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Ein Wanderer fotografiert den Mount McKinley im Denali-Nationalpark, Alaska.

INHALT

EINLEITUNG

ÜBER DIESES BUCH

TEIL EINS: DIE GRUNDLAGEN

EINS | KAMERA, OBJEKTIVE & ZUBEHÖR

ZWEI | KOMPOSITION

DREI | BELICHTUNG

VIER | LICHT

FÜNF | FARBEN & TEXTUREN

TEIL ZWEI: DIE PRAXIS

SECHS | DENKEN WIE EIN FOTOGRAF

SIEBEN | MENSCHEN & TIERE

ACHT | NATUR & LANDSCHAFTEN

NEUN | AUF REISEN

ZEHN | BILDBEARBEITUNG

GLOSSAR

QUELLEN

BILDNACHWEIS

REGISTER

AUTOREN

Ein Polarfuchswelpe blickt aus seinem Bau in Prudhoe Bay, Alaska.

EINLEITUNG

Seit vielen Jahren reise ich durch die ganze Welt und bin dabei immer auf der Suche nach einzigartigen Bildern. Und wissen Sie, was mir dabei aufgefallen ist? Die meiste Zeit kommt es mir so vor, als sollte ich eigentlich gar nicht fotografieren.

Das liegt daran, dass es wirklich nur sehr selten vorkommt, dass einfach alles passt - das richtige Licht, ein stimmiger Hintergrund, ganz einfach der perfekte Moment. Meist kommt es mir so vor, als würde man die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen suchen.

Aber das ist kein Grund, sich entmutigen zu lassen: Mit dem richtigen Blick, etwas Geduld und viel Übung gelingt es nämlich hin und wieder doch, besondere Momente einzufangen!

Als ich vor vielen Jahren mit dem Fotografieren begann, fragte ich den Fotoredakteur einer Schülerzeitung, was das Geheimnis eines guten Portfolios sei. Er antwortete: „Du musst einfach viel fotografieren, Joel.“ Damals hielt ich die Antwort für etwas überheblich, aber mittlerweile glaube ich, dass er recht hatte.

Denn heute, rund 40 Jahre später, weiß ich, dass man mit jedem Foto besser wird, weil man erkennt, was in welcher Situation funktioniert und was nicht, und weil man bei jedem Motiv aus Fehlern lernt - und glauben Sie mir, davon habe ich im Laufe der Zeit wirklich genug gemacht! Rückblickend ist mir jetzt klar, dass jedes Foto, ob gut oder schlecht, schlussendlich also dazu geführt hat, dass ich es beim nächsten Mal besser gemacht habe.

Aber warum ist es eigentlich so schwer, gute Fotos zu machen? Naja, zunächst wäre da einmal die gefühlt 500-seitige Betriebsanleitung der Kamera …

Die Basilius-Kathedrale auf dem Roten Platz in Moskau bei Nacht.
Bären, die brüllen, beißen nicht? Eine Gruppe Pfadfinder in Südkalifornien mit einem abgerichteten Bären.

Aber bevor es dazu kommt, dass man sich in die Betriebsanleitung vertiefen kann, geht es zunächst darum, die richtige Kamera zu finden. Dabei gibt es viel zu beachten: Was möchte man fotografieren? Wann? Warum? Und damit nicht genug: Jeder Moment ist so unglaublich flüchtig und alles verändert sich ständig, ganz besonders das Licht. Manchmal bedeutet das, dass es sogar einen Unterschied machen kann, wenn man sich umdreht und in die andere Richtung fotografiert. Und das macht es nun wirklich nicht einfacher!

Beim Fotografieren ist es das Ziel, einzigartige Augenblicke und Motive festzuhalten. Die sind zwar überall, aber irgendwie oft verdammt schwer einzufangen. Genau hier setzt dieses Buch an: Es hilft Ihnen, sich einen Überblick über die Grundlagen zu verschaffen, die visuellen Möglichkeiten um Sie herum zu erkennen und Ihren Blick für einzigartige Motive und Augenblicke im Alltag zu schärfen. Denn man muss nicht unbedingt ans andere Ende der Welt reisen, um tolle Fotos zu machen, ganz im Gegenteil: Meist sind die, die man zu Hause macht, die besten - weil man die Umgebung und die Motive kennt. Mit dem richtigen Blick, viel Geduld und noch mehr Übung lassen sich so wirklich einzigartige Ergebnisse erzielen.

Noch dazu macht es viel mehr Eindruck, wenn man es schafft, eine alltägliche Szene auf spannende und einzigartige Weise festzuhalten! Dafür braucht man auch nicht unbedingt eine superteure Profi-Fotoausrüstung: Mit viel Begeisterung für das Motiv gelingt es, auch ohne technischen Schnickschnack einzigartige Fotos zu machen.

Wenn man die Grundlagen beherrscht und seinen Blick geschärft hat, kann man noch einen Schritt weiter gehen und mit seinen Fotos Gutes tun.

Jedes Foto erzählt eine Geschichte und kann helfen, die Welt zu einem etwas besseren Ort zu machen. Egal, ob Sie also das örtliche Tierheim unterstützen oder sich für saubere Strände einsetzen möchten: Tun Sie das mithilfe Ihrer Fotos!

