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Sindy Lange

ModelAgentur LE GIRLS

Der neue Job meiner Ehefrau





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Der neue Job meiner Ehefrau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mein Ehemann Werner und ich waren seit fünf Jahren verheiratet und lebten in einem Stadtteil von Berlin.

 

Mein Name ist Angelika Schuster und bin seit unserer Heirat Hausfrau.

 

Werner war leitender Angestellter in einem großen Kaufhaus in der Innenstadt, und wir hatten jahrelang ein ausreichendes Einkommen, von dem wir gut leben konnten.

 

Wir konnten jedes Jahr dreimal in Urlaub fahren, davon sogar einmal in den Winterurlaub, denn wir sind beide leidenschaftliche Skifahrer.

 

Da die Umsätze immer weiter zurückgingen, war das Kaufhaus in finanzielle Schieflage geraden und wurde verkauft.

 

Der neue Besitzer wollte das Kaufhaus „gesund schrumpfen“ und hatte sich dazu entschlossen, einiges an Personal abzubauen, um Kosten ein zu sparen.

 

Da mein Mann in der leitenden Funktion einer der Jüngsten war, wurde auch er Opfer der Gesundschrumpfung, und er bekam seine Kündigung.

 

Er erhielt zwar eine angemessene Abfindung in enormer Höhe.

 

Da er ja auch seinen Dienstwagen abgeben musste und wir einen neuen Wagen benötigten, ging somit diese Abfindung für den Kauf eines privaten Fahrzeuges drauf.

 

Er ging zum Arbeitsamt und beantragte das Arbeitslosengeld eins, was ihm auch sofort bewilligt wurde.

 

Eine andere geeignete Stellung konnten sie ihm nicht anbieten.

 

Natürlich hatte das Arbeitsamt entsprechende Stellenangebote parat, was aber nicht seiner Ausbildung und seinem Können entsprach.

 

Er hätte als Aushilfe in einer Pizzabäckerei arbeiten können oder als Hilfskraftfahrer mit einer fünfundzwanzig Stundenwoche.

 

Auch hatte man ihm ein Job als Aushilfskellner angeboten.

 

Ihm wurde eine Liste mit weiteren Hilfsangeboten überreicht, unter anderen als Totengräber auf Zeit, da der festangestellte Totengräber, für längere Zeit wegen Krankheit ausfiel.

 

Das schlimme dabei war, er musste sich bei all diesen unattraktiven Jobangeboten bewerben und auch nachweißen, dass er sich beworben hatte, obwohl von vorn her klar war, dass er einen solchen Job, als arbeitsloser leitender Angestellter, nie annehmen würde.

 

Zudem musste er all die Kosten für diese Bewerbungsunterlagen selbst tragen, die dann wiederum vom Arbeitslosengeld eins, abgingen.

 

Wir merkten schnell, dass wir unser Lebensstandard erheblich herunterschrauben mussten, da wir mit dem wenigen Geld sehr haushalten mussten.

 

Wer das kennt, der weiß, dass man schnell von Marmeladenbrot auf Wurstbrot umsteigen kann, nur der Rückschritt von Wurst auf Marmelade, der ist dann wieder sehr schwer.

 

Im Sommer mussten wir einen der Urlaube streichen, und es ist noch nicht sicher, dass wir in den Winterurlaub fahren könnten.

 

Jeden Tag blätterten wir die Stellenanzeigen in der Tageszeitung durch, auf der Suche nach einem akzeptablen Jobangebot.

 

Zweifelhafte Jobangebote gab es viele, wo man zuerst einmal selbst sein Geld investieren sollte, aber dafür, enorme hohe Gewinne versprachen.

 

So hieß es in einer Anzeige:

 

„Machen sie sich selbstständig als Transportunternehmer, wir helfen ihnen dabei, dass sie große Umsätze erzielen, Garantieeinkommen, bis zu sechstausend Euro in der Woche“!

 

Mein Mann interessierte sich dafür und hatte ein Vorstellungsgespräch.

 

Er sollte sich einen eigenen Lastkraftwagen kaufen, und damit für die Firma Transporte durchführen.

 

Wie sollten wir, und auch noch als Arbeitsgeldempfänger, einen eigenen Lastwagen kaufen.

 

Aber da hatte das jobanbietende Unternehmen eine Idee.

 

Sie hatten noch einen geeigneten Lkw, den sie uns günstig verkaufen könnten.