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Herausgeberinnen und Herausgeber

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Björn Knublauch, Jahrgang 1974, ist Jugenddiakon in Niederkaufungen und Referent für missionarische Jugendarbeit bei netzwerk-m, Kassel. Er liebt Freizeiten mit jedem Jahr mehr, seitdem er seine erste 1999 geleitet hat, und kann schon gar nicht mehr ohne. Er leitet jährlich 14-tägige Sommerfreizeiten in Europa für seine Gemeinde in Kooperation mit der Schüler-SMD. „Freizeiten sind einfach eine phantastische evangelistische Möglichkeit, um Jugendliche mit Jesus in Kontakt zu bringen, zu prägen und zu inspirieren. Und mich auch.“

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Jessica Leng, Jahrgang 1993, ist Mitarbeiterin für Freizeitorganisation im Reise-Werk, Hüttenberg. „Ich hatte als Kind immer super Mitarbeitende auf Freizeiten, die mich für Jesus begeistert haben. So manche Andacht und mancher Zeltlager-Überfall bleibt mir bis heute in Erinnerung. Nachdem ich jahrelang freiwillig wie beruflich auf Freizeiten mitgearbeitet habe, kann ich in meiner jetzigen Tätigkeit Mitarbeitende unterstützen, indem ich ihnen beim organisatorischen Teil der Freizeitplanung helfe.“

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Ingo Müller, Jahrgang 1983, ist Jugendreferent für Teenagerarbeit und Team-EC beim Deutschen EC-Verband, Kassel. „Freizeiten sind eine geniale Möglichkeit, um ganz elementare Schritte im Leben zu gehen. Mich haben Freizeiten rückblickend enorm geprägt, als Teilnehmer, Mitarbeiter oder auch Leiter. Mit diesem Buch wollen wir genau das unterstützen! Wir wünschen uns segensreiche Freizeiten.“

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Claudia Siebert, Jahrgang 1979, Kassel, ist Programmleiterin bei buch+musik, Stuttgart, und veröffentlicht seit vielen Jahren hauptberuflich Praxismaterial für die Kinder- und Jugendarbeit. In ihrer nebenberuflichen Selbstständigkeit als Mediengestalterin und in ihrem Ehrenamt im Vorstand des EC Hessen-Nassau hat sie immer wieder mit der unbeliebten rechtlichen Seite der Praxisarbeit zu tun und möchte Mitarbeitende unterstützen, diese gut umsetzen zu können.

Autorinnen und Autoren

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Maren Biedenbach, Jahrgang 1978, ist Diakonin und arbeitet als Jugendreferentin im Bezirksjugendwerk Brackenheim. „Freizeiten sind Orte, an denen Begegnung stattfindet, Freundschaften fürs Leben entstehen und Glaube erlebbar wird.“

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Johannes Büchle, Jahrgang 1966, Pfalzgrafenweiler, ist CVJM Landesreferent im CVJM Landesverband in Württemberg, Stuttgart. „Freizeiten sind für mich unendlich wertvolle Weggemeinschaften.“

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Daniel Dorn, Jahrgang 1983, ist geschäftsführender Jugendreferent im Bezirksjugendwerk Geislingen. „Freizeiten sind mit die prägendsten und intensivsten Zeiten überhaupt.“

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Julia Garschagen ist Leitende Referentin beim Zacharias Institut für Wissenschaft, Kultur und Glaube, Köln. Sie liebt Freizeiten, „weil man dabei Leben und Jesus so gut teilen kann“.

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Radek Geister, Jahrgang 1986, Leichlingen, arbeitet als Jugendleiter in der Kirchengemeinde St. Reinoldi Rupelrath (Solingen). Er bringt sich seit seiner Jugend in die Planung und Durchführung von Freizeiten ein.

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Sandra Greeb, Jahrgang 1980, ist Mitarbeiterin für Freizeitorganisation im Reise-Werk, Hüttenberg. Zunächst bei den Fackelträgern und jetzt im Reise-Werk ist sie beruflich mit Freizeiten beschäftigt, ehrenamtlich ist sie in der ev. Kirche und im CVJM aktiv.

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Prof. Dr. Wolfgang Ilg, Jahrgang 1973, ist Professor für Jugendarbeit/Gemeindepädagogik an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg. „Freizeiten sind (v)erdichtetes Leben – und ein Höhepunkt der Jugendarbeit!“

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Gudrun Keim, Jahrgang 1966, Frankenthal/Pfalz, ist Diplom-Pädagogin. „Freizeiten sind das Beste, das die christliche Jugendarbeit anzubieten hat.“ Mit dieser Überzeugung hat sie 30 Jahre lang Freizeiten der Schüler-SMD mitgeprägt.

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Tobias Kenntner, Jahrgang 1972, Neuffen, ist Landesjugendreferent für Young Life/Beziehungsinitiative im Ev. Jugendwerk in Württemberg, Stuttgart. Er ist seit 2014 für die Entwicklung des EJW/YOUNG LIFE BEACHCAMP verantwortlich mit dem Schwerpunkt Beziehungen gestalten.

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Jens König, Jahrgang 1986, ist Gruppenleiter im Freizeitreferat des Ev. Jugendwerks in Württemberg, Stuttgart. „Freizeiten sind für mich das Beste, was die evangelische Jugendarbeit zu bieten hat.“

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Vassili Konstantinidis, Jahrgang 1983, Kaufungen, ist Referent für Freiwilligendienste im CVJM Deutschland, Kassel. „Freizeiten sind für mich inhaltlicher Urlaub auf Zeit mit wertvollen Begegnungen.“

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Marco Koppe, Jahrgang 1984, Berlin, ist Geschäftsführer der Tafel-Akademie gGmbH. Er hat viele Jahre lang ehrenamtlich Freizeiten und Seminare für den CVJM geleitet, um vor allem junge Menschen in ihrer Persönlichkeit zu stärken und sie zu schulen.

