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ERINNERUNGEN AN INNSBRUCK

Band 11:

Bernadette Wieser

Kindheit in Igls

WIDMUNG

Dieses Buch widme ich meinen Eltern Karl und Hermine sowie meinen Geschwistern Charly und Elisabeth. Ohne sie wäre meine Kindheit und Jugend in Igls nicht so erlebnisreich und schön gewesen.

Igls ist seit 1942 ein Stadtteil von Innsbruck und liegt am Fuße des Patscherkofels auf 870 Metern. Durch seine exponierte Lage auf dem südlichen Sonnenplateau Innsbrucks wurde Igls 1904 zum Luftkurort ernannt. Sowohl zahlreiche Feriengäste als auch Prominente logierten zwischen den 1960er und 1990er Jahren in den vielen Hotels und Pensionen. Leider sind diese Unterkünfte in den vergangenen Jahren zu Wohnungen umgebaut worden und Igls wurde zusehends zur Schlafstätte von Zugereisten (nicht böse gemeint). Im Vereinsleben hat sich Igls aber seinen dörflichen Charakter erhalten, den es in meiner Kindheit und Jugend schon besaß. Und so fand ich, dass meine Erinnerungen und Begegnungen an damals der Mühe wert sind, sie aufzuschreiben.

Machen wir also einen Spaziergang in die Vergangenheit durch die Straßen von Igls …

IGLER STRASSE

Beginnen wir mit meinen Erinnerungen am Ortsanfang von Igls.

Wenn man von Innsbruck kommend den Stadtteil Vill verlässt, befindet man sich auf der Igler Straße. Gleich nach dem Ortsschild auf der linken Seite war einmal das Hotel Alpenhof Kittler, ein Familienbetrieb, der von Herrn Viktor und Frau Mathilde Kittler persönlich geführt wurde und bei den Gästen sehr beliebt war. Herr Kittler war ein sehr gepflegter Mann, der immer ein seidenes Halstuch trug. Seine Frau war die gute Seele dieses Hotels. Leider wurde es verkauft und jetzt steht ein Wohnblock auf diesem Gelände.

Näher an der Straße stand die Villa Hauteville. Dort wohnten die „Moar-Schwestern“ Martha und Resi Peer. Der Ehemann von Resi, Henri Hauteville, war Parfumgroßhändler und wenn man ein Geschenk brauchte, konnte man zu den „Moar-Tanten“ gehen und alle möglichen Duftwässerchen kaufen. Papa hatte ein Lieblings-Eau-de-Cologne und zu jedem Geburtstag bekam er von uns eine große Flasche dieses guten Duftes geschenkt. Leider wurde diese Villa nach dem Tod der Schwestern ebenfalls verkauft, und auf dem Grundstück wurde eine Wohnanlage errichtet.

Auf der gleichen Straßenseite existiert aber noch das Parkhotel. Es war früher ein gediegenes Hotel der gehobenen Kategorie. Beliebt bei den Gästen waren der eigene große Naturpark und die Terrasse des Hotels. So konnte man dort am Sonntagnachmittag gepflegt Kaffee trinken oder sich auch einmal ein Gläschen Sekt gönnen. Auch so manche Familienfeste von den Einheimischen wurden dort gefeiert. Ich kann mich noch erinnern, wie in den 80er Jahren im Dachgeschoß dieses Hotels ein Hallenbad errichtet wurde. Dort besuchte ich sogar einmal einen Schwimmkurs für Bäuerinnen. Heute ist in diesem Haus ein Wellnesshotel untergebracht, das vorwiegend von betuchten Gästen zwecks Gewichtsreduktion belegt wird.

Gehen wir nun wieder zurück zum Ortsanfang. Das erste Haus auf der rechten Seite der Igler Straße ist noch heute die Tschaikner-Villa mit ihrem großen Garten. Die Familie Tschaikner hatte drei Söhne (Heinz, Peter Paul und Klaus) und eine Tochter, Elisabeth. Lisi Tschaikner wurde leider nicht sehr alt, denn sie starb mit 16 Jahren an einem Blinddarmdurchbruch.

