...


 

 

 

 

Deutsche Erstausgabe (ePub) Juli 2020

 

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2014 by N.R. Walker

Titel der Originalausgabe:

»Red Dirt Heart 3«

Published by Arrangement with N.R. Walker

 

 

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© 2020 by Cursed Verlag

Inh. Julia Schwenk

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,

des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung

durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit

Genehmigung des Verlages.

 

 

Bildrechte Umschlagillustration

vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock

Satz & Layout: Cursed Verlag

Covergestaltung: Hannelore Nistor

Druckerei: CPI Deutschland

Lektorat: Susanne Scholze

 

ISBN-13: 978-3-95823-830-5

 

Besuchen Sie uns im Internet:

www.cursed-verlag.de


 

...

 

 

Aus dem Englischen von Anne Sommerfeld


 

Liebe Lesende,

 

vielen Dank, dass ihr dieses eBook gekauft habt! Damit unterstützt ihr vor allem die Autorin des Buches und zeigt eure Wertschätzung gegenüber ihrer Arbeit. Außerdem schafft ihr dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der Autorin und aus unserem Verlag, mit denen wir euch auch in Zukunft erfreuen möchten.

 

Vielen Dank!

Euer Cursed-Team

 

 

 

 

Klappentext:

 

Das Schicksal meint es gut mit Charlie: Die Sutton Station läuft gut, er holt endlich seinen Schulabschluss nach, baut sein Geschäft weiter aus und meistert alle Herausforderungen, die sich ihm auf der Ranch entgegenstellen – sogar die fordernde Pflege eines Baby-Wombats. Er kann alles schaffen, solange Travis an seiner Seite ist. Doch was passiert, wenn die Umstände plötzlich dafür sorgen, dass Travis ihm nicht mehr den Rücken stärken kann? Kann Charlie trotzdem immer noch der Mann sein, den Travis verdient?


 

Widmung

 

 

Für diejenigen, die es vor Jahren mit mir wagten und diejenigen, die noch immer bei mir sind, danke.

 


 

Kapitel 1

 

 

In dem Travis Plätze tauschte und Sutton Station veränderte

 

Wir stiegen mit der festen Überzeugung in Darwin ins Flugzeug, dass der Rückflug nach Alice Springs ein Reinfall werden würde. Die Leute waren noch immer mit dem Boarding beschäftigt, als Travis entschied, dass er am Fenster sitzen wollte, dann nicht mehr, dann doch, dann nicht mehr. Und dann doch.

»Zu schade«, sagte ich und weigerte mich, erneut mit ihm den Platz zu tauschen. »Ich bedaure denjenigen, der während des mehr als zwanzigstündigen Flugs neben dir gesessen hat, als du nach Australien gekommen bist.«

»Das solltest du nicht«, sagte er und beugte sich ganz nah zu mir herüber. »Letztendlich hatten wir Sex im Flugzeug.«

Mein Blick huschte zu ihm und ich funkelte ihn böse an. Sofort wallten Eifersucht, Wut und Schmerz in meinem Bauch auf.

Travis warf lachend den Kopf zurück, sodass einige der Leute, die noch an Bord kamen, zu uns sahen. »Ich mach nur Witze. Hatten wir nicht.«

»Ich hasse dich.«

Er schnaubte. »Ich mach dich gern eifersüchtig. Das geht so einfach«, sagte er lächelnd. Er wusste, dass ich wegen seiner Aussage noch immer etwas angefressen war. »Ernsthaft, es war irgendeine Frau mit zwei Kindern, die geweint haben, wenn sie nicht geschrien haben.«

»Geschieht dir recht.«

Er lachte erneut. »Weißt du, in Kakadu warst du so viel entspannter«, sagte er. Er beugte sich zu mir und flüsterte: »Und zufällig weiß ich, wie ich dich entspannen kann, wenn du also zuerst zur Toilette willst, folge ich dir.«

Ich hustete, als ein armer Tropf neben Travis Platz nahm. Ich versteckte meine Sexualität nicht mehr wirklich, mochte aber trotzdem keine anzüglichen Kommentare vor ahnungslosem Publikum. Ich warf ihm einen Benimm dich-Blick zu und als Travis ein Gespräch mit seinem Sitznachbarn anfing, wünschte ich dem Kerl innerlich viel Glück, setzte meine Kopfhörer auf und schloss die Augen.

Ich hatte kaum zehn Minuten die Augen geschlossen, als Travis mein Bein antippte.

Ich blinzelte und mir wurde klar, dass wir bereits in der Luft waren. Ich nahm die Kopfhörer ab. »Was?«

»Tausch den Platz mit mir«, drängte er mich und stand auf.

Ich sah den Mann an, der auf der anderen Seite saß und ohne mich zu fragen, was passiert war, rutschte ich rüber – was mir einige Schwierigkeiten bereitete, wenn man bedachte, dass es eng war und Travis direkt vor mir stand. Travis wirkte nicht sauer oder auch nur besorgt, also nahm ich an, dass der Kerl neben mir harmlos war. Ich nickte ihm zu und deutete auf Travis. »Hat er etwas Unangebrachtes gesagt?«

Der Mann war Mitte dreißig, mit kurzen braunen Haaren, die an den Schläfen leicht ergraut waren. Er hatte einen stämmigen Körperbau und das Klischee, dass er Rugby gespielt hat, wurde von seiner irgendwann einmal gebrochenen Nase bestätigt. Er lachte. »Nein. Überhaupt nicht.«

»Gut«, antwortete ich trocken. »Ich hätte mich nicht entschuldigt, sondern einfach nur Mitleid mit Ihnen gehabt, das ist alles.«

Travis schlug mir mit dem Handrücken gegen den Arm. Er beugte sich vor, sodass er mit uns beiden gleichzeitig sprechen konnte. »Charlie, ich möchte dich vorstellen«, sagte Trav mit einem Würdest du die Klappe halten-Blick. »Blake Burgess, das ist Charlie Sutton.«

Der Name sagte mir nichts, aber Blake hob eine Braue. »Charlie Sutton? Wie in Sutton Station

»Der einzig Wahre«, sagte ich, während ich mich fragte, wer zur Hölle der Typ war und wie er von mir gehört hatte. Ich warf Travis schnell einen Blick zu, damit er es mir erklärte.

»Blake hat mir gerade erzählt, womit er sein Geld verdient«, sagte Travis. »Ich dachte, ihr beiden möchtet euch vielleicht unterhalten.«

Ich war verwirrt und als ich mich wieder Blake zuwandte, lächelte er mich an. »Ich bin Einkäufer bei Woolworth. Genauer gesagt suche ich nach Fleischlieferanten für die Supermärkte im ganzen Land.«

Ich blinzelte. Langsam. Zweimal. Wie ein Idiot. Travis lachte leise neben mir und murmelte etwas, das sich nach Danke, Travis anhörte, ehe er seine Kopfhörer aufsetzte und ich mich so weit gefasst hatte, dass ich mit dem Kerl reden konnte.

