DAS FITNESS-GEHEIMNIS
Wichtiger Hinweis
Dieses Buch ist kein Ersatz für die Empfehlung eines Arztes. Der Leser soll vielmehr mit Informationen versorgt werden, die eine Zusammenarbeit mit medizinischen Fachleuten erleichtert. Die Informationen und Intensitätsangaben in diesem Buch sind mit Sorgfalt überprüft und lediglich eine Richtlinie. Dennoch übernimmt der Autor – auch im Hinblick auf mögliche Schreibfehler – keine Gewähr für die Richtigkeit. Eine Haftung des Autors oder des Verlages für irgendwelche Nachteile oder Schäden, die angeblich aus in diesem Buch enthaltenen Informationen oder Vorschlägen erwachsen, ist ausgeschlossen. Alle in diesem Buch vorgestellten Informationen sind für Interessierte zur Weiterbildung gedacht.
Die Namen der Sportler aus den Fallbeispielen wurden geändert und sind fiktiv, um das allgemeine Persönlichkeitsrecht dieser Menschen zu wahren. Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird durchgängig die männliche (neutrale) Anredeform verwendet, die selbstverständlich die weibliche mit einschließt.
1. Auflage 2017
© 2017 Windpferd Verlagsgesellschaft mbH, Oberstdorf
Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung, Satz und Layout:
Jennifer Jünemann – www.bitdifferent.de
Coverfoto: Sarah Muthig
Bildnachweise Innenteil: siehe S. 224
eISBN 978-3-86410-161-8
www.windpferd.de
VORWORT
EINE GESCHICHTE, DIE DAS LEBEN SCHREIBT
DIE BLUTGRUPPE ALS GENETISCHER CODE
ANTIKÖRPER: POLIZISTEN IM EINSATZ
WIE NAHRUNG ZU GIFT WIRD
SUPERKLEBER LEKTIN
GRUNDBAUSTOFF EIWEISS
DIE INDIVIDUALITÄT DER BLUTGRUPPENTYPEN
BLUTGRUPPE O
DER HUNGERSTOFFWECHSEL
KOHLENHYDRATE – WENIGER IST MEHR
STOFFWECHSELBLOCKADEN
EIN BISSCHEN SAUER MACHT FIT
STOFFWECHSELRAKETE H2O
STRESSALARM
FIGHT OR FLIGHT
BLUTGRUPPE A
ACHTUNG BLOCKADE: TIERISCHES EIWEISS UND EINFACHZUCKER
KOPFMENSCH
ENTSPANNTE TAGE
ZEIT DER STILLE
HERZ ÜBER KOPF
KONTROLLE ÜBER DEN ATEM
EIN BISSCHEN SCHWITZEN IST GUT
BLUTGRUPPE B
DIE ROUTINE DURCHBRECHEN
DAS MASS IST ENTSCHEIDEND
HARMONISCHER STRESS
STICKSTOFF – DER SCHNELLE STRESSVERMITTLER
MUSKELZUCKUNGEN DURCH MAGNESIUMMANGEL
SÜSSE BESCHWERDEN – DIABETES
PARTY IM STRESS-BAUCH
SPECKPOLSTERALARM
SCHLAFENDE VIREN SOLL MAN NICHT WECKEN
DAS GROSSE GLÜCK
BLUTGRUPPE AB
EXPERIMENTE BEIM ESSEN
DEMENZ – DIE GROSSE GEFAHR
RICHTIG EMOTIONAL
SOZIALES NETZWERK
DIE GEGENWART WAHRNEHMEN
DREIMAL MEHR ACHTSAMKEIT
DER GENETISCH VERERBTE MISCHTYP
BLUTTYP O (MIT EINEM ELTERNTEIL, DER BLUTGRUPPE A HAT)
BLUTTYP O (MIT EINEM ELTERNTEIL, DER BLUTGRUPPE B HAT)
BLUTTYP AO
BLUTTYP AB
BLUTTYP BO
BLUTTYP BA
WELCHER SPORT PASST ZU MIR?
FITNESS-TYPEN
DER KRIEGER – BLUTGRUPPE O
ALLER ANFANG IST SCHWER
DER WEG IST DAS ZIEL
LAUF, LAUF, LAUF – ABER RICHTIG
DER SIEGREICHE KRIEGERATEM
DAS MODERNE KRIEGERWORKOUT
VÖLLIG VON DER ROLLE
DER GURU – BLUTGRUPPE A
DER DRAHTESEL ALS ZUFLUCHTSORT
MÄNNER: BLEIBT STARK!
SCHWUNGVOLLES SCHWITZEN
SCHNELLE ERFRISCHUNG
ATMEN – EINFACH SEIN
NATÜRLICH BAUCH
DER AUSGLEICHENDE WECHSEL
HALT – KURZE ATEMPAUSE
DRACHENATMUNG
GURU MIT HERZ
DANKE FÜR MEHR GELASSENHEIT
MEDITATION – DER SINN DES NICHTSTUNS
DIE WAAGE – BLUTGRUPPE B
SCHWERELOS EINTAUCHEN
DIE WAAGE IM FLOW
EIN LIEBER GRUSS AN DIE SONNE
FLOWYOGA ÜBUNGSABFOLGE
MONDATMUNG
SONNENATMUNG
DIE SINGENDE WAAGE
AUSZEIT: BIN KURZ WEG!
