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Petra Lupp, Martin Klug

DAS GROSSE WOHNMOBILBUCH

DEUTSCHLAND

Die schönsten Routen zwischen Sylt und Alpen

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INHALT

BELIEBTES REISEZIEL DEUTSCHLAND

DIE ROUTEN

1AUF ZU DEUTSCHLANDS ZWEI MEEREN

Von Hamburg nach Sylt und weiter zur Lübecker Bucht

2ENTLANG DER OSTSEEKÜSTE VON LÜBECK BIS RÜGEN

Backsteingotik, Hanse und traumhafte Strände

3VON DER EMS BIS AN DIE ELBE

Über Emsland, Ostfriesland und Bremen nach Hamburg

4DREILÄNDERECK RHÖN

Thüringen, Bayern und Hessen vereint

5FRANKEN UND MAIN MIT ALLEN SINNEN GENIESSEN

Kultur und Natur im Einklang

6SCHWARZWALD NEU ENTDECKEN

Aktiv, traditionell und erholsam

7DREAMTEAM WINTER UND WOHNMOBIL

Allgäu von Scheidegg bis Füssen

8VOM KÖNIGSSEE ZUM KÖNIGSSCHLOSS

Alpenvorland für Liebhaber

9NATUR, GENUSS UND DIE SAAR

Auf Entdeckertour im grünen Saarland

10DER GRÜNE POTT

Metropole Ruhr ganz neu

11WEIN UND PFÄLZER LEBENSART

Die Deutsche Weinstraße live erleben

12VON DER PORTA NIGRA BIS ZUM DEUTSCHEN ECK

Immer an der Mosel entlang

13ENTLANG DES RHEINS

Von Andernach in die Nibelungenstadt Worms

14VOM MÜRITZ-FISCH BIS ZUR SPREEWALD-GURKE

Von der Mecklenburgischen Seenplatte über Berlin in den Spreewald

15DIE GROSSE SACHSENTOUR

Stadt, Land, Fluss – Sachsen bietet Vielfalt und Moderne

16GROSSE THÜRINGENTOUR

Kultur und Natur im Herzen Deutschlands entdecken

17DEUTSCHLAND IN VIER WOCHEN

Die größten Hightlights in einer Tour

REISEINFORMATIONEN VON A BIS Z

REGISTER

PS.: DA FÄLLT UNS NOCH WAS EIN!

STRASSENATLAS

IMPRESSUM

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»BELIEBTES REISEZIEL DEUTSCHLAND

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Nordfriesland in seinen schönsten Farben

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Blick in den Thüringer Wald

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Ostseestrand bei Ahrenshoop

Deutsche sind bekannt für ihre Reiseleidenschaft und zählen seit Langem zu den aktivsten Nationen weltweit, wenn es um Auslandsreisen geht. Mit zunehmender Tendenz jedoch nehmen die Deutschen ihr eigenes Land wahr – für Städtetrips übers Wochenende, Kurzurlaube am Strand oder in den Bergen sowie gleich ganze Jahresurlaube für Entspannung und sportliche Aktivitäten. Dieser Trend führt dazu, dass – anders als gemeinhin angenommen – die Deutschen bereits die Mehrheit ihrer Urlaubsreisetage im Inland verbringen, so der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft. Vorbei die Zeiten, da das touristische Angebot in den Alpen, an Nord- und Ostsee, an Rhein, Mosel & Co mehrheitlich von Reisenden älterer Jahrgänge wertgeschätzt wurde und die Infrastruktur mancherorts altbacken wirkte. Wer heutzutage Deutschlands beliebteste Ferienregionen ansteuert, ist beeindruckt von der starken Präsenz aller Bevölkerungsgruppen und Altersklassen, auch von einladenden Beherbergungsbetrieben und serviceorientierten Restaurants mit oder ohne Stern, von gepflegten Campinganlagen und modernsten Freizeiteinrichtungen.

Mit stark steigender Tendenz nimmt das Reisen im Wohnmobil dabei im Ranking der beliebtesten Urlaubsformen einen immer bedeutenderen Stellenwert ein. Der Reisemobiltourismus entwickelt sich laut Caravaning Industrie Verband mit einem Umsatz von nahezu 13 Milliarden. Euro pro Jahr und einem durchschnittlichen Konsum von 50 Euro pro Tag und Person zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Die Branche boomt und feiert von Jahr zu Jahr neue Zulassungsrekorde. Gegenwärtig sind nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes mehr als eine halbe Million Wohnmobile in Deutschland zugelassen. 3000 Campingplätze mit einer Viertelmillion Standplätzen und 3600 Wohnmobilstellplätze mit über 60 000 Standplätzen können die Nachfrage in Hochsaisonzeiten kaum befriedigen. Reisemobil und Reiseland Deutschland – eine attraktive und stark nachgefragte Kombination!

GUTEN TAG, HALLO, SERVUS, GRÜSS GOTT, MOIN

Sehr erfreulich in diesem Zusammenhang ist, dass auch unsere europäischen Nachbarn, oft selbst in touristisch attraktiven Ländern beheimatet, Deutschland als interessantes Reise- und Ferienziel immer öfter für sich entdecken. Wer einen Wohnmobilstellplatz oder Campingplatz anfährt, bekommt einen guten Eindruck, wie viele Holländer, Franzosen, Italiener, Skandinavier, um nur einige zu nennen, das gleiche Ziel hatten. 2018 waren es 1,8 Millionen Camping-Gäste aus dem Ausland.

Was verbindet alle diese Reisenden? Die Sehnsucht nach stabilen, sommerlichen Temperaturen wird, so viel faire Selbsteinschätzung muss sein, nicht zu den ausschlaggebenden Faktoren zählen. Es ist vielmehr die schier überbordende Angebotsvielfalt, die das Reisen in Deutschland so verschiedenartig und reizvoll macht: Das überörtliche Straßennetz ist mit rund 230 000 Kilometern hervorragend ausgebaut und ermöglicht sowohl das zügige Vorankommen von A nach B auf Autobahnen als auch das gemütliche Cruisen auf verträumten Landstraßen. Großer Pluspunkt: All dies lässt sich – noch – mautfrei befahren. Dabei ist das Landschaftsbild auf der Reise von Nord nach Süd, von West nach Ost gleichermaßen unterschiedlich wie faszinierend. Von Wohlfühl-Küsten über wanderfreundliche Mittelgebirge, von unverwechselbaren Metropolen über romantische Fachwerkdörfer, von wilden Schluchten über alpine Panoramen: ländliches und urbanes Bilderbuch-Wechselspiel auf gerade einmal 357 000 Quadratkilometern. Und doch sind auch Einheimische des Öfteren überrascht, welche Regionen Deutschlands sie noch nicht kannten und mit dem Wohnmobil nun erstmals für sich registrieren und bereisen.