Und wie wir redeten. Während der nächsten anderthalb Stunden – der gesamten restlichen Flugdauer – unterhielten wir uns über Rindfleisch: Preise, Bestände, Kennzahlen, Einkauf, Verkauf, Export und Zucht. Für einen Anzugträger kannte er sich aus. Wahrscheinlich dachte er, dass ich mich für einen Dreck-Junkie aus dem Outback auch gut schlug.

Als wir landeten, sagte Blake: »Dein Freund hat mir erzählt, dass ihr in Kakadu wart.«

Ich nickte. »Jap.«

»Wie war's?«

»Nass«, antwortete ich. »Und grün.«

Travis lachte, obwohl ich gedacht hatte, er würde schlafen. »Charlie hält alles für unnormal, das nicht roter Wüstensand ist.« Trav setzte sich auf, nahm die Kopfhörer ab und streckte seine langen Beine.

Ich zuckte mit den Schultern. Das stimmte irgendwie. Wir waren eine Woche weg gewesen. Eine ganze Woche! Und so unglaublich der Urlaub mit Travis auch gewesen war, freute ich mich darauf, wieder nach Hause zu kommen.

»Ich würde es liebend gern sehen«, sagte Blake.

»Kakadu?«, fragte ich. »Es ist wunderschön«, stimmte ich zu. »Wenn du auf nass und grün stehst.«

Blake lachte. »Nein, ich meinte deine Farm.«

Das Flugzeug hatte angedockt, die Passagiere standen auf und nahmen ihre Taschen aus den oberen Gepäckfächern und unsere Unterhaltung hörte damit irgendwie auf. Wir gingen von Bord und zur Gepäckausgabe.

»Danke für die Gesellschaft«, sagte ich zu Blake, als ich seine Hand schüttelte. »Es war schön, mit jemandem zu reden, der zu schätzen weiß, was wir tun.«

Er nahm seinen Koffer, schien aber zu zögern, als würde er gedanklich eine Entscheidung treffen. Er drehte sich wieder zu mir um. »Hör zu, Charlie, ich hab es ernst gemeint, dass ich deine Station sehen will«, sagte er. »In einem offiziellen Rahmen. Ich würde mir gern ansehen, was du da draußen machst. Ich habe schon mit genügend Farmern gesprochen, um zu wissen, wer sauber ist und wer nicht und ich habe genügend Bestandszahlen gesehen, um deinen Namen zu erkennen, wenn ich ihn höre.«

»Oh.« Scheiße. Scheiße. Scheiße. Das war irgendwie eine ziemlich große Sache. Sein Angebot warf mich irgendwie um. »Oh, ähm…«

Er lächelte. »Natürlich nur, wenn du Interesse hast. Ich muss meinen Terminkalender checken und sag dir Bescheid, wann ich dich einschieben kann. Ich hatte nicht geplant, dich zu treffen und bin nur zwei Tage hier, also ist es wirklich kurzfristig. Aber ich werde eine Aufstellung des durchschnittlichen Schlachtgewichts brauchen und dein Tierarzt müsste anwesend sein. Kannst du das arrangieren?«

»Sicher.« Ich schluckte meine Begeisterung hinunter und nickte ihm zu. »Klingt gut.«

Wir tauschten Telefonnummern aus, schüttelten uns die Hände und als er ging, standen Travis und ich noch eine Weile schweigend da.

»Heilige Scheiße«, flüsterte ich.

Travis lachte. »Ich dachte mir schon, dass du gern mit ihm reden würdest.«

Das brachte mich zum Lachen. »Ich kann nicht glauben, dass du das getan hast.« Ich sah ihm nach und konnte noch immer nicht ganz glauben, was gerade passiert war. »Travis, das könnte ziemlich wichtig für uns werden.«

»Ich weiß«, sagte er, als wäre ich dämlich. »Deswegen hab ich die Plätze getauscht.«

»Ich bin dir was schuldig.«

»Etwa zwanzig Zentimeter?«, fragte er. »Oder eher einen Pizzaofen oder eine Woche in Kakadu?«

Lachend schob ich ihn zum Gepäckband. Unsere Koffer waren die einzigen, die noch übrig waren. Als ich zur Ankunftshalle sah, entdeckte ich George, der uns beobachtete und lächelnd den Kopf schüttelte.

Mann, es fühlte sich gut an, wieder zu Hause zu sein.

 

***

 

Ich wollte wegen des Treffens mit Blake nicht zu aufgeregt sein, konnte aber nicht anders. Ich hatte George auf dem Nachhauseweg davon erzählt und es noch einmal für Ma wiederholt, als wir endlich an ihrem Küchentisch gesessen hatten.

Sie wollte allerdings nur etwas von unserem Urlaub hören. Wie war es? War das Wetter in Ordnung? Hat Travis einige Wildtiere, wie Krokodile oder Büffel gesehen? Wie war die Unterkunft?

Sie sah müde aus und es lastete schwer auf mir, dass wir sie eine ganze Woche allein gelassen hatten. Ich konnte mir vorstellen, dass es sie gestresst hatte. Sie hatte sich Sorgen gemacht und natürlich das Gefühl gehabt, es wäre ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass niemand aus der Reihe tanzte, während wir weg waren.

Sie schob ihren Tee weg, den sie nicht angerührt hatte. »Also, wie war Fünf-Sterne-Luxus?«

»Es war gut – Autsch!« Nugget, das Wombatbaby, hatte sich unter meinem Shirt vergraben. Anscheinend war da sein Lieblingsplatz. Obwohl es ein schöner Gedanke war, waren seine scharfen Krallen auf meiner Haut nicht wirklich angenehm. Aber alle Schmerzenslaute und all mein Winden schreckten ihn nicht ab. Er war nur glücklich, wenn er seine Nase an meiner Seite oder meiner Armbeuge vergraben hatte.

Ma lächelte mich an. »Er hat dich schrecklich vermisst«, sagte sie und deutete mit dem Kopf auf die Bewegung unter meinem Shirt.

»Hat er dich wachgehalten?«, frage ich. »Du siehst müde aus.«

Ma seufzte und tätschelte meine Hand, ehe sie aufstand. Sie nahm ihre Tasse und stellte sie in die Spüle. Erst hatte sie mich immer finster angesehen, wenn ich gefragt hatte, ob es ihr gut ging und jetzt antwortete sie überhaupt nicht. Entweder hatte sie es satt, dass ich fragte, oder deswegen zu lügen.

