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Zeit zum Wandern

kaiserstuhl
markgräfler land

40 abwechslungsreiche Wanderungen – großartige
Fernsichten – reiche Natur- und Kulturlandschaften –
Ausflugsziele in der Region – GPS-Tracks zum Download

RAINER D. KRÖLL

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

Inhalt

Einleitung

Kaiserstuhl und Markgräflerland in Zahlen

Tipps und Infos für unterwegs

1 Durch den Rheinauewald bei Wyhl

5,6 km · 2:00 Std.

2 Geologie und Burgen am Limberg

8,8 km · 3:20 Std.

3 Durch den Kaiserstühler Obstgarten

10,1 km · 3:30 Std.

4 Von Endingen zum Katharinenberg

9,1 km · 3:30 Std.

5 Zur Michaelskapelle in Riegel

7,8 km · 2:40 Std.

6 Bezauberndes Burkheim

13,8 km · 5:15 Std.

7 Panoramaweg um Bischoffingen

9,4 km · 3:40 Std.

Top 5 Beste Aussichten

8 Botanische Juwelen am Badberg

13,4 km · 4:45 Std.

9 Auf dem Kaiserstuhlhauptkamm

19,4 km · 7:00 Std.

10 Panoramaweg um Schelingen

5,8 km · 2:15 Std.

11 Schattige Wege zum Bahlinger Eck

10 km · 3:50 Std.

12 Auf den Achkarrener Schlossberg

9,0 km · 4:00 Std.

13 Die Lösshohlgassen um Bickensohl

7,2 km · 3:00 Std.

14 Über Vogelsang und Eichelspitze

12,2 km · 4:00 Std.

Top 5 Wenig Höhenmeter

15 Jaspis und Käse bei Eichstetten

11,5 km · 4:00 Std.

16 Bötzinger Wasser und Wein

13,4 km · 4:30 Std.

17 Zum Vulkanfelsgarten

11,7 km · 4:15 Std.

18 Liliental und Totenkopf

13,0 km · 4:30 Std.

19 Der Wasenweiler-Panoramaweg

11,0 km · 3:50 Std.

20 Der Rheinauewald bei Breisach

10,2 km · 3:30 Std.

21 Auf dem Aussichtsplateau Nimberg

10,2 km · 3:30 Std.

Top 5 Abseits des Trubels

22 Von Gottenheim über den Tuniberg

10,2 km · 3:30 Std.

23 Von Munzingen über den Tuniberg

13,0 km · 4:30 Std.

24 Von Ebringen zur Schneeburg

9,6 km · 3:30 Std.

25 Vom Hexental auf den Schönberg

7,4 km · 2:10 Std.

26 Batzenberg und Schneckental

9,8 km · 3:45 Std.

27 Durch das bezaubernde Hexental

12,6 km · 4:00 Std.

28 Zum Ölberg über dem Hexental

9,9 km · 3:45 Std.

Top 5 Viele Sehenswürdigkeiten

29 Am Neumagen in Bad Krozingen

12,8 km · 4:30 Std.

30 Staufen und seine Burgruine

8,5 km · 3:00 Std.

31 Von Staufen zur Castellburg

13,5 km · 4:20 Std.

32 Von Heitersheim nach Betberg

12,9 km · 4:50 Std.

33 Zur Bergbaustadt Sulzburg

12,2 km · 4:30 Std.

34 Müllheim und die Auggener Reben

10,0 km · 4:00 Std.

35 Zur Burg Neuenfels

8,0 km · 3:20 Std.

Top 5 Wanderungen mit Abkühlung

36 Von Badenweiler auf den Blauen

13,3 km · 5:00 Std.

37 Schliengener Wein und Schlösser

12,4 km · 4:40 Std.

38 Hinauf zum Schloss Bürgeln

9,4 km · 3:30 Std.

39 Auf dem Isteiner Klotz

10,8 km · 3:45 Std.

40 Durch tiefen Wald zur Burg Rötteln

8,0 km · 3:00 Std.

