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Inhalt

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Vorwort

Der Fund auf dem Dachboden: Die unerwartete Rückkehr

Die Hauptfiguren

Vom Nobody zum König der Weltmeere: Ein Szenario

Zu Gast bei Ballins: Ein weltoffenes Haus

Charaktertypus Albert Ballin

An der historischen Schwelle von Text und Bild

Der geborene Unternehmer

Kapitalistischer Sozialromantiker?

Zu Gast bei Ballins: Segeltörns

Zu Gast bei Ballins: Kieler Woche

Zu Gast bei Ballins: Sturmfrei

Zu Gast bei Ballins: Freunde

Der Visionär und Innovator

Zu Gast bei Ballins: Ruhe vor dem Sturm

Der (Außen-)Politiker

Zu Gast bei Ballins: Krieg

Welche Art Geschichten erzählt das 20. Jahrhundert?

Das Szenario der Revolution: Rekonstruktion eines Endes

Hundert Jahre Tod

Der Kreis schließt sich

Zeittafel Albert Ballin

Mehrfach zitierte Literatur

Anmerkungen

Danksagungen

Zur Person/Autor

Bildnachweise/Impressum

Vorwort

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Das für die Hapag im Jahr 1903 von Martin Haller gebaute, später mehrmals erweiterte Gebäude am Ballindamm, heute Sitz der Hapag-Lloyd AG.

Wenn man heute auf der Straße eine Umfrage macht, wer Albert Ballin sei, erhält man bei neun von zehn Befragten entweder die Antwort: Wer soll das sein? Oder man hört: Hat das was mit dem Ballindamm in Hamburg zu tun?

Dass dieser Mann einst so bedeutend war wie im heutigen Computerzeitalter ein Bill Gates oder ein Steve Jobs, dass er mit bahnbrechenden Innovationen die unternehmerische Welt und zugleich die Schifffahrt revolutionierte (die damals für die Menschheit so bedeutend war wie heute die Computer-Wirtschaft), dass er mehrere Millionen Menschen in die Neue Welt verbrachte, vor allem in die Vereinigten Staaten von Amerika, dass er und die von ihm geleitete Hamburger Firma, die „Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actiengesellschaft“ (Hapag), schließlich die Weltmeere ökonomisch weitgehend beherrschten, Ballin aber die Konkurrenzsituation zwischen den Schifffahrtsbetrieben der Länder durch sein diplomatisches Geschick relativ einvernehmlich regelte, dass er wegen seiner Weitsicht und seiner internationalen Erfahrung in höchsten politischen Kreisen als Berater hinzugezogen wurde, dass er Minister oder sogar Reichskanzler werden sollte und womöglich die Chance in seinen Händen lag, den Ersten Weltkrieg zu verhindern – das ist kaum im Bewusstsein unserer Zeit.

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Der bis 1947 „Alsterdamm“ genannte Ballindamm in Hamburg. Bevor Albert Ballin den Umzug des Firmensitzes der Hapag vom Dovenfleet an den nördlichen Rand der damaligen Innenstadt anordnete, befanden sich hier nur kleinere Stadthäuser und Gärten.

Sich mit Albert Ballin aus historischer Perspektive zu beschäftigen, ist schon für sich genommen eine erhellende Aufgabe. Vergegenwärtigt man sich darüber hinaus die übermittelten Erzählungen über Albert Ballin, liest man die zahlreichen Biografien, die über ihn geschrieben wurden, seine Briefe, Tagebuchaufzeichnungen, Stellungnahmen, Unternehmensakten und Presseartikel, betrachtet man seine Fotografien, besucht man die heute noch erhaltenen Orte der damaligen Zeit – kurzum: taucht man in die Welt des Albert Ballin ein, kommt man von ihm ob seiner fesselnden Persönlichkeit, seines Charakters, seiner Unkonventionalität, seines Witzes und Humors einfach nicht mehr los. Man muss seinem Weg folgen, man will ihn zu fassen bekommen, man will in seiner Gesellschaft bleiben. So wie die meisten seiner Zeitgenossen komplett fasziniert von ihm waren – ob sie nun Freund oder Feind gewesen sind.

Zu erzählen ist in diesem Buch die Geschichte vom unwahrscheinlichen Aufstieg eines Mannes, der in Zeiten des enormen, auch von ihm selbst betriebenen technologischen Umbruchs lebt. Dies alles in einer Epoche, die millionenfache Migration betreibt und den halben Planeten umwälzt. Sein beruflicher Erfolg ist einzigartig, sein politisches Scheitern umso tragischer. Vieles aus damaliger Zeit erinnert an unsere heutige Situation, umso wichtiger ist es, sie genauer zu betrachten. Da sind Männer, die aus Verletztheit und Unsicherheit einen Krieg ins Kalkül ziehen oder gar provozieren. Ihr privater und politischer Chauvinismus bestimmt immer mehr die Welt. Es sind Männer, die es lieben, nah an der Katastrophe zu hantieren.