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Die Autoren Martin Klug und Petra Lupp per E-Bike unterwegs

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Symbol für 25 Jahre Einheit

KULTUR, KUNST UND LEBENSQUALITÄT

Deutschland ist aber und vor allem auch Kulturland. Interessierte finden zu Themen rund um historische Sehenswürdigkeiten, Kultur- und Baudenkmäler, Kunst, Literatur, Theater, Film, Musik, Architektur – um nur einige Bereiche zu nennen – unzählige Angebote in Form von Stadtführungen, Museen, Konzerten und Events. Garniert wird die landschaftliche und kulturelle Entdeckungsreise von einer gastfreundlichen und weltoffenen Bevölkerung, die sich befreit hat vom hartnäckigen Klischee der humorlosen Deutschen und bei ausländischen Gästen immer mehr auf positive Verwunderung stößt. Die Verständigungsmöglichkeiten auf Englisch sind in großen Bevölkerungsteilen Deutschlands als sehr gut zu bezeichnen. Touristeninformationen bieten zahlreiche Infobroschüren zwei- oder mehrsprachig und dazu mehrheitlich kostenfrei an. Die wichtigsten touristischen Sehenswürdigkeiten werden von qualifizierten Guides in diversen Fremdsprachen angeboten, Infotafeln sind oft zumindest zweisprachig.

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Wohnmobilisten genießen gerne Wandern und Natur.

Das allgemeine Preisniveau in Deutschland ist ein weiterer Punkt auf der Haben-Seite. Die wohnmobilspezifischen Kosten für die Stellplatzgebühren und Nebenkosten sind moderat, selbst wenn die allgemeine Preissteigerung auch hier nicht haltmacht. Die Infrastruktur auf den Plätzen reicht von einfacher Ver- und Entsorgung an Münzautomaten bis zu komfortablen Sterne-Anlagen mit bestens ausgestatteten Gastronomie-, Sanitär- und Freizeiteinrichtungen.

Die Restaurantpreise sind im internationalen Vergleich günstig, das gastronomische Angebot reicht von der rustikalen Straußwirtschaft über bürgerliche Tagesgerichte bis zur Sterneküche, die, unter Einbeziehung und Neu-Interpretation der traditionellen deutschen Küche, durch eine innovative und ausgezeichnete Speisenvielfalt gekennzeichnet ist. Ohnehin entdecken Gastronomie wie auch Handel den Kunden wieder als König. Die viel gescholtene »Dienstleistungswüste Deutschland« ist erfreulicherweise dabei, sich in ein nachhaltiges Feuchtbiotop zu verwandeln.

Liebhaber von alkoholischen Genüssen haben nach Fahrtende die Qual der Wahl, weil sie qualitativ wie preislich auf ein extrem vielschichtiges Angebot treffen. Urige Weinprobierstuben wechseln sich mit stylishen Eventlocations der nachrückenden jüngeren Winzergeneration ab. Die Bandbreite und Qualität der hiesigen Gewächse ist enorm und von der süffigen Schorle bis zum international prämiierten Spitzenwein findet der Weinfreund eine außerordentlich reiche Auswahl. Selbstverständlich ist Deutschland auch bekannt für seine Biere. Betriebsame Biergärten im Grünen werden mehr und mehr ergänzt durch aufstrebende Handwerksbrauer, die an leckeren neuen Craft-Beer-Kreationen arbeiten und diese in kleinen privat geführten Brauereien anbieten. Deutschland ist obendrein ein Lebensmittelparadies, sowohl von der Flächenabdeckung mit unterschiedlichsten Lebensmittelmärkten als auch preismäßig gesehen. Selbstversorger und Hobbyköche freuen sich zudem über kurze Wege zu lokalen Wochenmärkten und Bioläden, die frische ökologische Lebensmittel aus regionalem Anbau anbieten.

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Hund und Wohnmobil – das passt!

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Deutschland per Fahrrad entdecken

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Die Berge locken mit Erholung.

UNTERWEGS MIT HUND UND RAD

Gefühlt jeder zweite Wohnmobilist schätzt diese Reiseform besonders, weil die vierbeinigen Lieblinge problemlos mitgenommen werden können. Deutschland ist eine Nation von Hundeliebhabern und ein abendlicher Rundgang über einen Stell- oder Campingplatz stellt dies eindrucksvoll unter Beweis. Auch wenn inzwischen vielerorts Leinenpflicht besteht, so ist die Akzeptanz von Hunden hierzulande groß und macht das Wohnmobilreisen mit Vierbeinern zum Vergnügen.

Eine weitere große Leidenschaft der Wohnmobilisten ist das Fahrradfahren. Auch hier punktet Deutschland mit einem Freizeit-Radwegenetz, das für den klassischen Fahrradtraditionalisten, sportlichen Mountainbiker und Rennradler, zeitgeistigen Dirt- und Fatbiker oder den komfortbejahenden E-Biker Tourenangebote für jede Länge und körperlichen Anspruch bereithält. Insbesondere der Markt für E-Bikes bzw. Pedelecs erfährt seit einiger Zeit eine große Nachfrage. Mit der allgemein steigenden Anzahl von Ladestationen, auch auf Wohnmobilstell- und Campingplätzen, äußern die Betreiber ein klares Bekenntnis zu dem erforderlichen Versorgungsnetz, um dem Boom hinsichtlich elektrischer Mobilität zu entsprechen.

Als Resultat sämtlicher Einflussfaktoren, Deutschland mit dem Wohnmobil zu bereisen, steht ein erfreulich positives Ergebnis: eine hervorragende Infrastruktur, eine weit gefächerte Angebotsfülle an Landschafts-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen, attraktive Preis-Leistungs-Verhältnisse, eine Gästen gegenüber zunehmend serviceorientierte Dienstleistungsgesellschaft und zu guter Letzt ein Land, das sich zu allen vier Jahreszeiten – das immer populärer werdende Wintercamping einschließend – sehr gut bereisen lässt und das zu einer äußerst attraktiven Destination wird.

Die Deutsche Zentrale für Tourismus wirbt für das Reiseland Deutschland mit dem Slogan »Deutschland – Einfach freundlich«. Wir laden Sie, liebe Leserinnen und Leser, herzlich auf eine nachhaltig erlebnisreiche Fahrt durch Deutschlands schönste Regionen ein und wünschen uns, dass Sie diese Freundlichkeit überall spüren und erfahren können, eine wunderbare Wohnmobil-Zeit und unvergesslich schöne Reisemomente erleben!