Bereits in meiner Volksschulzeit wurde gleich nach der Tschaikner-Villa ein damals schon sehr modernes Haus von der Konditorenfamilie Haid erbaut. Herbert Haid, seines Zeichens Konditormeister, legte sehr großen Wert auf seinen Garten. Ich kann mich noch daran erinnern, wie die Lehrlinge, mit Schaufel und Besen ausgerüstet, rund um das Haus und im Garten saubermachten. Aber nicht nur dafür wurden die Lehrlinge eingeteilt, sie waren auch sehr erfolgreich bei den Lehrlingswettbewerben und errangen durchwegs Gold- und Silbermedaillen.

Sonja, die Tochter des Hauses, und ich waren einmal gut befreundet und in mir wuchs sogar der Wunsch, Konditorin zu werden. Leider hat sich dieses Ziel nicht erfüllt, aber Kuchen backe ich noch immer gerne.

In unserer Jugend war der holländische Kinderstar Heintje recht beliebt bei den Mädels. Auch Sonja und ich zählten zu seinen Fans. Und so kam es, dass wir uns gegenseitig vorgegaukelt haben, einen Brief von Heintje bekommen zu haben. Sonja hatte sogar einen Plattenspieler und wir verbrachten gemeinsam viele Stunden mit Schallplattenhören in ihrem Zimmer. In den letzten Wochen wurde dieses Haus abgebrochen und muss nun einem Wohnblock weichen.

An der Abzweigung von der Igler Straße in den Prof.-Ficker-Weg stand das „Draschner Haus“, ein kleines Einfamilienhaus, in dem die Familie Draschner wohnte. Auch diese Liegenschaft wurde verkauft und wich einem Wohnblock.

Das anschließende Einfamilienhaus steht heute noch so, wie ich es aus meiner Kinderzeit in Erinnerung habe. Wer nun dort wohnt, entzieht sich aber meiner Kenntnis. Das nächste Einfamilienhaus, das ebenfalls einem Wohnblock weichen musste, war das „Wiesler Haus“ der Familie Wiesler. Das letzte Haus, das vor der Abzweigung in den Fernkreuzweg steht, wird noch immer von den Familien Schmid und Feichter bewohnt. Früher logierte dort Regierungsrat Oskar Keller mit seiner Gattin. Herr Keller wirkte maßgeblich bei der Gründung des Tourismusverbandes Innsbruck-Igls mit.

An der Kreuzung Igler Straße/Fernkreuzweg steht ein altes Haus, die ehemalige Pension Serles. Im Garten eröffnete Traudl Zulehner, eine sehr bekannte Figurenfasserin und Vergolderin, ihr Atelier. Bei ihr konnte man aber auch spezielle Rahmen für Spiegel und Bilder kaufen. Jetzt führt es ihr Sohn Martin weiter.

Fernkreuzweg

Nun führt der Fernkreuzweg von der Igler Straße Richtung Westen. In meiner Kindheit gab es dort das sogenannte „Stahlhaus“. Dieser Name kommt angeblich daher, dass es ein Stahlgerüst gab, das dieses Haus zusammenhielt. Später wurde daraus der neue Kindergarten von Igls.

Pertingerweg

Bis zum nach Norden führenden Brunnenweg standen in meiner Kindheit nur wenige Häuser. Am Pertingerweg kann ich mich noch an die Pension Panorama der Familie Egger, die Pension Gstrein, die Einfamilienhäuser der Familien Witting und Peham und an das Haus Bambi erinnern sowie an ein Haus, in dem der deutsche Konsul wohnte. In den 70er Jahren verbrachte Paul Getty III. mit seinen Geschwistern und seiner Mutter einige Monate in Igls in einer Villa am Pertingerweg. Aber davon etwas später.

