Die Telefonnummer

Mark Pond

Ich kaufe seit Monaten in diesem Supermarkt ein. Seit Monaten sehe ich diese Frau, von der ich nur den Nachnamen kenne, in unregelmäßigen Abständen an der Kasse sitzen. Ihren Namen kenne ich auch nur, weil er auf einem Schild steht, das immer an ihrer Kleidung steckt. Manchmal geht sie durch den Supermarkt. Wenn ich Glück habe, geht sie vor mir durch die Gänge oder sie geht an mir vorbei. Sie trägt meistens eng sitzende Jeans und sie hat einen Hintern, der diesen Namen zu Recht trägt.

Seit Monaten frage ich mich, wie ich sie in ein Gespräch verwickeln könnte. Ich traue mich nicht einmal, sie richtig anzuschauen, weil ich befürchte, dass sie genau sieht, was ich denke und was ich mir vorstelle, wenn ich an der Kasse stehe und warte oder sie sehe. Seit Monaten stelle ich mir vor, ihre Brüste zu be­rüh­ren, mich gegen ihren runden und festen Hintern zu drücken und ihre weichen Lippen zu küssen. Ihre Brüs­te zeichnen sich sehr deutlich unter der eng anliegenden Kleidung ab. Sie sind der Stoff, aus dem meine Träume und Phantasien sind. Sie lächelt immer sehr kun­denfreundlich, aber ich glaube, dass sie mich besonders freundlich anlächelt. Das kann ich mir auch alles nur einbilden. Vielleicht bin ich ja auch nur ein ganz normaler Stammkunde, der eben öfter als andere in diesem Laden einkauft. Das wenigstens muss ihr doch schon aufgefallen sein. Ich komme ja sogar wegen Kleinigkeiten hierher. Sie muss doch merken, dass ich nur wegen ihr dort einkaufe.

Innerlich bin ich dieses Gespräch natürlich schon hundertmal durchgegangen, und immer läuft es auf das hinaus, was ich will. Ich bräuchte nur die richtige Vorlage und schon würde ich das Richtige sagen, um ihr zu zeigen, was los ist. Ja, Wunschdenken.

Und dann war es soweit. Es passierte. Nahezu instinktiv. Einfach so. Es muss Instinkt gewesen sein, denn ich habe vorher gar nicht, so wie sonst, lange nachgedacht. Ich reagierte einfach, ohne einen Plan zu haben.

„Das war alles?“, fragte sie und schaute mich an.

Irgendetwas in ihren Augen war anders als sonst. Sie schaute anders oder ich sah etwas, was ich vorher nicht bemerkt hatte, weil ich immer viel zu nervös und angespannt war, um das zu sehen. Aber es waren bestimmt ihre Augen, dieser Blick.

Jedenfalls schaute ich ihr etwas zu lange schweigend in die Augen und hörte mich dann sagen: „Nein, Ihre Telefonnummer hätte ich dann noch gern.“

Ich stand allein an der Kasse. Es gab niemanden, wie sonst, der vor mir oder hinter mir stand. Diese Chance musste ich einfach nutzen, meiner Traumfrau näher zu kommen. Endlich hatten wir die Gelegenheit, mit­ei­nan­der zu reden.

Doch statt etwas zu sagen, nahm sie einen Zettel und einen Kugelschreiber und schrieb ein paar Zahlen und ihren Namen auf und reichte ihn mir. Sie schaute mich an und lächelte.

Ich nahm ihn wortlos entgegen und steckte ihn in die Hosentasche. Ich brachte keinen Ton heraus. Nicht einmal „danke“ schaffte ich. Ich spürte nur die aufsteigende Erektion.

Sie schaute mich weiter lächelnd an. Sie schien auf etwas zu warten. Ich hatte noch nicht bezahlt. Umständlich kramte ich mein Portemonnaie hervor und suchte nach der EC-Karte. Ich gab ihr meine Karte und sie machte weiter, so wie immer, gerade so, als wäre das mit der Telefonnummer gar nicht passiert.

