Photoshop Elements 13
Verlag: BILDNER Verlag GmbH
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Fax: +49 851-6624
ISBN: 978-3-8328-0114-4
Covergestaltung: Christian Dadlhuber
Produktmanagement: Lothar Schlömer
Layout und Gestaltung: Astrid Stähr
Autoren: Kyra Sänger, Christian Sänger
Herausgeber: Christian Bildner
© 2014 BILDNER Verlag GmbH Passau
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Photoshop Elements hat sich über die Jahre hinweg beträchtlich gemausert. Von ausgefeilten Automatiken über komplexe Korrekturfunktionen bis hin zur Verschlagwortung und den umfangreichen Suchfunktionen bietet das Programm inzwischen alles, was die digitale Bildbearbeitung sinnvoll unterstützt. Gleichzeitig hat sich Photoshop Elements immer als ein Programm verstanden, das ganz besonders den Wünschen derer entgegenkommt, die vor allem Spaß mit ihren Fotos und deren Bearbeitung haben wollen. Also, viel Vergnügen beim Einstieg in die Photoshop-Elements-Welt!
Von der Theorie bis in die Praxis ist es häufig ein langer Weg. Das soll in diesem Buch ausdrücklich nicht so sein, denn das Gelernte gleich in die Praxis umzusetzen, ist das Beste, was Sie machen können. Das ist im Grunde genauso wie beim Kochen. Hat man ein Gericht einmal zubereitet, gelingt das in der Regel immer wieder, und wenn man es ein paarmal wiederholt hat, beginnt man, kreativ zu werden.
Daher haben wir auch Wert darauf gelegt, die drei wichtigen Schritte kreativen Lernens in diesem Buch abzubilden. Erstens die ausführliche Erklärung aller Funktionen als Grundlage und zum schnellen Nachschlagen. Zweitens haben wir jede Menge Workshops integriert, die sich ausführlicher mit bestimmten Funktionen beschäftigen. Von da aus ist es dann auch nicht mehr weit, den dritten Schritt zu vollziehen, nämlich eigene Bilder frei zu bearbeiten. Und sollten Sie dabei noch eine Frage haben, siehe Schritt eins oder schreiben Sie uns.
Und schon sind wir in der Abteilung Mitmachen angelangt bzw. dabei zu erklären, wie es funktioniert. Die für die praktischen Übungen und Workshops benötigten Bilder können Sie sich direkt von der BILDNER-Verlagshomepage herunterladen und die einzelnen Schritte, genauso wie sie im Buch gezeigt werden, nachvollziehen. Alle Bilder dafür sind mit dem Symbol und dem jeweiligen Dateinamen gekennzeichnet.
Die Download-Adresse für die Beispielbilder lautet www.bildner-verlag.de/00135. Suchen Sie sich auf der Seite bitte den Download „Beispielbilder“ heraus und laden Sie die Bilder der einzelnen Kapitel mit der Schaltfläche Download herunter. Sie erhalten einen komprimierten Ordner, den Sie durch die Eingabe des Kennworts unscharf entpacken können.
Im Laufe unserer Elements-Sozialisation haben wir festgestellt, dass wir durch die Verwendung der Tastenkürzel eine Menge Zeit sparen und es auch nicht so schwierig ist, sich die wichtigsten Kombinationen zu merken. So können Sie beispielsweise mit (STRG)/(CMD)+(L) das Dialogfenster für die Tonwertkorrektur aufrufen. Diese würden Sie sonst nur mit drei Klicks erreichen, nämlich über das Menü Überarbeiten/Beleuchtung anpassen/Tonwertkorrektur. Wer die Funktion häufig benötigt, wird das Tastenkürzel lieben. Im Text werden Ihnen die Kürzel daher an vielen Stellen begegnen.
Da Photoshop Elements 13 natürlich auch auf den stylishen Rechnern mit dem Apfelsymbol läuft, haben wir diese mitberücksichtigt. Zum einen wird immer, wenn eine Info für Mac-Anwender im Text steht, ein spezieller Hinweis auftauchen. Zum anderen gelten die Windows-Tastenkombinationen ja grundsätzlich auch für den Mac, sodass beim Mac lediglich anstelle der-(STRG)-Taste die bekannte Apfel- bzw. Command-Taste (CMD) zu drücken ist.
