Präambel

Karten zum Download

Da die Karten je nach E-Book-Reader nicht immer optimal dargestellt werden, stellt der Michael Müller Verlag Ihnen als besonderen Service die in diesem Buch veröffentlichten Karten zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Gehen Sie auf www.michael-mueller-verlag.de/Karten. Von dort können Sie die Karten im PDF-Format herunterladen. Die Karten stehen Ihnen nur zu Ihrem privaten Gebrauch zur Verfügung. Eine Vervielfältigung und Weitergabe der Dateien verstößt gegen das Copyright.

Bitte beachten Sie, dass aufgrund der Dateigrößen die PDFs möglichst mit einer stabilen Verbindung (z.B. WLAN) heruntergeladen werden sollten.

Produkt-ISBN: 9783956543050
Inhaltsverzeichnis
Zusätzliche Informationen
Hintergründe & Infos
Kunstgenuss, Konsumrausch und Altbierseligkeit
Geschichte und Stadtentwicklung
Kunst- und Kulturgeschichte
Anreise nach Düsseldorf
Unterwegs in Düsseldorf
Übernachten
Essen und Trinken
Nachtleben
Theater, Konzerte, Kinos
Wissenswertes von A bis Z
Stadttouren
Rund um die Kö
Altstadt
Pempelfort und Golzheim
Carlstadt und Friedrichstadt
Medienhafen und „die Bilks“
Linksrheinisch
Flingern
Derendorf und Düsseltal
Stockum und Kaiserswerth
Gerresheim und Grafenberg
Benrath und der Südosten
Ausflugstipps
Index
Alles im Kasten
Amerikanischer Patriotismus made in Düsseldorf
Die meistgemalte Frau Deutschlands - Mutter Ey
Hoppeditz, Möhnen und Jecken:
Das Who’s who des Düsseldorfer Karnevals
Denkmäler für Durchschnittsmenschen: Düsseldorfer Säulenheilige
Lehrreich und lustig - Stadtführungen der besonderen Art
Düsseldorfer Radschläger
Fernöstliches Flair - Düsseldorfs japanische Community
Bildhauerkunst im Hofgarten
Gustaf Gründgens - eine Düsseldorfer Schauspielerlegende
Man trägt Mops - und der „Koko von Knebel“
Am Puls der (künstlerischen) Zeit -
Akademierundgang im Februar
Ein Düsseldorfer Jong - Heinrich Heine
Auf Erfolgskurs (?) - Fortuna Düsseldorf
Prominent belegt - Der Düsseldorfer Nordfriedhof
Literarischer Ruhm einer Benrather Affäre
Kartenverzeichnis
Altstadt
Carlstadt und Friedrichstadt
Derendorf und Düsseltal
Flingern und Lierenfeld
Linksrheinisch
Medienhafen und "die Bilks"
Pempelfort und Golzheim
Rund um die Kö
Zeichenerklärung
Zusätzliche Informationen
Inhaltsverzeichnis
Was haben Sie entdeckt?
Vielen Dank!
GPS Mittels GPS kartierte Wanderung. Waypoint-Dateien zum Downloaden unter: www.michael-mueller-verlag.de/gps
Ökotipp: Mit dem grünen Blatt haben unsere Autoren Betriebe hervorgehoben, die sich bemühen, regionalen und nachhaltig erzeugten Produkten den Vorzug zu geben.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein tolles Restaurant, einen schönen Spaziergang oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder neue Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Annette Krus-Bonazza, Stichwort „Düsseldorf“ |
c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19, D - 91054 Erlangen |
annette.krus-bonazza@michael-mueller-verlag.de
Vielen Dank!
Für sporadische Gesellschaft bei Recherchen danke ich Volker Eisenhut, Ulla Haardt und Friedel Brenneke, für die freundliche kartografische Beratung Claudia Kiene vom Düsseldorfer Vermessungsamt, für das Beisteuern von Fotos dem Düsseldorf Tourismus, Sabrina Seppi und Matthias Heiner, fürs umsichtige Lektorat und Layout Christine Beil, Anja Elser, Claudia Hutter und Susanne Beigott.
Die in diesem Reisebuch enthaltenen Informationen wurden von der Autorin nach bestem Wissen erstellt und von ihr und dem Verlag mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Dennoch sind, wie wir im Sinne des Produkthaftungsrechts betonen müssen, inhaltliche Fehler nicht mit letzter Gewissheit auszuschließen. Daher erfolgen die Angaben ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie der Autorin bzw. des Verlags. Autorin und Verlag übernehmen keinerlei Verantwortung bzw. Haftung für mögliche Unstimmigkeiten. Wir bitten um Verständnis und sind jederzeit für Anregungen und Verbesserungsvorschläge dankbar.
Aktuelle Infos zu unseren Titeln, Hintergrundgeschichten zu unseren Reisezielen sowie brandneue Tipps erhalten Sie in unserem regelmäßig erscheinenden Newsletter, den Sie im Internet unter www.michael-mueller-verlag.de kostenlos abonnieren können.
Impressum
Text und Recherche: Annette Krus-Bonazza Lektorat: Christine Beil, Anja Elser Redaktion und Layout: Claudia Hutter, Susanne Beigott Karten: Hans-Joachim Bode, Judit Ladik Fotos: s. Fotonachweis S. 7 Covergestaltung: Karl Serwotka Covermotive: oben: Medienhafen © elfoto/Fotolia.com unten: Königsallee © alexgres/Fotolia.com
ISBN 978-3-95654-039-4
© Copyright Michael Müller Verlag GmbH, Erlangen 2015. Alle Rechte vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr. Druck: Stürtz GmbH, Würzburg.

1. Auflage 2015
Fotonachweis
Alle Fotos Annette Krus-Bonazza, außer:
© Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH - Fotograf U. Otte: 76, 88, 99, 116/17, 144, 213/14; © Ulrich Schwarz, Berlin (Julia Stoschek Collection Aussenansicht): 181; Matthias Heiner: 221; Sabrina Seppi: 122.
Unterwegs mit Annette Krus-Bonazza
Dass ich das Manuskript für dieses Reisebuch mit Verspätung abgeliefert habe und es viel umfangreicher als gedacht wurde, liegt daran, dass ich die Qualitäten von Düsseldorf als Städtereiseziel völlig unterschätzt hatte. Und das, obwohl ich seit fast 30 Jahren in Bochum wohne und immer wieder auf Stippvisite in der für uns „Ruhris“ nächstgelegenen „echten Großstadt“ war. Das hat mir zwar weit mehr Recherchetage eingehandelt als geplant, aber auch viel mehr neue Entdeckungen und schöne Erlebnisse beschert als erwartet.
Zwar hat Düsseldorf kein so charakteristisches städtebauliches Profil wie meine anderen reisejournalistischen „Arbeitsfelder“ Wien und Amsterdam und weniger historische Monumente und alte Meister in petto als diese Metropolen, dafür aber in Sachen Gegenwartskunst und zeitgenössische Architektur kaum weniger zu bieten. Auch was Shopping, Nachtleben und Restaurantauswahl angeht, hat die Stadt durchaus Weltstadtformat. Weil dort keineswegs alles „Schickimicki“, der typische Düsseldorfer kein Millionär und auch nicht hochnäsig ist, habe ich seit der Arbeit an diesem Buch auch privat so manchen Tag in Düsseldorf verbracht und den einen oder anderen davon zur Nacht gemacht. Schließlich habe ich bei den zunächst widerwillig gestarteten Recherchen an den tollen Tagen sogar Gefallen am Karneval gefunden, sodass ich beim nächsten auf jeden Fall wieder dabei bin.