Brunnenweg

Geht man vom Fernkreuzweg in Richtung Westen so zweigt nach dem Hotel Sonnenhof der Brunnenweg Richtung Norden ab. Dort standen damals drei wunderschöne rustikale Einfamilienhäuser. Das oberste gehört der Familie Schuhmann, im nächsten wohnt immer noch die Familie Weber/Neuböck. Die Weber-Buam, wie sie im ganzen Dorf gerufen wurden, haben sich in der Innsbrucker Gastronomie einen guten Namen gemacht. Ihrer Mutter Anni gehörte die Metzgerei Neuböck unter den Lauben in der Altstadt. Ihr ältester Sohn Charly führt die Speckeria und den Eissalon Tomaselli in Innsbruck. Der von allen „Franzi“ genannte zweite Sohn wanderte nach Amerika aus und wurde dort mehrfacher Weltrekordhalter im Geschwindigkeitsskifahren. Heute verkehrt er mit Persönlichkeiten wie Arnold Schwarzenegger, Klaus Heidegger, Franz Klammer etc. Auf eines bin ich besonders stolz: Franz Weber gestaltete mir als Kind eine ganze Seite in meinem Poesie-Album. Er zeichnete einen großen Asterix und widmete ihn mir mit der Unterschrift „Dein Mitschüler Franz Weber“.

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Asterix von Franz Weber

Markus und Thomas sind die beiden Gastronomen der Familie. Markus ist bekannt und beliebt bei den Gästen des Patscherkofel-Schutzhauses.

Nach dem Haus der Familie Weber stand noch das Haus der Familie Hundegger. Hannes Hundegger war früher Leiter der Magistrats-Außenstelle in Igls. Er war langjähriges Mitglied der Schützenkompanie Igls-Vill sowie der Freiwilligen Feuerwehr in Igls und begnadeter Krippenbauer. Bei ihm besuchte ich zweimal einen Krippenbaukurs. Ich fertigte unter seiner Anleitung eine Schneekrippe und eine kleine orientalische Krippe für meine Oma an. Unter seiner Aufsicht wurden bestimmt einige hundert Krippen in der ehemaligen Volksschule im Untergeschoß gebastelt. Bei ihm lernten wir das Herstellen von Palmwedeln, schnitten aus Filzflecken Ziegelsteine für die Verkleidung der Türmchen, drehten aus erwärmtem Glas Eiszapfen etc. Hannes war 1956 auch der Gründer der Igler Bergweihnacht gemeinsam mit der Volksschullehrerin Elisabeth Konschegg. Nach seinen Anleitungen wurde jedes Jahr am 23. Dezember das Hirtenvolk eingekleidet. Um die Engel kümmerte sich die Frau Lehrerin. Hannes Hundegger wurde 103 Jahre alt.

Wenn man den Fernkreuzweg weiter nach Westen geht, wandert man entlang von Feldern in Richtung Patsch. Unser Onkel Luis hatte dort auch so ein Feld. Jedes Jahr wurden Kartoffeln gesetzt und auch einige Krautköpfe für ein eigenes Sauerkraut gepflanzt. Während der Wachstumszeit ging unser Onkel mit seiner Schwester Annemarie regelmäßig aufs Feld zum Bewässern und Unkrautjäten. Damals hatte er noch keinen Traktor und beide zogen einen Handkarren, in dem sie etliche Kübel voll mit Wasser und die erforderlichen Gartengeräte transportierten. Später legte sich unser Onkel einen Steyr-Traktor zu, wodurch die Arbeit schon etwas leichter wurde.

Im Herbst mussten wir Kinder Erdäpfel aufklauben. Wir verbrachten viele Nachmittage am Feld und füllten im Laufe der Jahre einige hundert Säcke Kartoffeln. Die größte Freude hatten wir aber, als die Arbeit getan war und die Kartoffelkräuter angezündet wurden. Der Geruch dieses Feuers war für uns immer etwas Besonderes. Er war ein Zeichen für getane Arbeit und dass nun der Keller für den Winter gefüllt war. Wir „schnatterten“ dann mit dem Traktor samt Hänger vollbeladen mit Kartoffelsäcken durch das Dorf und freuten uns schon auf eine gute Marende. Die Kartoffeln für den eigenen Gebrauch wurden eingekellert und der Rest verkauft.