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Stellplatz direkt an der Elbe in Glückstadt

»DIE ROUTEN

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Rapsfelder im Mai nahe der Ostsee

1 AUF ZU DEUTSCHLANDS ZWEI MEEREN

Von Hamburg nach Sylt und weiter zur Lübecker Bucht

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START- UND ENDPUNKT

Hamburg und Scharbeutz

STRECKENLÄNGE

565 Kilometer

FAHRZEIT

14 bis 18 Tage

Wie wunderschön Nord- und Ostsee in ihrer Individualität sind, zeigt diese Route durch den nördlichsten Teil Deutschlands in besonderer Art und Weise. Für alle, die die Hansestadt Hamburg als Startpunkt wählen, wartet nach dem Trubel der Großstadt die Entspanntheit an der Elbe in Glückstadt. Mit der ersten Überquerung des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) begleiten Deiche, Schafe, Strände und Naturschönheiten die Weiterfahrt. Beliebt präsentiert sich St. Peter-Ording mit seiner gesunden Nordseeluft. Ruhiger geht es am Leuchtturm Westerhever zu.

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Die Schafe stehen auf dem Deich und begrüßen die Reisenden.

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Angekommen schließlich in Klanxbüll, geht es auf die legendäre Insel Sylt – der nördlichste Punkt dieser Reise mit ihren Dünen, Walmdachhäusern, Heidelandschaften und feinen Sandstränden. Doch schon heißt es wieder Abschied nehmen von der Nordsee: Durch Leck geht es nach Schleswig, wo das Hafenflair an der Schlei bezaubert; danach lädt Eckernförde zu einem Altstadtbummel ein. In Kiel kreuzt der Nord-Ostsee-Kanal erneut den Fahrweg. Nach Plön und Eutin locken zum Abschluss die wunderbaren Ostsee-Sandstrände in der Lübecker Bucht.

DIE ELBE ENTLANG

Die traumhafte Stadt Hamburg an der Elbe ist Startpunkt. Vom neuen Wahrzeichen, der Elbphilharmonie, geht es durch die Speicherstadt zum Jungfernstieg, danach zum legendären Fischmarkt und an die Landungsbrücken zum Schiffegucken. Ganz nah an die Kolosse heran kommt man bei einer Hafenrundfahrt in einer der traditionellen Barkassen.

Die Weiterfahrt führt über Elmshorn, die Heimat der bekannten Kölln-Flocken, nach Glückstadt. Der Stellplatz am Hafen bezaubert mit einem wunderbaren Blick übers Wasser. Die Anfahrt dorthin ist ausgeschildert und leitet aufgrund der Einbahnstraßenregelung erst durch die Stadt, um dann zum Hafen zurückzuführen. Zentral gibt es Einkaufsmöglichkeiten und einen Wochenmarkt. Alternativ ist Entspannen im Café mit Blick auf die sich mit den Gezeiten bewegenden Boote angesagt.

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Deich in Friedrichskoog

AUF DU UND DU MIT DEN GROSSEN PÖTTEN

In Brunsbüttel wartet zuerst die kostenlose Fähre, danach die imposante Schleusenanlage des Nord-Ostsee-Kanals. Wer Interesse hat, bucht eine offene Schleusenführung und lässt die Containerschiffe mal eben schnell vorbeiziehen, während alle den Erläuterungen lauschen. Der knapp 100 Kilometer lange Nord-Ostsee-Kanal gilt als die meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. Vom Segler bis zum Containerschiff, ob Jacht oder Kreuzfahrtschiff, sie alle nutzen den verkürzten Weg, den Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1895 eröffnete. 325 Kilometer am Nord-Ostsee-Kanal entlang und gleich noch durch das landschaftlich reizvolle Hinterland führt die Fahrradroute »Kanal total«. Ein Tipp, den aktive Urlauber sicherlich gerne nutzen, um endlich mal Seite an Seite mit den großen Pötten zu radeln. Mehrere Wohnmobilstellplätze, teils mit freiem Blick auf den NOK, laden zum Übernachten und Schiffebeobachten ein.

GEMÜSE SATT UND STRANDKORBFEELING

Für alle, die im Sommer unterwegs sind, geht es nun geradezu durch einen Kohl- und Kartoffel-Garten, also an weiten Feldern vorbei, nach Friedrichskoog. Es scheint, was im Alten Land bei Hamburg das Obst, ist hier im Norden das Gemüse. Der Stellplatz liegt ruhig und rund 600 Meter vom Deich entfernt. Direkt an der Nordsee befindet sich ein Hundestrand. Außerdem gibt es eine Vermietung der klassischen Strandkörbe, um trotz steifer Brise den Sonnenschein zu nutzen. Restaurants bieten leckere Krabbengerichte an und die würzige Nordseeluft lässt man sich gerne auf dem Deich um die Nase wehen. Etwas entfernt am Hafen kann sogar eine Seehundstation besucht werden.

HELGOLAND ALS TAGESTRIP

Einmal um die Meldorfer Bucht herum bietet das Nordseeheilbad Büsum – entsprechend dem dort in der Hochsaison herrschenden Trubel – einen sehr großen Stellplatz. Der Vorteil ist jedoch, dass der Hafen und die Ablegestellen zur beliebten Nordseeinsel Helgoland mit der berühmten Langen Anna wunderbar fußläufig liegen. Tagesgäste parken übrigens bequem auf einem separaten Parkplatz.

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Strandkörbe schützen auch an der Nordsee gegen den Wind.

Und es geht noch nördlicher: Das Passieren des Küstenschutzbauwerks Eidersperrwerk, das die Sturmfluten der Nordsee an der Mündung der Eider vom Binnenland abhält, ist das Tor nach Nordfriesland. Links der Deich, rechts der Naturerlebnispark Katinger Watt mit dem NABU Naturzentrum. Nach der Besichtigung heißt jedoch das Tagesziel heute St. Peter-Ording.

RUHE, KUR ODER TRUBEL IM NORDSEEBAD

Das einzige Nordseeheil- und Schwefelbad kann bereits auf eine lange Historie als Kurbad zurückblicken. Mit seiner kilometerlangen Küste, den mehrmals im Jahr überschwemmten Salzwiesen und den als Küstenschutz wichtigen Dünen ist der Kurort elementarer Lebensraum im Nationalpark Wattenmeer. Den Charme von St. Peter-Ording erkennt man bei der Besuchspremiere allerdings erst auf den zweiten Blick. Denn viele einzelne Dorfteile reihen sich, durch kleine Wälder getrennt, aneinander. Mal ist hier ein kleines Zentrum, mal dort. Die überall notwendige Gästekarte – selbst für das Betreten des Strandes – ermöglicht kostenlose Busfahrten.