Um das Kontextmenü aufzurufen, drücken Sie die Maustaste bei gehaltener (CTRL)-Taste. Einige Bedienfelder können bei Windows mit den Funktionstasten (F1) etc. geöffnet werden. Beim Mac ist dafür der gleichzeitige Druck der (FN)-Taste notwendig, also zum Beispiel (FN)+ (F6) zum Öffnen des Informationen-Bedienfelds.
Sollten Sie bereits mit einer der Vorgängerversionen gearbeitet haben, ist es sicherlich interessant zu erfahren, welche Neuerungen Photoshop Elements 13 zu bieten hat. Welche funktionellen Unterschiede gibt es, und welche neuen Features hat Adobe dem Neuling mit auf den Weg zu den Anwendern gegeben?
Mit der neuen Funktion Photomerge-Komposition wird es noch einfacher, Gruppenfotos oder andere Collagen aus mehreren Bildern zu erstellen. Dazu wählen Sie einen Bildbereich aus und integrieren ihn in das Basisfoto. Die Größe, die Belichtung und selbst der Schattenwurf können dabei angeglichen werden, was vor allem dann eine Rolle spielt, wenn die Bilder nicht aus einer Aufnahmeserie stammen.
Für noch mehr kreative Spielereien bietet der Fotoeditor im Modus Assistent drei neue Fotoeffekte für die Schwarzweiß-Gestaltung von Bildern an: Mit Schwarzweiß entstehen monochrome Bilder mit dramatischer Stimmung, mit Schwarzweiß-Auswahl wird nur der ausgewählte Bildbereich entfärbt, und mit Schwarzweiß-Farbpop bleiben nur bestimmte Farben erhalten. Auch im Modus Schnell wurden die Effekte ausgebaut, denn zu jedem Effekt gibt es nun fünf Variationen zur Auswahl. Und im Modus Experte sind sage und schreibe 19 weitere Effekte hinzugekommen.
Im Fotoeditor gibt es mit dem Auswahl-verbessern-Pinsel ((A), ) bei den Auswahlwerkzeugen einen Neuzugang. Damit können bestehende Auswahlkanten sehr präzise und punktuell an die richtige Stelle verschoben werden, um das Freistellen eines Bildbereichs noch genauer durchführen zu können.
Mit der inhaltsbasierten Füllung können Bildbereiche beispielsweise mit dem Lasso-Werkzeug ((L), ) schnell ausgewählt und mit dem Befehl Bearbeiten/Auswahl füllen und der Methode Inhaltssensitiv so retuschiert werden, dass die störenden Bildelemente mit Strukturen der Umgebung überdeckt werden.
Beim Zuschneiden eines Bildes mit dem Freistellungswerkzeug ((C), ) bietet Photoshop Elements eine Auswahl von vier Freistellungsempfehlungen an, die das Einstellen der neuen Bildkomposition erleichtern sollen.
Dank der nun auch für Windows 7 und 8 eingeführten 64-Bit-Unterstützung arbeitet Photoshop Elements auf Computern mit entsprechendem Betriebssystem noch besser.
Die Monitore von Computern, Tablet-PCs, Netbooks und Smartphones bieten immer mehr und kleinere Pixel, die für eine hochauflösende Bildanzeige sorgen, bei der das menschliche Auge die einzelnen Monitorpixel gar nicht mehr als solche erkennen kann.
Da ist es nur konsequent, dass Photoshop Elements 13 nun auch eine volle Unterstützung solcher HiDPI- oder Retina-Monitore bietet, damit Ihre Bilder und Videos gestochen scharf präsentiert werden können.
Aktualisiert wurde natürlich ebenfalls der RAW-Konverter Adobe Camera Raw (ACR), der auch beim großen Bruder Photoshop CC und Adobe Lightroom 5 zum Einsatz kommt, dort allerdings mit etwas erweitertem Funktionsumfang. Am Aufbau hat sich gegenüber Photoshop Elements 12 nichts geändert.
