkanada, allen voran Vancouver, Victoria, Calgary und Edmonton, eine pulsierende Mischung aus Kultur, Gastronomie, Shopping, Entertainment und Nachtleben. Erlebnisreiche Sightseeing- und Städtetouren können auf der Reise jederzeit, auch kurzfristig, eingeplant werden. Cafés, Pubs und Restaurants, die Strände zahlreicher Provincial Parks, botanische Gärten und Stadtparks, Ausflugsschiffe, Theater etc. bieten außerdem mehr als genug Gelegenheiten zu den notwendigen Ruhepausen zwischendurch.

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Westkanada hat schneereiche Küstenberge.

Touristische Infrastruktur

Dank des hohen kanadischen Lebensstandards, eines hervorragenden Straßennetzes und einer exzellenten touristischen Infrastruktur mit Restaurants, Hotels, Tankstellen und Geschäften findet man sich in Westkanada als Besucher und Individualreisender sehr gut zurecht. In den größeren Orten und Städten finden sich im Allgemeinen die Vertreter qualitativ hochwertiger nationaler und internationaler Hotelketten, ebenso jede Kategorie von Restaurant sowie Filialen bekannter Restaurantketten, sodass für Übernachtung und Verpflegung fast immer gesorgt ist. Auch in den Provincial Parks und Nationalparks existiert je nach Gegebenheit eine verlässliche Infrastruktur mit Campingplätzen, Visitor Centres und Wanderwegen.

Angesichts der weiten Wege und der immensen Größenordnung des Landes bekommt der Besucher den Eindruck, ohne Auto geht gar nichts. Das stimmt beinahe – Kanada ist das Land der Autofahrer und bietet höchsten Fahrkomfort inklusive breiter, wohl gepflegter Highways und Stadtstraßen, genügend Tankstellen und bequemer Rastplätze.

Aber auch der öffentliche Nahverkehr in den Städten ist in den letzten Jahren geradezu aufgeblüht. Ob europäisches Vorbild, verbaute Innenstädte oder steigende Energiepreise, in Vancouver, Victoria, Calgary und Edmonton funktioniert nichts mehr ohne Skytrains, U-Bahnen und Busse. Praktisch, effizient und relativ preiswert bringen sie Menschen in die Stadtzentren und zu den Sehenswürdigkeiten und wieder hinaus in die Vororte oder zum Flughafen.

Einkaufen und Übernachten

Beim Thema Einkaufen gibt es außer dem eigenen Budget kaum irgendwelche Grenzen. Die West Edmonton Mall und andere größere und kleinere Einkaufszentren, Geschäftsstraßen wie die Robson Street in Vancouver oder die Stephen Avenue Mall in Calgary sowie Kaufhäuser, Boutiquen und Fachgeschäfte als auch Kunstgalerien, Weingüter, Bauern- und Kunsthandwerksmärkte mit »typisch« regionalem oder kanadischem Angebot sind darunter zu finden.

Bei so vielen Eindrücken im Reiseland Westkanada kann man im Allgemeinen nachts gut schlafen. Viele Touristen buchen dazu bereits zu Hause das passende Wohnmobil, und den Wohnmobiltouristen wird der Urlaub in Westkanada leicht gemacht. Nach dem Flug lässt man sich per Taxi zum Wohnmobilvermieter bringen. Ähnliches gilt für Automieter, die ihren Leihwagen gleich vom Flughafen mitnehmen können. Dann steht der bequemen Fahrt zu den touristischen Highlights British Columbias und Albertas nichts mehr im Wege. Unterwegs finden Reisende Campingplätze aller Kategorien, von den abgelegensten, wildesten Naturplätzen in den Provincial und Nationalparks bis hin zu den komfortabelsten privaten Campingplätzen. Eines wird schnell klar, sowohl mit dem Wohnmobil als auch mit Zelt und Auto kann man großartige Urlaube in West-Kanadas Natur machen.

