Cover

Impressum

Das Werk basiert auf Motiven der Reihe

Die Wilden Hühner von Cornelia Funke.

 

 

Originalausgabe

© Dressler Verlag GmbH, Hamburg 2013

Alle Rechte vorbehalten

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Cover- und Innenillustrationen: Edda Skibbe

E-Book-Umsetzung: Dörlemann Satz, Lemförde, 2013

ISBN 978-3-86272-776-6

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1

Das hohe Gras wiegte sich im lauen Sommerwind, die Vögel zwitscherten und die Grillen zirpten, als hätte die ganze Welt Ferien. Hoch oben am blauen Himmel schwebten Schäfchenwolken und unter den Planken des Stegs gluckste träge der Weiher. Nur die Wilden Küken schufteten. Inmitten der Weiherwiese gruben sie ein Loch. Lilli und Bob schaufelten und Very und Enya schafften den Aushub beiseite. Wieder stieß Lilli den Spaten in den lehmigen Grund und wieder lockerte sie die Erde. Keuchend kippte Bob eine weitere Schaufel in den Eimer. »Ziemlich anstrengend für einen ersten Ferientag!« Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn, hockte sich auf den Rand des knietiefen Erdlochs und verschnaufte kurz.

Lilli strich sich ihre rotbraunen Locken aus dem erhitzten Gesicht und blickte hinüber zur Mystery. Wie immer, wenn sie das Schiff mit der kleinen Kajüte und dem bunten Huhn als Galionsfigur betrachtete, schlug ihr Herz höher. Obwohl die Mystery fest am Steg vertäut war, schaukelte sie ganz sanft auf dem Weiher. Der Wind kräuselte das Wasser, leise knarzten die Taue, und in der Kajüte gackerten die Hühner der Wilden Küken. Noch bevor Enya Mitglied ihrer Bande geworden war, hatten Lilli, Bob und Very das alte Schiff von ihrem selbst verdienten Geld bei einem Schrotthändler unten am Fluss gekauft und gemeinsam wieder auf Vordermann gebracht. Das war lange her, aber der Anblick ihres schwimmenden Bandenquartiers erfüllte Lilli immer noch mit Stolz.

Very kehrte mit einem leeren Eimer vom Ufer zurück und löste Bob an der Schaufel ab. »Ich freu mich jetzt schon auf die Gesichter der Jungs!«

»Sie dürfen uns nur nicht erwischen, bevor wir hier fertig sind!« Lilli stützte sich auf den Spatenstiel und ließ ihren Blick Richtung Keltenwald schweifen.

»Keine Sorge, die sind alle im Schwimmbad!« Ächzend hievte Enya den nächsten vollen Eimer in die Höhe. »Erik hat mich per SMS gefragt, ob ich auch hinkomme.« Sie seufzte kurz, schleppte den Aushub am Steg vorbei und kippte ihn hinter das dichte Weidengestrüpp am Ufer.

Lilli kniff die Augen zusammen. Hatten sich da am Waldrand jenseits der Weiherwiese eben etwa die Zweige bewegt? Genau dort, wo sich zwischen den alten Buchen der Hochsitz der Grottenolme verbarg?

Very hob ebenfalls den Kopf und lauschte. »Nur der Wind!«, sagte sie und grub weiter.

Genau wie die Wilden Küken waren auch die Grottenolme eine Bande. Und natürlich hatten Ole, Little, Mitch und Erik auch ein Bandenquartier: die Grottenolmgrotte, eine kleine Felshöhle mit einer Hütte als Vorbau. Die Jungs nannten sich Olme, weil sich das Wort aus den Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen ergab. Die vier hatten Lilli, Bob, Very und Enya schon so manchen Streich gespielt. Erst gestern wieder. Denn wer, wenn nicht die Grottenolme, käme am letzten Schultag vor den Ferien auf die Idee, Weintrauben in den Schuhen der Wilden Küken zu verstecken? Wenn sie nur daran dachte, wie sie nach dem Sportunterricht in ihre Segeltuchschuhe geschlüpft war, fühlte Lilli sofort wieder den Traubenmatsch zwischen den Zehen. Wütend rammte sie den Spaten in die Erde. Wütend – aber auch voller Vorfreude auf die Rache der Wilden Küken. »Das wird die beste Olmfalle der Welt!«, zischte sie und ruckelte die Erde locker.

»Senza dubbio!« Bob wuchtete sich einen vollen Eimer auf die Schulter. »Ganz ohne Zweifel!« Sie verzog das Gesicht. »Aber auch die anstrengendste!«

Bob hieß eigentlich Roberta und ihre Mutter war Italienerin. Auch wenn Bob nicht richtig Italienisch sprechen konnte, rutschten ihr doch manchmal ein paar italienische Wörter heraus.