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Der Hapag-Luxusdampfer MOLTKE in Panama (1910).
Eigentlich sollte das Schiff in Kooperation mit dem Norddeutschen Lloyd auf der Reichspostdampferlinie nach Ostasien eingesetzt werden, kam dann aber auf der Nordatlantikroute zum Einsatz.

Je näher man den Akteuren auf emotionaler Ebene, jenseits der herkömmlichen, linear-faktischen historischen Betrachtungsweise kommt, desto besser versteht man die Situation. Daher will dieses Buch keine weitere historische Biografie sein (obwohl es natürlich zahlreiche biografische Daten bereithält), sondern Einblick in das private Leben des Albert Ballin bieten. Äußerungen in Briefen, private Fotografien und andere Dokumente werden aus dieser Perspektive in den historisch-politischen, unternehmerischen oder gesellschaftlichen Zusammenhang eingeordnet. Bisweilen erlaubt sich der Autor dazu eine gedankliche Veranschaulichung der Geschehnisse, wie sie in der realen Welt vor hundert Jahren stattgefunden haben mögen. Bilder und Texte schaffen damit eine emotionale Nähe, wie sie zuvor nicht möglich gewesen ist.

Albert Ballin ist bei Menschen, die sich nicht speziell mit Schifffahrtsthemen oder der Historie des Kaiserreiches beschäftigen, weitgehend unbekannt. Der Grund dafür liegt vor allem darin, dass die Erinnerung an ihn in der Zeit des Nationalsozialismus bewusst getilgt wurde. Aber schon nach seinem Tod am 9. November 1918, dem Tag der Ausrufung der Republik, ist die geschichtliche Leistung des Hamburger Selfmademans auffällig schnell aus dem nationalen Gedächtnis geschwunden. Der völlig unwahrscheinliche Aufstieg dieses aus eher niederem Hafenmilieu stammenden jüdischen Hamburgers war vielleicht so atemberaubend, dass er im Nachhinein eigentlich nicht sein durfte. Es ist bezeichnend, dass der Name „Ballin“ im Ausland, besonders in Großbritannien, wesentlich präsenter ist als hierzulande.

Zunächst hatte man sich in Deutschland vor der Einsicht gesträubt, dass dieser Mann in der Nachschau recht hatte mit seinem unablässigen Warnen vor der Gefahr des ersten weltumspannenden Krieges und dessen Folgen. Daran wollte man lieber nicht erinnert werden: dass er voraussah, dass die „große Katastrophe“ kommen und Deutschland und die Welt über lange Zeit in eine tiefe Krise stürzen würde, dass das Volk in Deutschland eine sozialistische Revolution fordern und durchsetzen würde, die schließlich ihn selbst – einfach weil er erfolgreicher Unternehmer war – zum Feind erklären würde. Die sichtbare Erregtheit, die er bei dem Thema an den Tag legte, weist womöglich darauf hin, dass er nicht nur die Revolution von 1918 vorausgesehen, sondern auch etwas geahnt hat, was dann der Nationalsozialismus, ja vielleicht sogar auch die im Verlauf der Historie folgende Gründung einer sozialistischen Republik auf deutschem Boden erfüllen sollte.

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Auch nach der Zeit Ballins waren qualitativ hochwertige Werbemittel und eine weitreichende Öffentlichkeitsarbeit der Hapag besonders wichtig. Die ALBERT BALLIN (1922) war das erste von vier Schiffen der Hapag, mit denen die Reederei ihren Nordatlantikdienst nach dem Ersten Weltkrieg wieder aufnahm. Das Schiff wurde 1935 in HANSA umbenannt, da man sich nicht mehr mit Albert Ballin identifizieren wollte, weil dieser Jude war.

Als der dunkle Rauch des Ersten Weltkrieges verflogen war, das Blut in der Erde versickert, die Republik ausgerufen und der Kaiser geflohen, und sich zum ersten Mal auf deutschem Boden eine Demokratie etabliert hatte, versuchten Ballins ehemalige Mitarbeiter Bernhard Huldermann und Peter Stubmann – die noch unter dem Eindruck seines persönlichen Einflusses standen –, dem Gefühl der Leere, das Ballins Tod hinterlassen hatte, mit nacheinander folgenden Biografien Ausdruck zu verleihen. Sie zeichneten ein mehr oder weniger journalistisch-sachliches Bild, dem aber immer wieder eines anzumerken ist: eine tiefe Begeisterung für den Mann, der so schnell aufgestiegen war, der Hamburg und Deutschland so viel Beschäftigung gegeben und Bedeutung verliehen hatte – und dessen Fehlen in schwieriger Zeit nun umso spürbarer war.