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Beeindruckend: das Dach der West Edmonton Mall

Je nach Geldbeutel, Zeit und Wunsch können Kanadatouristen auch aus einer äußerst vielgestaltigen Palette an fest überdachten Übernachtungsangeboten wählen, darunter Hotels, Motels und Bed and Breakfasts aller Kategorien, rustikale Lodges und Ranchhäuser, einsame Blockhütten, mondäne Skiresorts, Jugendherbergen und vieles mehr. In seiner ganzen Vielfalt spannt sich der Bogen von der einfachen Hütte am rauschenden Bergfluss bis hin zum schlossähnlichen Luxushotel, wo man im Stil der Eisenbahnreisenden des 19. Jahrhunderts vornehm schwelgen kann. Egal, welchen Stil man bevorzugt, am besten wählt man schon von zu Hause aus per Internet die passende Übernachtungsmöglichkeit für die Nacht nach der Ankunft und jene vor dem Abflug sowie für bestimmte Feiertage und Sommerwochenenden, damit man sorglos an- und abreisen kann.

Essen in Westkanada

Essen gehen gehört in Kanada zum modernen Lebensstil. Von praktischen Fast-Food-Lokalen über erschwingliche Familien- und Spezialitätenrestaurants bis hin zum exquisiten Gourmettempel findet man sein persönliches Königreich des Geschmacks. Neue kulinarische Konzepte sind aufgetaucht, in vielen Restaurants gehören vegetarische und vegane Gerichte längst zum festen Repertoire. Aber gleichzeitig mit der leichten, modernen Küche wird nach dem Motto »from farm to table« vermehrt auf Altbewährtes wie traditionelle Rezepte und frische Zutaten aus der Region zurückgegriffen. Steaks sind in Westkanada immer eine Option. Die kräftigen Rinder von den Weiden Albertas werden hoch geschätzt. Viele Sorten Fisch, Meeresfische und -früchte stammen fangfrisch aus den Tiefen des Pazifiks direkt vor der Haustür British Columbias. Lachs, ob geräuchert oder frisch, gilt als »typisch kanadische« Delikatesse, die es vakuumverpackt oder in Dosen auch zum Mitnehmen zu kaufen gibt.

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Gastown: die Gastronomieszene Vancouvers

Die moderne kanadische Küche ist des Weiteren von multikultureller Vielfalt geprägt. In Vancouver beispielsweise, aber auch in Victoria, Calgary, Edmonton und anderen weltoffenen Städten, können Gäste aus einer internationalen Fülle an Restaurants wählen, sei es chinesisch, indisch, deutsch, italienisch, griechisch, spanisch oder argentinisch. Neben den internationalen Spuren stehen in den letzten Jahren verstärkt auch die traditionellen Gerichte der verschiedenen Gruppen kanadischer Ureinwohner auf den Speisekarten des Landes. Zunehmend betreiben die Ureinwohner auch eigene Restaurants, wie das hervorragende »Kwisitis Feast House« im Pacific-Rim-Nationalpark.

Wohnmobiltouristen, die sich vorzugsweise mit Lebensmitteln selbst versorgen, können dies problemlos unterwegs erledigen. Meistens gibt es in den Ortschaften einen oder mehrere größere Supermärkte einer landesweiten Kette, auch kleine Läden und Tankstellen verkaufen Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs. Je nach Saison mit unterschiedlichem Angebot gut gefüllte Obst- und Gemüsestände und -märkte an den Straßen sind ein Markenzeichen des Okanagan Valley, der Gulf Islands und vieler anderer landwirtschaftlich geprägter Regionen.

Klischees, Symbole – oder einfach »Kanada«?

Ist die Rede von Westkanada, so entstehen sogleich Bilder vor dem inneren Auge von roten Ahornblättern, türkisblauen Seen vor gezackten, vergletscherten Gipfelketten, wilden Grizzlybären und rot berockten Reitern, von Holzfällern, Cowboys und Goldsuchern in karierten Hemden und derben Stiefeln. »Urtypisches kanadisches« Symbol ist das rote Ahornblatt, das auch die markante und beliebte rotweiße Landesflagge ziert. Im kanadischen Westen gibt es von der Natur her allerdings zwar kaum Ahornbäume, diese bleiben eher dem Osten, vor allem der Provinz Quebec, vorbehalten. So ist Ahornsirup zwar kein Produkt des Westens, wird aber dort vor allem über Pancakes geliebt. Auch die »Mounties«, die berittenen, rot berockten, straff organisierten Polizeistaffeln, deren Gründung in die Pionierzeit Albertas zurückreicht, gelten als »typisch kanadisch«, ebenso wie das sirrende Nordlicht, die Elche in den borealen Nadelwäldern, die Grizzlybären in den unbesiedelten Regionen des seltenen, gemäßigten Küstenregenwalds, die springenden Buckelwale und die markanten schwarzweißen Orcas in den Wellen des Pazifiks.