DER NETZWERKER – BLUTGRUPPE AB
DER NETZWERKER IN DER SCHLINGE
BAHN FREI FÜR MERIDIAN-STRETCHING
WIE BIENCHEN EINEN NETZWERKER BEGLÜCKEN KÖNNEN
BEWUSST SCHLAFEN FÜR MEHR NETZWERKPOWER
SCHLUSSWORT
ANHANG – ERNÄHRUNGSUMSETZUNG
ERNÄHRUNGSPLAN ANHAND EINES KUNDENBEISPIELS FÜR BLUTGRUPPE A
DER BLUTTYP A
DER BLUTTYP O
DER BLUTTYP B
DER BLUTTYP AB
DANKSAGUNGEN
ÜBER DIE AUTORIN
FOTONACHWEISE
NACHTRAG
Der menschliche Körper ist das Zuhause der Seele. Dieses Heim sollte man sich schön einrichten. Für maximales Wohlbefinden – ein Leben lang. Die meisten Menschen verbringen jedoch viel kostbare Zeit beim Arzt, sobald ihr Körper streikt. Dabei ist dieses Streiken oft nur ein wichtiges Warnsignal. Störungen im sensiblen System zeigen sich durch vielfältige Symptome. Zeit und Geld könnte man sich oft sparen, denn leichtere Beschwerden vergehen oft wieder von selbst.
Vor einigen Jahren hat auch mein Körper gestreikt. In dieser Zeit habe ich mich intensiv mit Studien beschäftigt, die sich mit menschlichen Blutgruppen und deren Auswirkungen auf typische Gesundheitsprobleme beschäftigen. Ich entdeckte viele Theorien, die Krankheiten mit Blutgruppen in Verbindung brachten. Auch wenn diese Hypothesen nicht alle wissenschaftlich belegt sind, so fand ich es doch erstaunlich, dass es immer mehr Forschungsarbeiten über den Zusammenhang von Krankheitsveranlagungen und dem Blut gibt.
Auffällig erschien mir auch die Verbindung zwischen der Art der Blutgruppe, körperlichen Belastungsgrenzen, dem Sozialverhalten und der Ernährung. Diese für mich neuen Theorien wandte ich daraufhin an mir selbst an. Innerhalb weniger Wochen gehörten meine jahrelangen Beschwerden der Vergangenheit an.
Die Blutgruppentheorie hat sehr viel Ähnlichkeit mit der Lehre des Ayurveda. In der alternativen Medizin ist Ayurveda als ganzheitliche Heilmethode anerkannt, wenngleich die wissenschaftlichen Beweise (noch) nicht existieren.
Das Fundament des Ayurveda ist anders strukturiert als die bekannte Schulmedizin. Und doch ist es eine Heilmethode, welche sich anpasst und individuell ist. Die Lehre besagt, dass jeder Mensch über eine individuelle Zusammensetzung der drei charakteristischen Doshas verfügt. Die Doshas beeinflussen die Lebensenergie und bestimmen den Körperbau, die Persönlichkeit und den allgemeinen Gesundheitszustand. Die drei Doshas heißen Vata, Pitta und Kapha. Jeder Mensch hat unterschiedliche Anteile dieser Energien in sich. Auch das Schlafverhalten, die Stress-Resistenz oder Vorlieben für bestimmte Gerichte werden von den Doshas beeinflusst. Als gesund gilt ein Mensch im Ayurveda, wenn sich die Doshas im Gleichgewicht befinden.
Es dauert eine Weile, bis man sich in dieses System eingearbeitet hat. Ayurveda-Ärzte haben bereits ein mehrjähriges Studium hinter sich, wenn sie diese Lehre praktisch anwenden. Die westlichen Denkansätze der Blutgruppentheorie hingegen sind oft einfacher zu verstehen.
Immer suchen Menschen nach Rastern oder Systemen, um Tendenzen im Verhalten oder in der Gesundheit zu verstehen. Mit dem Wissen um die Blutgruppe können ähnlich wie beim Ayurveda Menschen in vier Typen eingeteilt werden. Diese Typen haben herausragende Charaktereigenschaften, bestimmte Anfälligkeiten für Krankheiten und unterschiedliche Voraussetzungen, was die Verarbeitung von Stress angeht. Natürlich spielen auch Bewegung und die damit verbundenen Stoffwechselprozesse eine große Rolle.
In diesem Buch werde ich Ihnen die wichtigsten Zusammenhänge erläutern, die für eine gesunde Lebensweise in Abstimmung mit Ihrer Blutgruppe notwendig sind. Auch psychosoziale Tendenzen der einzelnen Blutgruppentypen werden vorgestellt, die von Heilpraktikern, Psychologen und einem ganzen Volk – den Japanern – seit vielen Jahren beobachtet werden. Trotz dieser Tendenzen soll dieses Buch hervorheben, dass jeder Mensch individuell, einzigartig und liebenswert ist.