Nach 1933 erinnerte man vereinzelt wieder an Ballin – nun allerdings als Paradebeispiel für den „jüdischen Großkapitalisten“, ein schon in der Kaiserzeit gezeichnetes antisemitisches Klischee (Ballin war übrigens kein Kapitalist, sondern schlicht angestellter Geschäftsführer einer Aktiengesellschaft, auch hat der Sohn eines dänischen Einwanderers und einer Altonaerin die Religion und Kultur seiner jüdischen Eltern nicht wirklich praktiziert, sich allerdings zeitlebens dazu bekannt). „Kaiserjude“ nannte man ihn und andere jüdische Aufsteiger schon zu seiner Zeit, was jene bezeichnen sollte, die sich angeblich an den kaiserlichen Hof anbiederten, um daraus geschäftliche Vorteile zu erlangen. Auch als „Hofozeanjude“ wurde er interessanterweise von seinem (vom Judentum zum Protestantismus konvertierten) Freund, dem Journalisten Maximilian Harden, von dem wir später noch mehr hören werden, bezeichnet.

Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde nun das Firmenarchiv, ja jegliche Erinnerung in der Hapag schnell „gesäubert“, viele Dokumente und Filme aus Ballins Zeit weggeworfen. In der Festschrift zum 90-jährigen Bestehen der Reederei (1937) wird Ballin absurderweise mit keinem Wort erwähnt. Das 1924 ihm zu Ehren „Ballin-Haus“ genannte Hochhaus am Meßberg („Hamburgs Wolkenkratzer“) wurde flugs in „Meßberghof“ – wie es noch heute heißt – umbenannt, ebenso wie der neue Hapag-Schnelldampfer, der in der Weimarer Zeit Ballins ehrenvollen Namen trug, 1935 in HANSA umgetauft wurde.

Um die nationalsozialistische Propaganda „wissenschaftlich“ zu untermauern, erschien ein Jahr vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges die Dissertation von Kaspar Pinette,1 die versuchte, die Verbindung von Albert Ballins unternehmerischem Wirken zu dem des „Finanzjudentums“ und der politischen Entscheidungsträger im Kaiserreich herzustellen – wobei selbst Pinette in seiner Schrift unterschwellig eine Bewunderung für die Person Albert Ballins anzumerken ist. Sein Urteil über dessen ökonomisch-politisches Wirken ist allerdings stark ideologisch eingefärbt. Ballin habe „keineswegs […] an eine Nationalwirtschaft geglaubt“, sondern „nur den Außenhandel“ im Blick gehabt. „Für ihn war die Seefahrt kein Wagnis im Sinne der hanseatischen Traditionen“, konstatiert Pinette, vielmehr sei für ihn der „internationale Verkehr […] eine spekulative Rechenaufgabe“ gewesen, „die mit Schiffen und Passagieren als Faktoren arbeitete […] Der Weltverkehr war für ihn eine selbständige Größe, deren Macht selbst Regierungen gehorchen sollten.“

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Die Hapag-Auswandererhallen, ab 1901 errichtet, waren Zwischenstation für täglich hunderte Auswanderer, die hier, medizinisch versorgt und nach jeweiliger Kulturtradition betreut (z. B. koscheres Essen und eine Synagoge für jüdische Reisende, Kirchen mehrerer Konfessionen), auf ihre Weiterreise in die Neue Welt vorbereitet wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude nach und nach abgerissen, 2007 teils rekonstruiert und als „Auswanderermuseum BallinStadt“ für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Mit dem Verweis auf Ballins Abneigung gegen Gewerkschaften und Sozialdemokratie – die aber teilweise aus ihrer Zeit heraus gesehen werden müssen – findet sich noch bis heute gelegentlich die Behauptung, Ballins Unternehmensführung habe in Bezug auf die 25 000 Mitarbeiter der damaligen Hapag einen ausbeuterischen Charakter gehabt, und man deutet Ballins Engagement in der Verschiffung von Millionen Migranten vereinzelt als Beleg für ein Nutznießen an der Not der zahlreichen Auswanderer.

Dass solchen Einschätzungen entweder politische Boshaftigkeiten oder historische Missdeutungen zugrunde liegen, soll in dieser Schrift deutlich werden.

