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Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

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2.

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9.

10.

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 2499

 

Das Opfer

 

Kampf zwischen Mensch und Superintelligenz – Rhodan muss sich entscheiden

 

Uwe Anton

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt

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Über dreieinhalb Jahre währte der verzweifelte Kampf Perry Rhodans gegen die Entstehung einer Negasphäre in direkter Nachbarschaft der Milchstraße. Eine Negasphäre ist eine Brutstätte des Chaos und wird von Millionen Einheiten der Terminalen Kolonne TRAITOR bewacht. Zudem sollte die Milchstraße als Ressourcengalaxis ausgepresst und mit ihrer Hilfe ein neuer Chaotender gebaut werden, das wohl mächtigste Raumschiff der Chaotarchen.

Da die Kosmokraten, die natürlichen Gegenspieler der Chaotarchen, sich außerstande sahen, in für menschliche Maßstäbe vertretbarer Zeit einzugreifen, waren die Terraner zunächst auf sich allein gestellt. Doch sie gewannen Verbündete aus Zeit, Raum und sogar anderen Universen. In einem hochriskanten Einsatz konnten sie die Entstehung der Negasphäre schließlich verhindern.

Mit diesem Sieg verlor TRAITOR jedes Interesse an der Milchstraße – jedenfalls hoffte Perry Rhodan dies – und würde sie verlassen. Umso erschreckender ist die Reaktion von KOLTOROC, dem Chaopressor und Anführer der Kolonne: Er droht damit, die gesamte Menschheit zu vernichten, wenn sich Perry Rhodan ihm nicht stellt und ihm seine Aura übergibt, die ihn als Ritter der Tiefe und Diener der Kosmokraten auszeichnet. In der Dualen Metropole kommt es zur letzten Auseinandersetzung, bei dem einer verliert: DAS OPFER …

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan – Gegen KOLTOROC zieht der Terraner eine uralte Geheimwaffe.

KOLTOROC – Der Chaopressor zeigt sein Un-Wesen und wähnt sich bereits am Ziel seiner Begehrlichkeiten.

Mondra Diamond – Perry Rhodans Gefährtin wirft mit Eiern nach einer Superintelligenz.

Reginald Bull – Der Verteidigungsminister muss zusehen, wie der Kristallschirm rund um die Erde immer schwächer wird.

1.

Die Duale Metropole

21. November 1347 NGZ

 

»KOLTOROC wird uns früher oder später finden«, sagte Mondra Diamond. »Was werden wir dann tun?«

Perry Rhodan hatte keine Antwort auf die Frage, befürchtete aber, dass die Superintelligenz sie eher früher als später aufspüren würde.

Er sah sich um. Der Torbogen des Transmitters, durch den sie vor wenigen Sekunden aus dem Garten in KOLTOROCS Gondel geflohen waren, befand sich auf einem etwas abgelegenen Platz der silbernen Stadtseite. Die Duale Metropole war unübersichtlich und millionenfach gegliedert. In einiger Entfernung wimmelten Projektionsgestalten durch die Verkehrswege zwischen den hohen Türmen der Gebäude, elegante, flinke Erscheinungen, ewig unterwegs zu Zielen, die sie niemals erreichen würden, und aus Gründen, die nur die negative Superintelligenz kannte.

Mithilfe der optischen Instrumente des SERUNS zoomte er einige der Gestalten näher heran und stellte fest, dass es sich bei allen um Humanoide handelte. »Dann stellt die silberne Seite das Erbe der Auper’como dar«, flüsterte er. Vermutlich war die dunkle Seite von Projektionen des Kollogoms besiedelt.

Das ist KOLTOROCS Anker, wurde Rhodan plötzlich klar. Der Anker, den die Superintelligenz im Normalraum benötigte, seit sie ihre Mächtigkeitsballung aufgegeben hatte, um in den direkten Dienst der Chaotarchen zu treten und als TRAITORS Heerführer die Geschicke der Terminalen Kolonne zu lenken.

Wenn jemand dessen Anker in diesem Kontinuum zerstörte, konnte er ihm damit großen Schaden zufügen, wenn ihn nicht sogar töten.

