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Clemens Zimmermann/Gunter Mahlerwein/Aline Maldener (Hg.)

Landmedien

 

Jahrbuch für Geschichte des ländlichen Raumes/Rural History Yearbook (RHY)

Herausgeberinnen und Herausgeber:

Georg Fertig (Halle), Dietlind Hüchtker (Leipzig/Halle), Martin Knoll (Salzburg), Fridolin Krausmann (Wien), Erich Landsteiner (Wien), Ernst Langthaler (Linz/St. Pölten), Margareth Lanzinger (Wien), Peter Moser (Bern), Markus Schermer (Innsbruck), Verena Winiwarter (Wien)

 

Geschäftsführender Herausgeber:

Ernst Langthaler

 

Herausgeber dieses Bandes:

Clemens Zimmermann, Gunter Mahlerwein und Aline Maldener

 

Redaktion dieses Bandes:

Martin Bauer und Brigitte Semanek unter Mitarbeit von Rolf Bauer, Jessica Richter und Ulrich Schwarz-Gräber

 

Wissenschaftlicher Beirat:

Juri Auderset (Bern), Arnd Bauerkämper (Berlin), Markus Cerman † (Wien), Geoff Cunfer (Saskatoon), Andreas Dix (Bamberg), Werner Drobesch (Klagenfurt), Ulrich Ermann (Graz), Christine Fertig (Münster), Deborah Fitzgerald (Cambridge, MA), Gesine Gerhard (Des Moines, IA), Sandro Guzzi (Lausanne), Ernst Hanisch (Salzburg), Reinhard Johler (Tübingen), Karl Kaser (Graz), Michael Kopsidis (Halle), Markus Krzoska (Gießen), Markus Lampe (Wien), Michael Limberger (Gent), Jon Mathieu (Luzern), Wolfgang Meixner (Innsbruck), Michael Mitterauer (Wien), David Moon (York), Norbert Ortmayr (Salzburg), Marianne Penker (Wien), Ulrich Pfister (Münster), David Sabean (Los Angeles), Roman Sandgruber (Linz), Gloria Sanz Lafuente (Pamplona), Brigitta Schmidt-Lauber (Wien), Leonore Scholtze-Irrlitz (Berlin), Anton Schuurman (Wageningen), Stefan Sonderegger (Zürich), Elisabeth Timm (Münster), Oswald Überegger (Bozen), Nadine Vivier (Le Mans), Paul Warde (Cambridge), Norbert Weigl (Wien), Clemens Zimmermann (Saarbrücken)

 

 

Illustration

Clemens Zimmermann/Gunter Mahlerwein/Aline Maldener (Hg.)

Landmedien

Kulturhistorische Perspektiven auf das Verhältnis von Medialität und Ruralität im 20. Jahrhundert

Jahrbuch für Geschichte des ländlichen Raumes/Rural History Yearbook 2018

Illustration

 

 

© 2018 by Studienverlag Ges.m.b.H., Erlerstraße 10, A-6020 Innsbruck

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Internet: www.studienverlag.at

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

ISBN 978-3-7065-5938-6

Buchgestaltung nach Entwürfen von himmel. Studio für Design und Kommunikation, Innsbruck / Scheffau – www.himmel.co.at

Satz: Marianne Oppel, Weitra

Umschlag: Studienverlag / Karin Berner

Umschlagabbildung: Radio im Kuhstall, 1951, dpa / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Redaktionsadresse:

Martin Bauer, Institut für Geschichte des ländlichen Raumes, Kulturbezirk 4, A-3109 St. Pölten

Tel.: +43-(0)2742-9005-12987, Fax: +43-(0)2742-9005-16275

E-Mail: office@ruralhistory.at, Internet: www.ruralhistory.at

Dieses Buch erhalten Sie auch in gedruckter Form mit hochwertiger Ausstattung in Ihrer Buchhandlung oder direkt unter www.studienverlag.at

Inhalt

Einleitung

Clemens Zimmermann/Gunter Mahlerwein/Aline Maldener
Landmedien und mediale Bilder von Ländlichkeit im 20. Jahrhundert

Kino, Publika und dörfliche Kommunikation

Judith Thissen
Kinogeschäft und Filmbesuch auf dem Land.
Ein transnationaler Vergleich

Lina Kaminskaitė-Jančorienė
Moving Pictures for Peasants.
The Kinofikatsia of Rural Lithuania in the Stalinist Era (1944–1953)

Clemens Zimmermann
Landkino im Saarland

Katharina Thielen
Kommunikation im Dorf.
Transformationsprozesse vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart

Landmedien und ihre ‚agency‘:
Demokratisierungs- und Politisierungspotentiale

Manuel Trummer
Making Bavaria.
Zur medialen Governance des Ländlichen am Beispiel des BR Fernsehens

Ulrich Schwarz-Gräber
Schriftverkehr zwischen „Landvolk“ und „Führung“.
Ansätze einer Medien- und Kommunikationsgeschichte des NS-Regimes im Kontext ländlicher Gesellschaft

Vitus Sproten
„Widerspruchsvolles Durch- und Gegeneinander“.
Mediengeschichte in ländlichen Zwischenräumen – das Beispiel Eupen-Malmedy (1920–1940)

Mediale Imaginationen und Konstruktionen ländlicher Räume und Milieus

Selina Hangartner
„Tonfilmbegabt und von Bergen umsäumt“.
Zur Darstellung und Rezeption von Ländlichem in Der unsterbliche Lump (1930)

Rolf Sachsse
Erkundungen auf dem Land.
Marie Goslich als Bildjournalistin am Rande der Großstadt

Tristan Thielmann/Carmen Schulz/Michael Lommel
Das Fahrrad: Ein Medium der Landerschließung

Christian Hißnauer
Das Idyll als Wiedergutmachung?
Kritik und Verklärung der Provinz im bundesdeutschen Fernsehdokumentarismus der 1960er bis 1970er Jahre und die rurbane Landlust aktueller Produktionen

Résumé und Ausblick

Aline Maldener
Perspektiven und Potentiale historischer Landmedienforschung

Forum

Gunter Mahlerwein
Wie Woodstock aufs Land kam.
Medienpraktiken einer ländlichen Jugendkultur der siebziger Jahre

Jessica Richter
Das österreichische Inlandarbeiterschutzgesetz von 1925 und die LandarbeiterInnen.
Zur Organisation des nationalisierten Arbeitsmarkts