Ich packte meine Sachen in den Einkaufswagen und sagte: „Tschüss.“

„Bis dann“, sagte sie.

Ich drehte mich noch einmal um und wiederholte vollkommen blöde im Kopf: „Ja, bis dann.“

Sie lächelte. Das versuchte ich auch, mir war aber nicht klar, ob es mir gelang.

Erst am Abend war mir klar, was es mit diesem „bis dann“ auf sich hatte.

Ja, meine Hände zitterten ein wenig, als ich die Zahlen eintippte. Besetzt.

Ich war erleichtert. Aber ich wusste auch, dass sie zu Hause war. Das machte es nicht besser. Jetzt gab es keine Ausreden. Wenn ich es nicht tat, wäre ich selbst Schuld. Es lag jetzt an mir, es weiter zu versuchen. Ich drückte die Wahlwiederholung. Während es klingelte, stellte ich fest, dass sich meine Anspannung in Erregung verwandelte. Als sie abnahm und sich mit ihrem Namen meldete, hatte ich eine heftige Erektion, die gegen meine Jeans drückte.

„Michaela“, sagte ich. „Hallo, ich bin’s.“

„Ach, Sie sind es.“

Sie wusste, wer am Apparat war. Das freute mich sehr.

„Sie wissen, wer ich bin?“

„Ja, ich erkenne Ihre Stimme. Außerdem habe ich gewartet.“

„Sie haben auf meinen Anruf gewartet?“, fragte ich, vielleicht etwas zu erstaunt.

„Ja, natürlich“, lachte sie, „schließlich habe ich Ihnen meine Nummer gegeben. Dann kann ich doch davon ausgehen, dass Sie mich anrufen wollen, oder?“

„Stimmt“, sagte ich und befreite, ohne darüber nachzudenken, meine Erektion aus der engen Hose. „Was sollte ich schon anderes damit machen, als Sie anzurufen?“

„Wenn Sie meinen Vornamen jetzt wissen, dann wäre es doch nur höflich, wenn ich Ihren auch erfahren dürfte, oder?“

Ihre Stimme machte mich fertig. Sie war sanft und weich und doch bestimmt. Ich schaute meiner Hand dabei zu, wie sie mich langsam rieb, dabei stellte ich mir ihre Lippen und ihre Brüste vor. Ein paar Mal habe ich einen Teil ihrer beachtlichen Brüste bereits sehen dürfen. Es war auch nicht das erste Mal, dass mir meine Phantasie dabei half, mich selbst zu verwöhnen. Doch jetzt, neben den Bildern in meinem Kopf, auch noch ihre sanfte Stimme zu hören, machte mich total fertig. Meine Glied klopfte und zuckte unter meinen Berührungen, gerade so, als würde sie selbst mich in ihrer Hand halten oder mit ihren Lippen verwöhnen. Ich musste meinen Atem kontrollieren, weil ich mir gerade vorstellte, wie sich ihre Lippen öffneten, sich ihre Zunge etwas nach vorn schob und an der Spitze meiner ­Erektion leckte. Aber nur kurz, denn dann legte sich eine Hand um mich und in ihrem Mund verschwand, was sie sich nehmen konnte. Ihre warme und feuchte Zunge glitt zärtlich über mich und ihre Lippen umschlossen mich. Es war warm und gut. Meine Lenden fingen von sich aus an, sich vor und zurück zu bewegen, während meine Hand weiter machte.

„Hallo?“, hörte ich ihre Stimme, „sind Sie noch da?“

„Ja“, stöhnte ich fast, „ich war nur gerade etwas ­abgelenkt.“

„Ach ja“, meinte sie, „was machen Sie denn gerade?“

„Ich?“, fragte ich, um Zeit zu gewinnen. Meine Hand hielt inne. Ich fühlte mich ertappt.