Steckbrief Westkanada

Bevölkerung: Etwa 90 % der kanadischen Bevölkerung leben in einer etwa 160 Kilometer breiten Zone nahe der US-Grenze, rund 70 % wohnen in Städten.

Einwohner und Fläche: (Stand: 01/2015)

British Columbia: 4,7 Mio.,

944 735 km2, 5 Einw./km2

Alberta: 4,2 Mio.,

661 848 km2,

6,3 Einw./km2

Kanada gesamt: 35,7 Mio.,

998 4670 km2, 3,5 Einw./km2

Geografie: Kanada liegt zwischen dem Atlantik im Osten, dem Pazifik im Westen und der Arktis im Norden. Es ist das zweitgrößte Land der Erde. British Columbia stößt an den Pazifik und wird im Inneren von Bergketten und dichten Wäldern dominiert. Im äußersten Westen Albertas erstrecken sich die Rocky Mountains, ein Großteil der Provinz ist Prärieland, das nach Norden hin in Wald übergeht.

Politik und Verwaltung: Kanada ist ein Bundesstaat aus zehn Provinzen, darunter British Columbia und Alberta, und drei dem Bund unterstellten Territorien. Der Regierungsform nach ist es ein parlamentarisch-demokratischer Bundesstaat nach dem britischen Westminster-System und der Staatsform nach eine parlamentarische Monarchie mit Queen Elizabeth II. als nominellem Staatsoberhaupt. Regierungschef ist seit 2015 der liberale Premierminister Justin Trudeau. Hauptstadt ist Ottawa in Ontario.

Sprachen: Amtssprachen sind Englisch und Französisch.

Währung:

Canadian Dollar; 1 Can. $ = 0,73 €, 1 € = 1,36 Can. $ (Stand: Juli 2016)

Wirtschaft und Tourismus: Rohstoffe, Industrie und Landwirtschaft sind die wichtigsten Wirtschaftszweige. Kanada besitzt riesige Holz- und Wasservorkommen. Die Industrie im Westen konzentriert sich vor allem auf den Großraum Vancouver, Holz- und Papierverarbeitung werden in British Columbia groß geschrieben. In Südalberta dominieren Viehzucht und Getreideanbau, und es werden Öl und Gas gefördert. Im Norden werden Ölsande abgebaut. Der Tourismus spielt in British Columbia und in den Rocky Mountains von Alberta eine große Rolle.

Zeitzonen: British Columbia: Pacific Standard Time (MEZ -9 Std.), Alberta: Mountain Standard Time (MEZ -8 Std.).

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Sitz der Regierung British Columbias in Victoria

Willkommen in British Columbia

Kanadas westlichste Provinz beschwört die unterschiedlichsten Bilder herauf von fantastischen Landschaften, von Wäldern umrahmten, glasklaren Seen, gletschergespeisten Wildflüssen, schneebedeckten Hochgebirgen, rauen, windumtosten Pazifikküsten mit hohen Wellen und Treibholz übersäten Stränden, dichten Bergwäldern im einsamen Norden, hohen Wasserfällen und tiefen, dunklen Regenwäldern auf Vancouver Island, der größten Insel Nordamerikas. Reizvolle Kontrastpunkte setzen das heiße, wüstenähnliche Klima im Okanagan Valley, dem Obst- und Gemüsegarten West-Kanadas, wo auch sonnenverwöhnte Sandstrände und klare, saubere Badeseen nicht fehlen, aber auch abwechslungsreiche Großstädte wie Vancouver und die Provinzhauptstadt Victoria auf Vancouver Island.