Eine geschlagene Stunde gruben, schaufelten und schleppten die Wilden Küken. Dann ließen sie Schaufeln und Eimer fallen und hockten sich erschöpft und stolz zugleich auf den Rand ihres Erdlochs. Das Loch war jetzt so tief, dass sogar Verys lange Beine frei in der Luft baumelten. Und selbst wenn sie ihren Fuß ausstreckte, konnte sie den Boden nur mit der großen Zehe berühren.

Enya wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. »Habt ihr auch so großen Durst?«

»Hoffentlich haben wir noch Holunderlimo in der Vorratskiste!« Lilli lief zum Steg und kletterte die Leiter hinauf an Deck. Sie klappte die Luke hoch und stieg die schmale Treppe hinunter in den Bauch des Schiffes. Draußen vor den Bullaugen glitzerte die Sonne auf dem Weiher, Spiegelungen tanzten über die Schiffswand. Lilli öffnete die Vorratskiste und kehrte mit vier Flaschen Holunderlimonade zurück an Deck, wo ihre Freundinnen die Hühner bereits aus der Kükenkajüte gelassen hatten. Bob hockte, an die offene Kajütentür gelehnt, auf den Planken und lachte. Ihr Huhn Bussi hackte mit dem Schnabel auf ihren nackten Zehen herum, als wären menschliche Zehen das ideale Hühnerfutter.

Lilli stellte die Limoflaschen ab und lockte Flocke zu sich. »Put, put, put, Schneeflöckchen … put, put, put, Flocke!« Mit den Flügeln schlagend, hüpfte Lillis weißes Huhn in ihre geöffneten Arme.

Enya und Very knieten in der Kükenkajüte und durchsuchten das Stroh nach Eiern. Verys Huhn Birdie beobachtete die beiden mit ruckendem Kopf, während Enyas schwarze Ines ihrer Besitzerin auf den Kopf flatterte.

»Au, das ziept!« Enyas Haare, die fast noch schwärzer glänzten als Ines’ Federn, hatten sich in den Krallen verfangen, und es dauerte eine Weile, bis sie ihr Huhn zurück ins Stroh setzen konnte.

Very stellte die vier Eier, die sie gefunden hatten, vorsichtig in die Eierbox und setzte sich dann genau wie Enya zu Lilli und Bob auf die Schiffsplanken.

Die Wilden Küken tranken Holunderlimonade, streichelten ihre Hühner und lobten sich gegenseitig für das stattliche Loch in der Weiherwiese.

»Wer kriegt diesmal die Eier?«, fragte Bob.

»Lilli ist dran!«, antwortete Enya und versuchte gleichzeitig, Ines daran zu hindern, Löcher in ihre selbst gehäkelten Socken zu picken.

Lilli verstaute die Eierbox in ihrem Rucksack. Bevor sie ihn wieder zumachte, nahm sie noch schnell ihr Handy heraus und warf einen Blick auf das Display. Keine neuen Nachrichten. »Wollt ihr das Baby sehen?«, fragte sie.

Drei Augenpaare blickten sie verwundert an.

»Der Geburtstermin ist in ungefähr drei Wochen, aber so genau kann man das nie wissen, sagt zumindest Luisas Hebamme …« Lilli scrollte durch den Fotospeicher. »Ich hab das neueste Ultraschallfoto abfotografiert.«

Luisa war die Frau von Lillis Vater Stefan und außerdem Bobs Tante und Lehrerin an Lillis Schule. Englisch und Chemie – nicht gerade Lillis Lieblingsfächer. Luisa war nicht Lillis leibliche Mutter, und es hatte ein bisschen gedauert, bis die beiden sich aneinander gewöhnt hatten. Aber inzwischen waren Lillis Vater, Luisa und Lilli eine richtige kleine Familie geworden. Und schon bald würden sie nicht mehr nur zu dritt, sondern zu viert sein.

Neugierig beugten sich Lillis Freundinnen über das Handy.

»Man sieht, was es wird!«, kichernd deutete Very auf das Foto des ungeborenen Babys. »Das hier könnte doch ein …!«

»Das ist ein Arm, du Dummkopf!«, sagte Enya.

»Oder ein Fuß!« Bob legte den Kopf schräg.

»Ich will das gar nicht wissen.« Lilli strich mit der Fingerspitze über das winzige Wesen auf dem Display. »Papa und ich wollen uns doch überraschen lassen, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird!«

»Tante Luisa weiß es aber schon längst!«, sagte Bob. »Und nicht nur sie! Wir alle wissen, dass es …«

»Pscht!« Lilli ließ das Handy fallen und hielt sich erschrocken die Ohren zu. »Kein Wort! Ich will nichts hören!«

Bob schmunzelte und artikulierte so laut und deutlich, dass Lilli es auch mit zugehaltenen Ohren mitkriegen musste: »Ich sage ja nur, dass es ein Junge wird …«, Bob machte eine lange Pause und fügte dann lachend hinzu, »oder ein Mädchen. Eins von beiden!«

Scherzhaft verpasste Lilli Bob eine Kopfnuss und packte das Handy zurück in ihren Rucksack. »Wir haben noch viel zu tun, wenn das wirklich die beste Olmfalle der Welt werden soll!« Sie wies über die Reling hinweg auf das Erdloch.