Hintergründe & Infos
Kunstgenuss, Konsumrausch und Altbierseligkeit
Kunst im Café: Szenelokal Zicke
Die kleine Metropole ist kommerziell erfolgreich, modisch und künstlerisch avantgardistisch und städtebaulich von jeher am Puls der Zeit, aber auch traditionsverbunden und rheinisch gemütlich und dank ihrer Einwanderer aus aller Herren Länder zugleich weltoffen und multikulturell. Sie bedient durchaus ihr Schickimicki-Image, das ebenso zu Düsseldorf gehört wie Altbier oder Karneval.
Stadt im Glück
In Düsseldorf leben die glücklichsten Menschen von Nordrhein-Westfalen! Das attestierte der Landeshauptstadt im Frühjahr 2013 der 1Live-Sektor-Report des gleichnamigen Radiosenders, der u. a. die finanzielle Lage der Bewohner, den kommunalen Schuldenstand, die Qualität von Erholungs-, Wasser- und Waldflächen sowie die Kneipendichte in Städten und Kreisen des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes unter die Lupe nahm. Ähnliche Kriterien für Glück und Zufriedenheit formuliert die international angelegte Quality-of-Living-Studie des Unternehmens Mercer, die jährlich gut 200 Großstädte im Blick hat. Sogar auf ihrer Weltweitliste rangierte die Stadt zwischen Ruhrgebiet, niederrheinischer Tiefebene und Bergischem Land in den letzten Jahren stets unter den Top Ten.
Es ist also keineswegs nur ein Klischee, dass in Düsseldorf, wo das Durchschnittseinkommen weit über und die kommunale Pro-Kopf-Verschuldung deutlich unter dem Bundes- und Landesdurchschnitt liegen, besonders viele Reiche und Schöne unterwegs sind, und bei durchschnittlich einer Kneipe auf nur 800 Einwohner trifft auch das gern bemühte Bild von der „längsten Theke der Welt“ für die Düsseldorfer Altstadt durchaus zu. Allerdings wohnen auch in der schicken Rheinmetropole nicht nur gut situierte rheinische Frohnaturen, sondern auch Normalverdiener, die sich die astronomisch hohen Mieten in gentrifizierten Arbeitervierteln wie Flingern nicht (mehr) leisten können. Und sogar in „felix Düsseldorf“ gibt es als soziale Brennpunkte eingestufte Stadtviertel, deren Bewohner vermutlich weniger glücklich sind als das statistische Mittel der knapp 600.000 Düsseldorfer, die 2013 den 725. Stadtgeburtstag feierten.
Wahrzeichen aus Glas, Stahl und Stein
Die Rheinmetropole, die 1288 aus einem winzigen Dorf an der Rheinmündung der Düssel hervorgegangen war, brilliert mit spektakulärer zeitgenössischer Architektur und bewahrt historische Baudenkmäler, die bis ins Mittelalter zurückreichen. Sie macht seit der Jahrtausendwende mit dem von Frank O. Gehry und anderen Stararchitekten avantgardistisch bebauten Medienhafen und jüngst Daniel Libeskinds Geschäfts- und Bürohaus Kö-Bogen international Furore und beeindruckt schon seit 1987 mit einem ansehnlichen Landesregierungsviertel, das zehn Jahre später um das sog. Stadttor aus Stahl und Glas ergänzt wurde.
Von den wirtschaftswunderbaren Jahren künden Mannesmannhochhaus (1958) und „Dreischeibenhaus“ (1960), ebenfalls himmelstrebend und aus Glas und Stahl, sowie das schneeweiße Schauspielhaus, das bis 1970 seine skulpturale Gestalt annahm.
Aus den 1920er-Jahren datieren das Ehrenhofensemble und mit dem Wilhelm-Marx-Haus das erste Hochhaus auf deutschem Boden, unter den Gründerzeitbauten stechen die Kunstakademie und das zum Kunstmuseum K21 umgewidmete Ständehaus besonders hervor. Das Mannesmannhaus am Rheinufer und der kathedralengleiche Stahlhof an der Bastionstraße demonstrieren die Macht der Industriebarone zu Kaisers Zeiten, als auch der im Jugendstil gehaltene Kaufhof an der Kö, der neoklassizistische Konsumtempel Carsch-Haus und die ersten noblen Villen in Oberkassel bezogen wurden. Düsseldorf glänzt mit barocken Baujuwelen wie Schloss Benrath, der Andreaskirche und gefälligen Stadtpalais in der Carlstadt, schmückt sich mit einem Rathaus aus der Epoche der Renaissance und den imposanten Resten von Barbarossas Kaiserpfalz in Kaiserswerth. In der vom 17. bis 20. Jh. gewachsenen Altstadt zeugen Schlossturm, Lieferhaus, Kreuzherren- und Lambertuskirche von der mittelalterlichen Vergangenheit der Stadt, deren Rheinuferpromenade sich seit 1995 mit urbaner Grandezza zum großen Strom öffnet, der hier von mehreren luftig-eleganten Brücken, der sog. Düsseldorfer Brückenfamilie, überspannt wird.
Talentschmiede für bildende Künstler
Vor dem Düsseldorfer Rathaus reitet stolz der historische Stadtherr Kurfürst Johann Wilhelm II. von Pfalz-Neuburg (1659-1716), genannt Jan Wellem. Der noch zu Lebzeiten aufs hohe Denkmalross gesetzte Regent begründete die kurfürstliche Galerie mit einer Werkschau alter niederländischer und italienischer Meister, aus der 1773 die international renommierte Düsseldorfer Kunstakademie hervorgehen sollte. Während die meisten Gemälde der hochkarätigen Kollektion 1806 nach München transferiert wurden, mauserte sich die später um die Sparten Design und Fotografie erweiterte Hochschule zu einem weltweit beachteten Zentrum für bildende Kunst. Zu den illustren Persönlichkeiten, die dort gelernt, gelehrt, produziert und provoziert haben, gehören neben vielen anderen großen Künstlernamen Paul Klee, Joseph Beuys und Gerhard Richter, Markus Lüpertz und Jörg Immendorff, Gotthard Graubner oder Andreas Gursky, die Düsseldorf den Ruf einer Metropole der Gegenwartskunst bescherten.