Vancouver ist Lebenslust

Vancouver ist die unvergleichliche Großstadt zwischen Bergen und Meer, Wolkenkratzern und grünen Parks, wo Skilaufen und Schwimmen an einem Tag nicht unmöglich sind! Auf dem internationalen Flughafen empfängt Vancouver Gäste aus aller Welt – Menschen, die hier ihren Urlaub verbringen möchten oder hier leben und arbeiten wollen. Auch für Reisende per Kreuzfahrtschiff oder Auto ist Vancouver meist das erste Ziel in Kanada. Die weltoffene, attraktive Metropole ist die größte West-Kanadas, viele nennen sie die schönste Stadt der Welt. Sie lädt ein, ihr begeisterndes Angebot von schönen Parks, Topmuseen und Attraktionen zu besuchen und die herrliche Natur vor der Haustür zu genießen. Das an der Mündung des Fraser River in den Pazifik gelegene Vancouver ist ein wichtiges Handels- und Wirtschaftszentrum mit dem bedeutendsten Hafen West-Kanadas, welcher der Stadt den Beinamen »Tor nach Asien« einträgt.

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Straßenmusiker gehören zum Bild von Vancouver.

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Willkommensgruß auf einem alten Pickup-Truck bei Brooks in der Prärie Albertas

Am besten beginnt der Besucher seinen Stadtrundgang mit der unbedingt empfehlenswerten Auffahrt auf den Vancouver Lookout im Harbour Centre Tower. Die Rundumsicht offenbart Vancouvers äußerst wohlstrukturiertes Stadtbild. Viel Wasser und Grün umschließt die Stadt, die sich an den Ufern von English Bay und False Creek sowie am Fraser River ausbreitet. Im Stadtzentrum streben vornehmlich schicke Wohn- und Bürotürme aus Stahl und Glas empor, daneben erstreckt sich in direkter Nachbarschaft der große, grüne, naturverbliebene Waldbereich des Stanley Park. Des Weiteren fallen Wohngegenden mit kleineren Häusern und Villen in schmalen, begrünten Straßen auf, deren Kreuzungen oft mit Blumen bepflanzte kleine Verteilerkreise sind, und sowieso sehr viel Grün in Form von Straßenbäumen und liebevoll gepflegten Parks.

2010 trat Vancouver, zusammen mit dem Wintersportort Whistler, ebenso meisterwie divenhaft bei den Olympischen Winterspielen auf. Die mediale Aufmerksamkeit lenkte den Blick der Weltöffentlichkeit auf die gut vorbereitete Stadt und die herausgeputzte Region am äußersten Rand West-Kanadas, auf ihre Naturschönheiten, die weitreichende Palette der Freizeitmöglichkeiten und die daraus resultierende Lebensfreude der Menschen, welche die Weltöffentlichkeit willkommen hießen in Kanada.

Willkommen in Alberta

Alberta ist landschaftlich betrachtet eine ebenso schöne wie kontrastreiche Provinz. Man findet in Südostalberta trockene, heiße Wüstenlandschaften von beeindruckender Intensität und in Nordalberta tiefe boreale Nadelwälder von herber Schönheit vor. Im Westen und Südwesten der Provinz dehnt sich welliges Prärieland aus, das bestes Weideland für Rinder ist. Aus ihm erhebt sich steil und unnahbar die Front Range der Rocky Mountains, die Alberta wie eine felsige Barriere von British Columbia abgrenzt und nur von wenigen Bergpässen durchbrochen wird.

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Calgarys Skyline dominiert seit 2012 der höchste Wolkenkratzer östlich von Toronto.

In den Rocky Mountains selber eröffnet sich eine grandiose Bergwelt mit schneebedeckten, zackigen Gipfeln und Gletschern, wilden Flüssen und türkisblauen Seen sowie weiteren unglaublichen Naturwundern. Die einzigartige Panoramastrecke des Icefields Parkway reiht diese Naturschönheiten aneinander und verbindet dabei die weltberühmten Nationalparks Banff und Jasper. Und ganz im Südwesten Albertas setzen die Rocky Mountains mit ihrem südlichsten Park, dem Waterton Lakes National Park, der sich mit dem amerikanischen Gegenstück Glacier National Park zum Waterton-Glacier International Peace Park vereinigt, einen fulminanten landschaftlichen Glanzpunkt.