 

Die Wilden Küken schafften die Hühner zurück in die Kükenkajüte und kletterten wieder von Bord. Very ging zu den Fahrrädern, die am Stegpfosten lehnten, und nahm einen Kosmetikkoffer von ihrem Gepäckträger. »Seit sie auf alles Mögliche allergisch ist, benutzt meine Mutter das ganze Zeug hier nicht mehr«, erklärte sie und kippte den Inhalt des Kosmetikkoffers auf die Stegplanken. Flakons, Tiegelchen und Tuben, Fläschchen und Zerstäuber kullerten durcheinander und verströmten auch ungeöffnet einen intensiven Duft.

Lilli holte die Plastiktüte aus ihrem Fahrradkorb und schüttelte jede Menge bunter Luftballons heraus. Schreinerei Stefan Holler stand in verschrumpelten Buchstaben auf den Ballons, die Lillis Vater als Werbegeschenke zum fünfzehnjährigen Bestehen seiner Werkstatt hatte anfertigen lassen. Durch einen Irrtum bei der Bestellung waren ihm nicht hundert, sondern tausend Stück geliefert worden.

Vor lauter Vorfreude auf ihren Coup vergaßen die Wilden Küken all die Mühen des Grabens.

»Wetten, dass die Olme im ganzen Leben noch nie so gut gerochen haben!« Kichernd stülpte Lilli das Mundstück eines Ballons über die Spitze des Trichters, mit dem sie gewöhnlich das Wasser in die Hühnertränken füllten. »Kann losgehen!«

Very öffnete eins der Parfümfläschchen und leerte es in den Trichter.

Bob schöpfte mit der kleinen Gießkanne Wasser aus dem Weiher und goss es durch den Trichter in den Luftballon, der sich immer praller füllte. Enya nahm den Trichter weg, Lilli dehnte das Mundstück des Ballons und verknotete es. Inzwischen ließ Very schon ein anderes Parfüm durch den Trichter in den nächsten Ballon rieseln. Bald lagen mehrere Reihen fertiger Duftwasserbomben auf dem Steg.

Mit äußerster Vorsicht trugen die Wilden Küken die schwabbelnden Ballons über die Weiherwiese und versenkten einen nach dem anderen im Erdloch.

Erst als die Olmfalle restlos ausgepolstert war, spannten Lilli, Bob, Very und Enya das große Tarnnetz darüber. Dann holten sie Stroh aus dem verblichenen Igluzelt, in dem sie die Streu für ihre Hühner aufbewahrten, und verteilten es auf dem Netz. Lilli lief ein Stück weit Richtung Waldrand und begutachtete ihr Werk. »Das schnallen die Olme nie!« Von hier oben war nichts Verdächtiges zu erkennen. Weder das Erdloch noch das Tarnnetz. Die Stelle sah so aus, als hätten die Wilden Küken beim Ein- und Ausräumen des Zelts einfach achtlos ein wenig Stroh verstreut.

 

Die Wilden Küken packten ihre Sachen zusammen und verabschiedeten sich von Bussi, Birdie, Ines und Flocke. Vorsichtig, wegen der darin verstauten Eier, legte Lilli ihren Rucksack in den Lenkerkorb. Dann schoben die vier Freundinnen ihre Räder über die Weiherwiese zum Feldweg hinauf. Bevor sie losradelten, warf Lilli noch einen Blick zurück. Der Weiher, der Steg, die Mystery und das verblichene Igluzelt – alles war wie immer. Aber vor ihrem geistigen Auge sah Lilli etwas ganz anderes. Sie sah sich und ihre Freundinnen auf der Flucht vor den Grottenolmen über die Weiherwiese rennen. Fast fühlte sie das hohe Gras, das ihr um die Waden peitschte. In Lillis Gedanken sausten sie am Strohzelt vorbei und machten, anders als die hinter ihnen herjagenden Jungs, einen fast unmerklichen Bogen um das auf der Wiese verstreute Stroh. Ole, Little, Mitch und Erik sackten ins Erdloch. Unwillkürlich musste Lilli lächeln. Als wäre es schon morgen, hörte sie das Platzen der Ballons und roch die aufsteigende Duftwolke. Lilli blinzelte sich zurück in die Gegenwart und sah in die ebenfalls schadenfroh grinsenden Gesichter ihrer Freundinnen.