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Impressum

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Shopping im Burkheimer Kräuterhof

Burkheimer Nachtwächter

Shopping in Freiburg

Kunsthalle Messmer Foundation

Kellerführung mit Weinprobe in Oberrotweil

St. Michael in Niederrotweil

Sektkellerei Geldermann Breisach

Landhaus Ettenbühl

Vitra Design Museum

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Kühl muss der Wein ins Glas. (Tour 25)

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Unterwegs in den Reben auf dem Wiiwegli (Tour 26)

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Vor Breisach legen die Ausflugsschiffe an. (Tour 20)

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Warten auf den Nachtwächter in Burkheim (Tour 6)

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Der Staufener Burgberg ist auch eine gute Weinlage. (Tour 30)

Kaiserstuhl und Markgräflerland erwandern

Vom sonnigen Kaiserstuhl bis hinunter in das liebliche Markgräflerland erstrecken sich reizende Landschaften, dekoriert mit bezaubernden Winzerdörfern und Städtchen. Verheißungsvoll schmückt sich die Region mit dem Slogan »Deutschlands Genießer-Ecke«. Am besten ist es, das Gebiet auf Wanderschuhen zu durchstreifen, denn die Touren präsentieren ursprüngliche und reiche Natur- und Kulturlandschaften, den dschungelartigen Rheinwald, Parklandschaften und Gärten in der Rheinebene und Schwarzwaldrandberge mit großen Fernsichten.

Die Wanderungen zeigen Fachwerkhäuser, Winzerhöfe, Burgen, Ruinen, Schlösser und Klöster inmitten einer intakten Natur, die sich nur zu Fuß entdecken lässt.

Geographie und Landschaftsbild

Kaiserstuhl und Tuniberg in der Region Breisgau und das Markgräflerland erschließen die Badische Weinstraße. All diese Regionen werden nach Osten hin vom Schwarzwald und im Westen vom Rhein begrenzt. Das kleine, nur 15 Kilometer lange Vulkangebirge Kaiserstuhl und der Kalkhügel Tuniberg sind ebenso Bestandteile des Breisgaus wie die Rheinebene. Die beliebte Großstadt Freiburg profitiert von der Lage in der wärmsten Region Deutschlands. Mit dem Begriff Markgräflerland wird heute das Oberrheingebiet mit seinen Weinbergen südlich von Freiburg bis zur Schweiz bezeichnet. Historisch gesehen verläuft die Nordgrenze des Markgräflerlands allerdings bei Heitersheim.

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Weinberghäuschen beim Weingut Blankenhornsberg (Tour 17)

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Breisach von der Rheininsel aus gesehen (Tour 20)

Geologie

Zwischen Basel und Frankfurt am Main senkte sich vor 35 Millionen Jahren der 300 Kilometer lange und 50 Kilometer breite Oberrheingraben ab. Sedimente verfüllten diese Bruchzone aber teilweise wieder. Die Gebirge des Schwarzwalds und der Vogesen stellten sich als Abgrenzung des Grabens deutlich heraus. In der nachfolgenden vulkanischen Aktivität im Oberrheingraben entstand neben anderen, inzwischen erodierten Vulkanen auch der Kaiserstuhl, der eine erhebliche Lössanwehung als Auflage aufweist. Die Lössböden können landwirtschaftlich gut genutzt werden, da sie eine gute Belüftung bieten und eine hohe Wasserspeicherfähigkeit haben. Der kleine Tuniberg ist eine Kalksteinerhebung mit Löss- und Lehmauflagen. Kaiserstuhl und Tuniberg liegen in der Region Breisgau. Der Breisgau und auch das Markgräflerland liegen im Osten auf den Gneis- und Granitsockeln des Schwarzwalds. Im Westen gibt es liebliches Hügelland aus fruchtbaren lösshaltigen Böden und die Rheinebene mit sand- und kieshaltigen Böden aus der Sedimentierung des Rheins.

Der gesamte Rheingraben weist noch vorhandene geothermische Aktivität auf. So können heute, wie auch schon zu Zeiten der Römer, die heißen Quellen zu entspannenden Badefreuden genutzt werden. In den Seitentälern des Schwarzwalds wurden, wie zum Beispiel in Sulzburg, bereits von den Römern die Vorkommen von Silber und Blei abgebaut.

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Breisacher Altstadt und Münster vom Eckartsberg aus gesehen (Tour 20)

Klima und Wetter

Der südliche Oberrheingraben zählt zu den klimatisch wärmsten Regionen in Deutschland, die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 11 °C, die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge bei bis zu 900 l/m2, die Sonnenscheindauer bei 1800 Stunden. Der Kaiserstuhl besticht durch für Europa vergleichsweise milde Winter und warme Sommer, die Durchschnittstemperaturen von über 20 °C im Juli und August erreichen können. Ursachen sind der Regenschatten der Vogesen und der südliche Warmluftzufluss aus der Burgundischen Pforte.