Von unserem Acker am Fernkreuzweg geht man weiter nach Patsch oder in die „Gelles“. Die „Gelles“ war bei uns Kindern ein beliebtes Gebiet für Schneeglöckchen und Himmelschlüssel. Regelmäßig haben wir unserer Mutter dort einen Strauß Frühlingsblumen gepflückt. Ganz unten in der Gelles gab es vorerst nur ein Wohnhaus und ein Wochenendhaus.

Später kam noch ein Wohnhaus dazu, in dem der legendäre „Gelles-Rudl“ heute noch wohnt. Rudl ist im ganzen Dorf bekannt wegen seines rauschenden Bartes und seiner vielfältigen Fahrzeuge. Einmal taucht er mit einem uralten Traktor, einmal mit einem Pritschenwagen, einem Cabrio oder auch mit einem Quad im Dorf auf. Rudl war und ist immer hilfsbereit und unterstützte vor allem früher die Vereine mit seiner Arbeitskraft, wo es nur ging. Nun ist Rudl aber in die Jahre gekommen und die Knochen machen nicht mehr so mit, wie er will, womit auch Ruhe in sein Leben und auch in der Gelles eingekehrt ist. Seine leider schon verstorbene Frau Renate war Kellnerin im Gasthof „Goldener Löwe“ in der Innsbrucker Altstadt. Sie war dort, neben der Wirtin, die Seele des Betriebes und landauf, landab bekannt.

Bevor man aber vom Fernkreuzweg in die Gelles abzweigt, kommt man zum Fernkreuz. Das ist ein wunderschönes, altes Kruzifix mit Korpus, das früher von der „Stackler Mali“ das ganze Jahr mit Kerzen und Blumen geschmückt wurde.

Nun aber wieder zurück zur Igler Straße. An der Ecke Igler Straße/Fernkreuzweg befindet sich auf der rechten Seite das sogenannte Obexer-Haus. Dort wohnte in meiner Kindheit Baron Rohrer mit seiner Familie. Der Baron war ein großer, schlanker Mann mit weißen Haaren und ebensolchem Schnurrbart. Mich faszinierten immer seine perfekt geputzten, genagelten Schuhe. Angeblich hat er sie mit Milch geputzt. Wenn der Baron mit seinem Fiaker-Lodenmantel, seinem schwarzen Flanierstock und seinen glänzenden Schuhen durch das Dorf ging, schauten die Feriengäste seiner imposanten Erscheinung sehr oft nach. Seine Frau war eine kleine, eher mollige Dame mit blonden, aufgesteckten Haaren. Sie fuhr einen schwarzen VW Käfer, an dessen vorderem Kotflügel ein österreichisches Fähnchen flatterte.

Anschließend an dieses Grundstück befindet sich heute die Kur-Apotheke, zugleich das Wohnhaus der Familie Pommer. In meiner Kindheit war dieses Haus die Pension „Bergland“. Die Besitzerin, Frau Schürer, war Opernsängerin und als sie verstarb, kaufte der Apotheker Otto Pommer dieses Haus und renovierte es liebevoll. Bis zur Eröffnung der Apotheke wurden die Bewohner von Igls und Umgebung durch die Hausapotheken der praktischen Ärzte mit Medikamenten versorgt.

Bleiben wir auf der westlichen Seite der Igler Straße, so kommen wir zum alten Rathaus und zugleich zur ersten Bushaltestelle für öffentliche Busse in Igls.

In diesem Gebäude befanden sich früher das Postamt, das Ende Juli 2010 geschlossen wurde, und die Ordination des Sprengelarztes Dr. Heinz Witting. Später war Dr. Ludwig Pittl, unser langjähriger Hausarzt, dort untergebracht. Nun ordiniert Dr. Harald Paul im zweiten Stock dieses Gebäudes.

