Die Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet dieses Buch in der Deutsche Nationalbibliographie;
detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Erste Auflage 2009
© Größenwahn Verlag Frankfurt am Main Sewastos Sampsounis, Frankfurt 2009
www.groessenwahn-verlag.de
Alle Rechte vorbehalten.
ISBN: 978-3-942223-00-3
eISBN: 978-3-942223-63-8
30 Jahre Café Größenwahn in Gedichten und Bildern
Eine Kneipe in den Gedichten seiner Gäste: Hans-Jürgen Heine
Herz-Schmerz: Volkmar
Hungergedicht: Astrid
Gedicht in h – Moll: Frank und Marion Saxerl
Fabel: Dorothea und Jens
Ge(h)dicht: Oliver
Pastorale: Götz
Heldengesang: Klaus und Astrid
Best-angezogenes Gedicht: Frank und Marion
Hut-Gedicht: Susanne
Lebensweisheit: Monika Kunetat
Trugschluss: Katrin Veith
Klassiker Adaptation: Matthias Barz
Scholastik: Konrad von Hildesheim
Menschliches Miteinander: Konrad Nordend
Lob der Beständigkeit: Ego
Zweizeiler: G.B.
Zwei Verse-Ein Bier: W.R.B.
Schöpfungsmythos: Andreas Bach alias Cyrano de Bergerac
Schöppchenmythos: Oliver
Satanische Verse: Konrad Faust
Nationales Pendlergedicht: Heike
Internationales Pendlergedicht: Karola Gramann
Rätselgedicht: PC Longus
Sprechgesang: Simone
Chor: Steffi ohne Steffi 21:40
Moritat: Jörg Harraschein
Schlager: Bernd FVV
Ständchen: Herbert Faller
Volksweise: Heinrich Heine
Trinklied: Rothfabrik
Feuchtgedicht: Felix
Büttenrede: Mechthild aus Heddernheim
Lokalkolorit: Johannis Georgius
Erschütterndste Zukunftsvision: Claudio
Fürbitte: Jutta und Dieter Haferkamp
Tischgebet oder Klaviergedicht: Iris und Ingrid
Ave Maria (Regina Celestis): Sandra Sauer und Tim Bungter
Abzählreim: Cecilia
Thema verfehlt: Benny aus dem Schülerlade
Herbstgedicht: Ayla
Nachwuchsgedicht: Katharina Hannah Zoe
Englisches Gedicht: Jeremy
Griechisches Gedicht: Takis
Griechisch-Deutsches Gedicht: Takis – Johannes Georgius
Schweizer Gedicht: Waldemar Schön
Haufenreim: Michael Oberwinder
Sprachfunkcode (kleines Akrostichon): Doris Wende
Großes Akrostichon: Richi Hetzer
Sonnett: Dorothea Reichert und Uwe Albrecht
Kuttelvers: Winni Lauer
Zandergedicht: Karin
Leibgedicht: Anja
Hülsenfrüchte: Elisabeth Beckmann
Ode an die Saucen: Astrid und Eckhardt
Fernweh: Jürgen und Harald
Spiegelfechterei: Konrad Jung
Metamorphose: Paul M.
Grübelgedicht: Gabriela
Geben und Nehmen: Patrizia
Schönster Alptraum: Mike Knöss
Entwicklungsroman: Tina Görner
Dreiecksverhältnis: Eva und Matthias
Betriebsfeier: Beate Wolf und Ersone Zorba
Verspätete Einsendung: Packo Jansen
Üble Nachrede: Marlene
Das Schönste Zitat: Thomas und Christine Fuchs
Graffiti: H + C + Floh
Prosa: Rami
Suchgedicht: Wer ist Kai?
Küsserei: Mrs. Mop
Der Preisträger aus unserem ersten Wettbewerb 1981: Lothar
Als Takis die Idee hatte, einen Gedichtwettbewerb zum 30-jährigen Bestehen des Café Größenwahn zu veranstalten, war ich mehr als skeptisch. Wir hatten vor nahezu 30 Jahren bereits einen Gedichtwettbewerb versucht; die Beteiligung bestand in mäßigen fünf Beiträgen und die Ergebnisse waren „bemüht“. Gesiegt hatte ein Prosatext, der zwar treffend, aber etwas langatmig beschrieb, was sich in diesen Jahren Abend um Abend im Größenwahn abspielte oder sich zumindest abspielen sollte.
Ein gutes Essen, eine anregende Unterhaltung, ein entspannter Abend standen damals noch nicht im Mittelpunkt der Erwartung, auch nicht die Politik, wie man der Legende nach vielleicht glauben könnte. Wen ein solcher Abend im Jahre 1980 interessiert, der kann diesen Beitrag am Ende des Buches nachlesen.
Ich erwartete diesmal eine ebenso schwache Resonanz und wir konnten auch nach 30 Jahren nicht auf annähernd literarisch geschulte Gäste hoffen, wie sie Willi Kollo in einem Gedicht über das Romanische Café, einem unserer Vorgänger im Namen, aufzählte:
Damals im Romanischen Café
Wir saßen stundenlang bei einem Glas Tee.
Beiden gings uns damals ziemlich schlecht,
Wir lebten nur von Pump, Kurt Weill und Bert Brecht.
Es schrieb an seinem Marmortisch
Aus Prag der Egon Erwin Kisch
Den „rasenden Reporter“-
Durchs Café ging der Kortner.
Homolka spielte oben Schach
Die Mosheim blieb verzweifelt wach,
Friedell saß bei dem Anton Kuh,
Tucholsky setzte sich dazu…
Ich erwartete nicht viel, weder in der Quantität noch in der Qualität.
Die Überraschung war groß, als wir in etwas mehr als zwei Wochen über 60 Gedichte erhielten. Und was für Gedichte! Es war ein Strauß bunter Blumen, der uns überreicht wurde, aber es war keine Vielfalt in der Einfalt. Stattdessen ein kleines Feuerwerk der Ideen, das auch sprachlich kaum etwas zu wünschen übrig ließ. In Pisa-Deutsch können wir von einer weit über dem Durchschnitt liegenden „Dichtkompetenz“ sprechen. Allen Gedichten war die Freude auf die Stirn geschrieben, die den Verfassern die kleine Arbeit gemacht hat.
Der eine verfasst eine Hommage aus 30 Filmtiteln, ein anderer bildet aus unseren Anfangsbuchstaben ein Gedicht. Der dritte beschreibt seinen Lieblingstisch, ein nächster sein Lieblingsgericht. Einer schreibt einen Zweizeiler, noch einer verfasst ein Gedicht von 54 Versen, von hier kommt ein Kinderreim, von dort naht ein Haufenreim.