„Ja, Sie.“

„Ich telefoniere.“

„Sind Sie sich da sicher?“

„Eigentlich schon“, sagte ich lachend. „Schließlich führe ich keine Selbstgespräche und den Telefonhörer habe ich auch in der Hand.“

„Nur den Telefonhörer?“, fragte sie.

Der Ton ihrer Stimme verriet, dass sie genau wusste oder zumindest ahnte oder es sich vorstellte, weil sie es sich vorstellen wollte, was ich mit der anderen Hand machte. Die hatte vollkommen eigenständig wieder angefangen, mich zu reiben. So, wie Michaela das gesagt hatte, war ich mir auch sicher, dass sie es nicht nur genau wusste, sondern dass sie es auch nicht störte. Ganz im Gegenteil, sie wollte mich provozieren, das was klar.

Ich ließ mich provozieren, das fühlte ich in meiner rechten Hand. Ich hatte immer größere Probleme, meinen Atem zu kontrollieren, obwohl ich meine rechte Hand eigentlich gar nicht schneller bewegen musste. Sie glitt auf und ab, drückte an der Spitze hin und wieder etwas fester, aber wirklich schneller musste ich sie nicht bewegen, um die Erregung zu steigern.

Mir war klar, dass ich etwas sagen musste, doch es würde mir schwer fallen, die Sätze normal heraus zu bekommen.

„Ich, ich wollte Sie eigentlich, eigentlich wollte ich Sie fragen“, sagte ich fast schon stöhnend, „ob Sie vielleicht einmal Lust haben“, fuhr ich fort und stellte mir vor, wie sie mich dabei ansah, während ihre Zunge um meine Eichel leckte, erst auf der Spitze, dann an den Seiten und schließlich unten. Und dann nahm sie mich wieder ganz in den Mund. Die ganze Zeit war ihr Blick auf mich gerichtet, sie wollte sehen, was sie mit mir anrichtete und ich konnte es im deutlichen Zucken meines Penis spüren. Es würde nicht mehr lange dauern und ich würde ihr meine Befriedigung auf ihre wunderbar vollen und feuchten Lippen spritzen, „mit mir einen Kaffee zu trinken.“

„Ich mag gern Cappuccino“, hauchte sie, „mit Sahne.“ Das Letzte betonte sie sehr deutlich.

Ich rutschte vom Sessel und ging in die Knie. Mein ganzer Körper vibrierte, als ich die heftigen Zuckungen in meiner Hand spürte.

„Ich auch“, stöhnte ich, „aber mit geschäumter Milch.“ Ich schaute auf den Teppich vor mir.

„Alles klar bei Ihnen?“, fragte Michaela.

„Ja“, seufzte ich, „bei mir ist soweit alles klar. Alles bestens. Sehr gut sogar. Sehr gut.“ Fast hätte ich mich bedankt.

„Wann gehen wir denn nun zusammen einen typisch italienischen Cappuccino trinken?“, fragte sie.

Ich registrierte die Betonung trotz meines Zustandes.

„So bald wie möglich, würde ich sagen“, meinte ich und sah auf meine Hand. Ich versuchte eine bequeme Position einzunehmen und lehnte mich gegen den ­Ses­sel.

„Zusammen schmeckt ein Cappuccino doch viel bes­ser, ob mit Sahne oder mit Milch. Die meisten Sachen machen gemeinsam mehr Spaß.“

„Da haben Sie wohl Recht“, sagte ich. Und in meinen Gedanken stellte ich mir vor, was alles gemeinsam mehr Spaß macht …

„Und das förmliche Sie können wir jetzt doch auch weg lassen. Ich bin Michaela, das weißt du ja inzwischen. Aber ich weiß noch immer nicht, wie du eigentlich heißt.“

„Entschuldigung“, lachte ich.