Der Vorteil der aktuellen Version 8.6 besteht allein darin, dass die RAW-Formate der neuesten Kameramodelle unterstützt werden, zum Beispiel der Canon PowerShot G1 X Mark II oder der Nikon D810, und eine Unterstützung für zukünftige Kameramodelle geboten wird, die bis zum Erscheinen der nächsten Photoshop-Elements-Version herausgebracht werden.
Mit der neuen Funktion Facebook-Titelfoto im Bereich Erstellen lässt sich die eigene Facebook-Seite direkt mit einem neuen Titel- und Profilbild aufpeppen. Dafür gibt es passende Themenvorlagen, die auch noch individuell angepasst werden können.
Das Titelfoto kann anschließend direkt in den eigenen Facebook-Account hochgeladen werden. Zudem können Sie Diashows, die mit dem Organizer erstellt wurden, im MP4-Format als Film exportieren und ebenfalls auf Facebook ansprechend präsentieren.
Mit dem neuen Adaptivraster ordnet der Organizer neuerdings alle verfügbaren Vorschauminiaturen ohne Zwischenräume nebeneinander an, wobei die Bilder ihr Seitenverhältnis beibehalten.
Mit diesem Galeriestil lassen sich noch mehr Bilder gleichzeitig betrachten und die Präsentation wirkt moderner. Das normale Raster, bei dem zusätzliche Bildinformationen eingeblendet werden können, ist aber weiterhin verfügbar und kann mit Ansicht/Details ((STRG)/(CMD)+(D)) aufgerufen werden.
Nach der Installation finden Sie das neue Elements-13-Icon auf Ihrem Desktop bzw. in der Programmliste Ihres Computers. Um das Programm zu starten, klicken Sie dieses Icon einfach doppelt an, und wählen Sie Ihr Land aus, um die Sprache festzulegen.
Danach öffnet sich der stylishe Startbildschirm, der aber eigentlich nur dazu da ist, Ihnen eine Auswahlmöglichkeit für den Programmstart zu geben. Wählen Sie hier also, ob Sie den Organizer oder den Fotoeditor öffnen möchten.
Der Organizer und der Fotoeditor arbeiten eng verzahnt miteinander. Dennoch, es sind zwei Anwendungen, die Sie ruhig getrennt voneinander betrachten können.
• Fotoeditor : In diesem Programmbereich findet alles statt, was zum Thema Bildbearbeitung, Retusche und Composing gehört.
• Organizer : Dieser Programmbereich ist das Verwaltungsherz von Photoshop Elements. Hier können Sie sämtliche Mediendateien verschlagworten, sortieren, suchen und die Bilder für Diashows etc. bequem und übersichtlich zusammenstellen.
Das größere Gewicht liegt eindeutig beim Fotoeditor. Daher beschäftigen sich auch die meisten Kapitel dieses Buches stark mit diesem Programmbereich. Zum Organizer finden Sie natürlich auch zwei ganz spezielle Kapitel (16 „Bilder mit dem Organizer verwalten“ und 17 „Präsentieren, drucken, online stellen“ ab S. 451), denn der Organizer bietet viele praktische Funktionen, die Sie unbedingt ausführlich kennenlernen sollten.
Änderung rückgängig machen |
Mit der Befehlskette Hilfe/Startbildschirm können Sie später das Startfenster wieder aufrufen und erneut wählen, welches Programm automatisch gestartet werden soll.
Jeder, der sich länger mit Photoshop Elements befasst, kommt an den Punkt, an dem er sich fragt: Warum soll ich immer so umständlich über den Startbildschirm zum Organizer oder Fotoeditor gelangen? Geht das auch schneller?
