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Dirk Thomas

Botschaften der
Waldfeen

Die reinigende Kraft der Natur

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© Copyright Verlag »Die Silberschnur« GmbH

ISBN: 978-3-89845-399-8

eISBN: 978-3-89845-798-9

1. Auflage 2018

Verlag »Die Silberschnur« GmbH · Steinstr. 1 · 56593 Güllesheim
www.silberschnur.de · E-Mail: info@silberschnur.de

Inhalt

Einführung des Autors

Einführung von Dana

Das Symbol des Baumes

Der gewohnte Pfad

Die innere Stimme

Die Zerstörung der Natur

Stille

Der kleine Baum – sich selbst begreifen

Der göttliche Funke in uns

Die Quelle des Lebens – Teil 1

Die Quelle des Lebens – Teil 2

Der Fluss des Lebens

Was der Wind uns lehren kann

Die reinigende Kraft des Windes

Kosmisches Gleichgewicht und Katastrophen

Seinen Instinkten folgen

Licht und Schatten

Empfindungen – mehr als Gefühle

Karma

Dunkelheit

Von der äußeren und der inneren Schönheit

Demut

Neid

Die Schatten der Vergangenheit

Gefühle zulassen

Krankheit

Arbeit im Leben eines Menschen

Begegnungen

Zeit

Innere Einkehr

Der Weg in den eigenen Garten Eden

Segen

Über den Autor

Danksagung

Auf meinem Weg zu diesem Buch waren viele hilfreiche Menschen zugegen, die mich unterstützten – sei es durch Gespräche, Meditationen oder tatkräftige Unterstützung.

In erster Linie möchte ich mich bei meiner Frau Karin bedanken, die die auf Diktiergerät aufgenommenen Durchsagen zu Papier brachte und die Anmerkungen durch kluge Fragen bereicherte.

Folgende Menschen begleiteten mich auf dem Lebensweg und brachten mich spirituell Schritt für Schritt weiter: Silvia, Gabi, Andreas – danke für eure Begleitung.

Natürlich möchte ich mich auch bei meinen geistigen Führern aus dem Engelreich bedanken, die immer für mich da waren. Auch – oder gerade – dann, wenn ich in Zweifeln lebte.

Seht euch die Blumen auf den Wiesen an!
Sie arbeiten nicht und kümmern sich auch nicht um ihre Kleidung. Doch selbst König Salomo in seiner ganzen Herrlichkeit war lange nicht so prächtig gekleidet wie irgendeine dieser Blumen. Wenn aber Gott sogar das Gras so schön wachsen lässt, das heute auf der Wiese grünt und morgen vielleicht schon verbrannt wird, meint ihr, dass er euch dann vergessen würde?

Evangelium nach Matthäus 7, 28-30

Einführung des Autors

Dieses Buch wurde mir in wunderbarer Weise in der Natur übermittelt. Dana, die Königin des Waldes – die Feenkönigin –, hat mir auf ihre unbeschreibliche Art Botschaften für alle Suchenden übermittelt. Feen sind für viele Menschen lediglich Wesen aus Märchen, doch es gibt sie wirklich – auch heute noch. Leider finden die Menschen sehr selten Zugang zu ihnen.

Was sind Feen? Es sind Engel, die über die Natur wachen und sich deshalb nicht in der Nähe von Menschen aufhalten. Um sie zu finden, ist es unumgänglich, in die Natur zu gehen. Sie offenbaren sich jedoch nur demjenigen, der offenen Herzens die Wunder der Schöpfung annehmen kann.

Wie jedes Engelwesen sind auch Feen Geschöpfe des Lichts, und im Gegensatz zu Engeln können sie auch die Dunkelheit eines Waldes durchdringen. Ihre machtvolle Energie macht sie unangreifbar für die Mächte des Dunklen. Aber nichtsdestotrotz werden sie nur mit Menschen in Verbindung treten, die das Licht suchen und an Gott glauben.

Wir Menschen haben allerdings verlernt, das Licht auch noch in den Schatten zu sehen. Deswegen ziehen wir das Licht immer vor und umgeben uns zwar mit Licht, doch oft ist es künstlich. Neonröhren haben unseren Alltag erobert. Die Zeit, die wir in der Natur verbringen, wird immer kürzer. Dafür halten wir uns immer mehr in geschlossenen Räumen auf.