„Komischer Name.“

„Was? Nein, ich heiße Rolf.“

„Na dann Rolf, wenn du dich wieder in Ordnung gebracht hast, dann kannst du ja überlegen, wann es dir passt.“

„Ich kann heute Abend. Am besten sofort.“

„Meinst du, du kannst heute Abend noch? Also noch einmal?“ Sie lachte. Es klang sehr nett.

„Ja, du hast doch selbst gesagt, zusammen schmeckt es noch einmal so gut.“

„So habe ich das zwar nicht gesagt, aber gemeint. Also, wann und wo?“

Zwei Stunden später saßen wir in einer Cocktailbar in der Altstadt sehr eng nebeneinander auf einem bequemen Sofa. Ihre Hand lag sehr weit oben auf der Innenseite meines Oberschenkels. Ich spürte ihre zärtlichen Fingerspitzen über mein bereits wieder sehr waches Glied streichen, sanft, aber bestimmt. Wir saßen in einer dunklen Ecke und es war nicht allzu viel los. Es war mitten in der Woche. Meine warme und ungeduldige Hand hatte sich unter ihr Top geschoben und streichelte ihre Brüste, die nicht von einem BH gehalten wurden. Sie hielten sich selbst. Sie waren jung und fest, straff und sehr empfindlich, wie ich schnell feststellte. Und sie fühlten sich natürlich viel besser an, als es mir meine Vorstellungskraft hatte suggerieren können. Micha­ela wusste, was sie wollte. Das gefiel mir sehr gut.

„Ich habe mich einfach nicht getraut“, hauchte ich in ihr Ohr, bemüht, die Fassung zu wahren.

„Das“, stöhnte sie, als meine Finger um die Spitze ihrer Brust kreisten, „das habe ich mir schon gedacht. Dass du so schüchtern bist, hat mir immer schon gefallen. Aber“, seufzte sie tief, „aber ich habe es dir schnell angesehen, was du dachtest. Das war nicht schwer.“

Sie legte die ganze Fläche ihrer Hand auf meine Hose und erhöhte den Druck. Ich zuckte stöhnend zusammen. Dann spürte ich ihre bewegliche und gierige Zunge. Warm und weich. Und zärtlich. Sie wollte mehr, das spürte ich überall.

Nicht nur ihre Brüste fühlten sich in Wirklichkeit besser an, als in meiner Phantasie. Michaela sah spitze aus. Ihr junger, straffer Körper war gut in Form – in jeder Hinsicht. Und ich wollte diesen Körper genauso, wie sie mich wollte, das konnte ich schnell spüren, nachdem wir es uns soweit es ging, auf dem Rücksitz meines Autos bequem machten. Weiter hatten wir es nicht geschafft. Es war warm und es wurde noch wärmer im Auto, auch nachdem wir uns die Sachen gegenseitig auszogen und vom Körper zerrten.

Ich hatte auf einem Parkplatz im Wald gehalten, weil sie, sobald wir im Wagen gesessen hatten, meine Hose geöffnet hatte. Ich fuhr trotzdem los und spürte wenige Sekunden später nicht nur ihre Hand an meinem pochenden Glied, sondern auch ihre warmen Lippen, die sich zärtlich um mich schlossen. Ich musste mich sehr konzentrieren, um auf die Straße zu schauen.

Dann fiel mir der Parkplatz ein. Während wir ausstiegen, um hinten wieder einzusteigen, zogen wir überflüssige Kleidung aus. Nachdem sie sich die Jeans über den Hintern gezogen hatte, sah ich, dass sie keinen Slip trug.

„Jetzt bin ich dran“, raunte ich und zog sie an den Beinen zu mir, so dass sie auf dem Rücken vor mir lag.