Ballins Aufstieg vom Hafenjungen zum „Bill Gates der Belle Époque“ erfolgte nicht deshalb, weil er jüdischer Herkunft war, sondern im Gegenteil, weil er mit der in der Reichsgründung von 1871 implementierten Gleichstellung aller Bevölkerungsgruppen eines eigentlich nicht mehr war: nämlich „Jude“. De iure waren die zuvor der Bürgerrechte weitgehend beraubten Juden nun vollständig gleichberechtigte Staatsbürger. Aufgrund ihres hohen Bildungsgrades und der damit verbundenen Fähigkeiten hat die staatsbürgerliche „Emanzipation“ auf den jüdischen Teil der Bevölkerung wie ein Befreiungsschlag gewirkt, der explosionsartig Kräfte freisetzte. Ballin hat seine Kräfte besonders der ihm unterstehenden Schifffahrtsgesellschaft, aber auch seiner hamburgischen Heimat und schließlich Deutschland insgesamt gewidmet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg – vor dem Ballin schon im Verlauf des Ersten Weltkrieges gewarnt hatte2 – erinnerte man sich kurz an den wegweisenden Hamburger: Der schräg gegenüber dem Jungfernstieg liegende Alsterdamm mit dem Firmensitz der Hapag wurde 1947 in „Ballindamm“ umbenannt, und der Nordwestdeutsche Rundfunk produzierte im Jahr 1957 ein Hörspiel über den ehemaligen „König von Hamburg“.3 Die Bundespost gab im selben Jahr zur Erinnerung an Ballins 100. Geburtstag eine Sondermarke heraus. Fast gleichzeitig (1956) erschien der fiktional-dokumentarische Roman „Des Kaisers Reeder“ von Hans Leip.4 Und es wurde in den Hamburger Tageszeitungen immer wieder mal an den großen Hamburger erinnert.

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Programmhinweis zu Sendungen zum 100. Geburtstag von Albert Ballin in der „Hörzu“-Ausgabe Nr. 33/1957. Eine der Sendungen war ein Hörspiel, das in dramatischer Weise die wichtigsten Stationen in Albert Ballins Leben nachzeichnete.

Interessanterweise war es der an der Universität Princeton forschende Historiker Lamar Cecil, der aus der Übersee-Perspektive im Jahr 1965 sehr genau recherchierte und analysierte, welche bedeutende Rolle Albert Ballin auch weltpolitisch spielte.5 Denn man kann es durchaus so sehen, dass die Weltgeschichte mit Ballins Friedensbemühungen die Chance zu einer friedlichen Lösung der sich verschärfenden europäischen Konflikte hatte – und sich dann für zwei aufeinanderfolgende Weltkriege entschied. Minutiös verfolgt Cecil jeden Schritt im Aufstieg des Hamburgers, aber auch jeden einzelnen, nicht selten verzweifelten Weg Ballins zwischen den Hauptstädten Europas – zurückgelegt im Versuch, das drohende Unglück zu verhindern. Fast gewinnt man den Eindruck, Ballin sei ein überall gleichzeitig anwesender Joker, ein multilateral engagierter Geheimagent zur Rettung des 20. Jahrhunderts gewesen. Es wird klar: Die Katastrophe des kriegerischen Jahrhunderts begann nicht erst 1933.

Dann kam erneut jahrzehntelanges Schweigen. Aber man hatte im längst wieder prosperierenden Deutschland ja wiederum anderes zu tun, als sich dessen bewusst zu werden, dass die Geschicke des 20. Jahrhunderts ganz anders verlaufen wären, wenn Ballins Friedensbemühungen – unter günstigeren politischen Rahmenbedingungen und personellen Konstellationen – Erfolg gehabt hätten. Erst um die Jahrtausendwende gelangte Hapag-Lloyd, die Nachfolgefirma der Hapag, die 1970 mit dem erbitterten Konkurrenten der Ballin-Firma, dem in Bremen ansässigen Norddeutschen Lloyd, fusionierte, wieder dazu, sich stärker dem Mann zu widmen, der die Hapag einst zur größten Reederei der Welt gemacht hatte. Die Hörfunk- und Buchautorin Susanne Wiborg machte mit ihrer gründlichen Recherche in den Jahren 1987/1988 zu einem Radio-Feature und später zu ihrem Buch6 die Bedeutung Ballins erneut offenbar. Zum Firmenjubiläum der Reederei im Jahr 1997 wurde das Gebäude ihres Firmensitzes in „Ballinhaus“ umbenannt. Seit 2002 heißt schließlich der Altenwerder Containerterminal CTA „Ballin-Kai“. Gerade in Verbindung mit dem weltumspannenden Fluss der Container – der Werkzeug und Sinnbild zugleich für die Globalisierung ist – wird man sich also mehr und mehr der Bedeutung des wegweisenden Leitspruchs von Albert Ballin, den er der hansischen Tradition entlehnte, bewusst: „Mein Feld ist die Welt.“

Mittlerweile war also klar, welch besondere Persönlichkeit die Firmengeschichte des nun „Traditionsreederei“ genannten Schifffahrtsunternehmens am Ballindamm geprägt hat. Und wer die bislang existierenden Biografien über Albert Ballin liest, und sei es nur den trocken-sachlichen Wikipedia-Artikel, kommt aus dem Staunen nicht heraus, selbst wenn nur nüchterne äußere Ereignisse und Fakten Jahreszahl für Jahreszahl abgehandelt werden. Aber materielle Relikte oder originale Selbstzeugnisse Ballins und der mit ihm eng verbundenen Menschen gab es kaum. Glaubte man. Dann geschah etwas Unvorhergesehenes, das der Öffentlichkeit nun die Möglichkeit gibt, die Welt des Albert Ballin kennenzulernen und seine Gedanken und Absichten ganz unmittelbar zu erfahren – aus allererster Hand.