Erfahren Sie nun, warum der 0-Typ ständig in Bewegung ist, der A-Typ auf sein Herz Acht geben sollte, der B-Typ in Balance bleiben muss und der AB-Typ mit Gehirnjogging gut beraten ist.
Sie wissen Ihre Blutgruppe nicht? Dann tun Sie Gutes und spenden Blut. Im Spenderausweis wird Ihre Blutgruppe vermerkt.
Es begann im Jahr 1977. In einer staubigen Turnhalle saßen plaudernde Eltern am Rand. Viele kleine Kinder sprangen vergnügt im Entenmarsch auf ein Minitrampolin. Danach wurde über eine umgedrehte Sitzbank balanciert, auf Teppichfliesen durch die Halle gerutscht und mit einem kleinen Sprung auf einen Kasten gehüpft. Die Kinder hatten Spaß wie auf einem Spielplatz.
Eins von diesen Kindern war ich selbst. Damals war ich zwei Jahre alt. Ich wurde älter und in den Folgejahren wurden nur noch Talente beim Turnen gefördert. Mit einigen anderen saß ich oft auf der Bank. Meine Motivation zum Geräteturnen sank dramatisch. Niemals hätte ich mir damals erträumen lassen, dass Sport der wichtigste Teil meines beruflichen Lebens werden könnte.
Erst mit 17 Jahren wurde mein sportlicher Ehrgeiz geweckt. Laufen, Radfahren, Inline-Skating und Krafttraining – ich konnte von diesen Individualsportarten gar nicht genug bekommen. Als Dauerkunde im Fitness-Studio ließ ich keinen Aerobic-Kurs aus. Mit einer kleinen Gruppe von gleichgesinnten Frauen tanzten wir die wildesten Choreographien, bis der Boden von Schweiß getränkt war. Aus faul und träge wurde athletisch und dynamisch – eine junge Frau voller Lebensfreude. Als eine beliebte Trainerin aus meinem Fitness-Studio ausfiel, fragte mich die Koordinatorin, ob ich mir vorstellen könne, selber Kurse zu geben. Mit Anfang Zwanzig absolvierte ich deshalb eine Trainerausbildung, machte etliche Fortbildungen und nahm ein paar Jahre später mein sportwissenschaftliches Studium auf. Währenddessen bildete ich selber in Fortbildungen und auf Kongressen neue Trainer aus.
15 Jahre später – kurz nachdem unser Sohn geboren wurde – kam der körperliche Zusammenbruch. Drei Jahre lang kämpfte ich mit chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen, Bauchschmerzen und einem Gefühl der Kraftlosigkeit. Meinen Kindern ein Buch vorlesen? Das kostete mich zu viel Energie. Ich schleppte mich ins Fitness-Studio und bündelte meine ganze Kraft für die täglichen Kurse. Die Zeit davor verbrachte ich liegend auf dem Sofa. Ich dachte, so müssen sich alte Menschen fühlen. Aber so alt war ich nun wirklich nicht. Ständig diese Schmerzen und die Kraftlosigkeit – mir war klar, dass das nicht der normale Alltag einer jungen Mutter sein konnte. Doch aus ärztlicher Sicht war bei mir alles in Ordnung. Häufige Infektionskrankheiten sollen schließlich bei jungen Eltern normal sein. Aber eine Erkältung über drei ganze Monate? Mit nur wenigen Tagen Pause, bis die nächste im Anmarsch ist? Manchmal wusste ich nicht so recht, wie ich es schaffen sollte, mit dem Fahrrad von der Arbeit nach Hause zu radeln. Kraftlos und weinend stand ich einmal minutenlang am Wegesrand, bis ich mich endlich überwinden konnte loszufahren. Mit der Kraftlosigkeit kam die Depression. Meinen Körper mochte ich schon lange nicht mehr. Die überschüssigen Speckrollen an Bauch und Hüften wollten durch das Stillen meines Sohnes und den Sport einfach nicht verschwinden. Bei jedem Blick in den Spiegel sah ich eine gut genährte Mami. Tatsächlich wollte ich lieber wie ein Personaltrainer aussehen, denn das war mein Beruf. Doch authentisch ist ein Personaltrainer nur, wenn man ihm die Sportlichkeit auch ein wenig ansieht. Ich stand zu Hause vor dem Spiegel, zupfte an meinem Bauch herum, kaufte mir zu enge Jeans, schwelgte in schönen Erinnerungen und bekam davon richtig schlechte Laune. Mein Gefühl und mein Verstand flüsterten mir zu, dass es einen Weg aus diesem Dilemma geben müsste.