Genau aus diesem Grund habe ich vor 14 Jahren mit dem Projekt „Photo Ark“ begonnen. Bis heute sind dabei Porträts von mehr als 10.000 Tieren in menschlicher Obhut entstanden - mit dem Ziel, auch künftige Generationen dazu zu inspirieren, die wunderbare Artenvielfalt der Natur um uns herum zu schützen.

Aber jetzt genug von mir: Los geht's, ich verspreche Ihnen, es wird Ihnen Spaß machen!

Manchmal muss man einem Tier ganz nahe kommen, um ein tolles Foto zu schießen - wie ich diesem jungen Kaiman.

ÜBER DIESES BUCH

Dieses Buch enthält zahlreiche wertvolle Infos und Tipps für Fotografie-Einsteiger. Der National Geographic-Fotograf Joel Sartore erklärt die wichtigsten Grundlagen und hilft Ihnen, das theoretische Wissen schließlich auch in die Praxis umzusetzen. Im ersten Teil finden sich Informationen zur Ausrüstung, zu den wichtigsten Aufnahmetechniken und zum richtigen Umgang mit der Kamera.

Im zweiten Teil geht es dann darum, dieses Wissen praktisch umzusetzen und verschiedene Motive in unterschiedlichen Umgebungen zu fotografieren - von Familienporträts über Actionfotos bis hin zu einzigartigen Reiseerinnerungen.

LEKTIONEN

Das Buch besteht aus zweiseitigen Lektionen, in denen es jeweils um einen bestimmten Bereich der Fotografie geht.

EIN BLICK DURCH JOELS KAMERA

Am Ende jedes Kapitels haben Sie die Chance, einen genaueren Blick auf eines von Joels Fotos zu werfen, und erfahren etwas über die Entstehungsgeschichte sowie die wichtigsten Einstellungen und Techniken, die dabei zum Einsatz kamen.

FACHBEGRIFFE Ab Seite 242 finden Sie ein Glossar mit den wichtigsten Fachbegriffen und kurzen Erklärungen dazu.

TEIL EINS: DIE GRUNDLAGEN

EINS   | KAMERA, OBJEKTIVE & ZUBEHÖR

ZWEI  | KOMPOSITION

DREI  | BELICHTUNG

VIER  | LICHT

FÜNF | FARBEN & TEXTUREN

EINS

KAMERA, OBJEKTIVE & ZUBEHÖR

DIE GRUNDAUSSTATTUNG

Als professioneller Fotograf ist man oft mit ausgefallenem Equipment unterwegs - von der Taucherausrüstung bis zum Klettergurt. Und bei mir hat sich im Laufe der Zeit auch noch jede Menge Kurioses angesammelt, darunter etwa ein altes Paar Stiefel, das im Hawai'i-Volcanoes-Nationalpark von Lava angeschmolzen wurde, sowie eine spezielle Box zum Fotografieren von Schlangen.

Im Grunde passt aber alles, was man braucht, um für so gut wie jedes Fotoabenteuer gerüstet zu sein, in einen Rucksack: eine Kamera, mit der man sich auskennt, ein, zwei Objektive, zusätzliche Speicherkarten, Ersatzakkus, ein Ladegerät und ein Putztuch für die Objektive (wobei man dafür im Notfall auch einfach ein sauberes T-Shirt verwenden kann). Je nachdem, was man fotografieren will und wo man unterwegs ist, kann auch ein externer Blitz nicht schaden.

Auf den folgenden Seiten finden Sie grundlegende Hinweise zu verschiedenen Kameratypen und anderem Zubehör. Beim Zusammenstellen der Ausrüstung sollte man sich überlegen, was man fotografieren und wie viel man ausgeben möchte, und wirklich nur das kaufen, was man braucht. Am besten geht man dafür in ein Fachgeschäft, lässt sich beraten und probiert verschiedene Kameras und anderes Zubehör aus, um herauszufinden, was zu einem selbst und den Fotos, die man machen möchte, passt. Wenn Sie dafür nicht viel brauchen: umso besser! Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl und schleppen Sie kein unnötiges Zubehör mit sich herum. Denn wie in fast allen Bereichen klappt es auch mit dem Fotografieren am besten, wenn man sich selbst treu bleibt.

An einem Frühlingsmorgen fotografiert eine Frau eine üppige Blumenwiese.

SPIEGELREFLEXKAMERA

Egal, welche Kamera man verwendet: Wenn man versteht, was technisch vor sich geht, während man fotografiert, ist es viel leichter, sich mit der eigenen Ausrüstung vertraut zu machen.

Eine digitale Spiegelreflexkamera, auch DSLR-Kamera, ist für alle, die sich langfristig mit Fotografie beschäftigen möchten, sicherlich die beste Wahl. Die verschiedenen Komponenten einer Spiegelreflexkamera, die hier beschrieben werden, finden sich aber auch bei den meisten anderen Kameratypen.

BLITZ

Ein kleiner eingebauter Blitz ist bei Spiegelreflex- und Kompaktkameras Standard.

SUCHER

Der Sucher zeigt einem den Bildausschnitt, auf den die Kamera gerichtet ist. Eine Spiegelreflexkamera hat einen optischen Sucher, durch den man genau das sieht, was die Kamera „sieht“.

