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Inhaltsverzeichnis

Praktische Tipps

Liedverzeichnis (alphabetisch)

Themenverzeichnis

Autorenverzeichnis

Andachten

GLAUBEN

Ich verlass dich nicht

Gott, Taufe, Vertrauen

Wunderbarer Hirt

Hirte, Psalm 23, Sorgen

Meine Zuflucht und Stärke

Gott, Vertrauen, von Gott reden

Du, Gott, stützt mich

Gott, Mut zum Leben, Vertrauen

Meine Hoffnung und meine Freude

Hoffnung, Vertrauen

Deine Hand ist über mir

Gott, Schutz, Segen, Vertrauen

Wohin sonst

Gebet, Glaube, Glück, Lebensgefühl

10.000 Reasons

Gott, Lob, Vertrauen

Herr, ich komme zu dir

Auftanken, Gebet, Stille

Großer Gott, wir loben dich

Anbetung, Gebet, Lob

Du bist der Schöpfer des Universums

Ausrichtung auf Gott, Beziehung zu Gott, Ehre, Liebe, Lob

Ich singe dir mit Herz und Mund

Abhängigkeit, Gott, Vertrauen

Danke

Dankbarkeit, Freude

Bless The Lord, My Soul

Gebet, Lob, Vaterunser

Lobe den Herren, den mächtigen König

Lob, Vertrauen

Nun danket alle Gott

Dankbarkeit, Lob

Ich glaube

Glaube, Glaube wagen

In Christ Alone

Glaube wagen, Jesus, Leben, Vertrauen

Der Gammler

Jesus, Nachfolge

In der Stille angekommen

Auftanken, Auszeit, Gebet, Orientierung, Stille

Stille vor dir, mein Vater

Gebet, Gottes Gegenwart, Stille

Unser Vater

Bitte, Gebet, Glaube, Vaterunser, Vertrauen

Bist zu uns wie ein Vater

Ehre, Gebet, Lob, Vaterunser, Zeit

One Of Us

Gott wird Mensch, Gottesbild, Jesus

LEBEN

Macht hoch die Tür

Advent, Ankunft, Beziehung zu Gott, Jesus, Vertrauen

Mitten unter uns

Advent, Jesus, Weihnachten

Gott kommt zu uns

Advent, Jesus, Weihnachten

Von guten Mächten

Christsein, Gott, Leben, Vertrauen

Drei Tage

Auferstehung, Jesus, Ostern

Du für mich

Beziehung zu Gott, Freundschaft, Glaube wagen, Liebe

O Haupt voll Blut und Wunden

Auferstehung, ewiges Leben, Hoffnung, Sorgen, Tod

Morgenstern

Jesus, Leben, Morgen, Mut zum Leben, Vertrauen

Happy Day

Dankbarkeit, Jesus, Lob, Nachfolge

O komm, du Geist der Wahrheit

Christsein, Glaube, Glaube wagen, Hoffnung

Tage wie diese

ewiges Leben, Freundschaft, Glück, Lebensgefühl

Wann wird’s mal wieder richtig Sommer

Veränderung, Vertrauen

Danke für diesen guten Morgen

Dankbarkeit, Hoffnung, Leben, Morgen

Der Mond ist aufgegangen

Abend, Gebet, Natur, Staunen

Abendlied

Abend, Gebet, Sorgen, Vertrauen

Lebensglück

ewiges Leben, Glück, Jesus, Leben

Life Is Live

Gottes Liebe, Leben, Vergebung

Über den Wolken

Auftanken, Auszeit, Ruhe

So a schöner Tag

Dankbarkeit, Gebet, Glück, Lebensgefühl

Solang ich lebe

Gottes Liebe, Leben, Tod, Vertrauen

Unterwegs mit Gott

ewiges Leben, Jesus, Leben, Vertrauen

Geh aus, mein Herz, und suche Freud

Auftanken, Natur, Schöpfung, Staunen

Du stellst meine Füße auf weiten Raum

Entscheidung, Freiheit, Leben

LIEBEN

Beautiful Things

Glaube, Schöpfung, Veränderung

Treu

Freundschaft, Gott, Jesus, Treue

