von S.C. Wynne
aus dem Amerikanischen von Marcel Weyers
© dead soft verlag, Mettingen 2020
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© the author
Titel der Originalausgabe: Crashing upwards
Übersetzung: Marcel Weyers
Cover: Irene Repp
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1. Auflage
ISBN 978-3-96089-391-2
ISBN 978-3-96089-392-9 (epub)
Harper Jones ist ein professioneller Fahrradkurier und er weiß, dass er schnell sein muss, um sein Geld zu verdienen. In seinem Appartment wohnen Mäuse und er schafft es gerade so, die Miete zu bezahlen. Aber er lebt nach seinen Regeln und ist von niemandem abhängig.
Sam Foster ist der schwule Sohn des wohlhabenden und konservativen Senators Larry Foster. Er hatte Harper bereits bemerkt, als dieser Pakete in der Firma seines Vaters abgegeben hatte. Allerdings hatte er nie den Mut ihn anzusprechen.
Als Sam Harper mit dem Wagen anfährt und sowohl Harpers Fahrrad zerstört als auch er selbst ernsthaft verletzt wird, entscheidet Sam sich spontan, Harper zu helfen.
Doch unglücklicherweise ist Sams Vater davon überzeugt, dass Harper nur am Geld seines Sohnes interessiert ist und er tut alles, um ihn von seinem Sohn fernzuhalten.
Harper
Der unverkennbare Geschmack von Blut erfüllte meinen Mund. Mein Gehirn war wie benebelt, als ich versuchte, meine Augen zu öffnen, aber es war, als wären sie mit Sekundenkleber verschlossen worden. Meine Schulter pochte, als würde sie in einer Holzhackmaschine stecken, und ich konnte mich scheinbar nicht bewegen, so sehr ich es auch wollte.
»Kannst du mich hören?«, fragte eine sanfte Stimme. Die Finger griffen mein Handgelenk, und ich stöhnte. »Es tut mir so, so, so leid.« Ein Klang von Kontrollverlust zog sich durch diese männliche Stimme. »Bitte sei okay.«
Jemand strich mir die Haare von der Stirn. Es fühlte sich irgendwie schön an. Die Hände waren weich, und sie berührten mich, als wäre ich zerbrechlich. Wertvoll.
Ich bin weder noch.
Sirenen, Hupen und laute Stimmen umgaben mich in einem Strudel der Verwirrung, und dennoch war es mir unmöglich, mich zu bewegen.
»Ich habe alles gesehen«, verkündete eine nasale Stimme. »Er ist direkt vor dich gefahren. Es gab keine Möglichkeit, rechtzeitig anzuhalten.«
»Darum geht es im Moment nicht wirklich, oder?«, antwortete die sanfte Stimme.
Ein lautes, raues Stöhnen brach aus meiner engen Kehle hervor. Meine Knochen und meine Haut taten so schrecklich weh, dass ich dachte, ich müsste weinen. Oh Gott. Wie peinlich. Ich war niemand, der weinte. Aber andererseits hatte ich auch noch nie solche Schmerzen gehabt, wie ich sie jetzt hatte.
»Es ist in Ordnung. Es wird alles gut werden«, beruhigte mich die sanfte Stimme. »Ich werde mich um dich kümmern. Ich verspreche es.«
Die Leute griffen mir unter die Arme und hoben mich hoch. Da begann die eigentliche Folter. Ich wollte schreien, dass sie mich wieder runterlassen sollten. Mich dort lassen sollten, wo ich war. Aber ich konnte nicht die nötigen Worte finden, um sie zu bitten, aufzuhören. Aber dann war das alles nicht mehr wichtig, weil alles schwarz wurde.
***
Als ich meine Augen öffnete, war das Licht über mir so weiß und hart, dass ich meine Lider wieder zuschlug. Ich war nicht mehr auf der Straße. Ich war in einem Zimmer und das einzige Geräusch war ein hoher Piepton an der Seite meines Bettes. Ich wusste instinktiv, dass ich mich nicht bewegen sollte. Mein Körper schmerzte immer noch, aber da war nun eine warme Schicht von etwas, das den Schmerz eindämmte. Es war, als hätte jemand eine Baumwollbarriere zwischen meine Nervenenden und meine Verletzungen geschoben.
Meine Verletzungen.
Ich öffnete wieder die Augen und sah mich so gut wie möglich im Raum um, ohne den Kopf zu bewegen. Es saß jemand in meiner Nähe. Ich konnte nicht erkennen, wer es war, weil ich Angst davor hatte, meine Muskeln zu beanspruchen, um richtig hinzusehen. Die Erinnerung an meine früheren Schmerzen war noch sehr stark in meinem Gehirn eingebrannt und ich wollte nicht, dass sie zurückkamen.
»Du bist wach.« Ich erkannte diese sanfte Stimme von der Straße und ein Stuhl knarrte, als jemand aufstand und näher kam. Über mir erschien ein Typ in meinem Alter. Er hatte tiefschwarzes Haar und moosfarbene Augen. Ich hatte noch nie so grüne Augen gesehen. Wer war er und warum blickte er so schuldbewusst drein?
Ich leckte über meine trockenen Lippen und bemerkte, dass meine Unterlippe geschwollen war. »Wo?« Ich versuchte zu sprechen. Meine Kehle war staubtrocken und ich klang, als wäre ich aus Citizen Kane und kurz davor, den Namen meines Kindheitsschlittens zu verraten.
»Du bist im Bezirkskrankenhaus von Dallas. Ich möchte, dass du dir keine Sorgen machen musst. Mein Vater zahlt für alles, absolut alles, und du brauchst dich wirklich nicht zu sorgen.« Er schluckte und sein Adamsapfel wippte in seiner schlanken Kehle.
Für was genau bezahlen? Ich war mir immer noch nicht sicher, was passiert war.
Ich schätzte, er konnte die Frage in meinen Augen sehen, denn er sagte: »Ich habe dich mit meinem Auto angefahren.« Er zuckte zusammen und hielt dann schnell die Hände hoch. »Nichts ist gebrochen. Nun, bei dir. Dein Fahrrad ist aber hinüber.«
Jetzt kam es zurück: das Quietschen der Reifen, das Aufprallen auf den Bürgersteig. Ich runzelte die Stirn und selbst das tat weh. »Wer bist du?« Ich klang wieder wie eine heisere Rosebud-Imitation.
»Ich bin Sam. Sam Foster.« Er begann, seine Hand auszustrecken, schob sie dann aber in die Tasche seiner Jeans. »Ich habe in deinem Führerschein gesehen, dass dein Name Harper ist.«
Ich starrte einfach nur, weil ich nicht wirklich in der Lage war, viel mehr als das zu tun.