Diese Option bestand jedoch nicht. Zum einen bezweifelte Rhodan, dass die vereinten Flotten einschließlich CHEOS-TAI, der JULES VERNE, der SOL und sämtlicher Schiffe der Friedensfahrer einen erfolgreichen Schlag gegen die Duale Metropole führen konnten, zum anderen wussten sie nicht einmal, wo der mögliche Anker sich überhaupt befand. Der Kontaktwald hatte sie an diesen Ort gebracht; sie selbst verfügten über keinerlei Koordinaten.

Rhodan sah sich nach einem Versteck um. Vielleicht fanden sie Zuflucht in einem der Türme?

Aber wahrscheinlich führte dieser Gedanke ihn nur in die Irre. Es war zu bezweifeln, dass sie auf diese Art und Weise Schutz vor einer Superintelligenz finden würden.

Nicht, indem sie sich versteckten.

Er nickte Mondra zu und ging los.

Erst vor wenigen Minuten waren sie durch den Transmitter in die Duale Metropole gekommen.

Aber ohne Inkadye, dachte Rhodan. Die Sorgorin hatte auf ihre Art versucht, KOLTOROC zu töten, war aber gescheitert, und die Superintelligenz hatte seiner Schöpferin ohne die geringste Gnade das Leben genommen.

Vielleicht hatte die Sorgorin auch die Aussicht nicht ertragen können, noch einmal in die Gefangenschaft ihrer Schöpfung zu geraten, und deshalb ihren Tod bewusst herbeigeführt.

Der Terraner konnte es nicht sagen. Er hatte Inkadye bei Weitem nicht gut genug gekannt, um solche Rückschlüsse ziehen zu können.

Sie gingen weiter, erreichten einen der Hauptverkehrswege. So elegant und zeitlos modern die hohen Türme der Stadt auch auf Rhodan wirkten, so beschaulich kam ihm das Leben darin vor. Er sah kein einziges Fahrzeug; die virtuellen Bewohner der Metropole bewegten sich alle zu Fuß, manche gemächlich, andere schneller, zielstrebig, als hätten sie einen dringenden Auftrag für ihren Herrn und Meister durchzuführen.

Er prallte buchstäblich zurück, als wie aus dem Nichts ein hochgewachsener Humanoide aus einem Gebäude heraus- und ihm in den Weg trat. Auch das virtuelle Wesen – Inkadyes Beschreibung zufolge ein Auper’como, wenngleich vielleicht in KOLTOROCS Erinnerung verklärt – blieb stehen und trat dann einen Schritt zur Seite. »Verzeihung«, sagte es, wobei es jede Silbe betonte. Es drehte sich um und drang durch die in metallischem Blau schimmernde Wand wieder in das Gebäude ein.

Alles nur Fassade, dachte Rhodan. Als er an dem Turm hochschaute, sah er, dass auch dieses virtuelle Gebilde weder über Fenster noch Türen verfügte.

Sie waren für bloße Projektionen wohl überflüssig.

Der Terraner fragte sich, was dieser Beinahezusammenstoß zu bedeuten hatte. Hatte die Auper’como-Projektion ihn bemerkt, oder handelte es sich bei ihrer Reaktion lediglich um eine standardisierte, die offensichtlich von einer Künstlichen Intelligenz gesteuert wurde?

Oder anders gefragt – würde die Projektion KOLTOROC den Aufenthaltsort der Flüchtigen verraten, oder konnten sie diese Begegnung vernachlässigen?

Du denkst noch immer völlig falsch, mahnte er sich in der nächsten Sekunde. Überleg doch … als du das erste Mal auf Wanderer warst … fast dreitausend Jahre ist es jetzt her … wie dort die Kavalleristen der Army die Indianer jagten … Wie einer der Offiziere auf das Landekommando unter deiner Führung zuritt und dich mit der Waffe bedrohte, einem Revolver … wie Bully mit dem Strahler auf den Berittenen schoss und Pferd und Reiter verschwanden … wie Leutnant Everson den Revolver aufhob …

Und dann etwas später, als der Wildwest-Bandit Piet Rawland dich zu einem Duell herausforderte … wie sich herausstellte, dass er von modernen Waffen nicht verletzt werden konnte … wie du ihn dann mit eben diesem Revolver erschossen hast …

Glaubst du etwa, du hättest deine Anwesenheit damals auch nur eine Sekunde lang vor ES verbergen, dich verstecken können? Humbug!

