image

DIE SEXUELLE
DISZIPLINIERUNG
DES MANNES

Das Titelbild steht in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches.

Warnung!
In diesem Buch werden teilweise extreme Sexualpraktiken beschrieben, um den Fetisch BDSM zu erläutern und dessen Bandbreite zu verdeutlichen. Diese Praktiken können gefährlich sein und mögliche körperliche Schäden und Verletzungen hervorrufen. Deshalb raten Autorin und Verlag ausdrücklich von der Ausübung solcher BDSM-Aktivitäten ab.

1. Auflage 11/2010

© Copyright Carl Stephenson Verlag,
Schäferweg 14, 24941 Flensburg
Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Einspeicherung
und Verarbeitung in elektronischen Medien
E-Mail: info@stephenson.de
Internet: www.stephenson.de

eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Besuchen Sie uns auf www.stephenson.de
Ein großes erotisches Verlagsprogramm erwartet Sie dort.

ISBN 9783798603066
0130044 0000

Inhalt

1. EINLEITUNG:

DOMINANZ & DEMUT

PSYCHOLOGIE & GESCHICHTE

2. BDSM: TRIEBSTÖRUNG ODER LUSTGENUSS?

DER BEGRIFF BDSM

VORURTEILE & KLISCHEES

MACHTAUSTAUSCH & MACHTGEFÄLLE

ROLLENSPIELE & SESSIONS

BONDAGE & DISCIPLINE

DOMINANCE & SUBMISSION

SADISMUS & MASOCHISMUS (S/M)

DIE UMWANDLUNG VON SCHMERZ ZU LUST – SICHERHEIT GEHT VOR!

RECHTSLAGE

BDSM-PARTYS & – CLUBS, WEBSITES

3. WEIBLICHE DOMINATION IN DER PRAXIS

LASSEN SIE DAS AUSSERGEWÖHNLICHE NICHT ZUR NORMALITÄT WERDEN!

FINDEN SIE SEINE GEHEIMSTEN SEX-WÜNSCHE HERAUS – UND VIELLEICHT ERFÜLLEN SIE SIE …

ÜBERNEHMEN SIE SEXUELL IMMER MEHR DIE INITIATIVE!

VERLANGEN SIE BEIM SEX IMMER NEUES VON IHM!

SIE BESTIMMEN ORT UND ZEIT DES SEX-SPIELS!

SHE COMES FIRST!

MACHEN SIE IHN DURCH IMMER NEUE SEX-TRICKS UND – KICKS ABHÄNGIG VON IHRER LEIDENSCHAFT!

STRAFE UND BELOHNUNG

4. ICH WILL DEIN SKLAVE SEIN!

EINSTIMMUNG & VORBEREITUNG

5. BDSM IN DER PRAXIS:

KREATIVE LUSTQUALEN!

A) BDSM-TOYS & –ACCESSOIRES

B) BDSM-MÖBEL

C) BDSM-PRAKTIKEN

FLAGGELATION / FLAGGELLANTISMUS / FLOGGING

SPANKING

ENGLISCHE ERZIEHUNG

FESSELUNG / BONDAGE

WEITERE BDSM-PRAKTIKEN

D) FETISCHKLEIDUNG

6. ERFAHRUNGSBERICHTE & BUCHTEXTE

ERZÄHLUNGEN VON SCHMERZ & UNTERWERFUNG …

A) BERICHTE

B) BUCHAUSZÜGE

7. NACHWORT

WEIBLICHE DOMINATION, BDSM & DISZIPLINIERUNG: SÜSSE SUCHT

8. QUELLENNACHWEIS

1. EINLEITUNG:

DOMINANZ & DEMUT

Lust und sexuelle Befriedigung durch Dominanz und Demut – viele Menschen träumen davon, doch nur die wenigsten erfüllen sich diesen erotischen Wunschtraum tatsächlich. Das in die Realität umzusetzen, womit uns unsere sexuelle Fantasie verrückt macht, womit uns unser erotisches Kopfkino erregende Lustschauer durch den Körper jagt, diese Tabu-Hürde ist vielen offensichtlich zu hoch. Leider, denn sie bringen sich dabei um sehr lustvolle Erfahrungen.