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Die Eingangshalle des Hapag-Lloyd-Gebäudes am Ballindamm mit Albert Ballins Leitspruch „Mein Feld ist die Welt“. Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Halle mehrmals umgebaut, zu Ballins Zeiten hat sie in der heutigen Form noch nicht bestanden.

Der Fund auf dem Dachboden: Die unerwartete Rückkehr

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Der Hueber-Hof im Mühlviertel/Oberösterreich aus der Vogelperspektive. Hier lebt der Ballin-Urenkel Heinz Hueber mit seiner Frau Ingrid.

Etwa hundert Jahre nach dem Tod Albert Ballins öffnet auf dem Dachboden eines Bauernhauses in Oberösterreich sein Urenkel Heinz Hueber, ein Unternehmer, der mit seiner Frau Ingrid im Land zahlreiche Kinobetriebe führt, alte Kisten.

Diese waren 1944 in drei Güterwaggons von Hamburg und Berlin nach Innsbruck gerollt. Nach der Ankunft wurden sie – es war ja der Nachlass „eines Juden“ – eiligst auf den Dachboden einer Kapelle gehievt und versteckt, wo sie dann bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ruhten. Huebers Mutter Ursula, die als Enkelin Albert Ballins in Hamburg aufgewachsen war und sich gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in einen Österreicher verliebte, hatte die Kisten herbringen lassen. Ihre ganze Hamburger Vergangenheit war dort gelagert. Sie war die einzige den Zweiten Weltkrieg überlebende Enkelin7 des großen Hamburger Reeders. Aus ihrer norddeutschen Vergangenheit erzählte sie im „Exil“ fast nie. Aber sie kochte „Labskaus“ und „Birnen, Bohnen und Speck“. Und eine stolze, adrette, aufrechte hanseatische Dame war sie auch ihr ganzes Leben in Innsbruck geblieben.

Natürlich wussten die Kinder Heinz und Harald, dass sie die Nachkommen des großen Hamburger Reeders sind, allerdings spielte das hier am Rande der Alpen keine so große Rolle. Aber sie durften jeden Sommer Urlaub hoch oben an der Elbe machen. Denn Huebers … ehemals Bielfeld … ehemals Ballin hatten noch ein Haus in der St. Benedictstraße Nr. 10 in Hamburg. Es ist das Haus, das Irmgard Ballin, die im Kleinkindalter adoptierte Tochter Ballins, von ihm zu ihrer Hochzeit im Jahr 1910 geschenkt bekam. Einmal sogar, es war das Jahr 1957, waren Huebers als offizielle Gäste eingeladen, der Taufe eines Schiffes der Hapag beizuwohnen.

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Der Hueber-Hof im Frühling, lange Zeit lagerte hier ein Teil des Nachlasses von Albert Ballin.

Als Ursula Hueber im Jahr 1984 im Sterben lag, äußerte sie noch einen Wunsch: Sie wollte zurück in die Heimat, nach Hamburg – wo sie heute im Ballin-Familiengrab auf dem Ohlsdorfer Friedhof beerdigt liegt.

Dann, als Jahre später auch der Vater stirbt, räumen die Brüder Hueber den Dachboden in Innsbruck auf und teilen den aus Möbeln, Gemälden, Schmuck, Briefen, Dokumenten und Fotos bestehenden Ballin-Nachlass auf – abwechselnd ein Teil an Harald und ein Teil an Heinz. Nach dem Umzug von Heinz Hueber und seiner Frau Ingrid nach Oberösterreich kommen Ballins Möbel dann im neuen Haus zur Geltung, werden schlicht und einfach täglich benutzt. Die zahlreichen Briefe und Dokumente aber wandern „erstmal“ auf den Dachboden – wo sie über lange Zeit so gut wie unbeachtet bleiben. Mit dem Schmerz über den Verlust der Mutter geriet so vielleicht auch die Vergangenheit in Vergessenheit. Heinz Hueber musste ja auch sein Geschäft weiter aufbauen, zunächst eine Reiseagentur, die – es scheint in der Familie zu liegen – besonders Exkursionsfahrten um das Mittelmeer anbot.8 Dann stieg er mit in das Familiengeschäft seiner Frau Ingrid ein: ein Kinounternehmen, das unter seiner Mitarbeit immer weiter wuchs.9