Clemens Zimmermann/Gunter Mahlerwein/Aline Maldener1

Einleitung: Landmedien und mediale Bilder von Ländlichkeit im 20. Jahrhundert

Allgemeines

In den ländlichen Räumen wirkten im 20. Jahrhundert großflächige Transformationsprozesse wie die Industrialisierung und Urbanisierung ein. Da hier trotzdem spezifische und diverse Selbstmobilisierungen stattfanden, verweist die Geschichte von Landmedien auf dynamische und durchaus eigenständige Prozesse. Sie ist nicht als Anhängsel von in Städten situierten Massenmedien zu verstehen. Ebenso schleppen sich durch die Geschichte medialisierter Bilder von Ländlichkeit zwar tradierte Dichotomien von Idylle einerseits und Großstadtdschungel andererseits, die aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen. Sie sind aber für die Moderne erheblich zu differenzieren und in den Kontext von allgemeinen Entwicklungen im Mediensystem zu stellen. Dies soll in diesem Band in interdisziplinärer Vorgehensweise reflektiert werden.2 Wiederum ist es offensichtlich, dass sich die ländliche Welt in den vergangenen Jahrzehnten rascher und tiefgreifender als in den Jahrhunderten zuvor veränderte; Begriffe wie Entagrarisierung, Suburbanisierung, Mobilität und Verflechtung, auch verflochtene Kollektivbiografien, werden als Kategorien historischer Landforschung relevant. Allerdings kann man auch nicht übersehen, dass „Land“ (und selbst das „Dorf“) immer noch eine mentale und soziale Kategorie eigener Ordnung darstellt und Stadt-Land-Differenzen keineswegs vollständig verschwunden sind. Im Zuge politisch relevanter Debatten um unterversorgte ländliche Räume scheint die Wahrnehmung dieser Stadt-Land-Differenz sogar wieder zuzunehmen. Insbesondere Bilder einer spezifischen Ländlichkeit weisen im Medium des Fernsehens und in Printmedien heute eine hohe Präsenz auf. Insofern möchte der Band diesen Dynamisierungen nachgehen, indes die sozialgeschichtlichen Komponenten bei einer solchen ländlichen Medien- und Kommunikationsgeschichte keineswegs ausklammern, auch wenn sie kein eigener Gegenstand sein können.

Beim zentraleuropäischen Dorf handelte es sich nie um eine völlig abgeschlossene Mikrowelt. Relative Abgeschlossenheit sprach für die Chance, in einem überschaubaren Mikrokosmos historische Forschung eigener Art zu etablieren. Für die Gegenwart ist es evident, dass Stadt-Land-Verflechtungen zugenommen haben, dass mit großflächiger Suburbanisierung, mit Dynamisierungen durch Zuwanderung, aufgrund neuer Mobilitätsregime die Frage, was man unter „Land“ und „Dorf“ versteht, neu gestellt werden muss. Weitere Stichworte für die Durchdringung von Stadt und Land im 20. Jahrhundert sind die Durchstaatlichung, die Entstehung großer Produkt- und Arbeitsmärkte, die Standardisierung von Konsum sowie übergreifende, immer lückenlosere Medialisierung.3 Während manche Phänomene der Marktgesellschaft und des Konsums in ländlichen Räumen häufig spät oder gebremst ankamen, gilt dies nicht für die Durchsetzung ländlicher Mobilität (die in besonders engem Verhältnis mit der Medialisierung steht), sodass man heute davon ausgeht, dass Automobilität in ländlichen Räumen entwickelter ist als in Städten. So wie also das Raum-Zeit-Gefüge ländlicher Gesellschaften als dynamisch, wandelbar, von internen und externen Faktoren beeinflusst vorausgesetzt wird, so gerät das Konzept der „Translokalität“ immer stärker in den Vordergrund, nach dem man das Lokale immer nur in Relation zu anderen Orten verstehen sollte, ohne dass dadurch aber die Kategorie eines eigenen Sozialraums Land bzw. Dorf, der nach ebenso eigenen Maßstäben funktioniert, ausgeschlossen wird.4 Offensichtlich kann man heute in einer lokalen, durchaus abgrenzbaren Lebenswelt leben, ihren Regeln folgen und doch in hohem Grade medienorientiert und mobil sein.5 Solche lokalen Sozialräume sind selbst ein historisches Produkt, nicht einfach und ohne weiteres wandelbar, sondern weisen hinsichtlich Grenzziehungen, Interaktionsmustern und Institutionen eine gewisse Trägheit auf. Ländliche Räume unterliegen auch heute besonderen Bedingungen. Man denke an die sich häufig verschlechternde infrastrukturelle Versorgung, die Bedeutung als Erholungsraum für Städter, die besondere soziale Bewegungsgeschichte und das immer wieder aktuelle Verhältnis von ‚Einheimischen‘ und ‚Zugezogenen‘. Kurzum, unsere These ist, dass der Medialität auf dem Land (und ihren Repräsentationen und Selbstrepräsentationen) ein besonderer Soziabilitätstypus weiterhin zugrunde liegt. In dem Maße, in dem ländlicher Raum zum Ruhe- und Erholungsraum für nichtländliche Gruppen wird, kontrastiert dies mit den aktuellen Mobilitätsmustern, und es entsteht ein gewisser gesellschaftlicher Bedarf, neue, zumindest partiell modernisierte und mediale Bilder von Ländlichkeit zu entwerfen, die wiederum mit der Realität des Landlebens und dortigen Zwängen der Arbeitsgesellschaft stark kontrastieren.

Es wird hier ferner davon ausgegangen, dass es im Feld der Mediengeschichte nicht nur um die großen Transformationen, um Angebote und Akteure, um Programme und Intermedialität geht, um Imaginationen und Leitbilder, sondern immer auch um lokal situierte Aneignungen medialer Produkte und Angebote. Aneignung läuft auf Aktivität hinaus, darauf, dass das Mediale stets selektiv ausgewählt und wahrgenommen wird – so wie es in den Medieninstitutionen ebenfalls selektiv aufbereitet wird. Solche selektiven Produktions- und Aneignungsprozesse exemplarisch zu rekonstruieren, gehört zu den Intentionen dieses Bandes.

Ferner ist unübersehbar, dass mediale Bilder und Vorstellungen vom Ländlichen nicht nur (vermittelt) in die ländlichen Räume und Gesellschaften hineinwirkten, sondern in die gesamte, auch über Städte und Suburbanität verteilte Bevölkerung.6 Dies kann in diesem Band zwar nicht nachvollzogen werden, würde eine eigene aufsprengende Rezeptionsanalyse erfordern, sei aber hier vorausgesetzt und wenigstens punktuell aufgegriffen.

Medialisierung und Ruralität

Mit der Kategorie der Medialisierung trifft man auf eine seltsam unterschätzte Kategorie ländlicher Moderne. Die explosionsartige Verbreitung der Print- und Bildmedien, des Kinos und des Fernsehens ist gerade in ihren Wirkungszusammenhängen mit anderen modernisierenden Kräften im Feld der Historisierung von ‚Land‘ unterbelichtet. Ebenso sind die Repräsentationen des Ländlichen und ländlicher Praktiken in hoch diversen und eher in urbanen Kontexten konzipierten Medien vom Bildband bis zur Zeitschrift nicht als zusammenhängendes Feld wahrgenommen worden, indes erlebt das Repräsentationsthema derzeit mehr Aufmerksamkeit als andere Aspekte von Landmedien. Wie stark vermehrte Mediennutzung historisch – oder die Nutzung des Internets in der Gegenwart – tatsächlich individualisierende Effekte hatte, wäre ein ganz eigener Gegenstand. Den Massenmedien werden indes auch starke synchronisierende Wirkungen zugeschrieben, etwa nach der Einführung des Radios in den 1920er Jahren mit seinen Nachrichten zu festgelegten Zeiten, den Landfunksendungen und durch die Ritualisierung von Radiounterhaltung im häuslichen Alltag. Während die Auswirkungen des Radiokonsums auf ländliche Gesellschaften durch die Arbeiten von Adelheid von Saldern, Inge Marßolek und Daniela Münkel7 gut untersucht sind, stellen die kommunikativen Aneignungsformen von Fernsehunterhaltung – ein Medium, das auf dem Land doch besondere Bedeutung erlangte – eine historiografische Terra incognita dar. So haben etwa Fernsehshows offensichtlich auf die ländliche Mediennutzung rasch und voll durchgeschlagen, was dann zum massiven Kinosterben gerade in kleinen Orten führte und somit das gerade etablierte Medium dort verdrängte.8