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Johanna Krohmer, Jahrgang 1988, Pliezhausen, arbeitet in der Outdoorbranche. Schon als Kind verbrachte sie die Ferien mit ihrer Familie auf EJW-Freizeiten im Bergheim Unterjoch. Freizeiten-Fan ist sie seitdem geblieben.

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Johanna Müller, Jahrgang 1985, lebt bei Kassel und arbeitet bei der AG der CVJM, Kassel, mit internationalen Freiwilligen. „Freizeiten schaffen auf einzigartige Weise einen Ort der Gemeinschaft mit Jesus und mit anderen Menschen.“

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Fritz Ludwig Otterbach, Jahrgang 1972, Marburg, ist Inhaber vom Reise-Werk, Hüttenberg. Er organisiert seit 1995 zunächst bei der SMD und seit 2004 selbständig Jugendfreizeiten, Bus- und Fährfahrten für Jugendgruppen.

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Judith Otterbach, Jahrgang 1978, ist Dozentin am MBS, Marburg, und bildet künftige Erzieherinnen/Erzieher und Jugendreferentinnen/Jugendreferenten aus. „Ich war leidenschaftliche Freizeitteilnehmerin und Mitarbeiterin besonders von Skandinavienfreizeiten: genau mein Klima und viele Seen zum Reinhüpfen!“

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Steffen Rabenau, Jahrgang 1980, Ebsdorfergrund-Hachborn, ist Mitarbeiter für Freizeitorganisation im Reise-Werk, Hüttenberg. „Freizeiten zu organisieren war mein Hobby, das ich zum Beruf machen durfte.“

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Uwe Rannefeld ist Leiter der Chrischona Service-Gesellschaft (CSG). Als Versicherungsmakler bietet die CSG seit fast 30 Jahren Lösungen zu Vorsorge, Absicherung und Geldanlage von Einrichtungen, Firmen und Privatpersonen an.

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David Rattay, Jahrgang 1990, Bochum, ist Mitarbeiter für Neue Medien beim Deutschen EC-Verband, Kassel. „Freizeiten waren und sind für mich immer ein Highlight im Jahresverlauf, wie eine Tankstelle an der Alltagsautobahn, egal ob ich Mitarbeiter oder Teilnehmer bin.“

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Franz Röber, Jahrgang 1957, Nagold, ist Dipl. Religionspädagoge und arbeitet als Landesreferent in der Schülerarbeit des Ev. Jugendwerks in Württemberg, Stuttgart. „Freizeiten sind besondere Freiräume, Neues zu denken und zu glauben – und damit Prägezeiten fürs Leben!“

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Christoph Schneider, Jahrgang 1982, Calw, ist Landesjugendreferent für Young Life/Beziehungsinitiative im Ev. Jugendwerk in Württemberg, Stuttgart. Es gibt nichts, was sein Leben so stark beeinflusst wie vertrauensvolle Freundschaften.

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Christian Schönfeld, Jahrgang 1984, Betzenstein, ist Landesreferent im Bayrischen Jugendverband „Entschieden für Christus“ (EC) e.V. „Freizeiten waren und sind für mich einzigartige Erlebnisse, die mein Leben stark geprägt haben und immer noch prägen.“

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Cyrill Schwarz, Jahrgang 1970, ist Landesjugendreferent und leitet das Freizeitreferat im Ev. Jugendwerk in Württemberg, Stuttgart. „Es ist ein Privileg, Freizeiten zu planen und zu gestalten. In der Freizeitarbeit steckt ein riesen Potential, das begeistert mich.“

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Alma Ulmer, Jahrgang 1961, ist Landesjugendreferentin im Ev. Jugendwerk in Württemberg, Stuttgart. „Freizeiten bieten wie kaum ein anderes Angebot evangelischer Jugendarbeit die Chance, Kinder und Jugendliche mit dem Evangelium zu erreichen und Leben miteinander zu teilen.“

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Michael Weisbach, Jahrgang 1971, ist Leitender Referent des Bezirksjugendwerks Esslingen. „Freizeiten sind für mich wie Oasen mit einer immer sprudelnden Quelle. Dort finde ich Ruhe bei Gott. Und dann entsteht Großartiges. Kraft für Begegnungen und Erlebnisse auf der Freizeit und lange darüber hinaus.“

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Denis Werth, Jahrgang 1982, Dornholzhausen, ist Bundessekretär im CVJM-Westbund für Sport und Jugendevangelisation. „Ich liebe Freizeiten, weil ich intensive Gemeinschaft und Gott erleben darf.“

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Lucas Zehnle, Jahrgang 1992, Filderstadt-Bonlanden, arbeitet in der Sachbearbeitung von EJW Reisen im Ev. Jugendwerk in Württemberg, Stuttgart, und ist Berater für inklusive Jugendarbeit. „Freizeiten sind für mich alles. Ich bin auf viele Möglichmacher gestoßen und zu dem Menschen gereift, der ich heute bin.“

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buch+musik PRAXIS unterstützt ehren- und hauptamtlich Mitarbeitende in der christlichen Gemeindearbeit. Durch Wissen, Themen, Kreativität und Spiel erhalten die Mitarbeitenden Material, um Kinder, Jugendliche und Junge Erwachsene zu einem lebendigen Glauben einzuladen und im Leben den Glauben zu fördern.

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In unseren Veröffentlichungen bemühen wir uns, die Inhalte so zu formulieren, dass sie Frauen und Männern gerecht werden, dass sich beide Geschlechter angesprochen fühlen, wo beide gemeint sind, oder dass ein Geschlecht spezifisch genannt wird. Nicht immer gelingt dies auf eine Weise, dass der Text gut lesbar und leicht verständlich bleibt. In diesen Fällen geben wir der Lesbarkeit und Verständlichkeit des Textes den Vorrang. Dies ist ausdrücklich keine Benachteiligung von Frauen oder Männern.