In der Wohnung gleich neben der Ordination wohnte damals Waltraud Dworschak, eine ehemalige Sekretärin. Sie war die Schwester von Dr. Witting und die gute Seele des Dorfes. Sie half bei den Vereinsfesten genauso mit wie bei Veranstaltungen der Pfarre. In meiner Schulzeit hatte ich einmal große Probleme in Stenographie. Waltraud gab mir darin Nachhilfe und so konnte ich mit einer positiven Note im Zeugnis meine Ausbildung in der Ferrarischule abschließen.

Im ersten Stock wohnte der „Wolf Opa“ mit seiner Frau. Herr Franz Wolf war Frächter und Taxiunternehmer und ein guter Freund unserer Familie. Für uns Kinder war er eine Art Ersatzopa, da unser Opa väterlicherseits schon lange tot war und der Opa mütterlicherseits sehr selten zu uns zu Besuch kam. Immer wenn uns Herr Wolf besuchte, war seine Hosentasche voll mit Zuckerln. Bevorzugt schenkte er uns die sogenannten „Stolli“, das waren Karamellbonbons der Firma Stollwerk, die in weißem Papier mit blauer Schrift eingewickelt waren. Ab und zu gab es auch „Kepplers Biomenthol“-Zuckerln. Das Ehepaar Wolf hatte eine Tochter, Paula. Nach ihrer Hochzeit zog sie mit ihrem Mann nach Zirl. Paula bekam einen Sohn, Manfred. Eine Lehrstelle als Koch verschlug Manfred schon in seiner Jugend nach Igls. Während seiner Lehrjahre im Sporthotel wohnte er bei seinen Großeltern. Danach ging er, wie es bei Köchen üblich ist, ins Ausland und lernte seine spätere Frau Ulla aus Schweden kennen. Manfred bekam wiederum einen Sohn (Björn) und eine Tochter (Sandra). Björn besuchte mit meinem Bruder die Volksschule. Die Eltern von Björn hatten einen wunderschönen Hund namens Senus.

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Wolf Opa mit Senus

Bis zum Umzug in ihre eigene Wohnung in der Obexerstraße wohnte nun Manfreds gesamte Familie bei seinen Großeltern.

Hinter dem alten Rathaus stand damals die Feuerwache Igls. Dort war eine Außenstelle der Innsbrucker Berufsfeuerwehr mit einem hauptberuflichen Feuerwehrmann untergebracht. Wenn wir Kinder einmal die Anweisungen unserer Eltern „nicht hörten“, so wurde immer angedroht: „Ich geh mit dir zum Schmirzga zum Ohrenausspritzen“ (Schmirzga war anscheinend der Spitzname des Feuerwehrmannes). Im Haus der Feuerwache wohnte auch die Familie Gatt.

Nach dem alten Rathaus stand ein ebenerdiger barackenartiger Bau. Dort hatte Hubert Sandbichler sen. seine Trafik. Nebenan befand sich das Geschäft und Studio des Fotografen Sepp Hofer.

Gleich danach steht immer noch der „Stackler-Hof“. Diesen Bauernhof bewirtschaftete die Familie Astenwald mit ihren vier Kindern. Rund um diesen Bauernhof gibt es noch nach wie vor einen großen Garten, in dem meine Geschwister und ich sehr viel Zeit verbrachten. Die Bäuerin Mariedl war nämlich die Cousine unseres Vaters und vor allem hatte ich mit ihrer Tochter Martha, die einen Tag nach mir Geburtstag hat, eine gute Spielgefährtin. Ich kann mich noch erinnern, dass ich immer wieder von Martha Kleider bekam, aus denen sie herausgewachsen war. Martha hatte sie wiederum von der Tochter des Besitzers des „Stackler Hofes“ erhalten. Die Letzte in der Kette war meine Schwester Elisabeth, die die Kleider auftrug.

Martha war später Marketenderin bei der Stadtmusikkapelle Igls-Vill. Bei einem Ausflug in die Steiermark lernte sie einen Apfelbauern aus Puch bei Weiz kennen und lieben und wanderte nach einiger Zeit in die Steiermark aus. Seither besuche ich Martha fast jedes Jahr, wenn ich in ihrer Nähe bin, und nehme die guten Äpfel aus Puch mit nach Igls.