Zufrieden mit sich und der Welt, schwangen sich die Wilden Küken auf die Fahrradsättel und traten in die Pedale.

 

»Kommt ihr noch mit in die Gelateria?« Bob wich einem Schlagloch aus.

Noch während Bob ›Gelateria‹ sagte, zerging Lilli der Geschmack von Pistazieneis auf der Zunge. Bobs Mutter und Bobs Großmutter führten zusammen die Gelateria Cantarella. Und die Nonna, wie Bob ihre Oma nannte, machte die beste Eiscreme der Welt – und am allerbesten war ihr Pistazieneis.

»Ich hab noch anderthalb Stunden bis zum Cheerleadertraining!« Very klingelte mit ihrer Fahrradglocke. »Genug Zeit für eine doppelte Portion Eis mit heißen Himbeeren!«

»Also: Parole Cantarella!«, rief Lilli und überholte Enya, die plötzlich aufhörte, in die Pedale zu treten.

»Ich dachte, wir könnten vielleicht noch ins Schwimmbad gehen …« Ihr Fahrrad rollte jetzt so langsam, dass Enya Mühe hatte, das Gleichgewicht zu halten.

Lilli, Bob und Very bremsten auch. Enya ließ ihr Rad auslaufen und stieg ab. »Erik ist mir noch eine Revanche über zehn Bahnen schuldig!«

Very musterte Enya und schmunzelte. »Da hat wohl jemand Sehnsucht!«

»Quatsch!« Enya polierte mit der Hand an ihrem Lenker herum. »Es ist nur … gegen euch gewinne ich sowieso immer und …« Sie strich sich ihre langen schwarzen Haare zurück über die Schulter. »Erik ist ein ziemlich guter Schwimmer!« Ein goldener Schimmer huschte über ihre dunklen Augen.

Very blickte auf ihre Armbanduhr. »Ins Schwimmbad? Das wird mir vorm Training zu knapp!« Sie seufzte. »Da müsstet ihr ohne mich hin!«

Alle wandten den Kopf zu Lilli.

Lilli berührte die Hühnerfeder, die sie wie alle Wilden Küken als Abzeichen an einem Lederband um den Hals trug, und erinnerte an ihr Bandenmotto. »Keine alleine, alle oder keine!«

Enya nickte mit traurigen Augen und Lilli seufzte. Manchmal war es gar nicht so leicht, das Oberküken einer Bande zu sein.

2

Die Tische im Freien waren alle besetzt, also schoben sich die Wilden Küken nacheinander durch den bunten Perlenvorhang ins Innere der Gelateria Cantarella. Angenehme Kühle umfing sie und der Duft von italienischem Kaffee und Mandelgebäck stieg ihnen in die Nase. Hier drin waren noch etliche Plätze frei und Lilli und ihre Freundinnen setzten sich in ihre Lieblingsecke.

»Ah, de Wuiden Küken!«, grüßend winkte ihnen Gelatino zu, der gerade durch das Fenster seitlich der Theke Eis an Passanten verkaufte. »Seid’s a wieda amoi da!« Gelatino sah zwar genauso aus, wie man sich einen Italiener vorstellte, aber er war weder ein Italiener noch hieß er Gelatino. Er stammte aus Rosenheim und sein richtiger Name war Georg Hadersdorfer.

Links der Eistheke, hinter der Gelatino sich jetzt eine Waffeltüte griff, erschien Bobs Oma im Durchgang zur Küche. »Bobbina!« Sie knuddelte ihre Enkelin erst einmal ausgiebig und wandte sich dann Lilli, Very und Enya zu. Nacheinander schenkte sie jedem Wilden Küken ein Lächeln und erriet sofort, was sie bestellen wollten. »Eine doppelte Portion Eis mit heißen Himbeeren für Very?«

Very nickte lächelnd.

Die Nonna schaute zu Enya. »Stracciatella, Bella?«

Enya bestätigte das ebenfalls mit einem Lächeln, während ihr Bobs Nonna über die rabenschwarzen Haare strich.

Bei Lilli kam Gelatino der Nonna zuvor. Mit einer Verbeugung reichte er Lilli eine Waffeltüte, auf der sich Pistazieneis türmte. »Pistacchio, so grün wia deine Aug’n, Signorina Lilli!«

Lilli schielte ihn kurz mit ihren grünen Augen an und lachte, aber da drehte sich Gelatino auch schon wieder weg, weil gerade zwei Blondinen auf hochhackigen Schuhen und in knappen Tops hereinkamen. Galant rückte Gelatino ihnen zwei Stühle an einem kleinen Marmortischchen zurecht und tänzelte hinter die Theke. Wie ein Jongleur warf er seinen Eisportionierer in die Luft und fing ihn wieder auf.