Und genauso ist KOLTOROC genau darüber informiert, wo du dich aufhältst. Flucht ist sinnlos! Nur dein ursprünglicher Plan hat eine rudimentäre Aussicht auf Erfolg!

Rhodan blieb schwer atmend auf dem halbrunden Vorplatz eines Turms stehen. »Es hat keinen Sinn«, sagte er. »Davonlaufen wird uns nicht retten.«

Mondra legte ihm die Hand auf die Schulter. Wegen des SERUNS spürte er die Berührung nicht. »Aber du hast doch einen Plan?«

Er nickte. »Aber ich will nicht daran denken. Wer weiß, ob KOLTOROC meine Gedanken lesen kann. Ich bin zwar mentalstabilisiert, aber bei einer Superintelligenz …«

»KOLTOROC ist geschwächt«, sagte Mondra. Es klang aufmunternd. »Und er ist arrogant. Er wird etwas anderes zu tun haben, als ausgerechnet in deinen Gedanken zu schnüffeln.«

»In wessen denn sonst? Dich verleitet das Prinzip Hoffnung …«

»Vertrau der weiblichen Intuition.«

Rhodan vertraute Mondra; er war mehr denn je der Auffassung, dass sie beide gemeinsam mehr waren als die Summe der einzelnen Teile. Aber er hatte nicht diese Zuversicht, die sie an den Tag legte.

Er wusste nicht, ob er dem Vertrauen, das sie ihm entgegenbrachte, gerecht werden konnte. »Wir müssen sekündlich damit rechnen, dass KOLTOROC hier auftaucht. Wenn er sich wirklich konzentriert, wird er keinen Transmitter brauchen, auch wenn er noch geschwächt ist. Und wenn er kommt, wird er seiner Forderung an mich Nachdruck verleihen. Oder er wird seine Diener schicken, damit sie uns gefangen setzen und dorthin transportieren, wo KOLTOROC auf uns wartet.«

»Denk nach, Perry! Warum überhaupt diese Verzögerung? Warum ist er nicht schon längst hier?«

»Wahrscheinlich, weil KOLTOROC vom Angriff des Nukleus viel stärker geschwächt ist, als er uns glauben machen will, und deshalb Probleme hat, seine Aufmerksamkeit gleichzeitig auf seine Gäste, auf den Abzug der Kolonne und auf VULTAPHER zu konzentrieren.«

»Warum schickt er nicht seine String-Legaten aus?«

Rhodan sah sich um. Noch befand sich keiner der Allessehenden in der Nähe. Doch sie konnten nicht weit sein.

»KOLTOROC will deine Ritteraura. Nur darum geht es.«

Ja, das ist die Erklärung für viele anscheinende Ungereimtheiten, dachte Perry. Zum Beispiel, warum der Chaopressor das Solsystem so lange belagert hat, statt es einfach zu vernichten. Seine Gier nach der Aura … das ist es! Er hat vermutet, dass ich mich hinter dem TERRANOVA-Schirm befinde … Deshalb hat er dieses lästige, wehrhafte kleine Sonnensystem nicht einfach vernichten lassen!

Wie die Übertragung der Ritteraura von ihm auf die Superintelligenz funktionieren sollte, war Rhodan zwar völlig unklar, doch die entscheidende Bedingung schien zu sein, dass er die Aura aus freiem Willen übereignete. Woran er natürlich nicht einmal im Traum gedacht hätte – hätte KOLTOROC sich als Druckmittel nicht das komplette Solsystem genommen!

Die negative Superintelligenz nutzte seine Schwächen optimal aus. Er musste an die leeren Stunden denken, irgendwann zwischen Mitternacht und Morgengrauen, wenn der Schlaf sich einfach nicht einstellen wollte, obwohl die Erschöpfung ihn kaum noch einen klaren Gedanken fassen ließ. Was war ihm am wichtigsten? Die Unsterblichkeit, sein Leben? Die Menschheit? Mondra? Oder die Ritteraura, die für ein Weltbild stand, das er im Prinzip noch immer für richtig hielt?

Nicht für ein Weltbild, in dem die Mächte des Chaos und der Ordnung polarisiert, in dem die Kosmokraten die Guten und die Chaotarchen die Bösen waren. Seiner Auffassung zufolge spielten diese Begriffe keine Rolle. Das Universum wurde nicht durch Gut und Böse definiert.

Ohne das Chaos gab es keine Weiterentwicklung. Ohne Ordnung gab es keine Aussicht auf eine fortwährende Existenz.

Die beiden gegensätzlichen Hohen Mächte brauchten einander. Die eine konnte ohne die andere nicht sein.

Und er hatte sich auf die Seite der Kosmokraten gestellt, die die natürliche Ordnung erhalten wollten.

Aber wer hatte diese Ordnung vorgegeben?

War er nicht enttäuscht von den Kosmokraten? Hatte er ihnen nicht eine gewisse Moral zugeschrieben, die die Mächte des Chaos nicht hatten? Eine Moral, die sie jedoch in letzter Zeit zugunsten einer gewissen Effizienz aufgegeben hatten? Zumindest, soweit er es überschauen konnte …

Doch betrieb er damit nicht geradezu eine Art von Geschichtsfälschung? War dieses erneute Gegeneinanderstellen von Effizienz und Moral nicht nur möglicherweise falsch, sondern auch unverantwortlich?

Nimm KOLTOROCS Angebot an! Was scheren dich noch die Kosmokraten?

Wohl mehr, als er angenommen hatte, gestand er sich ein.

Doch all diese Gedanken waren müßig. Er wollte nicht abwägen zwischen Gut und Böse. Dem Erhalt des Solsystems und dem Verlust der Ritteraura.

Er wollte KOLTOROC töten.

Und die negative Superintelligenz ahnte – hoffentlich! – nicht, dass er eine geheime Waffe mitgebracht hatte.

Seinen Degrader, von dem nicht einmal Mondra wusste.

 

*

 

Ich habe eine geheime Waffe bei mir, dachte Mondra Diamond.

Sie brachte aus ihrem Rucksack eine Handvoll Eier der Tarnii KOLTOROC zum Vorschein.

Die String-Legaten der Superintelligenz hatten sie als solche nicht erkannt; wahrscheinlich wussten sie nicht einmal, dass sie in einer Verbindung zu KOLTOROCS Herkunft standen. Die Superintelligenz war darauf bedacht, die eigenen Wurzeln sogar vor ihren Dienern geheim zu halten. Wissen war Macht, und der Chaopressor wollte verhindern, dass jemand Macht über ihn gewinnen konnte.

Mondra wusste noch nicht genau, wie sie die Eier gegen KOLTOROC einsetzen wollte, hatte nur eine vage Vorstellung. Wenn sie und Perry gegen die Superintelligenz vorgingen, sollten die Eier ihnen als Schutzschild dienen. Sie hoffte, dass KOLTOROC die Brut seiner Tarnii nicht schädigen würde.

Vielleicht eine verzweifelte Hoffnung, aber die einzige, die sie hatte.

Als hätte der bloße Gedanke an die Eier der Tarnii KOLTOROC genügt, um die Superintelligenz aufmerksam werden zu lassen, legte sich plötzlich ein Schleier über ihre Wahrnehmung. Sie verspürte einen mentalen Druck, und die virtuelle Stadt verblasste vor ihr.

KOLTOROC!, dachte sie voller Schrecken. Er hat uns entdeckt!

Aber das war es nicht. Wenn überhaupt, spielte der Chaopressor mit ihren Gedanken, ihren Erinnerungen.