Museumslandschaft auf Weltniveau
Die vor Ort verbliebenen Schätze der kurfürstlichen Galerie sind im Museum Kunstpalast zu bestaunen, dessen Exponate den kunsthistorischen Bogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart spannen. In der Akademie-Galerie und beim alljährlichen Akademie-Rundgang im Februar ist die künstlerische Produktion von Professoren und Studenten der Kunstakademie zu sehen. Die Kunstsammlung NRW beeindruckt an ihren drei Standorten K20, K21 und Schmela-Haus mit Gemälden, Skulpturen, Fotografien und multimedialen Installationen aus dem 20. und 21. Jh. Vornehmlich der Videokunst ist die Julia Stoschek Collection in Oberkassel gewidmet, und auch die Kunsthalle Düsseldorf am Grabbeplatz und ihre Dependance KIT in einem Straßentunnel unter der Rheinuferpromenade profilieren sich regelmäßig mit Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Die Stadt hat gut 100 Galerien und zahlreiche Denkmäler und Skulpturen im öffentlichen Raum. Sie zeigt im Hetjens-Museum keramische Kunst- und Alltagsobjekte von allen Kontinenten, hat ein Theater-, Film-, Stadt- und Schifffahrtsmuseum, ein Haus des Karnevals sowie ein Senfmuseum zu Ehren der löwenscharfen Düsseldorfer Spezialität. Ihr Heinrich-Heine-Institut gilt als weltweit einzigartiges Museum und Forschungszentrum zum Leben und Werk von Düsseldorfs berühmtem Dichtersohn, und im Goethe-Museum erfährt man, dass derselbe ebenso wie so manche literarische Größe nach ihm hier gern auf Lesereise war.
Abwechslungsreiches Kulturprogramm
Düsseldorf offeriert ein breit gefächertes Bühnenrepertoire mit klassischem Schauspiel, gehobenem Boulevard, Komödie, Kabarett und Varieté, zumal es auch in Sachen Theater eine lange Tradition hat. Karl Immermann, von 1834 bis 1837 Leiter des örtlichen Stadttheaters, inspirierte damals viele deutschsprachige Bühnen, und der Jahrhundertschauspieler und „Düsseldorfer Jong“ Gustaf Gründgens war hier von 1947 bis 1955 Intendant. Kay und Lore Lorentz gründeten 1947 mit dem Düsseldorfer Kom(m)ödchen Deutschlands erstes politisches Nachkriegskabarett. Dass Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann hier einst als Musikdirektoren wirkten, beflügelt bis heute die klassische Musikszene der Stadt. Düsseldorf hat eine Musikhochschule und seit 150 Jahren ein symphonisches Orchester, bittet in elegante Konzertsäle wie die Tonhalle und die Oper am Rhein.
Ganz andere Klänge dringen aus dem Stone Club, der früher einmal Ratinger Hof hieß und seit den späten 1970er-Jahren eine berühmt-berüchtigte Keimzelle von Punkrock und Neuer Deutscher Welle war. In der legendären Altstadtkneipe starteten auch die Toten Hosen ihre Karriere. Sie leben nach wie vor in Düsseldorf und sind bekennende Fans von Fortuna Düsseldorf und dem Eishockeyteam der DEG, den beiden sportlichen Markenzeichen der Stadt. Düsseldorf ist ein Epizentrum des rheinischen Karnevals, womöglich bald Weltkulturerbe, und lädt zur viertgrößten Kirmes Deutschlands auf die Rheinwiesen von Oberkassel ein. Es beherbergt die drittgrößte japanische Community Europas und eröffnet nicht nur am Japantag im Juni interessante Einblicke in fernöstliche Alltags- und Festkultur.
Topadresse fürs Shoppen und Chillen
„Chillen“ an der Rheinuferpromenade
Die Rheinmetropole ist nicht zuletzt und für viele sogar in erster Linie eine Topadresse fürs Shoppen und Chillen, auf gut Deutsch ein Einkaufs-, Trinker- und Freizeitparadies. Diejenigen mit besonderem Geschmack und prall gefülltem Geldbeutel bevorzugen die Königsallee, kurz Kö, an der sich die Flagship-Stores internationaler Mode- und Möbeldesigner, sündhaft teure Schmuck- und Schuhgeschäfte, schicke Cafés und Clubs mit Dresscode und Promifaktor aufreihen. Ein stärker sozial durchmischtes Publikum füllt die gut 300 Brauhäuser, Bars und Kneipen der Altstadt, wo man vor Ort gebrautes Altbier und den lokalen Kräuterschnaps Killepitsch kippen, rheinisch-deftig schlemmen und tagsüber sowohl Kunst als auch Kitsch einkaufen kann. Eine junge und kreative, eher alternativ angehauchte Galerie-, Geschäfts- und Gastronomieszene belebt ehemalige Arbeiter- und neue Trendviertel wie Flingern, und im Medienhafen geht es gastronomisch wie kommerziell vornehmlich kontemporär und stylish zu. Die Heyestraße in Gerresheim gilt als Klein-Italien, in der Immermannstraße bestimmen japanische und in der Ellerstraße marokkanische Geschäfte und Restaurants das Straßenbild.
Grüne Stadt am Fluss
Beim Flanieren über die Rheinuferpromenade hat man die noblen Villen von Oberkassel, den Medienhafen und den regen Schiffsverkehr auf Deutschlands größtem Strom im Blick. Eine der schönsten und größten Grünanlagen der Stadt ist der Hofgarten. Im Nordpark und rund um das EKO-Haus in Niederkassel setzen japanische Gärten exotische Akzente. An der Uni grünt und blüht ein botanischer Garten, und an heißen Sommertagen erfrischt ein Ausflug ins Strandbad Lörick oder zum Unterbacher See. Schließlich gibt es auch jenseits der Stadtgrenzen allerhand kulturell Erbauliches und natürlich Schönes zu entdecken, z. B. das Neanderthal, Fundort des berühmten Steinzeitmenschen, oder die bezaubernde Park- und Kunstlandschaft Museum Insel Hombroich, jeweils nur 15 Autominuten bzw. kurze Bahn- und Busreisen von der Stadt im Glück entfernt.
Geschichte und Stadtentwicklung
Die berühmten Neanderthalerskelette „ruhten“ vor den Toren Düsseldorfs
Die Geschichte der nach Köln größten und bedeutendsten deutschen Stadt der Rheinschiene beginnt im hohen Mittelalter, auch wenn in ihrer näheren Umgebung natürlich schon lange vor ihrer Gründung Menschen lebten, darunter sogar vor 30.000 Jahren ausgestorbene Neanderthaler, was durch spektakuläre Knochenfunde vor den Toren von Düsseldorf belegt ist.
Bei Ankunft der Römer wohnten verschiedene germanische Stämme, die später in den Franken aufgehen sollten, zu beiden Seiten des Rheins. Dabei geht man wegen nur spärlicher Zivilisationsspuren davon aus, dass sein rechtes Ufer von der antiken Weltmacht weitgehend unberührt geblieben und bis ins frühe Mittelalter kaum besiedelt war. Zu den ältesten rechtsrheinischen Siedlungskernen gehört Düsseldorfs erst 1929 eingemeindeter Stadtteil Kaiserswerth, wo der angelsächsische Missionar Suitbert um 700 ein Kloster gegründet hatte und seit 1016 eine Burg beurkundet ist. Letztere wurde zur Königspfalz ausgebaut und diente seit 1050 als temporäre Residenz deutscher Könige bzw. römisch-deutscher Kaiser, darunter Friedrich I., genannt Barbarossa. Auch andere schon früher eingemeindete Düsseldorfer Stadtteile, z. B. Gerresheim oder Bilk, sind viel älter als die Stadt selbst, deren historische Keimzelle eine kleine Ansiedlung an der Rheinmündung des Flüsschens Düssel, mittelhochdeutsch Thussela, war.