Das Fahrrad ist hier wichtigstes Verkehrsmittel, so scheint es, um die Strandabschnitte unter Beachtung der Strandregeln entspannt zu erkunden. Ein ganz besonderer Tipp: Die bequemste Art, tagsüber die Nordsee direkt aus dem Wohnmobil zu genießen, ist sicherlich das Strandparken. Vom 15. März bis 31. Oktober ist dies kostenpflichtig in den Strandabschnitten Böhl und Ording von 7.30 bis 22.30 Uhr erlaubt.

AUSFLUG

POSTKARTENIDYLLE LIVE ERLEBEN

Wer es tagsüber lieber ruhiger mag, fährt ein paar Kilometer weiter zum Leuchtturm Westerhever. Der 2,5 Kilometer lange Fußweg vom Parkplatz zum Leuchtturm führt über die saftigen Salzwiesen und an grasenden Schafen vorbei. Der Wind pfeift immer mal und so definiert das Wort »Sommerfrische« sicherlich die wahre Bedeutung. Nach dem Sonnenuntergang zieht es fotografierfreudige Besucher ebenso wie die Schafe in die Nähe des windschützenden Deichs zurück. Das Befahren des Wegs mit dem Fahrrad ist erlaubt. Leider ist der Parkplatz jedoch kein Übernachtungsplatz.

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Nordseeheilbad Büsum, nahe der Ablegestellen nach Helgoland

AUF DEN SPUREN VON THEODOR STORM

Auf dem Weg Richtung Nordstrand ist Husum, das städtische Zentrum Nordfrieslands, auf jeden Fall für Theodor-Storm-Fans einen Stopp wert. In der Heimatstadt des Autors (1817–1888) der bekannten Novelle »Der Schimmelreiter« ist im über 500 Jahre alten Storm-Haus ein bedeutendes Literaturmuseum eingerichtet. Rund um den Marktplatz herrscht Alltagstrubel mit Geschäften und Cafés, ein ehemaliges Fischereigelände am Stadtrand dient in Husum als Wohnmobilstellplatz. Selbstverständlich gibt es in der Nähe auch frischen Fisch zu kaufen, um die Wohnmobilküche für eigene Kochkünste zu nutzen.

Erst 1933 wurde die ehemalige dänische Insel Nordstrand mit dem Nordstrander Deich an das Festland angeschlossen. Bekannt und beliebt ist die Gegend heute für Tagesfahrten zu den Seehundbänken, kurze Ausflugsfahrten zu den Halligen oder für die Fährverbindungen nach Pellworm. Wer dafür Richtung Norderhafen fährt, passiert in der Ortschaft Süden die Kirche St. Theresia. Bereits optisch fällt das kleine Gotteshaus der Alt-Katholiken auf, seine bewegte Geschichte lohnt einen kurzen Halt zur Besichtigung des Innenraums.

EINFACH MAL REIN INS NORDSEEWASSER

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Manchmal wünscht man sich auf eine einsame Insel, um dem Alltagsstress zu entfliehen. Ab Schlüttsiel kann dieser Traum mit dem Besuch einer Hallig wahr werden. Wenn das Eiland in der Nordsee etwas größer sein darf, bietet sich die Überfahrt ab Dagebüll zu den Inseln Föhr bzw. Amrum an.

Auf dem Festland hingegen geht es, wie könnte es anders sein, erneut nach Norden. Oben vom Deich schauen die Schafe verträumt dem Wohnmobil entgegen oder hinterher. Über schmale Zuwegungen geht es jetzt nämlich nach Südwesthörn. Aktuell gilt die kleine Spitze am Schöpfwerk mit Strandbad, den Strandkörben, dem Gasthaus und den vielen neugierigen Schafen sicher noch als Geheimtipp. Doch hier heißt es bei Flut rein ins Nordseewasser und losschwimmen, bei Ebbe watet man durchs Watt. Alternativ oder ergänzend sind das Sonnenbad und der Sonnenuntergang, genussvoll aus dem Strandkorb beobachtet, ein entspannendes Ritual. Der kleine angrenzende Stellplatz erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

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Hier geht es zum Südstrand von Sankt-Peter-Ording.

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Westerhever Leuchtturm und die Salzwiesen

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Neugieriger Besuch im Strandkorb

NÖRDLICHER IST NUR NOCH DÄNEMARK

Schon am nächsten Tag naht der nördlichste Punkt der Reise: die faszinierende Insel Sylt. Sie zu besuchen ist auf mehreren Wegen möglich, wenngleich der naheliegende, nämlich das Wohnmobil huckepack mit dem Sylt-Shuttle über den Hindenburgdamm zu transportieren, leider eingestellt wurde. So verbleibt für den Mehrtagesaufenthalt die Fährüberfahrt von der dänischen Insel Rømø. Für Tagesausflügler bietet sich die Zugfahrt von Klanxbüll bzw. Niebüll bis Westerland an. Von dort starten Inselrundfahrten, auch der gut ausgebaute Buslinienverkehr ist für individuelle Erkundungen der Insel bestens geeignet. Außerhalb der Stoßzeiten ist die Fahrradmitnahme im Zug begrenzt möglich.

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St. Theresia in Süden

SPECIAL

MIT DEM WOHNMOBIL AUF DIE NORDSEEINSEL

Camping und ein paar Tage Urlaub auf der Nordseeinsel bedeutet für viele noch ein Stück näher dran zu sein an Natur und Erholung. Ob Pellworm, Föhr oder Amrum, diese drei Inseln sind mit dem Wohnmobil per Fähre erreichbar. Vor Ort gibt es Campingplätze, die saisonabhängig besser vorreserviert werden. Sylt verfügt ebenfalls über unterschiedliche Wohnmobil- und Campingplätze, die Anreise per Fähre ist aktuell jedoch nur über die dänische Insel Rømø möglich. Diese umfangreiche Tourenbeschreibung inklusive der Stellplatzvorschläge durch den nördlichsten Teil Deutschlands beschränkt sich jedoch aufs Festland mit einigen interessanten Insel-Tipps für Tagesausflüge.

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Leuchtturm Hörnum auf Sylt

Die Insel Sylt bietet neben den bekannten Szene-Hotspots und In-Läden wunderschöne Dünen, Walmdachhäuser, im Juli blühende Heidelandschaften und superschöne, feine Sandstrände. Doch auch hier gilt: Gästekarte als Eintrittskarte oder Tageskarte lösen, wenn ein Strandbesuch auf dem Tagesplan steht. Zurück auf dem Festland, bietet sich in Niebüll eine Übernachtung auf dem Wohnmobilstellplatz am Niebüller Marktplatz direkt neben dem Hallenbad an.