Die Herstellung dieser Arbeitshilfe wurde gefördert aus Mitteln des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS).

Dieser Titel ist entstanden in Zusammenarbeit mit dem REISE-WERK, www.reise-werk.de, und dem Deutschen Jugendverband „Entschieden für Christus“ (EC), www.ec-jugend.de.

Impressum

© 1. Auflage 2020
buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart 2020

All rights reserved.

buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart
www.ejw-buch.de
ISBN Buch 978-3-86687-259-2
ISBN E-Book 978-3-86687-260-8

Born-Verlag, Kassel
www.bornverlag.de
ISBN Buch 978-3-87092-608-3

Lektorat: buch+musik – Claudia Siebert, Kassel
Umschlaggestaltung: buch+musik – Daniela Buess, Stuttgart
Satzprogrammierung: X1-Publishing, Stuttgart
Satz Downloads: buch+musik – Daniela Buess, Stuttgart
Bildrechte Umschlag, Inhalt: istock: Gearstd, Dimitrios Stefanidis, eriksvoboda; pixabay: JoDesign, JAKO5D, 3D_Maennchen
Bildrechte Autorenfotos: bei den Autoren / Büchle, Ilg, Kenntner, König, Schneider, Schwarz, Siebert, Ulmer: Julian Meinhardt, Stuttgart

Inhaltsverzeichnis
Ich liebe Freizeiten!
Der Freizeitplaner
Kapitel 1: Organisation
1.1 Ziele
1.2 Zielgruppe
1.3 Dauer und Entfernung
1.4 Teilnehmerzahl
1.5 Ort und Unterkunft
1.6 Reiseanbieter
1.7 Träger und Haftung
1.8 Kooperationspartner
1.9 Fahrt
1.10 Begleitfahrzeug
1.11 Verpflegung
1.12 Hygiene
1.13 Versicherung
Kapitel 2: Finanzen
2.1 Kalkulation und Kasse
2.2 Teilnehmerbeitrag
2.3 Mitarbeiterbeitrag
2.4 Zuschüsse
2.5 Fundraising
Kapitel 3: Werbung
3.1 Marketing
3.2 Werbetext
3.3 Einsatz von Bildern
3.4 Freizeitausschreibung
3.5 Werbung und Anmeldung
Kapitel 4: Information
4.1 Teilnahmebestätigung
4.2 Informationsbrief
4.3 Freizeitpass
4.4 Kommunikation mit den Sorgeberechtigten
Kapitel 5: Freizeitstart
5.1 Faktencheck
5.2 Material- und Packliste
5.3 Abreise und Busfahrt
5.4 Ankunft und Check-In
5.5 Notfälle
5.6 Krisenmanagement
Kapitel 6: Freizeitteam
6.1 Leitungsteam
6.2 Mitarbeiterteam
6.3 Teambuilding
6.4 Selbstverpflichtung
6.5 Führungszeugnis
6.6 Teamregeln
6.7 Teilnehmende im Blick
6.8 Teambesprechung
6.9 Gespräche mit Mitarbeitenden
6.10 Aussendung der Mitarbeitenden
6.11 Glaubensgemeinschaft
6.12 Menschen prägen
6.13 Mitarbeiterdank
6.14 Auswertung als Freizeitteam
Kapitel 7: Schulung und Kompetenzen
7.1 Schulungselemente
7.2 Bedürfnisse des Menschen
7.3 Entwicklungsphasen
7.4 Gruppenphasen
7.5 Beziehungen gestalten
7.6 Datenschutz
7.7 Urheberrecht
7.8 Aufsichtspflicht
7.9 Sanktionen
7.10 Prävention vor sexualisierter Gewalt
7.11 Inklusion
7.12 „Schwierige“ Teilnehmende
7.13 Seelsorge
7.14 Feedback
7.15 Andachten halten
7.16 Geschichten erzählen
Kapitel 8: Programmplanung
8.1 Vorbereitungsprozess
8.2 Deadline und Termine
8.3 Vorbereitungstreffen
8.4 Programmplanung: Grundlagen
8.5 Programmplanung: Programm finden
8.6 Programmplanung: Programm abstimmen
8.7 Vortreffen mit Teilnehmenden
8.8 Tagesleitung
8.9 Aufgabenverteilung
8.10 Freizeitregeln
8.11 Freizeitpaten
Kapitel 9: Programmelemente
9.1 Teilnehmende beteiligen
9.2 Geistliche Themeneinheiten
9.3 Bibellesen
9.4 Kleingruppen
9.5 Musik und Band
9.6 Gebet
9.7 Zeit der Stille
9.8 Abendabschluss
9.9 Nachmittagsprogramm
9.10 Abendprogramm
9.11 Missionarische und diakonische Einsätze
9.12 Erlebnispädagogik
9.13 Neue Medien im Programm
9.14 Workshops und Seminare
9.15 Besondere Aktionen
Kapitel 10: Nacharbeit
10.1 Nacharbeit
10.2 Feedbackmethoden während der Freizeit
10.3 Vorbereitung auf zu Hause
10.4 Nachtreffen
10.5 Familien unterstützen
10.6 Auswertung und Evaluation
Kapitel 11: Freizeitmodelle
11.1 Kinderstadt
11.2 Zirkusschule
11.3 Baustein-Freizeit
11.4 Pferde-Freizeit
11.5 Pfadfinderlager
11.6 Fußball-Camp
11.7 Wohnwoche
11.8 Ski-Freizeit
11.9 Segel-Freizeit
11.10 Baumhaus-Camp
11.11 Internationale Begegnung
11.12 Interkulturelle Freizeit
11.13 Surf-Camp
11.14 Bau- und Bibel-Camp
11.15 Führerschein-Freizeit
11.16 Secret Places
11.17 Erst-Spielen-Dann-Fahren
11.18 Trampen
11.19 Pilgern
11.20 Erlebniswochenende
Anhang
Herausgeberinnen und Herausgeber
Autorinnen und Autoren
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Ich liebe Freizeiten!