Deshalb änderte ich erneut meine Taktik, damit sie es langsam angehen ließ. »Du solltest gehen«, sagte ich. »Du und George. Eine Woche in dem Hotel, in dem wir gewohnt haben, wird dir guttun.«

»Es gibt Zimmerservice«, fügte Travis hinzu. »Und Doppelbetten, einen Whirlpool, eine Dusche für zwei…« Er lächelte, als er sich anscheinend in der Erinnerung an uns in dieser Dusche verlor. Es gab viele gedankliche Bilder, die er durchgehen konnte. Er wurde ein wenig rot, was bei ihm selten vorkam und räusperte sich. »Das waren wahrscheinlich viel mehr Informationen, als du brauchtest.«

»Ach, echt?«, fragte ich, während ich noch immer versuchte, Nugget davon abzuhalten, mit seinen Krallen eine Blinddarmoperation an mir durchzuführen. Ich ignorierte Mas durchtriebenes Lächeln. »Wie auch immer, wie ich schon sagte«, lenkte ich die Unterhaltung wieder um, »ich hab im Flugzeug diesen Kerl kennengelernt –«

Travis unterbrach mich, um mich zu korrigieren. »Ich hab ihn zuerst kennengelernt.«

»Also, ja, Trav hat ihn zuerst kennengelernt.«

»Ich hab mit Charlie den Platz getauscht, damit sie übers Geschäft reden können.«

»Und wie sich herausstellte, ist er an der Sutton Station interessiert«, sagte ich. »Er hat mich auf dem Handy angerufen, als wir nach Hause gefahren sind. Er meinte, dass er seinen Ablaufplan überprüft, aber leider kaum Zeit hat.«

Travis unterbrach mich erneut. »Also hat Charlie gesagt, dass er ihn mit dem Hubschrauber abholt«, sagte er noch immer aufgeregt. »Das spart Zeit.«

Ich atmete tief ein und versuchte weiterzusprechen. »Also, ja, ich hab ihm gesagt, dass ich ihn von seinem letzten Termin abholen und ihn in Alice am Flughafen absetzen kann, bevor er wieder nach Sydney fliegen muss.«

Trav lachte schnaubend. »Sein letzter Termin ist bei Jack Melville. Ich würde liebend gern sein Gesicht sehen, wenn Charlie einfliegt.«

Ich sah Travis an. »Wer erzählt die Geschichte?«

»Du.«

»Dann hör auf, mich zu unterbrechen.«

»Ich unterbreche dich nicht«, sagte er. »Ich wirke mit.«

»Tja, dann wirke bei George mit. Er meinte, dass die Dachplatten gekommen sind, die du bestellt hast.«

»Oh cool«, sagte er, denn er ließ sich leicht ablenken. Travis umarmte Ma. »Es ist schön, zu Hause zu sein«, sagte er zu ihr, ehe er mir die Zunge rausstreckte und die Küche verließ.

Ma lachte leise und hatte diesen Ihr beiden seid so ineinander verliebt-Blick in den Augen. »Red weiter«, sagte sie.

»Richtig. Also, du erinnerst dich, dass ich dir von Jack Melville erzählt habe? Dem alten Knacker, der im Vorstand der Beef Farmers Association sitzt und dem ich praktisch gesagt habe, dass ich schwul bin und er mich mal kann?«

Ma nickte und lächelte. »Ja.«

»Also, genau der. Ich werde auf sein Grundstück fliegen, ihn königlich begrüßen« – Ich übte, indem ich den Mittelfinger hob – »und bringe diesen Blake hierher. Er scheint ganz scharf drauf zu sein.«

»Was bedeutet das?«, fragte sie. »Er kauft für Supermärkte ein?«

Ich nickte. »Ich habe noch keine Einzelheiten mit ihm besprochen, aber er könnte uns ein Geschäft klarmachen, einen Vertrag über einen bestimmten Zeitraum mit einem garantierten Einkommen.«

Mas Augen weiteten sich, ebenso wie ihr Lächeln. »Wow.«

Ich zuckte mit den Schultern und versuchte, meine Begeisterung runterzuspielen. Ich dachte, es wäre einfacher, begeistert zu sein, wenn es vorbei war, anstatt zu zeigen, wie enttäuscht ich sein würde, wenn es nicht funktioniert. »Es ist noch nichts beschlossen, aber zumindest weiß er jetzt von uns, also wer weiß, wenn nicht dieses, dann vielleicht nächstes Jahr.«

»Soll ich etwas tun?«, fragte Ma.

»Du sollst es langsam angehen«, sagte ich. »Ich weiß, dass du nicht gern darüber redest und mich jedes Mal zum Schweigen bringst, wenn ich es erwähne, aber, Ma, du siehst aus, als hättest du seit einer Woche nicht geschlafen.«

Sie runzelte die Stirn. »Es ist nur eine Erkältung oder so.«

»Das hast du schon mal gesagt«, erinnerte ich sie. »Vor Wochen.«

»Und ich dachte, es würde mir besser gehen«, antwortete sie. »Anscheinend ärgert mich der Winter noch ein letztes Mal, bevor er für dieses Jahr verschwindet.«

Dieses Mal runzelte ich die Stirn. »Wie geht's Nara?«, fragte ich. »Sie kann öfter aushelfen, wenn es sein muss.«

Ma lächelte und ihre blassen Wangen nahmen etwas mehr Farbe an. »Nara geht's gut. Ich habe sie vielleicht tatsächlich davon überzeugt, ein Schulbuch in die Hand zu nehmen.«

Unwillkürlich musste ich lächeln. »Du musst auch ein bisschen auf dich selbst achten, Ma. Du bist so damit beschäftigt, dir um alle anderen Sorgen zu machen, dass du dich vergisst.«

»Mir geht's gut, Charlie«, sagte sie. »Wirklich. Obwohl ich besser schlafen werde, jetzt, da du und Travis wieder da seid.« Dann fügte sie hinzu: »Und weil der kleine Nugget nicht mehr herumkratzt, weil er nach dir sucht.«

Ich zog den Kragen meines Shirts nach vorn, konnte jedoch nur den Hintern und zwei Hinterbeine eines Babywombats sehen. Der Rest von ihm war unter meinem Arm vergraben. »Es tut mir leid, dass er so eine Nervensäge war.«

»Er ist zuckersüß«, widersprach Ma.

»Er ist süß«, stimmte ich zu. »Aber wie es dazu gekommen ist, dass ich mich um ihn kümmere, werde ich wohl nie erfahren. Travis war derjenige, der ihn gefunden hat.«

Ma schenkte mir ihr allwissendes, mütterliches Lächeln und tätschelte meine Hand. »Tja, es ist schön, dich wieder hier zu haben. Und Travis. Ohne euch ist es nicht dasselbe.«

»Danke, Ma«, sage ich herzlich. »Das bedeutet mir viel.«

»Jetzt verschwinde aus meiner Küche. Ich muss das Abendessen vorbereiten, sonst gibt es eine Meuterei.«

Jap. Es war wirklich schön, wieder zu Hause zu sein.

 

***

 

Ich rief Doug Russell an. Er war schon vor meiner Geburt unser Tierarzt gewesen und obwohl er immer gern aushalf, war es durch die kurzfristige Bitte und die Entfernung unmöglich. »Ich schaue mal, ob Scott es schafft«, meinte er. Fünf Minuten später rief er mich zurück und sagte, dass sein Sohn gern einspringen würde. Scott Russell, sein Sohn, hatte nichts mehr gewollt, als wie sein Vater Tierarzt zu werden und trat nun stolz in seine Fußstapfen.

Ich lächelte innerlich, als ich daran zurückdachte, wie ich als Kind ständig nervig an ihren Rockzipfeln gehangen hatte, wann immer Mr. Russell und Scott vorbeigekommen waren, um die Tiere zu checken. Als ich aufwuchs, hatte ich nicht viele andere Kinder zu sehen bekommen, weshalb es für mich wie Weihnachten war, einen ganzen Tag lang einen anderen Jungen – er ist nur sechs Jahre älter als ich – auf der Farm zu haben.