Vergiss es nie

Dankbarkeit, Gott, Identität, Schöpfung

Lean On Me

Freundschaft, Hilfe, Jesus, Vertrauen

Manchmal

Freundschaft, Hilfe, Jesus, Sorgen

Wie ein Fest nach langer Trauer

Gott, Hoffnung, Vergebung

Vater der Barmherzigkeit

Barmherzigkeit, Nächstenliebe, Vergebung

Aufstehn, aufeinander zugehn

Christsein, Freundschaft, Nächstenliebe

Count On Me

Freundschaft, Hoffnung, Vertrauen

Du bist, der du bist

Beziehung zu Gott, Fragen, Gottes Liebe

Gott ist gegenwärtig

Gebet, Gott, Stille, Vertrauen

Marmor, Stein und Eisen bricht

Glaube, Gottes Liebe, Vertrauen

HOFFEN

Befiehl du deine Wege

Entscheidung, Hoffnung, Leben, Mut zum Leben, Vertrauen

Über sieben Brücken musst du gehn

ewiges Leben, Gott, Jesus, Vertrauen

God Of Justice

Christsein, Hilfe, Nächstenliebe

Himmel auf

Advent, Gottes Liebe, Hoffnung

Jesu, meine Freude

Freude, Hoffnung, Sorgen

Meeting, Learning, Sharing

Jesus, Nächstenliebe, Veränderung

Nur noch kurz die Welt retten

Prioritäten, Ruhe, Stille, Zeit

Gott gab uns Atem

Dankbarkeit, Gebet, Gott, Schöpfung, Staunen

Anker in der Zeit

Entscheidung, Jesus, Liebe, Sicherheit

Hosanna

Freude, Liebe, Lob, Wiederkunft

Jesus, wir sehen auf dich

Erwartung, ewiges Leben, Hoffnung, Wiederkunft

Cornerstone

Christsein, Glaube, Jesus

Your Love Never Fails

Beziehung zu Gott, Gottes Liebe, Vertrauen

Dieser Weg

Hoffnung, Jesus, Mut zum Leben, Sorgen

Steh auf, wenn du am Boden bist

Hoffnung, Mut zum Leben, Vertrauen

Jesus Christus segne dich

Beziehung zu Gott, Gebet, Jesus, Segen

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Impressum

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© 1. Auflage 2015
buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart
All rights reserved.

ISBN Buch   978-3-86687-110-6
ISBN E-Book 978-3-86687-119-9

 

Lektorat: buch+musik – Claudia Siebert, Kassel
Gestaltung und Satz: buch+musik – Fred Peper, Stuttgart
Bildrechte (Piktogramme Titel und Innenteil): Roman Malyshev/Shutterstock.com
Autorenfotos: privat

www.ejw-buch.de

Praktische Tipps

Liedauswahl

Die Lieder, die wir für die Andachten ausgewählt haben, sind alle in „Das Liederbuch” (buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart, 3. Auflage 2015, siehe Anhang) enthalten. Sie sind aber auch in vielen anderen Liederbüchern zu finden. Außerdem sind eine Reihe aktueller Songs dabei, die im Radio zu hören oder auf YouTube zu finden sind. Bitte beachte bei der Nutzung der Lieder, dass du dies immer auf einem legalen Weg machst!

Wie halte ich am besten
die Liedandacht?

Vor der Andacht

Die Liedandachten in diesem Buch wurden so entwickelt, dass du sie so wie sie sind vorlesen und verwenden kannst.

Die Lieder sind in die vier HAUPTKATEGORIEN „GLAUBEN”, „LEBEN”, „LIEBEN”, „HOFFEN” unterteilt. So findest du Andachten zu allen relevanten Perspektiven des Lebens und Alltags.