Vom Dorf zur Stadt
Das kleine Dorf lag auf dem Territorium der im 11. Jh. vom gleichnamigen Adelsgeschlecht begründeten Grafschaft Berg, die in etwa die rechtsrheinischen Gebiete der heutigen Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf umfasste. Es tauchte um 1150 erstmals in schriftlichen Quellen auf, firmierte seit 1162 unter „Thusseldorp“, besaß nachweislich seit 1206, wahrscheinlich aber schon seit dem frühen 12. Jh., eine dem heiligen Lambertus geweihte Kirche und bekam anno 1263 von Graf Adolf V. von Berg aus dem inzwischen erbrechtlich nachgerückten Adelshaus Limburg das Recht zum Betrieb einer Rheinfähre verliehen. Am 14. August 1288 erhob derselbe, der gut zwei Monate zuvor in der Schlacht bei Worringen (5. Juni) unter dem Banner von Herzog Johann von Brabant, zusammen mit bergischen Bauern und Kölner Bürgern den Erzbischof von Köln bezwungen hatte, das Dorf zur Stadt.
Düsseldorf hatte um 1300 knapp 300 Einwohner und etwa 4 ha Fläche. Es erstreckte sich zwischen der damals noch unbebauten Ritterstraße im Norden, der bereits erschlossenen Altestadt und noch unbefestigten Ratinger Straße im Süden sowie der unterdessen verschwundenen Krämerstraße, die zwischen der 1289 zur Stiftskirche aufgewerteten Pfarrkirche St. Lambertus und dem Rheinufer verlief. Wie der Name erahnen lässt, war die Krämerstraße gleichsam die erste Einkaufsmeile der Stadt, die seit 1303 einen Bürgermeister und 1358 einen Stadtrat hatte und zusammen mit den adeligen Herren der Umgebung im bergischen Landtag vertreten war.
Im letzten Drittel des 14. Jh. wurden Düsseldorf, inzwischen unter der landesherrlichen Obhut von Graf Wilhelm II. von Berg aus dem Adelshaus Jülich, Markt- und Münzrecht und die volle Gerichtsbarkeit verliehen. Seine Bürger, darunter spätestens seit 1382 auch eine jüdische Gemeinde, genossen seither Zollfreiheit im gesamten Bergischen Land. Sie bekamen 1382 ein Kranken- bzw. Gasthaus an der heutigen Ratinger Straße, die nachweislich seit 1397 von einer ersten Version des später mehrfach neu gebauten Ratinger Tores begrenzt war. Unter der Ägide von Wilhelm II. von Jülich-Berg (reg. 1360-1408), der 1380 zum Herzog aufgestiegen war und sich ein 1382 erstmals erwähntes Schloss erbauen ließ, wuchs die Stadt gen Süden bis zur heutigen Flinger Straße.
Düsseldorfs nunmehr 22 ha großes Territorium wurde fest ummauert und u. a. mit Menschen aus den umliegenden Ortschaften Golzheim, Derendorf, Bilk und Hamm besiedelt. Dort galt seither ebenfalls Düsseldorfer Stadtrecht, womit die historisch ersten Eingemeindungen vollzogen waren. Dass die örtliche Pfarr- und Stiftskirche seit 1385 Reliquien des heiligen Apollinaris von Ravenna hütete, die bereits im frühen Mittelalter nach Remagen gelangt und dort von Herzog Wilhelm gestohlen worden waren, bescherte der Stadt eine erste wirtschaftliche Blüte. Der neue Wallfahrtsort war zu jener Zeit zwar noch landwirtschaftlich geprägt, lebte aber auch schon von der Rheinschifffahrt, sodass die sog. Weinschröderei, also das Be- und Entladen von Schiffen, ein amtlich registriertes Gewerbe war. Daneben wohnten und arbeiteten dort Weber und Färber, Schreiner und Schneider, Bäcker und Bierbrauer, Metzger, Gastwirte und Weinhändler, die vom Ansturm der Pilger profitierten. Deren Geld beförderte nicht zuletzt den Ausbau des Gotteshauses, das seit 1392 seine heutige Gestalt einer gotischen Hallenkirche annahm. Weil die Düsseldorfer Herzog Wilhelm II. von Jülich-Berg allerlei Privilegien und die erste maßgebliche Stadterweiterung verdanken, wird er bis heute als zweiter Stadtgründer gefeiert. Die Bürger und sogar sein eigener Sohn Adolf wandten sich dagegen im Zuge seiner Konkurrenzkämpfe mit dem Haus Kleve im ausgehenden 14. Jh. von ihrem anno 1408 verstorbenen Gönner ab.
Unter seinen Nachfolgern versank die Stadt, in der Mitte des 15. Jh. etwa 2000 Menschen lebten und Juden seit 1438 nicht mehr geduldet waren, wieder in relativer Bedeutungslosigkeit. Allerdings wurde noch unter der Ägide der Landesherren aus dem Hause Jülich das Schloss erweitert (seit 1445) und der niederländische Orden der Kreuzherren angesiedelt. Das zog städtebaulich die Verlegung des Gasthauses an die Flinger Straße und die Errichtung der Kreuzherrenkirche (1443) an dessen altem Standort nach sich. Für die Jahre 1462, 1465 und 1470 finden sich erste Erwähnungen von Arzt, öffentlicher Badestube und Düsseldorfs Rathaus an der Ratinger Straße. Letzteres wurde bis 1544 als solches genutzt, 1780 um- und nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut und steht heute als „Das Schwarze Horn“ auf der Liste historischer Baudenkmäler.
Aufstieg zur Residenzstadt
Noch bevor Wilhelm III. anno 1511 ohne männlichen Erben starb, bereitete er 1510 durch die Verheiratung seiner Tochter mit Herzog Johann I., Herzog von Kleve und Graf von der Mark, die Vereinigung zum Großherzogtum Jülich-Kleve-Berg-Mark vor. Sein Schwiegersohn (reg. 1511-1539) erhob Düsseldorf zur Residenz seines riesigen niederrheinisch-westfälischen Herrschaftsgebietes und begann mit der Instandsetzung und Erweiterung des 1510 von einem Brand beschädigten Schlosses. Unter seinem Sohn Wilhelm V., genannt „der Reiche“ (reg. 1539-1592), bekamen Schlossausbau und Stadtentwicklung einen neuen Schub, sodass Düsseldorf im 16. Jh. ein vom Baustil der Renaissance geprägtes Profil annahm.
Während sich das Düsseldorfer Schloss nach Entwürfen von Alessandro Pasqualini in eine prächtige landesherrliche Residenz verwandelte, begann man 1540 unter Anleitung desselben italienischen Architekten mit der Anlage von Festungen, darunter die Zitadelle am südlichen Rheinufer. Die Stadt bekam 1545 ein erstes Gymnasium und zwischen 1570 und 1573 ein neues Rathaus am Marktplatz, das die gestalterische Handschrift des Duisburger Baumeisters Heinrich Tussmann trägt und noch immer in kommunalem Betrieb ist. Etwa zur selben Zeit siedelten sich die ersten evangelischen Christen, darunter sowohl Lutheraner als auch Reformierte (Calvinisten), in der religiös relativ toleranten katholischen Residenzstadt an, in der Juden allerdings nach wie vor unerwünscht waren.