Dabei ist es bei Weitem nicht immer die klassische Kräfteverteilung dominanter Mann/demütige Frau, die in unseren Köpfen herumspukt und im Genital für prickelnden Aufruhr sorgt. Fakt ist: Viele Männer träumen davon, von ihrer dominanten Partnerin als Lustsklave behandelt zu werden und sich ihr sexuell unterzuordnen; und in den meisten Frauen schlummert durchaus das Potenzial sexuell in die Rolle der Herrscherin zu schlüpfen und im Bett den Ton anzugeben: weibliche Domination! Viele Frauen haben sexuelle Träume, in denen sie von ihrem devoten Partner nach ihren erotischen Wünschen und Bedürfnissen bedient werden und in dieser Rollenverteilung gemeinsam mit ihm größte Lust und Befriedigung erleben – aber nur die wenigsten geben es zu.

Natürlich ist und bleibt Sexualität immer etwas sehr Individuelles, Intimes, das jeder Mensch anders erlebt; und gerade in so speziellen Bereichen wie den hier beschriebenen Lust-Spielarten gibt es unzählige fantasievolle Ideen, die das Spiel noch interessanter machen. Kurzum: Es gibt keine allgemeingültige Methode, kein festes Muster, um sich und dem Partner zu diesem neuartigen Lusterlebnis zu verhelfen. Jeder Mensch ist anders, bringt individuelle Wünsche und Erfahrungen mit ein und hat noch dazu an verschiedenen Tagen unterschiedliche Bedürfnisse. Deshalb kann (und darf!) es auch bei dieser Art der partnerschaftlichen Lusterfahrung keine festen Vorgaben geben. Das Ganze ist ein Spiel – und zwar ein unglaublich geiles! –, das vor allem von der Spontaneität lebt. Er weiß nie, wann es wieder so weit sein wird und sie ihn erneut zu ihrem Sklaven macht. Nie kann er sich sicher sein, wann er endlich wieder ihr ergebener Diener sein und sie nach ihren ganz speziellen Wünschen befriedigen darf; oder wann der Zeitpunkt gekommen ist, an dem seine Domina ihn wieder nach ihren Wünschen anturnen und unerträglich lange auf die Befriedigung warten lassen wird. Diese Ungewissheit, so quälend sie auch sein mag, macht einen großen Teil des Reizes aus. Wie gesagt, es gibt keine festen Richtlinien für diejenigen, die ihre Partnerschaft mit dem besonderen Reiz der Domina-Sklaven-Beziehung bereichern wollen. Alles hängt von der individuellen Situation ab. Aber es gibt Tipps und Ratschläge, wichtige Basisinformationen und Vorschläge, wie so ein Spiel aussehen kann – wohlgemerkt KANN! Denn eines ist sicher: Hier gilt das Motto „Alles kann, nichts muss“! Grundsätzlich ist wichtig, dass die weibliche Domination beziehungsweise das BDSM-Spiel eine langsame Steigerung erfährt, anstatt gleich das Maximum anzusteuern. Und jedes Paar muss für sich selbst entscheiden, was es aus diesem Buch für seine persönliche Situation übernimmt, ob es zum Beispiel eher softere Spielarten liebt oder sich später auch an etwas härtere Techniken heranwagt – die Bandbreite der lustvollen Möglichkeiten ist beim Thema BDSM enorm groß! Manche Männer wünschen sich zum Beispiel, durch die Frau körperlich gezüchtigt zu werden: Sie träumen von Klapsen auf den Hintern (Spanking) oder wünschen sich, mit Peitsche oder Rohrstock „bestraft“ zu werden (Flagellation). Auch die sogenannte Feminisierung ist ein weit verbreiteter Wunschtraum vieler Männer: Dabei werden sie (zumindest teilweise) „entmannt“, indem die dominante Frau ihnen beispielsweise befiehlt Damenunterwäsche zu tragen. Auch die Demütigung durch die Partnerin – sowohl verbal als auch körperlich – spielt in den sexuellen Begierden devoter Männer eine große Rolle. Oder sie wünschen sich, von der Frau mit Hilfe eines Strap-on Dildos (auch Umschnallpenis genannt) penetriert zu werden. Kliniksex (Klistieranwendungen, Gynäkologenstuhl etc.) ist eine weitere Möglichkeit, um das Spiel der weiblichen Domination auf erregende Weise mit Leben zu füllen. Außerdem stehen manche Paare auf Spiele mit Urin (goldene Dusche/golden Shower) oder gar Kot, zum Beispiel indem die dominante Frau auf den Körper des devoten Mannes uriniert oder er ihre „goldene Dusche“ mit dem Mund aufnehmen muss – eine weitere Demütigung des Mannes, denn sie benutzt ihn als Auffangbecken für ihre Ausscheidungen. Alle diese Praktiken gehören zum unendlich vielfältigen Bereich der Spiele mit sexueller Dominanz und Unterwerfung.