Klar geht das. Wählen Sie dazu einfach das Einstellungen-Icon 3 des Startbildschirms aus. Klappen Sie dann mit dem kleinen schwarzen Pfeil das Drop-down-Menü bei Immer mit Folgendem starten 1 auf. Nun können Sie bequem eine der drei Optionen auswählen: Startbildschirm, Organizer oder Fotoeditor. Bestätigen Sie dies schließlich mit dem Button Fertig 2 und schließen Sie den Startbildschirm über in der rechten oberen Ecke. Wenn Sie Photoshop Elements zukünftig aufrufen, gelangen Sie entweder direkt in den Organizer oder zum Fotoeditor und können sich den Extraschritt über den Startbildschirm sparen. Nicht schlecht, oder?
Bei der folgenden Darstellung grundlegender Arbeitsabläufe gehen wir davon aus, dass Sie keine andere Software für die Verwaltung Ihrer Bilder und Videos verwenden. Der Organizer sammelt also zunächst einmal wie ein großes Regal sämtliche Informationen über Ihre Medienelemente und hält die Verbindung zu allen Dateien aufrecht wie ein Krake. Verbindung deshalb, weil die Fotos und Videos nicht direkt im Organizer gespeichert werden. Die Dateien liegen wie sonst auch in den Ordnern Ihrer Festplatte. Aber der Organizer weiß, dass sie da sind und wo sie liegen.
Der Bearbeitungsweg startet daher mit dem Import 1 der Fotos und Videos in den Organizer . Dort findet gleich einmal die Verschlagwortung mit Stichwörtern 2 statt, was das spätere Auffinden bestimmter Bilder sehr erleichtern kann. Aus dem Organizer heraus können die zu bearbeitenden Bilder dann mittels umfangreicher Suchfunktionen ausgewählt werden 3.
Für die Bearbeitung der Bilder wechseln Sie in den Fotoeditor 4. Nach Abschluss der Bearbeitung und Speichern des Bildes wird die veränderte Version automatisch auch im Organizer hinterlegt 5. Um die fertigen Bilder beispielsweise in einem Bildband zu präsentieren, wählen Sie die gewünschten Elemente im Organizer aus und sammeln sie in einem Album 6. Mit dem Start der Bildband-Bearbeitung geht es nun wieder automatisch in den Fotoeditor zur Bearbeitung 7. Nach dem Speichern des Projekts können Sie den Bildband direkt online bestellen 8 und ihn sich nach Hause liefern lassen 9.
Damit Ihrem Computer nicht vorzeitig die Puste ausgeht, können Sie einige Grundeinstellungen vornehmen. So wird es möglich, Photoshop Elements auf die Rechnerleistung Ihres Computers oder Laptops optimal einzustellen.
Wählen Sie dazu im Fotoeditor Bearbeiten (Windows) bzw. Photoshop Elements Editor (Mac OS)/Voreinstellungen/Leistung ((STRG)/(CMD)+(K)). In der Rubrik Speicherbelegung 1 lässt sich der verfügbare Arbeitsspeicher Ihres PCs ablesen. Photoshop gibt zudem einen idealen Bereich an. Erhöhen Sie den Regler bei Von Photoshop Elements verwenden lassen auf bis zu 70 %, um dem Programm möglichst viel Arbeitsspeicher zur Verfügung zu stellen, gleichzeitig aber nicht die Performance anderer geöffneter Programme zu sehr zu beschneiden.
Sollte der Arbeitsspeicher voll sein, lagert Photoshop Elements temporäre Dateien auf die Festplatte aus. Welche Festplatte dafür genutzt wird, können Sie im Bereich Arbeitsvolumes 2 bestimmen. Wählen Sie die schnellste Festplatte mit viel Speicherplatz als sogenanntes primäres Arbeitsvolume aus und positionieren Sie sie mit den Pfeiltasten ganz oben in der Liste (in der Beispielabbildung D:\).
Externe Arbeitsvolumes |
Alle Arbeitsvolumes sollten direkt mit dem Computer verbunden sein, also zum Beispiel nicht über ein Netzwerk oder per USB-Anschluss gekoppelt sein. Sonst leidet die Performance des gesamten Programms unter der langsamen Übertragungsverbindung.
