Heidi Vollmer

FRIEDEN als Freund

Wir können DOCH in Frieden leben, wenn es
dem bösen Nachbarn nicht gefällt.

Über die Autorin

Vorwort

Sorgen für statt Sorgen um

Wo und was ist das Unbekannte?

Veränderte Sicht, veränderte Wahrheit

Weiterkommen – warum und wohin?

Fragezeit im Sinne des Friedens

Deine innere Klarheit

Wunsch nach Veränderung und Angst vor Veränderung

Gönnen können

Frieden durch Krieg erschaffen?

Was hat der innere mit dem äußeren Frieden zu tun?

Krieg oder Frieden mit und in deinem Körper

Mein Weg zu einem friedvolleren Menschen

The Work of Byron Katie

Ho’oponopono

Innerwise

Missverständnisse

Der Eisberg als Ganzes

Ein Wort zum Schluss

Danksagung

Hilfreiche Hinweise

Haftungsausschluss

Die Inhalte in diesem Buch hat die Autorin sorgfältig und nach bestem Wissen und Gewissen ausgewählt. Die hier enthaltenen Vorschläge erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Die Leser mögen sie als Angebote auffassen, die sie in Eigenverantwortung annehmen können. Eine Garantie oder Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden seitens der Autorin ist ausgeschlossen.

Hier aufgeführte externe Links konnten nur bis zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung geprüft werden. Eine Haftung ist ausgeschlossen.

Ich verwende in diesem Buch der leichteren Lesbarkeit zuliebe meistens die männliche Ausdrucksform. Sowohl weibliche als auch männliche Personen mögen sich bitte immer angesprochen fühlen. Außerdem habe ich mich dafür entschieden, die Leser mit dem persönlichen „Du“ anzureden.

Über die Autorin

Heidi Vollmer lebt mit ihrer Familie im Rheinland. Sie ist verheiratet und Mutter zweier Töchter. Vor 21 Jahren eröffnete sie ihre Tierheilpraxis. Seit über 11 Jahren arbeitet sie als Heilpraktikerin auch für Menschen. 1953 in Hamburg geboren, hat sie immer noch ein Standbein in ihrer Heimatstadt.

Mit Begeisterung gibt sie in Seminaren und Workshops weiter, was ihr selbst das Leben nachhaltig leichter und lebenswerter macht. Der Zustand, den wir als inneren Frieden bezeichnen, ist für sie die Voraussetzung für Zufriedenheit und Glück.

Näheres unter www.praxis-fuer-energiemedizin.com

Vorwort

Meiner Meinung nach sind alle Kriege unnötig, auch unsere inneren.

Während meiner Tätigkeit als Heilpraktikerin denke ich häufig: „Ich hätte euch noch soviel zu sagen“, wenn sich einer meiner Patienten oder auch eine gute Bekannte von mir verabschiedet. Was mir so sehr am Herzen liegt, hat nur wenig Platz während einer Therapiestunde und selten während einer Tasse Kaffee bei einem privaten Treffen. Nur allzu gerne würde ich vielen Menschen einiges mit auf den Weg geben, damit sie ihren inneren Frieden zunächst einmal finden. Mit „einiges“ meine ich, ich würde ihnen gerne bestimmte Fragen stellen und sie ermutigen, einige ihrer Glaubenssätze zu hinterfragen. Glaubenssätze sind das, was wir glauben und nicht das, was wir wissen. Wir haben sie meistens von anderen übernommen, ohne sie zu hinterfragen. Für mich hat sich das Hinterfragen sehr bewährt. Dadurch finde ich meinen inneren Frieden häufig. Allerdings ist es damit allein nicht getan. Das ist nur der Anfang. Der innere Frieden hat nämlich die Eigenschaft, sich wieder aus dem Staub zu machen, sobald wir ihn nicht mehr bewusst pflegen und uns nicht genug um ihn kümmern.

Vielleicht hast du folgende Situation auch schon erlebt: Du kommst nach einem fantastischen Urlaub wieder zurück nach Hause. Dort hast du deinen inneren Frieden mit netten Menschen gefunden und landest danach wieder im Alltag. WIE landest du dort? Erholt und friedvoller denn je mit dir und deinen Lieben, so dass du nun die meisten Aufgaben mit viel mehr Leichtigkeit als vorher bewältigst? Du hast dich prächtig erholt und gehst nun alles sehr viel gelassener und friedvoller an? Wenn ja, auch dann, wenn um dich herum das Chaos herrscht? Was, wenn wir zwar friedlich leben, aber die Welt um uns herum nach wie vor Krieg führt?