Ich hasse Freizeiten. Irgendwann vor, während oder nach jeder meiner über vierzig Freizeiten kam ich zu dieser Erkenntnis. Das war zum Beispiel, ...

Bevor du dieses Buch gleich demotiviert zur Seite legst: Es gab diesen Moment meist nur einmal pro Freizeit, aber Hunderte Male pro Freizeit gab es die Momente, in denen ich dachte: „Ich liebe Freizeiten!“

Doch bevor ich dir gleich von meiner Freizeitliebe berichte, muss ich ehrlich sein: Freizeiten sind ein echter Kraftakt. Gerade, wenn du sie gut vorbereitest, kostet dich das Zeit, Nerven, Liebe und manche Gebete. Aber ich verspreche dir, es lohnt sich. Dieses Buch ist eine geniale Hilfe, damit du an alles denkst und super Vorlagen nutzen kannst.

Vier Gründe, warum ich Freizeiten liebe:

Freizeiten verändern Leben.

Wäre ich heute Christ, ohne die vielen Freizeitmitarbeitenden, die in mich investiert haben? Wäre ich heute so ein Mann und Leiter, wenn ich nicht diese Freizeiterfahrungen gehabt hätte? Sicher nicht. Mich haben Freizeiten tief verändert. Und es gibt so viele Stories von Menschen, die auf Freizeiten Liebe und Annahme erlebt haben, Jesus Christus kennengelernt haben, Heilung und Trost erfahren haben, Ehepartner gefunden haben, Gaben entdeckt haben ... Der größte Lebensveränderer heißt Jesus. Er und seine Liebe prägen christliche Freizeiten, wenn die Mitarbeitenden dafür offen sind. Nehmen wir ihn deshalb bewusst von der ersten Planung bis zur letzten Abrechnung mit hinein.

Freizeiten sind der beste Ort für Glaubensvermittlung.

Glaubensvermittlung braucht Vertrauen, Echtheit und gute Worte. Für all das ist auf Freizeiten richtig viel Zeit und Raum. Die Teilnehmenden erleben mich von morgens bis abends, wir lachen, spielen, streiten. Nur so bekommen wir das Recht, in ihr Leben sprechen zu dürfen. Oft müssen wir viele Stunden Fußball oder UNO spielen, damit wir dann das Vertrauen für eine Andacht oder ein Seelsorgegespräch haben. Auf Freizeiten erlebe ich Teens immer wieder erstaunlich offen, da sie fernab von Schulstress, oft mit viel frischer Luft und Auslauf, spüren, dass es wichtigere Themen als Schule und YouTube gibt. Deswegen dürfen wir klar und deutlich biblische Geschichten erzählen, für ein Leben mit Jesus werben und tiefe Fragen stellen. Lasst uns diese Chancen nutzen.

Freizeiten sind „Gabenspielfelder“.

Am Anfang meiner Freizeiten habe ich unser Team oft mit einem Werkzeugkoffer verglichen. Es gibt da den Hammer (Ulf, 40, kann gut Zelte aufbauen und rohe Kartoffeln zerquetschen), den ganz kleinen Uhrmacher-Schraubenzieher (Ilse-Dore, 17, kann super gut Handlettering und flüstern) und die Multi-Tools (Chris, 38, kann alles ein bisschen, aber nichts richtig genial). Auf Freizeiten braucht man so viele Gaben und es ist die Chance, sich auszuprobieren. Ich ermutige dich: trau Leuten etwas zu. Es muss nicht immer dieselbe Person die Andacht halten. Und probiere dich selbst mutig aus. Gott hat geniale Gaben in dich und dein Team gelegt. Manche sieht man, viele sind noch verborgen.

Freizeiten müssen nicht perfekt sein.

Dieses Buch kann dir richtig gut helfen, aber vielleicht auch das Gefühl geben, dass du an alles denken musst. Ja, du sollst dir Gedanken machen und nicht leichtfertig das Essen oder die Versicherung weglassen. Aber du wirst beim Planen und Leiten einer Freizeit Fehler machen. Gott liebt es, gnädig zu sein. Sei du es auch: mit dir, den Teilnehmenden und deinen Mitarbeitenden.

Jetzt darfst du loslegen und deine Liebe zu Freizeiten entdecken oder vertiefen. Fang doch vielleicht gleich mit Kapitel 10 an. Denn das ist der größte Schwachpunkt bei vielen Freizeiten: die Nacharbeit.

Gott segne dich und dein Team bei deiner nächsten Freizeit.

Chris Pahl
Projektleiter des Jugendevents CHRISTIVAL22
E-Mail: chris.pahl@christival.de, Instagram und YouTube: @christipahl

Der Freizeitplaner

„Freizeiten planen – da gibt es kein fertiges Rezept!“ Das stimmt wohl. Dennoch möchten wir mit dem Freizeitplaner die Zutaten für eine gute Basis der Planung, Durchführung und Nacharbeit liefern. In zehn Kapiteln finden sich alle wichtigen organisatorischen und inhaltlichen Themen, die für praktisch jede Kinder-, Teen-, Jugend-, Erwachsenen-, Familien-, Gemeinde- und Seniorenfreizeit angewendet werden können; ob im In- oder Ausland, nur für ein Wochenende oder zwei Wochen in den Ferien. Die erste Ausgabe des Freizeitplaners erschien 2014. Seitdem ist viel passiert. Deshalb haben wir die Kapitel und Themen für diese überarbeitete Neuauflage nicht nur neu strukturiert, sondern auch aktualisiert und um neue Themen (z. B. „Führungszeugnis“, „Beziehungen gestalten“, „Datenschutz“ oder „Inklusion“) ergänzt. Im neuen 11. Kapitel sind ganz verschiedene Freizeitmodelle für Kinder, Jugendliche und Junge Erwachsene als Inspiration beschrieben.