Lokal verweist in den Medien- und Sozialwissenschaften nicht nur auf nationale oder regionale Räume, sondern auch auf die Mikroräume der Kommunikation.9 Etwa die ‚langen‘ 1960er Jahre waren sowohl durch eine zunehmende, teils schubhafte Medialisierung – man denke an den steigenden TV-Gerätebesitz, Fernsehshows und -serien – als auch durch die Genese neuer populärkultureller Aneignungsorte wie Diskotheken, Jugendclubs oder Boutiquen gekennzeichnet. Stets barg das Aneignen von Populärkultur zu dieser Zeit die Chance, sich von örtlichen sozialen Zwängen und Traditionen zu distanzieren und andere Regeln und Ortsbezüge wie das „Swinging London“ zu entwickeln. Jugendliche auf dem Land suchten seitdem entweder städtische Diskotheken auf oder schufen sich eigene Unterhaltungsräume wie Jugendzentren, in denen Live-Musik, Musik von Platten und Filme geboten wurden. Solches Erschließen neuer Ortsbezüge war im Übrigen nicht nur eine Sache der Imagination, die durch Medienbilder angeheizt wurde, sondern es wurde von mehr und mehr Individuen und Sozialgruppen angesichts steigender Kaufkraft und Mobilität durch Reisen in die Realität umgesetzt – womit wir wieder bei der Frage steigender physischer Mobilität angelangt sind. Aber auch schon das Kino lieferte Bilder eines anderen Lebens, wie die Forschung für Schweden gezeigt hat, wo trotz niedriger Besiedlungsdichte in den 1940er und 1950er Jahren eine Vielzahl kleinstädtischer und ländlicher Kinos bestand.10 Medialisierung bezieht sich ferner auf ländliche Kulturpraktiken, wie sie Gunter Mahlerwein beispielhaft für Musikvereine herausgearbeitet hat, die durch die Konkurrenz attraktiver Popmusikangebote im Radio und auf Schallplatte ihre Musik- und Geselligkeitsformen veränderten.11

Die Bilder von ländlichen Wunsch- und Projektionsräumen werden in verschiedenen Medien vom Reiseführer bis zum Film auf jeweils spezifische Weise narrativ organisiert. Für Frankreich ist auf die Studie von Ronald Hubscher zu verweisen, der die hohe Zahl von landbezogenen Spiel- und Dokumentarfilmen mit einem Höhepunkt in den 1940er, 1950er und 1980er Jahren belegte und als typische Kategorien die Idyllisierung von Landschaft, die „Helden“ des Dorfes, Bauernkomik, Produktivierung, Landutopie und Historizität nachwies.12 Für Deutschland liegen schon länger Studien zur literarischen und publizistischen Konzipierung von Ländlichkeit vor, solche zu modernen Publika sind dagegen völlig unterrepräsentiert.13 Heute wird immer wieder auf die weit verbreitete Zeitschrift Landlust hingewiesen, die sich völlig illusionierend in städtischen Publika verbreitet; Wirkungsanalysen stehen indes noch aus.14 Schon etabliert ist die Beschäftigung mit dem in den 1950er Jahren ungeheuer erfolgreichen Heimatfilm.15 Der deutsche Heimatfilm wurde von der offiziellen Kritik als Kitsch verdammt, im Vergleichsfall Schweden hingegen der Landbygsfilm als Modell für ein natürliches und im Tempo gemäßigtes Leben betrachtet.16 Anregend für künftige Forschungen dürfte das Diktum Adornos sein, dass „keine Heimat […] ihre Aufbereitung in den Filmen, die sie feiern“, überlebe.17 Adorno kannte indes noch nicht Serien wie das österreichische Braunschlag, die an komischer Distanzherstellung, politisch durchaus aufklärerischem regionalem Bezug und reflexiver anthropologischer Kritik18 nichts zu wünschen übrig lassen, und eben gerade nicht das „Unverwechselbare, wovon sie zehren, zum Verwechseln gleichmachen“, wie Adorno an der Kulturindustrie kritisiert hatte.19 Auch der Heimatfilm wird neuerdings differenziert betrachtet und auf seine Funktion hin befragt, die Millionen von Heimatvertriebenen symbolisch in die westdeutsche Gesellschaft zu integrieren.20

Für die Land-Moderne nach 1900 stehen die Kategorien Mobilität, Mikrowelt und Medialisierung in Zusammenhang. Dieser Zusammenhang erklärt weitere spezifische Dynamiken ländlicher Räume, die man wiederum zunehmend im vernetzten Zusammenhang anderer Räume betrachten sollte, wie sich etwa in der Begriffsbildung von Metropolitanregionen ausdrückt. Das größte Forschungsdefizit besteht hinsichtlich individueller Aneignung von Medienprodukten und deren Konsequenzen.

Was sind demnach Landmedien?

Mit dem wissenschaftlich erstmals etablierten Begriff Landmedien sollen in diesem Band verschiedene Aspekte des Verhältnisses von ländlicher Gesellschaft bzw. ländlichem Raum und Medien angesprochen werden. Landmedien sind zunächst solche, die für das „Land“ produziert werden.21 Aktuell wird mit genau diesem Begriff vorwiegend für die Landwirtschaft und landwirtschaftsnahe Berufszweige produzierte Fachpublizistik beworben; historisch können darunter, einsetzend mit der Volksaufklärung, Medien mit häufig beratender, erzieherisch-pädagogischer Zielrichtung verstanden werden. Beide Bedeutungen, die der Agrarfachmedien und die der insbesondere auf Verbesserung der ländlichen Lebensbedingungen abzielenden Medien, finden sich auch im englischen Begriff der rural media, während die französischen médias ruraux eher den zweiten Aspekt umschreiben, hier wie auch überwiegend im Fall der rural media mit einem deutlichen Schwerpunkt im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit.22 Zweitens sind mit Landmedien solche gemeint, die im ländlichen Raum bzw. in der ländlichen Gesellschaft selbst entstehen. Das Spektrum reicht von der Kleinstadtzeitung über Mitteilungsblätter, Bildpostkarten und Vereinszeitschriften zu schriftlichen Eingaben an Behörden, den Fotoalben und Dokumentarfilmen oder heutigen Videoprojekten.23 Drittens gehören dazu die Kommunikationsmedien, die in ländlichen Räumen ihre eigene Diffusions- und Nutzungsgeschichte aufweisen und mit stark örtlich orientierter, oraler Kommunikation24 in Beziehung stehen. Als relevant für die Beziehung zwischen „Land“ und Medien, und von derzeit hohem Interesse in der transdisziplinären Forschung zu Ländlichkeit, erscheint schließlich auch die Imaginations- und Repräsentationsgeschichte des „Ländlichen“25 in allgemeinen Publikumsmedien.