Über die verschiedenartigen Lebewesen, die einst in Alberta zu Hause waren, können Besucher in den zahlreichen Museen und Gedenkstätten Albertas viel erfahren. Auf welche Art und Weise die Ureinwohner Bisons jagten und aus ihnen Nahrung und Gebrauchsgüter gewannen, erzählt das Museum des Buffalo Jump in Fort Macleod. Welche fremdartigen Arten von Tieren und Pflanzen in Südostalberta gediehen, als hier noch eine vollkommen andersartige, subtropische Wald- und Wasserlandschaft existierte, bezeugen die vielen gut präparierten und im Zusammenhang zueinander installierten Fossilien und Dinosaurierskelette im Royal Tyrrell Museum, einem wahren Besuchermagneten bei Drumheller.

Calgary und Edmonton

Calgary und Edmonton sind die zwei urbanen Zentren der Provinz Alberta. Calgary am Bow River ist längst zur größten Stadt Albertas, zu einer Millionenstadt, herangediehen. In der Metropole Südalbertas schlägt das wirtschaftliche Herz der Provinz, es ist Ölhauptstadt und zugleich Mittelpunkt einer weiten Landwirtschaftsregion, in der Viehzucht und Getreideanbau dominieren und von daher optimaler Veranstaltungsort des größten kanadischen Rodeos, der Calgary Stampede. In Calgary, der dynamischen Metropole, die ebenso arbeiten wie feiern kann, gehen Wirtschaftsbosse und Cowboys erfolgreich Seite an Seite ihren Aktivitäten nach. An das große Sportfest der Olympischen Winterspiele von 1988 erinnert der gut ausgebaute Sportpark mit den ehemaligen Skischanzen am Westrand Calgarys, der heute mit eigenen Attraktionen wie einer Zipline und einem Mountainbike-Park aufwartet.

Das rund 300 Kilometer nördlich von Calgary gelegene Edmonton, Albertas sympathische Provinzhauptstadt am behäbigen North Saskatchewan River, hat sich ebenfalls längst aus dem Mantel des Provinziellen befreit. In den langen, hellen Nächten des nordischen Sommers werden in der angesagten »Festival City« viele Feste gefeiert. Das »Tor zum Norden«, so der zweite Beiname der über 800 000 Einwohner zählenden Stadt, resultiert aus der historisch belegten Tatsache, dass schon seit den Tagen der Goldsucher Menschen von dort aus in den kanadischen Norden und gen Alaska strebten. Edmonton war schon immer ein Versorgungszentrum für die nördliche Provinz und die Territorien. Passenderweise besitzt Edmonton seit 1981 das größte Einkaufszentrum Kanadas, das lange Zeit den Superlativ »größte Mall der Welt« für sich beanspruchen durfte.

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Edmonton lässt grüßen: Jung und hip ist die Stadt.

Letzte Tipps

Bei Interesse für Kunst und Gebrauchsgegenstände der First Nations sucht man am besten die Museumsgeschäfte oder Läden der unterschiedlichen First Nations Cultural Centres auf wie beispielsweise das Quw’utsun‘ Cultural Centre. Dort wird authentische, traditionelle Ware verkauft, die zwar ihren Preis hat, aber von nachgewiesener Herkunft ist und regional von Hand hergestellt wurde. Und wer diese Läden und Märkte besucht, wird auch in Kontakt mit den Menschen kommen, die diese Waren hergestellt haben.

Leseratten oder solche, die gern besondere Orte und liebenswerte Mitbringsel aufstöbern, sollten kleine, unabhängige Buchläden bevorzugen. Dort kann man in Ruhe nach interessanten Büchern über den Ort oder die Region stöbern. Oft ist dem Buchladen ein kleines Café angeschlossen. Schmökern ist im Allgemeinen erlaubt.

Geschichte im Überblick

1670   Gründung der Hudson‘s Bay Company (HBC): ihr Rupert‘s Land genanntes Territorium umfasst sämtliche Gewässer, die in die Hudson‘s Bay münden.