An diesem Tiefpunkt angelangt, erweckte ein Buch meine Aufmerksamkeit: Die Blutgruppendiät von Dr. D’Adamo. Peter James D’Adamo ist ein US-amerikanischer Forscher und Arzt der Naturheilkunde. Er gilt als weltweiter Experte der Glykobiologie. Nach seinen Erfahrungen und Erkenntnissen sollte sich die Ernährung eines Menschen nach seiner Blutgruppe richten. Mich beeindruckten in seinem Buch die biochemischen Zusammenhänge zwischen der Ernährung und dem Immunsystem. Ich hatte wieder Hoffnung auf ein gesünderes Leben – das Leben eines aktiven Menschen mit der Blutgruppe 0. Für mich begann nun ein spannendes Experiment: Schrittweise durchbrach ich meine Ernährungsgewohnheiten. Meinen Kaffee ohne Milch trinken? Unmöglich! Auf meinen kurzfristigen Energiekick durch Nudeln verzichten? Ausgeschlossen! Ich fluchte und ich verzweifelte fast, bevor ich mich endlich sammelte. Viele Lebensmittel wurden von meinem Speiseplan gestrichen: jene, die ich nicht mehr essen sollte, und andere, die mir einfach nicht schmeckten. Oft wurde ich in Versuchung geführt, wenn ich unterwegs war. Dann schlug ich mir entweder selbst auf die Finger oder riskierte gemeine Bauchschmerzen, die mich wiederum die ganze Nacht quälten. Ich wollte nicht länger der Spielball meiner körperlichen Probleme sein. Deshalb entwickelte ich einen starken Ehrgeiz, diese gesundheitliche Lernaufgabe zu einem guten Ende zu bringen. Die Verzweiflung wich, als ich kreativ wurde. Meinen Milchkaffee trank ich zunächst mit Mandelmilch. Später ersetzte ich den Kaffee durch Matcha-Tee. Meine Brötchen am Morgen backte ich selber aus Dinkelmehl. Mittlerweile gibt es gute Waren ohne Weizen in ganz normalen Bäckereien zu kaufen, was das Zeitmanagement im Alltag doch sehr erleichtert. Seit einem Jahr verzichte ich sogar weitgehend auf Gluten. Das bedeutet: Backwaren kommen nur noch selten auf den Tisch. Dafür esse ich jeden Tag eine Handvoll Walnüsse und eine große Schale Obstsalat zum Frühstück. Ich vermeide Fertignahrung und versuche, möglichst alles frisch zuzubereiten. Mein Nahrungsanteil an Obst und Gemüse ist dadurch noch einmal gestiegen. Hinzu kommen hochwertiges Fleisch, Fisch und Eier, welche durch ihren tierischen Eiweißanteil die Grundlage für meine sportlichen Höhenflüge sind.
Doch aller Anfang ist schwer. Zu der Müdigkeit und den Bauchschmerzen gesellten sich schlechte Laune und Kopfschmerzen. Erst nach sechs Wochen der Quälerei kam endlich der lang ersehnte Durchbruch. Mein Stoffwechsel fing an zu feuern. Die Schmerzen und Entzündungen wurden stetig weniger. Die Kraft kam zurück. Schon bald wurde aus dem Verzicht und Austausch von Nahrungsmitteln Genuss. Dazu begannen die Pfunde zu purzeln. Das Leben wurde leichter. Die Energie kam explosionsartig zurück. Nun musste ich lernen, diese Energie zu bündeln und zu halten. Meinen Trainingsplan stellte ich um von langen Ausdauereinheiten auf kurze, intensive Intervalle, die zeitlich gut in den Alltag mit Kindern und Beruf passten.
Zehn Kilo Körperfett hat mein Körper nach der zweiten Schwangerschaft durch die Nahrungs- und Sportumstellung endlich abgeschüttelt. In nur wenigen Wochen hatte ich mein Idealgewicht aus den Zwanzigern wieder. Muskeln kamen zum Vorschein, die hartnäckige Speckrolle um den Bauch verschwand und ich konnte endlich Sport auf hohem Niveau treiben. Ich entdeckte das Laufen wieder für mich. Laufen ist für mich heute die beste Möglichkeit, um Stress abzubauen. Seit ich weiß, dass ich die genetischen Voraussetzungen eines Urzeitkriegers in mir trage, kann ich viel besser mit der ständigen Adrenalinausschüttung und den damit verbundenen Emotionen umgehen. Mein hohes Energiepotential halte ich nun seit mehreren Jahren. Richtig krank war ich seither nicht mehr und leichte Erkältungen ziehen schnell vorüber. Auch der Blick in den Spiegel ist keine Qual mehr, sondern das stolze Ergebnis einer konsequenten Lebensstiländerung.