Lange Zeit erinnerten sie sich nicht allzu oft an Ballin oder Hamburg, und noch seltener bot das Interesse von jemand Außenstehendem dazu Anlass. Nur eben, dass Heinz und Ingrid Hueber mit ihren beiden Kindern täglich von einem Geschirr und Besteck aßen, auf dem ein „B“ (wie „Ballin“) eingraviert ist. Hundert Löffel und hundert Gabeln aus Hamburg, Feldbrunnenstraße 58 (dem Wohnhaus der Ballins). Nur Messer sind recht wenige da. Ein Güterwaggon scheint im Jahr 1944 den Weg von Hamburg nach Innsbruck nicht heil überstanden zu haben.

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An einer Wand im Hause Hueber hängt neben vielen anderen Porträts aus der Familie ein Gemälde, das den ehemaligen Generaldirektor der Hapag in einer sehr freundlichen, gütigen Pose zeigt.

Den Rotwein schenken sie über eine Apparatur ein, mit deren Kurbel sich die Menge der einströmenden Flüssigkeit – „auch bei Seegang“ – genau dosieren lässt. Auf dem Boden des Gerätes befindet sich eine Plakette der Hapag, in das Metall eingraviert sind die Initialen „AV“ – das Monogramm der letzten deutschen Kaiserin, das hier für den Schiffsnamen AUGUSTA VICTORIA steht (in der damals falsch gewählten Schreibweise: eigentlich hätte es „Auguste Viktoria“ heißen müssen). Das erste Kreuzfahrtschiff der Welt! Der silberne Sektkühler mit der Gravur „Imperator 1913“ vom gleichnamigen Hapag-Dampfer kommt natürlich nur zu Silvester und bei anderen festlichen Gelegenheiten zum Einsatz.

Dreht man sich zum Flur des Hauses um, findet man ein nicht zu übersehendes, viele Zentner schweres „Hamburger Schapp“ (eine Art Kleiderschrank), Kommoden und weitere Möbelstücke aus Hamburg-Rotherbaum und aus Ballins Sommerhaus in Hamfelde. Seit Jahrzehnten hängen an der Wand gerahmte Fotos, die Albert Ballin und seine Frau Marianne zeigen – am Portal des Hauses Feldbrunnenstraße 58 stehend, in Erwartung eines Gastes: Kaiser Wilhelm II. –, Fotos, die die Huebers aber nie wirklich mit einem musealen Ernst betrachtet haben. Daneben das Glückwunsch-Telegramm von Wilhelm II. zur Vermählung von Ballins Tochter Irmgard. Das zeigen die Huebers ihren Gästen mit einem kleinen Augenzwinkern. Ohne dass sie ein Wort sagen müssten, findet der Besucher über die Fährte weiterer Hamburger Objekte den Weg durch das Haus zu einem Gemälde, das zumindest jeden schifffahrtsinteressierten Hamburger Besucher – excusatio – von den Socken haut. Von der Wand lächelt, mal freundlich und gütig, mal den Betrachter mit einem ironischen Blinzeln anschauend: Albert Ballin. Es ist ein spätes, ungeheuer anmutiges, einen jeden Betrachter zur Rührung bringendes Porträt. Wie bei der Mona Lisa ist sein Gesichtsausdruck nicht klar zu definieren, sondern er hängt vom Standpunkt des Betrachters oder vom durch das Fenster hineinströmenden Tageslicht ab. In der Glasvitrine davor: Ballins Zwicker.

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Zu den zahlreichen im Haus der Huebers in Oberösterreich bewahrten Erinnerungsstücken zählt neben Möbeln, Geschirr, Silberbesteck und Fotoalben auch der Zwicker Albert Ballins.

So leben die Huebers viele Jahre wie selbstverständlich mit den Gegenständen, die an den großen Hamburger erinnern – ohne dass irgendein Museumsprinzipal oder Historiker von den noch ungehobenen Schätzen auf ihrem Dachboden erfährt. Aber es interessiert sich ja auch kaum jemand für Albert Ballin – weil kaum jemand heute so wirklich von ihm weiß.

Im Jahr 2014, als Heinz Hueber seinen Urgroßvater an Lebensjahren um einige Jahre überholt hat, wird er krank. Sehr krank. Aber die Ruhe schafft Genesung. Auf der anschließenden Kur stellt er sich und seiner Frau Ingrid die Frage: Was haben wir da eigentlich alles auf dem Dachboden? Sollten wir das nicht mal gründlicher durchsehen? Wenn wir uns schon nicht mehr so richtig dafür interessieren – werden es unsere Kinder tun? Die zu Hamburg und zu Ballin noch weniger Beziehung haben?