Somit ist es vielen Menschen schon von ihrer Lebensweise her nicht mehr möglich, die Kräfte der Natur in sich aufzunehmen. Aber genau diese reine Energie, das Fließen der natürlichen Kraft in uns, wird damit unterdrückt. Was bleibt, ist die Erschöpfung, die uns durch unsere Lebensweise überfällt. Um den Körper zu stählen, besuchen wir ein Fitnessstudio und übersehen dabei, wie wertvoll es wäre, in die Natur zu gehen.

Wenn es uns gelänge, jeden Tag nur fünfzehn Minuten in der Natur zu sein – allerdings mit wachem Bewusstsein –, stünde es um unsere Lebensenergie sehr viel besser. Doch wir erfinden jeden Tag tausend Ausreden, um dieses so einfache und völlig kostenlose Angebot unseres Herrn in den Wind zu schlagen. Wir beschäftigen uns lieber mit den vielfältigen Angeboten, die die selbst ernannten Gurus der Esoterik für uns bereithalten.

Doch haben wir dadurch jemals gelernt, unsere eigene Natur in ihrer Vielfältigkeit zu begreifen? Wir entdecken zwar immer neue Seiten von uns, doch bleibt uns unser Sein in seiner Ganzheit in der Regel verborgen. Dies ist oft auch so von uns gewollt, denn sich selbst zu betrachten, ist für viele Menschen ein Graus. Man möchte nur die positiven Aspekte in sich sehen, aber nicht das, was uns insgesamt ausmacht. Würden wir begreifen, dass uns Gott – so wie wir sind – in die Welt gestellt hat, um unsere Lebensaufgabe zu erfüllen, so wären wir nicht geneigt, alle unsere – von uns so bewerteten – negativen Seiten schamhaft zur Seite zu schieben.

Das Gebot der Nächstenliebe wird leider oft nur zur Hälfte verstanden. “Liebe deinen Nächsten wie dich selbst”, sagte Jesus im Matthäusevangelium. Viele versuchen, den ersten Halbsatz in ihrem Leben umzusetzen, doch wie wollen wir das umsetzen, wenn wir verlernt haben, uns selbst zu lieben – und zwar so, wie wir sind? Denn erst, wenn ich mich in meiner Ganzheit lieben kann, werde ich in der Lage sein, andere Menschen zu lieben. Dies ist ein weiter Weg, doch jeder kann diesen Weg beginnen, wenn er bereit ist, sich wahrzunehmen, sein Wesen, seine Natur zu erkennen. Dabei sollen Ihnen die Feenbotschaften aus der Natur helfen. Erst wenn Sie sich als Wesen in der Schöpfung Gottes begreifen und annehmen, wird Ihnen geistiges Wachstum gelingen.

Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre dieses Buches, dass Sie anfangen, sich zu begreifen, und neugierig werden, sich selbst zu entdecken. Am Ende der einzelnen Kapitel, die die wundervolle Dana mir gechannelt hat, habe ich jeweils meine Anmerkungen hinzugefügt, um Ihnen das Gesagte ein wenig zu “übersetzen” und mit Beispielen zu illustrieren.

Einführung von Dana

Geliebte Wesen, die ihr seid auf der Erde, ich Dana, die Königin des Waldes, eine Fee, möchte euch hier in dieses Buch einführen. Ihr, die ihr dieses Buch gekauft habt, seid Suchende und Neugierige. Ihr möchtet, weil ihr spürt, dass in eurem Leben etwas nicht stimmig ist, nach neuen Wegen suchen. Ich zeige euch neue Wege, indem ich diese Botschaften an meinen Bruder im Geiste, Dirk, weitergegeben habe, der sie veröffentlichen soll, um euch diese neuen Wege zu offenbaren.

Ihr sucht so viel in eurem Leben und rast von einem Seminar zum anderen. Ihr seid vielleicht schon auf dem spirituellen Weg und wünscht euch, jetzt endlich anzukommen. Doch alles, was ihr sucht, ist in euch. Ihr müsst nur euch entdecken, und ihr werdet so viel von euch erfahren, dass ihr erstaunt sein werdet, warum ihr ständig außen gesucht habt statt innen. In vielen Lektionen, die ihr gern auch in der Natur lesen könnt, könnt ihr erfahren, wie ihr eurem eigentlichen göttlichen Wesen wieder näher kommt.