Im letzten Drittel des 16. Jh. geriet Düsseldorf, wo unterdessen knapp 3500 Menschen wohnten, erneut in eine Krise. Seit den späten 1570er-Jahren wurde es mehrfach von Pestepidemien heimgesucht, und politische Unruhen in Köln und den benachbarten Niederlanden legten die Rheinschifffahrt quasi lahm. Wilhelm V. hatte nach einem Schlaganfall im Jahre 1566 seine Regierungsfähigkeit weitgehend eingebüßt. Sein bereits zu seinen Lebzeiten nachgerückter Sohn Johann Wilhelm I., der 1585 Jakobe von Baden geheiratet hatte, fiel schon 1589 einer Geisteskrankheit anheim. Deshalb übernahm dessen Gattin unter argwöhnischer Beobachtung des höfischen Adels die Regierungsgeschäfte, bis sie 1595 des Ehebruchs bezichtigt und im Schlossturm inhaftiert wurde. Nachdem sie zwei Jahre später auf gewaltsame und bis heute ungeklärte Weise ums Leben gekommen war, ging ihr geistig umnachteter Witwer aus dynastischen Gründen eine zweite Ehe mit Antonie von Lothringen ein. Als er 1609 dennoch kinderlos starb, erlosch mit ihm das Haus Jülich-Kleve, worauf die Nachkommen seiner in andere Herrscherhäuser eingeheirateten Schwestern ihre Erbansprüche anmeldeten.
Jülich-Klevischer Erbfolgestreit
Düsseldorfer Jecken
in historischen „Outfits“
Im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit konkurrierten der Schwiegersohn von Wilhelms ältester Schwester, Johann Sigismund von Brandenburg, und der Sohn seiner ältesten Schwester, Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, die zu jener Zeit beide lutherischen Glaubens waren. Außerdem bekundeten das Haus Sachsen und sogar der Kaiser selbst Interesse, weil er eine protestantische Oberhoheit in den katholischen Rheinlanden verhindern wollte. Obwohl sich die Häuser Brandenburg und Pfalz-Neuburg 1609 zunächst auf eine gemeinsame Regierung einigten, blieb ihr Verhältnis feindselig, zumal es von den nachreformatorischen Glaubenswirren überlagert war. Als der Brandenburger zum reformierten Bekenntnis übergetreten und der Pfalz-Neuburger zum Katholizismus konvertiert war, spitzten sich die Konflikte zu. Sie wurden durch die Teilung des Territoriums in die Herzogtümer Jülich-Berg und Kleve-Mark beigelegt (Vertrag von Xanten, November 1614), indem Johann Sigismund von Brandenburg Kleve-Mark und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg die Landesherrschaft über Jülich-Berg bekam.
Wolfgang Wilhelm, bis dahin im bayerischen Neuburg zuhause, verlegte seine Residenz von der Donau an den Rhein. Er leitete mittels der Ansiedlung mehrerer Orden die Gegenreformation ein, womit eine Ausdehnung des städtischen Territoriums gen Süden einherging. In seiner Regierungszeit (1614-1653) zogen zunächst 1617 Kapuziner an die Flinger Straße und 1619 Jesuiten in die Stadt, die vom Düsseldorfer Hof besonders protegiert wurden. Den Jesuiten, denen 1620 das Gymnasium übergeben und die 1629 geweihte barocke Andreaskirche gebaut wurde, folgten 1639 und 1641 Coelestinerinnen und Karmeliterinnen mit Wohn- und Gebetsstätten in der Ratinger Straße bzw. Altestadt. 1650 zogen Cellitinnen an die heutige Hunsrückenstraße und kamen Franziskaner, für die die Zitadelle als Bauland erschlossen wurde. Deren Kirche, die Vorläuferin der erst 1735 errichteten Maxkirche, wurde allerdings erst 1668 unter Philipp Wilhelm geweiht. Dieser hatte unterdessen die Regierungsgeschäfte seines 1653 verstorbenen Vaters übernommen und pendelte zwischen den Schlössern von Düsseldorf und Neuburg. Bevor er sich 1679 auf die Regentschaft über seinen bayerischen Stammbesitz konzentrierte und endgültig an die Donau zurückkehrte, holte Philipp Wilhelm auch noch Ursulinen nach Düsseldorf. Die frommen Frauen gehörten zu den ersten Bewohnerinnen des neuen Stadtraums entlang der heutigen Ritterstraße, der wenige Jahre zuvor infolge der Erweiterung der nördlichen Festungsanlagen (Neues Werk, 1671) entstanden war. Die Macht über Jülich-Berg übertrug Philipp Wilhelm noch zu Lebzeiten an seinen Sohn Johann Wilhelm II., der nach dem Tod des Vaters anno 1690 obendrein die Regierung von Pfalz-Neuburg übernahm und als Kurfürst von der Pfalz, Pfalzgraf von Neuburg und Herzog von Jülich-Berg in Düsseldorf residierte.
Die goldene Jahrhundertwende
Trotz der konzertierten Gegenreformation waren Calvinisten und Lutheraner, die zusammen etwa 15 Prozent der bis 1650 auf etwa 5000 Seelen angewachsenen Bevölkerung ausmachten, nach wie vor geduldet. Allerdings hatten sie ihre Gottesdienste nur im privaten Rahmen abhalten dürfen, bis unter Johann Wilhelm II., im Düsseldorfer Volksmund Jan Wellem, 1684 die reformierte Neanderkirche (Bolkerstraße) und 1687 die lutherische Berger Kirche (Berger Straße) eingeweiht wurden. Geduldet waren inzwischen auch wieder Juden, sofern sie mit einem landesherrlichen Schutzbrief ausgestattet waren, sodass in Düsseldorf seit den 1660er-Jahren eine stetig wachsende Zahl jüdischer Familien lebte, die 1712 eine erste Synagoge an der heutigen Neusser Straße bekamen. Gleichwohl galt Jan Wellems besondere Aufmerksamkeit der Stärkung des katholischen Glaubens, den er gleichsam mit Prunk und Pracht konsolidierte, indem er z. B. den Coelestinerinnen und Karmeliterinnen von seinem venezianischen Hofarchitekten Matteo Alberti (1647-1735) gestaltete neue Kloster- und Kirchenbauten spendierte. Das Kloster der Coelestinerinnen wurde später unter Beibehaltung der barocken Fassade in ein Wohnhaus namens Palais Spinrath verwandelt, dessen erhaltene Fassade an der Ratinger Straße 15 bis heute in Augenschein zu nehmen ist. Das ehemalige Karmeliterinnenkloster inklusive Josephskapelle, das 1831 von den Cellitinnen übernommen wurde, stand vis-à-vis der Lambertuskirche in der Altestadt.