Über den Andachten sind WEITERE THEMEN aufgeführt, die zeigen, um was es in der Andacht geht. Es lohnt sich, wenn du dir vorher überlegst, welches Thema für deine Gruppe passend ist. Vielleicht gibt es etwas, das euch sowieso gerade beschäftigt. Lies dir darum die Andacht durch, bevor du sie hältst. Bei der Suche nach der richtigen Andacht hilft dir auch das THEMENVERZEICHNIS im Anhang.

Da die Andachten Bezug auf die jeweiligen Lieder nehmen, ist es gut, wenn du das dazugehörige Lied vor der Andacht singst oder spielst. Das Lied ist dabei der Einstieg ins Thema – die Andacht ist keine Erklärung des Liedinhaltes, sondern dient der Vertiefung des Themas.

Du kannst die Andacht entweder vorlesen oder sie ein Stück weit zu deiner Andacht machen, indem du sie frei vorträgst oder sogar eigene Ideen, Erfahrungen und Beispiele ergänzt. Freies Vortragen gelingt aber nur gut, wenn man sie sich vorher einbis zweimal laut vorgesprochen hat. Die Gefahr ist, dass die Andacht bei freiem Vortragen zu lang wird. Aber das kannst du ausprobieren.

Nach der Andacht

Wenn du möchtest, kannst du die Andacht mit einem GEBET abschließen. Nimm noch einmal das Thema der Andacht im Gebet auf. Einige Andachten beinhalten bereits einen kurzes Gebet. Natürlich kannst du immer ein eigenes Gebet formulieren.

Die IMPULSFRAGEN ZUM WEITERDENKEN am Ende jeder Andacht helfen dabei, das Thema für sich ganz persönlich zu reflektieren, daran weiter zu denken und sich zu überlegen, was es für einen selbst, sein Leben und seinen Glaube bedeutet. Nicht immer müssen diese Fragen in der Gruppe besprochen werden. Manche sind sehr persönlich. Andere bieten sich für einen Austausch an. Wie diese Fragen aufgegriffen werden, hängt immer von der Gruppe und der Art der Andacht ab.

Einige Andachten beinhalten methodische Tipps für die Umsetzung in einer Gruppe.

Um einen Bogen herzustellen, kann man das Lied vor oder nach den Fragen noch einmal singen oder spielen. Dabei kann man über das Gehörte nachdenken und das Lied und die Andacht auf sich wirken lassen.

Andachten selbst schreiben

Du kannst natürlich auch selbst eine Andacht schreiben. Dazu findest du hier einige Hilfestellungen.

Was ist der zeitliche und inhaltliche Rahmen einer Andacht?

Eine Andacht darf kurz und prägnant sein und verfolgt in der Regel nur einen zentralen Gedanken. Sie soll ein Impuls sein, der zur Ruhe bringt, zum Nachdenken anregt oder aktuelle Themen in einer Gruppe aufnimmt. Du musst keine Predigt schreiben, sondern schon 5–10 Minuten können viel in den Menschen bewegen, für die du die Andacht schreibst.

Wie findest du ein Thema für deine Andacht?

Das wichtigste am Thema deiner Andacht ist, dass du selbst hinter deinem Thema stehst. Das Thema muss zuerst dich berühren, bevor du es anderen so vermitteln kannst, dass auch sie davon angesprochen werden.

Wir haben Lieder als Andachtsidee ausgesucht. Du kannst aber auch Erzählungen, Geschichten aus der Bibel, Gedichte, eigene Erlebnisse, ein Symbol, einen Gegenstand oder aktuelle Themen des Lebens verwenden. Halte die Augen und Ohren offen, was dir in deinem Alltag begegnet. Vielleicht findest du Dinge, die dich bewegen, ärgern, besonders freuen und kannst sie zum Thema deiner Andacht machen.

In welchem Umfeld und für welche Personen hältst du deine Andacht?

Überlege dir genau, wer deine Zuhörer sind, wie alt sie sind und was sie anspricht. Haben sie Einschränkungen oder fällt es ihnen schwer, sich in der Situation zu konzentrieren?