Ich bin sicher, dass ich für ihn wirklich nichts anderes als eine Nervensäge war. Als ich älter wurde, hatte ich seine Besuche aus einem anderen Grund zu schätzen gewusst. Er war für meinen verträumten Teenagerverstand das Futter für meine Masturbationsfantasien gewesen. Mehr hetero als er konnte man nicht sein und rückblickend hatte er Pickel und eine Zahnspange gehabt und war dank seines Körpers, in den er noch nicht ganz hineingewachsen war, ganz schlaksig und unbeholfen gewesen. Aber ich hatte mächtig für ihn geschwärmt.

Was soll ich sagen? Hier draußen gab es nur wenig Auswahl.

Die Erinnerungen brachten mich zum Lächeln und ich dankte den Sternen, dass ich nie so dumm gewesen war, meinen hormongetriebenen Impulsen zu folgen.

Anschließend rief ich Scott direkt an und erklärte ihm, dass ich gegen elf Uhr mit dem Käufer zurück auf der Sutton Station sein würde. »Ich werde da sein. Bis dann«, sagte er.

Ich schrieb Blake eine Nachricht, um ihm mitzuteilen, dass alles organisiert war. Er antwortete später am Abend, sagte, dass er sich darauf freute und erinnerte mich an die Verkaufsberichte, die er brauchen würde.

Ich legte mein Handy zur Seite, öffnete mein E-Mail-Postfach und schickte ihm die Dateien sofort, nachdem ich die ungelesenen Mails ignoriert hatte, die mein Postfach überschwemmten und mich sicher eine Woche Arbeit kosten würden.

Travis parkte seinen Hintern auf meinem Tisch und lächelte. Er reichte mir einen jammernden, eingewickelten Nugget und eine volle Flasche, die ich mit einem Augenrollen annahm. Der Babywombat nuckelte sofort an der Flasche und seine kleinen Augen schlossen sich beim Trinken. Ich seufzte und als ich zu Trav aufsah, schenkte er mir das Lächeln, das nur für mich reserviert war.

»Ist alles organisiert?«, fragte er.

»Jap. Alles erledigt.«

»Bereit fürs Bett?«

»Sehr«, antwortete ich. Ich sah nach unten auf das noch immer trinkende Wombatbaby. »Sobald der Kleine hier fertig ist.«

Travis lächelte. Ich bin ziemlich sicher, dass es ein Gott ich liebe dich-Lächeln war. Er stupste einen Stapel realer Post auf meinem Schreibtisch an, der aus Umschlägen und Zeitschriften bestand. »Irgendwas Interessantes dabei?«, fragte er.

»Größtenteils Rechnungen. Nichts Aufregendes«, antwortete ich. »Das Handelsmagazin ist dabei.«

»Was ist das?«, fragte er.

»Eine Verbandszeitschrift für die Rindfleischfarmer«, sagte ich ihm. »Es erscheint nur viermal jährlich, also gibt es wahrscheinlich einen Artikel über meine Schimpftirade Melville gegenüber darin. Oder wie ich Fisher zu Brei geschlagen habe.« Ich zuckte mit den Schultern. »Um ehrlich zu sein will ich es lieber nicht wissen.«

Travis riss die Plastikfolie auf und entfernte den Papiereinleger mit der Adresse. Er musste die Zeitschrift nicht einmal öffnen, um herauszufinden, ob ich erwähnt wurde oder nicht, denn mein Gesicht war auf dem Cover.

 

 


 

Kapitel 2

 

 

Ein Schritt vorwärts. Zwei Schritte zurück

 

Als ich am nächsten Tag an meinem Schreibtisch saß, starrte ich noch immer die Zeitschrift an. Da war ich, auf dem Cover, zusammen mit Greg und Allan. Landwirtschaft in der Zukunft, lautete die Überschrift. Ich schätzte, es war besser als Landwirtschaft für warme Brüder.

Ich erinnere mich, dass an diesem Abend Fotos gemacht worden waren, aber nachdem ich mich in einem Raum voller Farmer geoutet, den alten Jack Melville mit einer Auswahl an Schimpfwörtern bedacht und dann einem ehemaligen Mitarbeiter zwei Zähne ausgeschlagen hatte, hatte ich nie mehr einen Gedanken an die Fotos verschwendet.

Gestern Abend, als er an meinem Tisch gelehnt hatte, während ich Nugget fütterte, hatte Travis den Artikel vor mir gelesen. Wahrscheinlich wollte er den Schlag etwas abmildern, falls erwähnt wurde, dass ich mich als schwul geoutet habe. Aber das wurde es nicht.

Der Artikel war ziemlich gut und ganz eindeutig Gregs Werk. Anscheinend hat ihm der Interviewer Gehör geschenkt und er hat ihm von seinen Plänen erzählt, wie er das Gesicht der Landwirtschaft im Outback ändern wollte. Er hat ihnen erzählt, dass die Tage der Vergangenheit vorbei waren, dass die jüngere Generation, also vor allem ich und Allen, bereit waren, die australische Rindfleischindustrie ins einundzwanzigste Jahrhundert zu bringen.

Über mich gab es lediglich einen Absatz. Darin stand nur, dass es ein willkommener Anblick war, nach dem Tod meines Vaters vor über zwei Jahren das neue Gesicht der Sutton Station zu sehen.

Trotzdem starrte ich das Magazin auf meinem Schreibtisch an. Es war eine unruhige Nacht gewesen. Es war schön, nach einer Woche wieder in unserem eigenen Bett zu liegen und Travis hatte sein Bestes gegeben, um mich abzulenken. Aber ich hatte zweimal aufstehen müssen, um einen hungrigen Wombat zu füttern und hatte eine Menge Zeit, in der ich eigentlich hätte schlafen sollen, damit verbracht, hellwach an die Decke zu starren.

Die Reaktion auf mein Coming-out in der kleinstädtischen Landwirtschaftsgemeinschaft war nicht allzu schlimm gewesen. Ich gebe zu, dass ich wesentlich Schlimmeres erwartet hätte. Aber es war mir immer noch egal; ich würde es jederzeit wieder tun. Kurz hatte mir Brian vom Co-op Widerstand entgegengebracht, doch ich hatte ihn recht schnell zur Vernunft gebracht, als ich gedroht hatte, meine Einkäufe woanders zu machen. Er kannte meinen Vater gut genug, um zu wissen, dass, wenn ein Sutton ein Versprechen gab, es ein Leben lang galt. Wenn er mein schwules Geld nicht wollte, würde ich es voll und ganz genießen, dafür zu sorgen, dass auch niemand sonst sein Geld bei ihm ausgab. Gehässig, vielleicht. Stur, ja. Ich war ein Sutton. Und sooft ich mir auch gewünscht hätte, es wäre anders, fällt der Apfel nicht weit vom Stamm.

Trotz der immer noch nachklingenden Probleme, die ich mit meinem toten Vater und damit hatte, was er über meinen Auftritt denken könnte, hatte ich mich nie freier oder mehr wie ich selbst gefühlt.