Alle Inhalte sind als Hinweise zu sehen, die erfahrene Freizeitleute geben möchten. Die große Autorenschaft bringt auf ganz unterschiedliche Weise und mit verschiedenen Blickrichtungen ihr Wissen für gelingende Freizeiten ein.

Um das Lesen und Anwenden der Hinweise zu vereinfachen, ist das Buch mit verschiedenen Hilfen versehen:

Thematisch durch das Buch

Auf den folgenden Seiten findet sich zunächst ein klassisches Inhaltsverzeichnis, das Kapitel für Kapitel und Thema für Thema durch das Buch leitet. Hier gibt es die Schwerpunkte Organisation, Finanzen, Werbung, Information, Freizeitstart, Freizeitteam, Schulung und Kompetenzen, Programmplanung, Programmelemente und Nacharbeit. In dieser überarbeiteten Neuauflage haben wir bei den Kapiteln noch mehr Wert auf die thematischen Schwerpunkte und Zusammenhänge gelegt.

Chronologisch durch das Buch

Nach dem klassischen Inhaltsverzeichnis folgt eine chronologische Übersicht, die die Themen und somit Aufgaben nach dem „Erledigungszeitpunkt“ sortiert. So gibt es Aufgaben, die bereits lange im Voraus anstehen, andere wiederum sind erst ein paar Tage davor oder direkt während der Freizeit vorzubereiten oder zu erledigen. Diese Übersicht ist auch als Download (s. unten) verfügbar.

Der „Erledigungszeitpunkt“ ist auch am Ende jedes Beitrags noch einmal vermerkt.

Checklisten

Am Ende vieler Beiträge befinden sich Checklisten, die in Kürze die wichtigsten Punkte zusammenfassen. Diese Checklisten gibt es ebenfalls als Download (s. unten). Bei den Checklisten unterscheiden wir grundsätzlich „Absprachen“ – das sind Fragen, die mit anderen zu klären sind – und „Aufgaben“, die zum Handeln auffordern. Die Checklisten sind jeweils entsprechend benannt und somit leicht auseinanderzuhalten.

Verweise

Darüber hinaus wird in einigen Beiträgen auf andere Bücher und/oder Onlineangebote verwiesen, die die Autorin / der Autor empfiehlt.

Downloads

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Unter www.ejw-verlag.de/download sowie www.bornverlag.de/downloads können die in diesem Buch enthaltenen Checklisten sowie zusätzliche Informationen als digitale Daten heruntergeladen werden.
Der Kauf des Buches berechtigt zum Downloaden, Ausdrucken, Kopieren und Verwenden dieser Daten, sofern sie zur Vorbereitung und Durchführung der Inhalte dieses Buches verwendet werden. Eine Vervielfältigung, Verwendung oder Weitergabe darüber hinaus ist ohne Erlaubnis ausdrücklich nicht gestattet.

Rechtliche Hinweise

Die Informationen in diesem Buch stellen keine Rechtsberatung dar. Die Autorinnen und Autoren, die Herausgeberinnen und Herausgeber sowie der Verlag übernehmen keine Gewähr und somit keine Haftung für die Korrektheit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen.

Redaktioneller Stand: Oktober 2019.

Für in diesem Titel enthaltene Links auf Websites/Webangebote Dritter übernehmen wir keine Haftung, da wir uns deren Inhalt nicht zu eigen machen, sondern sie lediglich Verweise auf den Inhalt darstellen. Die Verweise beziehen sich auf den Inhalt zum Zeitpunkt des letzten Zugriffs: 04.10.2019.

Frohe Vorbereitungen und immer gute Ideen wünschen die Herausgeber

Björn Knublauch, Jessica Leng, Ingo Müller und Claudia Siebert

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1.1 Ziele

Was bewegt uns dazu, eine Freizeit anzubieten? Auch wenn die spontane Antwort auf diese Frage „Weil unsere Gemeinde schon immer eine Skifreizeit macht, das ist Tradition.“ oder auch „Es ist eine wichtige Einnahmequelle für die Jugendkasse.“ sein mag, so kommen hoffentlich bei genauerem Überlegen tiefere Beweggründe auf. Früher oder später wird sich diese Frage stellen – spätestens, wenn es an die Programmplanung (s. „Kapitel 8: Programmplanung“) geht.

Wozu soll die Freizeit dienen?

Was wollen wir unseren Teilnehmenden bieten? Eine Woche voll Jubel, Trubel, Heiterkeit? Eine Abwechslung von Zuhause? Entspannung? Action? Tiefgang? Mögliche Freizeitziele:

Oft mischen sich diese Ziele natürlich. Trotzdem empfiehlt es sich, sich für eine Gewichtung zu entscheiden. Es ist oft gewinnbringender, ein „Freizeitprofil“ festzulegen, das eine bestimmte Zielgruppe ansprechen soll, als im Schrotflinten-Prinzip möglichst viele Interessen abzudecken. Man muss nicht alles anbieten.

Gleichzeitig sind die Ziele auch stark abhängig von der Zielgruppe. Wer kommt denn (wahrscheinlich) überhaupt mit (s. Kap. „1.2 Zielgruppe“)? Was brauchen diese Leute?