Ja, ihr alle seid göttliche Wesen, doch ihr seid euch dessen nicht bewusst. Ihr mäkelt an euch herum. Ihr mäkelt an eurem Aussehen, an eurem Gewicht, an den Zähnen, an den Haaren, an eurem Verstand herum. Warum? Habt ihr noch nicht begriffen, dass alles, was Gott tut, einen großen Sinn ergibt, und warum wollt ihr diesen Sinn nicht begreifen? Ihr wollt diesen Sinn nicht begreifen, weil ihr die Göttlichkeit in euch verleugnet. Lieber schaut ihr, was der Nachbar vielleicht schon alles kann, und eine Stufe tiefer (im materiellen Sinn) schaut ihr, was der Nachbar alles besitzt. Je weiter ihr euch von dem Materialismus entfernt, desto mehr sucht ihr dann auf der geistigen Ebene. Wenn ihr sagen könnt, Besitz sei euch gleichgültig, so glaubt ihr, dass ihr schon die höchste Stufe erreicht habt.

Glaubt ihr wirklich, dass ihr einem Leben in Armut folgen müsst, um Gott nahe zu sein? Es gibt Menschen, die diesen Weg beschreiten müssen, doch dies hat mit ihrer karmischen Vergangenheit zu tun. Ihr, die ihr in einem reichen Land aufwachst, müsst nicht darben. Doch ihr sollt sparsam sein – nicht geizig. Ihr sollt sparsam mit den Ressourcen umgehen und die Dinge, die ihr euch zuführt und die euch schaden (beispielsweise bestimmte Lebensmittel), nur sparsam verwenden.

Wir wissen, dass kein Mensch vollkommen frei sein kann von diesen Lastern. Doch dies soll auch nicht der Weg sein. Wir möchten, dass ihr euer göttliches Wesen erkennt und dass ihr euch Zeit für euch nehmt. Das bedeutet nicht, wie viele jetzt schon wieder glauben, dass ihr jeden Tag, jede Stunde versuchen müsst, in euch zu hören. Lebt im Mittelmaß. Mittelmaß bedeutet nicht durchschnittlich, sondern es bedeutet, dass ihr bei allem, was ihr tut, die Mitte sucht. Dies wird euch zum Glück führen.

Ihr habt die Polarität auf dieser Erde geschaffen. Plus und Minus, Gut und Böse gibt es in der Engelwelt nicht. Dort gibt es nur das Sein. Doch ihr auf der Erde braucht das zur Orientierung. Nun orientiert ihr euch auf die eine Seite oder auf die andere. Doch ihr seid beides. Ihr seid Yin und Yang, ihr seid Gut und Böse, ihr seid Plus und Minus, und es ist gut so. Denn was passiert, wenn ihr die Mitte findet? Dann wird aus Plus und Minus das Nichts (Neutralität) – die Dualität verschwindet, und ihr habt euer Sein erreicht.

In diesem Sinne wünsche ich euch viel Freude und reiche Erkenntnisse mit meinem Buch. Begegnet mir, wann immer ihr wollt, in der Natur. Ihr könnt mich rufen. Ihr werdet mich dann hören, wenn ihr in eurer Mitte lebt. Ihr werdet mich hören, wenn ihr die Vögel im Wald zwitschern hört. Ihr werdet mich hören, wenn ihr das Rauschen eines Baches wieder als die schönste Musik empfindet. Ihr werdet mich sehen, wenn ihr die wunderbare Natur wieder betrachtet. Betrachtet einmal wieder einen Baum, wie er wächst. Euch wird auffallen, dass die meisten Bäume gerade Stämme haben und immer nach oben wachsen. Wachst auch ihr zum Licht. AMEN!

Das Symbol des Baumes

Dana spricht in dieser Durchsage in der Ich-Form, um zu verdeutlichen, dass auch Engelwesen auf der Erde ein Teil der Schöpfung sind und zu uns gehören:

Ein Sinnbild für das Menschsein ist der Baum. Er strebt zum Licht und strebt in die Höhe. Doch damit er dies tun kann, ist er fest verwurzelt in der Erde. Die Kraft zum Wachsen zieht er aus der Erde, und ohne seine Wurzeln könnte er nicht wachsen. Das heißt für die Menschen: Nur dann, wenn sie feste Wurzeln haben in dieser Erde, ist ein Wachstum nach oben zum Licht, zu Gott, möglich.