Geschichte der Regionen

Der Breisgau, zu dem der Kaiserstuhl gehört, hat seinen Namen möglicherweise vom keltischen Namen der Stadt Breisach. Im 12. Jahrhundert erschien in Südwestdeutschland das Geschlecht der Zähringer mit großer Macht. Die Stadt Freiburg kaufte sich 1368 von der Herrschaft der Grafen von Freiburg los und unterstellte sich der Macht der Habsburger. Deshalb gehörte der Breisgau bis zum Wiener Kongress im Jahr 1815 zu Vorderösterreich. Daher gibt es in Endingen am Kaiserstuhl das Vorderösterreichmuseum. Nach 500-jähriger Zugehörigkeit zu Österreich wurde der Breisgau schließlich dem Großherzogtum Baden zugeschlagen.

Der Kaiserstuhl im Breisgau hat seinen Namen vermutlich von dem Gerichtstag bei Sasbach, der von König Otto III. im Jahr 994 abgehalten wurde. Nach diesem Gerichtstag wurde das ganze Gebirge als »Königsstuhl« bezeichnet. Nachdem Otto III. 996 zum Kaiser gekrönt war, wurde aus dem »Königsstuhl« der »Kaiserstuhl«.

Das Markgräflerland wurde vor den Römern lose von den Kelten besiedelt. Reste von römischen Bauten wie die sehenswerte Villa Urbana in Heitersheim oder die interessanten Badruinen in Badenweiler sind noch heute in diesem Gebiet zu finden. Auch der Weinanbau ist eine Errungenschaft der Römer. Doch 230 eroberten die Alemannen, ein Germanenstamm, das Oberrheingebiet. Die weiteren Jahrhunderte bescherten wechselnde Machtverhältnisse von den Franken bis zu den Grafen von Freiburg. Benannt ist die Region nach dem einstigen Herrschergeschlecht, den Markgrafen von Baden, die 1806 von Napoleon zu Großherzögen erhoben wurden. Die Stadt Freiburg ist eine kreisfreie Stadt.

Natur und Naturbedrohung

Abwechslungsreiche Landschaften schufen hier einen enormen Naturreichtum. Einige Gebiete am Oberrhein gehören zu den schönsten und wertvollsten Naturlandschaften Europas mit einer faszinierenden und reichhaltigen Flora und Fauna. Zahlreiche Naturschutzgebiete und geschützte Landschaftsgebiete helfen, die Natur zu behüten. Hervorstechend sind die Naturschutzgebiete im Kaiserstuhl wie z. B. der Badberg mit seinem besonderen Halbtrocken- und Trockenstandort und die urwaldähnlichen Rheinauewälder. Im Frühling blühen auf den Trockenrasen des Badbergs und der Mondhalde die Küchenschellen und Orchideen. Bienenfresser, Gottesanbeterin, Smaragdeidechse und Diptam gehören zu den seltenen Tieren und Pflanzen, die am Kaiserstuhl vorkommen. Der bunte Bienenfresser baut seine Nisthöhle in senkrechte Lösswände. Die Smaragdeidechse fühlt sich in den warmen Gebüschen der Hohlwege und Böschungen wohl. Ihre einzigen Vorkommen in Baden-Württemberg finden sich am Tuniberg und Kaiserstuhl. Für über 80 Wildbienenarten bieten Lösswände optimalen Lebensraum. Auch die Wildkatze wurde schon am Kaiserstuhl und in den Auewäldern am Rhein nachgewiesen. Für den aufmerksamen Wanderer gibt es viel zu entdecken. Leider führt die industrielle Landwirtschaft in der Region zu zunehmenden Maismonokulturen. Chemische Pflanzenschutzmittel sind ein Grund für den Rückgang der Artenvielfalt auf Ackerböden und angrenzenden Gebieten. Feldlerchen und Rebhühner, einst häufige Arten in der Agrarlandschaft, sind in vielen Gebieten der Rheinebene bereits sehr selten geworden. Der große Brachvogel und der Kiebitz stehen vor dem Aussterben, und die Bestände des Feldhasen gehen zurück.