SÜDÖSTLICH LOCKT DER OSTSEEFJORD

Mit Wehmut und zugleich Vorfreude heißt es nun »Tschüss Nordsee«, um alsbald erfreut »Hallo Ostsee!« zu rufen. Wer möchte, kann auf dem Weg gen Osten in Leck Station machen, bei einer Draisinenfahrt entschleunigen oder den alten Ochsenweg entlangwandern. Alle, die nun schnell die hübsche Stadt Schleswig am sogenannten Ostseefjord Schlei erreichen wollen, nutzen für ein paar Kilometer die Autobahn A 4.

Schon gleich bei der Anfahrt begrüßt das imposante Schloss Gottorf mit seinem Barockgarten alle Reisenden. Schaurig klingt es, beherbergt das Schloss doch u. a. Moorleichen. Als Wunderwerk zeitgenössischer Handwerkskunst, Naturwissenschaft und Technik gilt der Gottorfer Globus. Bereits 1651 geplant, ist er heute als originalgetreue Rekonstruktion zu sehen.

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Fährableger nach Pellworm

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Schloss Gottorf in Schleswig

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Sicht auf die Schleusen des NOK in Kiel

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Schloss in Plön

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Strand Scharbeutz

Der Stellplatz versprüht richtiges Jachthafenflair und ist in der Hochsaison daher sehr gut frequentiert. Ein Spaziergang in die alte Fischersiedlung Holm lohnt, zumal um sich die zweiteiligen Klöndoren anzuschauen, die zum Schnack mit Nachbarn nur im oberen Teil geöffnet wurden. Etwas außerhalb und bereits auf dem Weg Richtung Eckernförde reizt dann noch ein Besuch der Wikingersiedlung Haithabu, seit Sommer 2018 UNESCO Weltkulturerbe.

OSTSEE, WIR LIEBEN DICH!

Am Sandstrand mit der parallel laufenden Promenade entlang bis zu den Gassen der Altstadt und zum Hafen bummeln – das ist möglich in Eckernförde. Alle genießen die Luft der Ostsee und freuen sich vielleicht auch, entgegen der Gezeiten an der Nordsee, hier immer Wasser am Strand zu haben. Der Stellplatz ist gut ausgestattet, allerdings, wie einige neu angelegte Plätze, vollautomatisiert und mit Schranke.

Ein alter Bekannter kreuzt nun erneut den Weg: Der Nord-Ostsee-Kanal ist wieder da, diesmal auf der Ostsee-Seite. In Kiel gibt es einen der besten Ausblicke inklusive Übernachtung auf dem Stellplatz Förde- und Kanalblick mit Aussichtsterrasse und Imbiss. Ist das schön – der Kanal und die Schiffe ziehen in den Bann, ob großer Containerfrachter oder Kreuzfahrtschiff, hier schippern sie sozusagen knapp an der eigenen Kaffeetasse vorbei. Wenn schon mal in Kiel, besuchen Marinefreunde sicherlich das Marine-Ehrendenkmal in Laboe oder klettern ins ausgestellte U-Boot. Entlang der Förde gibt es in Innenstadtnähe einen längeren Badestrand, unterschiedliche Schiffsabfahrten locken zusätzlich zu Ausflügen auf die Ostsee. Auch ein ausgiebiger Stadtbummel ist denkbar.

HOLSTEINISCHE SCHWEIZ FÜR ENTDECKER

Bei aller Liebe zur Ostsee heißt es jetzt allerdings erneut zurück ins Binnenland, an die herrliche Seenlandschaft der Holsteinischen Schweiz. Plön begeistert am großen und am kleinen See mit Schloss und der beliebten Prinzeninsel. Gleich zwei Stellplatzmöglichkeiten gibt es: zum einen für Kurzzeitaufenthalte ein paar Plätze am kleinen Plöner See mit Seeblick und nahe der fußläufigen Innenstadt. Wer ein paar Tage länger bleiben will, nutzt den 800 Meter weiter entfernten, idyllisch gelegenen Campingplatz mit Wohnmobilstellplätzen.

Beide Seen eignen sich zum Kanufahren oder Paddeln und Nordic-Walking-Fans kommen auf ausgeschilderten Routen ebenso auf ihre Kosten. Wer Lust auf Komfort mit Kapitän hat, bucht die 5-Seen-Rundfahrt per Schiff. Pedalritter freuen sich auf die 25 Kilometer lange Fünf-Seen-Radtour, die eigentlich in Malente beginnt, der Einstieg ist jedoch jederzeit entlang der Strecke – Dieksee, Behler See, Schöhsee, Großer Plöner See und Suhrer See – möglich. Traumhaft ist es allerdings auch, ganz entspannt einfach nur den Sonnenauf- oder -untergang zu genießen, während das Wasser leise ans Ufer plätschert.

Für alle, die nach Schloss Gottorf und Schloss Plön noch immer Lust auf Schloss und Geschichte haben, bietet die barocke, vierflügelige Schlossanlage in Eutin 850 Jahre bewegte Geschichte des Oldenburger Fürstenhauses. Zudem sehenswert sind der englische Landschaftsgarten und der sogenannte Küchengarten. Von Mai bis Oktober geöffnet ist auch der Eutiner Wasserturm, erbaut an der höchsten Stelle. Als Belohnung winkt bei schönem Wetter ein traumhafter Rundumblick über die Rosenstadt Eutin, den großen Eutiner See und die Holsteinische Schweiz. Der 2018 eröffnete Reisemobilpark ist als Ausgangspunkt für die Erkundung von Schloss, Altstadt und Wasserturm ideal, zudem abendlicher Ruhepol und am nächsten Tag geeigneter Startpunkt Richtung Ostsee.

AUSKLANG IN DER LÜBECKER BUCHT

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Nur ein paar Kilometer und doch eine andere Welt: Die Ostseestrände in Haffkrug und Scharbeutz liegen direkt ineinander übergehend in der Lübecker Bucht und sind äußerst beliebt. Hier reiht sich in der Hauptsaison Strandkorb an Strandkorb, das pralle Strandleben findet natürlich zwischen Promenade und Ostseewellen statt. Außerhalb dieser Zeit dürfte es etwas ruhiger sein, die Schönheit der belebenden Kombination aus Strand und Meer bleibt. Mit dem Womohafen Scharbeutz ist ein Stellplatz wunderbar strandnah und mit Schatten spendenden Bäumen ausgestattet.