Aber in den letzten Monaten, seit Travis' Visum bewilligt wurde und ich zugestimmt hatte, mich selbst zu nominieren, um in den Vorstand der Beef Farmers Association gewählt zu werden, war das Leben verschwommen an mir vorbeigezogen.

Ich hatte mit Greg und Allan ein wenig Vorarbeit geleistet, um ein öffentliches Profil zu bekommen und einen langsamen, aber stetigen Vorstoß in der Landwirtschaftsbewegung zu erreichen. Wir hofften, genug Schwung aufzubauen, um die überflüssigen Oldies abwählen zu können, die Angst vor Veränderungen hatten.

Ich hatte studiert – und dabei sehr wahrscheinlich geschmollt und getobt, aber mein kindisches Gejammer störte Travis überhaupt nicht. Er hat einfach gelächelt, noch dickköpfiger als ich, und mir gesagt, dass ich die Klappe halten und es endlich fertig machen soll.

Und lustigerweise schaffte ich es. Bis jetzt habe ich drei Fächer abgeschlossen, nur zwei standen noch aus, dann war das Studium, das ich vor Jahren begonnen hatte, endlich unter Dach und Fach. Es war ein Erfolg, noch einer, für den ich Travis danken konnte.

Ich fing langsam an zu begreifen, dass mich sein ewiges Drängen, meinen Scheiß auf die Reihe zu bekommen , einfach zu einer besseren Version von mir machte.

Und das galt nicht nur für mich. Sein Einfluss war überall auf der Farm zu spüren, nicht nur draußen auf den Weiden, sondern auch auf dem Hof. Seine Herzlichkeit gegenüber Nara, dem ehemals verängstigten Kind, hatte ihr geholfen, wieder auf die Füße zu kommen. Er hatte Bacon und Trudy überzeugt, mir gegenüber ehrlich zu sein, was ihre Beziehung angeht, was mich ehrlich gesagt wahrscheinlich davor bewahrt hatte, einen oder zwei der besten Arbeiter zu verlieren, die ich je hatte. Außerdem hatte er zwei kleinen Kreaturen das Leben gerettet, die ich wahrscheinlich hätte sterben lassen. Zuerst war es Matilda, das Känguru, gewesen und jetzt Nugget, der Wombat. Richtig oder falsch, ich hätte meine ignorante und egoistische Art beibehalten und sie sich selbst überlassen, während er angehalten und sie gerettet hatte.

Er hat mich gerettet.

Im Moment war er draußen und sortierte die Dachplatten mit George und Bacon und ich war im Haus, da ich eigentlich die Post und E-Mails durchgehen müsste. Ich war nach dem Frühstück draußen gewesen und hatte Shelby begrüßt. Anscheinend war eine Woche zu lang, wenn man sie in Pferdetagen zählte, denn sie hatte nach mir geschnappt und mich gegen den Zaun gedrückt. Ich hatte ihren Hals gestreichelt und ihr süße Worte zugeflüstert, um sie zu beruhigen und ihr bald einen Ausritt versprochen.

Als Bacon Travis gegen die Schulter gestoßen und ihn gefragt hatte, ob ich so mit ihm reden würde, habe ich beiden gesagt, dass sie sich verpissen sollen, woraufhin sie nur noch lauter gelacht hatten, und ich bin ins Haus gegangen.

Wo ich den gesamten Tag damit verbringen würde, Papierkram zu erledigen.

Vermutlich hat es sich angestaut, weil ich eine Woche weg war, aber es war frustrierend, dass ich mehr Zeit mit der Buchhaltung verbrachte als draußen und damit, zu tun, was ich wirklich liebte.

Aber ich wollte ein Farmer sein, auf den Travis stolz sein konnte und wenn das bedeutete, dass ich mich durch Rechnungen, Quittungen, Konten, Auszüge und E-Mails arbeiten musste, würde ich es tun.

Außerdem lenkte es mich von dem morgigen Treffen mit dem Supermarkteinkäufer ab.

Am nächsten Morgen juckte es mich in den Fingern, den Hubschrauber zu nehmen und Blake einzusammeln. Ich war nicht nervös, sondern wollte es einfach hinter mich bringen. Ich zweifelte nicht am Potenzial dieser Farm oder meinen eigenen Fähigkeiten, diesem Käufer zu geben, was er brauchte.

Ich musste ihn nur herbringen. Vom Rest konnte er sich selbst ein Bild machen.

George und ich checkten den Hubschrauber durch, der vollgetankt und gewartet war. Ich überprüfte auf der Wetterstation die Windrichtung und -geschwindigkeit, gab Melvilles Koordinaten in mein GPS ein und hob ab.

Ich hatte die Jungs gebeten, heute noch nicht damit anzufangen, das Dach neu einzudecken. Ich wusste nicht, worum Blake uns bitten würde – ob er ein oder zwei der Jungs in einem der Treibgänge brauchen würde – und ich wollte ihn nicht unbedingt hierherbringen, um ihn zu beeindrucken, nur damit er dann sah, dass das Dach des Hofs abgedeckt war. Mit dem Dach war eigentlich alles in Ordnung; es hatte nur ein Jahrzehnt zu oft die Jahreszeiten in der Wüste erlebt.

Pünktlich landete ich den Hubschrauber in sicherer Entfernung zu den Gebäuden, Ställen und dem Vieh auf Melvilles Grundstück. Der Mann war ein Arsch, aber ich respektierte das Farmleben und würde dem Mann auf keinen Fall einen Anlass geben, mich noch mehr zu hassen, als er es wahrscheinlich schon tat. Zumindest nicht ohne guten Grund.

Einige Männer standen um ein paar Quads herum, also ging ich selbstverständlich zu ihnen. Meine Anwesenheit wurde mit Schweigen und kalten Blicken zur Kenntnis genommen. Ich hingegen lächelte breit und sagte fröhlich: »Hat jemand ein Taxi gerufen?«

Blake lachte. »Ich bin gleich fertig und bei dir.«

»Kein Problem«, sagte ich. Dann sah ich zu Jack Melville und nickte ihm zu. »Mr. Melville.«

Seine Begrüßung war eher ein Brummen als ein Hallo. »Sutton.«

Ich tippte mir an den Hut, um seine Farmhelfer zu begrüßen und wünschte ihnen einen guten Tag. Als ich zu meinem Hubschrauber ging, hörte ich, wie Melville sagte, dass er seinen Buchhalter anweisen würde, Blake die Verkaufsberichte so schnell wie möglich zukommen zu lassen. Ich lächelte, denn ich wusste, dass Blake meine bereits hatte. Es war nur eine einfache E-Mail nötig gewesen und ich fragte mich, ob der alte Melville überhaupt wusste, was eine E-Mail war.

Ich hatte keine Ahnung, ob Blake ihnen erzählt hatte, dass ich ihn abholen würde, aber ganz sicher wussten sie nun, dass er in Betracht zog, Sutton Station auf seine Verkäuferliste zu setzen. Wenn Melville vorher noch nichts gegen mich gehabt haben sollte, wäre das jetzt definitiv der Fall.

Ich lächelte auf dem gesamten Weg zurück zum Hubschrauber.