Selbstverständlich sind klare Abgrenzungen nicht immer möglich. So können für das Land produzierte Medien auch ganz oder teilweise von Angehörigen der ländlichen Gesellschaft gestaltet worden sein, etwa durch lokale Mitarbeiter in Zeitungs- oder Rundfunkredaktionen, oder indem ländliche Akteure durch Konsumentenfeedback oder als lokale Opinion-Leader direkt in redaktionelle Inhalte, gerade von Lokalzeitungen, eingreifen – oder, wie gerade im außereuropäischen Bereich, im Rahmen von community media neben der Verbreitung eigener Themen auch Funktionen in der agrarischen Beratung, Gesundheitserziehung oder in ähnlichen Bereichen übernehmen. Images von Ländlichkeit wiederum werden auch in auf dem Land produzierten Medien konstruiert (etwa in Vereinsfestschriften, Super-8-Filmen, jugendkulturell inspirierten Medienprodukten aus der Jugendzentrums-, Regionalismusoder Ökologiebewegung).

Dann stellen sich bei der Definition von „Land“ immer wieder Fragen nach der Abgrenzung, etwa die, wie weit z. B. die Repräsentationen und Medienpraktiken der Suburbanität zur Landmediengeschichte gehören.26 Auch ist evident, dass viele Inhalte für allgemeine Märkte produziert wurden und dann auf dem Land einschließlich der Kleinstädte eben auch und in besonderer Weise eingesetzt wurden. Insofern geht es dann um Nutzungsmuster, -häufigkeiten und die Soziabilität von Medienkonsum.

Zur Mediennutzung auf dem Land liegen Untersuchungen vor, die zeigen, dass man dieser Kategorie von Landmedien nicht schlechthin das Charakteristikum von Timelags zuschreiben kann: Bei der Kinogeschichte ist ‚Verspätung‘ in der Tat ein Kriterium27, ebenso bei der Verbreitung von Rundfunkgeräten28; die in der Kreisstadt produzierten Zeitungen hatten sich schon im 19. Jahrhundert auf dem Land durchgesetzt29 und beim Fernsehen30, das sich seit den 1950er Jahren auf dem Land rapide ausbreitete, lässt sich nur eine geringe Verspätung beobachten. Die Fotografie etwa stand um 1900 reichlich zur Verfügung, sei es als Angebot von Ateliers, sei es als Amateurpraxis31, sei es durch die sich langsam verbreitenden Publikumszeitschriften. Beim Internet sehen wir heute ebenfalls nicht so sehr das Kriterium der Verspätung, sondern das der Versorgungsdichte, denn weite ländliche Gebiete Europas sind nicht mit Breitband ausgestattet, was ländlicher Ökonomie erheblich schadet.32

Die zunehmende Medialisierung ursprünglich mündlicher Kommunikation, wie sie generell für westeuropäische Räume des 20. Jahrhunderts beobachtet wurde, lässt sich gerade in ländlichen Gesellschaften mit einem hohen Anteil an Face-to-Face-Kontakten besonders eindrücklich nachvollziehen. Das gilt nicht nur für moderne Kommunikationsmedien wie Telefon oder Internet oder auch für Lokalzeitungen, in denen kommunale Politik, aber auch die Sterbeanzeigen der Dorfnachbarn kommuniziert werden, sondern auch für die Informationsweitergabe der staatlichen, kommunalen sowie kirchlichen Verwaltungen, die ihrerseits eine sehr lang zurückreichende Geschichte aufweist. So wurde in westdeutschen Dörfern der „Ausscheller“ als Bote amtlicher Nachrichten erst in den 1960er Jahren durch Aushänge, später durch gedruckte Amtsblätter ersetzt.33

Zwar muss man von einer geringeren Mediendichte in ländlichen Räumen ausgehen, aber auch hier bestehen große Unterschiede, z. B. am Anfang des 20. Jahrhunderts zwischen ostdeutschen und stark urbanisierten Gebieten im Südwesten Deutschlands. Insofern sind landläufige Vorstellungen über die Medialisierung in ländlichen und kleinstädtischen Kontexten beträchtlich zu revidieren.

Besondere Aufmerksamkeit fanden bislang Medienangebote, die sich an die Agrarproduzenten oder an spezifische ländliche Publika wandten, z. B. die des „Landfunks“.34 Die Produktion von Medien im ländlichen Raum wurde dagegen bislang wenig untersucht. Projekte zur Zusammenfassung und Erschließung von belehrenden und instruierenden Dokumentarfilmen, die treffend als Auftragsfilme bezeichnet werden, belegen bereits nicht nur die Vielzahl der erfassten Filmproduktionen und die verbreitetsten Subgenres dieser Gattung. Noch wichtiger erscheint die systematische Erfassung von privaten Filmen und Fotografien, die auf Forschungsprojekte hoffen lässt, die die Eigenarten ländlicher Medienproduktion samt ihrer charakteristischen Akteure in den Blick nehmen.35

Community media sind ein globales Phänomen, dessen historische Aufarbeitung noch aussteht.36 Im Zuge der „Pluralisierung der Lebensstile“ in der ländlichen Gesellschaft ist die Präsenz von Medienschaffenden in Dörfern, mit gewissen Konjunkturen, zu beobachten, die auch, aber nicht nur auf Stadtflucht zurückzuführen ist und etwa im Popmusikbereich zur Produktion von Tonträgern oder Videos auch für urbane Märkte führte.37 Anders dagegen dürften die den creative cities vor allem in der US-amerikanischen und australischen Literatur gegenübergestellten creative suburbia und creative communities vor allem als Orte der Medienproduktion abseits der Zentren zu verstehen sein – inwieweit hier von Ländlichkeit gesprochen werden kann, ist angesichts der Größe solcher communities noch zu diskutieren.38

Vor allem die literatur- und kulturwissenschaftliche Forschung interessiert sich neuerdings für Vorstellungen von Ruralität, wie sie in Medien aufzufinden sind, sei es in Büchern, Zeitschriften oder in Fernsehserien.39 Bilder von „Stadt“ und „Land“ sind ein großes Forschungsthema. Man geht bei deren Untersuchung vielfach davon aus, dass diese Bilder auch verhaltensprägend sind, obwohl das eine viel zu simplifizierende Vorstellung ist.40

Kontextuierungen

Zur Landmediengeschichte gehört essentiell die Frage relevanter Kontexte. Ist Kontext von Landmedien nur der jeweilige umgebende Ort, und heißt das, dass man eigentlich Mikrogeschichte kommunikativer Beziehungen und Bedeutungen betreiben sollte? Dies ist eine essentielle Frage, nicht nur, was das Design solcher Kontextuierungen betrifft, sondern auch, wenn man den dafür nötigen Arbeitsaufwand bedenkt. Zwischen rein quantifizierenden und seriellen Untersuchungsdesigns und einer auf innere Verflechtungen und sozialen Sinn hinzielenden Mikrostudie liegt indes ein weites Spektrum methodischer Verfahren, indem man etwa mit klar begründeten kleineren Samples arbeitet und qualitative und quantitative Ansätze miteinander verbindet, um so auch der Frage des repräsentativen Charakters von untersuchten Objekten und Fallstudien näher zu kommen.