Prunk und Pracht prägten auch das Leben am Hofe von Johann Wilhelm II., der in erster Ehe mit einer Tochter des Habsburgerkaisers Ferdinand III. namens Maria Anna Josepha verheiratet war. Nach deren Tod im Jahre 1689 vermählte er sich mit Maria Anna Luisa de Medici, Tochter des toskanischen Großherzogs Cosimo III. Insbesondere unter dem Einfluss seiner kulturbeflissenen italienischen Gattin umgab er sich mit namhaften zeitgenössischen Baumeistern, Bildhauern, Malern und Musikern. Diese Schöngeister verwandelten das im Bestand aufwendig renovierte und u. a. um Stallungen, Orangerie und Hofoper erweiterte Düsseldorfer Schloss in eine prächtige barocke Residenz mit internationalem Flair. Besonders nachhaltige Wirkung für Düsseldorfs kulturelle Entwicklung sollte die dem Schloss angegliederte kurfürstliche Gemäldegalerie entfalten, in der Johann Wilhelm eine von seinen Vorfahren und ihm selbst gesammelte Kollektion alter italienischer und niederländischer Meister inszenierte.
Jan Wellems opulent-barocker Lebensstil überstrahlte im wahrsten Sinne des Wortes die ganze Stadt, die seit 1699 von Straßenlaternen beleuchtet und einer aus Mannheim herbeigeschafften Pontonfähre, der sog. Fliegenden Brücke, ans linke Rheinufer angebunden wurde. Düsseldorf zählte unterdessen 8500 Einwohner, darunter eine wachsende Zahl von Hofbediensteten und vor Ort präsenter Soldaten, für deren Unterbringung die Stadt gen Süden ausgedehnt und etwa bis zum heutigen Graf-Adolph-Platz mit Bürgerhäusern und Kasernen bebaut wurde. Zu der von Jan Wellem ursprünglich anvisierten „Extension“ in der Größenordnung einer Verdoppelung des städtischen Territoriums kam es zu seinen Lebzeiten freilich noch nicht, zumal ihm zum Leidwesen des damals amtierenden Magistrates wohl weniger am Erblühen von bürgerlichem Handel und Wandel denn am eigenen Wohlergehen und dem von seinesgleichen gelegen war. Der offenbar recht eitle Regent, der sich mehrfach auf Leinwand bannen, in Stein meißeln und Bronze gießen ließ, starb anno 1716.
Schon zu Lebzeiten auf dem hohen (Denkmal-)Ross: Jan Wellem
Weil er kinderlos geblieben war, folgte ihm sein jüngerer Bruder Carl Philipp, der es vorzog, sein riesiges Herrschaftsgebiet von Mannheim aus zu regieren, weshalb der Düsseldorfer Hof an Attraktivität für Künstler und Handwerker verlor. Während es aus dessen Regierungszeit abgesehen vom weiteren Ausbau der Festungsanlagen am Rhein und dem bereits erwähnten Neubau des Franziskanerklosters nebst Maxkirche nichts Herausragendes zu berichten gibt, bekamen der Düsseldorfer Städtebau und die lokale Kulturszene unter seinem Nachfolger Carl Theodor wieder neue Impulse.
Bayerische Stadtentwicklungshilfe
Carl Theodor war ein entfernter Verwandter von Carl Philipp, der 1742 ebenfalls ohne Nachkommen das Zeitliche gesegnet hatte. Er entstammte dem Adelshause Pfalz-Sulzbach, trug die Titel Kurfürst von der Pfalz, Pfalzgraf von Neuburg, Herzog von Jülich-Berg und seit 1777 Kurfürst von Bayern. Anders als sein Vorgänger war er seinen rheinländischen Besitzungen, die er sogar ein paar Mal persönlich besuchte, durchaus zugetan.
Neues Domizil der von den Preußen eingeführten Bezirksregierung
In seine Herrschaftsperiode (1742-1799) fällt der dem französischen (Landschafts-)Architekten Nicolas de Pigage anvertraute Bau eines spätbarocken Lustschlosses mit Park in Benrath (1756-1770) und die Errichtung von Schloss Jägerhof (1763) direkt vor den Toren der Stadt. Letzteres wurde nach einem Entwurf des Aachener Baumeisters Johann Joseph Couven gebaut und von besagtem Pigage im Detail verfeinert. Es bekam auf Geheiß von Carl Theodor „zur Lust der Einwohnerschaft“ den später rheinwärts vergrößerten Hofgarten zugeordnet, womit der erste Volkspark auf deutschem Boden eröffnet war. Der Regent veranlasste Düsseldorfs Erweiterung um ein neues Wohnquartier für wohlhabende Adels- und Bürgerfamilien auf dem Gelände der dafür geschleiften Festungsbauten am südlichen Rheinufer, das zu seinen Ehren bis heute Carlstadt heißt. Er gliederte der kurfürstlichen Gemäldegalerie, die in jenen Jahren bereits Kulturtouristen aus ganz Europa anlockte, 1763 eine Zeichenschule an, die seit 1773 als Kurfürstliche Kunstakademie Furore machte. Carl Theodor beförderte die Gründung einer öffentlichen Bibliothek, einer Rechts- sowie einer Medizinakademie und ließ ein Kurfürstliches Komödienhaus einrichten. Damit verlieh er der zweiten Hälfte des 18. Jh. durchaus kulturellen Glanz, zu dem aus heutiger Sicht betrachtet auch die Besuche von Johann Wolfgang von Goethe (1772, 1792) bei seinem Düsseldorfer Freund Friedrich Heinrich Jacobi und die Geburt von Heinrich Heine in der Bolkerstraße 53 (1797) beitrugen.
Durch die Stadterweiterung, den Zuzug von Personal für die oberen Gesellschaftsschichten und die Stationierung von immer mehr Soldaten zur Abwehr der seit der Französischen Revolution (1789) befürchteten napoleonischen Invasion stieg die Einwohnerzahl unter Carl Theodor deutlich an. Bis zu seinem Tod im Jahre 1799 war sie auf 20.000 Seelen angewachsen, darunter auch mehrere Hundert Juden, die seit 1792 in einer neu errichteten Synagoge an der heutigen Kasernenstraße beteten.
Noch bevor er wie seine Vorgänger kinderlos starb und von seinem Neffen Maximilian IV. Joseph aus dem Geschlecht Pfalz-Zweibrücken beerbt wurde, beschossen Napoleons Truppen 1794 vom linken Rheinufer aus die Stadt, um sie ein Jahr später zu besetzen. Im Februar 1801 gaben die Franzosen das rechte Rheinufer vorläufig wieder frei. Danach regierten Maximilian IV. Joseph bzw. seit 1803 sein Statthalter und Schwager Wilhelm die Stadt, wobei sie wegen der Zerstörung des Schlosses infolge des französischen Angriffs auf Schloss Benrath residierten.