Die Erde um den Baum besteht aus den verwelkten und sich zersetzenden Blättern, und auch das bedeutet etwas: Wir sollten Altes, Vergangenes abstreifen, denn das bietet die Chance auf neues Wachstum. So wie es der Baum auch macht. Er wirft alte Äste und Blätter ab und hat so die Kraft, im nächsten Jahr wieder neu zu wachsen. Genauso können wir uns unser Leben vorstellen: Alte Gedankenmuster, Vergangenes, das uns quält, werfen wir einfach ab wie ein Blatt und entschließen uns zu neuem Wachstum. Loslassen bedeutet immer die Chance, Neues zu erfahren. Nur wenn wir die Grenzen unseres Seins stetig neu überwinden, indem wir Vergangenes, auch Karmisches und alte Dinge, einfach in Frieden und Liebe loslassen, können wir wieder ein Stück zum Licht wachsen.

Geistiges Wachstum bedeutet also, dass ich erst nach Höherem strebe, wenn ich fest auf der Erde stehe. Ich muss mein eigenes Ich akzeptieren und muss akzeptieren, dass Gott mich auf diese Welt geschickt hat, um zu lernen. Und da ich auf dieser Welt bin, bedeutet es auch, diese Welt so anzunehmen, wie sie ist, mit all ihren Stärken und Schwächen, die ohnehin von uns Menschen gemacht werden.

Aber ich sollte mich nie über andere stellen, denn Gott schickt uns auf diese Welt, um gemeinsam mit allen anderen Menschen, die um uns herum sind – unsere Brüder und Schwestern im Geist, denn alle tragen den göttlichen Funken in sich –, gemeinsam zu wachsen. Wir helfen uns dabei gegenseitig, gerade auch mit unseren Schwächen. Und das ist das Geheimnis und der Schlüssel des Erfolgs. Gegenseitiger Respekt bedeutet zudem, dass ich andere Menschen dort stehen lassen kann, wo sie sind, und dann werde ich auch “stehen gelassen”.

Wir dürfen nie verzagen, denn wir fällen uns nur selbst, um in der Baumsprache zu bleiben, wenn wir dies tun. Wenn ich anfange, an meinem Stamm, den Gott mir geschenkt hat, zu sägen, werde ich irgendwann fallen. Und wenn ich mich gefällt habe, ist es sehr schwer, wieder groß zu werden und die Größe, die ich einst hatte, wieder zu erreichen. Ich muss völlig neu beginnen. Doch das ist nur der letzte Ausweg, den Gott für uns vorgesehen hat auf dieser Erde. Vorgesehen hat er für uns geistiges Wachstum, indem ich die Erde als sein Geschenk begreife und annehme.

Dana beschreibt im ersten Kapitel in wunderbaren Bildern die Natur des Menschen. Gott schickt uns für unser eigenes geistiges Wachstum auf die Erde – mit allen Fehlern, aber auch mit allen Gaben. Allerdings ist es so, dass der Mensch sich selbst beurteilt, doch vielleicht sind es gerade meine “Fehler”, die anderen bei ihrem Wachstum helfen.

Sich selbst annehmen, seinen “Stamm” erkennen und ihn als Gottes Geschenk zu begreifen, das ist der Schlüssel zum Wachstum. Dies bedeutet nicht, dass ich nichts an mir ändern sollte. Vielmehr ist es so, dass ich alte Denk- und Verhaltensmuster gerne wie Blätter abwerfen darf, um Raum für Neues zu schaffen.