Es ist empfehlenswert, diese Fragen frühzeitig im Mitarbeiterteam aufzuwerfen, einmal gemeinsam darüber zu brainstormen und zu beten, was Gott mit der Freizeit vorhaben könnte. Wenn es die fünfzehnte Freizeit nach demselben Schema ist, lohnt es sich vermutlich zu reflektieren, ob der Bedarf, den man im Umfeld wahrnimmt, noch von diesem Konzept gestillt wird, oder ob es Zeit für Neuerungen ist. Wenn es die erste Freizeit ist, die man plant, oder das erste Mal für eine bestimmte Gruppe, kann es sehr hilfreich sein, sich bei ehemaligen Mitarbeitenden und Teilnehmenden umzuhören: Wie war die Stimmung? Was waren Highlights und was Flops? In den meisten Fällen werden diese Fragen nach einer Freizeit reflektiert und bewertet, oft sogar mit Protokoll (s. Kap. „10.6 Auswertung und Evaluation“). Das sind wertvolle Infos, die bei der jetzigen Planung auf jeden Fall wieder beachtet werden sollten.

Zeitpunkt: noch über ein Jahr

Checkliste Absprachen

Jessica Leng

1.2 Zielgruppe

Eine der wichtigsten Fragen, die im Vorfeld einer Freizeit zu klären sind, ist die Frage nach der Altersbegrenzung der Teilnehmenden, vor allem im Kinder- und Jugendalter. Welche Altersgruppe an einer Freizeit teilnimmt, bestimmt das Programmangebot wesentlich mit. Seit Jahren bewährt hat sich die Aufteilung in Kinder (6 bis 11 Jahre), Teens (13 bis 16 Jahre), ältere Jugendliche (16 bis 19 Jahre) und Junge Erwachsene (18 bis 27 Jahre). Außerdem gibt es zunehmend Angebote für „Pre-Teens“ (10 bis 13 Jahre).1

„Nirgendwo sonst im Leben unterscheiden sich Gleichaltrige so deutlich voneinander wie im Jugendalter.“2

Schon diese jeweils relativ enge Altersbegrenzung umfasst Menschen mit sehr unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnissen, die eine hohe Anforderung an das planende und durchführende Team stellt.3 Doch immer wieder stellt sich aufgrund von Teilnehmerzahl oder guten Kontakten die Frage, ob diese enge Altersbegrenzung erweiterbar ist. Grundsätzlich gilt, dass das Entwicklungsalter oft nicht dem tatsächlichen Alter entspricht, eine Entscheidung im Einzelfall also durchaus begründet sein kann.

Gleichzeitig ist unbedingt zu beachten, dass Kinder und Teens sich sehr stark in den Bedürfnissen und Ansprüchen unterscheiden, die sie an eine Freizeit stellen. Eine Mischung der Altersgruppen kann für einzelne Tage oder bestimmte Aufträge sinnvoll und bereichernd sein, auf längere Sicht aber frustriert sie die Teilnehmenden.

Ob Teens und Jugendliche auf unterschiedliche Freizeiten fahren oder gemeinsam ihren Urlaub verbringen, hängt von vielen Faktoren ab. Grundsätzlich ist es reizvoll und lohnend, für Teens und Jugendliche jeweils ein eigenes, spezifisches Programm zu entwickeln. Dabei brauchen die Teilnehmenden umso mehr (tages-)strukturierende Angebote je jünger sie sind.

Bei der Ausweitung der Altersstruktur einer Junge Erwachsenen-Freizeit auf unter 18-Jährige ist zu beachten, dass Minderjährige andere Anforderungen an die Aufsichtspflicht stellen als die bereits Volljährigen. Das Gleiche gilt entsprechend für unter 16-Jährige. (Vgl. Kap. „7.8 Aufsichtspflicht“.)

Entwicklungspsychologische Basics

Für Kinder ist eine Freizeit häufig die erste Gelegenheit, bei der sie längere Zeit von ihren Eltern getrennt sind. Das ist für Kinder und Eltern eine Herausforderung! Wenn sie diese jedoch gut bewältigen, können sie andere Rollen als in ihrer Familie ausprobieren und in ihrem Selbstbewusstsein wachsen.

Die zentrale Frage für Teens, Jugendliche und auch Junge Erwachsene ist die Frage nach der eigenen Identität. Wer bin ich? Wen sehen die anderen in mir? Wer bin ich ohne meine Eltern? Eine Freizeit bietet einen idealen Rahmen für die Erforschung dieser Fragen, für neue Freundschaften und im besten Fall einen Schutzraum für ein Sich-selbst-Erproben!

Zeitpunkt: noch über ein Jahr

Checkliste Absprachen

Judith Otterbach

1 In der Vergangenheit zählte man die Pre-Teens zu den Kindern, doch weil die Pubertät immer früher einsetzt, unterscheiden sich die Interessen dieser Altersgruppen zunehmend.

2 Oerter, Ralf / Montada, Leo: Entwicklungspsychologie, Beltz, Weinheim 41998, S. 335.

3 Insbesondere bei den Pre-Teens ist in der Programmplanung zu beachten, dass Mädchen in diesem Alter in der Regel körperlich und zum Teil auch geistig weiter entwickelt sind als Jungen.