Blake folgte mir keine fünf Minuten später und erst, als wir wirklich in der Luft waren, fing ich ein Gespräch an. Ich dachte mir, dass ein bisschen Sightseeing nett wäre.

Ich zeigte durch die Windschutzscheibe über die sich weit erstreckende rote, rote Erde und sagte ihm, welche Farmen in welcher Richtung lagen. Seine Augen waren so groß wie sein Lächeln und ich dachte mir, dass er das hier wahrscheinlich nicht so oft machte.

»Also, was ist dein Gebiet?«, fragte ich. »Welche Regionen betreust du?«

»Australien.«

Ich lachte. »Ganz Australien?«

Blake nickte. »Ich habe ein Team, aber ja, ich bin überall.«

»Welcher Teil des Landes gefällt dir am besten?«

Blake lächelte und sah durch die Windschutzscheibe. Die Wüste wirkte endlos. »Verschiedene Gebiete aus verschiedenen Gründen«, sagte er. »Ob es grüne Wiesen und viel Niederschlag sind, oder das hier« – er deutete mit der Hand nach vorn – »alle Farmer, mit denen ich spreche, halten ihre Region für die beste.«

Das brachte mich zum Lachen. »Ja, aber bei denen ist das nicht so zutreffend wie bei mir.«

Blake lachte leise und nickte, als hätte er das alles schon einmal gehört. »Ich nehme an, dass du Jack Melville kennst?«

Ich unterdrückte ein Seufzen und fragte mich, was der alte Mistkerl gesagt hatte. »Irgendwie.«

»Na ja, er meinte, dass es hier draußen gerade ziemlich hart ist«, fing Blake an. »Aber wenn ich mir die Wüste so ansehe, weiß ich nicht, wie ihr Jungs gute von schlechten Zeiten unterscheidet, wenn ich ehrlich sein soll. Ich meine, die Wüste ist hübsch anzusehen, aber ich beneide euch nicht darum, rotem Dreck Geld abringen zu wollen.«

Mein Lachen schien ihn zu überraschen. »Ich hab mal gedacht, dass man rote Erde in den Adern haben müsste, um es zu tun, aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher«, sagte ich, während ich daran dachte, wie gut sich Travis eingelebt hatte. »Ich glaube, man muss sie einfach verstehen, zu schätzen wissen und respektieren.«

Blake nickte. »Stimmt.«

»Und der alte Jack Melville denkt, dass alle Tage schlecht sind, die nicht die Achtziger sind.« Als mir klar wurde, dass ich wahrscheinlich gehässig klang, lockerte ich die Unterhaltung auf und fügte hinzu: »Ich erinnere mich, dass mein alter Herr mal gesagt hat, dass die Achtziger gut für die Industrie waren, aber das kann ich nicht wissen. Ich bin das, was er als New Age bezeichnen würde und kann nur von dem ausgehen, was ich weiß.«

Blake sah mich lächelnd an. »Ich sehe das ständig. Die alten Farmer machen die Dinge noch immer so, wie sie sie immer getan haben. Und sie kommen klar. Aber sie werden abgehängt. Die Leute sind heutzutage gebildeter und nutzen Wissen und Forschung und passen sich an, damit es funktioniert.«

»Ganz genau!«, stimmte ich zu. Und so unterhielten wir uns weiter über Technologie, Wissenschaft, Arbeitsstunden und selbst die Verwendung von genau der Art Hubschrauber, in der wir gerade saßen, bis der Hof in Sicht kam. Ich erzählte ihm alles über die Solarhalsbänder, die Travis einigen Rindern der Station verpasst hatte und er wollte sehen, wie sie funktionierten.

Ich landete den Hubschrauber und wir wurden von George, Travis, Billy und dem Tierarzt Scott begrüßt. Anscheinend war er nur fünf Minuten vor uns angekommen. Ich stellte alle vor und dann verloren wir keine Zeit.

Wir trieben ein paar Jährlinge und trächtige Kühe in das runde Gatter und Blake machte sich an die Arbeit. Er stellte Scott ein Dutzend Fragen, während sie die Rinder inspizierten. Dann bat er darum, sich die Getreidesilos und Futterbuchten ansehen zu dürfen und wollte auch einen Blick auf die Aufzeichnungen aller Tierarzteinsätze, Impfungen und Verabreichung von Medikamenten werfen.

Scott rief in der Praxis in Alice Springs an und fünfzehn Minuten später hatte er die Dateien in seinem Postfach. Als Letztes wollte Blake einige der Rinder auf den Weiden sehen. Vermutlich wollte er nicht, dass wir die bestaussehenden Tiere zusammentrieben, wenn sie vielleicht nicht ein wirklicher Gradmesser für unsere typische Qualität waren.

Ich zögerte nicht. Ich hatte nichts zu verbergen. »Sicher doch«, sagte ich zu Blake und Scott. »Kommt rein, dann zeige ich euch zuerst, wie die GPS-Halsbänder funktionieren.«

Ich führte sie in mein Büro und zeigte ihnen das Programm auf meinem Laptop. Es war eine Darstellung der Grundstücksgrenzen der Sutton Station und innerhalb befanden sich zehn kleine, leuchtende rote Punkte. Ich deutete auf den Bildschirm. »Zehn Halsbänder. Sie sind solarbetrieben und zeichnen Nahrungsaufnahme, Aufenthaltsort und Bewegungsprofil dieser ausgewählten Rinder auf. Wir haben zehn Halsbänder in der ganzen Herde verteilt, um einen breiten Abriss zu bekommen.«

Ich klickte wahllos auf ein Halsband und ein kurzer, prägnanter Verlauf dieses Tiers samt GPS-Koordinaten wurde angezeigt.

Scott war fasziniert. Blake hingegen lächelte nur.

Ich reichte Scott das Pamphlet, das wir mit den Halsbändern erhalten hatten und er war hin und weg. »Ihr hattet die noch nicht, als ich das letzte Mal hier war?«, fragte er.

»Nein. Die sind neu. Wir haben sie erst seit etwa vier Wochen«, sagte ich. »Ich kann hier in meinem Büro sitzen und habe eine ziemlich gute Vorstellung davon, was meine Rinder tun. Es macht die Sache wesentlich leichter, wenn man bedenkt, dass meine nördlichste Weide fast vierhundert Kilometer weit weg ist.«

»Du kannst also jederzeit überwachen, wo ein ausgewählter Teil der Herde ist?«, fragte Blake nun scheinbar beeindruckt.

»Jap. Und wir können ihre Wanderungen nachverfolgen, wie weit sie über welchen Zeitraum gelaufen sind. Wir haben nur zehn damit ausgestattet, fünf Kühe und fünf Ochsen«, sagte ich.