BILDSENSOR

Wenn sich der Verschluss öffnet, gelangt Licht durch das Objektiv auf den Bildsensor, der es in digitale Daten umwandelt. Daraus setzt sich dann das Foto zusammen. Die Auflösung wird durch die Anzahl der Megapixel des Sensors bestimmt.

SPIEGEL

Bei Spiegelreflexkameras lenkt ein kleiner Spiegel das auf das Objektiv treffende Licht in den Sucher.

ZOOMRING

Bei einem Zoomobjektiv kann man, indem man an diesem Ring dreht, die Brennweite verändern. Die Brennweite bestimmt dabei den Bildwinkel, also die Größe des Bildausschnitts, der abgebildet wird, und damit auch, wie nah ein Motiv erscheint (Zoom).

OBJEKTIV

Die Linsen im Objektiv sammeln Licht, um ein genaues Abbild des Motivs zu erzeugen. Besonders wichtig ist dabei die Blende - eine runde Öffnung, die man vergrößern und verkleinern kann, um zu bestimmen, wie viel Licht auf den Bildsensor trifft.

MANUELLER FOKUS

Mit dem Fokusring kann man bestimmen, auf welche Bereiche des Bildausschnitts scharf gestellt, also fokussiert, werden soll. Manche Fotografen arbeiten immer mit dem manuellen Fokus, meist nutzt man ihn aber nur zum Korrigieren des Autofokus.

AUSLÖSER

In der Kamera versteckt befindet sich der Verschluss - das ist eine Art Tür zwischen Objektiv und Bildsensor. Drückt man auf den Auslöser, öffnet sich der Verschluss und Licht gelangt über das Objektiv auf den Bildsensor.

MODUSWAHLRAD

Hier kann man die verschiedenen Kameramodi einstellen. Meist gibt es einen vollautomatischen und einen manuellen Modus sowie halbautomatische Modi, bei denen die Kamera bestimmte Einstellungen übernimmt, während man andere manuell vornehmen kann.

DIE WICHTIGSTEN EINSTELLUNGEN

Die drei wichtigsten Kameraeinstellungen sind die Blende, die Verschlusszeit und die ISO. Zu Beginn fotografiert man am besten mit einem der voreingestellten Modi, aber für wirklich professionelle Fotos sollte man wissen, wie man alle Einstellungen auch manuell vornimmt.

AUTO

Bei diesem vollautomatischen Modus kontrolliert die Kamera Blende, ISO, Verschlusszeit, Blitz - einfach alles. Er ist damit perfekt für Einsteiger und Schnappschüsse.

PORTRÄT

Für perfekte Porträts wird hier die Blende weit geöffnet, sodass die fotografierte Person vor einem unscharfen Hintergrund freigestellt wird. Manchmal gibt es in diesem Modus auch eine automatische Gesichtserkennung.

MAKRO

Dieser Modus ist speziell für Nahaufnahmen, etwa von Blüten, Insekten oder anderen Motiven, an die man ganz nahe herangehen will, geeignet.

BLENDENAUTOMATIK

Bei diesem Modus werden ISO-Wert und Verschlusszeit manuell eingestellt, und die Kamera wählt automatisch die passende Blendeneinstellung für eine korrekte Belichtung.

LANDSCHAFT

Bei diesem Modus wird eine kleine Blende gewählt. So kann man eine ganze Szene -oder „Landschaft“ - und auch weiter entfernte Objekte scharf abbilden.

ZEITAUTOMATIK

Hier werden Blende und ISO-Wert manuell eingestellt, und die Kamera ermittelt automatisch die korrekte Verschlusszeit, um ein perfekt belichtetes Bild einzufangen.

MANUELLER MODUS

Im manuellen Modus stellt man alles selbst ein: Verschlusszeit, Blende, ISO, Blitz usw. Perfekt, um in jeder Situation das gewünschte Ergebnis zu erhalten!

PROGRAMMAUTOMATIK

Die Einstellung von Verschlusszeit und Blende übernimmt die Kamera, manuell kann man bestimmte andere Werte, wie etwa ISO, Weißabgleich und Blitz, einstellen.

BLENDE

Die Blende ist eine in der Größe verstellbare Öffnung im Objektiv, die bestimmt, wie viel Licht auf den Bildsensor gelangt. Dazu verändert man die Blendenzahl (auch f-Stop-Wert): Je höher diese Zahl ist, desto kleiner ist die Öffnung und desto weniger Licht trifft auf den Sensor. Eine Blende von f/22 ist sehr klein und lässt nur wenig Licht auf den Bildsensor, bei f/2.8 ist die Blende weit geöffnet, sodass viel Licht auf den Bildsensor gelangt.

Bei hellem Sonnenlicht reicht eine kleine Blende, da ohnehin genug Licht auf den Sensor gelangt. In einem schwach beleuchteten Raum hilft eine weite Blende, möglichst viel Licht einzufangen. Die Blende bestimmt zudem auch die Tiefenschärfe (mehr dazu auf Seite 70).

Voreingestellte Kameramodi sind praktisch, beim manuellen, aber auch beim Blenden- und Zeitautomatik-Modus hat man jedoch deutlich mehr Einfluss auf das Endergebnis.