»Mein Vater wird dir ein neues Fahrrad kaufen. Ich möchte, dass du dir keine Sorgen machst.« Er zog eine Grimasse. »Ich weiß, dass ich leicht reden habe, wenn du derjenige bist, der in einem Krankenhausbett liegt. Aber ich meine es ernst. Es war alles meine Schuld und ich werde dafür sorgen, dass man sich um dich kümmert.«
»Richtig.« Ich war zu müde, um zu widersprechen, und ich fühlte mich immer noch von der Realität abgekoppelt. War das tatsächlich geschehen? So ramponiert, wie mein Körper sich anfühlte, war es das. Aber es war schwer zu glauben, dass ich so nachlässig gewesen war. Ich war jahrelang gefahren und niemand hatte mich jemals angefahren. Klar, es war ein paarmal echt knapp gewesen. Die Straßen waren zur Hauptverkehrszeit mit Autos vollgestopft, aber ich war vorsichtig. Auf keinen Fall würde ich jemanden in mich hineinfahren lassen. Ich war schnell. Ich war professionell. Ich war am Arsch.
Er näherte sich dem Bett und beugte sich vor, um meinen Arm sanft zu drücken. Ich war es nicht gewohnt, dass Menschen, die ich nicht kannte, mich berührten, aber ein angenehmer Schauder überkam mich und ich seufzte. Seine Berührung hatte etwas an sich, wodurch ich mich besser fühlte. Daran erinnerte ich mich durch vorhin. Sein Lächeln war warm und meine Brust verkrampfte sich, als sein aufrichtiger Blick den meinen hielt. Normalerweise lächelte mich niemand auf diese Weise an. Niemand vergeudete seine Zeit damit, mich wertzuschätzen. So niedergeschlagen ich mich auch fühlte, die Wärme seines Lächelns bahnte sich seinen Weg in mich hinein. Warum war er so nett? Hatte er Angst, dass ich ihn verklagen würde? Ich wäre nicht überrascht, wenn das seine Motivation wäre. Wenn ich mir einer Sache sicher war, dann, dass die meisten Menschen selbstsüchtig waren.
Er zeigte mir ein weiteres betörendes Lächeln. »Wie ich schon sagte, es sind keine Knochen gebrochen. Aber deine Schulter war ausgekugelt und dein Bein war aufgeschlitzt und ziemlich stark geprellt. Sie haben dir etwa zwanzig Stiche verpasst. Du wirst einige Wochen lang das Fahrrad stehen lassen müssen.«
Ich riss entsetzt die Augen auf und er zuckte zusammen.
»Was ist los?«
Ich tat etwas sehr Dummes: Ich versuchte, mich aufzusetzen. Der Schrei, den ich ausstieß, klang nicht nach mir. Er zuckte kurz zusammen und ich fiel zurück gegen das Bett, als ein quälender Schmerz durch meine Schulter und meinen Arm schoss. Ich schnappte nach Luft und versuchte, vollkommen ruhig zu bleiben, als die quälenden, stechenden Schmerzen in meiner Schulter und meinem Arm langsam zu verblassen begannen.
»Du solltest nicht aufstehen.« Er klang fast wütend. »Was machst du?«
Ich leckte mir wieder über die Lippen und keuchte: »Mein Job. Ich werde meinen Job verlieren.«
Er schüttelte den Kopf. »Nein.« Seine Stimme war scharf. »Ich werde Vorkehrungen treffen. Ich lasse mir etwas einfallen. Du wirst deinen Job ganz sicher nicht verlieren.«
Ich lachte kurz und verbittert und achtete darauf, meine Schulter nicht zu bewegen. Ich arbeitete als Fahrradkurier. An meinem Arbeitsplatz gab es keine Schreibtischjobs. Mein Chef, Jack, mochte mich so schon nicht besonders und er duldete keinerlei Versager. Wochenlang nicht fahren zu können, wäre definitiv ein Grund für ihn, mich zu feuern. Was zum Teufel sollte ich tun? Ich konnte gerade so meine Miete bezahlen, da es sich um eine Einzimmerwohnung handelte. Ich war nicht verweichlicht oder schwach, aber ich wusste nicht, ob ich die Obdachlosigkeit überleben könnte. Allein der Gedanke daran machte mich krank. Hoffnungslos.
Sam blieb noch immer. Seine Augen waren hell und seine Mundwinkel hingen herunter. »Ich habe dich nicht gesehen, und als ich dich dann doch gesehen habe, war es schon zu spät.« Er wurde blass. »Ich fühle mich schrecklich.«
Ich wusste, er wollte, dass ich ihm verzieh. Ich war mir nicht sicher, ob ich es im Moment konnte. Ich räusperte mich. »Wasser?«
Er richtete sich auf und griff nach einem Plastikkrug auf einem Tablett in der Nähe. Dann goss er etwas Wasser in eine kleine, rosa Tasse mit einem biegsamen Strohhalm. Er hielt mir die Tasse an die Lippen und ich trank aus dem Strohhalm. Es war mir peinlich, als mir etwas von dem kühlen Wasser am Kinn heruntertropfte. Er überraschte mich, als er die Tropfen mit seinem Daumen wegwischte, als ob es keine große Sache wäre, den Sabber eines Fremden wegzuwischen.
»Kann ich jemanden für dich anrufen? Vielleicht deine Eltern? Dein Handy ist kaputtgegangen.« Er schluckte schwer. »Ich werde auch das ersetzen.«
Meine Kehle fühlte sich jetzt viel besser an, nachdem ich etwas Wasser getrunken hatte. »Nein. Ich habe niemanden, den ich anrufen kann.«
Er runzelte die Stirn, als könnte er sich nicht vorstellen, dass das wahr sein könnte. »Niemanden?«
Ich dachte an ein paar der Fahrer meiner Firma. Vielleicht hätte ich sie um Hilfe gebeten, wenn ich ein Typ wäre, der um Hilfe bat. Wir waren eine eng verbundene Gruppe, wenn wir im Dienst waren, und wir tranken gelegentlich nach der Arbeit zusammen, aber wir verbrachten keine Freizeit zusammen oder hingen beieinander ab. Außerdem arbeiteten sich meine Kollegen bereits den Arsch ab, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie konnten das nicht für mich übernehmen, ohne dass ihnen die Beine abfielen. Das konnten sie auf keinen Fall riskieren, nur um mir zu helfen.
Ich schloss meine Augen und versuchte, den Tsunami der Angst, der auf mich zuraste, zurückzuhalten. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Normalerweise hatte ich einen Plan, aber im Moment fiel mir nichts mehr ein. Ich wusste, dass die Möglichkeit bestand, dass ich eines Tages verletzt werden könnte, aber ich hatte nie wirklich daran geglaubt, dass es passieren würde.
»Wahrscheinlich kannst du das über deine Erwerbsunfähigkeitsversicherung klären.«
»Mein Chef macht diese Dinge nicht gerade legal«, flüsterte ich. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich so was habe.«
Eine Falte erschien zwischen seinen perfekten Brauen. »Oh. Nun, so oder so wird es dir gut gehen. Meine Familie wird sich um die Dinge kümmern.«
Er klang so selbstbewusst. Er hatte offensichtlich großes Vertrauen in die Bereitschaft seiner Familie, mir zu helfen. Ich hatte kein solches Vertrauen. Nicht in seinen Vater und auch in sonst niemanden. Ich war seit meinem sechzehnten Lebensjahr auf mich allein gestellt und es lag mir nicht in den Genen, mich von jemand anderes retten zu lassen.