Sie spreizte die Schenkel und schloss die Augen. Ich legte ihr die Jeans und meinen Pullover unter den Kopf und glitt dann leckend und züngelnd über ihre Brüste abwärts und näherte mich langsam ihrem bebenden Bauch, den sie mir willig und lustvoll entgegenstreckte. Ich ließ mir wohl etwas zu viel Zeit damit, mich ihrer feuchten und erwartungsvollen Lust anzunehmen. Denn ich spürte plötzlich ihre Hände auf meinem Hinterkopf, die mich sanft, aber bestimmt in die Richtung lenkten, wo sie meine Lippen und meine Zunge jetzt haben wollte. Ich ließ mir dabei dann auch wieder viel Zeit, sie ausführlich mit meiner Zunge und mit meinen Lippen zu verwöhnen. Aber irgendwann war das Pochen meines Gliedes doch so stark, dass es nach Erlösung verlangte. Nachdem sich auch meine Finger um ihre Lust bemüht hatten, verlor auch sie immer mehr die Kontrolle und die Geduld. Sie wollte mich und ich wollte in ihr sein.

Ich erhob mich und wollte mich schon zurechtrü­cken, weil ich ihre Brüste sehen wollte, wenn ich in sie eindrang, als auch sie sich erhob und schnell umdrehte. Ich lehnte mich nur ein wenig nach vorn, spürte ihre warmen Finger und drang augenblicklich in sie ein. Sie presste mir ihren Hintern entgegen und bewegte sich sofort sehr schnell und heftig stöhnend vor und zurück. Meine Hände glitten über ihren Hintern zu ihren Hüften. Ich hielt mich fest, um ihren Stößen etwas entgegensetzen zu können. Da ich spürte, dass wir beide sehr schnell dem Höhepunkt entgegenstrebten, beugte ich mich weiter nach vorn und legte meine Hände auf ihre schaukelnden Brüste. Ich berührte ihre Brustwarzen erst sanft, aber ich wollte sie ganz in meinen Händen spüren. Ich umschloss sie und hielt sie fest, während ich mein Glied in ihr vor- und zurückbewegte. Sie stöhnte laut und fing an, ihr Becken um mich zu kreisen.

„Ich komme“, stöhnte sie, „ich komme.“ Ihr Stöhnen wurde lauter und spitzer.

Zwischen meinen Fingerkuppen fühlte ich Schweißperlen. Ich richtete mich wieder auf, legte meine Hände um ihre Hüften und bewegte mich schnell und tief in sie eindringend vor und zurück.

Die Explosion meines Orgasmus, das Zucken meines Körpers und der feste Griff meiner Hände trieb auch sie zum ersehnten Höhepunkt. Stöhnend und zuckend brach sie fast vor mir zusammen.

Als wir wieder einigermaßen beieinander waren, frag­te ich: „War das jetzt alles?“

Sie schaute mich an und ich sah dieses Lächeln. Dann sagte sie: „Nein, Ihre Telefonnummer hätte ich dann noch gern.“

Ungewöhnlicher Saunagang

Miriam Eister

Es war November, langsam wurde es kalt draußen, und der heutige Tag schien schon wieder kein Ende nehmen zu wollen. Die Leute schnupften hier und nies­ten da, und fast jeder hatte die erste Erkältung schon hinter sich oder war mittendrin. Erik war noch gesund, damit es auch so blieb, wollte er wieder mit regelmäßigen Saunagängen anfangen. Sein Fitness-Studio bot eine solche Möglichkeit. Mit Sportzeug und Bademantel bewaffnet, fuhr er nach der Arbeit zum Training.

In der Sauna war nicht viel los. Umso besser, dann konnte er sich ganz entspannt auf den Holzbänken ausbreiten. Zwei Männer waren noch am Schwitzen, aber das störte Erik nicht. Frisch geduscht stieg er in die Badelatschen, nahm das Saunatuch und ab ging es in die Hitze.