Seit es Menschen gibt, wird das Blut als Träger der Lebenskraft gesehen. Blut ist der Urstoff des Lebens und die Farbe Rot das Symbol von Leben und Fruchtbarkeit. Ein österreichisch-US-amerikanischer Pathologe und Serologe hat sich bereits vor einem Jahrhundert der Faszination des Blutes angenommen. Karl Landsteiner interessierte sich für die Besonderheit des roten Saftes in unserem Körper. Er stellte fest, dass die Blutübertragung von einem Menschen zum anderen eine Reaktion nach sich zog, die das Blut des Empfängers oft verklumpte und zersetzte. Karl Landsteiner untersuchte die Zusammenhänge zwischen Antigenen und Antikörpern im Blut und bündelte seine Ergebnisse in einzelne Blutgruppen. 1930 erhielt er für die Entdeckung des ABO-Systems den Nobelpreis für Medizin. Das Blut ist ein wichtiges Erkennungs- und Abwehrsystem. Es schützt vor Infektionskrankheiten, indem es eingedrungene Erreger bekämpft und unschädlich macht. Welche Infekte das Blut besonders schnell bekämpft, ist im genetischen Code eines Menschen festgelegt. Dieser steckt in nur einem einzigen Tropfen Blut, der eine Mischung aus Wasser, Salzen und Milliarden von Zellen und Eiweißen ist. Den flüssigen Teil nennt man Blutplasma. Die festen Bestandteile setzen sich zusammen aus verschiedenen Zellen wie roten und weißen Blutkörperchen sowie Blutplättchen. Sie haben bei jedem Menschen dieselben Aufgaben, aber je nach Genetik unterschiedlich vererbte Merkmale. Rote Blutkörperchen (Erythrozyten) sind ringförmig aufgebaute Zellen, die wie fleißige Ameisen arbeiten. Sie binden Sauerstoff und Kohlendioxid und tragen diese durch die Blutbahnen. Erythrozyten werden wie alle Zellen im Körper von einer Membran umhüllt. Diese Strukturen sind von Zelle zu Zelle unterschiedlich. Die roten Blutkörperchen besitzen in ihrer Membran Kohlenhydratreste, die sich an Eiweißstrukturen heften. Auf der Zelloberfläche finden sich verschiedene Glykoproteine – die Blutgruppen-Antigene. Diese sind auch im Speichel, in den Schleimhäuten, im Magen, in der Leber, im Dünndarm – einfach überall, wo verdaut wird. Fremde Antigene aus der Nahrung, von Viren oder Bakterien können eine Immunabwehrreaktion auslösen. Das Immunsystem erkennt die eingedrungenen Fremdlinge an ihren Zelloberflächen. So kann das Immunsystem zwischen körpereigenen und körperfremden Zellen unterscheiden. Als Reaktion auf fremde Antigene werden Antikörper gebildet. Antikörper sind wie Polizisten, die Antigene unschädlich machen.
Durch den Körper eines erwachsenen Menschen fließen vier bis sechs Liter des kostbaren Saftes durch 100.000 Kilometer Blutbahnen. Dabei nimmt das Blut auf seinem Weg alles mit – von Nährstoffen, Sauerstoffmolekülen bis hin zu Giftstoffen.
Das Herz pumpt Unmengen von Blut kraftvoll bis hin zu den Haarwurzeln. Es wirkt wie ein stromerzeugendes Wasserwerk. Blut ist deswegen nicht nur ein Transportmittel, es leitet auch Energie durch den Körper. Bewegt sich der Mensch, fließt das Blut noch schneller durch die Adern und die Haut gibt Wärme ab. An kalten Tagen hingegen wird weniger Blut an die Oberfläche geschickt, damit der Körper von innen wohlig warm bleibt. Das Blut wirkt also kühlend wie eine Klimaanlage oder erhitzend wie ein Heizkörper.
Auch in Pflanzen und Tieren sind Antigene zu finden. Sobald diese Nahrungsmittel-Antigene den Körper erreichen, beginnt er mit einer Immunreaktion. Bereits im Kindesalter wird der Körper vielen Antigenen ausgesetzt. Dabei lernt er, wer Freund oder Feind ist. Ein gut ausgebautes Immunsystem ist das natürliche Ziel dieser Entwicklung. Es soll stark und gesund bleiben. Doch in der letzten Lebensphase baut der Körper wieder ab – die Abwehrkräfte lassen nach. Wünschenswert wäre es daher, auch in fortschreitendem Alter die Abwehrkräfte zu erhalten.
Das Abwehrsystem unseres Körpers funktioniert so: Antikörper (Immunglobuline) besitzen bis zu zehn Bindungsstellen für Antigene. Sie sind aufgebaut wie ein Schmuckstück in Y-Form und bestehen aus Polypeptiden – einem Zusammenschluss von zwei leichten und einer schweren langen Perlenkette aus Aminosäuren. Je nachdem wie sich die Perlen in einer Kette anordnen, bekommen die Peptidketten verschiedene Funktionen und Eigenschaften. Die Ketten, aus denen Antikörper gestrickt sind, bestehen aus bis zu 440 Aminosäureresten. Durch Schwefelbrücken werden diese Einzelteile zusammen gehalten. Die Schwefelbrücken fädeln sich wie eine Anglerschnur durch die einzelnen Perlen und geben ihnen ihre einzigartig vollendete Form. Das passende Gen sorgt hier für die richtige Ordnung – dieser Code ist in jedem Körper individuell festgelegt.