Viele devote Männer müssen leider ihr tiefstes Inneres vor ihrer Partnerin verstecken, denn sie haben Angst vor Zurückweisung. Schließlich werden viele Frauen in unserer Gesellschaft immer noch darauf programmiert, dass in einer Beziehung der Mann der Starke zu sein hat – zwangsläufig muss diesen Frauen weibliche Domination als etwas völlig Unnormales vorkommen, ja sogar als sexuelle Störung, die sie automatisch abzulehnen haben (selbst wenn ihnen der Gedanke daran grundsätzlich reizvoll erscheint …). Die meisten Frauen unterwerfen sich auch nach Jahrzehnten des Kampfes um Gleichberechtigung immer noch dem alten, klassischen Rollenmodell „starker Mann – schwache Frau“. Fazit: Männer, die den Wunsch nach weiblicher Domination verspüren, suchen stattdessen außerhalb ihrer Beziehung nach der Erfüllung ihrer sexuellen Fantasien; sie gehen zu einer professionellen Domina. Dort werden sie viel Geld los – finden aber keine wirkliche Befriedigung. Erstens weil viele Huren, die sich Domina nennen, keine echten dominanten Neigungen haben, sondern mit dieser Masche nur Geld verdienen wollen. Und zweitens weil viele dieser Männer nicht in erster Linie masochistisch veranlagt sind und sich nicht auf anonymen BDSM-Partys oder im sterilen Folterkeller einer professionellen Domina gegen Bezahlung auspeitschen lassen wollen, sondern sie sind vor allem devot. Was diese Männer suchen, ist liebevolle weibliche Autorität – und die können sie nur bei ihrer Partnerin finden! Die meisten unbefriedigten devoten Männer verspüren eine große innere Leere und suchen sehnsüchtig nach einer dominanten Frau, die sie liebt und die diese Leere füllen kann. Wenn der Mann diese Frau endlich gefunden hat und er seiner Partnerin tatsächlich das Vertrauen schenkt, ihr seine geheimsten sexuelle Wünsche und Träume zu gestehen, dann ist das die Grundlage für eine tief reichende Intimität. Diesen Paaren, die sich trauen sich gegenseitig ihre sexuellen Wünsche offen und tabulos zu gestehen, steht eine Tür zu einer neuen, ganz besonderen Form der Intimität weit offen. Wenn die Frau dieses Vertrauen, das er in sie setzt, entsprechend wertschätzt und ihn liebevoll führt, dann entsteht eine einzigartige Bindung zwischen den beiden. In einer solchen Partnerschaft kann die weibliche Domination sogar weit über das Sexuelle hinausgehen … Ein devoter Mann, der die starke, liebevolle Hand seiner dominanten Partnerin spüren darf, empfindet dadurch tiefe Befriedigung; diese Behandlung erfüllt ihn mit Ruhe, einem großen Glücksgefühl und innerem Frieden – er spürt, dass er nach einer langen, beschwerlichen Reise endlich angekommen ist!