Der erste Atemzug war unheimlich schwer. Er spürte, wie sich die heiße Luft den Weg in seine Lungen suchte. Er kletterte auf die mittlere Bank, drehte eine Sanduhr um und legte sich auf sein Saunatuch. Seine Poren begannen sich zu öffnen. Jeder Zentimeter seiner Haut fing an zu schwitzen und er entspannte sich immer mehr.

Eigentlich gibt es nur zwei Sorten von Menschen. Die eine Sorte findet die Sauna nur heiß und unangenehm, die anderen sind einfach begeistert. Erik gehörte zu der begeisterten Sorte. In der kalten Jahreszeit gab es nichts Schöneres, als sich in der Sauna so richtig durchwärmen zu lassen. Ganz nebenbei hatte man in einer gemischten Sauna auch die Möglichkeit, sich die Menschen etwas genauer zu betrachten. Leider waren die Damen hier wohl zu schüchtern, um sich unter die Männer zu mischen. Schade eigentlich.

Der erste Gang war vorbei. Erik öffnete die Tür und der erste kühle Luftzug war eine Wohltat. Schnell mit kal­tem Wasser abkühlen, dann in den Bademantel schlüp­­fen und sich schließlich auf einer Liege ausstrecken. Was für ein Genuss! Es war ein anstrengender Tag gewesen. Langsam klappten seine Augenlider zu. Sanfte Musik war im Hintergrund zu hören. Nach einigen Minuten ein plötzliches Scharren auf dem Boden und er war wieder wach. Die beiden Männer hatten sich zum Aufbruch gerüstet und mit den Stühlen das Geräusch verursacht. Aber das war auch ganz gut so, denn so konnte er gleich seinen zweiten Gang machen.

Völlig allein ging er in die Kabine. Diesmal ging alles viel schneller. Schweißperlen liefen ihm den ­­Rü­cken entlang, über seinen Bauch, tropften vom Kinn. Seine Muskeln wurden lockerer. Er nutzte diesen Moment spontan für eine kritische Selbstbetrachtung. Für seine Größe von 1,80 Metern war er nicht zu dick. Muskeln zeichneten sich an seinen Oberarmen ab. Er kniff sich in die kleine Bauchfalte. Ok, daran konnte noch gearbeitet werden.

In diesem Moment ging die Tür auf und eine Frau trat herein. Mit einem schüchternen „Hallo“ begrüßte sie ihn und setzte sich mit einigem Abstand auch auf die mittlere Höhe. Noch schien sie unsicher, aber dann öffnete sie ihr Badetuch und legte sich nackt hin. Eine schnelle Drehung an der Sanduhr und sie schloss die Augen.

Diskret versuchte Erik in eine andere Richtung zu schauen, aber es ging nicht. Dieser nackte, weibliche Körper zog seinen Blick magisch an. Sie hatte kurze blonde Haare. Ihr Busen war nicht zu groß und auch nicht zu klein. Verführerisch rund und fest, mit kleinen dunklen Warzen, war er eine Sünde wert. Die Hüfte war schön gerundet und ihre Schamhaare hatte sie sich rasiert. Ein paar kleine Stoppeln waren zu erkennen.

Seine Zeit war abgelaufen. Er musste hier raus! Und das nicht nur wegen der Hitze. Einen kurzen Moment länger als nötig stand er unter dem kalten Wasserstrahl. Gott sei Dank sammelt sich bei 90 Grad Temperatur das Blut nicht nur an einer Stelle …

In seinen Bademantel gehüllt, legte er sich wieder auf die Liege. Ja, es war schon einige Zeit her, dass er mit einer Frau geschlafen hatte. Die Arbeit ließ oft seine Lust etwas schwinden. Und müde hatte er am Abend auch keinen Bock, sich noch in eine Bar zu begeben.

Er konnte es nicht genau beschreiben, was ihm an dieser Frau so gefallen hatte. Vielleicht war er einfach nur ausgehungert. Ja, genau das würde es sein! Seine Augen schlossen sich.