Ein älterer Mann mit einem buschigen, grau melierten Schnurrbart kam in den Raum. Er kam mir vage bekannt vor und seine breiten Schultern und sein spürbares Selbstbewusstsein ließen den Raum sofort schrumpfen. Instinktiv versank ich von seiner aggressiven Energie in die weichen Kissen.
»Dad, was machst du hier?« Sams Überraschung war offensichtlich. »Ich habe dir gesagt, dass ich damit klarkomme.«
Der ältere Mann näherte sich dem Bett und beobachtete mich mit stahlgrauen Augen. »Du bist viel zu vertrauensvoll. Ich wollte deinen neuen Kumpel Harper selbst kennenlernen.«
Ich war erstaunt, dass er meinen Namen kannte, und ich starrte ihn wortlos an.
Mr. Foster neigte seinen Kopf und studierte mich wie eine Amöbe auf einer Petrischale. »Die Krankenschwester am Schreibtisch sagte, dass nichts gebrochen ist, also ist das gut.« Er rieb sich das Kinn.
»Warum bist du hier?«, wiederholte Sam. »Glaubst du nicht, dass ich allein etwas tun kann?«
»Es ist mein Geld. Darf ich die Situation nicht beurteilen?« Der ältere Mann klang geduldig, als er mit seinem Sohn sprach. Sein Tonfall änderte sich, als er mich ansprach. »Sam glaubt an das Gute in anderen.« Sein Tonfall deutete an, dass er seinen Sohn für verrückt hielt. »Ich hingegen nicht.«
Das hatten wir eigentlich gemeinsam.
»Das ist echt nervig. Du behandelst mich wie ein Kind«, murmelte Sam.
»Die Welt ist voller Rechtsverdreher, mein Sohn. Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen.«
Sams Gesicht war angespannt und seine Lippen waren fest zusammengepresst. »Ich habe ihn mit meinem Auto angefahren, Dad. Das ist wirklich passiert.«
»Ich bin mir sicher, dass du das getan hast, mein Sohn. Aber es gibt Möglichkeiten, einen Unfall vorzutäuschen. Ob du es glaubst oder nicht, in Dallas gibt es viele Betrüger, die sich vor Autos werfen und vorgeben, verletzt zu sein.«
Hitze erfüllte meine geschwollenen Wangen. Selbst wenn er mich für eine Art Dreckssack hielt, hätte er dieses Gespräch nicht vor mir führen dürfen. Ich hätte diesem arroganten Arschloch gern eine verpasst, aber ich wusste, dass mich das mehr verletzen würde als ihn. Stattdessen wendete ich meine ganze Energie auf, um ihn anzustarren.
»Mein Gott, Dad, sieh ihn dir nur an. Er täuscht seine Verletzungen nicht vor«, äußerte Sam. Er sah unbehaglich aus und ich hatte das Gefühl, dass er mich verteidigen wollte, sich aber nicht sicher war, wie.
Mr. Foster schnappte sich meine Karte vom Fuß meines Bettes und studierte sie mürrisch. »Mein Sohn ist ein sehr verantwortungsvoller Fahrer. Es fällt mir schwer, zu glauben, dass er dich einfach nicht gesehen hat, Harper.«
»Es war eine Menge Verkehr und es ging sehr schnell.« Sam verschränkte die Arme. »Ich habe dir das alles am Telefon gesagt.«
»Trotzdem kann man nicht vorsichtig genug sein.« Mr. Foster sah mich misstrauisch an. »Findest du nicht auch, Harper?«
Ich fand es ärgerlich, dass er mich immer wieder duzte. Wir waren keine Freunde. Weit davon entfernt, um genau zu sein. Er schaute mich missmutig an, als ob ich versuchte, ihm die Brieftasche zu stehlen. Für wen hielt sich dieser Angeber? Beschuldigte er mich, seinen kostbaren Sohn betrügen zu wollen? Jeder Zentimeter meines Körpers pulsierte vor Schmerz und ich hatte keine Ahnung, was jetzt mit mir geschehen würde. Dachte dieser Bastard mittleren Alters wirklich, ich wollte von einem Auto angefahren werden? Er konnte mich mal am Arsch lecken. Ich schloss die Augen und schaffte es, zu zischen: »Verpiss dich. Ich will dein verdammtes Geld nicht.«
Sam schaute schockiert wegen dem, was ich gerade gesagt hatte, aber er erwiderte nichts.
Mr. Foster hob die Augenbrauen. »Wie bitte?«
Genau in diesem Moment betrat eine Krankenschwester den Raum. Sie trug einen rosa Kittel mit Kätzchen darauf. Sie hielt kurz inne, als sie Mr. Foster und Sam sah. »Die Besuchszeit ist längst vorbei, Jungs.« Sie schnappte sich das Klemmbrett von Mr. Foster und schüttelte den Kopf. »Er wird wahrscheinlich morgen entlassen, sodass ihr dann den ganzen Klatsch aufholen könnt.«
»So bald?« Sam sah überrascht aus.
Sie nickte, während sie mein Diagramm studierte. »Sieht aus, als gäbe es keine gebrochenen Knochen. Wir brauchen jedes Bett, das wir kriegen können. Jeder, der nicht an der Schwelle des Todes steht, wird rausgeschmissen.« Sie warf mir einen mitfühlenden Blick zu. »Entschuldige.«
Ich war mir nicht sicher, ob ich erleichtert war, das Krankenhaus so schnell verlassen können, oder ob ich Angst hatte. Ich hoffte, dass meine Brieftasche irgendwo in der Nähe war, damit ich ein Taxi rufen konnte, das mich nach Hause bringen würde. Gott, wie viel würde eine Taxifahrt von hier bis zu meinem Haus kosten? Ich hatte selten viel Bargeld bei mir und meine Karten waren ausgereizt. Vielleicht könnte ich ein Uber oder so rufen. Das wäre billiger. Aber würde ich überhaupt in der Lage sein, vom Auto zu meiner Wohnung zu laufen? Ich hatte immer noch zu viel Angst vor den Schmerzen und hatte noch nicht den Nerv, mein Bein zu bewegen. Mein Gott, müsste ich die Auffahrt hinaufkriechen? Das wäre ja überhaupt nicht demütigend oder so.
»Es scheint, dass er länger bleiben sollte.« Sam biss sich auf die Lippe, als er mich studierte.
Mr. Foster bäumte sich auf. »Lass die Experten die Dinge regeln, mein Sohn. Wenn das Krankenhaus der Meinung ist, dass es Harper gut genug geht, um morgen nach Hause zu können, wer sind wir dann, dass wir uns da einmischen?«
Sam warf seinem Vater einen mürrischen Blick zu, und dann wandte er sich an die Krankenschwester. »Um wie viel Uhr wird er entlassen?«
»Oh, ich schätze, so gegen zwei Uhr nachmittags.« Die Krankenschwester fummelte an einem Tropf herum, der neben meinem Bett hing. Sie zwinkerte mir zu. »Das ist Morphium. In etwa fünf Minuten solltest du dich großartig fühlen.«
Es dauerte nicht einmal so lange, bis mein Körper nachgab und meine Augenlider schwer wurden. Die letzte Erinnerung, die ich hatte, bevor meine Augen zugingen, war, dass Mr. Foster einen sehr verärgert aussehenden Sam aus dem Raum schleppte.