Es ist auch gut zu wissen, wo deine Andacht gehört wird. Eine Andacht zum Thema „Licht in der Dunkelheit” wirkt sicher völlig anders, wenn du sie nachts bei Fackelschein im Freien vorträgst oder sie in einem hell erleuchteten Raum stattfindet.

Wieviel Zeit brauchst du, um eine Andacht zu schreiben?

Bei dieser Fragestellung kann dir niemand eine genaue Antwort geben. Es ist auf jeden Fall gut, wenn du dir schon einige Tage vorher Gedanken zu deiner Andacht machst. Nur so kannst du dich auf dein Thema konzentrieren, dir immer wieder neue Gedanken aufschreiben und danach alles ausformulieren und in eine schlüssige Form bringen. Dieses Aufschreiben hilft dir auch beim Vortragen deiner Andacht. Es gibt dir Sicherheit, schützt dich vor zu genauen Ausführungen und lässt dich nichts Wichtiges vergessen.

Wie bleibt deine Andacht im Gedächtnis und im Herz deiner Zuhörer?

Wenn du eine Andacht schreibst, ist dir wichtig, dass sie eine Auswirkung auf deine Zuhörer hat. Dafür kannst du einiges tun. Entweder du überlegst dir einen fesselnden Einstieg, der direkt mit der Lebenswelt deiner Zuhörer zu tun hat, oder du gibst ihnen eine Kleinigkeit am Ende der Andacht mit. Das kann ein Text oder ein Bild auf einer kleinen Karte sein, ein Symbol oder ein Gegenstand, den du in deiner Andacht verwendet hast, oder du kannst deine Zuhörer mit einbeziehen und selbst etwas aufschreiben, malen, basteln oder spielen lassen. Auch Methoden wie Handpuppen, Quiz, Theater oder Ähnliches bleiben bei deinen Zuhörern im Gedächtnis. Deiner Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt. Du solltest dir aber beim Einsatz jeder Methode darüber im Klaren sein, was deine zentrale Aussage in der Andacht ist. Sonst kann es auch passieren, dass am Ende zwar deine Methode bei deinen Zuhörern hängen bleibt, nicht aber, was du damit sagen willst.

Zum Schluss gilt noch die Regel: Üben, üben, üben! Je öfter du eine Andacht schreibst und vorträgst, desto mehr Sicherheit bekommst du. Wir wünschen dir jede Menge Freude daran, das, woran du glaubst, mit anderen zu teilen.

Hanna Fischer und Michael Püngel

GLAUBEN Das Liederbuch Nr. 1

Gott, Taufe, Vertrauen

Ich verlass dich nicht

Meine Schwägerin hatte ihr erstes Kind bekommen. Wir waren alle ganz aus dem Häuschen. Ein ganz süßer kleiner Kerl mit leuchtenden Augen. Ein kleines Wunder! Wir durften ihn alle bestaunen und konnten uns gar nicht satt sehen. Aber natürlich schrie er auch manchmal, eigentlich oft. Und gewickelt werden musste er und gestillt und getragen und gewaschen und noch vieles andere, was Babys eben so brauchen. Aber das meiste davon konnten wir ja seinen Eltern überlassen. Wir durften ihn einfach ein bisschen bewundern. „Magst du seine Patentante werden?”, haben mich seine Eltern ein paar Monate später gefragt. Und ob! Was für eine Ehre! Ich werde die beste Patentante der Welt! Ich werde ihm immer die tollsten Geschenke mitbringen und ihm manchmal heimlich die Hausaufgaben machen und ihn zu Fußballspielen begleiten und ihm laut zujubeln (natürlich nicht auf die peinliche Art und Weise)!

Puh, da hatte ich mir wohl etwas viel vorgenommen! Als es auf die Taufe zuging, wurde mir mulmiger zumute. Was wird aus ihm werden und wie kann ich ihn tatsächlich dabei begleiten? Was ist, wenn er traurig ist oder einsam? Ist dann jemand da, der ihn tröstet? Werde ich ihn trösten können? Was ist, wenn er Mist baut? Werd ich ihm aus der Patsche helfen können? Wird jemand für ihn einstehen, wenn es nötig ist? Und überhaupt: Wird er immer ein sicheres Zuhause haben? Wird er mal fliehen müssen? Wird er in Frieden leben dürfen?