Im Leben vieler Menschen hat sich ohne Zweifel in der jüngsten Vergangenheit Etliches verändert. Wir haben heute nicht nur mehr Urlaub als früher, sondern uns steht darüber hinaus eine noch nie dagewesene Vielfalt an Seminaren für ein Leben in Frieden, Erfolg und Glückseligkeit zur Verfügung. Trotz alledem fällt mir auf, dass auch sehr bewusst und achtsam lebende Menschen nach wie vor im Alltag häufig unzufrieden mit sich selbst und ihren Mitmenschen sind. Es scheint mir, als hätte sich daran in den letzten Jahren nichts wesentlich geändert. Ist das in Anbetracht dessen nicht erstaunlich?

Warum ist für uns die Freundschaft mit dem Frieden so wichtig? Dafür gibt es mehrere Gründe. Erstens wollen wir selbst zu-friedener leben. Ein Leben in Leid, Isolation und Krankheit sucht sich niemand bewusst aus. Zweitens wollen wir mit unseren Mitmenschen in Frieden leben, ja, auch mit dem „bösen“ Nachbarn. Zum Glück sind die meisten wirklich gute Nachbarn. ‚Böse’ steht hier stellvertretend für alle Menschen, mit denen wir aus den verschiedensten Gründen nicht liebevoll umgehen können. Drittens tun uns in Anbetracht unserer menschlichen Gefühle andere Lesewesen leid, die ein Leben ohne Frieden führen (müssen). Wir leiden dann mit und auch das Mit-leid führt zu eigenem Leid.

Eine Freundschaft mit deinem Frieden einzugehen, bedeutet, dass du dich um diesen Freund kümmerst und dir die Freundschaft bewahrst. Es ist besonders wichtig in Zeiten, in denen das Leben eher herausfordernd als harmonisch verläuft. Bleib dran!

Viel Freude damit!

Sorgen für statt Sorgen um

Sorgst auch du dich um den Frieden in dieser Welt sowie um die Zukunft unserer Kinder und Enkel? Dann bist du in guter Gesellschaft. Es ist offensichtlich, dass wir Grund dazu haben.

Hier stelle ich meine ersten provokanten Fragen: Wird die Welt friedlicher, wenn du dich um sie sorgst? Wirst du selbst ein noch friedlicherer Mensch, wenn du dir um die Welt Sorgen machst? Wem hilfst du damit?

Wir alle wissen, dass unsere Sorgen um den Weltfrieden keine Kriege verhindern. Dennoch machen wir uns Sorgen, stimmt’s? Du könntest einwenden, dass du nicht zu den gefühlskalten Menschen gehörst, die sich um nichts Gedanken machen. Deshalb könnten deine Sorgen für einen guten Charakter sprechen. Es liegt mir fern, dies abzustreiten. Die menschlichen Gefühle sind ein äußerst wertvoller Schatz. Das Mitgefühl für andere kann verhindern, dass wir ihnen etwas antun, das ihnen Schaden und Schmerzen zufügt.

Die deutsche Sprache ist reich an Nuancen. Es macht einen gravierenden Unterschied, ob ich mich um den Frieden oder für den Frieden sorge oder gar, den Frieden umsorge.

Da wir gerade beim Thema Gefühle sind:

Welches Gefühl löst es in dir aus, wenn du dich um jemanden sorgst?

Welches Gefühl löst es aus, wenn du jemanden umsorgst, wenn du für jemanden sorgst?

Es lohnt sich, dass du dir den Unterschied deutlich bewusst machst. Kannst du den Unterschied fühlen? Wenn ja, ist das eine fantastische Ausgangsposition dafür, dass dich dieses Buch im weiteren Leben wirklich wunderbar hilfreich unterstützen kann.

In mir löst es unter anderem ein Gefühl der Hilflosigkeit aus, wenn ich mir um den Frieden Sorgen mache. Außer diesem Gefühl bewirkt es nichts.

Was muss passieren, damit ich für den Frieden sorgen kann? Wenn ich das kann, fühle ich mich zwar nicht hilflos, doch kann ich das? Wie um alles in der Welt soll das funktionieren?

Tut mir leid, eine sehr kurze Antwort kann ich darauf nicht geben. Das ist Thema des ganzen Buches. Da jeder von uns andere Möglichkeiten hat, sind auch die Antworten auf diese Fragen unterschiedlich. Ein Friedensaktivist wird in einer anderen Form für Frieden sorgen wollen als ein Seelsorger. Ein Politiker (sicher gibt es solche, die wirklich an Frieden statt an Macht interessiert sind) hat andere Möglichkeiten als du und ich.