Der Einbezug von Kontexten und Sinnverständnissen jeweiliger ländlicher Rezipienten und aneignender Publika erweist sich als künftige Hauptaufgabe von historischer und aktueller Landmedienforschung. Hierbei ist es nötig, sowohl kommunikative Mikroräume als auch die strukturellen und politischen Vorgaben zu berücksichtigen. Damit ist eine Wende zur Untersuchung räumlicher Settings verbunden, die wiederum an Forschungsansätze der Mediengeografie anknüpfen kann, auch wenn diese weniger historisch orientiert ist.41

Es bedarf der Einordnung der Interpretation von einzelnen Landmedien in jeweilige größere Diskurse (z. B. pädagogische) und die relevanten Genres, in Makrobedingungen von Medienmärkten; schließlich geht es auch darum, die Relation zwischen sozialen Bewegungsgeschichten und Landmedienpraxis aufzuzeigen.42

Noch kaum erprobt ist, den „Geschmack“, subjektive Präferenzen43 ländlicher aneignender Subjekte zu eruieren, als auch überhaupt den spezifischen Aneignungsformen systematisch nachzugehen, z. B. dem Faktor der Gemeinschaftlichkeit dieser Aneignungsakte. Idealerweise würden wir künftig die subjektiven Ansichten von Kleinstadt- und Dorfbewohnern (am besten generationell differenziert) zu Medien und jeweiligen Formen, Inhalten und Bedeutungen kennenlernen. Es scheint durchaus möglich, Primärquellen künftig in stärkerem Umfang zu erfassen. Besonders vorsichtig ist mit Berichten von beobachtenden Fremden umzugehen, denen eigene Wertvorstellungen zugrunde lagen und die sich oft nur kurz auf dem Land aufhielten. Auch Pfarr- und Inspektionsberichte, wie sie als serielle Quellen in einigen Landesarchiven vorliegen, könnten für die Ermittlung des „Geschmacks“ und soziokultureller Muster wichtig werden.

Letztlich geht es hier darum, zwischen Stadt-, Medien- und Landforschung zu vermitteln, ihre jeweiligen Beiträge und Potenziale zu verbinden. Über einzelne Fallstudien hinaus möchte der Band durch ansatzweise geleistete Vergleiche und durch die Berücksichtigung verschiedener Medien den Weg zu einer Gesamtgeschichte der Landmedien und ruraler Repräsentationen bereiten, von der wir allerdings noch weit entfernt sind. In verschiedenen Einzelmedien sowie in ihrem Verbund ließen sich künftig übergreifende Themen der Infrastruktur, der Pioniere und Akteure, der Aneignung, der Publika, der Lokalität und der Kontexte erarbeiten – und unterschiedliche Standortbedingungen, Mediendiskurse, Fragen nach Konstruktion und Repräsentation von Ruralität in Medien und deren Wahrnehmung durch das ländliche Publikum (z. B. anhand der Heimatfilme der 1950er Jahre) gerade auch in ihren Querverbindungen darstellen. Ebenso ist das Verhältnis von Generationalität, ländlichen Lebenswelten und Medienpraktiken ein vielversprechender Ansatzpunkt. Schließlich erscheint das Potenzial der Sekundäranalyse früherer sozialwissenschaftlicher, also empirischer Studien seit den 1950er Jahren, wo immer wieder mediale Aspekte auftauchen, noch längst nicht ausgeschöpft.

Die Beiträge dieses Bandes

Die Beiträge des Schwerpunktthemas dieses Zeitschriftenbandes sind in drei Kapitel unterteilt: Kino, Publika und dörfliche Kommunikation; Landmedien und ihre ‚agency‘: Demokratisierungs- und Politisierungspotentiale und Mediale Imaginationen und Konstruktionen ländlicher Räume und Milieus. Selbstverständlich ließen sich manche der Artikel mit guten Argumenten auch woanders einordnen, und prinzipiell sind für uns alle Themen gleichwertige Aspekte einer Mediengeschichte des Landes.

Kino, Publika und dörfliche Kommunikation

Dieses Kapitel knüpft an rezente Debatten über die aktive Rolle von Publika auch in ländlichen Räumen an und beschäftigt sich mit den Orten, wo mediale Inhalte angeeignet wurden. Auch hier wird versucht, längerfristige Entwicklungen zu verdeutlichen und nicht nur bei punktuellen Zugriffen stehen zu bleiben.

Judith Thissen behandelt in transnationaler Perspektive die Entwicklung des Landkinos in den Niederlanden, Westdeutschland und Frankreich zwischen um 1920 und 1960. Dabei wird deutlich, dass in allen untersuchten Ländern der Kinobetrieb in multifunktionellen Sälen von Bedeutung war, sich aber auch nationale Besonderheiten, in Frankreich etwa die Nutzung von öffentlichen Versammlungshallen, nachweisen lassen. Ebenfalls nationale Sonderentwicklungen können in den 1930er Jahren gesehen werden, in dem Ausbau der Kinostruktur im NS-Staat, aber auch in der massiven Aktivität der katholischen Kirche als Anbieter von Kinoveranstaltungen in einigen französischen Regionen. Auf unterschiedliche Siedlungsstrukturen lassen sich regionale Differenzen im Kinoausbau der Nachkriegszeit zurückführen, einer Boomphase, in deren Anfang auch die Wanderkinobetreiber weiterhin ihren Platz behaupten konnten. Retardierungen im Filmangebot scheinen überall im ländlichen Bereich üblich gewesen zu sein, wobei Hinweise vorliegen, dass der Geschmack des ländlichen Publikums sich nicht grundsätzlich von dem der Städte unterschied.

Es folgt Lina Kaminskaitė-Jančorienė, die den Versuch beschreibt, die litauische Gesellschaft in den Jahren 1944 bis 1953 durch den Ausbau einer ländlichen Kinostruktur mit dem entsprechenden Programmangebot zu sowjetisieren. Dieser Prozess war vergleichbar mit der in den 1920er Jahren in der Sowjetunion neben anderen gesteuerten Entwicklungen wie der Elektrifizierung oder den Kollektivierungen durchgeführten Kinofikatsia. Er stieß nicht nur auf technische und sprachliche Probleme, sondern scheiterte zum einen wegen der Siedlungsstruktur in Streulage, die größere Zusammenkünfte von Angehörigen der ländlichen Gesellschaft erheblich erschwerte, zum andern an den offenen und verdeckten Widerständen des angesprochenen Publikums. Hierbei spielte auch die Verbreitung zwar politisch überholter, aber verfügbarer deutscher Filme eine Rolle.