Gelatino flirtete mit den beiden jungen Frauen, Bob half ihrer Nonna bei der Zubereitung der Eisbecher und servierte sie dann ihren Freundinnen. Bobs Großmutter verschwand wieder in der Küche und Bobs kleiner Bruder Siegi tauchte mit einer Spielzeugkiste auf.

»Bauen wir was Sönes?«, lispelte der Knirps, kletterte neben Lilli auf die Sitzbank und kippte bunte Plastikbausteine auf den Tisch.

Lilli schleckte von ihrem köstlichen Eis und beugte sich zu ihren Freundinnen. »Schon eine Idee, wie wir die Olme morgen in die Falle locken?«

»Wir könnten eine Fährte legen«, schlug Bob vor. »Eine Spur aus Bonbons zum Beispiel, die sie genau in die Falle führt!«

»Oder wir ziehen alle sexy Bikinis an und sonnen uns auf dem Steg.« Very kicherte. »Das lockt sie garantiert an!«

Enya zeigte Very einen Vogel.

»Sexy!«, plapperte Siegi Very nach und klickte Bausteine aufeinander. »Sexy, sexy!«

»Redest du von mir, Brüderchen?« Bobs ältere Schwester Giulia war soeben hereingekommen. Unter dem einen Arm klemmte ein Stapel Bücher aus der Bibliothek, unter dem anderen ihr Notebook. Sie lächelte Siegi kurz an und pustete sich gestresst die Haare aus der Stirn. »Oh, nein …!« Die Bücher rutschen ihr weg und verteilten sich fächerförmig auf dem Boden. Verzweifelt stampfte Giulia mit dem Fuß auf. »Mein ganzes Leben ist eine einzige Baustelle!«

»Wia des?« In dem Moment als Giulia in der Gelateria auftauchte, hatte Gelatino das Interesse an den Blondinen verloren. Mit einem charmanten Lächeln hob er die Bücher auf.

»Jetzt ist auch noch der Lesesaal der Bibliothek wegen Renovierung geschlossen!« Giulia stellte das Notebook auf einem freien Tisch ab. »Und in unserer Wohnung!?« Sie ließ sich auf den Stuhl sinken und wedelte sich mit ihrem Blusenkragen etwas Luft zu. »Seit Justin seinen Job verloren hat, herrscht dort das totale Chaos!«

Bei der Erwähnung von Giulias Freund Justin huschte ein Schatten über Gelatinos Gesicht. Alle wussten, dass Gelatino mehr oder weniger heimlich in Giulia verliebt war. Und alle wussten auch, dass Giulia mit Justin zusammen war und Gelatino keine Chance bei ihr hatte. Alle wussten das, nur in Gelatinos Schädel wollte das partout nicht hinein. Und noch weniger in sein Herz.

»Muasst die alle lesen?« Gelatino stapelte Giulias Bücher auf dem Stuhl neben ihr.

»Gruppendynamik und Konfliktmanagement«, seufzte Giulia und aktivierte ihr Notebook. »Wenn ich meine Seminararbeit dieses Semester wieder nicht rechtzeitig abgebe, reißt mir mein Professor den Kopf ab.« Sie klappte ihr Notebook auf.

Versunken in Giulias Anblick, erschrak Gelatino fast, als sein Handy klingelte.

»Onkel Alois!« Gelatino hielt sich das freie Ohr zu, um besser hören zu können. »Ja, ja, Onkel Alois, i steh zu meim Wort …«, beteuerte er und lauschte kurz. »Koa Angst, Onkel Alois, des schaff i doch mit links! Als kloans Kind war i doch oft gnuag bei dir da droben!« Gelatino lachte. »Ja, über de Wolken!« Er schob sich durch den Perlenvorhang nach draußen, sodass Lilli den Rest nicht mehr hören konnte.

Siegi rutschte neben ihr von der Bank und setzte sich auf Giulias Schoß. »Sind da auch Monster drin?« Er deutete auf den Bildschirm des Notebooks und drückte eine Taste.

»Oh nein … Nicht auf löschen!« Giulia raufte sich die Haare. Bobs Mutter Anna kam aus der Küche. Sie balancierte einen gefährlich schwankenden Turm aus frisch gefüllten Eisbehältern hinter die Theke, begrüßte Bob, Lilli, Very und Enya, redete beruhigend auf Giulia ein und sammelte am Boden verstreute Bausteine auf.

»Ach ja, Lilli, nicht, dass ich es vergesse …« Anna verschwand in der Küche und kam kurz darauf mit einer Plastiktüte zurück. »Das ist die Wolle, die ich für Luisa besorgt habe.« Sie gab Lilli die Tüte. »Sie will doch ein Mützchen für ihren kleinen …«, sie stockte kurz. »Also für ihren kleinen Wurm stricken.«

Mit beiden Händen umklammerte Lilli die Tüte. Sie wollte nicht wissen, ob hellblaue oder rosarote Wolle darin war. Wenn Luisa jetzt ein rosarotes oder hellblaues Mützchen strickte, dann wäre es allerdings sowieso vorbei mit dem ganzen schönen Geheimnis. Papa und Lilli konnten sich ja nicht den ganzen Tag lang die Augen zuhalten.