Und so endet diese beeindruckende Entdeckungsreise in den nördlichsten Teil Deutschlands mit ganz viel getankter Energie aus der geballten Meeres-Kraft von Nord- und Ostsee sowie bleibenden Erinnerungen an den wunderschönen Norden.

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Abendstimmung am Plöner See

PRAKTISCHE HINWEISE

TOURISTENINFORMATIONEN

Tourist Information Hamburg

Am Hauptbahnhof (Hauptausgang Kirchenallee), 20099 Hamburg St. Pauli Landungsbrücken (zw. Brücke 4 und 5), 20359 Hamburg Welterbe Info Point im Chilehaus, Pumpen 6, 20095 Hamburg alle: Tel. +49 40 30051701, www.hamburg-tourism.de

Tourist-Information Büsum

Südstrand 11 (Freizeit- und Informationszentrum Watt’n Hus), 25761 Büsum, Tel. +49 4834 909114, www.buesum.de

Tourist-Info Brunsbüttel

Gustav-Meyer-Platz 2, 25541 Brunsbüttel, Tel. +49 4852 391186, www.echt-dithmarschen.de

Tourist-Info St. Peter-Ording

Badallee 1, 25826 St. Peter-Ording

(Ortsteil Dorf)

Maleens Knoll 2, 25826 St. Peter-Ording

(Ortsteil Bad)

beide: Tel. +49 4863 9990,

www.st-peter-ording.de

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Wohnmobilstellplatz am Stadthafen in Schleswig

Tourist Information Husum

Großstr. 27 (Historisches Rathaus), 25813 Husum, Tel. +49 4841 89870, www.husum-tourismus.de

Insel Sylt Tourismus-Service

Strandstr. 35, 25980 Sylt, Westerland Kirchenweg 1 (Bahnhof Westerland, im Pavillon), 25980 Sylt, Westerland beide: Tel. +49 4651 9980, www.insel-sylt.de

Touristinformation Schleswig

Plessenstr. 7 (gegenüber St.-Petri-Dom), 24837 Schleswig, Tel. +49 4621 850056, www.ostseefjordschlei.de

Tourist Info Großer Plöner See

Bahnhofstr. 5, 24306 Plön, Tel. +49 4522 50950, www.holsteinischeschweiz.de

Tourist-Info Scharbeutz

Strandallee 134, 23683 Scharbeutz, Tel. +49 4503 7794160, www.luebecker-bucht-ostsee.de

STELLPLÄTZE UND CAMPINGPLÄTZE

S 1.1 Wohnmobilhafen Hamburg (S. 266/D6) Grüner Deich 8 (Einfahrt über Süderstraße), 20097 Hamburg, Tel. +49 40 30091890, www.wohnmobilhafen-hamburg.de

GPS-Daten: N 53°32‘36“ E 10°01‘32“

Gebührenpflichtiger, ganzjährig geöffneter, sehr kompakter Stellplatz auf Schotteruntergrund, der für ca. 40 bis 50 Wohnmobile genutzt wird; komplette Infrastruktur; zentrale Lage (Stadtteil Hammerbrook), deshalb keine Ruheoase; gute Anbindung an Bus- und S-Bahn-Netz; idealer Ausgangspunkt für Stadtbesichtigungen, Innenstadt, Alster und Hafencity fußläufig.

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Reisemobilhafen St.-Peter-Ording

S 1.2 Wohnmobilparkplatz Am Außenhafen (S. 266/C6) Am Hafen (Nordermole/Außenhafen), 25348 Glückstadt, Tel. +49 4124 937585, www.glueckstadt-tourismus.de

GPS-Daten: N 53°47‘07‘‘ E 09°24‘37‘‘

Gebührenpflichtiger Stellplatz für ca. 15 Wohnmobile auf Schotter; keine Infrastruktur; geöffnet April bis Oktober; beliebt für seine Lage an der Elbe mit Blick auf die Schiffe (deswegen auch von anderen Besuchern stark frequentiert); in fußläufiger Nähe zur Stadtmitte.

S 1.3 Wohnmobilstellplatz Friedrichskoog-Spitze (S. 266/B5) Nordseestr., 25718 Friedrichskoog, Tel. +49 4854 219010, www.friedrichskoog.de

GPS-Daten: N 54°01‘58‘‘ E 08°50‘54‘‘

Gebührenpflichtiger, ganzjährig geöffneter Stellplatz für ca. 40 Wohnmobile auf Wiese; V/E (im Winter eingeschränkt); ruhig am Ortsrand gelegen, ca. 300 Meter bis zur Nordsee.

S 1.4 Wohnmobilhafen WMV Büsum (S. 266/B4) Dr.-Martin-Bahr-Str. 5, 25761 Büsum, Tel. +49 4834 9192, www.wohnmobiluebernachtungsplatz.de

GPS-Daten: N 54°07‘44‘‘ E 08°52‘08‘‘

Gebührenpflichtiger, ganzjährig geöffneter, parzellierter Großraumstellplatz auf 20 000 Quadratmeter Fläche für ca. 100 Wohnmobile auf verdichtetem Rasenuntergrund (witterungsbedingte Beeinträchtigungen möglich); komplette Infrastruktur (in der Nebensaison eingeschränkt); neben dem kurzweiligen Erlebniszentrum und Mitmachmuseum Phänomaniamager sowie nahe am Hafen gelegen, Ortszentrum und weitere Sehenswürdigkeiten fußläufig.

S 1.5 Reisemobilhafen St. Peter-Ording (S. 266/A4) Ketelskoog 4 (Am Marktplatz), 25826 St. Peter-Ording (Ortsteil Dorf), Tel. +49 4863 8171, www.reisemobilhafen-spo.de

GPS-Daten: N 54°18‘32‘‘ E 08°38‘07‘‘

Gebührenpflichtiger, nahezu ganzjährig geöffneter (Betriebspause 01.11.–15.12.) und parzellierter Stellplatz für 75 Wohnmobile auf Kies/Schotter; komplette Infrastruktur; ruhige Lage am Ortsrand, zu Fuß ca. 300 Meter zur Mitte von SPO-Dorf; nach SPO-Bad mit dem Fahrrad oder Ortsbus.

S 1.6 Wohnmobilplatz Margarethenruh (S. 266/B3) Süderhafen 8, 25845 Nordstrand, Tel. +49 4842 8553, www.camping-nordstrand.de

GPS-Daten: N 54°28‘10‘‘ E 08°54‘36‘‘

Gebührenpflichtiger, ganzjährig geöffneter, parzellierter und familiär geführter Stellplatz für 16 Wohnmobile auf Schotter mit Rasenanteil; komplette Infrastruktur; Teil eines Campingplatzes; kurzer Fußweg zum Deich.