VERSCHLUSSZEIT

Die Verschlusszeit ist die Zeitspanne, die der Verschluss geöffnet ist, sodass Licht auf den Bildsensor gelangen kann - man nennt sie daher auch Belichtungszeit. Sie wird in Sekundenbruchteilen gemessen, also 1 für eine Sekunde, 1/2 für eine halbe usw. Bei sehr langen Verschlusszeiten kann es zu Unschärfen kommt, vor allem, wenn ein Motiv in der Bewegung fotografiert oder die Kamera selbst bewegt wird, während der Verschluss offen ist. Dieser Effekt kann gezielt eingesetzt werden, falls das nicht gewünscht ist, sollte man die Verschlusszeit verringern oder ein Stativ zur Stabilisierung der Kamera verwenden. Bei Verschlusszeiten von 1/250 oder kürzer werden selbst schnelle Bewegungen scharf eingefangen bzw. „eingefroren“.

Blende und Verschlusszeit sind vergleichbar mit einem Wasserhahn, der kontrolliert, wie viel Wasser (Blende) für wie lange (Verschlusszeit) ins Waschbecken fließt. Am besten nimmt man diese Einstellungen daher gemeinsam vor: Bei kurzen Verschlusszeiten braucht man eine weitere Blende, um genug Licht einzufangen - und andersherum.

ISO

Der ISO-Wert bestimmt die Lichtempfindlichkeit der Kamera. Je höher die ISO, desto mehr strengt sich der Bildsensor an, Licht zu sammeln. An einem sonnigen Tag ist das nicht so wichtig, meist reicht ein ISO-Wert von 100 völlig aus. In einem schwach beleuchteten Raum sorgt eine ISO von 800 oder mehr dafür, dass der Sensor genug Licht sammelt.

KAMERAMODI

Bei Kompaktkameras (das sind die meisten gängigen Digitalkameras) werden diese Einstellungen meist automatisch von der Kamera vorgenommen. Bei Spiegelreflexkameras gibt es einen vollautomatischen und einen rein manuellen Modus sowie halbautomatische Modi, bei denen man bestimmte Einstellungen selbst vornehmen kann.

AUFGABE: KAMERA KENNENLERNEN

Machen Sie mehrere Fotos vom gleichen Motiv und experimentieren Sie mit verschiedenen Blenden-, Verschlusszeit- und ISO-Einstellungen. Wenn Sie die Einstellungen auf Karteikarten schreiben und mit abfotografieren, können Sie jederzeit nachsehen, was verschiedene Einstellungen bewirken. Bei Digitalkameras werden alle Einstellungen automatisch als Metadaten mit jedem Foto gespeichert.

MEHR INFOS ZU METADATEN AUF SEITE 228

KAMERATYPEN

Es gibt ein altes Sprichwort unter Fotografen: Die beste Kamera ist die, die man gerade dabei hat.
Es gibt also im Grunde nicht „die“ beste Kamera, sondern nur verschiedene Kameratypen für unterschiedliche Anforderungen, Ansprüche und Budgets. Mit einer Spiegelreflexkamera hat man die absolute Kontrolle, aber auch mit günstigeren Digitalkameras kann man heutzutage tolle Fotos machen.

SMARTPHONE-KAMERA

Die meisten Smartphones verfügen mittlerweile über hochwertige Kameras, die zudem auch im Hinblick auf die Bildqualität und die zur Verfügung stehenden Einstellungen immer besser werden. Das Handy hat man immer dabei, es ist damit perfekt für Schnappschüsse.

KOMPAKTKAMERA

Der Vorteil einer Kompaktkamera, das ist im Grunde jede einfache Digitalkamera, ist, dass sie klein, leicht und praktisch ist. Blende und Blitz sind fest verbaut, das heißt, man hat im Hinblick auf diese Einstellungen weniger Spielraum. Kompaktkameras haben aber einen größeren Bildsensor und mehr Speicherkapazität als Smartphones und sind damit perfekt, wenn man unterwegs ist und nicht nur Schnappschüsse fotografieren möchte.

BRIDGEKAMERA

Bridgekameras sind ebenfalls relativ leicht und klein, verfügen aber über mehr verschiedene Einstellungen und ermöglichen so qualitativ hochwertigere Fotos. Das Objektiv ist hier zwar fest verbaut, die meisten Modelle verfügen aber über einen leistungsstarken Zoom, sodass sich verschiedene Brennweiten einstellen lassen. Vorteil: Man braucht keine Wechselobjektive!

SPIEGELLOSE KAMERA

Eine spiegellose Kamera ist eine digitale Kamera, die ohne Spiegel und optischen Sucher arbeitet und dadurch leichter und kompakter ist als eine Spiegelreflexkamera. Meist handelt es sich dabei um Systemkameras, bei denen man das Objektiv austauschen kann. Anstatt des optischen Suchers hat man hier einen elektronischen: Das bedeutet, dass das, was die Kamera „sieht“, auf einem kleinen LCD-Bildschirm angezeigt wird. Spiegellose Kameras sind zwar relativ teuer, aber aufgrund der guten Bildqualität und des lautlosen Auslösers auch bei professionellen Fotografen beliebt.