»Kannst ruhig reinschauen!«, rief Anna schon auf dem Weg zurück in die Küche. »Ich hab genau das Grün gekriegt, das Luisa für ihren kleinen, äh, Frosch wollte!«

Lilli legte die Tüte neben ihren Rucksack. »Was jetzt? Wurm oder Frosch?« Sie bekam einen Lachanfall.

Und schon gackerten und giggelten auch die anderen Wilden Küken. Sogar Giulia blickte kichernd von ihrem Notebook auf. Da musste auch Anna losprusten und selbst die Nonna, die aus der Küche kam und sich gleichzeitig die Hände abtrocknete, lachte mit. Siegi fragte, warum alle lachen würden, und weil niemand eine Antwort wusste, lachten einfach alle weiter, bis die Nonna und Anna schließlich anfingen, sich abwechselnd an ihre Geburten zu erinnern. Weil sie immer auch ein bisschen Italienisch redeten, bekam Lilli nicht alles mit. Aber auf alle Fälle war Giulia ganze drei Wochen zu früh auf die Welt gekommen, genau wie ihre Mutter. Die Nonna saß mit geschlossenen Augen da und erzählte, wie sie mit Wehen auf der Rückbank von Nonno Lorenzos kleinem Lieferwagen gelegen hatte und wie Lorenzo auf halbem Weg ins Hospital einen Reifen hatte wechseln müssen. Lilli blickte auf ihr Handy und atmete auf. Keine Nachricht. Luisa und Lillis Vater hatten versprochen, ihr sofort Bescheid zu geben, falls die Geburt losgehen würde.

Die Wilden Küken aßen ihr Eis auf, bauten zusammen mit Siegi eine Burg aus seinen bunten Bausteinen und tüftelten einen Schlachtplan für den morgigen Tag aus.

»Wie wäre es, wenn wir ihnen Stinkbomben ins Bandenquartier werfen?« Very knuffte Lilli in die Seite. »Das treibt die Olme garantiert aus ihrer Grotte heraus!«

»Che schifo!« Bob hielt sich die Nase zu. »Igittigitt!«

Very klatschte begeistert in die Hände. »Sie fliehen vor dem Gestank und landen im Duftwasser!«

»Haben wir überhaupt Stinkbomben?«, fragte Enya.

»Klar!«, rief Very. »Wir haben doch erst letzte Woche welche aus Oles Scherzartikelkiste geklaut!«

»Passwort Igittigitt!«, flüsterte Lilli ihren Freundinnen zu.

Bob und Very wiederholten es wie aus einem Mund. »Passwort Igittigitt

»Mensch, Oberküken, du immer mit deinen Passwörtern!«, sagte Enya etwas genervt, nuschelte das Passwort aber dann ebenfalls.

Zufrieden klickte Lilli den letzten von Siegis Bausteinen auf die Turmspitze.

»Sönes Sloss!« Stolz betrachtete Siegi das Bauwerk mit den vielen bunten Zinnen. »Da drin wohnt Lilli mit ihrem Baby.«

»Mamma mia, Siegi!«, rief Bob. »Lilli kriegt doch kein Baby!« Sie nahm seinen Kopf zwischen die Hände. »Tante Luisa und Onkel Stefan kriegen eins und wir …«, Bob legte einen Finger vor ihre Lippen, »wir verraten nicht, was es wird!«

Siegi aber kümmerte sich nicht darum. »Es wird ein …« Er zog Lilli an ihren hellbraunen Locken näher zu sich und flüsterte ihr anstatt ins Ohr mitten ins Gesicht. »Geswisterchen!«

Siegi strahlte Lilli an.

»Geschwisterchen heißt das!« Lilli streichelte ihm über die Haare und fühlte sich wie eine richtige große Schwester.

 

Lilli, Very und Enya verabschiedeten sich von Bob und radelten gemeinsam bis zum Stadtbrunnen, wo sich auch ihre Wege trennten.

Kaum war Lilli alleine, beschlich sie eine wachsende Unruhe. Mitten auf der Nepomukbrücke hielt sie es nicht mehr aus. Sie bremste und kontrollierte ihr Handy. Kein Anruf. Lilli stopfte das Telefon zurück zwischen die grünen Wollknäuel in ihrem Rucksack und fuhr weiter. Hoffentlich hatten ihre Eltern in der Aufregung nicht einfach vergessen, sie anzurufen.

