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© Peter Deglow, Baden-Baden

© Fotos: Peter Deglow

© Editorial, Dr. Dr. Brigitte E.S. Jansen, Baden-Baden

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Printed in Germany

Verlag Gesellschaft für Arbeitsmethodik® e.V.,
c/o Dr. Jansen, 76530 Baden-Baden,
Balger Hauptstr. 31
https://gfa-forum.de/gfa-verlag

ISBN: 978-3-948646-03-5

Editorial

Peter Deglow – Versuch einer Annäherung an den Künstler

„Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen“ pflegte Johann Wolfgang von Goethe zu sagen. In der abstrakten Malerei wirkt diese Gegenstandslosigkeit wie ein großes Abenteuer, dessen Entdeckergeist den Betrachter mit in seinen Bann zieht. Vielfältig wirken die Farbtöne in feinen Nuancen und Changieren zwischen Farbkontrasten, die ein werkeigenes Universum erzeugen. Die Intensität des Farbauftrages spielt in diesem Zusammenhang eine größere Rolle und löst sich vom Zwang, Etwas darstellen zu wollen, durch gefühlte Komposition, die entweder seicht oder intensiv auf die Leinwand aufgetragen wird. Peter Deglow‘s Kunst verkörpert in diesem Sinne die Informelle Malerei und den Abstrakten Expressionismus durch berauschende Farben, deren Intentionen Ausdruck intuitiver Prozesse sind. Vielmehr wird die Kreativität aus der eigenen Tiefe geborgen und spielt auf einen Automatismus an, der unter Ausschluss jeder Form der Vernunft, die Ursprünge, das Unbewusste erforscht. Diese spiritistischen oder psychischen Anklänge, sind meditativ betrachtet - reine Versenkung, die sich in der Literatur im automatischen Schreiben oder im ZEN nahen Haiku äußert und in der Malerei im Action Painting Pollocks, in der Farbfeldmalerei Rothkos oder im abstrakten Expressionismus eines Kandinskys. In diesem Zusammenhang entstanden zum Beispiel Jackson Pollocks Bildschöpfungen stets in einem spontanen Prozess, deren Malweise er nach eigenen Aussagen mit den Sandbildern nordamerikanischer indigener Völker verglich. Auch Peter Deglow versetzt sich durch die Beschäftigung mit der Farbe und der Gestaltung in einen meditativen Zustand, deren Aussage innere menschliche Landschaften wiederspiegeln.

Ein nach außen getragenem Gefühl von Ganzheit, welches sich unmittelbar aus dem Gefühlten heraus abzeichnet. So wechseln Leidenschaft und Spannung, aber auch Ruhe, Erdung sowie Harmonie sich als Farbauftrag gegenseitig ab und kehren das Innere, das Unbewusste, nach außen. Dieser künstlerische Schaffensprozess ist der Beginn einer meditativen Auseinandersetzung, welche den Künstler strikt technisch beim Aufspannen der Leinwand erdet und beflügelt, sobald erste Farbzeichnungen die Leinwand bedecken. Intuitiv spiegeln diese die Gedanken und Gefühle der Seele wieder, deren disruptiver Ausbruch abstrakte Landschaften erzeugt. Diese könnten nicht unterschiedlicher sein und beweisen die unendlich vielgestaltige Ausdruckskraft körperloser Sphären, in dessen Mitte der Betrachter sein eigenes Wesen reflektiert und seine Gefühle erkundet. Das Bild hat somit etwas zu sagen und tritt in den Dialog zwischen Sichtbarkeit und Erkennen und dem Wandel, dem die sichtbare Welt tagtäglich ausgesetzt ist.