Sie beschließen, doch einmal die Kisten zu heben und zu öffnen.

Sie steigen die Stiege hinauf, räumen ausrangierte Kinobestuhlung, aufbewahrte Dachziegel und anderes Gerümpel weg. Da, im Staub, steht er, der erste Koffer. Die Initialen „MB“ – Marianne Ballin – sind zu sehen. Und dort, daneben – etwas weggewischt, aber deutlich zu erkennen: „Albert Ballin, Hamburg“. Sie heben die Deckel. Mit dem Öffnen der Koffer und Kisten tut sich plötzlich eine längst vergangene Zeit auf – und wird lebendig. In den Kisten liegen hunderte Briefe, Dokumente, Fotos und Gegenstände aus dem privaten Leben Albert Ballins.

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Ingrid und Heinz Hueber beim Erforschen der Dokumente, die sie in alten Koffern und Kisten auf ihrem Dachboden vorfanden. Viele der hunderte handschriftlicher Briefe sind in deutscher Kurrentschrift verfasst.

Schnell „schwimmen“ die Huebers in dieser längst vergangenen Welt. Als sie nach langem Herauskramen und Betrachten auf drei Briefe von Irmgard Bielfeld (vormals Ballin) – also Heinz’ Großmutter – stoßen, stutzen sie. Die sind ja noch ungeöffnet! Vor hundert Jahren geschrieben, über viele Umwege und tausend Kilometer bis hierher ins österreichische Mühlviertel gelangt. Aber niemals gelesen. Heinz hat zunächst Bedenken: Wir können die persönlichen Briefe doch nicht öffnen, die sind ja nicht an uns gerichtet, sondern an den Großvater, Irmgards Ehemann Heinz Bielfeld!

Dank der weiblichen Neugierde der Ehefrau tun sie es schließlich doch.

Was sie lesen, wirft sie schlicht um. Irmgard Bielfeld schreibt an ihren noch im Kriegseinsatz befindlichen Mann, beschreibt die Momente, als ihr Vater Albert Ballin verstorben ist. Wie sie den Toten in den Leichenschauhäusern sucht – und findet. In einem nächsten Brief berichtet Irmgard von der Beerdigung auf dem Ohlsdorfer Friedhof, die in diesen revolutionären Zeiten kein offizielles Begräbnis mit Beteiligung des Hamburger Senates oder gar der Reichsregierung wird. Sie erzählt von Max Warburg, dem wohl besten Freund Albert Ballins, der bei einer Trauerveranstaltung in der Ballin-Villa versucht, eine Rede zu halten – aber es vor Rührung nicht bis zu Ende hinbekommt.

Erschütternde Lektüre auf dem Dachboden. Ein Moment, in dem Historie und Familiengeschichte zusammenkommen.

Warum Irmgard Bielfelds Briefe an ihren Mann, den Schwiegersohn Albert Ballins, nie geöffnet wurden? Heinz und Ingrid Hueber begreifen es: Weil die junge Mutter von drei Kindern selbst wenige Wochen später plötzlich verstarb. Die Spanische Grippe hatte auch auf Hamburg übergegriffen, womöglich hat sich Irmgard in den Leichenschauhäusern infiziert. Als Heinz Bielfeld vom Kriegseinsatz zurückkehrt, ist nicht nur sein Schwiegervater tot, sondern auch seine Frau. Er vermag es nicht, ihre erst jetzt eintreffenden Briefe zu öffnen …

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Einer von zahlreichen Briefen Albert Ballins an seinen Schwiegersohn Heinz Bielfeld. Oft unterzeichnete er wie hier mit „Dein Vater Ballin“.

Mit dem Dachbodenfund der Briefe, Fotos und Dokumente kommen Heinz und Ingrid Hueber – und mit diesem Buch auch wir alle – den Personen der Vergangenheit langsam ganz nah. Weil die Huebers beschlossen haben, ihre Schätze mit der Öffentlichkeit zu teilen, können auch wir nun ein authentisches Bild dieser Menschen zeichnen. Dabei wollen wir nicht biografisch-linear vorgehen, sondern das Leben Ballins in seinen Schwerpunkten als Vater, Unternehmer und Visionär darlegen und analysieren. Dies erfolgt in einem montagehaften Wechsel zwischen der Präsentation der Originaldokumente und deren Einordnung in die historischen Begebenheiten.

Wer war nun Albert Ballin? Was war seine Lebensgeschichte? Wer waren die Menschen, die ihn umgaben und mit denen er sich umgab? Wenn Huebers einen dramatischen Film über Ballin über eine ihrer Kinoleinwände laufen lassen würden – was wäre der Plot?

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Historische Fotos in privatem Rahmen, darunter ein Glückwunschtelegramm Kaiser Wilhelms II. zur Hochzeit von Ballins Tochter Irmgard, verheiratete Bielfeld.