Im Bereich Protokoll und Cache 3 können Sie die Anzahl der Protokollobjekte verändern (hier 100). Diese sind dafür zuständig, wie viele Arbeitsschritte im Zwischenspeicher gesichert werden. Wenn Sie theoretisch möglichst viele Schritte wieder rückgängig machen möchten, wählen Sie einen Wert von 100 bis 150.
Soll der Arbeitsspeicher wenig belastet werden, nehmen Sie Werte zwischen 20 und 50. Erhöhen Sie Cache-Stufen auf 8. Das beschleunigt die Anzeige und Verarbeitung größerer Dateien bei gleichzeitig nur marginal verringerter Darstellungsqualität am Monitor.
Damit die Änderungen in der Leistungseinstellung in Kraft treten können, schließen Sie Photoshop Elements. Nach dem Neustart werden die geänderten Einstellungen angewendet.
Damit die Farben Ihrer Bilder stets korrekt wiedergegeben werden, bietet Photoshop Elements einige Einstellungen zum Farbmanagement an, die Sie im Organizer oder Fotoeditor über Bearbeiten/Farbeinstellungen aufrufen können.
• Farben immer für Computerbildschirme optimieren: Mit dieser Einstellung werden die Bilder im sRGB-Farbraum verarbeitet. Dies ist der am weitesten verbreitete Farbraum, der aber gleichzeitig auch ein nicht ganz so großes Spektrum an Farben liefert. Mit sRGB sind Sie auf der sicheren Seite, wenn die Bilder beispielsweise bei Online-Druckereien in Auftrag gegeben werden sollen oder die Fotos im Internet präsentiert werden. Es werden in der Regel auch keine Konvertierungsschritte notwendig, und die Bilder haben immer noch eine sehr hohe Qualität.
• Immer für Druckausgabe optimieren: Sollten Sie sich an professionellen Maßstäben orientieren und auf höchste Qualität Wert legen, ist der Adobe-RGB-Farbraum die richtige Wahl. Adobe RGB ist inzwischen ein Standard für die Weitergabe von Bildern an Agenturen, Zeitschriften und Verlage und für den Bilderdruck. Allerdings kann es Probleme geben, wenn Sie selbst oder der Empfänger der Dateien kein durchgehendes Farbmanagement nutzt. So kann beispielsweise der Internet Explorer den Adobe-RGB-Farbraum nicht lesen. Die Bilder können dann farblich sehr flau wirken. Mit Adobe RGB muss man also immer den Verwendungszweck im Auge behalten und gegebenenfalls die Bilder in den gängigeren Farbraum sRGB konvertieren.
Viele der einfacheren Digitalkameras bieten gar keine Farbraumauswahl an und nutzen nur sRGB. Wenn Sie also mit JPEG-Fotos hantieren, die im sRGB-Farbraum vorliegen, wäre eine Konvertierung in Adobe RGB nicht sinnvoll, da der kleinere Farbraum nicht in einen größeren umgewandelt werden kann.
Bild ist nicht gleich Bild und Bildbearbeitung nicht gleich Bildbearbeitung. Jeder Fotograf hat andere Beweggründe, Ziele, und die Geschmäcke sind so verschieden wie bei der Wahl der richtigen Jeans. Daher muss der Fotoeditor auf alles gefasst sein und dementsprechend mit unzähligen Funktionen, Filtern, Effekten und Vorgaben aufwarten. Und das hat er auch wirklich drauf. Lernen Sie das Zentrum der Bildbearbeitung gleich einmal kennen, um anschließend mit Ebenen und allen notwendigen Funktionen gezielt zur Optimierung der eigenen Bilder überzugehen.
Auch wenn der Fotoeditor so viele Funktionen und Möglichkeiten beinhaltet, die Arbeitsoberfläche präsentiert sich doch erstaunlich aufgeräumt, man möchte fast sagen: schick und schlicht zugleich. Jedenfalls werden Sie sich nach einer kleinen Einführung sicherlich schnell zurechtfinden.