Fertig gebildete Antikörper schwirren durch den Blutkreislauf wie funkelnde Diamanten. Sie sind so klein, dass sie über die feinsten Blutkapillaren in alle Körpergewebe gelangen können. Schlägt der Körper nun Alarm, weil ein Fremdkörper eindringt, steigt der Immunglobulin-Wert rasch an. Die Antikörper lassen ihre Maske fallen und werden zum kampfbereiten Polizisten: Wie ein Superkleber verbinden sich Antikörper mit fremden Antigenen. Eine Kette von Abwehrreaktionen wird ausgelöst. Allein durch das Besetzen des fremden Parasiten kann dieser bereits unschädlich gemacht werden. Den Immunglobulinen ist das in der Regel nicht genug. Der Fremdkörper bekommt eine Marke aufgeklebt. Durch diese Markierung werden kleine Fresszellen (Makrophagen) angelockt. Sie verschlucken den kompletten Erreger und können ihn dadurch unschädlich machen. Danach kommt die Aufräumtruppe und befördert die Zellklumpen inklusive Makrophagen aus dem Körper heraus. Immunglobuline können sich auch an Giftstoffe heften, die mit der Nahrung aufgenommen oder durch Bakterien im Körper abgesondert werden. Giftstoffe werden dadurch komplett ummantelt. Danach werden sie transportfähig gemacht, bevor sie einen Schaden anrichten können. Antikörper sind also das Produkt einer Immunreaktion und ständig in Alarmbereitschaft.
Unter den Antikörpern gibt es Spezialtruppen, die individuell ausgebildet sind. Sie sind vollkommen unterschiedlich zusammengesetzt und durch ihren Aufbau nur für spezielle Zwecke einsetzbar: Immunglobuline G (IgG), A (IgA), M (IgM), D (IgD) und E (IgE). Den größten Anteil mit 75 Prozent machen die IgG aus, welche auch dauerhaft im Einsatz gegen Bakterien und Viren sind. Kommt der gleiche Erreger nach ein paar Tagen oder Wochen wieder in den Körper, schießt dieser eine große Menge IgG ins Blut, um eine erneute Erkrankung zu verhindern. Die IgG-Polizisten sind so clever, dass sie sogar während einer Schwangerschaft durch die Plazenta dringen und den ungeborenen Fötus schützen können. Dieser Schutz hält bis zu drei Monate nach der Geburt an.
IMMUNGLOBULINE G verteilen sich auf weitere vier Spezialeinheiten – die sogenannten Subklassen. IgG1 ist am häufigsten vertreten und der wichtigste Gegner von Viren. Auch IgG2 kommen oft vor. Es kümmert sich um Bakterien wie zum Beispiel Streptokokken. IgG3 wird im Körper in geringer Anzahl gebildet. Es kümmert sich wie IgG1 um die virale Abwehr. Auch IgG4 ist in geringen Mengen nachweisbar. Dieses ist ein allergen-spezifisches Antigen, welches unter einer Hyposensibilisierung gebildet wird zum Beispiel bei Kontakt mit Bienengift.
IMMUNGLOBULIN A (IgA) lauert an der Oberfläche von Schleimhäuten auf den Feind. Weitere IgA-Truppen befinden sich auf den Schleimhäuten im Darm, im Rachen und in der Nase. Es macht etwa 17 Prozent aus und kann Krankheitskeime und Allergene direkt vor Ort eliminieren, ohne dass wir von diesem Kampf etwas mitbekommen. Zu einer Immunreaktion kommt es jedoch, wenn die Erreger stärker oder in der Überzahl sind. IgA wird über die Muttermilch auf den Säugling übertragen – eine sinnvolle Einrichtung der Natur.
IMMUNGLOBULIN M (IgM) ist die Rakete unter den Antikörpern. IgM agieren schnell – sie reagieren sofort bei Eindringen eines Erregers in den Körper und schlagen die Alarmglocken. Wie Aufklärer einer Truppe arbeiten IgM mit IgG Hand in Hand. Deswegen werden IgM auch als Frühantikörper bezeichnet. Bei dem Erstkontakt mit einem Erreger steigt die Konzentration von IgM rasch an, bei einem Zweitkontakt bleibt sie gering. So halten sich IgM und IgG normalerweise die Waage.
IMMUNGLOBULIN D (IgD) ist das seltenste aller Antikörper. Viel ist über IgD nicht bekannt. IgD ist scheu und zeigt sich nicht gerne. Dafür arbeitet es vermutlich im Untergrund als verdeckter Ermittler. IgD sitzt auf der Oberfläche von B-Lymphozyten und schwirrt mit letzteren durch den Blutkreislauf. Die B-Lymphozyten wiederum gehören zu den weißen Blutkörperchen, die sich um die Abwehr der Krankheitserreger kümmern, indem sie die Immunglobuline produzieren. Die Vermutung liegt nahe, dass IgD den Zustand sichtet und Meldung an die Lymphozyten abgibt, damit diese gezielt Immunglobuline produzieren können.