Die Stärke der Ausprägung weiblicher Domination kann innerhalb einer Partnerschaft natürlich sehr unterschiedlich sein: Die eine betrachtet ihren Mann als gleichberechtigten Partner, übernimmt innerhalb der Ehe aber die Führung; eine andere Frau lässt ihren Mann vielleicht die Hausarbeit erledigen, sich von ihm verwöhnen und pflegen und bestimmt beim Sex genau, wo er sie wie zu stimulieren hat – ihr Orgasmus kommt immer an erster Stelle; die nächste befiehlt ihm vielleicht Damenunterwäsche zu tragen und erlaubt ihm nur ein Mal pro Woche einen Orgasmus; und wieder eine andere dominiert ihn bis hin zur strengen Erziehung und Disziplinierung des Mannes mit Hilfe von Toys und Besuchen auf BDSM-Events, auf denen er als ihr devoter Diener auftreten muss. Egal, wie zwei Menschen den Fetisch weibliche Domination beziehungsweise BDSM gemeinsam gestalten, wichtig ist dabei immer, dass sie die Kommunikation nicht vergessen: Das Ganze kann nur in einer ehrlichen und offenen Atmosphäre funktionieren. Finden Sie in intimen Gesprächen heraus, was Ihren Mann besonders anturnt! Denn eine kluge Frau nutzt die Demut ihres Mannes, um ihre eigenen Begierden zu befriedigen. Im Grunde verführen sich die beiden gegenseitig: Durch seine devote Natur wird ihre dominante Neigung gestärkt – und umgekehrt. Diese beiden sexuellen Pole sind wie eine magnetische Kraft, die sich gegenseitig anzieht und dabei noch verstärkt. Beide bedingen einander und brauchen sich gegenseitig, um ihre volle Intensität entfalten zu können.

Sie ist seine Göttin, er ist ihr Sklave, der sich ihre Gunst verdienen muss – das ist das Level, wohin dieses Buch den Leser führt. Der Weg dorthin führt über liebevolle weibliche Autorität. Sie spielt mit ihm und stellt ihm die Erfüllung seiner Lust immer wieder in Aussicht – ohne sie ihm jedoch zwangsläufig zu gewähren; sie allein entscheidet, ob, wann und wie er befriedigt wird. Schließlich steht nicht seine, sondern ihre Lust im Mittelpunkt – und er ist derjenige, der ihr dabei hilft. Sei es, indem sie ihre dominanten Neigungen an ihm auf vielfältige Art und Weise befriedigt, oder indem er sie nach ihren sexuellen Wünschen verwöhnt. Sie kann ihn beispielsweise stundenlang nackt und gefesselt auf dem Bett liegen lassen oder sie befiehlt ihm, auf Knien vor ihr zu hocken und sie oral zu bedienen, bis sie den Gipfel der Lust erreicht hat. Seine Befriedigung ist dabei absolut zweitrangig – und genau das reizt nicht nur sie, sondern auch ihn!

Die dominante Frau hat immer die absolute Kontrolle über die Situation und bestimmt das Geschehen. Das betrifft auch die Lusterzeugung und deren Erfüllung. Nur wenn sie es ihm gewährt, darf ihr Sklave sie berühren, und sie bestimmt dabei, wo und auf welche Weise dies geschieht. Diese psychische und physische Unterwerfung schenkt beiden Seiten höchste Lust. Als weitere reizvolle Faktoren kommen die verbale Erniedrigung – der Grad der Erniedrigung ist natürlich individuell unterschiedlich – und die Demütigung des Sklaven durch bestimmte Kleidervorschriften hinzu. Sie kann ihn zum Beispiel ihren „dreckigen Sklaven“ nennen und ihm vorschreiben, nur mit ledernem Zaumzeug bekleidet bestimmte Arbeiten auszuführen, während sie bequem dasitzt und ihn dabei beobachtet; oder sie züchtigt ihn zwischendurch immer mal wieder mit einer kleinen, handlichen Gerte, wenn er das ihm Befohlene nicht ordnungsgemäß ausführt – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Zu den zahlreichen möglichen Spielarten geben wir in diesem Buch einige Beispiele, wie es sich in der Realität zwischen Domina und ihrem Sklaven abspielen kann.