Wer weiß schon, welche Zeiten mal kommen werden? Und was kann ich da als Patentante ausrichten!?

Ein paar Wochen vor seiner Taufe haben seine Eltern ihm einen Taufspruch ausgewählt. Es war die Jahreslosung aus dem Jahr seiner Geburt und Taufe aus Josua 1,5b (EÜ): „Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.” Dafür war ich dankbar! Egal, was für Zeiten anbrechen und egal, in welche Situationen er mal gerät: Gott ist da. Und auch, wenn ich die schrulligste und nervigste Patentante werde und sämtliche Geburtstage vergesse und nie das passende Geschenk mitbringe und bei keinem Fußballspiel da bin: Gott ist da. Auch wenn er sich von allen verlassen fühlt – einer verlässt ihn nicht. Gott ist da. Das, was Gott vor langer Zeit Josua zugesagt hat, gilt auch meinem Patenkind: Gott will für ihn kämpfen und auf ihn Acht geben und ihm sicheres, festes Land unter die Füße geben. Gott will ihn schützen. Auf Gott kann er sich verlassen, denn der verlässt ihn nicht.

Da konnte ich mein Patenamt beruhigt antreten. Und ein paar Tage vor seiner Taufe ist dieses Lied entstanden.

Mittlerweile ist das kleine süße Bündel schon etwas größer. Manchmal läuft er bei sich daheim am Klavier vorbei und klimpert diese Melodie.

Was Gott damals Josua zugesagt hat, gilt uns allen! Gott sagt zu uns: „Ich verlass dich nicht! Verlass dich darauf! Ich gehe doch alle deine Schritte mit dir und wache mit dir, wenn du nicht schlafen kannst. Ich mach dich fröhlich und lass dich tanzen. Ich tröste dich und gebe dir Halt. Ich halt dich fest in meiner Hand. Auf mich kannst du dich verlassen!”

Gebet

Danke, Herr, dass du mich nicht verlässt.

Danke, dass ich mich darauf verlassen darf. Amen.

ZUM WEITERDENKEN

• Fällt es dir manchmal schwer, dich auf Gott zu verlassen?

Tabea Hartmann, Pfarrerin, Pleidelsheim

GLAUBEN Das Liederbuch Nr. 2

Hirte, Psalm 23, Sorgen

Wunderbarer Hirt

Als Kind war „Wenn der Sturm tobt” eines meiner Lieblingslieder: Gott ist stark und allmächtig im Sturm. Auch heute schmettere ich es gern bei Familiengottesdiensten auf meiner Gitarre.

Zieht heute ein Sturm voller Sorgen und Ängste auf, schlage ich jedoch leisere Töne an. Nach schnellen Liedern ist mir dann nicht zumute, schon gar nicht nach Jungscharliedern.

Da trifft „Wunderbarer Hirt” eher meine Stimmungslage. Es ist ein wunderschönes Lied, das auf dem Psalm 23 basiert.

Dieser Psalm begegnet den meisten von Kindheit an in Gottesdiensten, Veranstaltungen, auf Karten oder Postern. Viele könnte man wahrscheinlich nachts wecken und sie wären in der Lage, ihn im Halbschlaf aufzusagen. Die Häufigkeit, mit der uns der Psalm begegnet, führt aber vielleicht auch dazu, dass wir seine Zusagen nicht mehr wahrnehmen.

Unsere Lasten wiegen oft schwer. Da ist die Last der Angst, des Mangels, der Unzufriedenheit, der Einsamkeit und der Hoffnungslosigkeit, um nur ein paar wenige zu nennen.