Am Beispiel der Kinogeschichte der saarländischen, von Bergbau geprägten Gemeinde Wiesbach spielt Clemens Zimmermann die Fragestellungen der neueren kinohistorischen Forschung durch. Deutlich wird die Teilung in zwei Phasen der Kinogeschichte: eine erste von den späten 1920er Jahren bis in die Nachkriegszeit reichende, in der Kino in plurifunktionalen Räumen, meist in Verbindung mit Gastronomie, realisiert wurde, ein lokales Publikum Kino kollektiv erlebte und erstmals die „Großstadt ins Dorf“ kam; eine zweite Phase ab den späten 1950er Jahren, jetzt mit festen Lichtspielstätten, zunehmender Vorführfrequenz eines vorwiegend den „Durchschnittsgeschmack“ bedienenden Angebots und einem stetig wachsenden Publikum, das freilich schon bald angesichts der Konkurrenz von TV und aufgrund der erweiterten Freizeitmöglichkeiten durch Individualmobilisierung ausblieb. Kinogeschichte kann auch als Teil der – letztlich aber nicht ganz vollzogenen – Urbanisierung des Landes verstanden werden.

Sodann führt Katharina Thielen am Beispiel eines rheinhessischen Dorfes die Veränderungen von lokaler Kommunikation und pluraler Mediennutzung im engen Zusammenhang mit sozialem Wandel im Verlauf des 20. Jahrhunderts vor. Dabei wird deutlich, dass trotz der Zunahme außerlokaler Kontakte und massenmedialer Einflüsse die traditionellen Formen von Kommunikation zwar insgesamt an Bedeutung verloren, aber nicht obsolet wurden. Die Autorin zeigt ferner auf, an welchen Orten sich lokale Kommunikation verdichtete und wie sich das Dorf medial selbst darstellte.

Gunter Mahlerwein zeigt – der Beitrag wurde in das Forum dieses Jahrbuchs aufgenommen – am Beispiel eines dörflichen Open-Air-Festivals der 1970er Jahre, wie sich eine ländliche Jugendkultur unter dem Einfluss verschiedener Medien konstituierte und sie gleichzeitig durch die Eigenproduktion von Medien gekennzeichnet war. Dabei wird vor allem auf die Produktion eines Festivalfilms eingegangen, dessen Vorbilder eindeutig im Bereich der bekannten „Rockumentaries“ wie etwa dem Woodstock-Film zu suchen sind. Es wird deutlich, wie stark Veränderungen in der Medienrezeption mit Transformationsprozessen in der ländlichen Gesellschaft verbunden waren und welches Eigengewicht das Rurale im Aneignungsprozess ausmachte.

Landmedien und ihre ‚agency‘: Demokratisierungs- und Politisierungspotentiale

In diesem Kapitel geht es um (potenzielle) Wirkungen von Medien, deren beabsichtigte Effekte, das heißt auch um die Wechselwirkungen zwischen medialisierter Kommunikation und sozialen Handlungsräumen. Ferner tritt hier agency in Form der (kommunikativen) Handlungen sozialer Subjekte auf.

Manuel Trummer zeichnet aus der Beobachtung einer parallel zu kulturellen Angleichungsprozessen zwischen Stadt und Land sich entwickelnden medialen Renaissance des positiv verstandenen Ländlichen eine wirkungsvolle Konstruktion von Ruralität nach. Deren über verschiedene Medien, hier vor allem Druckmedien und TV-Filme, verbreitete Bilder prägen nicht nur die Wahrnehmung, sondern auch die reale Entwicklung ländlicher Räume. Am Beispiel von TV-Sendungen des Bayerischen Rundfunks zeigt er, wie die Bilder und Repräsentationen des Ländlichen durch von Sender und Produktionsfirmen vorbestimmte Rahmungen, Bildtraditionen und Auswahlkriterien vorgeprägt sind. Zudem werden diese Konstrukte im Ergebnis mit der positiven Darstellung eines die Herausforderungen der Modernisierung annehmenden ländlichen Raumes auch den Rezipienten in der ländlichen Gesellschaft Orientierungs- und Integrationsangebote im beschleunigten Wandel bereitgestellt.

Am Schriftverkehr der Landbevölkerung mehrerer Orte mit der Kreisbauernschaft Neunkirchen im Reichsgau Niederdonau untersucht Ulrich Schwarz-Gräber, wie Angehörige der ländlichen Gesellschaft auch in der NS-Zeit mediale Informationen nicht nur passiv als Botschaften „von oben“ verstanden, sondern auch durch aktive Aneignung von Inhalten und Begriffen massenmedialer Produkte ihre Interessen gegenüber der „Führung“ kommunizierten, wodurch sich außer den eher seltenen direkten Hinweisen auf Mediennutzung Rückschlüsse auf Rezeptionsvorgänge ergeben. Der Beitrag verweist auch auf typische Quellenbestände, die in weiteren komparativen Projekten als Grundlage dienen könnten.

Am Beispiel der abwechselnd deutschen und belgischen Region Eupen-Malmedy überprüft Vitus Sproten die Anwendbarkeit des Zwischenraum-Begriffes in zweifacher Hinsicht, einmal eben eines Raumes am Rand zwischen Nationen und Staaten, andererseits eines ländlichkleinstädtischen Raumes zwischen urbanen Zentren. Medienhistorisch lassen sich in einer solchen Region besonders viele Parallelangebote, Überschneidungen und Kreuzungen erkennen, die zeigen, dass gerade hier der ländliche Raum keinesfalls medial unterversorgt war, die andererseits aber auch die wichtige Bedeutung von Kleinstädten als mediale Mittler betonen.

Mediale Imaginationen und Konstruktionen ländlicher Räume und Milieus

Es ist offensichtlich, dass man beim heutigen Diskussionsstand kein substanzialistisches Konzept ländlicher Räume und Milieus annehmen kann. Diese ‚existieren‘ nicht einfach, sondern werden durch Medien in bestimmter Weise gegenüber den Publika und Öffentlichkeiten repräsentiert, und solche Repräsentationen sind es, die vielfach den Vorstellungen solcher Publika über die ländlichen Gesellschaften zugrunde liegen – und nicht mehr nur ‚einfache‘ Erfahrungen.

Zu Beginn dieses Abschnitts stellt Selina Hangartner den 1930 uraufgeführten Tonfilm Der unsterbliche Lump, der als der erste Film mit synchroner Tonspur gilt und der das Thema ländliches Leben mithilfe von Außenaufnahmen in den österreichischen Alpen realisierte, in einen breiten filmhistorischen Zusammenhang. Zum einen betont die Autorin die Bedeutung des Übergangs vom Stumm- zum Tonfilm sowohl für die Filmproduktion als auch für die – nicht zuletzt aufgrund der Kinostrukturen – unterschiedliche Rezeption in Stadt und Land, andererseits zeigt sie Kontinuitäten im Umgang mit der Land-Thematik von den frühen Stummfilmen bis hin zu den Heimatfilmen der 1950er Jahre auf.