Die Farben betonen in Peter Deglow’s Werkschau ihre Zugehörigkeit und malen Farbintensitäten des Himmels in Blau oder Festes, wie Erde, in Naturfarben und Rot. Vielmehr spielen diese Farbtöne in ihren Kontrasten einen eigenen himmlischen Reigen und bieten dem Betrachter, wie in dem Bild „TREE OF LIFE“, einem abstrakten Gemälde mit scharfkantigen und diffusen Formen aus Rot, Weiß und Blau, einen genealogischen Hintergrund, den es bei der Betrachtung zu berücksichtigen gibt. Andererseits zeichnen Werke wie „UNIVERSE“ in verschiedenen Variationen einen durchaus realen Bezug, dem der Mensch ohne technische Hilfsmittel jedoch nur unscheinbar - in Form des nächtlichen Sternenhimmels - schwarzweiß betrachten würde. Wie sich Unbewusstes und Erlebtes gegenseitig ergänzen, zeigt der Künstler hier sehr deutlich, war Peter Deglow doch selbst für die NASA, also der 1958 gegründeten Nationalen Aeronautik- und Raumfahrtbehörde beziehungsweise zivilen US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft tätig. Das Dahinterblicken wirkt somit sehr realitätsnah in den Bildern fort und übt auf seine eigene

Weise, eine uns bekannte und dennoch unbekannte Faszination aus. Vielmehr vermischt sich Geheimnisvolles mit scheinbar Erlebtem und rückt entweder ein spezielles mystisches Thema in den Vordergrund, wie zum Beispiel in dem Bild „PHOENIX RISING FROM THE ASHES“ oder „AURA MYSTIC“. Den surrealistischen Idealen folgend, die wirklichen Denkprozesse abbilden zu wollen, formt sich in Peter Deglows Werk eine ähnliche Abstraktion, indem real gefühlte: „BREAKTHROUGH“ Vorgänge in seinem Werk ebenso vertreten sind, wie die sichtbare und unsichtbare Vorstellungswelt physikalischer Vorgänge. Diese werden in dem Bild „DIFFUSION“ sowie in dem Bild „SPIN“ näher beleuchtet und strukturell hinterfragt. Die Welt im Großen ist wie die Welt im Kleinen; alles dreht sich umeinander und wandelt sich. Dass diese Vorstellungen nicht ganz so neu sind, beweisen uns die Bilder „METAMORPHOSIS“, deren Ursprünge künstlerisch sich schon vor 2000 Jahren in den Werken Ovids manifestierten. Die Verwandlung eines Gottes oder eines Menschen in eine Pflanze oder ein Tier sind fester Bestandteil dieser Vorstellung, deren Ursprung wahrscheinlich die Naturbeobachtung selbst ist. Das Unsichtbare tritt hinaus ins Sichtbare und klopft an der gleichen Tür, wie das Bewusste und Unbewusste. Darüber hinaus geht der Künstler in eine direkte Kommunikation mit dem Zuschauer und rückt mit interpretationsfreier Titellosigkeit in den Bildern „UNTITLED“ die eigene Sichtweise in den Vordergrund, deren Ziel es ist, den Zuschauer ohne Richtung in seine eigene faszinierende Welt eintauchen zu lassen. Denn:

Durch das, was wir tun, erfahren wir bloß, was wir sind.

(Arthur Schopenhauer, 1788 - 1860)

Baden-Baden im September 2019,

Dr. Dr. Brigitte E.S. Jansen

Vita Peter Deglow

Geboren am 5.12.1955 in Elsdorf bei Köln

Die abstrakte Kunst und Malerei faszinierten mich schon sehr früh in meinem Leben.

Die Intention meiner Kunst ist die Veränderung, erzeugt durch Strukturen, Formen und Flächen und nicht zuletzt durch die Farbgestaltung. Dabei ist das abstrakte Bild für mich Ausdruck intuitiver Prozesse. Zusammen mit einer nuancierten Farbgestaltung inspiriert es und strahlt Energie, Spannung sowie Harmonie aus.

Aufgewachsen im ländlichen Umfeld von Köln war schon früh das Zeichnen mein Begleiter und Anker meiner Phantasie.

Das Maschinenbaustudium mit ganz anderen Aspekten der Umsetzung von Ideen war sicherlich auch der Lebensgestaltung nach herkömmlichen Mustern geschuldet und hat natürlich nur begrenzt meine Phantasie und Kreativität befriedigt.