Ihre Nippel hatten sich unter der kalten Dusche ganz fest zusammengezogen. Langsam kam sie auf ihn zu. Sie war immer noch nackt, aber gerade diese Schamlosigkeit machte ihn an. Mit einem feuchten Finger strich sie sich über die Unterlippe, fuhr über die Brustwarzen und wiegte ihren Busen mit den Händen.

„Sie gefallen dir doch?“

Er schluckte und nickte. Reden konnte er nicht, brachte keinen Ton heraus. Wieder kam sie ein Stück­chen näher an seine Liege, beugte sich vor, so dass er fast ihre Nippel in den Mund hätte nehmen können. Aber nur fast. Er stöhnte.

„Schau sie dir nur an, wie schön rund sie sind. Sie wollen von dir berührt werden. Genau wie der Rest meines Körpers.“

Er schaute an ihr herunter. Ihre Gänsehaut von der kalten Dusche reichte sogar bis über die Pobacken. Breitbeinig stand sie an seiner Liege, und er konnte ihr zwischen die Beine schauen. Sie musste sich vor einigen Tagen komplett rasiert haben. Er war sich unschlüssig, ob ihm das gefiel oder ob er wenigstens ein paar Haare erotischer fand. Aber so hatte er einen freien Blick auf ihre hellen Schamlippen. Wie sie sich wohl anfühlen würde? War sie schon feucht? Sie stellte sich gerade hin und zog den Finger über ihre nasse Vagina. Er musste zuschauen, wie sie ihre eigene Lust von dem Finger leckte. Diese Handlung war unglaublich erotisch. Seufzend spürte er eine Hand an seiner Männlichkeit. Diese ragte mittlerweile hart und steif in die Luft. Irgendwie hatte er keine richtige Kontrolle über seinen Körper. Immer, wenn er sie berühren wollte, waren seine Hände schwer wie Blei. Ein vertrauter Druck an seinem besten Stück und ein leises Kichern im Hintergrund machten ihn stutzig. War noch jemand gekommen? Warum machte sie nicht weiter?

Er wachte auf. Verwirrt schaute er sich um. Verdammt! Nach dem zweiten Saunagang war er doch tatsächlich eingeschlafen und hatte das alles nur geträumt. Nur leider sah sein „bestes Stück“ das etwas anders. Traum hin oder her, er stand wie eine Eins unter seinem Bademantel. Und dieser vertraute Druck war seine eigene Hand. Die musste er unbewusst dort hingeschoben haben! Schnell schaute Erik nach links. Es gab keine Anzeichen, dass jemand neben ihm lag. Sein Blick nach rechts ließ ihn allerdings das Blut in den Kopf schießen. Die Frau von vorhin lag in einem rosa Bademantel nur zwei Liegen von ihm entfernt und schaute ungeniert auf die Beule unter seinem Mantel.

Sie kicherte wieder. „Du scheinst gut geträumt zu haben.“

Ihr neckender Unterton war zuviel. Ihm war das alles furchtbar peinlich. Wie hatte er sich nur so gehen lassen können? Was würde sie nur von ihm denken? Schnell stand er auf und wollte mit seinen Sachen die Flucht antreten. Plötzlich hörte er ihre Stimme aus dem Hintergrund. „Na komm schon, einen Saunagang verträgst du noch …“

Es war keiner weiter da, also musste sie ihn gemeint haben. Irgendetwas sagte ihm, dass er ihr folgen sollte. Er legte seine Sachen wieder hin und ging mit seinem Badetuch in die Kabine.

Angelehnt saß sie nackt in einer Ecke. „Setz dich in die andere Ecke.“

Immer noch etwas peinlich berührt, setzte Erik sich in die Ecke ihr gegenüber. Sein Handtuch hatte er noch um die Hüften geschlungen.

„Es tut mir leid, wenn ich dich in Verlegenheit gebracht habe. Aber ich wollte dich nicht wecken.“