Diese Lasten will Gott nehmen, damit wir uns nicht mühsam durchs Leben quälen. Wie oft steht jedoch unser Kopf im Weg? Wir fürchten uns vor dem nächsten Tag. In unserem Kopf spielen wir alle Möglichkeiten durch, was passieren könnte. Und wir merken nicht, wie schwer der Rucksack geworden ist mit all den schweren Sorgen, die Gott eigentlich tragen will. Wie viele deiner Ängste und Befürchtungen sind wirklich wahrgeworden, die du in deinem Kopf geschürt hast? Wie viel Zeit hast du mit sorgenvollen Gedanken verbracht, die nie eintraten?

Mir persönlich hat dabei eine Liste geholfen, auf der ich meine Lasten aufgeschrieben habe. Ich stellte fest, dass die meisten nie geschehen waren. Sicherlich ging es durch das ein oder andere tiefe und dunkle Tal, doch die Katastrophen, die ich mir im Kopf ausgemalt hatte, blieben letztlich aus. So ist es mit vielen Lasten, sie beschweren uns, binden unsere Gedanken und rauben unsere Kraft. In der Bibel finden wir immer wieder den Aufruf, dass wir uns nicht sorgen und fürchten sollen. Das geht aber nur, wenn wir bereit sind, die Lasten wirklich loszulassen. Ein Dozent sagte uns: „Viele Christen werfen ihre Sorgen fort (1. Petr 5,7), aber sie werfen sie wie einen Ball gegen eine Wand und fangen sie sogleich wieder auf.” Gott will, dass wir ihm vertrauen lernen. Vertrauen entsteht durch Offenheit. Die Psalmen sind voller ehrlicher und offener Worte Davids. Er nahm kein Blatt vor den Mund, er sprach an Gottes Ohr all den Frust, seine Sorgen und Ängste aus. Darin ist er mir ein Vorbild.

Gottes Verheißungen gelten auch dir. Er will dir viel Gutes schenken, er will mit dir durchs tiefe Tal gehen, er will dich beschützen und führen. Also warum es nicht wie David machen und all die Lasten in Richtung Gott werfen? Erwarte von Gott, dass er selbst kleine und für dich vielleicht jämmerlich wirkende Versuche sieht und unterstützt. Hör auf, Ball mit der Wand zu spielen, denn frisches Wasser und grüne Auen gibt es zu entdecken!

ZUM WEITERDENKEN

• Wie offen sprichst du an Gottes Ohr aus, was dich bewegt?

• Gibt es Dinge, die du dich nicht zu sagen traust?

• Wenn Gott dir fern zu sein scheint, wie geht es dir, wenn du „Wunderbarer Hirt” hörst oder singst?

Benjamin Funk, Designer und Referent, Rotenburg a. d. Fulda

GLAUBEN Das Liederbuch Nr. 5

Gott, Vertrauen, von Gott reden

Meine Zuflucht
und Stärke

„Ähm, ... ja, ...” – mein Gesicht war rot wie eine Tomate, meine Hände schwitzig und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. – Ich erinnere mich an diesen Moment. Ein Freund fragte mich: „Hey, du gehst doch in diesen Jugendkreis. Da redet ihr über Gott – wie ist der?” Ich war schon eine Weile im Jugendkreis, wir lasen oft in der Bibel. Mein Wissen belief sich auf das, was ich mir im Laufe der Jahre durch Gehörtes, Gelesenes und Gedachtes zusammengeschustert hatte.

Und da war dieser Bibelvers, den wir vor Kurzem im Jugendkreis besprochen hatten: „Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist” (1. Petr 3,15b Lu). Das war eine gewaltige Herausforderung. Unser Jugendleiter erzählte davon, wie Jesus ist. Er machte uns Mut, selbst von Jesus zu erzählen. Immer wieder sagte er, dass die Menschen um uns herum ein Recht darauf hätten, zu hören, wie Gott ist. Das wollte ich auch gern, aber war ich bereit dazu? Was hatte ich zu sagen?