Rolf Sachsse beschäftigt sich mit dem Werk der Bildjournalistin und Fotografin Marie Goslich (1859–1938) und deren Blick auf die ländliche Gesellschaft. Auch hier geht es um „Imaginationen des Ländlichen“. Als eine zeitweise auf dem Land lebenden Fotografin bleibt Goslich der Perspektive der „städtischen Intellektuellen“ verhaftet und bedient gleichzeitig die Erwartung ihrer städtischen Rezipienten. So nehmen idyllisierende Landschaftsbilder ebenso Raum in ihrem Schaffen ein wie die sattsam bekannten Abbildungen ruraler Arbeitswelten. Gleichzeitig nimmt sie aber auch die Verbindungen zwischen Stadt und Land in den Blick, seien es die Auswirkungen von Medien und Verkehr oder Personen, die zwischen beiden Sphären wechseln, etwa die Gruppe der Landfahrer.

In ihrem innovativen Beitrag zum Fahrrad als „Medium der Landerschließung“ definieren Tristan Thielmann, Carmen Schulz und Michael Lommel zunächst das Fahrrad als „disruptive Technologie“ und „Landmedium“, dem seit seiner frühen Geschichte eine wichtige Bedeutung in der Herstellung von Verbindungen – zwischen Stadt und Land, innerhalb des (kartografisch unerschlossenen) ländlichen Raums und mit anderen Verkehrssystemen – zukam. Darüber hinaus fand das Fahrrad seine Repräsentation in allgemeinen und fachspezifischen Zeitschriften und Zeitungen und entstanden neue Medien wie Fahrradkarten und Wegzeichen, die den ländlichen Raum neu definierten.

Aufgrund der Untersuchung von Fernsehdokumentarfilmen über den ländlichen Raum aus verschiedenen Jahrzehnten stellt Christian Hißnauer fest, dass der kritische Blick einer „unbequemen Fernsehpublizistik“ der 1960er und 1970er Jahre einer weitgehend affirmativen Berichterstattung gewichen ist. Als Ursachen dieser Entwicklung macht Hißnauer politischen Druck infolge als zu kritisch empfundener Sendungen aus, die Teilprivatisierung des Rundfunks und das Selbstverständnis regionaler Sender, zur Bildung regionaler Identität beizutragen. So werden in den neuen Landfilmen Probleme weitgehend ausgeblendet oder Beispiele geboten, wie die Gemeinden selbstverantwortlich die Anforderungen der Moderne bewältigen. Das Land wird so als „moderner Lebensraum“ wieder entdeckt und medial aufgewertet.

Im zweiten Beitrag des Forums stellt Jessica Richter neue Migrationsbeschränkungen im Österreich der Zwischenkriegszeit in einen Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Arbeitsmarktpolitik. Mit dem Inlandarbeiterschutzgesetz von 1925, das österreichische Arbeiternehmer gegenüber Nicht-Staatsbürgern privilegierte, wurden Migrations- und Beschäftigungspolitik erstmals rechtlich miteinander verknüpft – Landarbeiter und landwirtschaftliche Dienstboten blieben aber vielfach davon ausgenommen. Richter stellt in ihrem Aufsatz die Auseinandersetzungen und Widerstände gegen das Gesetz sowie andere Formen der Regulierung von Migration in die österreichische Landwirtschaft dar.

 

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1 Lehrstuhl für Kultur- und Mediengeschichte, Universität des Saarlandes, Postfach 151150, D-66041 Saar brücken, cl.zimmermann@mx.uni-saarland.de, g.mahlerwein@mx.uni-saarland.de, aline.maldener@uni-saarland.de.

2 Karina Aveyard, Observation, mediation and intervention: An account of methodological fusion in the study of rural cinema audiences in Australia, in: Participations 9/2 (2012), 648–663.

3 Die englischsprachige Forschung spricht meist nicht von medialization, sondern – ganz weitgehend synonym – von mediatization: Vgl. Stig Hjarvard, The Mediatization of Culture and Society, London/New York 2013. Zum Begründungszusammenhang und – sehr partiell – zur historischen Dimension zuletzt: Andreas Hepp/Stig Hjarvard/Knut Lundby, Mediatization: theorizing the interplay between media, culture and society, in: Media, Culture and Society 37/2 (2015), 314–324. Grundsätzlich ist festzuhalten: Jeglicher Medialisierungsschub trifft auf einen vorangegangenen. Medialisierung und wachsende Intermedialität gehen miteinander einher, nicht-medialisierte Kommunikationsformen werden in diese Prozesse zunehmend einbezogen. Dennoch, und trotz der Erosion traditioneller Gemeinschaftsformen wie Gemeinde, Klasse und Kirche, bleibt lebensweltliche Kommunikation die Basis jeglicher intersubjektiver Sinnerzeugung.

4 Clemens Greiner/Patrick Sakdapolrak, Translocality: Concepts, applications and emerging research perspectives, in: Geography Compass 7/5 (2013), 373–384. Zum Raumbegriff anregend: Margareth Lanzinger, Das Lokale neu positionieren im actor-network-Raum – globalgeschichtliche Herausforderungen und illyrische Steuerpolitiken, in: Ewald Hiebl/Ernst Langthaler (Hg.), Im Kleinen das Große suchen. Mikrogeschichte in Theorie und Praxis (Jahrbuch für Geschichte des ländlichen Raumes 2012), 48–56; Ernst Langthaler, Vom Behälter zum Netzwerk? Raum in mikrohistorischer Perspektive, in: Ebd., 57–68.

5 Das traditionelle Konzept ortsloser „Massenkultur“ wird in der heutigen Mediengeschichte kritisch hinterfragt. Etwa Corey Ross, Mass Culture and Divided Audiences: Cinema and Social Change in Inter-War Germany, in: Past and Present 193 (2006), 157–195 wies die strukturellen Differenzen und differenten Einstellungen städtischer und ländlicher (inkl. kleinstädtischer) Publika überzeugend nach.

6 Vgl. Franz-Werner Kersting/Clemens Zimmermann (Hg.), Stadt-Land-Beziehungen im 20. Jahrhundert. Geschichts- und kulturwissenschaftliche Perspektiven, Paderborn 2015. Ländliche Räume haben ein signifikant geringeres Angebot an öffentlichem Personennahverkehr, dafür inzwischen einen sehr hohen Pkw-Besatz. Durch die Knappheit von Arbeitsplätzen in peripheren ländlichen Räumen ist die hohe Alltagsmobilität aber auch ein Zwang, das heißt der Weg zum Arbeitsplatz wurde länger. Dies gilt in Westdeutschland auch für Suburbaniten, denn in den letzten Jahrzehnten gab es starke suburbanisierungsbedingte Verluste an städtischen Einwohnern. Zur ländlichen Suburbanisierung und dadurch bedingte höhere Mobilität und sozialen und räumlichen Komplexität in Dorfgemeinden vgl. Gunter Mahlerwein, Modernisierung der ländlichen Gesellschaft in Deutschland – der Beitrag der Suburbanisierung, in: Zeitschrift für Agrargeschichte und Agrarsoziologie (ZAA) 57/2 (2009), 13–29; Andreas Knie, Das Auto im Kopf. Die Auswirkungen moderner Verkehrsinfrastruktur auf die Mobilität der Bevölkerung im ländlichen Raum, in: ZAA 53/1 (2005), 59–69.