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Im urwaldähnlichen Rheinauewald bei Wyhl (Tour 1)

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Herbststimmung am Badberg im Kaiserstuhl (Tour 10)

Kulinarische Spezialitäten und Verpflegung

Die Badische Weinstraße, die durch Kaiserstuhl, Breisgau und Markgräflerland führt, wird wegen ihrer vielen Dorfgasthöfe und den regionalen Spezialitäten gerne auch als »Badens Schlemmerstraße« bezeichnet. Die touristische Straße verbindet auch die besten Weinanbaugebiete Badens. Die Badische Küche steht für frische regionale Produkte. Dafür sorgen die Gemüsekulturen im Rheintal mit hochwertigem Spargelanbau und allem, was die Küchenchefs begehren. In Baden gibt es die größte Dichte von ausgezeichneten Spitzenrestaurants. Aber auch das breite, solide Angebot traditioneller Restaurants bietet hohe Qualität und Gastlichkeit, die Küche ist zudem vom Elsass und von der Schweiz inspiriert. Nach einer Wanderung kann es da auch mal etwas deftiger sein. Bibbeleskäs mit Brägele (angemachter Quark mit Bratkartoffeln), Schäufele mit Spätzle, Schwarzwälder Speckteller oder Flammkuchen. Die regionalen Weinlandschaften Kaiserstuhl, Tuniberg, Breisgau und Markgräflerland liefern die passenden Weine zum Essen, z. B. den leichten, bekömmlichen Gutedel als typischen Wein des Markgräflerlands oder die guten Spätburgunder, denn Baden ist vorwiegend Spätburgunderland. Die vielen kleinen Obstbauern sorgen dafür, dass die Brennereien die edlen Kirschwasser- oder Williams-Christ-Birnenbrände herstellen können.

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Wanderer rasten am Eichelspitzturm. (Tour 9)

Kaiserstuhl und Markgräflerland in Zahlen

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Blick über Oberbergen zum Totenkopf (Tour 8)

15 km lang ist das kleine Vulkangebirge Kaiserstuhl und bietet mit seinen Gesteinsverfallböden und Lössauflagen ideale Bedingungen für den Weinbau. Die Speicherfähigkeit an Wasser und Wärme dieser Böden sind bestmögliche Voraussetzungen für die Reben.

77 km lang ist das Markgräfler Wiiwegli und führt von Freiburg bis Weil am Rhein durch 48 Markgräfler Weinlagen. Zu viele, um alle zu probieren.

100 m überragt der Tuniberg die Ebene zwischen Kaiserstuhl und Freiburg. Das genügt für eine hervorragende Rundumsicht von den Vogesen bis zum Schwarzwald.

587 m hoch ist der Totenkopf in seiner höchsten Erhebung des Kaiserstuhls. Die Mönche des Antoniterordens nutzten einst die Abgeschiedenheit für ihr kleines Neunlinden-Kloster und Einsiedeleien.

70 °C heiß können die südlichen Flächen am Badberg durch die Sonneneinstrahlung werden. Tagfalterarten, Smaragdeidechse, seltene Schreckenarten und Raubspinnen können den heißen Boden vertragen.

400 km ausgeschilderte Wanderwege stehen allein am Kaiserstuhl zur Verfügung. Straußi, Winzerschenken und Badische Gasthäuser sorgen für herrliche Verpflegung.

0 € werden fällig für die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im Kaiserstuhl und im Markgräflerland, wenn Sie im Besitz der KONUS-Karte sind. Diese ist kostenlos bei den Gastgebern zu haben.

42 % der Weinanbauflächen im Markgräflerland sind mit Gutedel bestockt. Somit ist das Markgräflerland Gutedelland, eine Rebsorte, die andernorts, außer in Frankreich, kaum genutzt wird.

50000000 Jahre ist es her, dass sich durch eine bis heute andauernde Hebung ein großes Gebirge bildete. Die Senkung des Oberrheingrabens trennte später den Schwarzwald von den Vogesen.