Auch das richtige Auftreten gegenüber ihrem Sklaven ist für eine verehrungswürdige Herrin sehr wichtig. Natürlich gibt es hier keine starren Vorgaben, welche Kleidung sie tragen sollte, denn jede dominant veranlagte Frau hat einen anderen Geschmack und fühlt sich in bestimmter Kleidung am selbstbewusstesten; das strahlt sie dann auch nach außen hin aus. Wichtig ist, dass Sie niemals ein spezielles Outfit für Ihren devoten Mann anziehen sollten, nur weil er es sich so wünscht. Es muss immer klargestellt werden, dass Sie das tragen, was Sie selbst anturnt – dann wird es ihn automatisch ebenfalls erregen. Er darf niemals denken, Sie würden ein bestimmtes Kleidungsstück anziehen, weil Sie wissen, dass er es so gerne mag. Selbst wenn das so ist, sollten Sie ihm dies nie zeigen, denn das würde bedeuten, dass Ihre Autorität eingeschränkt wird! Sie würden dann etwas tun, speziell um Ihrem Sklaven zu gefallen, und das wird Ihrer klaren Rollenverteilung nicht gerecht.

Umgekehrt sollte er auch immer das tragen, was Ihnen an ihm gefällt. Sie bestimmen, ob und wann er sich auszuziehen hat und welches Kleidungsstück Sie vielleicht an ihm sehen wollen, wie etwa einen Leder-Jock oder Schritt-Riemen. Bringen Sie ihm bei, dass seine gesamte Haltung Ihnen gegenüber demütig sein muss, zum Beispiel den Blick gesenkt, vor Ihnen kniend und Ihre Befehle erwartend.

Damit wären wir beim Thema Körpersprache: Eine perfekte Domina ist Selbstbewusstsein pur, aus jeder ihrer Gesten spricht Macht, Beherrschung und die Kraft zur Unterwerfung – völlig unabhängig von ihrer Körpergröße. Auch die Sprechweise ist wichtig. Eine Domina spricht mit tiefer Stimme, langsam, betont und deutlich. Ihre Autorität unterstreicht sie durch klare Worte und präzise Anweisungen. Stärke und Unnahbarkeit sind weitere Attribute, die das Auftreten und die Ausstrahlung einer perfekten Domina beschreiben – selbst wenn es nur die Fassade ist. Niemals darf der Sklave erkennen, ob sie vielleicht innerlich doch ein wenig nervös oder unsicher ist!

In diesem Buch zeigen wir Ihnen, wie das erregende Spiel mit Dominanz und Demut läuft und was eine perfekte Domina ausmacht. Dadurch, dass sie die männliche Neigung zur sexuellen Unterwerfung gekonnt nutzt, kann die dominante Frau ultimative Sex-Power erreichen! Ich gebe Ihnen Beispiele für lustvolle Rituale und Sessions, nenne spezielle Dessous, Utensilien und Möbel und streife mit Ihnen durch die gesamte bizarre Themenwelt rund um BDSM – allerdings nicht ohne zu betonen, dass nicht ALLE diese Bereiche zu einer Beziehung mit weiblicher Domination gehören MÜSSEN, denn die Bandbreite möglicher Ausprägungen dieser Leidenschaft reicht von „zart“ bis „hart“ und jedes Paar steht auf andere lustvolle Aktivitäten! Unser Buch möchte Sie vielmehr zum fantasievollen Experimentieren mit der weiblichen Domination und BDSM anregen. Dann werden auch in Ihrer liebevollen Partnerschaft Machtausübung und Demütigung, Schmerz und Lust zu berauschender Ekstase …

Viele neue befriedigende Lusterlebnisse wünscht Ihnen:

Ihre Kim Powers

PSYCHOLOGIE & GESCHICHTE

Zu Beginn dieses Kapitel möchte ich kurz darauf eingehen, dass ich in diesem Buch ganz bewusst nicht klar unterschieden habe zwischen den Begriffen „weibliche Domination“ und „BDSM“, denn es ist mir wichtig aufzuzeigen, dass die Grenzen fließend sind. Natürlich steht nicht jedes Paar, das die gemeinsame Sexualität durch liebevolle weibliche Autorität bereichert, auf BDSM-Praktiken. Lassen Sie mich nochmals betonen: Nicht jede dominante Frau ist sadistisch veranlagt und nicht jeder devote Mann ist ein Masochist. Aber wo enden sexuelle Domination und Unterwerfung und wo beginnt BDSM? In diesem Buch geht es um das Thema „Sexuelle Disziplinierung des Mannes“ – und nicht etwa um die Festlegung von Grenzen innerhalb dieses umfangreichen Fetischs. Deshalb nenne ich die dominante Frau mal Herrin, mal Domina, aber auch mal Sadistin (was hier absolut nicht abwertend gemeint ist). Und der devote Mann taucht in diesem Buch genauso als Sklave oder als Masochist auf. Leider ist der Begriff S/M durch die überwiegend negative Darstellung in den Medien sehr negativ behaftet; deshalb wurde er in den vergangenen Jahren in entsprechenden Szene-Kreisen meistens durch den Begriff D&S (Dominance & Submission = Dominanz & Unterwerfung) oder BDSM (Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism) ersetzt. (Mehr dazu ab Seite 39.)

Doch nun geht es in diesem Kapitel um die Fragen: Was spielt sich eigentlich im Kopf eines devot veranlagten Mannes und einer dominant veranlagten Frau beziehungsweise einer Sadistin/eines Masochisten ab und was macht für sie beide den sexuellen Reiz aus? Der Devote begibt sich freiwillig in die Hände der Domina. Er genießt das Gefühl der Unterwerfung. Von diesem Zeitpunkt an hat er keinen eigenen Willen mehr zu haben, er wird von seiner Herrin geführt, und da liegt für den passiven Part der Kick. Denn er selbst ist nur ein Instrument; mit ihm wird sozusagen gehandelt, er handelt nicht mehr nach seinem eigenen Willen, sondern nach dem seiner Gebieterin. Die Last der eigenen Entscheidung fällt von ihm ab; alles, was er nun tut oder mit ihm getan wird – selbst die perversesten Dinge –, liegt nicht in seiner Verantwortung. Er kann sich voll auf seine Lust konzentrieren. Dies ist die eine Seite des Reizes. Die andere besteht natürlich im gleichzeitigen Genießen des physischen Schmerzes und der psychischen Qual. Der Masochist wandelt diese Schmerzen um in sexuelle Lust. Dazu muss man selbstverständlich eine gewisse Veranlagung mitbringen; nicht jeder Mensch ist für derartige Reize empfänglich. Woher diese Veranlagung kommt, darüber streiten sich die Geister, das heißt die Wissenschaftler. Wird jemand, der in seiner Kindheit oft von strenger Elternhand gezüchtigt wurde, eher zum Masochisten als jemand, der als Kind nie geschlagen wurde? Sucht ein Mensch, der im Berufsleben aufgrund seiner Position oft streng und dominant sein muss, eher einen sexuellen Ausgleich in Form von Unterwürfigkeit und Schmerz? Einiges deutet darauf hin, doch verallgemeinern lässt sich dies auf keinen Fall. Fakt ist: Es lässt sich wissenschaftlich nicht belegen, welche eindeutigen Faktoren und äußeren Umstände jemanden zu einem Masochisten werden lassen. Es gibt jedoch die Theorie, dass der Wunsch nach sexueller Unterwerfung ein ganz natürliches, angeborenes Bedürfnis des Mannes ist. Diese angeborene Neigung wird dann durch die Erfahrungen mit weiblichen Autoritätspersonen (Mutter, Kinderfrau, Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen), die die – manchmal auch strenge – Erziehung übernehmen, im Laufe der Kindheit intensiviert. Im Zuge des Heranwachsens sehnen sich viele Jungs immer wieder nach dieser starken weiblichen Autorität zurück, denn die scheinbar so widersprüchliche Verbindung von weiblicher Schönheit und Stärke hat für sie etwas Mystisches. Die Jungs sind fasziniert von den Frauen und in ihre heranreifende Sexualität mischt sich dadurch der unbestimmte Wunsch nach Unterwerfung. Zwar werden sie zu erwachsenen Männern, die in unserer Gesellschaft „ihren Mann stehen müssen“, aber dieser geheime Wunsch ist in ihnen weiterhin vorhanden: Sie sehnen sich danach zurück, ein unschuldiger, hilfloser Junge in den Händen einer dominanten Frau zu sein, die ihn sexuell unterwirft! Sie erinnern sich sehnsuchtsvoll an Szenen aus ihrer Kindheit zurück, als sie die Mutter oder eine andere Autoritätsperson mit liebevoller weiblicher Dominanz erzog und manchmal auch bestrafte …