Wenn Sie den Fotoeditor zum ersten Mal aufrufen, gelangen Sie in den Arbeitsmodus für die Schnellkorrekturen, zu erkennen an der dunkel hinterlegten Schaltfläche Schnell. Dieser Bereich ist darauf ausgelegt, die Optimierung der Bildhelligkeit, der Farbe und der Schärfe möglichst unkompliziert durchführen zu können. Auf dieser Arbeitsoberfläche stoßen Sie auf folgende Bereiche:
An oberster Stelle im Programmfenster finden Sie die Menüleiste 1. Darin sind zum Beispiel die Befehle für das Öffnen und Speichern der Bilder, aber auch viele weitergehende Korrekturfunktionen anzutreffen. In der Modusleiste 2 darunter finden Sie Schaltflächen zum Öffnen von Bildern (links) und zum Erstellen und Teilen von Projekten wie Diashows (rechts). Mit den Schaltflächen Schnell, Assistent oder Experte in der Mitte können Sie die drei Programmmodi ansteuern, die unterschiedliche Bearbeitungsmöglichkeiten bieten. Den größten Platz nimmt das Dokumentfenster 3 ein, schließlich soll das Bild möglichst gut aufgelöst präsentiert werden, um alle Einstellungsänderungen genauestens verfolgen zu können. In der Bedienfeldleiste 4 werden je nach Modus die Schnellkorrekturwerkzeuge oder andere Bedienfelder aufgelistet. Unterhalb des Dokumentfensters wird der Fotobereich 5 angezeigt, der die geöffneten Fotos in Miniaturform auflistet. Alternativ kann hier aber auch die Werkzeugoptionsleiste eingeblendet werden, in der die Anpassung der Werkzeuge stattfindet. Ganz unten befindet sich die Aufgabenleiste – neudeutsch auch als Taskleiste 6 bezeichnet: Dort ist beispielsweise die Schaltfläche für den Wechsel zum Organizer aufgelistet. Schließlich können Sie über die links angeordnete Werkzeugpalette 7 auf die Werkzeuge zur Bildbearbeitung zugreifen.
Von zentraler Bedeutung bei der Bildbearbeitung sind die Werkzeuge. Machen Sie sich daher am besten gleich zu Beginn ein wenig damit vertraut. Im Laufe des Buches werden die verschiedenen Werkzeugtypen immer wieder auftauchen und dann auch in aller Ausführlichkeit vorgestellt. Die Werkzeugpalette des Fotoeditors befindet sich am linken Rand der Arbeitsoberfläche. Daraus können Sie per Mausklick auf eines der Symbole die entsprechende Funktion auswählen. Wenn Sie den Mauszeiger kurz auf dem Werkzeug liegen lassen, verrät Ihnen die QuickInfo 1, um welches Werkzeug es sich handelt und welches Tastenkürzel 2 es hat.
Werkzeugpalette ein- und ausblenden |
Es kann vorkommen, dass die Werkzeugpalette nicht eingeblendet wird, weil sie versehentlich geschlossen wurde. Ist dies der Fall, wählen Sie einfach Fenster/Werkzeuge. Schon erscheint die Leiste wieder an ihrem angestammten Platz.
Manche Werkzeuge treten gleich in einer kleinen Gruppe mit verwandten Funktionen auf. Zu erkennen ist dies an dem kleinen Dreieck oben rechts neben dem Werkzeugsymbol 1. Dieses wird eingeblendet, sobald Sie mit der Maus über die Werkzeuggruppe fahren.
Beim Aufrufen eines Werkzeugs werden die Einstellungsoptionen automatisch in der Optionsleiste eingeblendet. Das jeweils aktive Werkzeug erhält nach Art einer angeklickten Schaltfläche einen dunkleren Hintergrund. Sollte die Optionsleiste nicht eingeblendet sein, wählen Sie die Schaltfläche WZ-Optionen , um dies nachzuholen.
Jedem Werkzeug ist ein bestimmter Buchstabe zugeordnet. Das bedeutet, dass Sie die Funktion nicht nur durch Anklicken mit der Maus, sondern auch flink per Tastendruck aufrufen können. Liegt das Werkzeug in einer Gruppe vor, drücken Sie die Taste mehrmals hintereinander, um von Typ zu Typ zu springen. So gelangen Sie mit der (L)-Taste beispielsweise vom Lasso zum Magnetischen Lasso , zum Polygon-Lasso und wieder zum Lasso zurück.