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Sekretär mit Taufschale aus der Hamburger Wohnung von Irmgard und Heinz Bielfeld in der St. Benedictstraße (vgl. das Foto im Kapitel „Zu Gast bei Ballins – Ruhe vor dem Sturm“ auf S. 143).

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Die Reisekoffer von Marianne Ballin (Initialen „MB“) und Albert Ballin. Bis zu zwei Drittel des Jahres war Ballin auf Reisen. Nicht selten nahm er seine Ehefrau mit. Jahrzehntelang lagen die Koffer weitgehend unbeachtet auf dem Dachboden der Huebers. Darin zahlreiche Briefe und Dokumente aus der Familie Ballin.

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Hundert Jahre ungeöffneter Brief Irmgard Ballins (niedergeschrieben und abgeschickt im November 1918) an ihren Mann Heinz Bielfeld. Darin beschreibt sie die Umstände, unter denen sie ihren toten Vater in einem Hamburger Gefängnis-Leichenschauhaus auffand, sowie die anschließende bewegende Trauerfeier.

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Blick auf ein reproduziertes Plakat der Hapag, die auf Betreiben Albert Ballins ab 1891 zunächst mit dem Schnelldampfer AUGUSTA VICTORIA „Excursionsfahrten“ auch in die orientalische Welt anbot. Dies gilt als Beginn der Kreuzschifffahrt.

Die Hauptfiguren

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Zu den wichtigsten Personen in Albert Ballins Leben zählt zweifelsohne Kaiser Wilhelm II., der den Reeder ab 1905 auch privat in Hamburg besuchte. Ab 1910 fanden die Begegnungen in Ballins neu errichteter Villa in der Feldbrunnenstraße 58 statt. Dazu wurde meist ein sogenanntes „Gabelfrühstück“ gegeben, oft wurden Vorträge zu bestimmten Themen der Schifffahrt gehalten. Marianne Ballin machte als Gastgeberin stets eine gute Figur. Sie ähnelte in Aussehen und Kleidung stark der Kaiserin Auguste Viktoria.

Führt man sich die in den Briefen und Fotografien vorkommenden Personen vor Augen, so ergibt sich ein Ensemble von Menschen, die in Ballins Leben wichtig waren. Sie zu kennen, erleichtert die Einordnung der originalen Quellen. Manches wird an späterer Stelle nochmals zur Sprache kommen oder ergänzt werden. Hier soll eine kurze Charakterisierung dieser Personen stehen, die zugleich in Ballins Welt hineinführt.

Da ist zunächst Albert Ballin (1857–1918) selbst, der von seinen Zeitgenossen oft als „außergewöhnliche Person“ bezeichnete Selfmademan, der sich zum „König der Weltmeere“ entwickelt hat. Ganz untypisch für die sonst ruhige, vornehm-zurückhaltende Hamburger Art ist Ballin eine extrem temperamentvolle Person. Er ist arbeitswütig, brennend ehrgeizig, intuitiv handelnd, charmant und humorvoll. Ein Energie- und Charaktermensch, der alles aus seinem verhältnismäßig kleinen Körper herausholt. Im Zentrum seines Handelns steht neben der treibenden unternehmerischen Kraft besonders aber das Gefühl für Verantwortung. Im persönlichen Gespräch ist er, so sprechen die Zeitzeugen, fast suggestiv, zugleich feinfühlig und taktvoll. Aber auch launisch und bisweilen cholerisch. Und: Er schwankt oft zwischen Euphorie und Melancholie. Überhaupt ist er ein Mann der Widersprüche: liebenswürdig und großzügig im persönlichen Umgang, oft knallhart in der Verhandlung und durchsetzungsstark, was seine Ziele anbetrifft. Demgegenüber ist er beinahe zärtlich zu dem einzelnen „kleinen“ Mitarbeiter – aber ohne Verständnis für aufrührerische Klassenkämpfer. Er verfügt über ein ungewöhnliches Gespür für kommende Zeitströmungen und Entwicklungen in der Welt, behält dabei einen praktisch-bodenständigen Verstand: ein pragmatischer Visionär! Ballin umgibt die Hapag mit einem Glamour, der sogar den Kaiser anzieht, bleibt aber persönlich völlig unempfänglich für künstliche Posen. Zudem ist er überraschend bescheiden.

Sein Job: unangefochtener Generaldirektor – der sich aber als moderner Manager der verschiedenen Reederei-Abteilungen versteht. Er trägt Verantwortung für beinahe 25 000 Mitarbeiter und eine Schiffstonnage, die die Handelsflotten ganzer Länder oder Kontinente weit in den Schatten stellt. Selbst in den Augen seiner schärfsten Gegner ist er zweifelsohne eine geniale Persönlichkeit.