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Thomas Arndt

Entscheidung in Texas





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Beschreibung

In einem amerikanischen Hospital wacht der Klaus Hügel auf der Intensivstation aus dem Koma auf. Nach einiger Zeit versucht er sich an die letzten Tage seines nicht ganz einfachen Lebens zu erinnern, denn er hatte mal wieder den „Schwarzen Peter“ in der Hand. 

 

Eigentlich fing alles damit an, Klaus Hügels Traum nach Texas zu reisen und seinen Freund zu besuchen. Doch der Mensch denkt und Gott lenkt, als sich seine Wege mit amerikanischen Kriminellen kreuzten, die nichts aus ihren eigenen Fehlern gelernt haben, welche von Freiheit und Reichtum träumten. Unverfroren, kaltblütig, mit unerbittlicher Brutalität, riskieren diese Männer nun mehr als nur ihren Ruf, nämlich ihr nacktes Leben.

Kapitel 1 Der –Schwarze Peter- lässt grüßen

Mit quietschenden Reifen hielt ein Rettungswagen in der Einfahrt der Notaufnahme des   

CHRISTUS Santa Rosa Hospital in New Braunfels, Texas.

 

Die Türen des Rettungswagens öffneten sich. Sanitäter brachten eine Rolltrage zum Vorschein, auf welcher ein Patient lag. Angeschlossen an viele Kabel und Schläuche sah dieser aus wie ein Wesen von einem anderen Stern.

Die Sanitäter eilten nun mit dem Patienten schnellstens in den Schockraum der Notaufnahme zu dem dort wartenden Diensthabenden Arzt.

 

„Ist das der angekündigte Patient mit Schussverletzung?“, fragte Dr. Mc Kenna den Notarzt, der den Patienten bereits vor Ort erstversorgt hatte. „Ja“, gab der Notarzt Dr. Paul Panter zurück. „Patient ist männlich, neunundfünfzig Jahre alt, deutscher Tourist, Klaus Hügel, Schussverletzung knapp links neben dem Herzen, reanimiert, hoher Blutverlust, Patient liegt seit unserem Eintreffen im Koma, Lichtreaktion der Pupillen, habe ihn intubiert, Atmung ist regelmäßig, Vitalparameter 165/100 76 sehr schwankend, Medikation O² 4-8 L/min, Atropin drei mg.“

 

„Gut bringen wir ihn gleich in den Operationsraum. Die Kollegen warten schon, wir müssen die Blutung stoppen, das Geschoss herausoperieren und den Kreislauf stabilisieren. Auf Leute, wir dürfen keine Zeit verlieren, schnell!“ sagte Oberarzt Dr. Mc Kenna mit einer nachdenklichen Miene. Zusammen schoben sie den Patienten durch eine automatisch öffnende Tür, an der

 

KEIN ZUTRITT STERIL OP-BEREICH

 

stand, in einen hell beleuchteten Raum. Dort warteten bereits mehrere Schwestern und weitere Ärzte, die mit den Vorbereitungen zur Operation beschäftigt waren.

 

 

„Auf Kommando drei nehmen wir den Patienten auf und legen ihn auf den Tisch“ gab Dr. Mc Kenna Anweisung. „Eins, zwei, drei!“ und der Schwerverletzte wurde auf den OP – Tisch verschoben. „Danke, meine Herren!“, sagte Dr. Mc Kenna noch zu der Rettungswagen Besatzung und „Wir müssen jetzt anfangen!“ zu seinen Kollegen.

 

Stunden später im Aufwachraum des Hospitals beugte sich Oberarzt Dr. Mc Kenna über den Patienten, er zog ein Augenlied hoch und schaute sich die Pupillenreflexe an. „Mhm, eigentlich müsste er schon längst zu sich gekommen sein, Frau Kollegin.“ „Ja allerdings Herr Kollege, deshalb lasse ich den Patienten noch so lange unter Monitorüberwachung, sobald er Wach wird, werde ich dann die Reflexe wie Schluck-, Hustenreflex prüfen, ob diese wieder in Ordnung sind und der Patient auf meine Ansprache reagiert. Wenn er dann irgendwann fit für die Verlegung sein sollte, werde ich Sie auf Ihren Piepser rufen lassen, damit wir ihn zusammen begutachten können, bevor er auf die Intensivstation verlegt werden kann.“ sagte die Anästhesistin Dr. Eleonore Dearing. 

 

„Ja gut das machen wir so. Ach ne, der verflixte Piepser ruft schon wieder. Ich werde schon wieder wo anders gebraucht.“ raunte Dr. Mc Kenna, nahm seinen Piepser aus der Manteltasche und ging aus dem Raum.

Monoton liefen die Überwachungsgeräte. Ein ständiges Piepsen von verschiedenen Apparaten garantierte der überwachenden Ärztin, dass alles in Bereich des Normalen war.

 

Nach einer weiteren Stunde bewegte sich der Patient etwas. „Ich glaube er kommt zu sich!“, rief auf einmal aufgeregt die begleitende Krankenschwester am Bett des Operierten.

„Hallo, Mister Hügel, hören Sie mich?“ sprach die Ärztin in gebrochenen Deutsch. „Hallo, Mister Hügel, Hallo.“

 

Das Erste, was ich hörte, war eine freundliche Frauenstimme. „Hallo, Mister Hügel, bitte öffnen Sie die Augen.“ Langsam, ganz langsam, öffnete ich meine Augen. Ich sehe immer noch nicht klar und wie durch eine Wolke alles verschwommen. „Schön, Mister Hügel, dass Sie wieder da sind. Ich bin Dr. Dearing, Anästhesistin im CHRISTUS Santa Rosa Hospital in New Braunfels. Erinnern Sie sich?“ fragte mich eine blonde mittelschlanke große Frau.

 

„Was ist passiert?“ gab ich  noch ganz benommen zurück.  „Sie wurden angeschossen und mit einer schweren Schussverletzung zu uns gebracht. Nachdem was Sie hinter sich haben, ist der jetzige Zustand, der Benommenheit und Erinnerungsproblemen ganz Normal. Ich weiß es ist ein sehr merkwürdiger Schwebezustand. Aber dieses Erinnerungsvermögen braucht noch etwas Zeit. So, ich werde jetzt noch einige Reflexe prüfen. Dann rufe ich noch meinen Kollegen Oberarzt Dr. Mc Kenna, der Sie Operiert hat. Er möchte Sie begutachten bevor Sie weiter auf die Intensivstation verlegt werden. Vielleicht können Sie inzwischen die Einzelteile der Erinnerungen wie in einem Puzzle zusammenfügen und somit Ihr gesamtes Gedächtnis reorganisieren.“ sagte die Frau zu mir und setze fort: „Sie werden bald für die Polizei Rede und Antwort stehen müssen.“ Dann verschwand sie kurz in einer Ecke um zu Telefonieren.

 

Ich schloss meine Augen wieder, in meinem Kopf hämmerte es gewaltig. Nur langsam fingen meine Gehirnzellen an, zu arbeiten.

 

Ja, ich sah erste Bilder …

 

Sei Dank, mein Gedächtnis kam langsam zurück und ich erinnerte mich wie alles begann: