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Dumpys grosse Chance

»Dirty sock! Dass ich heute hier vor euch stehe, damit hätte ich nie gerechnet!« Der Detektiv-Gehilfe Dumpy stand im Gully-Büro vor einer verbeulten Kühlschranktür und lächelte sein Spiegelbild darin an. In der Hand hielt er eine gammelige Superman-Puppe. »Ich danke meiner Mama, von der ich die schnüffelige Nase habe! Und meinem Boss Mister Paddock … bei ihm gibt es den grätigsten Fischgräten-Tee! Und natürlich all meinen Fans …«

»Was machst du da?«, fragte Mister Paddock, der mit seiner Praktikantin Fritzi von einem Spaziergang durch die Abwasserkanäle zurückkam.

»Öhhhm … Ich probe meine Rede für die Oscarverleihung«, sagte Dumpy.

»Für Hollywood?«, fragte Fritzi.

»Yes!« Dumpy hüpfte aufgeregt von einem Bein aufs andere. »Man hat mir nämlich eine Filmrolle angeboten!«

»Als was?«, fragte Paddock. »Als Mini-Hulk, dieses grüne Super-Monster, das immer aus seinen Klamotten platzt?«

»No! Als Bankräuber!«, rief Dumpy. »Polizeichef Mister Arthur hat übers Internet angerufen, weil übermorgen in der Bank of England ein Film gedreht wird. Er hat gefragt, ob wir Olchi-Detektive währenddessen das Gold im Banktresor bewachen können, zusammen mit der Polizei. Der Regisseur des Films war gerade bei ihm. Der hat mich gesehen und wollte sofort, dass ich mitspiele!«

»Das ist ja Waaaahnsinn!«, rief Fritzi.

»Well, und anscheinend haben wir einen neuen Auftrag!«, freute sich Paddock. »Meinst du, du kriegst das hin mit der Schauspielerei, Dumpy?«

»Oh, yes! Olchi-Oma aus Schmuddelfing gibt mir Unterricht.«

»Hallo!« Olchi-Oma winkte vom Computermonitor.

»Hello, Olchi-Oma! Ich hatte ja keine Ahnung, dass du Schauspiel-Lehrerin bist«, sagte Paddock.

»Doch, ich kenne mich prima aus. Vor einiger Zeit hat Olchi-Opa einen gammeligen Film-Projektor auf unserer Müllkippe gefunden, mit vielen alten Filmschnipseln. Olchi-Mama wollte sie sofort mit einem Sößchen aus Eisenspänen kochen. Aber ich habe darauf bestanden, dass wir sie uns vorher ansehen!«

»Dumpy, weißt du denn schon, was in dem Film passiert und was du sagen sollst?«, fragte Fritzi.

»No, der Regisseur meinte, ich soll impofrittieren …«

Olchi-Oma rülpste. »Im Po frisieren?«

»Improvisieren!«, rief Paddock. »Das heißt, du machst, was dir gerade einfällt.«

»Also wie immer«, überlegte Dumpy.

»Dafür hört es sich aber verpfützt schwierig an! Am besten, ich komme zu euch«, sagte Olchi-Oma. »Vielleicht brauchen sie ja auch noch eine hübsche Hauptdarstellerin.«

»Ähhh … Und an wen denkst du da?«, fragte Paddock.

»An mich natürlich! Rollt schon mal den schmuddeligen roten Teppich aus«, rief Olchi-Oma. »Ich komme nach London!«

Kamera ab!

Zwei Tage später begannen auch schon die Dreharbeiten.

Dumpy war furchtbar aufgeregt. Gleich hatte er seinen großen Auftritt. Er machte im Gully-Büro einen Handstand zur Entspannung, zitterte aber so sehr, dass er sofort umkippte. Wo Olchi-Oma nur steckte? Sie wollte ihm doch helfen, sich auf seine Rolle vorzubereiten! Aber sie war noch immer nicht in London angekommen.

»Olchi-Oma wollte vorher noch irgendwo hinfliegen. Nach Pampmief oder so«, erzählten die Olchi-Kinder Fritzi übers Internet. Das klang nach einem stinkigen Ort, darum fragte Fritzi lieber nicht weiter nach.

Stattdessen ging sie mit Dumpy und Paddock zum Drehort, in die wichtigste Bank des Landes, die Bank of England. Die war in einem großen, alten Gebäude mitten in London untergebracht.

 

Dort angekommen, begleitete Fritzi Dumpy in den Schminkraum. Er musste nämlich noch als Bankräuber zurechtgemacht werden.

 

Paddock begrüßte währenddessen den Polizeichef Mister Arthur und den Bankdirektor Mister Moneysock in der Schalterhalle.

»Gut, dass Sie hier sind, Mister Paddock«, sagte Moneysock. Er kannte den Olchi-Detektiv aus dem Club, in dem sich immer die wichtigsten Herren Londons trafen. »Ich habe dem Filmteam die Aufnahmen in der Bank zwar erlaubt, aber irgendwie ist mir nicht ganz wohl bei der Sache.« Der Direktor deutete auf die Filmleute. Sie schleppten Lampen, Mikrofone, ein Stativ und die Kamera ins Untergeschoss. Dort befand sich der Tresorraum der Bank, wo die ersten Aufnahmen gemacht werden sollten. »In unserem Tresor liegt eine Menge Gold«, sagte Mister Moneysock.