Sie sah ihn plötzlich wieder vor sich, in dem Garten der Gondel, wie er eine lapidare Handbewegung machte. Ein Wedeln. Vielleicht habe ich in diesem Augenblick ein Leben genommen, das dir etwas bedeutet, hörte sie KOLTOROCS Worte.

Und dann war sie auf einmal nicht mehr sie selbst. Sie sah durch andere Augen, verschwommen und aus einer völlig ungewohnten Perspektive. Die Umgebung schien ins Riesenhafte vergrößert zu sein.

Etwas bewegte sich. Mondra erkannte ein Bein, dünn und haarig und …

Ein Insekt?, fragte sie sich. Oder eher ein riesenhafter Insektoide?

Abrupt verschwand das Bild und wurde durch ein anderes ersetzt, das eines großen, ovalen Spiegels. Die Eindrücke verwirrten sie dermaßen, dass sie sich keinen Reim darauf machen konnte.

Wo befand sie sich überhaupt? Die Umgebung war zwar völlig fremdartig, ungewohnt, kam ihr aber trotzdem irgendwie vertraut vor. Sie sah nach oben.

Die Größenverhältnisse stimmen nicht, dachte sie. Sie schien sich in einer gewaltigen Halle zu befinden, einem riesigen Raum mit zehn Meter hohen Wänden, der aber nicht mit technischem Gerät gefüllt war, sondern mit …

Ja, womit? Sie konnte es nicht erkennen.

Dabei hatte sie den Eindruck, dass die Lösung des Rätsels ganz nahe lag. Diese Vertrautheit …

Denk nach!, mahnte sie sich. Wenn sie sich nur genug bemühte, würde sie dahinterkommen, was KOLTOROC ihr zeigen wollte.

Im nächsten Augenblick verblich das Bild, und sie sah wieder die Duale Metropole vor sich. Der Druck auf ihre Gedanken wurde einen Moment lang noch stärker, fast unerträglich, ließ dann aber wieder nach.

KOLTOROC hat uns gefunden!, dachte Mondra. Er wird gleich bei uns sein!

Sie riss die Augen auf und starrte verwirrt in Perrys Gesicht.

»Was ist passiert, Mondra?«, fragte er.

 

*

 

Rhodan hatte Mondra bedeutet, stehen zu bleiben, und ließ den Rucksack von seinen Schultern gleiten. Viel Zeit blieb ihnen nicht mehr, das spürte er, und er musste noch einige Vorbereitungen treffen.

Er öffnete den Behälter und raffte die fünf einzelnen Teile des Hyperfunk-Signalgebers heraus. Mit schnellen, absichtlich hektischen Bewegungen setzte er sie zusammen, spürte, wie sie unter seinem Griff einrasteten. Dabei wanderten die beiden kleinen, gerade fingerlangen Gegenstände, die ebenfalls in dem Rucksack lagen, in eine Tasche seines SERUNS, wo er sie sofort greifbar hatte.

Als er in der JULES VERNE seine Ausrüstung zusammengestellt hatte, hatte er die beiden Röhrchen in einer Tasche seiner Kombination verstaut, aber das war ihm dann doch zu riskant erschienen, und er hatte sie in einem unbeobachteten Moment in den Rucksack gelegt; dort waren sie besser geschützt. Wären sie bei der Flucht vor KOLTOROC beschädigt worden, wären Mondra und er nun verloren.

Eine grüne Lampe leuchtete als Signal für die Funktionsbereitschaft, und er aktivierte das Gerät. Hoffentlich sah die negative Superintelligenz darin genau das, was sie sehen sollte: den verzweifelten Versuch, damit eigene Raumschiffe in der Umgebung des Planeten zu Hilfe zu rufen.

Rhodan wusste natürlich ganz genau, dass ein Gerät dieser Größenklasse unter den Verhältnissen im Kernbereich Hangays, überdies bei der gleichzeitigen starken Tätigkeit Kosmischer Messenger, maximal einige Lichttage Reichweite erbrachte. Zumal er davon ausgehen musste, dass die Duale Metropole über Möglichkeiten der Abschirmung verfügte.

Nein, der Signalgeber war nur ein Ablenkungsmanöver!