SPIEGELREFLEXKAMERA

Bei einer digitalen Spiegelreflexkamera (auch DSLR-Kamera) kann man - im manuellen Modus -alle Einstellungen selbst vornehmen und auch das Objektiv selbst wählen. Einsteigersets bestehen meist aus der Kamera und einem Zoomobjektiv, das für verschiedenste Situationen geeignet ist. Nach und nach kann man dann aber auch gezielt andere Objektive dazukaufen, wie etwa ein Tele- oder ein Makroobjektiv.

TIPP

DIE RICHTIGE KAMERA FINDEN

Schlussendlich kommt es bei der Wahl der Kamera immer darauf an, wie und was man fotografieren möchte. Möchte man schnell und unkompliziert einfach losfotografieren, ist eine simple digitale Kompaktkamera perfekt. Um detailgetreue Nahaufnahmen von Blüten zu machen oder bei Sonnenuntergang ein Rudel Löwen in der Savanne zu fotografieren, braucht man eine Spiegelreflexkamera, da man nur bei dieser die entsprechenden Einstellungen vornehmen kann und die richtigen Objektive hat, dass das perfekt gelingt. Gehen Sie am besten in ein Fachgeschäft, probieren Sie verschiedene Kameras aus und fragen Sie sich dabei: Was will ich fotografieren? Wie viel Gewicht kann und will ich mit mir herumtragen? Was kann ich mir überhaupt leisten?

BRENNWEITE

Die Brennweite des Objektivs wirkt sich auf unterschiedliche Aspekte aus: vom Bildwinkel, also der Größe des Bildausschnitts, und damit auch dem Zoom, bis hin zur Tiefenschärfe. Sie ist damit einer der wichtigsten Faktoren, die das Erscheinungsbild und die Atmosphäre eines Fotos beeinflussen.

Oben: Die weißen Rechtecke zeigen, wie das fertige Foto mit verschiedenen Brennweiten fotografiert aussehen würde, ohne dass dafür die Kamera bewegt wird. Je geringer die Brennweite ist, desto größer ist der Bildwinkel, das heißt, desto mehr vom Motiv ist auf dem Bildausschnitt zu sehen. Je größer die Brennweite, desto kleiner der Bildwinkel und desto größer der Vergrößerungsfaktor (Zoom). Unten: Bei diesen beiden Fotos wird deutlich, wie die Brennweite die Wirkung eines Fotos verändern kann. Bei einer geringeren Brennweite (links) sieht das Foto etwas verzerrt aus, ist dafür aber ganz scharf. Bei einer größeren Brennweite (rechts) sehen die Gesichter viel natürlicher aus und der Hintergrund ist nicht verzerrt, dafür aber leicht unscharf.

Technisch gesehen ist die Brennweite der Abstand in Millimetern zwischen Linse und Bildsensor, wenn das Bild scharfgestellt ist. Es gibt verschiedene Objektive mit unterschiedlichen Brennweiten.

Je größer die Brennweite ist, desto kleiner ist der Bildwinkel und desto größer ist der Vergrößerungsfaktor. Mit einem Objektiv mit großer Brennweite kann man so auch weit entfernte Motive, etwa einen Vogel auf einer Stromleitung, fotografieren. Bei Objektiven mit geringerer Brennweite ist der Bildwinkel und damit auch der abgebildete Bildausschnitt deutlich größer, das heißt, man würde nicht nur den Vogel und ein Stück Stromleitung, sondern auch die Strommasten, die Straße, die Felder im Hintergrund usw. auf dem Foto sehen. Zudem bieten Objektive mit mehr Brennweite auch mehr Tiefenschärfe, das heißt, mehr von der ganzen Szene wird scharf abgebildet.

Es gibt Festobjektive, die nur eine Brennweite haben, etwa 35 mm, und Objektive, bei denen ein ganzer Bereich angegeben wird, zum Beispiel 70-200 mm. Das sind Zoomobjektive, bei denen man verschiedene Brennweiten einstellen kann.

DIE RICHTIGE BRENNWEITE

Welche Brennweite man braucht, hängt davon ab, was man fotografieren möchte. Objektive mit einer Brennweite von 35 bis 50 mm nennt man Normalobjektive. Hier entspricht der Bildwinkel in etwa unserem Sehfeld, das heißt, sie geben das Motiv und die Größenverhältnisse so wieder, wie wir sie mit bloßem Auge sehen. Für Einsteiger ist ein 24-70-mm-Zoomobjektiv die perfekte Wahl, denn so hat man sozusagen ein Normalobjektiv mit etwas zusätzlichem Spielraum.

Um sehr weit entfernte Motive zu fotografieren, etwa eine Blume auf einer Bergwiese oder eine Eule auf einem Ast, braucht man ein Objektiv mit sehr großer Brennweite und damit einem besonders hohen Vergrößerungsfaktor. Objektive, mit denen das möglich ist, nennt man auch Teleobjektive.

Für Fotos in Innenräumen, in denen man nicht genügend Abstand hat, um mehr auf den Bildausschnitt zu bekommen, sowie für Landschaftsaufnahmen eignet sich ein Weitwinkelobjektiv - also eines mit geringer Brennweite -, mit dem man einen größeren Bildwinkel erhält. Da Elemente am Rand des Fotos dabei leicht verzerrt aussehen können, sollte man darauf achten, das Hauptmotiv mittig zu platzieren. Auch bei einem sehr geringen Abstand zwischen Kamera und Motiv kann es zu Verzerrungen kommen.