Klein-Paris
Die meisten Bestände der hochkarätigen kurfürstlichen Gemäldegalerie waren nach München transferiert worden, kurz bevor das bayerische Regiment über Düsseldorf endgültig erlosch. Das geschah, als Napoleon am 24. März 1806 die seit 1614 getrennten Herzogtümer Kleve und Berg wiedervereinigte und seinen Schwager Joachim Murat als Großherzog einsetzte. Die Rheinbundakte vom 12. Juli 1806 bestimmte Düsseldorf zur Kapitale des neu formierten Großherzogtums, dem außerdem andere rechtsrheinische Gebiete zugeschlagen wurden. Nachdem Joachim Murat im August 1808 zum König von Neapel aufgestiegen war, wurde das gesamte Territorium unmittelbar Napoleon unterstellt, sodass Düsseldorf fortan die Hauptstadt eines französischen Satellitenstaates war. Als solche hatte sie einerseits viel Leid zu ertragen, weil nun auch „Düsseldorfer Jonges“ zum Militärdienst in Napoleons Heeren rekrutiert wurden, worauf die heimische (Land-)Wirtschaft weitgehend zum Erliegen kam. Andererseits wehte unter französischem Einfluss auch in Düsseldorf der Wind einer neuen Zeit. Es galt nun mit dem Code Napoléon eine Art bürgerliches Gesetzbuch, das den Juden erstmals gleiche Rechte einräumte und die Macht von Adel und Geistlichkeit einschränkte, was mit der Profanisierung von mehreren Sakralbauten verbunden war. Düsseldorfs Stadtbild nahm durch die Anlage großer Boulevards wie Neue Allee und Boulevard Napoléon (heute Königsallee und Heinrich-Heine-Allee) allmählich urbane Züge an, sodass bei Napoleons persönlicher Aufwartung in der Stadt in seinem Gefolge sogar von einem „Klein-Paris“ am Rhein die Rede war. Nach seinem Besuch im November 1811 erließ Napoleon das sog. Verschönerungsdekret, das u. a. die Schleifung der nördlichen Festungsanlagen und eine Westerweiterung des Hofgartens vorsah. Um den Park kümmerte sich der Bonner Landschaftsarchitekt Maximilian Friedrich Weyhe, der bereits seit 1804 als Hofgärtner in Düsseldorfer Diensten gewesen war und auch so manchen anderen Garten in der Stadt gestaltete. Aus den Mitteln des Verschönerungsdekrets finanzierte man wahrscheinlich auch das von Adolph von Vagedes entworfene neue Ratinger Tor, dessen tempelartige Bauten bis heute schneeweiß hinter dem grünen Hofgarten hervorstechen. Adolph von Vagedes hatte übrigens auch die schon erwähnten urbanen Boulevards geplant, über die im November 1813 russische Soldaten in Düsseldorf anrückten, nachdem sie Napoleon zusammen mit Preußen, Österreichern und Schweden den Garaus gemacht hatten. Danach meldete der preußische König Friedrich Wilhelm III. seine Ansprüche auf das Rheinland an, die 1815 vom Wiener Kongress zur Neuordnung Europas bestätigt wurden.
Preußische Rheinprovinzstadt
Unter preußisch-protestantischen Fittichen entwickelte sich Düsseldorf zu einem politischen, administrativen und militärischen Zentrum der 1821 formierten Rheinprovinz, die das Territorium der aktuellen Regierungsbezirke Koblenz, Trier, Köln, Aachen und Düsseldorf umfasste. Obwohl von einer Haupt- zur Provinzstadt degradiert, ging damit die Ansiedlung von Soldaten, die Erschließung neuer Wohnquartiere und Verkehrswege, die Verbesserung der Infrastruktur sowie die Wiederbelebung und Neugründung von Behörden und Kulturinstitutionen einher.
Dass der Neffe des Preußenkönigs, Prinz Friedrich, als Kommandeur der 1820 hier stationierten 14. Division des preußischen Regiments von 1821 bis 1848 auf Schloss Jägerhof weilte, rief Erinnerungen an Düsseldorfs goldene Zeiten als kurfürstliche Residenzstadt wach, obwohl das einst prächtige Schloss am Rhein infolge des französischen Angriffs seit 1794 ein Trümmerhaufen war. Nach Abschluss einer Teilrenovierung im Stil der Neorenaissance zogen dort 1851 die bereits 1819 reanimierte, nunmehr Königlich-Preußische Kunstakademie und der 1826 konstituierte Rheinische Provinziallandtag ein.
Gründungsdirektor der Königlich-Preußischen Kunstakademie war der Maler Peter von Cornelius. Der in Düsseldorf geborene und Berlin ausgebildete Künstler übertrug die Führungsverantwortung 1826 an seinen Berliner Berufskollegen Friedrich Wilhelm von Schadow, der bis 1859 im Amt blieb und als Begründer der Düsseldorfer Malerschule gefeiert wird.
Der Rheinische Provinziallandtag war ein mehr beratendes denn entscheidendes politisches Gremium, das in der Alten Kanzlei am Marktplatz und seit 1843 im Domizil des Regierungspräsidiums bzw. der Bezirksregierung getagt hatte. Seit 1816 wurde in allen preußischen Provinzen eine Bezirksregierung eingeführt und bis heute als staatliche Mittelbehörde beibehalten. Sie residierte im ehemaligen kurfürstlichen Statthalterpalais an der Mühlenstraße, bevor sie 1911 in ihr repräsentatives neobarockes Domizil an der Cecilienallee umzog. Das Statthalterpalais aus den 1760er-Jahren wurde 1912 für den Neubau des Amts- und Landgerichts abgerissen und seine Fassade im Innenhof desselben wieder aufgebaut. Auch das Landgericht, das zuvor u. a. im Stadtpalais an der Akademiestraße Zivil- und Strafrecht gesprochen hatte, ist eine in jenen preußischen Tagen etablierte Institution (1820), während das Amtsgericht, das bis heute mit Grundbuch-, Handelsregister- und Insolvenzangelegenheiten befasst ist, erst 1879 eingeführt wurde.
Außer diesen Behörden bekam Düsseldorf noch vor Ausbruch der bürgerlichen Revolutionswirren der Jahre 1848/49 eine Stadtsparkasse und ein Leihhaus (1825), einen Freihafen und eine Handelskammer (1831), eine erste Eisenbahnverbindung nach Erkrath (1838) und anstelle der „fliegenden“ Pontonfähre eine Schiffsbrücke (1839) über den Rhein.
Schon 1835 wurde die bis 1855 umgesetzte Pflasterung der Bürgersteige beschlossen und seit 1840 beleuchteten Gaslaternen die Stadt, in der unterdessen auch brave Bürger Karneval feierten, was bis dahin ein Privileg des Adels bzw. ein behördlich geschmähtes Laster der unteren Bevölkerungsschichten gewesen war. Noch in seinem Gründungsjahr 1825 organisierte das bis heute an vorderster Narrenfront aktive Comitee Düsseldorfer Carneval den ersten Rosenmontagsumzug.
An dessen Gestaltung hatten sich nicht zuletzt lokale Kulturschaffende beteiligt, von denen sich einige 1829 zum Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen verbanden, der nach wie vor das Düsseldorfer Kulturleben bereichert. In den 1830er-Jahren eröffnete in den Räumlichkeiten des Kurfürstlichen Komödienhauses am Marktplatz Düsseldorfs erstes Stadttheater, in dem seit 1832 Carl Leberecht Immermanns Theaterverein seine viel beachteten Inszenierungen zeigte. Der ehemalige preußische Landgerichtsrat und spätere Theaterintendant war mit dem Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy befreundet, der wiederum von 1833 bis 1835 städtischer Musikdirektor und für die Organisation klassischer Konzerte in der Lambertus- und Maxkirche verantwortlich war. Im Revolutionsjahr 1848 assoziierten sich demokratisch und patriotisch gesinnte Künstler aller Sparten zum Künstlerverein Malkasten, der 1861 das Landgut des Goethe-Freundes Jacobi erwarb, wo er bis heute auf vielfältige Weise um Kunst und Kultur bemüht ist.