Tipps und Infos für unterwegs

Das sollte jeder mit auf die Wanderung nehmen

imageWanderschuhe

imageJacke oder Pullover

imageRegenschutzkleidung

imageTaschentücher

imageRucksack

imageWasserflasche

imageProviant

imageTüte für den Abfall

imageTaschenmesser

imageSonnenschutz

imageGeld

imageAusweis

Das sollte mindestens einmal in der Wandergruppe vorhanden sein

imageKartenmaterial

imageErste-Hilfe-Set

imageNotizpapier

imageSchreibstift

imageLampe

imageSmartphone

imageUhr

imageKompass

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Ausrüstung

Die meisten Wanderungen aus diesem Buch verlaufen in einfachem Gelände und sind mit normaler Wanderkleidung zu bewältigen. Gewitter, Nebel, Kälte und schnelle Wetterwechsel erfordern zumindest in den höheren Lagen auch im Sommer warme Kleidung (je 100 Höhenmeter kann die Temperatur bis zu 1 °C sinken). Dazu kommen Regenschutz, Kleidung zum Wechseln, Notapotheke mit Rettungsfolie, Taschenlampe, Notproviant mit Energiespendern und ausreichend Tagesproviant und Flüssigkeit. Knöchelhohe Wanderschuhe mit griffigem Profil sind in jedem Fall zu empfehlen, da sie die Gefahr des Umknickens vermindern und der Fuß wegen der Stützwirkung nicht so schnell ermüdet wie in niedrigen Schuhen.

Wege und Wegweiser

Der Wanderclub Schwarzwaldverein hat für eine gute Markierung der Wege gesorgt. Es wird empfohlen, keine Abkürzungen zu benutzen, sondern auf den erprobten, ausgezeichneten Wegen zu bleiben und damit die Kräfte zu schonen und die Landschaft vor Erosion zu schützen. Kompass, Höhenmesser und GPS-Gerät können Orientierungshilfe bieten.

Wanderkarten

Die Wanderungen in diesem Buch werden von den guten topografischen Karten des Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg im Maßstab 1:50 000, Nr. F505 »Freiburg im Breisgau«, und Nr. F508 »Lörrach« abgedeckt. Die Gebietswanderkarten des Kompass Kartenverlags im Maßstab 1:30 000 sind ebenfalls gut geeignet.

Informationen im Internet

www.deutsche-weinstrassen.de

www.schwarzwald-tourismus.info/region/touristische_strassen/badische_weinstrasse

Wichtige Fremdenverkehrsämter

Breisach

Marktplatz 16

79206 Breisach am Rhein

Tel. 07667/94 01 55, www.breisach.de

Freiburg

Rathausplatz 2 – 4

79098 Freiburg

Tel. 0761/38 81-880, www.freiburg.de

Heitersheim

Hauptstraße 9

79423 Heitersheim

Tel. 07634/402-12,

www.heitersheim.de

Ihringen

Bachenstraße 38

79241 Ihringen

Tel. 07668/93 43,

www.ihringen.de

Staufen

Hauptstraße 53

79219 Staufen

Tel: 07633/805-36,

www.muenstertal-staufen.de

Die Schwierigkeitsgrade der Touren

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Leicht: Technisch und konditionell einfache Wanderungen auf guten Wegen und Pfaden mit kleineren Anstiegen

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Mittel: Technisch und/oder konditionell mittelschwierige Wanderungen, die einen sicheren Tritt und abschnittsweise Schwindelfreiheit erfordern

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Schwer: Technisch und/oder konditionell anspruchsvolle Wanderungen, die aufgrund ihrer Länge oder Wegbeschaffenheit Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Kondition benötigen; streckenweise auch Felspfade mit Seilsicherung

Auf geht’s

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Blick aus den Reben über Bischoffingen (Tour 7)

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Abseits des Trubels

Durch den Rheinauewald bei Wyhl

Die Wanderung leitet in Form einer Acht auf einfachen Wegen und kleinen Pfaden ohne nennenswerte Steigungen durch den artenreichen, urwaldähnlichen Rheinauewald. Der Ausflug bietet geheimnisvolle, glitzernde Altwasserarme des Rheins und besonders im Winter eine interessante Vogelwelt.

Tourencharakter

Schattige Fußwege, bei Nässe können die Pfade schlammig sein.