S 1.7 Wohnmobilstellplatz Schöpfwerk Südwesthörn (S. 266/A2) Südwesthörner Str., 25924 Emmelsbüll-Horsbüll, Tel. +49 4665 605, www.emmelsbuell-horsbuell.net

GPS-Daten: N 54°47‘49‘‘ E 08°39‘38‘‘

Gebührenfreier, ganzjährig nutzbarer Stellplatz für offiziell drei Wohnmobile auf Rasen; V/E, Strom, öffentliches WC; außerhalb an einem Schöpfwerk, sehr ruhig und direkt hinterm Deich gelegen; ideal für ausgedehnte Deichspaziergänge oder das Herumtollen mit dem Vierbeiner am Hundeauslaufplatz; Imbiss und Restaurant in unmittelbarer Nähe.

S 1.8 Campingplatz Neuwarft (S. 266/A2)

Nordseestr. 20, 25899 Dagebüll, Tel. +49 4667 95140, www.nordfriesland-camping.de

GPS-Daten: N 54°43‘48‘‘ E 08°41‘57‘‘

Gebührenpflichtiger, ganzjährig geöffneter, parzellierter Campingplatz für 67 Wohnmobile; komplette Infrastruktur (Anmeldung im angrenzenden Hotel Neuwarft); in fußläufiger Nähe (ca. 250 m) zu Strand und Hafenmole mit Verbindungen nach Föhr und Amrum.

S 1.9 Wohnmobilstellplatz Schwimmhalle Niebüll (S. 266/B2) Böhmestr./Lornsenstr., 25899 Niebüll, Tel. +49 4661 601701, www.niebuell.de

GPS-Daten: N 54°47‘17‘‘ E 08°49‘28‘‘

Gebührenpflichtiger, ganzjährig nutzbarer Stellplatz (außer zwei Wochen im Juni zum Jahrmarkt) für 25 Wohnmobile/Caravans; V/E, Strom, WLAN, öffentliches WC; auf separater Fläche des Parkplatzes Marktplatz, direkt am Hallenbad gelegen; in fußläufiger Nähe zur Ortsmitte, guter Ausgangspunkt für Bahnfahrt nach Sylt.

S 1.10 Reisemobilhafen am Erlebnisbad Leck (S. 266/B2) Am Stadion 3, 25917 Leck, Tel. +49 4662 775000, www.reisemobilhafen-leck.de

GPS-Daten: N 54°46‘02‘‘ E 08°58‘51‘‘

Gebührenpflichtiger, ganzjährig geöffneter und parzellierter Stellplatz für 20 Wohnmobile auf Pflaster/Rasengitter; V/E, Strom; die Sanitäreinrichtungen des angrenzenden Erlebnisbades können während der Öffnungszeiten genutzt werden; ruhige Lage, Ortskern in fußläufiger Entfernung.

S 1.11 Wohnmobilstellplatz am Stadthafen (S. 266/C3) Am Hafen 5, 24837 Schleswig, Tel. +49 4621 801450, www.womoplatz-schleswig.de

GPS-Daten: N 54°30‘44‘‘ E 09°34‘05‘‘

Gebührenpflichtiger, ganzjährig geöffneter Stellplatz für 45 Wohnmobile auf Pflaster/Schotter; komplette Infrastruktur (Ende November bis Anfang März eingeschränkt); an der Marina und zentrumsnah gelegen; sehr schöne und nachgefragte Plätze in erster Reihe direkt am Wasser; Bistro und Hafencafé in unmittelbarer Nähe.

S 1.12 Wohnmobilstellplatz am Noor (S. 266/D3) Kakabellenweg 25, 24340 Eckernförde, Tel. +49 4351 9050, www.stadtwerke-eckernfoerde.de

GPS-Daten: N 54°27‘51‘‘ E 09°50‘04‘‘

Gebührenpflichtiger, ganzjährig geöffneter und ausgezeichneter Stellplatz für offiziell 49 Wohnmobile auf Rasengitter; komplette Infrastruktur; Zentrum und Strand fußläufig, städtische Busanbindung (kostenfrei); Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel in unmittelbarer Nähe.

S 1.13 Wohnmobilstellplatz Förde- und Kanalblick (S. 266/D4) Mecklenburger Str. 58, 24106 Kiel, Tel. +49 431 38908515, www.bella-vista-kiel.de

GPS-Daten: N 54°21‘49‘‘ E 10°08‘50‘‘

Gebührenpflichtiger, ganzjährig geöffneter Stellplatz für 32 Wohnmobile (davon elf in erster Reihe) auf Pflaster/Schotter; komplette, optimierbare Infrastruktur; sehr schön direkt am Nord-Ostsee-Kanal mit Blick auf die Schleusenanlagen und Kieler Förde gelegen (Bereiche A und C, 1. Reihe); Aussichtsterrasse mit Imbiss am Platz; Beeinträchtigungen durch Schleusenbetrieb und benachbartes Kieswerk möglich; an der Nordmole des Scheerhafens gelegen, ca. fünf Kilometer außerhalb vom Stadtzentrum.

S 1.14 Wohnmobilstellplatz Womo-Stop Plön (S. 267/E4) Hamburger Str., 24306 Plön, Tel. +49 4522 50950, www.ploen.de

GPS-Daten: N 54°09‘09‘‘ E 10°24‘16‘‘

Gebührenpflichtiger, ganzjährig geöffneter, abgegrenzter Stellplatz für zwölf Wohnmobile auf einem Parkplatzareal; V/E; direkt am Kleinen Plöner See gelegen; Zentrum, Schlossgarten und Prinzeninsel fußläufig; Beeinträchtigungen durch Parkplatzverkehr, Imbiss und Durchgangsstraße möglich.

S/C 1.15 Wohnmobilhafen Naturcamping Spitzenort (S. 267/E4) Ascheberger Str. 76, 24306 Plön, Tel. +49 4522 2769, www.spitzenort.de

GPS-Daten: N 54°08‘52‘‘ E 10°23‘52‘‘

Gebührenpflichtiger Stellplatz für zwölf Wohnmobile auf Schotterrasen; komplette Infrastruktur mit Gastronomie und Wassersportzentrum; geöffnet Anfang April bis Ende Oktober; unmittelbar vor dem Campingplatz, am Ortsrand von Plön gelegen; ÖPNV-Verbindung; Campingplatz hat Premiumlage auf der Halbinsel und ist vom Fluss Schwentine und dem Großen Plöner See umgeben.