Sam
»Was hast du dir dabei gedacht?«, knurrte Dad, als sich der Aufzug hinter uns schloss.
»Was meinst du?«
»Warum warst du in seinem Zimmer und so nett zu ihm?«
»Ich habe ihn mit meinem Auto angefahren. Wäre es dir lieber, ich hätte ihn einfach auf der Straße verbluten lassen?« Ich verschränkte meine Arme und kochte innerlich vor Wut. Dad behandelte mich immer, als wäre ich fünf Jahre alt und hätte keine Ahnung, wie ich allein klarkommen sollte.
»Sohn, ich weiß, dass du es gut meinst, aber dieser Typ ist kein Opfer. Ich wette um hundert Dollar, dass er sich in der Hoffnung auf eine große Auszahlung vor dein Auto geworfen hat.«
Ich verdrehte die Augen. »Du irrst dich.«
»Du verstehst nicht. Ich habe diesen Mist schon Millionen Mal gesehen. Diese Betrügertypen sind sehr überzeugend. Ich meine, ich habe gehört, dass sich einige von ihnen selbst schneiden, nur damit überall Blut fließt. Das versetzt die Fahrer in Panik und sie sind eher bereit zu zahlen.«
»Du hast ihn gesehen. Ist dir nicht aufgefallen, dass sein Gesicht voller blauer Flecken war? Oder glaubst du, dass das Make-up ist?«
Er schnaufte. »Das traue ich ihm glatt zu.« Er war damit beschäftigt, durch sein Handy zu scrollen, während er sprach. »Er weiß wahrscheinlich, dass du mein Sohn bist, und dachte sich, warum nicht sehen, was wir aus diesem naiven Kind herausholen können.«
»Ich bin nicht annähernd so leichtgläubig, wie du denkst.«
Dad hob eine Augenbraue. »Klar.«
Die Hitze kroch meinen Hals hinauf bis zu den Wangen. »Er braucht meine Hilfe, und ich lasse ihn nicht im Stich.«
Dad schien mich nicht zu hören. »Ich muss herausfinden, ob ich die Versicherung seine Krankenhausrechnungen übernehmen lassen oder mich dagegen wehren sollte, dass er überhaupt Ansprüche stellt. Ich will nicht, dass unser Beitrag in die Höhe schießt. Hmmm, ich rufe besser meine Versicherung an.«
Ich machte einen beruhigenden Atemzug. »Dad, wir müssen mitfühlend sein.«
»Oh um Himmels willen. Im Ernst?« Dad schnaubte und warf mir dann einen scharfen Blick zu. »Warte. Hast du ihm gegenüber einen Fehler zugegeben?«
»Es war irgendwie offensichtlich, da er unter meiner Stoßstange lag und blutete.« Ich schaute finster drein.
»Das spielt keine Rolle. Hast du ihm tatsächlich gesagt, dass es deine Schuld war?«
»Ja.«
Er schaute zur Decke. »Gott, Sam. Lebst du hinterm Mond?«
»Ich habe ihn mit meinem Auto angefahren!« Ich ballte meine Hände zu Fäusten. »Was ist mit dir los? Hast du kein Herz?«
»Er könnte uns jetzt verklagen. Das weißt du doch, oder?«
»Er hat kein Interesse an einer Klage.«
»Und woher weißt du das?«
»Er ist nicht der Typ dafür.« Ich hatte eigentlich keine Ahnung, ob Harper der Typ dafür war. Aber mein Vater ging mir auf die Nerven, also wehrte ich mich.
»Als ob du das wüsstest.« Er schüttelte den Kopf. »Glaub mir, er ist der Typ dafür. Er ist genau der Typ dafür.«
»Ich glaube, du irrst dich.«
Mein Vater rieb sich am Kinn. »Ich frage mich, ob es auf lange Sicht billiger ist, wenn die Versicherung nur seine Arztrechnungen bezahlt und so weiter. Wenn wir gegen den Kerl vorgehen, könnte er klagen, und das würde noch mehr Geld bedeuten.«
»Wie kannst du nur an die finanzielle Seite denken?« Ich verzog das Gesicht.
Er studierte mich mit einem resignierten Gesichtsausdruck. »Du bist so verdammt nachgiebig, mein Sohn.«
»Sich um Menschen zu sorgen, macht mich nicht nachgiebig.«
»Wenn du wüsstest«, grummelte er. »Nun, glücklicherweise kann ich wahrscheinlich etwas Schadensbegrenzung betreiben, indem ich dem Problem vorausgehe. Ich habe mit einem der Polizisten vor Ort gesprochen.«
»Wirklich?« Ich kratzte mich am Kopf. »Wann?«
»Der leitende Polizist am Tatort hat mich angerufen. Er hat dich erkannt.«
»Oh.« Ich hätte es wissen müssen. Mein Vater hatte überall Leute.
»Er sagte, es gäbe mindestens zwei Zeugen, die mehr als bereit wären auszusagen, dass dieser Junge auf dem Fahrrad den Unfall verursacht hat.«
»Das ist eine Lüge. Wenn überhaupt, dann haben wir beide ihn verursacht.«
»Ja? Nun, Sam, könntest du das bitte für dich behalten?« Er hielt sich das Handy ans Ohr. »Außenstehende Zeugen sind Gold wert, wenn sie auf unserer Seite sind. Sie haben sozusagen kein Pferd im Rennen.«
»Dein Mangel an Einfühlungsvermögen ist manchmal erschreckend, Dad.«
»Ich versuche nur, dich aus Schwierigkeiten herauszuhalten.«
Es war nicht leicht, ein neutrales Gesicht zu wahren, als er das sagte. »Richtig. Das und dein Versuch, deinen Namen aus den Nachrichten herauszuhalten.«
Er zuckte mit den Schultern. »Es ist nichts falsch daran, beides zu tun, mein Sohn.«
Die Fahrstuhltüren öffneten sich und ich folgte Dad aus dem Krankenhaus. Er hielt vor den Schiebetüren des Gebäudes inne und sprach in sein Handy. Ich hatte den starken Drang, wieder nach oben zu gehen und in der Nähe von Harper zu sein. Ich wollte es Dad natürlich nicht sagen, aber ich war schon immer ein wenig in Harper verknallt gewesen. Ich hatte ihn schon oft gesehen, wenn er unserem Büro Dinge geliefert hatte, und er war mir aufgefallen, als er mit seinem Fahrrad auf der Straße unterwegs gewesen war. Er hatte mich schon immer fasziniert. Er war definitiv sexy und er hatte eine Art Fick-dich-Einstellung, die mich neugierig machte, warum er so war. Aber ich hatte mich nie getraut, mit ihm zu sprechen. Ich hatte ihn bloß aus der Ferne bewundert wie ein Feigling.
Und dann hab ich ihn überfahren. Tolle Aktion.