1778   James Cook erkundet die Pazifikküste Kanadas und Alaskas.

1792   George Washington erforscht die Pazifikküste vor Vancouver Island.

1793   Alexander Mackenzie erreicht den Pazifik auf dem Landweg vom Fraser River her.

1821   Zusammenlegung der Hudson‘s Bay Company mit der North West Company unter dem Namen der HBC

1852   Gründung der Grand Trunk Railway, die den Osten Kanadas mit dem Westen verbindet – eine der Bedingungen für die Gründung des Dominion of Canada.

1857   Ernennung Ottawas zur kanadischen Hauptstadt

1860   Erste Goldfunde am Williams Creek durch Billy Barker

1867   Gründung des Dominion of Canada mit Ontario, Quebec, New Brunswick und Nova Scotia

1868   Victoria wird Hauptstadt British Columbias.

1870   Das Land der Hudson’s Bay Company geht an das Dominion of Canada über.

1871   Beitritt British Columbias zum Dominion of Canada

1873   Gründung der North-West Mounted Police (NWMP)

1875   Gründung von Calgary als Fort Calgary der NWMP

1885   Gründung des Banff NP, Kanadas erstem Nationalpark

1886   Gründung von Vancouver und im Jahr darauf Ankunft der ersten transkontinentalen Eisenbahn

1905   Beitritt der Provinz Alberta zum Dominion of Canada

1914   Im Turner Valley Albertas erste Gas- und Ölfunde

1918   Gründung der Canadian National Railway

1923   Übernahme der Grand Trunk Railway durch die Canadian National Railway

1931   Mit dem »Statut von Westminster«, einem vom britischen Parlament verabschiedeten Gesetz, erhält Kanada Autonomie im Commonwealth und ist damit – bis auf Verfassungsänderungen – formal unabhängig von Großbritannien. Eröffnung des heutigen Icefields Parkway unter dem Namen »Wonder Trail«.

1939   Eintritt Kanadas in den II. Weltkrieg

1942   Eröffnung des Alaska Highway

1947   Der »Alberta Oil Strike« bei Leduc stößt auf große Ölvorkommen – die Geburtsstunde der heutigen Öl- und Gasindustrie.

1949   Am 4. April tritt Kanada als eines der 12 Gründungsmitglieder der NATO bei.

1965   Die neue kanadische Flagge ziert ein rotes Ahornblatt auf weißem Grund. Hope Slide am Crowsnest Highway östlich von Hope, Kanadas bislang größter Erdrutsch.

1969   Der »Official Languages Act« bestätigt die rechtliche Gleichstellung der englischen und französischen Sprache in Kanada und die offizielle Zweisprachigkeit von Regierung und Verwaltung.

1978   Passagierzüge der Canadian National verkehren nunmehr unter dem Namen »Via Rail Canada«.

1982   Queen Elizabeth II. unterzeichnet den »Constitution Act«, das Verfassungsgesetz, das Kanada auch in Bezug auf Verfassungsänderungen die staatliche Unabhängigkeit von Großbritannien gewährt.

1986   Weltausstellung »Expo 86« in Vancouver

1988   15. Olympische Winterspiele in Calgary und im Kananaskis Country von Alberta

1992   Der Alaska Highway präsentiert sich zu seinem 50-jährigen Jahrestag komplett asphaltiert.

1993   NAFTA, das nordamerikanische Freihandelsabkommen zwischen Kanada, Mexiko und den USA, wird ratifiziert.

1999   Im April wird Nunavut von den North West Territories abgespalten. Die Inuit erhalten formal die Selbstverwaltung, sind aber weiterhin von Kanada abhängig.

2006   Am 6. Februar wird der Konservative Stephen Harper als 22. kanadischer Premierminister vereidigt.

2010   21. Olympische Winterspiele in Vancouver und Whistler: Gastgeber Kanada gewinnt 14 x Gold, 7 x Silber und 5 x Bronze und nimmt Platz 1 im Medaillenspiegel ein.