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz am alten Hochwasserdamm und Waldrand, 1 km westlich von Wyhl (GPS: N48°10‘29.5“ E07°38‘11.5“)

Anfahrt

Auto: A 5 Ausfahrt Riegel, dann nach Wyhl, auf der Rheinstraße in westliche Richtung. Bus: Linien 102, 103, 105, 106 von Freiburg und Riegel

Einkehr

Strudels Hofladen, 79369 Wyhl, Sasbacher Straße 39, Tel: 07642/84 44, www.strudels-hofladen.de

Thai-Restaurant Sukhothai, 79369 Wyhl, Hauptstraße 39, Tel: 07642/92 45 74, www.sukhothai.de

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Der Wegverlauf

Vom Wanderparkplatz image starten wir auf breitem Fahrweg entlang des alten Hochwasserdamms am Waldrand gen Süden. Ein kleiner Wegweiser mit der Aufschrift »Naturlehrpfad« weist den Weg. Schon nach 100 Metern verlassen wir den Weg auf einem kleinen Pfad nach rechts zum idyllischen Seerosenteich. Kurz nach dem Teich stoßen wir wieder auf den Fahrweg und folgen diesem nach rechts in den Rheinauewald hinein. Mächtige Stieleichen mit breiten Kronen stechen aus dem Waldgefüge hervor. Eindrucksvolle Silberpappeln mit silbriggrauem Stamm und unterseitig mehligweißen Blättern dominieren als typische große Baumart des Auwalds. Die vielen Arten der Strauch- und Krautschicht lassen den Rückschluss auf reichlich Nährstoffe des angeschwemmten Auwaldbodens zu. Mit Efeu und Waldrebe umschlungene Bäume erzeugen Urwaldatmosphäre. Allerdings gibt es seit der Kanalisierung des Rheins keine Überschwemmungen mehr, die für eine echte Weichholzaue nötig sind. So ist auch stellenweise der Übergang zu einer Hartholzaue mit den beteiligten Ahornarten zu sehen.

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Der Seerosenteich am Naturlehrpfad

Nach 100 Metern biegen wir links in einen kleinen Pfad. Vorerst bleiben wir den häufigen Wegweisern und Schildern des Naturlehrpfads treu. Es gibt aber auch geschichtliche Hinweise wie zum Beispiel einen Schützengraben aus dem Jahr 1944, den Wyhler Frauen und Kinder graben mussten. Schließlich stößt der Pfad auf den Altrhein, dem der Fußweg nach rechts folgt. Hier kann der ruhige und vorsichtige Wanderer den schillernden Eisvogel entdecken, denn dort gibt es Steilufer, in die er seine Bruthöhle gräbt. Das Elternpaar versorgt bis zu vier Bruten im Jahr. Es ist wirklich ein bewundernswerter »fliegender Edelstein«. Der Pfad quert kurz vor einer Straßenbrücke über den Altrhein den Fahrweg mit dem Namen Hollikopfweg image (0:25 Std.). Bald endet der kleine Fußweg an der Asphaltstraße, an der eindrucksvolle Maserpapeln stehen. Wenn deren Holz aufgeschnitten wird, zeigen sich im Holz im Bereich der knolligen Wucherungen schöne Maserungen. Auf der Asphaltstraße schlendern wir für 100 Meter nach rechts bis zur Brücke über den Altrhein. Vor der Brücke steht ein Denkmal image (0:35 Std.) für eine Anlegestelle, von der Kaiserstühler Auswanderer 1842 nach Venezuela einschifften. Das von ihnen gegründete Dorf Colonia Tovar besteht noch heute. Am Denkmal gehen wir über die Brücke und gleich danach links den Altrhein entlang. Der Fahrweg verlässt nach 100 Metern in einer Rechtskurve das Fließgewässer. Nach weiteren 100 Metern folgen wir dem Wegweiser für den Naturlehrpfad nun auf einem kleinen Fußweg nach rechts. Ein hölzerner Steg bringt uns über einen kleinen Seitenarm des Altrheins, und dann stehen wir auf dem großen Grillplatz image (0:45 Std.) mit Tischen und Bänken, der sehr gut für eine Rast geeignet ist.