Ein Krankenwagen fuhr mit blinkenden Lichtern vor und wir gingen zur Seite, damit wir nicht im Weg waren. Ich sah zu, wie die Pfleger eine ältere, bewusstlose Frau entluden. »Wir müssen jetzt an Harper denken, da er derjenige ist, der verletzt wurde.«
Dad runzelte die Stirn und legte seine Hand über das Mundstück seines Handys. »Nein. Wir müssen uns so gut wie möglich absichern und hoffen, dass dieser Harper einfach still und leise verschwindet.«
»Harper hat Angst und befürchtet, dass er seinen Job verliert. Wir müssen ihm helfen.«
Dad verdrehte die Augen und begann wieder zu telefonieren.
Ich unterdrückte meine Ungeduld und lehnte mich an eine Betonsäule, während ich darauf wartete, dass mein Vater das verdammte Telefonat beendete. Man würde es vielleicht nicht vermuten, da Dad in diesem Moment so herzlos schien, aber er war kein schlechter Mann. Er konnte sogar extrem liebevoll und mitfühlend zu seiner Familie sein. Aber in letzter Zeit, wenn es um die Menschen im Allgemeinen ging, wenn sie ihm bei seiner Kampagne oder seinen Plänen für das Land nicht helfen konnten, verlor er nicht gern Zeit mit ihnen.
Als er schließlich auflegte, begann er sofort zu reden, als ob ich an jedem seiner Worte hängen würde. »Herman meint, wir sollten die Versicherung für alles, was mit dem Krankenhaus zu tun hat, zahlen lassen. Er sagt, es sei der beste Weg, um den Jungen glücklich zu machen. Auf diese Weise wird er vielleicht nicht auf mehr Geld drängen.«
Ich runzelte die Stirn. »Wer ist Herman?«
»Mein Versicherungstyp. Herman Grumstone.«
»Oh.«
»Ich werde alle Einzelheiten von diesen beiden Zeugen in Erfahrung bringen. Wenn dieser Harper dann auf mehr Geld drängen will, kann ich ihm damit drohen, dass er nicht einmal seine Krankenhausrechnungen bezahlt.«
»Gott. Ist das dein Ernst?« Ich verdrehte die Augen. »Der arme Kerl liegt völlig fertig da oben und du versuchst, herauszufinden, wie du nicht für Dinge bezahlen musst, die er vielleicht braucht?«
»Du weißt nicht, wie die Welt funktioniert, Sam. Es heißt: Fressen oder gefressen werden.« Er steckte sein Handy in die Tasche. »Okay, ich gehe zurück ins Büro. Wir sprechen uns später.«
»Warte. Du gehst zurück ins Büro?« Ich runzelte die Stirn.
»Ja. Warum sollte ich nicht?«
»Nun … ich dachte, wir wollten essen gehen und über …« Ich sah mich um, um sicher zu sein, dass niemand in der Nähe war, um unser Gespräch zu hören. »Du weißt schon … meine Situation reden.«
»Deine Situation?« Er zog seine silbernen Augenbrauen zusammen.
»Ja … du weißt schon.« Hitze erfüllte meine Wangen. »Du hast gesagt, wir könnten heute Mittag reden.«
»Habe ich das?«
»Ja. Letzte Woche.«
»Ich habe jetzt keine Zeit für Mittagessen.«
»Es war nicht wirklich das Mittagessen, auf das ich mich gefreut habe. Es war die Diskussion, von der ich gehofft hatte, dass wir sie führen würden, über … du weißt schon.«
Er zog eine Grimasse, als er zu verstehen begann, was ich andeutete. »Oh, das.«
Ich zuckte innerlich zusammen, als ich seinen abweisenden Ton hörte. »Du hast gesagt, wenn ich nur geduldig bin … du weißt schon … könnte ich aufhören, mich zu verstellen.«
Er schaute mich ungeduldig an. »Ich habe es etwas eilig, Sam.«
»Oh, nun … Entschuldige …« Ich trat einen Schritt zurück und schämte mich. »Bis später, schätze ich.«
Sein Ausdruck wurde weicher und er streckte die Hand aus und packte meinen Arm. »Entschuldige. Ich bin einfach sehr gestresst. Ich wollte nicht so reagieren.«
Ich zögerte. »Ist schon okay.«
Er blickte unruhig umher. »Warum reden wir nicht später darüber?«
»Das sagst du immer.« Ich biss mir auf die Unterlippe und fühlte mich demoralisiert.
»Dies ist nicht wirklich ein guter Zeitpunkt, etwas zu tun, das McTarn einen Vorsprung in den Umfragen verschaffen könnte.«
Mein Herz sank noch tiefer. »Es scheint nur so, dass es nie ein guter Zeitpunkt ist. Erinnerst du dich noch an letztes Jahr, als du gesagt hast, ich solle mit meinem Coming-out noch bis zum Frühling warten?« Ich lachte schwach. »Nun, es ist Frühling.«
Er seufzte lange, als er auf seine Uhr schaute. »Warum ist es so wichtig, dass jeder weiß, dass du schwul bist?«
Ich rieb mir den Nasenrücken und sagte: »So ist es nicht. Ich will nicht, dass jeder über meine Angelegenheiten Bescheid weiß. Aber so wie es jetzt ist, habe ich immer Angst, dass ich einen Fehler mache oder dass ein Reporter mich dabei erwischt, wie ich die Hand eines Mannes halte.« Ich zuckte mit den Schultern. »Es ist eine Menge Druck, auf jedes Wort zu achten, das ich sage. Ich mache das, seit ich vierzehn Jahre alt bin, und ich möchte aufhören zu lügen.«
»Du kannst nicht bis November warten?«
Ich ließ die Schultern hängen und fühlte mich entmutigt. »November? Gott, das fühlt sich wie eine Ewigkeit an.«
Er spannte seinen Kiefer an. »Sam, können wir bitte eins deiner Dramen nach dem anderen klären? Jetzt müssen wir uns auch noch um diesen Fahrradjungen kümmern.«
Mein Gesicht wurde wieder warm. »Oh, nun, ja. Aber du hast gesagt …«
»Hör zu, McTarn sitzt mir im Nacken. Ich glaube nicht, dass jetzt ein guter Zeitpunkt für mich wäre, um zu verkünden, dass ich einen schwulen Sohn habe. Können wir nicht später in der Woche darüber reden?« Sein Handy klingelte in seiner Tasche. »Oh, ich muss diesen Anruf entgegennehmen, es ist wichtig.«
Ich beobachtete, wie er frustriert über den Parkplatz ging. »Klar, das ist wichtig. Verstanden«, murmelte ich. Ich schüttelte den Kopf und machte mich auf den Weg zu meinem Auto. Ich hatte einen Knoten in der Magengrube, der in diesen Tagen nie zu verschwinden schien. Mein Vater verstand einfach nicht, wie schrecklich es war, jeden Tag meines Lebens eine Lüge zu leben. Ich wollte nicht der Grund dafür sein, dass er eine Wahl verlor, aber gleichzeitig hatte ich das Recht, mein Leben offen zu leben. Ich war kein Politiker. Ich war einfach in diese Situation hineingeboren worden, und jetzt war ich aufgrund der machthungrigen Bestrebungen meines Vaters gezwungen, ein falsches Leben zu führen, damit ich keine engstirnigen Menschen verärgerte, die ich noch nicht einmal kannte.