2011   Stephen Harpers konservative Partei gewinnt die absolute Mehrheit der Parlamentssitze.

2013   Extremes Hochwasser in Calgary und im Bow River Valley

2014   Intensivierung der umstrittenen Ölsandförderungen im nördlichen Alberta

2015   Frauenfußball-WM in Kanada. Kanada scheidet im Viertelfinale mit einem 1:2 gegen England aus. Bei den Neuwahlen im Oktober löst der liberale Politiker Justin Trudeau den amtierenden konservativen Premierminister Stephen Harper ab.

2016   Ab März ist bei einer Einreise nach Kanada auf dem Luftweg eine elektronische Einreisegenehmigung, die Electronic Travel Authorization (eTA), notwendig.

VANCOUVER UND UMGEBUNG

1Downtown Vancouver

2Stanley Park

3Granville Island

4Westspitze der Burrard Peninsula

5North Vancouver

6Squamish

7Whistler

8Hope

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Downtown Vancouver

1 Downtown Vancouver

Lebens- und liebenswert zwischen Bergen und Meer

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Vancouver gilt als eine der schönstgelegenen und lebenswertesten Städte der Welt: Die Metropole der kanadischen Westküste ist als »Tor zum Pazifik« bekannt. Lebensfreude wird groß geschrieben, Gastronomie-, Einkaufs-, Sport- und Freizeitmöglichkeiten sind vielfältig. Regenwälder und Sonnenstrände liegen hier dicht beieinander: Wie in keiner anderen Stadt sind Urbanität und Wildnis miteinander verbunden.

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Architektonisch interessante Akzente und viel Grün dominieren Vancouvers Skyline.

Ein unverzichtbares Symbol Vancouvers sind seit 1986 die fünf weißen Segelkonstruktionen des Canada Place. Sie überdachen ein riesiges Hotelund Konferenzzentrum und die Anleger für die prächtigen Alaska-Kreuzfahrtschiffe. Zur Ostseite hin überblickt der Canada Place den geschäftigen Hafen von Vancouver, wo unablässig hoch beladene Containerschiffe, Holzfrachter, Jachten und Kreuzfahrtschiffe ein- und ausfahren und Wasserflugzeuge starten und landen. Von der nur einen Katzensprung vom Canada Place entfernten Waterfront Station besteht eine Fährverbindung via Sea Bus zum Lonsday Quay in North Vancouver.

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Gastowns Gatronomie zählt rund fünf Dutzend Restaurants, Cafés und Kneipen.

Seawall, Waterfront und Gastown

Vom Canada Place gelangt man direkt zum Seawall, einem asphaltierten Freizeitweg längs der Uferlinie, der mit 22 Kilometern der weltweit längste zusammenhängende Uferpromenadenweg in einer Großstadt ist. Rings um Downtown, vorbei an Wasserflugplatz und Coal Harbour, um den Stanley Park (S. 40) herum und beiderseits des False Creek, des zwei Kilometer langen Meeresarms südlich von Downtown, entlang gewährt er Fußgängern, Radfahrern und anderen Freizeitsportlern fortwährend Panoramablicke auf die maritime Umgebung der Stadt.

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Canada Place und Jachthafen Coal Harbour

Einige Blocks südlich des Canada Place ist zwischen West Georgia und Dunsmuir Street, eine Etage über Straßenniveau, die Bill Reid Gallery of West Coast Art angesiedelt. In der ausgezeichneten kleinen Kunstgalerie finden die indianischen Wurzeln Vancouvers ihren künstlerischen Ausdruck in den Skulpturen und Zeichnungen Bill Reids (1920–1998), einem der angesehensten kanadischen First-Nations-Künstler.

Entlang der Waterfront bis hinein zu den auf das späte 19. Jahrhundert zurückgehenden, denkmalgeschützten Backsteinfassaden Gastowns, des gut erhaltenen Gründerviertels von Vancouver, findet man eine Fülle an Bars, Kneipen und Restaurants, Souvenirläden und Boutiquen. Zu den beliebtesten Fotostopps gehört die weltweit erste Dampfuhr mit vier Ziffernblättern und fünf Dampfpfeifen. Beim stündlichen Dampfablassen wird sie stets von Touristen umlagert. Bald darauf kommt die »Gassy Jack«-Statue ins Bild, das Ebenbild John Deightons (1830–1875). Der Namensgeber von Gastown hatte hier in den Sechzigerjahren des 19. Jahrhunderts die erste Kneipe eröffnet. Aufgrund seines lockeren Mundwerks nannte ihn jeder »Gassy Jack«, den »geschwätzigen Jack«.