Für Nahaufnahmen von sehr kleinen Motiven, wie etwa Insekten oder Blüten, eignet sich ein Makroobjektiv, bei dem alles scharf abgebildet wird, selbst wenn man ganz nah rangeht.

SMARTPHONE-TIPP: BRENNWEITE

Die Brennweite von Smartphone-Kameras liegt je nach Hersteller und Modell meist zwischen 24 und 30 mm. Aufgrund des größeren Bildwinkels sind Smartphone-Kameras damit besser für Landschaftsaufnahmen als für Porträt- oder Makrofotos geeignet. Je nach Smartphone-Modell gibt es aber auch aufsteckbare Makroobjektive oder spezielle Porträtmodi.

MEHR INFOS ZUR TIEFENSCHÄRFE AUF SEITE 70
MEHR INFOS ZUR MAKROFOTOGRAFIE AUF SEITE 124

OBJEKTIVE

Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Objektiven: Festobjektive mit unveränderlicher Brennweite und Zoom objektive, bei denen man die Brennweite variieren kann. Manche Objektive bilden ein Motiv in etwa so ab, wie wir es sehen - und mit anderen lassen sich einzigartige Effekte erzielen.

NORMALOBJEKTIV

Normal- oder Standardobjektive haben eine Brennweite zwischen 35 und 50 mm, wobei der Bildwinkel in etwa unserem Sehfeld entspricht. Sie sind damit für unterschiedlichste Motive - von Porträts bis Landschaftsansichten - geeignet. Spiegelreflexkamera-Einsteigersets enthalten meist ein Zoomobjektiv, das diese Brennweiten abdeckt.

FISCHAUGENOBJEKTIV

Ein Fischaugenobjektiv ist perfekt, um sehr weite Bildwinkel einzufangen. Aufgrund der extrem geringen Brennweite (12 mm oder weniger) sieht das Bild leicht gekrümmt aus und es kann zu deutlich sichtbaren Verzerrungen kommen.

MAKROOBJEKTIV

Makroobjektive sind geeignet, um kleine Motive detailgetreu zu vergrößern und auch bei geringem Abstand zwischen Kamera und Motiv scharf darzustellen. Sie haben meist eine geringe Tiefenschärfe, wodurch nur ein kleiner Bereich in der Mitte des Fotos scharf dargestellt wird.

WEITWINKELOBJEKTIV

Weitwinkelobjektive haben eine geringe Brennweite, meist zwischen 14 und 24 mm, wodurch der Bildwinkel sehr groß - größer als unser Sehfeld! - ist. Daher sind sie besonders für Landschaftsaufnahmen oder Fotos in Innenräumen, wo man nicht genügend Abstand hat, um den Bildwinkel zu vergrößern, geeignet. Sie bieten mehr Tiefenschärfe, aufgrund der geringen Brennweite kann es aber an den Rändern oder wenn man nahe an das Motiv herangeht zu Verzerrungen kommen.

TELEOBJEKTIV

Teleobjektive haben Brennweiten von 200 mm oder mehr - und sind damit die perfekte Wahl für sehr weit entfernte Motive, etwa Wildtiere, aber auch die Sportfotografie. Aufgrund der eher geringen Tiefenschärfe werden Details rund um das Hauptmotiv weniger scharf dargestellt, und der Hintergrund erscheint oft unscharf verschwommen. Dadurch ist ein Teleobjektiv auch eine gute Wahl für Porträtfotografien, wobei man allerdings darauf achten sollte, dass man genügend Abstand zwischen Motiv und Kamera einhält.

TIPPS

FESTOBJEKTIV VS. ZOOMOBJEKTIV

Bei Festobjektiven kann man die Brennweite nicht verändern - und damit auch nicht zoomen. Hier „zoomt" man mit den Beinen: Um ein Motiv größer darzustellen, muss man näher hin. Bei Zoomobjektiven kann man die Brennweite verändern, das ist ein bisschen so, als hätte man mehrere Objektive in einem. Ein 24-70-mm-Zoom-objektiv ist eine gute Wahl, da man damit so viel sieht wie mit bloßem Auge und dann noch ein bisschen mehr. Damit sind die etwas teureren Zoomobjektive deutlich praktischer, vor allem, weil man nur ein Objektiv transportieren muss, um in jeder Situation perfekte Fotos zu schießen.

SUCHER & DISPLAY

Mithilfe des optischen Suchers lässt sich der Bildausschnitt perfekt bestimmen, auf dem Display findet man zudem viele wertvolle Informationen und kann die vorgenommenen Einstellungen überprüfen.

Um den Bildausschnitt zu bestimmen, verwendet man am besten den optischen Sucher - ein kleines Fenster, durch das man hindurchblicken kann, wobei man das sieht, was die Kamera „sieht“. Um die Einstellungen zu überprüfen, sollte man dann noch einen Blick auf das LCD-Display auf der Rückseite der Kamera werfen, auf dem eine Vorschau des digitalen Bildes angezeigt wird. Hier finden sich zudem verschiedene Anzeigen, die wertvolle Informationen liefern. Bei den meisten Kameras wird Folgendes angezeigt:

BELICHTUNGSMESSUNG

Hier wird angezeigt, wo die Belichtungssensoren der Kamera im aktuellen Bildausschnitt Licht erfassen.