Ich setzte mich hinter das Steuer meines Autos und starrte vor mich hin. Nach dem unflexiblen Verhalten meines Vaters vor wenigen Augenblicken zu urteilen, musste meine Scharade weitergehen. Ich verdrängte meine Depression und versuchte, das erdrückende Gefühl der Niederlage zu ignorieren, das jeden Zentimeter meiner Seele zu durchdringen schien.
Harper
Ich hatte in der Vergangenheit Stunden damit verbracht, mit meinen Kollegen nach unserer Schicht herumzualbern und zu trinken, und doch konnte ich mich nicht dazu durchringen, einen von ihnen um einen Gefallen zu bitten. Um fair zu sein, bezweifelte ich, dass viele von ihnen tatsächlich ein Auto hatten, und sie konnten mich nicht gerade auf dem Lenker ihres Fahrrads nach Hause fahren.
Ich saß am Rand des Krankenhausbettes und richtete mich auf, um mein Bein zu belasten. Meine Schulter war empfindlich und schmerzte, aber ich hatte es geschafft, mir heute Morgen ein Hemd anzuziehen. Mein eigenes Oberteil und meine eigene Hose waren gestern von den Notärzten zerfetzt worden. Aber Schwester Kitty-Schmock, die ich jetzt als Schwester Patton kannte, war so freundlich gewesen, mir ein T-Shirt des Bezirkskrankenhauses Dallas zu schenken, das von einer Wohltätigkeitsveranstaltung übrig geblieben war. Sie hatte auch eine Jeans aus dem Fundbüro zusammengesucht. Sie war etwa zwei Größen zu groß, aber wenigstens hatte ich eine Hose.
Es klopfte am Türrahmen, und als ich aufblickte, begegnete ich vertrauten, moosfarbenen Augen. Ein Schock überkam mich, als Sam schüchtern lächelte. »Ich bin hier, um dich nach Hause zu fahren.«
Ich hätte nicht gedacht, dass ich ihn wiedersehen würde. Ich wusste, dass er alle möglichen Versprechungen gemacht hatte, aber ich hatte angenommen, dass es nur heiße Luft gewesen war. Ganz zu schweigen davon, dass sein Vater ihm die Hilfe unbedingt hatte ausreden wollen. Ich starrte ihn an, als ob ich keine Manieren hätte. »Du bist wieder da?«
»Natürlich.« Er kam weiter in den Raum. Seine Augen waren hell und aufrichtig. »Wie würdest du sonst nach Hause kommen?«
Ich dachte nicht, dass das dein Problem ist.
Ich zuckte mit den Schultern, anstatt zu antworten, und bereute es sofort, als meine Schulter schmerzte. »Scheiße«, zischte ich und knirschte mit den Zähnen gegen den Schmerz.
Sein Gesicht verzog sich mitleidig. »Tut immer noch weh?«
Es fühlte sich an, als hätte mir ein Löwe den Arm abgekaut, aber ich verzog einfach nur das Gesicht. »Ist schon in Ordnung. Nichts, was ich nicht bewältigen kann.« Da ich mir die Mühe gemacht hatte zu lügen, um seine Gefühle nicht zu verletzen, hatte ich wohl doch ein paar Manieren.
»Die Krankenschwester bringt einen Rollstuhl.«
Ich schaute finster drein. »Was? Nein.« Mein Gesicht erwärmte sich vor Scham. »Das brauche ich definitiv nicht.«
Er lächelte und die kleinen Grübchen waren ablenkend. »Das sind Krankenhausregeln.«
Ich schätzte, es war mein törichter Stolz, der mich dazu brachte, mich so stark gegen den Rollstuhl zu wehren. Ich wusste noch nicht einmal, ob ich überhaupt noch laufen konnte. Dank des guten Personals im Bezirkskrankenhaus Dallas, das mir gestern einen Katheter gelegt hatte, hatte ich gestern Abend nicht auf die Toilette gehen müssen.
Wie aufs Stichwort erschien Schwester Patton in der Türöffnung. »Komm schon, Junge. Ich fahre dich mit Stil raus.«
»Ich brauche das Ding nicht.« Ich beäugte den Rollstuhl und fühlte mich mürrisch.
»Das ist nicht verhandelbar.« Sie hob die Brauen.
»Komm schon, Harper. Setz dich einfach in den Stuhl.«
Ich schaute finster drein.
Sie lachte. »Ich gehe nirgendwo hin, und du auch nicht, wenn du nicht in den verdammten Rollstuhl steigst.« Sie seufzte und blickte auf ihre Uhr. »Sei nicht dickköpfig. Es wird schon gut gehen. Ich habe noch nie jemanden aus diesem Ding rausgeworfen.«
Ich holte tief Luft aus Angst, dass ich nicht mehr stehen konnte, ohne mich zu blamieren. Ich begegnete Sams Blick, und er musste meine Besorgnis gesehen haben, denn er trat sofort vor und nahm meinen Arm. Bei der Berührung seiner warmen Finger kribbelte es unter meiner Haut. Meine Reaktion auf ihn musste von Restmorphin-Nebenwirkungen herrühren, denn ich war normalerweise nicht die Art von Person, die in den Knien schwach wurde, wenn jemand seine Hände auf mich legte.
»Ich hab dich, Harper.« Sams Stimme war rau. »Komm schon. Schön langsam.«
Ich gab nach. »Okay.« Ich schob mich vorsichtig von der Matratze und mein ganzer Körper protestierte, als wäre ich ein neunzigjähriger Mann. Es fühlte sich an, als ob meine Knochen durch die Anspannung, die meine schmerzenden Muskeln und Sehnen auf sie ausübten, zu brechen drohten. Als ich mehr Druck auf mein Bein zuließ, schoss ein scharfer, brennender Schmerz meine Wade bis zum Oberschenkel hoch. Ich biss mir auf die Lippe gegen das pochende Unbehagen und stützte mich auf Sam.
Ich nahm einen Hauch von Zedernholz in seinem Parfüm wahr. Er roch erstaunlich, und obwohl ich Schmerzen hatte, reagierte mein Körper auf seinen männlichen Geruch. Er war so sanft und vorsichtig mit mir, dass ich mich seltsam fühlte. Er blickte auf mich herab, und als sich unsere Blicke trafen, lag eine Art seltsame Erkenntnis in seinem. Ich schluckte und richtete mich auf. Ich konnte mir das Gesicht von Mr. Foster vorstellen, wenn er in diesem Moment hereingekommen wäre. Er würde mich wahrscheinlich beschuldigen, seinen geliebten Sohn verführen zu wollen.
»Wie fühlt sich das an?«, fragte Sam in einem samtartigen Ton. »Kannst du laufen?«
Ich lachte kurz auf. »Nicht ohne Hilfe.«
Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Deshalb hast du ja mich.«
»Ja.«
Ich warf dem Rollstuhl einen bösen Blick zu und Schwester Patton hob eine Augenbraue. »Setz dich«, befahl sie.