1.3 Dauer und Entfernung

Die Festlegung auf einen Freizeitort bestimmt gleichzeitig einige weitere Fakten der Freizeit: Wie erreichbar sind die Ansprechpersonen im Notfall? Wie lang werden die Fahrten? Wie viel Zeit bleibt dann noch vor Ort? Freizeitdauer und Entfernung hängen deshalb unweigerlich miteinander zusammen. Dazu gibt folgende Übersicht einige Hinweise:

Dauer

Entfernung

Merkmale

Beispiel

kurz,
2 – 3 Tage

nah

in der Nähe des Wohnortes, geringe Anreisekosten, oft unabhängig von Schulferien oder Urlaub (breite Zielgruppe kann mitfahren), nicht weiter als 1 Stunde Anreise

Wochenendfreizeit, Gemeindefreizeit

mittel,
4 – 7 Tage

vor Ort

alle wohnen für eine Woche im Gemeindehaus und gehen von dort aus ihrer täglichen Beschäftigung wie Schule oder Beruf nach, man verbringt die Nachmittage und Abende zusammen

Alltagsfreizeit, Wohnwoche

mittel,
4 – 7 Tage

mittel

als „Zweiturlaub“ oder für ein schmales Budget, nicht mehr als 3 Stunden Fahrt entfernt oder sogar mit ÖPNV erreichbar (längere Anreisewege sind bei dieser Dauer meist unwirtschaftlich)

Zeltlager für Kinder

mittel,
7 – 10 Tage

weit

Aktivfreizeiten, oft verbunden mit hohen Kosten für Guides / Liftpass / Sportequipment u. Ä., deshalb nicht zu lang, bis zu 8 Stunden Fahrt (noch längere Anreisewege sind meist unwirtschaftlich)

Kletterfreizeit in Südfrankreich

lang,
> 10 Tage

weit

Familien- oder Jugendfreizeit, Anreise bis zu 24 Stunden (inkl. z. B. Fährüberfahrt) im Verhältnis zur Dauer gerechtfertigt (in dieser Zeit erreicht man die meisten attraktiven Ziele innerhalb Europas)

Teencamp in Spanien

sehr lang,
> 3 Wochen

weit

Einsatzfreizeit im weiteren Ausland, oft mit viel Eigenorganisation, eher für eine ältere Zielgruppe

Volontäreinsatz als Gruppe im Erstaufnahmelager

Zeitpunkt: noch über ein Jahr

Jessica Leng

1.4 Teilnehmerzahl

Wie viele Teilnehmende wollen und können wir mitnehmen? Keine leichte Frage, denn die Argumente sind auf beiden Seiten gut. Bei groß angelegten Freizeiten muss man weniger (oder keine) Personen abweisen, kommt bei Themen wie Essensplanung oder Busanmietung oft pro Kopf günstiger weg und die Möglichkeiten für gemeinsame Spiele und Aktionen sind groß. Kleine Freizeitgruppen sind oft einfacher in der Planung, schaffen ein engeres Gemeinschaftsgefühl und können vor Ort leichter ausgefallene Aktionen anbieten (eine Kanutour mit zwanzig Personen ist wesentlich entspannter als mit fünfzig). Aber es gibt häufig auch einfach „harte Fakten“, die die Teilnehmerzahl vorgeben.

Faktoren, die die Teilnehmerzahl einer Freizeit beeinflussen:

Größe der verfügbaren Zielgruppe

Fahren wir mit unserer fest bestehenden Gruppe? Dann ist die Teilnehmerzahl von Anfang an gesetzt und Unterkunft und Transport können dementsprechend ausgewählt werden. Wollen wir die Freizeit extern, vielleicht sogar überregional ausschreiben? Dann sollte die Kapazität dafür auch entsprechend vorhanden sein (vgl. Kap. „3.1 Marketing“). Haben wir Teilnehmende mit speziellem Betreuungsbedarf dabei? Dann müssen (zusätzliche) Mitarbeitende dafür eingeplant werden (vgl. Kap. „7.11 Inklusion“).

Altersgruppe der Teilnehmenden

Kinder und Teens benötigen in aller Regel weitaus mehr Betreuung, Aufsicht und Anleitung als Jugendliche oder Junge Erwachsene (vgl. Kap. „1.2 Zielgruppe“). Nicht weil sie „schwieriger“ wären, sondern weil bei ihnen je nach Alter nicht nur eine sicherheitsspezifische Aufsicht nötig ist (z. B. Regeln zum Verlassen des Geländes, vgl. Kap. „7.8 Aufsichtspflicht“ und Kap. „8.10 Freizeitregeln“), sondern auch sichergestellt werden muss, dass ihre Grundbedürfnisse gestillt werden, die sie selbst vernachlässigen würden. Zu den grundlegenden körperlichen Bedürfnissen zählen unter anderem Essen, Trinken, Hygiene, Schlaf und Wach-Ruhe-Rhythmus (s. Kap. „7.2 Bedürfnisse des Menschen“).

Anzahl der verfügbaren Mitarbeitenden

Bevor man Anmeldungen für eine Freizeit annimmt, sollte feststehen, wie viele Mitarbeitende mitfahren können. Daraus ergibt sich anhand des Betreuungsschlüssels schon früh ein deutliches Bild, wie viele Teilnehmende man überhaupt mitnehmen kann. Obwohl es keine rechtlich bindenden Regelungen zum Betreuungsschlüssel gibt, werden folgende Richtwerte4 empfohlen:

Teilnehmende bis 12 Jahre: max. 1 : 12
Teilnehmende ab 13 Jahre: max. 1 : 15

Dabei zählen nur die Mitarbeitenden, die Betreuungsaufgaben und Aufsichtspflichten übernehmen; das Küchenteam wird also beispielsweise separat dazugezählt. Außerdem stellt sich die Frage, ob Aktionen geplant sind, die entweder mehr Mitarbeitende benötigen (z. B. Ausflüge in Kleingruppen) oder speziell geschulte Mitarbeitende (z. B. Rettungsschwimmer, Kletterschein ...).

Schwierigkeitsgrad der geplanten Aktionen

Beinhaltet das Programm geplante Aktionen, die besondere Risiken bergen und deshalb eine verstärkte Aufsicht benötigen? Dies können sein: Ausflüge in große Städte, Schwimmen im offenen Meer, Rafting oder Outdoor-Übernachtungen. Dann sollte überlegt werden, die Teilnehmerzahl unter dem üblichen Betreuungsschlüssel zu halten, um die Aufsicht in diesen Situationen gewährleisten zu können.