Irgendwann begegnete mir dieses Lied. Albert Frey beschreibt, wie Gott für ihn ist. Mal ein Schutzort, mal eine Kraft. Einer, der es liebt, wie wir über ihn reden und denken. Vielleicht liegt darin das Geheimrezept: nicht darauf zu warten, bis man den Überblick und ein geballtes Wissen in Sachen Gott hat, sondern davon zu erzählen, wie Gott für einen selbst ist. Wie andere ihn erlebt haben. Was die Bibel über ihn sagt.

Also ging ich wieder zu meinem Freund und legte los. Ich erzählte ihm alles, was ich bisher von Gott erfahren hatte, wie Jesus war und vieles mehr.

Und Gott? Der wird dafür gesorgt haben, dass mein Schulfreund nicht völlig überrannt von meinem Bericht über ihn war. Er hat mir an diesem Tag gezeigt: Ja, ich soll von dem erzählen, was mich bewegt, und sagen, was ich glaube. Und das geht nur, wenn ich Jesus suche und ihn kennenlerne. Sonst könnte ich nur sagen: „Die Leute sagen, er könnte so oder so sein.” Durch die Beziehung zu ihm kann und darf ich sagen: „Jesus ist ...” – weil er sich mir zeigt.

Mich beeindruckt an dem Lied, dass Albert Frey nicht sagt: Gott ist nur da, wenn du dich gut benimmst. Er beschreibt Gott als den, der sich in den Momenten zeigt, wo du ihn dringend brauchst: Wenn du schwach bist, Schutz brauchst, an deine Grenzen stößt und vor ihm wegläufst.

Ich schlage dir ein Experiment vor: Hör dir das Lied einmal genau an. Mach Pausen und versuche dir Situationen vorzustellen, in denen diese Verse nicht nur ein Lied sind, sondern ein Zuspruch in dein Leben. Suche nach Bibelstellen, die zu diesen Versen passen. Überlege dir, wie du Jesus beschreiben könntest. Und dann sei mutig und erzähle das einem Freund. Gott wird jedes Wort, das über deine Lippen kommt, gebrauchen, damit dein Freund Jesus kennenlernt.

Ich merke: Gott ist Realität. Er IST. Kein „könnte”, „möglicherweise” oder „scheint zu sein” – nein, Gott IST – er ist der Gott, der uns unbeschreiblich liebt!

ZUM WEITERDENKEN

• Wie und was ist Gott für dich?

• Wem kannst/sollst du von Gott erzählen?

Daniel Gass, CVJM-Landessekretär für Teenager, Jungen und Weltdienst im CVJM Bayern, Nürnberg

GLAUBEN Das Liederbuch Nr. 8

Gott, Mut zum Leben, Vertrauen

Du, Gott, stützt mich

Manchmal falle ich hin. Innerlich. Liege am Boden und komme mir völlig fehl am Platz, fehl im Leben vor. Das kommt immer überraschend, darauf vorbereiten kann ich mich nicht. Mal setzt mir jemand eine Grenze. Mal deckt jemand eine Ungereimtheit auf. Mal erhalte ich zu Recht oder Unrecht Kritik. Mal scheitere ich an meinen eigenen Erwartungen. Mal muss ich frustriert auf die Erfüllung meiner Wünsche verzichten. Mal muss ich mir eingestehen, dass ich das, was ich will, mit meinen Fähigkeiten einfach nicht schaffen kann. Ich bin frustriert.

Und dann?

Manchmal bleibe ich liegen und nichts passiert.

Manchmal bleibe ich liegen und kann still werden.

Und dann ist da einer tief in meiner Seele, der mir zuruft: „Ich habe dich lieb! Jetzt gerade, auch in diesem Moment! Du bist mein geliebtes Kind – mit deinem Scheitern, mit deinen Fehlern, mit deinen hohen Ansprüchen an dich selbst, mit deiner Unzufriedenheit und mit deiner Wut. Vertrau mir! Ich stütze dich. Du darfst leben!” Dann kann ich aufstehen und weitergehen, Gott danken und ihm zujubeln: „Du, Gott, stützt mich! Du, Gott, stärkst mich!”

Aber manchmal bleibe ich liegen und liegen und liegen.