Dabei sollte der Mensch wissen, dass er bei Jesus selbst um die Inkarnation bat. Bevor eine Seele wieder als Mensch inkarniert wird, stellt sie sich die Aufgaben für das nun kommende Leben. Ob er diese Aufgaben in der ihm geschenkten Zeit erfüllt, liegt bei dem Inkarnierten, denn die inkarnierte Seele hat in ihrem Menschsein natürlich immer die freie Wahl der Lebensführung. Das heißt konkret aber auch, dass sie selbst bestimmt, welche Aufgaben sie erfüllt, wenn sie sie überhaupt noch erspürt. Doch leider neigt der Mensch oft dazu, seine seelische Verfassung oder seine Bedürfnisse zu vernachlässigen und damit seine wahre Bestimmung in diesem Leben zu verleugnen. Kinder können die Bedürfnisse ihrer Seele noch klar artikulieren, werden aber von Erwachsenen oft – aus Unwissenheit – missachtet. Dabei sollte man sie lieber in ihren Träumen und (immateriellen) Wünschen wahrnehmen und bestärken. Dies hätte auch zur Folge, dass viele Erwachsene ihren eigenen Wünschen wieder näher kämen.

Gott schenkt uns zur Erfüllung der von uns gewählten Aufgabe alle Eigenschaften, die wir dazu benötigen. Unerheblich ob positiv oder negativ, die uns geschenkten Eigenschaften sind alle notwendig, und die Wertung erfolgt sowieso nur im menschlichen Sein. Bedenken Sie dies, wenn Sie einmal wieder vorschnell Ihre Charaktereigenschaften oder Ihr Äußeres kritisieren. Dana versucht, uns in ihren Bildern genau dazu zu bewegen: unsere eigene Natur – unsere Bestimmung – wieder mehr wahrzunehmen. Haben Sie Mut, und entdecken Sie Ihre Bestimmung!

Der gewohnte Pfad

Gewohnte Pfade zu verlassen, so wie wir es sehr selten – zu selten? – tun, vom eigentlichen, großen Weg abzugehen, bedeutet erst einmal Unsicherheit, Angst. Was kommt da auf mich zu? Vielleicht ist es dort auch dunkel, und ich sehe nicht so weit wie auf dem Weg, den ich gerade entlangschreite. Doch wenn ich einen gewohnten Pfad, meinen Lebenspfad, niemals verlasse, kann ich nichts Neues entdecken. Das heißt, Angst vor Neuem bedeutet, sich die Chance zu nehmen, Neues zu entdecken. Und nur wer Neues im Außen entdeckt, kann auch in sich Neues entdecken. Denn das, was im Außen ist, ist im Innen und umgekehrt. Und wenn ich immer nur geradeaus gehe und niemals eine Kurve oder eine Abzweigung wähle, werde ich auch niemals in der Lage sein, die Facetten, die Gott mir geschenkt hat, in meinem Wesen zu entdecken.

Ja, sie sind unbekannt, und manchmal tun sie auch weh und ich mag sie vielleicht nicht. Ich finde sie abstoßend, manchmal sogar ekelerregend. Und das sind die Momente, in denen ich zweifle, zweifle an mir, aber auch zweifle an Gott. Doch Gott hat uns so gemacht, wie wir sind. Er will uns genau so in dieser Welt, wie er uns hier hingesetzt hat. Es geht nicht darum, etwas Höheres darzustellen, etwas Besseres zu sein, sondern er möchte uns so, wie wir sind. Warum ist das so? Weil wir in allem, was wir haben, mit allen Energien, die wir ausstrahlen, auch eine Wechselwirkung zu anderen Geschöpfen Gottes haben, seien es Tiere, seien es Menschen. Und jede, auch unsere dunkelste Seite, hat eine Aufgabe in dieser Welt. Das ist manchmal schwer zu begreifen und vor allem schwer zu akzeptieren. Doch es ist so!

Deshalb sollte man nicht anfangen, nur den Teil an sich zu lieben, den man gerade klasse findet. Das wechselt ja auch. Manchmal findet man seine melancholische Seite gut, manchmal die traurige, manchmal die lustvolle oder die freudige. Doch alles sind wir. Wir sind nicht nur der Teil, den wir mögen. Wir sind alle Teile, und so, wie wir viele Teile in uns tragen, sind auch die Menschen an sich gemeinsam ein Teil Gottes. Jeder trägt einen göttlichen Funken in sich, und jedes Teil unseres Ichs, jeder Mensch als Ganzes, hat seine Aufgabe. Dies sollten wir immer vor Augen haben, wenn wir über unsere dunklen Seiten nachdenken. Wir bestimmen sie als dunkle Seiten. Gott tut es nicht. Gott bewertet nicht. Gott sieht uns so, wie wir sind, und da gehören eben Gut und Böse zusammen.