Die Farbflächen im Abschnitt FARBE zählen nicht direkt zu den Werkzeugen, sind für das Füll- ((K), ) oder das Verlaufswerkzeug ((G), ) aber wichtig. Denn mit einem Klick auf die Vorder- 1 oder Hintergrundfarbe 3 können Sie in einem anschließenden Farbwähler-Dialog eigene Farben wählen und diese etwa als Grundlage für einen Farbverlauf nutzen.
Mit dem kleinen Schalter 2 oder der Taste (D) für die Standardfarben lassen sich die Farbfelder schnell auf Schwarz und Weiß umstellen, was beispielsweise beim Bearbeiten von Ebenenmasken häufiger benötigt wird. Um die Farben zu tauschen, klicken Sie auf den Doppelpfeil 4 oder drücken die Taste (X).
In der Taskleiste des Fotoeditors gibt es im rechten Bereich verschiedene Schaltflächen 1, über die unterschiedliche Bedienfelder ein- und ausgeblendet werden können. Wählen Sie also einfach eine Option aus, und schon öffnet sich rechts neben dem Dokumentfenster das jeweilige Bedienfeld 2. Richten Sie Ihre Arbeitsoberfläche damit individuell ein, um den Bearbeitungsablauf so patent wie möglich zu gestalten.
Folgende Bedienfelder können Sie im Modus Schnell oder Experte aufrufen:
Über das Bedienfeld Korrekturen können Sie im Modus Schnell auf die Bearbeitungsfunktionen 2 zugreifen.
Mit dem Bedienfeldbereich Effekte gelangen Sie in den Modi Schnell oder Experte zu den Filtern, Stilen und Effekten. Mit den Filtern können Sie Bilder beispielsweise in Gemälde umwandeln.
Das Bedienfeld Strukt. bietet im Modus Schnell eine Auswahl an Hintergründen, die sich in Diashows oder Collagen einsetzen lassen.
Mit dem Bedienfeld Rahmen können Sie Ihre Bilder im Modus Schnell mit individuellen Umrandungen versehen, einfach per Doppelklick auf das Rahmensymbol.
Im Bedienfeldbereich Grafiken des Modus Experte finden Sie verschiedene Hintergründe, Grafiken und Rahmen. Eine Vorsortierung nach Motivart oder die Suche anhand eines Suchbegriffs ist möglich.
Mit dem Bedienfeld Ebenen können Sie im Modus Experte auf einen Blick sehen, ob und welche Art von Ebenen das Dokument besitzt, sowie die Ebenen sortieren, verwalten und bearbeiten.
Den Bedienfeldbereich Favoriten können Sie im Modus Experte mit Ihren liebsten Effekten oder Grafiken füllen.
Neben den eben vorgestellten vier Bedienfeldbereichen hat der Fotoeditor noch weitere in petto. Um diese aufzurufen, wählen Sie die Schaltfläche Mehr aus der Taskleiste unten rechts. Es öffnet sich ein schwebendes Menüfenster mit sechs Registerkarten.
• Informationen: Das Bedienfeld liefert Informationen über die Farbe und Position des Pixels, das Sie mit dem Mauszeiger im Bild gerade ausgewählt haben. Wurde mit dem Auswahlrechteck ((M), ) ein Bildbereich markiert, werden zudem die Maße dieses Areals eingeblendet. Außerdem wird die Dateigröße des Bildes angezeigt.
• Navigator: Mit dem Navigator können Sie schnell einen bestimmten Bildbereich auswählen, um diesen vergrößert zu betrachten.
•Protokoll: Hier können Sie ablesen, welche Bearbeitungsschritte an dem Foto bereits vorgenommen wurden, und diese gegebenenfalls löschen.
•Histogramm: Hierüber können Sie die Helligkeitsverteilung der Bildpixel ablesen und zum Beispiel prüfen, ob das Foto in den Tiefen oder Lichtern beschnitten wird.