Revolution und Restauration
Hier ruht die
Industriellenfamilie Poensgen
Der Funke der französischen Februarrevolution (1848) hatte auch in Düsseldorf gezündet. Großbürgerliche Kreise engagierten sich seit Frühjahr 1848 in der sog. Bürgergarde. Der Verein für demokratische Monarchie stritt für die deutsche Einheitsbewegung, Demokratie und Pressefreiheit. Und der vom Gedankengut der frühen Arbeiterbewegung getragene Volksclub propagierte die Abschaffung der Monarchie. Unter den Gastrednern des Volksclubs waren prominente Persönlichkeiten wie der Arbeiterführer Ferdinand Lassalle, der sich damals als Lebensgefährte und „Scheidungsanwalt“ der revolutionär gesinnten Gräfin Sophie von Hatzfeldt in Düsseldorf aufhielt, und der Dichter Ferdinand Freiligrath, der bis heute als literarisches Sprachrohr der bürgerlichen Revolution gewürdigt wird. Letzterer rezitierte in der Rheinstadt erstmals sein berühmtes Gedicht „Die Todten an die Lebenden“, das er obendrein als Flugblatt in Umlauf brachte, wofür er gleich in Düsseldorf vor Gericht gestellt wurde.
Als der preußische König Friedrich Wilhelm IV. in jenen politisch aufgeheizten Tagen seinen Cousin Prinz Friedrich von Preußen besuchte, kam es am 14. August 1848 zum Eklat. Bei einer Kutschfahrt über Düsseldorfs Prachtstraße, die unter den Preußen zuerst in Mittel- und 1831 in Kastanienallee umbenannt worden war, wurde er von Schaulustigen beschimpft und angeblich mit Pferdeäpfeln beworfen. Als Wiedergutmachung für diese Schmach wurde der Boulevard kurz nach der Restauration der alten Herrschaftsordnung (1849) in „Königsallee“ umgetauft und ein in den 1850er-Jahren südöstlich der Carlstadt neu angelegter Stadtteil „Friedrichstadt“ genannt.
Industrialisierung
In den frühen 1850er-Jahren, als in der Stadt 40.000 Menschen lebten und der weltberühmte Komponist Robert Schumann Musikdirektor war, begann auch in Düsseldorf die Industrialisierung, die im nahen Bergischen Land und Ruhrgebiet zu jener Zeit schon in vollem Gange war. Als Impulsgeber für die industrielle Stadtentwicklung gelten die aus Belgien und der Eifel zugewanderten Unternehmerfamilien Piedboeuf und Poensgen, die zwischen 1852 und 1860 in Oberbilk die ersten Eisen-, Stahl- und Röhrenwerke ansiedelten. Ihnen folgte der Bremer Glasfabrikant Ferdinand Heye, der 1864 die Gerresheimer Glashütte eröffnete, die streng genommen erst seit der Eingemeindung von Gerresheim anno 1909 ein Düsseldorfer Unternehmen war. Die Industriepioniere forcierten den weiteren Ausbau des Eisenbahnnetzes und der städtischen Infrastruktur sowie den Zuzug von auswärtigen Arbeitskräften, für deren Unterbringung werkseigene Siedlungen erbaut wurden. 1854 eröffnete man die Eisenbahnstrecke Neuss-Oberkassel, seit 1870 war eine feste Eisenbahnbrücke über den Rhein (Hammer Eisenbahnbrücke) gespannt, 1866 wurde ein Gas- und 1869 ein Wasserwerk in Betrieb genommen.
Großstadtentwicklung
Als der preußische König Wilhelm I. im Januar 1871 zum Kaiser des Deutschen Reiches bzw. Oberhaupt eines von oben installierten ersten deutschen Nationalstaates gekrönt wurde, war die Düsseldorfer Bevölkerung auf 70.000 Seelen angewachsen. Ein Jahr nach der Reichsgründung setzte der Brand des seither auf seinen Turm reduzierten Düsseldorfer Stadtschlosses gleichsam ein Feuerzeichen für den Beginn einer neuen Zeit, in der sich die ehemalige kurfürstliche Residenz- und preußische Beamten-, Künstler-, Garnisons- und Gartenstadt in eine moderne Großstadt verwandelte.
Noch im 19. Jh. siedelten sich weitere Werke der Röhren-, Rüstungs- und Chemieindustrie, darunter die Firmen Mannesmann (1897), Rheinmetall (1889) und Henkel (1878) in Rath, Derendorf und Flingern an. Um sie herum wurden ebenso wie in (Ober-)Bilk und Gerresheim Werkswohnungen für die wachsenden Belegschaften gebaut. 1904 assoziierten sich 27 Stahlwerke der Rhein- und Ruhrregion zum Stahlwerksverband, der von Düsseldorf aus operierte und der Stadt das Attribut „Schreibtisch des Ruhrgebiets“ bescherte.
Als florierender Industrie- und seit 1884 auch Börsenstandort für den Montanhandel brauchte Düsseldorf effektivere innerstädtische und überregionale Verkehrswege für den Transport von Gütern und Personen. Bereits seit 1876 fuhr eine privat betriebene Pferdestraßenbahn durch die Stadt. Dieselbe wurde nach Inbetriebnahme des städtischen Elektrizitätswerks in Flingern anno 1891 ebenso wie die bis dahin von Gas gespeiste Straßenbeleuchtung elektrifiziert und 1900 kommunalisiert. Ebenfalls im Jahre 1891 erhielt Düsseldorf einen Hauptbahnhof. 1896 wurden der Rheinhafen in Betrieb genommen und die Rheinische Bahngesellschaft gegründet, unter deren Regie seit 1899 elektrische Kleinbahnen nach Krefeld, Moers und Duisburg verkehrten. 1898 weihte man die (erste) Oberkasseler Brücke ein, 1902 wurde die Rheinuferstraße bzw. -promenade aufgeschüttet und seit 1909 verband eine erste Omnibuslinie die Innenstadt mit dem Vorort Hamm.
Außer zweckmäßigen Industrieanlagen, Werkswohnungen, Straßen und Brücken prägten seit der wilhelminischen Ära prächtige Verwaltungs-, Musen- und Konsumtempel, vornehme Villensiedlungen und neue Grünanlagen das Bild der Stadt. Seit 1876 besaß Düsseldorf einen Zoo, dessen Gelände nach seiner Bombardierung im Zweiten Weltkrieg zum „Zoopark“ umgewidmet wurde. Den Industriearbeitern, unter ihnen auch fremdsprachige Einwanderer aus den preußischen Ostprovinzen und auch schon dem europäischen Ausland, gönnte man im ausgehenden 19. Jh. einen Volksgarten in Oberbilk und den kleinen Ostpark zwischen Flingern und Gerresheim.
Deutsche Oper am Rhein
Düsseldorfer Messe
BezirksregierungCecilienalleeOberlandesgericht„Stahlhofkathedrale“Bürohaus von MannesmannKaufhof an der KöCarsch-HausKunstpalast