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Der Seerosenteich im Winter

Aber nach 800 Metern folgt auch noch ein unterhaltsamer Rastplatz am Rhein. Also wandern wir nun auf der Straße nach links und verlassen hiermit vorerst den Naturlehrpfad. Im Winter erregt oft ein Schwarm von lustigen Seidenschwänzen die Aufmerksamkeit. Diese sind hier nur dann Wintergäste, wenn es in ihrem Brutgebiet in Skandinavien ein zu kleines Nahrungsangebot an Beeren der Eberesche gibt. Das winzige Wintergoldhähnchen fällt durch seine wispernde Stimme in sehr hoher Tonlage auf. Die Asphaltstraße endet auf dem Rheindamm image (1:00 Std.). Hier oben auf dem Damm stehen Picknickbänke, von denen aus sich Wasservögel wie verschiedene Enten, Möwen und Schwäne beobachten lassen. Auch der Schiffsverkehr lässt keine Langeweile aufkommen.

Nach der Pause müssen wir auf der Asphaltstraße ein Stück zurückwandern. Unten am Damm steht am Waldrand ein Fels mit dem eingemeißelten alemannischen Spruch: »Nai hämmer gsait« – ein selbstbewusstes Zeugnis für den erfolgreichen Widerstand der Wyhler gegen ein hier in den 1970er-Jahren geplantes Atomkraftwerk. Den wunderbaren Rheinauewald und den Eisvogel gäbe es hier nicht mehr. Etwa 20 Meter nach dem großen Parkplatz folgen wir dem Fahrweg ohne Wegweiser nach rechts entlang des Rheindammes. An der zweiten T-Kreuzung verlassen wir in erstem Sichtkontakt mit dem Kieswerk den Weg nach links. Nach 200 Metern zweigt nach einigen großen Maserpappeln links ein kleiner Pfad ab. Der Wegweiser des Naturlehrpfads ist von hinten zu sehen. Es ist der kleine Abschnitt des Pfades in der Mitte der Acht, den wir vorher schon gegangen sind. Über den Holzsteg bringt uns der Pfad wieder an den großen Grillplatz image (1:20 Std.). Jetzt überqueren wir aber die Asphaltstraße und folgen weiter bis zum Ende dem ausgeschildertem Naturlehrpfad. Mehrere Holzstege führen über Seitenarme des Altrheins und über grundwassergespeiste Gießen. Schließlich stößt der Naturlehrpfad auf einen Fahrweg, dem wir nach links bis zum schon sichtbaren alten Hochwasserdamm folgen. Am Damm wenden wir uns nach rechts und steigen nach 100 Metern auf die Dammkrone hoch. Wir bleiben auf dem Damm und haben von erhöhter Warte einen besseren Einblick in den artenreichen Rheinauewald. Vorbei an einer künstlich angelegten Hirschkäferbrutburg und an einem Wildbienenbrutplatz bringt uns der Hochwasserdamm direkt zurück zum Wanderparkplatz image (2:00 Std.).

Die Gießen

Gießen sind klare, nährstoffarme Fließgewässer in den Rheinauen, die von Grundwasser gespeist werden. Das nördlich des Kaiserstuhls befindliche Naturschutzgebiet Taubergießen weist mit dem Wortteil taub aus der Fischersprache auf Nährstoffarmut hin. Hier haben sich Tiere und Pflanzen zu einer Symbiose zusammengefunden, die es in vielen Gebieten Europas nicht mehr gibt. Zu den seltenen Brutvögeln gehört der Eisvogel.

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Geologie und Burgen am Limberg

Von Sasbach am Rhein führen die einfachen Wege mit leichten Steigungen über die Lützelbergkapelle zum geschichtsträchtigen Limberg mit steinzeitlichen Siedlungsresten, keltischen Spuren und der mittelalterlichen Burgruine Limburg. Der Rückweg zeigt noch etwas vom Rheinauewald.

Tourencharakter

Leichte Aufstiege auf beschaulichen Weinberg- und Waldwegen in Sonne und Schatten

Ausgangspunkt

Bahnhof in Sasbach am Rhein bzw. Parkplatz in der Straße Im Fischersdorf (GPS: N48°08‘22.3“ E07°37‘10.5“)

Anfahrt

Auto: A 5 Ausfahrt Riegel, dann nach Westen über Endingen. Bahn: Von Riegel und Breisach. Bus: Linien 102, 103, 105 von Freiburg

Einkehr

Restaurant Bürgerstube, 79361 Sasbach, Hauptstraße 48, Tel: 07642/33 67,

Gasthaus Zur Limburg, 79361 Sasbach, Am Rhein 2, Tel: 07642/33 93, www.gasthaus-zur-limburg.de