IMMUNGLOBULIN E (IgE) ist die letzte Antikörper-Spezialeinheit. IgE kümmert sich nur um die VIPs unter den Feinden: Insbesondere um Allergien und die Abwehr von Wurminfektionen. Produziert wird IgE im Lymphgewebe, das in der Nähe der Atemwege und des Verdauungstraktes liegt. Von dort gelangt IgE in das Blut. Immunglobulin E spielt bei 90 Prozent aller allergischen Reaktionen eine Rolle, ist aber nur in sehr geringen Mengen nachweisbar. Es bewirkt eine Veränderung in der Zelle, wenn Allergene mit der Haut und den Schleimhäuten in Verbindung kommen. Dadurch werden verschiedene biochemische Stoffe wie Histamin ausgeschüttet und eine Entzündungsreaktion hervorgerufen.
Niemand würde auf die Idee kommen sein Auto absichtlich mit dem falschen Kraftstoff zu betanken. Ein Dieselmotor fährt mit Benzin zwar zunächst weiter, aber auf Dauer geht der Motor kaputt. Mit unserem Körper ist es ähnlich. Der Motor in jeder einzelnen Zelle – das Mitochondrium – geht zugrunde, wenn Stoffe aus der Nahrung eine negative biochemische Reaktion auslösen. Mitochondrien sind wie Antriebsmotoren mit aufladbaren Batterien, welche Energie produzieren, speichern und verteilen. Eine menschliche Zelle hat ca. 1.500 Mitochondrien. In der Muskulatur und in der Leber gibt es noch viel mehr davon. Ohne diese Powerakkus ist kein Leben möglich. Durch den falschen Kraftstoff können jedoch vereinzelte Mitochondrien verschleißen, verstopfen und zugrunde gehen. Wenn diese Antriebsmotoren absterben oder sich selbstständig machen, kann das gesamte System zusammenbrechen. Unser Körper ist jedoch komplizierter gebaut als ein Auto. Es gibt mehr als vier Kraftstoffe zur Auswahl. Eine Vielzahl von Lebensmitteln muss clever kombiniert werden. Gerade das Überangebot an Nahrungsmitteln macht viele Menschen oft krank. Schnell muss es gehen im stressigen Alltag. Wer zudem hungrig den Supermarkt betritt, handelt wie ein Kreuzfahrttourist am All-inclusive-Buffet. Es wird alles in den Korb gepackt, was das Angebot hergibt. In der Regel wird auch alles aufgegessen. Viele Jahre kann der Körper Ernährungssünden wegstecken. Manche Menschen bekommen davon gar nichts mit und essen fleißig weiter. Dabei ist es ein wenig wie bei der Entstehung von Karies an den Zähnen – in kleinen Schritten richtet sich der harte Kern zugrunde. Erst wenn das Loch entstanden ist, kommt der quälende Schmerz.
Die Nahrungsmittel werden bereits im Mund und Magen zu Brei verarbeitet und in kleinste Teilchen aufgespalten. Später können sie ins Blut abgegeben werden. Was der Körper nicht braucht, führt er über das Verdauungssystem einfach wieder ab. Die biochemischen Teile aus der Nahrung werden mit dem Blut durch den gesamten Körper geschleust. Die Polizisten unseres Immunsystems werden aufgeweckt. Sie machen an den Grenzübergängen fleißig ihre Arbeit. Fremdkörper sind in so gut wie jedem Nahrungsschwung dabei. Oft werden die Antikörper in der Masse von schlechten Nahrungssubstanzen überrascht und schaffen die Arbeit nicht. Das Immunsystem wird überfordert, wenn die Einheiten ständig überlastet sind. Angstzustände, Neurodermitis und Migräne bringen die meisten Menschen aber nicht damit in Zusammenhang.
Jeder Mensch hat mindestens eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Nicht alles, was essbar ist, ist auch gesund und verträglich. Die meisten Beschwerden äußern sich in Verdauungsstörungen wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall. Die Symptome treten oft einige Stunden später auf. Manchmal liegen zwischen dem Verzehr des Nahrungsmittels und den Beschwerden sogar einige Tage.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind eine kleine Dosis Gift, die bei täglichem Konsum auf lange Sicht den Körper krank machen können: Durch die ständig erhöhte Anzahl der Antikörper, richtet sich nach vielen Jahren der Körper gegen sich selbst. Dabei sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten ein Gesundheitsrisiko, das man ganz einfach beseitigen könnte.
Unverträglichkeiten sollten jedoch nicht mit einer Nahrungsmittelallergie verwechselt werden. Bei einer Allergie gibt es heftige Reaktionen, die unmittelbar nach dem Verzehr der Nahrung bis zu zwei Stunden danach auftreten. Das Immunsystem reagiert mit einer schnellen Ausschüttung des Hormons Histamin. Zusätzlich erhöht sich die Konzentration von IgE-Antikörpern wie zuvor beschrieben.