Ich zog mein Handy hervor. »Ich hab hier auch eine App. Man kann sie mit auf die Weide nehmen, um einige Rinder zu untersuchen. Sie bringt dich bis auf wenige Meter an einen dieser Punkte heran.« Ich deutete auf das Display. Blake lächelte. »Das gefällt mir.«

»Das ist nicht mein Verdienst«, sagte ich geradeheraus. »Ich bin da nicht draufgekommen. Es war Travis Craigs Idee. Der große Amerikaner. Ich muss zugeben, dass ich es anfangs für eine ziemlich verrückte Idee gehalten habe, aber es ist ein verdammt gutes Konzept. Man kann die Halsbänder vom Landwirtschaftsministerium Queensland kaufen. Jeder kann es tun.«

Ich zeigte ihnen auf der App, wie wir jedes der Tiere von einem Punkt mit Mobilfunkempfang aus orten und sehen konnten, wo sie waren und gewesen waren. Blake und Scott waren ziemlich beeindruckt. »Ich hab schon mal davon gehört, aber es noch nie im Einsatz gesehen«, sagte Blake. »Das ist wirklich bemerkenswert.«

Ich brachte sie wieder nach draußen. »Du könntest ohne mein Handy und GPS ausreiten, aber es würde eine Weile dauern, bis du irgendwelche Rinder findest. Diese Weide hier« – ich nickte zum Zaun – »ist etwa achtzig Kilometer lang.«

Blakes Antwort war genau die, die ich erwartet hatte. »Oh.«

»Mit dem Pick-up ist man schneller«, sagte ich lächelnd und reichte ihm mein Handy. »Travis kann mit dir rausfahren.«

Travis versteckte seine Überraschung gut. »Jap. Sicher doch«, sagte er. Kurz verengte er die Augen und sah mich an, als würde er Was zur Hölle sagen, ehe er Blake zu dem alten Land Rover führte.

Ich lachte leise, als Travis auf der Fahrerseite einstieg, denn ich wusste sehr genau, dass er es hasste, australische Autos zu fahren. Bei mir konnte er sich weigern, aber ich wusste, dass er das nicht bei einem Mann tun würde, den wir beeindrucken wollten.

Ich wollte, dass sich Travis mit ihm unterhielt. Erstens, weil Travis der Klügste von uns war und über die Halsbänder recherchiert hatte, bevor er mich davon überzeugt hat, sie zu kaufen, und ich wollte, dass Blake sah, was für ein junges, gebildetes Team wir waren. Und zweitens, wenn es jemanden gab, der Blake dazu überreden konnte, uns ein garantiertes Einkommen zu verschaffen, dann war es Travis.

Daran hatte ich keinen Zweifel.

»Scott«, sagte ich zu unserem Tierarzt. »Vielen Dank, dass du so kurzfristig rausgekommen bist.«

»Kein Problem«, sagte er. Er sah sich um und schien sich etwas unwohl zu fühlen, weil nur noch wir beide hier waren.

Ich fragte mich, was das Problem war und dann fiel der Groschen. Er hatte davon gehört, dass ich schwul war. Es stimmte, dass in der Wüste nicht viel wuchs, aber Buschfunk funktionierte hervorragend.

Also atmete ich tief ein und hob das Kinn. »Lass mich raten, Scott. Du hast Gerüchte über mich gehört?«

Ich sah zu, wie er schluckte, dann zuckte er mit den Schultern. »Vielleicht.«

»Darf ich dich etwas fragen?«

Er antwortete mir nicht, sah mich aber an, als würde er darauf warten, dass ich fortfuhr, also tat ich es.

»Wie sehen die Rinder aus?«

Meine Frage verwirrte ihn. »Ähm, gut. Sie sehen wirklich gut aus.«

»Wir erwarten bald eine Zwei-zu-eins-Abkalbung«, sagte ich ihm. »Ziemlich gute Zahlen für diese Gegend, stimmt's?«

Er nickte, offensichtlich noch immer unsicher, worauf ich mit diesen Fragen hinauswollte. »Ja, besser als bei den meisten.«

»Und mein Team hier«, sagte ich und sah zurück zum Hof, »jeder von ihnen könnte diese Farm leiten, wenn es sein müsste. Und das haben sie. Ich vertraue ihnen und sie vertrauen mir.«

Er blinzelte. »Und?«

»Ich wollte nur etwas klarstellen«, sagte ich einfach. »Egal, ob diese Gerüchte stimmen oder nicht, es macht keinen verfickten Unterschied, wie ich diese Farm leite.«

Sein Mundwinkel zuckte, als würde er ein Lächeln unterdrücken. Er schwieg einen Moment. »Erinnerst du dich an das letzte Mal, als ich mit meinem Dad hier war? Ich war ungefähr sechzehn. Du warst, ich weiß nicht, wahrscheinlich zehn.«

In dem Alter war es ein Dutzend Mal vorgekommen. »Ja?«

»Dein Dad hat meinem Dad erzählt, dass ein Farmer Wasser aus seinem Bohrloch verloren hat und du hast gesagt, dass es keinen Sinn ergibt. Du meintest, dass das Wasser wahrscheinlich eher zu salzig ist und die Rinder einfach mehr trinken.«

Ich lachte. Ich hatte vergessen, dass ich das gesagt hatte. »Ja.«

»Das werde ich nie vergessen«, sagte er. »Als wir von hier weg die Straße runtergefahren sind, hat mein Dad gesagt: Dieser junge Charlie ist nicht dumm. Er wird einer der besten Farmer hier draußen werden, wenn man ihm die Chance gibt.«

»Das hat er gesagt?«

Scott nickte. »Jap. So wahr ich hier stehe. Und weißt du was?«

»Was?«

»Du hattest recht. Dad hat den Kerl angerufen und ihm gesagt, dass er die PH-Werte testen soll.«

Ich prustete. »Wenn es um die Landwirtschaft geht, habe ich normalerweise recht.« Dann fügte ich hinzu: »Na ja, das sollte kein Eigenlob sein. Ich wollte nur, dass du siehst, dass nichts anders ist, ob die Gerüchte nun stimmen oder nicht. Das ist alles.«

Scott blickte über die Weide, als würde es die Sache leichter machen, wenn er mich nicht ansah. »Dann stimmten die Gerüchte?«

»Dass ich schwul bin?«, fragte ich. »Oder dass ich dem alten Jack Melville gesagt habe, er soll sich seine veraltete Ansicht über die Landwirtschaft dahin schieben, wo die Sonne nicht scheint? Oder dass ich Jason Fisher wiederholt ins Gesicht geschlagen habe?« Ich zuckte mit den Schultern. »Eigentlich stellt sich die Frage nicht. Alles stimmt.«

Dieses Mal lachte Scott. »Du hast dich nicht verändert.«

Ich lächelte. »Nope.«

Wir unterhielten uns noch eine Weile über die Arbeit und kurze Zeit später hörten wir den Pick-up kommen. Ma hatte für unsere Gäste ein Mittagessen aus unserem eigenen Fleisch vorbereitet, das sie auf verschiedene Arten zubereitet hatte: gepökelt, gebraten, gehackt und in Scheiben, zusammen mit einer großen Auswahl an Würzsoßen und warmem, frisch gebackenem Brot. Sie musste vollkommen fertig sein, weil sie den ganzen Vormittag über gekocht hatte.

Blake und Travis lächelten, als sie ankamen, genau, wie ich es gehofft hatte. Es war lustig, zu sehen, wie sich Neulinge an unseren Tisch setzten und aßen. Ja, wir waren Kollegen, ähnelten aber sehr viel mehr einer Familie. Es fing leise und zögerlich an, aber als die Platten in der Mitte leer waren, gab es die üblichen Gespräche und das Lachen. Ganz zu schweigen davon, dass das Handelsmagazin mit meiner hässlichen Visage auf dem Cover noch immer die Pointe einiger Witze war.