Doch wie gesagt, dies ist nur eine Theorie. Es kann beispielsweise auch ganz einfach sexuelle Neugierde und Offenheit sein, die einen Menschen mal in die BDSM-Welt hineinschnuppern lassen. Vielleicht gefällt und reizt ihn diese Grenzerfahrung dann so sehr, dass er anschließend immer wieder auf diese bizarre Art der sexuellen Befriedigung zurückkommt.

Die Domina unterwirft den Sklaven ihrem Willen. Sie genießt das Gefühl der Macht. Die dominante Frau erfährt einen starken sexuellen Reiz, indem sie das Handeln eines anderen Menschen durch Befehle lenken kann beziehungsweise diesen sexuell manipuliert, „foltert“ und quält – letztendlich mit dessen Zustimmung! Denn wie gesagt: Der Sklave unterwirft sich seiner Herrin freiwillig. Bevor er die Entscheidungsgewalt über seinen Körper und sein Handeln an seine Herrin überträgt, hat er die Wahl – alles Weitere geschieht dann einzig und allein auf ihren Wunsch hin. Die Gebieterin führt ihren Sklaven. Sie benutzt ihn als Instrument für die Erfüllung ihrer eigenen sexuellen Wünsche. Diese Unterwerfung und Demütigung anderer – bis zu welchem Grad auch immer – macht für die Domina den besonderen erotischen Reiz aus. Machtausübung turnt sie an!

Doch die Herrin muss sich jederzeit im Griff haben, sie trägt die Verantwortung für alles, was geschieht. Der devote Mann hingegen kann sich einfach fallenlassen, er tut nur das, was sie ihm aufträgt. BDSM-Spiele haben viel mit Vertrauen, Hingabe und Verantwortungsbereitschaft zu tun und diesen Voraussetzungen müssen beide Seiten gerecht werden. Die Domina sollte also im Optimalfall die richtige Mischung aus Autorität, Verantwortungsbewusstsein, sadistischer Neigung und Fiesheit besitzen – gar nicht so leicht! Belastbarkeit, Charakterstärke und – reife sowie emotionale Stabilität sind dabei sehr hilfreich.

Es gibt viele unterschiedliche Wege für eine Frau, ihre dominante Ader auszuleben, und entsprechend viele Arten der sexuellen Unterwerfung gibt es für den Mann. Egal, ob Sie einfach nur neugierig sind oder bereits konkrete Vorstellungen oder gar Erfahrungen mit BDSM haben, wir möchten Ihnen mit diesem Buch zeigen: Das Ausleben dominanter und devoter Neigungen kann dem partnerschaftlichen Liebesleben einen atemberaubenden Kick geben, öffnet völlig neue Sphären der Lust und schenkt ganzheitliche Befriedigung. Auf welch vielfältige Weise dies geschehen kann, erläutern wir hier.