VERSCHLUSSZEIT

Hier kann man die Verschlusszeit ablesen. Die Zahl 125 entspricht dabei einer Verschlusszeit von 1/125 Sekunde.

BLENDENZAHL/F-STOP-WERT

Hier wird die aktuelle Blendeneinstellung angezeigt. In diesem Fall ist die Blende mit f/5.6 relativ weit.

BELICHTUNGSKORREKTUR

Diese Anzeige greift auf die Belichtungsmessung der Kamera zu, die man hier manuell korrigieren kann. Korrigiert man die Belichtung in Richtung Plus, heißt das, die Kamera lässt mehr Licht auf den Sensor und das Bild wird heller. Bei Minuskorrekturen wird das Bild dunkler.

ANZAHL DER EINZELBILDER

Hier sieht man, wie viele Fotos man noch aufnehmen kann, bis die Speicherkarte voll ist.

Ein Junge ist nach einem Sprung in einen See im Norden Maines im Morgengrauen auf dem Weg zurück zur Blockhütte.

MEHR INFOS ZUR BELICHTUNG AUF SEITE 64

KAMERA STABILISIEREN

Besonders wenn man mit langen Verschlusszeiten experimentieren möchte, ist es wichtig, die Kamera ganz still zu halten beziehungsweise zu stabilisieren, damit das Bild nicht verwackelt.

Es ist nicht immer einfach, die Kamera absolut still zu halten. Es gibt zwar einige Tricks, um sicherzustellen, dass Fotos nicht verwackeln - man kann sich etwa gegen einen Türrahmen lehnen, beim Abdrücken die Luft anhalten oder die Kamera abstellen und das Objektiv mithilfe eines Bohnensackstativs oder eines Kirschkernkissens stabilisieren -, und viele Objektive verfügen zudem auch über eine eingebaute Bildstabilisierung. Aber besonders bei langen Verschlusszeiten ist ein Stativ meist die beste Wahl. Wenn man unterwegs ist und nicht so viel tragen möchte, kann man aber auch auf das Stativ verzichten: Dann sucht man sich am besten einen ebenen Untergrund, um die Kamera abzustellen und so zu stabilisieren.

UNERWÜNSCHTE VERWACKLER VERMEIDEN

Es gibt Situationen, in denen man dafür sorgen muss, dass die Kamera absolut still gehalten wird: wenn man bei schwachem Licht fotografiert, wenn man auf ein weit entferntes oder sehr kleines Motiv fokussiert und wenn man Motive, die sich bewegen, etwa fließendes Wasser, die Lichter vorbeifahrender Autos oder Fahrgeschäfte, fotografieren möchte.

Bei wenig Licht braucht man eine weite Blende oder eine lange Verschlusszeit. Dabei ist es wichtig, die Kamera zu stabilisieren, da die Fotos sonst verschwommen oder unscharf werden können.

Wenn man mit einem Tele- oder einem Makroobjektiv mit geringer Tiefenschärfe auf ein kleines Motiv scharfstellt, können selbst minimale Verwackler zu ungewollten Unschärfen führen.

Und vor allem, wenn man mit langen Verschlusszeiten experimentiert, muss die Kamera absolut ruhig gehalten werden. Dadurch bleibt der Hintergrund scharf, während Bewegungen - etwa ein Wasserfall oder eine beleuchtete Achterbahn bei Nacht - verschwommen dargestellt werden.

TIPP

SITUATIONEN, IN DENEN MAN DIE KAMERA STABILISIEREN SOLLTE

Sie sind in den Bergen unterwegs und sehen in der Ferne eine Gämse auf einem Felsvorsprung. Am besten verwendet man ein Stativ, alternativ kann man die Kamera abstellen und das Objektiv auf einem Stein abstützen, um ein absolut scharfes Foto zu schießen - vor Freude zitternde Hände sind so kein Problem!

Ein Freund bittet Sie, ihn bei seinem nächsten Fußballspiel zu fotografieren. Ein Monopod ist perfekt, um sich flexibel an der Seitenlinie hin- und herzubewegen und so jede Bewegung problemlos einzufangen.

Sie möchten Ihr Kind bei seinem ersten großen Wettlauf fotografieren, dabei soll mithilfe einer langen Verschlusszeit die Bewegung der jungen Läufer unscharf vor einem scharfen Hintergrund abgebildet werden. Ein Stativ ist eine gute Wahl, man kann die Kamera aber auch auf dem Handlauf der Tribüne abstützen.

KLEINE STATIV-KUNDE

Hier finden Sie drei gängige Stativ-Modelle, die für unterschiedliche Situationen und Umgebungen geeignet sind.

Bei einer kurzen Verschlusszeit wird das Wasser des Wasserfalls Svartifoss in Island im Fallen „eingefroren“.
Mithilfe einer langen Verschlusszeit wird die Fließbewegung des Wassers auf dem fertigen Foto sichtbar.