Kurz bevor wir fertig waren, erschien Nara in der Tür. Sie zuckte zusammen und entschuldigte sich. »Tut mir leid, Mr. Sutton. Ich dachte, Sie wären fertig. Ich kann wiederkommen.«

Ich wusste, dass es etwas Wichtiges sein musste, wenn sie uns unterbrach. »Was ist los, Nara?«

Verlegen trat sie ein, einen jammernden Nugget und eine noch immer volle Flasche in der Hand. »Er will nicht trinken. Ich hab es versucht und Ma auch. Er hat seine morgendliche Fütterung nicht bekommen und jetzt diese…«

Alle Blicke richteten sich auf mich und ein paar Leute versuchten, ihr Lächeln zu unterdrücken. Billy grinste einfach halb, wie er es immer tat. Ich seufzte laut und lang gezogen. »Gib ihn her.«

Sobald der kleine Scheißer in meinen Armen war, schmiegte er sich an mich und in dem Moment, in dem ich ihm die Flasche ans Maul hielt, trank er, als würde er verhungern. Ich schüttelte den Kopf. Jemand lachte. »Das ist nicht lustig«, sagte ich, aber alle anderen am Tisch schienen der Meinung zu sein.

Ich sah Scott an. »Du willst nicht zufällig einen Wombat mit zurücknehmen?«

Scott lachte einfach nur, aber der Tierarzt in ihm war sofort an dem kleinen, glücklichen Tierchen in meinen Armen interessiert. »Wombats sind hier draußen nicht sehr verbreitet«, sagte er. »Wie hast du ihn bekommen?«

Travis antwortete. »Hab eine tote Mutter an der Straße gefunden.« Scott nickte. Leider war das nicht überraschend. Dann sagte Travis: »Er ist völlig in Charlie vernarrt. Seit wir aus Kakadu wieder da sind, scheint er der Einzige zu sein, von dem er sich füttern lässt. Er schläft auch unter seinem Arm.«

»Zerkratzt mir den Brustkorb«, fügte ich hinzu. »Ich bekomme mit Sicherheit Narben.«

Scott lachte. »Er scheint zu glauben, dass du seine neue Mutter bist.« Er musterte den kleinen Kerl eine Weile. »Er sieht aus, als wäre er etwa ein Jahr alt. Bis zum zweiten Lebensjahr wird er von dir abhängig sein. Im Verlauf des nächsten Jahres kannst du ihm Gras, Getreide und Spezialpellets anbieten, um ihn zu entwöhnen.«

»Ein Jahr?«, sagte ich wahrscheinlich lauter, als ich es hätte tun sollen. Es erschreckte Nugget. »Ja, du«, sagte ich und sah hinunter auf das beleidigte Wombatbaby. »Schau mich nicht so an. Du bist nicht derjenige, der alle drei Stunden aufstehen muss, um dich zu füttern.«

Ich sah zurück zu dem etwas verträumten Tierarzt und hielt ihm das Babywombat entgegen. »Du bist Tierarzt. Du nimmst ihn.«

***

 

Als ich den Hubschrauber wieder auf Sutton-Erde landete, war es nicht mehr lang bis zum Abendessen und ich war platt. Es war ein großer Tag gewesen. Nicht körperlich, eher mental und so viel Zeit im Hubschrauber zu verbringen, sich zu konzentrieren und zu navigieren, war anstrengend.

Ich wurde von einem grinsenden Travis begrüßt, der hundert Fragen darüber hatte, wie es gelaufen war. »Ziemlich gut, glaube ich«, war in etwa alles, was ich sagte. »Können wir später darüber reden? Ich bin kaputt.«

Kurz darauf war ich im Haus und schon wurde mir Nugget in die Arme geschoben, damit ich ihn fütterte. Beim Abendessen und einem Tisch überladen mit Resten und frischem Brot, erzählte ich allen von meiner Unterhaltung mit Blake und fütterte dann den verdammten Wombat noch ein letztes Mal vor dem Schlafengehen. Ich gähnte und meine Lider waren schwer, weshalb ich nicht protestierte, als mich Travis in unser Zimmer führte.

Nicht, dass ich das jemals getan hätte.

Er umfasste mein Gesicht und küsste mich, sanft, innig und seufzte, als er seine Lippen von meinen löste.

»Ich habe drei Stunden, bevor ich wieder füttern muss«, murmelte ich.

Travis hob mein Kinn. Er lächelte, mit dunklen Augen und rauer Stimme. »Mir fallen viele Dinge ein, die man in drei Stunden machen könnte.«

Als er mir das Shirt über den Kopf zog, fragte ich: »Gehört Schlafen dazu?«

Er schüttelte den Kopf und zog am Knopf meiner Jeans, um sie zu öffnen. »Ab aufs Bett, Charlie«, murmelte er.

Ich fiel auf die weiche, wolkenartige Bettdecke und Travis grinste, als er meine Jeans an den Knöcheln packte und sie mir auszog. Dann strich er mit seiner Nase über jeden Zentimeter meines Körpers und sein stoppeliges Kinn und seine sanften Lippen folgten. Er sorgte dafür, dass ich keine Minute der nächsten drei Stunden verpasste.

 

***

 

Als ich das unablässige Hämmern nicht mehr ertragen konnte, ging ich nach draußen. Na ja, ich marschierte eher nach draußen und knallte die Fliegengittertür hinter mir zu, um meinen fehlenden Schlaf und die mangelnde Geduld zu betonen. Ich sah nach oben zum Dach, auf dem Travis hockte. »Könntest du noch lauter hämmern?«

Travis sah grinsend zu mir hinunter. »Jap. Gib mir eine Sekunde.« Er streckte seine Hand zu Bacon aus. »Gib mir den größeren Hammer.«

Ich grummelte. Oder knurrte, oder vielleicht etwas von beidem. Er deckte das Blechdach neu. Typisch Travis brauchte er etwas zu tun und da das Wetter noch immer kühl war, musste er sich gedacht haben, dass jetzt ein guter Zeitpunkt dafür war. Natürlich wollte er meine Hilfe nicht. Ich hatte eine Hausarbeit abzugeben und Bilanzen durchzugehen, also hatte er mir verboten zu helfen und sich stattdessen Bacon geschnappt. Jetzt lächelten beide.

»Du bist nicht witzig.«

Travis lachte. »Soll ich ein Lied hämmern? Wie wäre es mit Funkel, Funkel, kleiner Stern

Ich sah ihn finster an. »Wie wäre es mit Halt deine verfickte Klappe? Hast du das Lied schon mal gehört?«

Irgendwo im Haus schimpfte Ma mit mir, weil ich geflucht hatte und Travis warf lachend den Kopf zurück. Ich marschierte zurück in mein Büro und ignorierte ihn noch eine Weile, bis das Hämmern irgendwann aufhörte.

Allerdings rief Travis in diesem Moment: »Charlie? Charlie, das musst du dir ansehen.«