Nicht verpassen

VANCOUVER LOOKOUT AM HARBOUR CENTRE TOWER

Vancouvers Topaussicht schweift über das gesamte Stadtgebiet samt der English Bay, dem riesigen Hafen mit seinen roten Verladekränen und bunten Containern aus aller Welt, den glänzenden Büro- und Wohntürme Downtowns, dem schmucken Jachthafen Coal Harbor und den steilen, bewaldeten Bergen im Norden. Ein gläserner Aufzug transportiert Besucher in nur 40 Sekunden von den Geschäften, Restaurants und Büroetagen des Harbour Centre hinauf auf 168 Meter Höhe. Mit dem gleichen Ticket fährt man, z. B. zum Sonnenuntergang, ein zweites Mal hinauf, vielleicht zum Dinner im »Top of Vancouver Revolving Restaurant«.

Vancouver Lookout am Harbour Centre Tower. Mai–Sept. 8.30–22.30 Uhr, Okt.–April 9–21 Uhr, 555 W. Hastings St., Vancouver, BC V6B 4N6, Tel. 604/689 04 21, www.vancouverlookout.com

Einfach gut!

KLEINE LESE- UND KAFFEEPAUSE BEI CHAPTER’S

Ein Stadtrundgang wird bei so vielen Sehenswürdigkeiten und den großen Entfernungen schnell mal anstrengend! Da muss man auch ab und zu eine Pause einlegen. Und das gelingt sehr gut bei »Chapter’s«, dem großen, gut sortierten Buchkaufhaus am Robson Square: Man kauft sich eine Kaffeespezialität der Starbucks-Filiale im Untergeschoss und sucht sich in einem der drei Stockwerke von »Chapter’s« mit seinen einladenden Lesesesseln und Tischen ein gemütliches Plätzchen und durchstöbert ein paar Bücher. Hier finden sich interessante kanadische Romane, Reiseführer und Bildbände über Vancouver und British Columbia, die sich gut im heimischen Bücherregal machen.

Chapter’s. Mo–Sa 9–22 Uhr, So 12–22 Uhr, 788 Robson St., Vancouver, BC V6Z 1A1, Tel. 604/682 40 66, www.chapters.indigo.ca/home/storelocator

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Kochbücher in Vancouvers Pacific Institute of Culinary Arts

Chinatown

Südlich der Hastings Street beginnt Chinatown, wo die chinesischstämmige Bevölkerung Vancouvers seit den Tagen des Eisenbahnbaus im ausgehenden 19. Jahrhundert ansässig ist. Authentisches Flair geht aus von den bunten, chinesischen Werbetafeln und Leuchtreklamen in den Straßenzügen. Freunde der chinesischen Küche genießen die kulinarische Vielfalt in der »New Town Bakery« und anderen Imbissen, Restaurants und Lebensmittelläden. Bekanntester touristischer Anziehungspunkt ist der Dr. Sun Yat-Sen Classical Chinese Garden, das Abbild eines traditionellen Gartens aus der Zeit der Ming-Dynastie im 15. Jahrhundert. Mit ihrer Atmosphäre von Harmonie und Anmut ist die gepflegte Anlage, welche auf einmalige Art und Weise die Elemente Fels, Wasser, Pflanzen und Architektur vereinigt, für viele Besucher der Glanzpunkt Chinatowns.

BC Place Stadium und Robson Street

Schnell ist man von Chinatown am BC Place Stadium. Die zurückschiebbare Kuppel des Mehrzweckstadions ist seit 1983 ein Hingucker im Stadtbild. Während der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2010 diente die Sportarena als Veranstaltungsort der Eröffnungs- und Abschlussfeiern sowie der Siegerehrungen. Nicht nur Sportveranstaltungen aus den Bereichen American Football und Fußball finden im BC Place Stadium statt, auch Musikfestivals, Monster Truck Shows und vieles andere mehr.

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Vancouvers Chinatown steht für die einzigartige Geschichte der Chinesen in Kanada.