STANDARDSTATIV

Das Standardmodell mit drei Beinen (daher auch Dreibeinstativ) ist ein echter Alleskönner. Die Beine sind verstellbar, sodass dieses Stativ für jeden Untergrund geeignet ist. Perfekt ist ein stabiles Modell, das dennoch leicht genug ist, sodass man es problemlos transportieren kann.

MINI-STATIV

Mini-Stative sind besonders praktisch: Sie passen in jede Tasche, sind nicht so unhandlich wie normale Stative und zudem perfekt für Makrofotos, wenn man ganz nahe an ein kleines Motiv heran muss. Einige Modelle haben biegsame Beine, so kann man sie auch in einer beengten Umgebung problemlos ausrichten. Achten Sie auf die Traglast des Modells:
Nicht alle Mini-Stative sind für eine große Spiegelreflexkamera plus Objektiv geeignet.

MONOPOD

Ein Monopod hat ein einziges, höhenverstellbares Bein (daher auch Einbeinstativ) - so wird die Kamera stabilisiert, aber man hat trotzdem viel Bewegungsfreiheit. Das ist der Grund, warum man diese Art Stativ auch oft in den Händen von Sportfotografen an den Seitenlinien sieht.

BELEUCHTUNGSZUBEHÖR

Das Licht, ganz egal, ob natürlich oder künstlich, ist einer der wichtigsten Aspekte in der Fotografie. Dieses Zubehör ist geeignet, wenn das natürliche Licht einmal nicht ganz perfekt ist - für umso perfektere Fotos in jeder Situation!

INTEGRIERTER BLITZ

Fast alle Kompakt- und Spiegelreflexkameras verfügen über einen eingebauten internen Blitz. Er ist klein und nicht besonders stark, wodurch er oft mehr Schaden anrichtet, als dass er nützt: Da er sich direkt über dem Objektiv befindet, kann es zum Rote-Augen-Effekt kommen (er wird von der Augennetzhaut reflektiert, wodurch die Augen rot leuchten), und die Fotos sehen oft aus wie billige Schnappschüsse. Am besten schaltet man ihn aus!

EXTERNER BLITZ

Mit einem externen Blitz hat man mehr Kontrolle über die Stärke und die Richtung des Blitzes. Externe Blitz sind zudem leistungsstärker als der in die Kamera integrierte Blitz, und da der Kopf neigbar ist, kann man ihn variabel ausrichten, wodurch nicht nur der Rote-Augen-Effekt verhindert wird, sondern das Licht auch weicher und diffuser wirkt und die Fotos natürlicher aussehen.

BLITZDIFFUSOR

Ein Diffusor (auch Softbox) ist ein „Lichtformer", den man auf einen externen Blitz aufstecken kann. Er sorgt dafür, dass der konzentrierte Lichtblitz, den ein leistungsstarker externer Blitz generiert, zerstreut und diffuser wird. Damit ist das Licht weicher und flächiger, und sehr dunkle Schatten, die durch einen direkten Blitz entstehen können, werden abgeschwächt. Alternativ kann man auch einfach ein Taschentuch über den externen Blitz legen und es mit einem Gummiband fixieren: Fertig ist der DIY-Blitzdiffusor!

BLITZSCHIRM

Ein Blitzschirm ist ein weißer Schirm, in den man den Blitz richten kann, wodurch die Lichtquelle vergrößert und das Motiv weicher ausgeleuchtet wird - womit er besonders für Porträtfotos geeignet ist. Einen ähnlichen Effekt erreicht man, wenn man den Blitz auf einen Reflektor, eine weiße Pinnwand oder einfach eine weiße Wand oder die Decke richtet. Man kann auch einen durchsichtigen Schirm verwenden und durch diesen hindurchblitzen (anstatt das Blitzlicht abzulenken). Ähnlich wie beim Blitzdiffusor erhält man so weicheres, gleichmäßigeres Licht.

REFLEKTOR

Mithilfe eines Reflektors lässt sich das vorhandene Licht gezielt auf ein Motiv lenken. Man kann spezielle Fotografiereflektoren kaufen, aber auch eine weiße Hartschaumplatte oder sogar ein T-Shirt wirken ähnlich. Nicht vergessen sollte man dabei, dass die Farbe des verwendeten Reflektors einen Einfluss auf die Farbe des abgelenkten Lichts hat. Weiße Reflektoren sorgen für neutrales Licht, silberne für kühle und goldene für warme Farbtöne.

OBJEKTIVFILTER

Grundsätzlich sollte man immer einen Schutzfilter auf das Objektiv setzen, um es vor Staub und Kratzern zu schützen. Zudem gibt es Filter, mit denen man bestimmte Effekte erzielen kann. Polarisationsfilter sorgen etwa dafür, dass der Himmel nicht zu hell dargestellt wird, und reduzieren das oft grelle Licht, das von reflektierenden Oberflächen wie Wasser gespiegelt wird. Filter wirken sich aber immer auch auf die Belichtung aus, sodass man sie nur ganz gezielt einsetzen sollte. Die meisten Filtereffekte kann man auch nachträglich mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms hinzufügen (siehe dazu auch Kapitel 10), sodass man nicht unbedingt in spezielle Objektivfilter investieren muss.

SONSTIGES ZUBEHÖR