7 Inge Marßolek/Adelheid von Saldern, Mediale Durchdringung des deutschen Alltags: Radio in drei politischen Systemen (1930er bis 1960er Jahre), in: Ute Daniel/Axel Schildt (Hg.), Massenmedien im Europa des 20. Jahrhunderts, Köln/Weimar/Wien 2010, 84–120; Inge Marßolek, Radio im Nationalsozialismus: zwischen Lenkung und Ablenkung, Tübingen 1998; Daniela Münkel, Radio für das Land. Der Landfunk in der NS-Zeit, in: Westfälische Forschungen 47 (1997), 427–451.

8 Zur ländlichen Kinogeschichte am saarländischen Beispiel vgl. Aline Maldener, Französische Kulturpolitik und die saarländische Kinolandschaft nach dem Zweiten Weltkrieg: Klein- und großstädtische Kinos im Vergleich, 1945–1955, in: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend 24 (2016), 27–50; Susanne Haake, Die Narratologie des Kinobesuchs der 1930er bis 1950er Jahre: Formen des Erinnerns eines saarländischen Publikums, Göttingen 2016.

9 Lang tradierte Formen der Kommunikation und gemeindlicher Öffentlichkeit grenzen auch im 20. Jahrhundert das Dorf gegenüber Klein- und Großstadt ab, vgl. zu solchen Traditionen: Rudolf Schlögl, Bedingungen dörflicher Kommunikation. Gemeindliche Öffentlichkeit und Visitation im 16. Jahrhundert, in: Werner Rösener (Hg.), Kommunikation in der ländlichen Gesellschaft vom Mittelalter bis zur Moderne, Göttingen 2000, 241–262; Renate Blickle, Supplikationen und Demonstrationen. Mittel und Wege der Partizipation im bayerischen Territorialstaat, in: Ebd., 263–317; Gunter Mahlerwein, Wandlungen dörflicher Kommunikation im späten 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in: Ebd., 345–364.

10 Vgl. Carina Sjöholm, Gå på bio. Rum för drömmar i folkhemmets Sverige, Lund 2003; Åsa Jernudd/Mats Lundmark, Cinemagoing in Sweden in the 1940s: Civil Society Organisations and the Expansion of Rural Film Exhibition, in: Judith Thissen/Clemens Zimmermann (Hg.), Cinema Beyond the City. Small-Town and Rural Film Culture in Europe, London 2016, 67–86.

11 Gunter Mahlerwein, Zwischen ländlicher Tradition und städtischer Jugendkultur? Musikalische Praxis in Dörfern 1950–1980, in: Kersting/Zimmermann (Hg.), Stadt-Land-Beziehungen, 113–135; vgl. Ders., Alternative Cinemas in the Youth Centre Movement in the 1970s and 1980s, in: Thissen/Zimmermann (Hg.), Cinema Beyond the City, 181–193.

12 Ronald Hubscher, Cinéastes en campagne, Paris/Condé-sur-Noireau 2011. Vgl. Katharina Stütz, Die Kamera immer griffbereit. Stadt-Land-Visualisierungen im Amateurfilm. Deutschland und die Niederlande im Vergleich 1930–1980, in: Kersting/Zimmermann (Hg.), Stadt-Land-Beziehungen im 20. Jahrhundert, 179–196. Für den globalen britischen Sprachraum verwies ein Buch von Robert Fish auf die Relevanz von Natur-, Reise- und Kriegsdarstellung, also auf Genres, wo man das Rurale nicht an erster Stelle vermutet, sowie auf spannungsreiche Themen wie gebrochene rurale Kindheit: Robert Fish (Hg.), Cinematic Countrysides, Manchester 2007.

13 Awan Fatimah/David Gauntlett, Remote living: Exploring online (and offline) experiences of young people living in rural areas, in: European Journal of Cultural Studies 16 (2013) 3–23.

14 Rainer Brämer, Was es mit „Landlust“ auf sich hat. Ein Biedermeier-Magazin als Shootingstar, in: natursoziologie.de 3/2014, http://www.natursoziologie.de/files/landlust1_1403091530.pdf (8.5.2018); Thomas Brune/Maike Lange, Brauchen wir das? Stil- und Sammlungsfragen zu Historismus und Landhausstil, in: Markus Tauschek (Hg.), Handlungsmacht, Widerständigkeit und kulturelle Ordnungen. Potentiale kulturwissenschaftlichen Denkens, Münster/New York 2017, 49–60 (darin 53–56 Abschnitt: Das Phänomen Landlust).

15 In neuerer Zeit wird das Genre Heimatfilm viel differenzierter gesehen: Vgl. Sarah Kordecki, Heile Welt ohne Vergangenheit? Westdeutsche Heimatfilme der 1950er Jahre, in: Bastian Blachut/Imme Klages/Sebastian Kuhn (Hg.), Reflexionen des beschädigten Lebens? Nachkriegskino in Deutschland zwischen 1945 und 1962, München 2015, 161–186; Alina Laura Tiews, Fluchtpunkt Film. Integrationen von Flüchtlingen und Vertriebenen durch den deutschen Nachkriegsfilm 1945–1990, Berlin 2017.

16 Claudia Beindorf, Terror des Idylls. Die kulturelle Konstruktion von Gemeinschaften in Heimatfilm und Landsbygdsfilm 1930–1960, Baden-Baden 2001.

17 Theodor W. Adorno, Résumé über Kulturindustrie (1963), in: Ders., Kulturkritik und Gesellschaft (Gesammelte Schriften, Bd. 10/1), Frankfurt a.M. 1997, 337–342, 342.

18 David Schalko (Regie, Drehbuch, Produktion), Braunschlag, achtteilige Fernsehserie, Österreich 2012. Heutige TV-Serien von Menschen auf dem Land haben teils einen satirischen Einschlag, teils setzen sie die frühere Heimatidylle fort oder sie sind gerade, wie schon seit dem kritischen Heimatfilm der 1970er und 1980er Jahren, antiidyllisch konzipiert; Jörg Türschmann, Dorfchroniken. Wie TV-Serien von Menschen auf dem Land erzählen, in: Sabine Schrader/Daniel Winkler (Hg.), TV glokal. Europäische Fernsehserien und transnationale Qualitätsformate, Marburg 2014, 140–160.

19 Adorno, Kulturindustrie, 342.

20 Wolfgang Kaschuba u. a., Der Deutsche Heimatfilm. Bildwelten und Weltbilder. Bilder, Texte, Analysen zu 70 Jahren deutscher Filmgeschichte, Tübingen 1989, 106–148. – Zur Vielfalt von derzeitigen medialen Entwürfen von Landleben vgl. Werner Nell/Marc Weiland (Hg.), Imaginäre Dörfer. Zur Wiederkehr des Dörflichen in Literatur, Film und Lebenswelt, Bielefeld 2014.

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