Ich zögerte und gab dann nach. Sie sah nicht wie jemand aus, der sich leicht einschüchtern ließ, und ich fand es wirklich nicht fair von mir, darauf zu bestehen, dass Sam mir half, bis zum Auto zu humpeln. Ich senkte mich vorsichtig ab, zuckte und stöhnte, als meine Beine halb eingeknickt waren.
»Scheiße.« Ich blamierte mich, als ein Wimmern meinen Lippen entwich, als das volle Gewicht meines Körpers auf den Vinylsitz drückte. Ich atmete schwer, weil jeder Zentimeter von mir pulsierte und schmerzte.
In dem Moment, als mein Hintern auf den Sitz traf, griff Schwester Patton nach den Griffen und begann, mich zu schieben. Ich hielt meinen guten Arm aus Protest hoch, weil selbst diese kleine Bewegung des Stuhls schmerzte. »Bitte warte eine Sekunde.« Ich biss mir auf die Lippe, um meine pochenden Glieder zu entspannen.
»Oh.« Sie zog eine Grimasse. »Entschuldigung.«
Ein paar Sekunden vergingen, während Schwester Patton ungeduldig hin- und herging. Sam schien es nicht zu stören, zu warten. Er stand still da und ich hatte den Eindruck, er hätte so lange gewartet, bis ich bereit gewesen wäre.
Ich stieß einen zitternden Atemzug aus. »Okay. Ich bin bereit.«
Schwester Patton lehnte sich auf den Stuhl und mit einem kleinen Ruck rollten wir aus dem Raum. Sam ging neben mir, seine Hand ruhte sanft auf meinem Rücken. Ich schaute in die anderen Zimmer, als wir an ihnen vorbeikamen, und sah ganz unterschiedliche Patienten. Es gab Kinder, die weinten, während sie verwirrt aussahen, und ältere Menschen, denen Sauerstoffschläuche in der Nase steckten. Aber das Einzige, was sie gemeinsam hatten, waren die Besucher. Sie alle hatten Menschen, die lächelnd um sie herumstanden und versuchten, sie zu trösten. Ich blickte zu Sam auf, während er leise neben mir herging. Ohne ihn wäre ich allein gewesen.
Ich war verblüfft, als mich der Gedanke daran störte. Ich war es gewohnt, allein zu sein. Das war mir schon immer lieber gewesen. Aber ich musste zugeben, dass es sich gut anfühlte, Sam an meiner Seite zu haben. Ich fühlte mich im Moment definitiv verletzlicher, und die Erkenntnis, dass Sam aufrichtig den Wunsch hatte, mir zu helfen, war tröstlich. Die Dankbarkeit, die ich für sein Mitgefühl empfand, war ein ungewohntes, aber angenehmes Gefühl.
Als Sam plötzlich nach unten blickte und meinem Blick begegnete, schaute ich schnell weg. Er rieb mir die gute Schulter und ich versuchte, die rührseligen Gefühle, die seine Berührung in mir zu wecken schienen, zu ignorieren. Es mussten die Medikamente sein, die sie mir gegeben hatten. Diese Drogen haben mich wahrscheinlich sentimentaler gemacht als sonst.
Wir fuhren mit dem Aufzug ins Erdgeschoss hinunter und Schwester Patton rollte mich durch die Glastüren auf den Gehweg vor dem Gebäude. Sie kniete sich neben mich und ihr Blick war scharf. »Wie geht es dir?«
»Gut.« Ich blickte mich um und kniff die Augen zusammen, als grelle Sonnenstrahlen hinter dem Überstand hervorkamen.
»Wenn sich dein Zustand verschlechtert oder du ungewöhnliches Keuchen oder rote Streifen um die Nähte an deinem Bein bemerkst, komm sofort wieder ins Krankenhaus.«
»Okay.« Ich runzelte die Stirn.
»Ich werde dafür sorgen, dass er es tut.« Sam klang schroff.
»Gut.« Sie gab mir ein paar Blätter Papier. »Dies sind Anweisungen zur Pflege deiner Nähte sowie ein Rezept für Schmerzmittel und ein Antibiotikum. Sie haben bei dir sich selbst auflösende Fäden benutzt, aber du solltest trotzdem in etwa zehn Tagen deinen Hausarzt aufsuchen, um sicherzugehen, dass es richtig verheilt.« Sie richtete sich auf und tätschelte meinen Kopf, als wäre ich fünf Jahre alt. »Viel Glück, Harper.«
»Danke.«
Sie ließ uns zurück und Sam atmete tief durch. »Nun, der schwarze Mercedes gehört mir.« Er zeigte auf ein cool aussehendes Fahrzeug, das in der ersten Reihe geparkt war. »Ich hole ihn.«
»Okay.«
Er trabte über die Einfahrt und stieg in sein Auto. Der Motor schnurrte und er kreiste um den Parkplatz und kam vor mir zum Stillstand. Er stieg aus und rollte mich näher an das Auto heran. »Ich denke, du solltest hinten sitzen. Auf diese Weise musst du dein Bein nicht so stark beugen.«
»Sicher.« Das klang für mich nach einer wunderbaren Idee. Schon das leichte Beugen meines Beines für den Rollstuhl war extrem schmerzhaft gewesen.
Er öffnete die Hintertür und sperrte die Räder des Stuhls. »Bereit?«
»Ja.« Ich machte mich auf den kommenden Schmerz gefasst und kletterte dann ungeschickt vom Stuhl auf den Ledersitz des Autos. Ich stöhnte, als ich zu viel Druck auf meine wunde Schulter ausübte. »Scheiße«, keuchte ich.
Sam bewegte sich unruhig. »Kann ich irgendetwas tun?«
»Nicht … nicht wirklich.« Ich war halb im Auto, meine Beine hingen noch immer aus der Tür.
»Es muss etwas geben, das ich tun kann.«
Aus irgendeinem Grund überkam mich die Lächerlichkeit dieses Moments und ich begann zu lachen. Meine Schultern bebten und es war schmerzhaft, aber ich konnte nicht aufhören. Was zum Teufel war mit meinem Leben geschehen? Ich hatte absichtlich den Kopf unten gehalten und mich aus Schwierigkeiten herausgehalten. Doch hier war ich nun auf dem Parkplatz eines Krankenhauses, mein Arsch hing aus einem Auto, während Sam mich beobachtete, als würde ich gleich in Millionen Stücke zerbrechen.
Sam lehnte sich in das Auto, seine Lippen bebten. »Was ist so lustig?«
Das brachte mich nur noch mehr zum Lachen. Gott, er war so nett. Warum zum Teufel tänzelte er um mich herum, als wäre ich wichtig oder so?
Er lachte verwirrt. »Komm schon. Was ist so verdammt lustig?«
Schließlich hörte ich auf zu kichern und keuchte: »Nichts. Es ist überhaupt nichts lustig.« Ich holte tief Luft und zwang mich, ins Auto zu robben. Ich ließ eine Tirade von Schimpfwörtern heraus, die einen Matrosen erröten lassen würden, und Sam grinste nur und schloss die Tür, als ich ganz drin war.