Kapazität der Unterkunft und des Transportmittels

Wenn die Freizeit immer zum gleichen Ort, in dasselbe Haus geht, steht die Teilnehmerzahl damit bereits von Anfang an fest. Die Kapazität des Hauses gibt sie vor. Oft ist es jedoch so, dass erst Angebote für Häuser, Camps, Busse usw. eingeholt werden und man bei der Anfrage, spätestens jedoch bei Buchung eine verbindliche Personenanzahl nennen muss (s. Kap. „1.5 Ort und Unterkunft“ und Kap. „1.9 Fahrt“). Hier muss man auf jeden Fall die vertraglichen Vereinbarungen kennen! Kann die gebuchte Personenzahl später nicht mehr kostenfrei angepasst werden (z. B. wenn weniger Anmeldungen kommen als erhofft), empfiehlt es sich, erst einmal die Mindestteilnehmerzahl zu buchen und später bei Bedarf aufzustocken.

Zeitpunkt: noch über ein Jahr

Jessica Leng

4 Reisenetz, Deutscher Fachverband für Jugendreisen: Jugendreiseratgeber – Verbandsübergreifender Ratgeber für Sichere Jugendreisen, Berlin 2016, S. 18 – www.reisenetz.org.

1.5 Ort und Unterkunft

Freizeitunterkünfte können sehr unterschiedlich sein: Häuser mit Selbst- bzw. Vollverpflegung, Campingplätze, Segelschiffe, Baumhäuser, Wohnwagen ... Die Suche nach dem richtigen Ort und der richtigen Unterkunft ist oft einer der ersten Beschlüsse, die in der Freizeitplanung getroffen werden: „Lasst uns eine Campingfreizeit in Schweden veranstalten!“ Doch es ist gut, hier nicht in Aktionismus zu verfallen, sondern sich erst einmal bewusst zu machen, welche Faktoren die Wahl des Ortes und der Unterkunft beeinflussen:

Gruppengröße

Vor der Unterkunftssuche sollte zumindest eine grobe Vorstellung vorhanden sein, mit wie vielen Personen man unterwegs sein wird (s. Kap. „1.4 Teilnehmerzahl“).

Altersgruppe und Entfernung

Wie bereits in Kapitel „1.2 Zielgruppe“ erwähnt, muss bei Teilnehmenden unterschiedlicher Altersgruppen auf unterschiedliche Bedürfnisse verstärkt geachtet werden. Bei einer Kinderfreizeit ist es sicherlich ideal, im Nahbereich oder nahen Ausland (mit kurzer Anfahrt) eine Freizeit durchzuführen, sodass „Heimweh-Kinder“ im Notfall von den Eltern abgeholt werden können. Jugendliche haben oft bereits einen oder mehrere Urlaube ohne Eltern hinter sich, hier kann man flexibler sein, was die Entfernung angeht (vgl. Kap. „1.3 Dauer und Entfernung“).

Ziel und Aktivitäten

Wenn das Ziel (s. Kap. „1.1 Ziele“) der Freizeit ist, Alltag zu teilen, ist ein Camp mit Selbstverpflegung vermutlich besser geeignet als eine Jugendherberge mit vollem Service. Wenn es eine Zeit der Besinnung sein soll, ist ein entlegenes Haus am See vermutlich besser geeignet als ein Campingplatz mit 200 anderen Jugendlichen. Auch sollte man sich im Klaren sein, dass die Wahl der Unterkunft grundlegend bestimmt, welche Aktivitäten nachher durchführbar sind. Nicht nur Ausflugsmöglichkeiten werden damit vorgegeben; die Größe der Gruppenräume, des Geländes und die Umgebung beeinflussen die Programmplanung (s. „Kapitel 8: Programmplanung“) später erheblich.

Dauer und Termin

Wie erwähnt, sollten Freizeitdauer und Entfernung zur Unterkunft im Verhältnis stehen (s. Kap. „1.3 Dauer und Entfernung“).

Notfallmanagement

Ein Szenario, über das man am liebsten gar nicht nachdenken möchte, sind Notfälle während einer Freizeit. Aber bei der Auswahl von Ort und Unterkunft sollte dieser Gedanke zumindest einmal durchgespielt werden. Was wäre, wenn sich jemand schwer verletzt, die Gruppe ein schweres Unwetter erlebt oder in eine Situation kommt, in der sie auf Hilfe angewiesen ist? Es ist gut, diese Frage vorher zu stellen und dann die Eignung des Ortes abzuwägen (zumindest die Dinge, die man vorher in Erfahrungen bringen kann, z. B. die Entfernung zum Krankenhaus, Notunterkünfte; s. Kap. „5.6 Krisenmanagement“).

Preisniveau

Eine Freizeit in der französischen Schweiz wird sich nicht nur im Hauspreis von Bulgarien unterscheiden. Auch die Kosten für Ausflüge, Essen und Material werden je nach Preisniveau eines Landes oder einer bestimmten Gegend höher oder niedriger ausfallen.

Entscheidungshilfe

Bei der Suche eines Ortes und einer Unterkunft kann ein kurzer Fragebogen mit den wichtigsten Punkten hilfreich sein, die es zu klären gilt – je nach Präferenz können diese natürlich variieren. Wichtige Punkte sind:

Falls möglich, ist es ein großer Vorteil, den Ort und die Unterkunft vorab zu besichtigen. Falls das nicht möglich ist, sollte ein Anbieter (s. Kap. „1.6 Reiseanbieter“) gefunden werden, der die Unterkunft selbst sehr gut kennt und alle nötigen Auskünfte geben kann.

Checkliste Absprachen

Zeitpunkt: noch über ein Jahr

Jessica Leng

1.6 Reiseanbieter