Yin und Yang, das Prinzip der chinesischen Lehre, findet sich, wenn man es genau bedenkt, überall. Plus und Minus, Sein und Nichtsein. All dies sind nur Sinnbilder für das göttliche Ganze, das zusammengehört und nicht getrennt werden darf. Doch ihr Menschen seht euch nie ganz, sondern betrachtet nur den Teil, der euch gerade gefällt. Selten gelingt es Menschen, auch den Teil zu betrachten, der vielleicht nicht so angenehm ist.

Diese Wertung, etwas an uns als negativ zu betrachten, nehmen wir vor, nicht Gott – das muss verstanden werden. Und wenn wir glauben, dass Gott nur den Teil liebt, den wir für gut befinden, so liegen wir völlig falsch, gehen wir von falschen Voraussetzungen aus und glauben, dass Gott nur das Gute liebt. Gott liebt uns so, wie wir sind, und mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

In dieser Durchsage sind zwei Aspekte des Menschseins verborgen: Zum einen weigern wir uns oft, zu neuen Ufern aufzubrechen, zum anderen schauen wir uns zu gerne nur teilweise an. Im ersten Moment scheinen diese unterschiedlichen Aspekte eigentlich gar nicht zusammenzugehören, doch da irren wir. Jedes Verlassen meines eingeschlagenen Weges – meines eingetretenen Pfades – offenbart mir neue Seiten meiner Natur, und dabei können auch mir nicht so angenehme Eigenschaften auftreten – jedenfalls scheint dies auf den ersten Blick so. Doch vielleicht sind sie nur unbekannt, und ich lehne sie deshalb ab.

Per se neigen viele Menschen dazu, ihre unbekannten Seiten als schlecht einzustufen und bei ihrem Teilbild von sich zu verharren, das sie kennen. Damit berauben sie sich aber aller Chancen, auch neue positive Seiten zu entdecken. Wobei – und dies sei noch einmal deutlich hervorgehoben – die Wertung, ob etwas positiv oder negativ ist, nur wir Menschen vornehmen und nicht Gott!

Probieren Sie neue Wege aus, und Sie werden feststellen, wie viele unentdeckte Seiten und Talente Sie in sich tragen.

Die innere Stimme

Wenn ihr einfach auf einer Bank in der freien Natur sitzt, ruht ihr euch aus – und trotzdem ist geistiges Wachstum da. Lauscht den Stimmen der Vögel, der des Windes, des Grases um euch herum. Diese sanften Stimmen sind auch in euch. Vielleicht habt ihr sie lange, lange überhört, denn ihr wollt sie leider nicht mehr wahrnehmen. Ihr seid gefangen im ewigen Laufen und Wandern, im Vorwärtsrasen. Auf der Suche nach Anerkennung wollt oder müsst ihr immer noch mehr leisten für diese Anerkennung.

Diesen Absatz richtet Dana als Appell an jeden einzelnen Menschen:

Halte inne und lausche dem wunderbaren Wesen, das du bist, das in dir schlummert. Vielleicht magst du es entdecken? “Doch wann?”, fragst du … “Ich habe doch nie Zeit!” Da kann ich dir nur entgegenhalten: Lasse zum Beispiel einmal den Fernseher aus, und gehe in die Natur, atme die Luft, die Gott dir geschenkt hat. Betrachte die Geschöpfe Gottes, wie sie um dich herumwuseln. Entdecke das Murmeln eines Baches, das sanfte Rauschen. Höre die Vögel zwitschern, und begreife erst einmal wieder, dass du auf dieser Erde bist. Und wenn du das begriffen hast, dann wirst du in der Lage sein, langsam wieder deine innere Stimme zu hören.

Das wird nicht innerhalb von Minuten geschehen, auch nicht innerhalb von Tagen, manchmal dauert es Monate, bis die innere Stimme sich wieder meldet. Denn wie oft hast du sie überhört, und wie oft wolltest du sie zum Schweigen bringen? Doch die innere Stimme möchte gehört werden, sie ist da und in dir. Gib ihr Raum. Du hast Angst davor, dass du Unangenehmes erfährst von deiner inneren Stimme, dass du wieder einmal zu viel Süßes gegessen hast, dass du längst mal wieder tanzen gehen solltest und, und, und

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