Ein letztes Mal legte Lilli sich in die Kurve, brauste durch das geöffnete elektrische Schiebetor mit der Aufschrift Schreinerei Stefan Holler und atmete erleichtert auf. Luisas roter Kleinwagen parkte neben dem Schreinerauto. Also war niemand unterwegs zur Klinik. Alles war in Ordnung. Lilli ließ das Rad ausrollen und manövrierte es zwischen den Autos hindurch, an der Werkstatt vorbei, bis unters Vordach vom Holzlager.

Kläffend jagte ihr Hund Sneaker auf Lilli zu und begrüßte sie ungestüm. Lilli tätschelte ihm den Kopf, nahm ihren Rucksack aus dem Lenkerkorb und schlenderte durch den Garten zur Terrasse.

»Luisa!«, drang Stefans aufgeregte Stimme aus dem Haus. »Herrgott noch mal, wo ist denn jetzt die verfluchte Tasche? Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass sie immer unterm Schlüsselbrett neben der Haustür stehen soll!«

Lilli rannte das letzte Stück und schob die nur angelehnte Terrassentür auf.

3

Lilli trat ins Wohnzimmer und fast wäre ihr der Rucksack mit den Eiern und der Wolle darin aus der Hand gefallen. Luisa lag mit einem Waschlappen über dem Gesicht auf dem Sofa. Ihre Hände ruhten auf ihrem kugelrunden Babybauch.

»Luisa, ich kann die Tasche nirgends finden!«, rief Lillis Vater nervös aus dem Flur.

»Geht es los?«, fragte Lilli voller Sorge Richtung Sofa.

»Lilli!?« Luisa fuhr so plötzlich hoch, dass ihr der Waschlappen vom Gesicht rutschte. »Ich hab gar nicht gehört, dass du gekommen bist, so ein Theater macht dein Vater!«

»Wo ist deine Tasche denn?«, drängte Lilli, jetzt fast ein bisschen wütend über Luisas Gleichgültigkeit.

»Die Tasche ist oben im Schlafzimmer …« Luisa zuckte mit den Schultern. »Oder im Bad.«

Lilli wollte schon losrennen, um wenigstens die Tasche zu holen, die seit Wochen für die Fahrt zum Krankenhaus gepackt war, aber Luisa hielt sie zurück. »Lilli, warte, es ist nur eine von Stefans Ernstfallübungen.« Sie verdrehte die Augen und bückte sich nach dem runtergefallenen Waschlappen. »Es ist alles in Ordnung!« Lächelnd strich sie über ihren Bauch. »Dem Baby geht es bestens!« Sie drückte sich den Waschlappen an die Stirn. »Ich hab nur Kopfschmerzen!«

Lilli hörte Stefans Schritte die Treppe herunterpoltern. Dann platzte er mit Luisas Reisetasche ins Wohnzimmer und begrüßte seine Tochter mit den Worten: »Keine Sorge, Lilli, es ist nur eine Übung!« Er ließ die Tasche auf den Sessel fallen, schaute auf seine Uhr und stieß einen enttäuschten Seufzer aus. »Also, im Ernstfall wär das Baby schneller auf der Welt als wir im …« Im Krankenhaus, wollte er wohl sagen, aber dazu kam es nicht, weil ein Waschlappen durch die Luft direkt auf ihn zusegelte. Geschickt fing er ihn auf und verschwand damit in der Küche. Gleich darauf kam er wieder zurück und legte den frisch befeuchteten Lappen zärtlich auf Luisas Stirn. »Noch immer nicht besser?«

Luisa musste lächeln. »Ein bisschen!«

Stefan ließ sich neben ihr auf das Sofa sinken, legte einen Arm um sie und seine Hand auf ihren Bauch. Auf der anderen Seite kuschelte sich Lilli an Luisa.

Unterm Couchtisch machte Sneaker es sich auf seinem Lieblingsplatz gemütlich.

»Spürt ihr es?« Luisa drückte Stefans Hand und Lillis Kopf fester an ihren Bauch. »Hey, du kleines Baby da drin«, flüsterte Luisa, »dein Vater und deine große Schwester sind hier! Sag mal schön Hallo!«

Lilli hielt den Atem an. Eine sanfte Beule wölbte sich gegen Lillis Wange. Als wollte eine kleine Hand, ein Knie oder ein Ellbogen sie durch Luisas Bauchdecke hindurch streicheln.

Sneaker legte den Kopf auf die Pfoten und bewachte die dreieinhalb Menschen, die sich da auf dem Sofa umarmten.