•Farbfelder: Das Bedienfeld liefert eine schnelle Auswahlmöglichkeit für Farben. Die Farbe wird in der Werkzeugpalette als Vordergrundfarbe eingestellt.
• Aktionen: Mit den Aktionen sind vollautomatisch ablaufende Arbeitsabfolgen gemeint, die Sie unter gewissen Umständen selbst erweitern können.
Das Korrekturen-Bedienfeld |
Das Bedienfeld Korrekturen öffnet sich beim Einfügen einer Einstellungsebene automatisch, lässt sich aber auch mit Fenster/Korrekturen aufrufen. Es dient dazu, im Modus Experte entweder eine neue Einstellungsebene einzufügen oder eine vorhandene Einstellungsebene zu bearbeiten.
Das Praktische an den Bedienfeldern im benutzerdefinierten Arbeitsbereich ist, dass Sie die einzelnen Registerkarten vom Ursprungsort ablösen können, um sie an anderer Stelle abzulegen. So könnten Sie beispielsweise das Bedienfeld Ebenen 1 mit der Maus anfassen und aus dem Registerkartenverbund herausziehen, es liegt dann als einzelnes Bedienfeld schwebend über dem Programmfenster von Photoshop Elements vor. Anschließend könnten Sie es über den vorhandenen Registerkarten wieder in den Bedienfeldbereich eingliedern, indem Sie die Registerkarte Ebenen mit der Maus an den oberen Rand des Bedienfeldbereichs ziehen. Sobald eine blaue Linie 2 erscheint, lassen Sie es los.
Fensteranordnung speichern |
Die Anordnung der Bedienfelder bleibt erhalten, auch nachdem Photoshop Elements geschlossen und wieder geöffnet wurde. Wenn Sie jedoch über die Schaltfläche Mehr wieder die Option Grundlegender Arbeitsbereich aufrufen, werden alle Bedienfeldanordnungen zurückgesetzt.
Das Herauslösen und Sortieren der Bedienfelder ist besonders praktisch, wenn Sie mit zwei Monitoren arbeiten. Dann könnten Sie zum Beispiel das Ebenen-Bedienfeld und andere benötigte Bedienfelder außerhalb des Arbeitsfensters von Photoshop Elements auf dem zweiten Monitor anordnen. Dadurch vergrößert sich die Ansichtsfläche des Dokumentfensters und erleichtert die Bildbearbeitung.
Im Fotobereich unterhalb des Dokumentfensters listet der Fotoeditor alle geöffneten Mediendateien als Miniaturen auf. Sollte dies nicht der Fall sein, klicken Sie die Schaltfläche Fotobereich 1 aus der Taskleiste unten links an. Das aktuell im Dokumentfenster geöffnete Bild wird mit einem blauen Rahmen 2 hervorgehoben.
Wenn Sie ein anderes Bild im großen Dokumentfenster anzeigen lassen möchten, klicken Sie doppelt auf die gewünschte Miniaturansicht. Mit einem kleinen Pinselsymbol 3 an der oberen rechten Ecke verdeutlicht Ihnen der Fotoeditor, dass das Bild bearbeitet, aber noch nicht gespeichert wurde.
Ein angedeuteter Bilderstapel 4 weist darauf hin, dass es sich um eine Projektdatei handelt, also zum Beispiel ein Bildband, ein Fotokalender oder eine Collage.
Auch im Fotobereich müssen Sie auf ein Kontextmenü nicht verzichten. Klicken Sie also einfach mal mit der rechten Maustaste auf eines der Miniaturbilder ((ctrl) + Klick bei Mac OS). Nun können Sie das Foto duplizieren, Dateiinformationen aufrufen, es drehen oder auch schließen.
Des Weiteren bietet der Fotobereich ein Drop-down-Menü an, über das Sie direkten Zugriff auf die sortierten Bilder des Organizers haben. Hier finden Sie alle selbst angelegten Albumkategorien und Alben. Wenn ein Album ausgewählt wird, erscheinen die Miniaturbilder im Fotobereich.