Nachdem er den Rollstuhl ins Krankenhaus zurückgebracht hatte, setzte er sich hinter das Lenkrad und begegnete meinem Blick im Rückspiegel. »Wohin?«
Nach meinem Lachanfall fühlte ich mich schwach und der Schweiß sammelte sich auf meiner Stirn. »Fahr bis zur Ampel und bieg links ab.« Ich gab ihm die übrigen Anweisungen und legte meinen Kopf dann gegen die Lederpolster. Ich wollte nicht in sein teures Auto schwitzen, aber die Schmerzen und die Medikamente ließen mich schwitzen wie ein Rennpferd.
»Ich hoffe, es gibt nicht einen Haufen Treppen, wo du wohnst.«
»Es gibt keine. Nur ein kurzer Flug am Eingang.« Ich war so arm, dass ich eine Wohnung im unteren Stockwerk des Gebäudes gemietet hatte. Die oberen Stockwerke kosteten viel mehr, weil das Management behauptete, es gäbe eine Aussicht. Wenn es einem nichts ausmachte, auf dreckige alte Backsteingebäude zu starren, die vom Smog verdeckt waren, könnte man sagen, dass es eine Aussicht gab.
Er räusperte sich. »Wohnst du … äh … allein?«
»Wenn ich es nicht täte, müsstest du mich nicht nach Hause fahren.«
Er lachte. »Oh, ja. Das ist wohl wahr.«
Ich richtete mich vorsichtig auf und entspannte meinen Kopf an der Armlehne an der Tür. Unsere Augen trafen sich ab und zu im Spiegel. Ich war immer noch verwirrt von seinem Wunsch mir zu helfen. Vielleicht war er eines dieser reichen Kinder, das es seinem alten Herrn gern unter die Nase rieb, indem es mit Leuten rumhing, die seine Familie nicht guthieß. Und es war nicht gerade ein Geheimnis, dass Mr. Foster mich nicht guthieß.
»Erinnerst du dich an mich?«, fragte er leise.
Ich schielte auf seinen Hinterkopf. »Nein. Sollte ich?«
»Nicht unbedingt. Aber wir sind uns schon einmal begegnet.«
»Sind wir?«
»Ja.«
»Wo?« Ich runzelte die Stirn.
»In dem Büro, in dem ich arbeite. Es ist in der Nähe der Ecke, wo ich … du weißt schon … dich angefahren habe.« Er schluckte laut. »Es ist die Firma meines Vaters.«
»Oh.« Ich konnte mich nicht wirklich daran erinnern, ihn schon einmal gesehen zu haben, aber wenn ich arbeitete, war ich immer in Eile. »Haben wir uns von Angesicht zu Angesicht gesehen?«
»Ein Mal. Du hast ein paarmal Pakete in unser Gebäude geliefert. Normalerweise unterschreibt die Rezeptionistin immer alles, aber sie war in der Pause, also habe ich stattdessen unterschrieben.« Er lachte, als wäre es ihm peinlich, zuzugeben, dass er mich bemerkt hatte. »Meistens habe ich dich aus der Ferne beobachtet.« Er verzog das Gesicht. »Ich meine das nicht auf eine seltsame Stalker-Art. Ich habe dich nur bemerkt, weil du irgendwie auffällst.«
»Ach ja?«
Seine Wangen hoben sich zu einem Lächeln. »Äh, ja. Die meisten Lieferjungen, die wir bekommen, sehen aus, als seien sie gerade erst aus dem Gefängnis gekommen.«
Ich wandte meinen Blick ab. »Es ist ein harter Job. Es bewerben sich nicht viele Yale-Absolventen.«
»Oh, ja. Ich wollte nicht respektlos sein.« Er zog ein Gesicht.
»Die meisten der Jungs, mit denen ich fahre, sind gute Leute.«
»Ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich merke, dass ich deine Freunde unabsichtlich beleidigt habe. Es tut mir leid.«
Ich starrte aus dem Fenster. »Wenn du so schlecht über Leute wie mich denkst, warum bist du dann noch hier?«
»Ich denke nicht schlecht über … Leute wie dich. Ich habe dir gesagt, dass mir meine Worte leidtun.«
»Und ich weiß das zu schätzen. Aber es ist offensichtlich, dass du eine vorgefasste Meinung von mir und meinen Kollegen hast.«
»Es war ein unbedachter Kommentar.«
Ich studierte still meine gefalteten Hände.
Er seufzte. »Ich wollte nicht verurteilend sein. Ich meinte einfach, dass du dich von anderen abhebst, weil du sehr adrett bist. Ich habe die Sache mit dem Gefängnis nur gesagt, weil du mich nervös machst, und deshalb habe ich einen dummen Witz gemacht.«
Ich lachte kurz auf. »Ich mache dich nervös?«
»Ja.« Sein Kiefer war angespannt.
Ich schielte auf ihn. »Warum?«
Er räusperte sich. »Es ist nicht wichtig.«
»Okay.«
Wir waren eine Weile still, dann sagte er: »Ich habe dich auch schon oft im Verkehr hin- und herfahren sehen. Du bist sehr wendig.«
»Offensichtlich nicht wendig genug.«
»Oh Gott.« Er atmete schwer aus. »Nun, unser kleines Missgeschick geht ganz auf meine Kappe. Ich war abgelenkt, als ich dich beobachtet habe, und dann bist du links gefahren, als ich dachte, du würdest rechts fahren.« Er schauderte. »Und ich habe dich angefahren.«
Mein schmerzender Körper verkrampfte sich als Reaktion auf seine Aussage.
»Ich konnte es nicht glauben.« Er schüttelte den Kopf. »Gott. Ich kann es immer noch nicht. Ich habe noch nie einen Unfall gehabt oder einen Strafzettel bekommen.« Er stöhnte. »Und dann musste ich ausgerechnet dich über den Haufen fahren.«
Ich verzog das Gesicht. »Ich bin größtenteils noch in einem Stück.«
Er schnaubte. »Ja. Ein wirklich wundes, beschädigtes Stück.«
»Ich komme schon klar.« Ich hatte keine Ahnung, warum ich mich wie ein Superheld verhielt. Vielleicht, weil mir Sams offensichtliche Schuld und Verwundbarkeit zu schaffen machte. Es war offensichtlich, dass es ihn beschäftigte, dass er mich verletzt hatte, und das löste in mir Mitgefühl aus. Normalerweise war ich kein sehr einfühlsamer Mensch. Man brauchte nur mal meinen Ex Peter zu fragen. Er könnte einem eindringlich erzählen, wie kalt und gefühllos ich sein konnte. Aber Sams Unschuld zerrte an etwas tief im Inneren, das mich dazu brachte … freundlich zu sein. Vielleicht waren es die Medikamente.
»Ja, du wirst klarkommen, weil ich mich darum kümmern werde.«
Stirnrunzelnd sagte ich: »Sam, ich weiß die Fahrt nach Hause zu schätzen, aber das ist gut genug. Ich habe dir bereits gesagt, dass ich dein Geld nicht will.«
Er schnaubte. »Das hast du nur gesagt, weil mein Vater so ein kolossales Arschloch war.«
Ich kam nicht umhin, über seinen angewiderten Tonfall zu lachen. »Du hast mich nicht absichtlich angefahren. Unfälle passieren.«
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