 

Am nächsten Morgen wachte Lilli auf, weil Sonnenstrahlen sie an der Nase kitzelten. Ferien!, dachte sie und ließ sich genüsslich noch einmal zurück auf ihr schlafwarmes Kissen fallen. Mit geschlossenen Augen ließ sie ihre Seele noch ein wenig unter dem Dämmerrot ihrer Lider weiterdösen. So warm und geborgen musste sich ihr Geschwisterchen in Luisas Bauch fühlen. Ohne Pflicht und ohne Sorge. Durch das gekippte Fenster hörte Lilli die Vögel im Garten zwitschern, und sie zwitscherte innerlich leise mit, bis ihr die Olmfalle wieder in den Sinn kam. Plötzlich hellwach, richtete sie sich auf und schaute jetzt doch auf ihren Wecker. Rasch sprang sie aus den Federn, zog sich an und lief die Treppe hinunter in die Küche.

Luisa saß mit hochgelegten Beinen auf der Bank vor dem Fenster und strickte an einem grünen Mützchen.

Lilli trank hastig ein Glas Saft, verschlang drei Marmeladenbrote und verabschiedete sich von Luisa.

Aus der Werkstatt drang das Kreischen von Stefans Kreissäge. Obwohl sie schon viel zu spät dran war, lief Lili noch schnell hinein. In der Luft schwebten Sägespäne und es roch nach Harz und Holzleim. Eilig umarmte sie ihren Vater.

Er wuschelte ihr durch die Locken. »Wichtiges Bandentreffen?«

Lilli nickte und winkte gleichzeitig.

 

Mit vollem Karacho brauste Lilli über die Nepomukbrücke. Ärgerlich krächzend erhoben sich die Möwen vom Geländer. Lilli umrundete den Stadtbrunnen und bog dann in die Landstraße ein, die aus der Stadt hinausführte. Erst auf dem holprigen Feldweg drosselte sie ihre Geschwindigkeit und passierte schließlich das Schild mit der Aufschrift Privatgrundstück. Die Weiherwiese gehörte Verys Großvater mütterlicherseits. Er war der Gründer einer erfolgreichen Küchenfirma, in der Verys Vater als Geschäftsführer arbeitete.

Von allen vier Wilden Küken verfügte Very über das üppigste Taschengeld. Und sie war es auch, die immer die neuesten Klamotten anhatte, die wusste, welches Smartphone gerade am angesagtesten war, und die nicht in einem normalen Zimmer wohnte, sondern in einem mit Dachgarten und begehbarem Kleiderschrank.

Lilli bremste ab und blickte vom Feldweg aus hinunter zum Weiher. An einem der Stegpfosten lehnten drei Fahrräder. Bob, Very und Enya waren gerade damit beschäftigt, Bussi, Birdie, Ines und Flocke von Bord zu schaffen und sie in den Freilauf unter dem alten Weidenbaum zu verfrachten.

Auf den Pedalen stehend, ließ Lilli ihr Rad die Weiherwiese hinunterrollen.

»Igittigitt!«, quiekte Enya, noch bevor Lilli überhaupt nach dem Passwort gefragt hatte.

»Ich dachte, dich nerven meine Passwörter!« Lilli ließ ihr Rad fallen. Enya setzte Flocke gerade in den umzäunten Hühnergarten. »Ich mein auch nicht das Passwort!«

Flocke flatterte mit den anderen Hühnern übers Gras, während Enya Lilli ihre Hand hinstreckte. »Dein Huhn hat mir auf die Hand gemacht!«

»Igitt!«, sagten Lilli, Bob und Very gleichzeitig und lachten.

Enya streifte ihre Hand im Gras ab und musste ebenfalls lachen.

Gemeinsam misteten die Wilden Küken die Kükenkajüte aus. Bob holte die alte Feuerspritze aus der Deckelkiste, warf den Schlauch über die Reling und drückte Lilli die Düse in die Hand. Enya pumpte, es gurgelte und schon schoss ein fester Wasserstrahl aus der Düse. Lilli spritzte den gröbsten Dreck von den Planken der Kükenkajüte und Bob und Very schrubbten. Die vier Mädchen lösten sich mit Spritzen, Pumpen und Schrubben ab und keine Viertelstunde später war der ganze Hühnerstall blitzblank geputzt. Bevor sie frisch einstreuen konnten, mussten die Planken erst einmal trocknen. Also machte Lilli die Tür weit auf und öffnete noch schnell das kleine Kajütenfenster, ehe sie Bob, Very und Enya unter Deck folgte.

»Was meint ihr?« Enya hockte sich mit untergeschlagenen Beinen auf eine der ausklappbaren Schlafkojen. »Vielleicht könnten wir ja heute ins Schwimmbad gehen?«

Lilli öffnete die Werkzeugkiste und grinste. »Nach unserer Aktion werden die Jungs jedenfalls ein Bad vertragen können!« Sie stutzte und wandte den Kopf zu Enya. »Hat Erik dir etwa gesimst, dass sie im Schwimmbad sind?«

Enya schüttelte den Kopf.

Grottenolmgrotte