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Wohnmobilstellplatz am Noor, Eckernförde

S 1.16 Reisemobilpark Eutiner See (S. 267/E4) Oldenburger Landstr. 21, 23701 Eutin, Tel. +49 4521 70970, www.reisemobilpark-eutin.de

GPS-Daten: N 54°08‘01‘‘ E 10°37‘46‘‘

Gebührenpflichtiger, ganzjährig geöffneter, neuwertiger Stellplatz für 24 Wohnmobile auf Schotter; komplette Infrastruktur; ÖPNV-Anschluss; ruhige und sehr schöne Lage direkt am Großen Eutiner See; Zentrum, Schlossgarten und Seepark fußläufig.

S 1.17 Womohafen Scharbeutzer Strand (S. 267/E5) Hamburger Ring 6–8, 23683 Scharbeutz, Tel. +49 1525 2885844, www.womohafen-scharbeutzer-strand.de

GPS-Daten: N 54°01‘52‘‘ E 10°45‘09‘‘

Gebührenpflichtiger, ganzjährig geöffneter und neuwertiger Stellplatz für 90 Wohnmobile auf Schotterrasen; komplette Infrastruktur (Sanitärgebäude evtl. noch im Bau befindlich); lebendige und sehr gute Lage in Nähe des Strandes; Ortskern in fußläufiger Entfernung.

2 ENTLANG DER OSTSEEKÜSTE VON LÜBECK BIS RÜGEN

Backsteingotik, Hanse und traumhafte Strände

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START- UND ENDPUNKT

Lübeck und Rügen

STRECKENLÄNGE

360 Kilometer

FAHRZEIT

14 Tage

Ob Lübecker Marzipan, stilvolle Bäderarchitektur oder Wanderparadies nahe der Rügener Kreidefelsen: Jegliche Art von Genuss lockt entlang der Ostseeküste. Dabei dem Charme glitzernder Wellen im Sonnenlicht erliegen oder den Wind im Gesicht spüren – so köstlich schmeckt Erholung. Imposante und geschichtsträchtige Hansestädte wie Lübeck, Wismar, Rostock und Stralsund laden zum Entdecken und Flanieren ein. Ob in Warnemünde, Ahrenshoop oder auf Rügen, jeder findet ganz sicher seinen persönlichen Lieblingsplatz. Die Ostseefeeling-Tour führt zu sehenswerter Backsteingotik, frischem Fisch, Kunst und Kultur, den berühmten Kreidefelsen und wunderschönen Sandstränden.

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Das Holstentor in Lübeck

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Ostseestrand Boltenhagen

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In Gedanken an Lübeck kommen doch gleich das einzigartige und prägende Holstentor, die Hanse und ihre Kaufmannshäuser, die Buddenbrooks sowie das legendäre Lübecker Marzipan in den Sinn. Diese Ostseetour startet mit genau der allseits bekannten mittelalterlichen Romantik.

BUDDENBROOKS UND BACKSTEINGOTIK

Ein Bummel durch die alten Gassen Lübecks, der ehemaligen Hauptstadt der Hanse, beginnt, ausgehend vom Wohnmobilstellplatz an den Media Docks, mit der Überquerung der alten Drehbrücke. Gleich rechts schließt sich der Museumshafen an, der Weg geradeaus durch die Engelsgrube hält auf beiden Seiten schmale Eingänge zu den für Lübeck typischen »versteckten« Gängen und Höfen parat. Die Breite Straße lädt zum Shoppen ein, an dieser entlang reihen sich weitere Sehenswürdigkeiten, etwa das Buddenbrookhaus in der Mengstraße, u. a. mit dem Förderverein Buddenbrookhaus und der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft. Die Marienkirche bestimmt das Bild der Lübecker Altstadt und ist Teil des UNESCO Welterbes. Das berühmte Rathaus in Backsteingotik schließt direkt an. Einige Meter weiter der Holstenstraße Richtung Trave folgend, grüßt das Spätmittelalter mit dem Holstentor.

AUSFLUG

LANDESHAUPTSTADT AM SCHWERINER SEE

Auch Schwerin lädt ein zum Bummeln und zum Wassersport. Für einen mehrstündigen Besuch eignet sich der Großparkplatz am Hauptbahnhof, denn er ist zugleich ein guter Ausgangspunkt zur Erkundung der Innenstadt. Zu Fuß geht’s am Pfaffenteich entlang in Richtung Fußgängerzone, sehenswerter Altstadt und selbstverständlich zum Schweriner Schloss, ansprechend umrahmt vom Gelände der Bundesgartenschau 2009. Die Schlossführung »Vom Keller bis zur Kuppel« ist ebenso ansprechend wie informativ.

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Schloss Schwerin

Aus Lübeck hinaus ruft der erste Sandstrand zum Eintauchen in Wellen und Wind. Durch ostseetypische Alleen führt ab Dassow die L 1 in Richtung Boltenhagen, das in einer Bucht mit einem über vier Kilometer langen Sandstrand punktet und zur Erholung von der Anreise bestens geeignet ist. Gleich zwei nebeneinanderliegende Wohnmobilstellplätze buhlen um die Gunst der Gäste, bevor es von hier, ausgeruht und neugierig, zur Hansestadt Wismar weitergeht.

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Blick über Rostock und Hafen

BÄDERARCHITEKTUR UND DAMPFLOK-NOSTALGIE

Entlang der B 105 geht es in die Hansestadt Wismar, die sogleich mit viel Flair, Geschichte und frischen Fischbrötchen begeistert. Ein Bummel lohnt sich: Vom Caravan-Park Westhafen ausgehend gilt der erste Stopp dem alten Hafen. Um in die Innenstadt zu kommen, bietet sich der Weg zu St. Nikolai, vorbei am Stammsitz von Karstadt und dann weiter zur Wasserkunst auf dem Marktplatz, an. Einen Blick wert ist das 1380 erbaute Gebäude »Alter Schwede«. Es gibt viel zu entdecken und Architekturfreunden geht das Herz auf bei all den wunderbaren Häusern der Altstadt im Stile der Backsteingotik.

Die Weiterreise führt nach Heiligendamm, dem ältesten Seebad Deutschlands (1793). Der Ort hat eine bewegte Geschichte hinter sich und erstrahlt teilweise in neuem, luxuriösem Glanz. Zwischen 18 und 8 Uhr ist der große Stell- und Parkplatz beim Jagdhaus kostenfrei, in einem 15-minütigen Spaziergang geht es durch den Wald zum Strand und zur Strandpromenade. Wer Glück hat, genießt nun den ersten traumhaften Ostsee-Sonnenuntergang der Tour.

Alle, die hier auch übernachten, besuchen ausgeruht und von Vogelgezwitscher geweckt am nächsten Tag das Münster in Bad Doberan