Explizit soll hier betont werden, dass bei BDSM-Spielen – egal ob soft oder hart – nie die enorme Bedeutung des psychologischen Faktors außer Acht gelassen werden darf. Die Herrin züchtigt ihren Sklaven vor allem zuerst durch psychologische Dominanz – Blicke, Gesten, Worte – und erst in zweiter Linie durch entsprechende Handlungen wie Bondage, Flagellation, Orgasmusverbot oder eine der vielen anderen bizarren Spielarten, zu denen wir nachfolgend ebenfalls Beispiele aufführen. Außerdem ist wichtig: Bei allen BDSM-Praktiken (besonders natürlich bei den härteren) ist es ein absolutes Muss, dass die Domina jederzeit die Kontrolle über die Situation behält. Sie muss die körperlichen und geistigen Grenzen ihres Sklaven genau einschätzen können und sich an diese Limits halten. Sie darf vor allem niemals eine Situation kreieren, die zu ernsthafter Gefahr für Leib und Leben des devoten Partners führen kann.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass die Wissenschaft begonnen hat sexuelle Neigungen wie Sadismus und Masochismus überhaupt zu erkennen und zu erforschen. Noch vor etwas mehr als 100 Jahren zählte man diese bizarren Neigungen zu den sogenannten Geschlechtsverwirrungen. Diese wurden damals als ernsthafte Krankheiten angesehen – als sogenannte Psychopathia sexualis. Eine andere Bezeichnung für sadistische oder masochistische Neigungen ist übrigens der Begriff Algolagnie; er umschreibt sexuelle Lustempfindung beim Erleiden oder Zufügen von Schmerzen.

Erst ab Ende des 19. Jahrhunderts erkannten so berühmte Psychologen und (Sexual-)Wissenschaftler wie der Österreicher Sigmund Freud (1856 – 1939) und der Deutsche Richard von Krafft-Ebing (1840 – 1902) die tiefere Bedeutung derartiger Neigungen. Sie brachten erstmals die Psychoanalyse, die Erforschung des Unterbewussten, mit in ihre Untersuchungen ein. Aber auch Medizin und Biologie sowie Verhaltensforschung und Sexualwissenschaft spielen heute eine Rolle bei der Untersuchung und Erklärung sadistischer und masochistischer sexueller Neigungen. Inzwischen weiß man zwar noch lange nicht alles über die komplexen Zusammenhänge, die beim Sadomasochismus eine Rolle spielen. Aber zumindest können wir erklären, wie biologisch gesehen der so sehnsuchtsvoll erhoffte Kick bei Masochisten entsteht: Währen des Erleidens von Schmerzen werden im Körper (genauer gesagt in der Hypophyse oder Hirnanhangsdrüse) sogenannte Endorphine produziert und freigesetzt (endogene Morphine, d. h. im Körper selbst produzierte Schmerzlinderungsmittel). Dies sind besondere Substanzen, die Stress mindern und uns den Schmerz besser ertragen lassen. Diese Endorphine haben aber gleichzeitig den willkommenen Nebeneffekt, dass sie unsere sexuelle Sensibilität erhöhen – wir werden quasi lustbereiter! Das erklärt, warum Masochisten den Grad der sexuellen Befriedigung, den sie im Zuge von BDSM-Spielen erlangen, als so extrem hoch erleben. Ihre Empfänglichkeit für sexuelle Reize ist durch das Ertragen der Schmerzen (beziehungsweise durch die Endorphine, die dadurch freigesetzt werden) um ein Vielfaches höher als bei „normalen“ Sexspielen – sozusagen ein natürliches Aphrodisiakum! Wenn der devote Mann diesen Lustrausch erreicht, in dem die Endorphine durch seine Blutbahnen rasen, hat er den eigenen Willen gänzlich an seine dominante Frau abgegeben. Man sagt dann, er befindet sich im sogenannten Subspace, dies ist ein tranceartiger Zustand, geradezu hypnotisch. Durch die Energie und Stärke, die die Frau ausstrahlt, aktiviert sie seine Unterwürfigkeit. Indem er sich ihrer Kraft ausliefert, erreicht er das Subspace-Level – ein magischer Ort in der Psyche des devoten Mannes, ein Ort absoluter Demut, an dem weibliche Regeln gelten. Dort kann er seiner devoten Natur freien Lauf lassen … und am Ende vollkommene Seelenruhe und Zufriedenheit genießen!