Neben den Antikörpern gibt es einen weiteren Abwehrstoff in Nahrungsmitteln und im Körper: Lektin. Auch dieser kann ordentlich Bauchschmerzen bereiten. Lektin ist eine Eiweißverbindung, die sich an Kohlenhydrate heftet – ähnlich wie ein Antikörper. Diese Eiweißverbindung wirkt wie ein Klebstoff. Sie neigt dazu, das Blut zu verklumpen. Ihre eigentliche Aufgabe im Körper besteht jedoch nicht darin, den Körper selbst zu zerstören. Vielmehr können Lektine sich mit Bakterien und Viren verbinden. Sie befinden sich in hoher Zahl oberflächlich auf der Leber, dem Darm, der Lunge oder dem Herzen. Von dort fangen sie Parasiten und Bakterien ein. Fremde Lektine aus der Nahrung können jedoch aufgrund ihrer Klebereigenschaft großen Schaden anrichten. Jedes Lektin hat eine andere biochemische Zusammensetzung – genau wie unsere Antigene. Komplette Systeme und Organe werden angegriffen, wenn körperfremde Lektine mit dem eigenen Antigen unverträglich sind. Besonders gut bestückt sind Hülsenfrüchte. In rohem Zustand sind Hülsenfrüchte für jeden Menschen hochgiftig. Die darin enthaltenden Lektine können rasend schnell das Blut verklumpen und sich überall festsetzen, wo sie eine Stelle zum Andocken finden. Innerhalb kurzer Zeit verstopfen die Arterien. Durch den Garvorgang wird die Eiweißstruktur der Lektine jedoch in den meisten Fällen elementar verändert. Trotzdem reagiert der Körper in Einzelfällen auch auf die durch Hitze biochemisch veränderten Glykoproteine zum Teil besonders stark – meist wieder in Form von Bauchweh und Durchfall.
Lektine kommen in fast allen Lebensmitteln vor. Besonders in Hülsenfrüchten, Fisch, Getreide und Gemüse. Jedoch sollte man nicht gleich bei jedem Bissen in Panik verfallen. Normalerweise kann der Körper mit einer individuell angepassten Ernährung alle Lektine beseitigen. Viel wichtiger ist, die Lektine zu beachten, die der jeweiligen Blutgruppe Schaden zufügen können. Bahnen sie sich ihren Weg in den Verdauungstrakt, können Entzündungen der Schleimhäute und Verdauungsstörungen die Folge sein.
Lektine greifen unterschiedliche Organe und Systeme im Körper an. Bleibt das Nahrungslektin nach dem Angriff der körpereigenen Antikörper unversehrt, nistet es sich irgendwo in den Zellen ein und zerstört eine gesamte Region. Es blockiert die Wiederherstellung der Schleimhäute in Magen und Darm und erhöht die Durchlässigkeit des Darms. Dauerhaft führt das zu Entzündungen in dieser Region. Eine Besonderheit stellt das Lektin aus Weizen dar. Dieses wird bei Hitze kaum verändert und kann somit eine von mehreren Ursachen entzündlicher Erkrankungen der Magen- und Darmschleimhaut sein. Auch das hormonelle Gleichgewicht wie zum Beispiel die Produktion von Insulin kann durch Lektine maßgeblich gestört werden. Besonders Sportler haben mit Weizenlektin oft Probleme. Dieses verbindet sich mit dem körpereigenen Acetyl-Glucosamin, welches zum Aufbau von Gelenkstrukturen gebraucht wird. Wird dieses Monosaccharid an das Weizenlektin gebunden, kommt es leichter zu Verletzungen und vielfältigen Gelenkproblemen. Außerdem wird das Muskelwachstum gehemmt. Zudem verändert dieses Lektin die Struktur von Immunzellen. Generell führt ein zu hoher Getreidekonsum zu einem verringerten Vitamin D-Spiegel, was besonders in den Wintermonaten ein Problem darstellt.
Mittlerweile sind die industriemäßig angebauten Weizensorten so multiresistent gegen natürliche Widrigkeiten, dass auch der Mensch zunehmend Schwierigkeiten hat, diese Weizensorten aufzuschlüsseln und zu verwerten. Gute Alternativen zu Weizen sind daher Hirse, Amaranth, Hafer, Quinoa und Dinkel.
Antigene und Antikörper, sowie viele andere Stoffe im Körper, sind aus Eiweißstrukturen aufgebaut. Diese Proteine kann der Körper nicht selber herstellen und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Dabei spielt die biologische Wertigkeit der Nahrung eine wichtige Rolle. Diese beschreibt die Qualität von eiweißhaltigen Nahrungsmitteln. Die biologische Wertigkeit gibt an, wie viel Körpereiweiß aus 100 Gramm Nahrungseiweiß aufgebaut werden kann. Der höchste Wert wird mit 100 angegeben. Jedes Eiweiß besteht aus verschiedenen Aminosäureresten. Es gibt Aminosäuren, die der Körper nicht selber herstellen kann. Um genau zu sein, sind es acht lebensnotwendige, die mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. Zwei weitere sind in der Wachstumsphase von Kindern wichtig. Diese essentiellen Aminosäuren bilden immer ein Team und richten sich nach dem schwächsten Teammitglied: Fehlt eine Aminosäure in der Nahrung gänzlich, kann von den restlichen anderen keine im Körper verwendet werden. Ein Nahrungseiweiß ist daher immer nur so wertvoll wie seine limitierende Aminosäure.