Jeder Mensch hat dennoch etwas mit jedem anderen gemeinsam. Er hat einen Kopf, der ständig irgendwelche Gedanken produziert, mal friedliche und mal genau das Gegenteil, nämlich kriegerische Gedanken. Verursacht ein Gedanke Schmerzen, kann daraus Krieg in unseren Köpfen entstehen statt Frieden, den wir uns alle wünschen.

Genau an diesem Ort, nämlich in unseren Köpfen, beginnt das Sorgen für den Frieden. Hier, und nur hier, haben wir einerseits die Möglichkeit, Krieg gar nicht erst entstehen zu lassen. Andererseits, sobald der Krieg den Frieden doch zurück drängt, ist hier auch der Ort für die Umwandlung von Krieg in Frieden. Letzterer soll sich bei uns wohl fühlen, damit er bleibt. Genau wie wir. Oder bleibst du gern freiwillig dort, wo du dich nicht wohl fühlst?

Falls jemand enttäuscht ist, dass es „nur“ um den Frieden in unseren Köpfen geht, dem verrate ich jetzt schon einmal, dass ich später auf die Zusammenhänge mit dem Frieden außerhalb von uns eingehen werde. Wir beschränken uns nicht auf den inneren Frieden, doch bleibt uns nichts anderes übrig, als hier zu beginnen.

Ich warne auch vor der Vorstellung, dass der innere Frieden in jedem einzelnen von uns unwichtig ist gemessen an der großen, weiten Welt. Er ist weder unwichtig noch leicht zu bewahren. Wie schon erwähnt, der Frieden stellt hohe Ansprüche an uns, denn er will sich umsorgt wissen.

Schließlich: Wenn alle Menschen mit sich selbst in Frieden und zufrieden wären, wie könnte unsere Welt dann aussehen?

„Wer mit sich selber in Frieden lebt, der kommt nicht in Versuchung, anderen den Krieg zu erklären.“ (Ernst Ferstl, *1955, österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker – Quelle: Ferstl, Lebensspuren, GeestVerlag 2002)

  Zusammenfassung:

Richte deine Aufmerksamkeit darauf, wie du für jemanden oder etwas sorgen kannst statt dir Sorgen zu machen. Damit wirst du zufriedener, was dich deinem inneren Frieden näher bringt.

Wo und was ist das Unbekannte?

„Jeder Mensch hält die Grenzen des eigenen Gesichtsfeldes für die Grenzen der Welt.“ (Arthur Schopenhauer)

Beim Gedanken an einen Eisberg fällt mir der Untergang der Titanic ein, die seinerzeit gegen ein besonders riesiges Exemplar prallte. Der weitaus größte Teil eines Eisbergs liegt unter Wasser, nicht über der Wasseroberfläche. Er macht als wunderbares Beispiel das Größenverhältnis vom sichtbaren zum unsichtbaren Teil deutlich. Nachfolgend benutze ich gern den Ausdruck „das Unbekannte“ für das Unsichtbare, die Intuition, das Unterbewusstsein oder das Unbewusste. Hier vergleiche ich das Unbekannte mit dem unsichtbaren Teil des Eisbergs. Obwohl der unsichtbare Teil des Eisbergs sehr viel größer ist als die sichtbare Spitze, schenken wir ihr die weitaus größere Aufmerksamkeit. Die meisten Menschen konzentrieren sich sogar ausschließlich auf die Spitze.

Eine große Zahl von Menschen ist überzeugt, dass es sehr viel mehr gibt als das, was wir mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen. Wir wollen und sollen unsere Sinne benutzen. In der Spitze des Eisbergs ist alles enthalten, was wir sehen, fühlen, riechen, schmecken und hören können. Unser Verstand definiert sich über diese Sinne. Alles, womit unser Verstand einverstanden ist, ist mit der Spitze des Eisbergs zu vergleichen. Sofern es darüber hinaus etwas gibt, das wir mit diesen fünf Sinnen nicht wahrnehmen können, und das demzufolge dem Verstand nicht zugänglich ist, müsste sich dies im Unbekannten befinden (vergleichbar mit dem großen, unsichtbaren Teil).

Wenn wir davon ausgehen, dass das Unbekannte so sicher existiert wie der unsichtbare Teil des Eisbergs, könnte es dann womöglich eine Funktion haben?

Sobald du das Unbekannte anerkennst, öffnest du dich für die Möglichkeit, dass du nicht alles wissen kannst. Das ist eine Voraussetzung für den Frieden in dir. Wieso, dürfte dir auf den folgenden Seiten nach und nach klarer werden.